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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 15.11.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19131115011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913111501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913111501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-11
- Tag 1913-11-15
-
Monat
1913-11
-
Jahr
1913
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fllorgen-ftiiogabe ftfrltlrtAMreffo« 1** t ‘ , pj , 8 unö Vorort« OunJ) nnfm Crtgtc VKJU g ö pc Kl) K . un ft ept&itcur« Imal täglich Ins Rau» gebracht« monatlich 1.25 HL, olerttl|äl)rlid) 3.75 tn. e«i der VelcRäftefttUe, unfern Slllalen und RuegabeftcUen abgebolt: monatlich 1 Ul., vlertcUabrlich 3 HL Vurch die Pofti innerhalb beutfölando und der deutfehen Kolonien monatlich 140 Hl., olerteUäbrllch 440 UL, ausfchließUcb ponbcfteUgeld. Pao leipziger Tageblatt erfcheint merttago imal. Conen n. feiertags ImaL 3n tetpjig, den nachbarorten und den (Orten mit eigenen Filialen artrd die Rbendauogabe noch am Rbend deo erscheinens ine haus geliefert. Oerliner RedattioniOn den Selten 17« $eriifprcd>«RnFtbiußi Uloabit Us.497. franMsiJeituno Amtsblatt bea Rates unb bes Polbeiamtes ber 6 tobt Seipjio Sedamon and etfchaftsfleUei ^obannisgafT« Sc.«. • Sernfpre^RnfchtuB Br. 14692, 14693 und 14694. 107. Jahrgang Bn.aIaohhkaIA«. für Onferate aus telptlg und Umgebung die /tnjeigenpreifK • ifpaitig« p«titjell«25pf., die Itettamejeile 1 «I., oon auscoärto 30 PL, Reftamen 1.20 ffi., Jamilicn. u. tleine Rnjeigen die Petltjeile nur20 Pf., Inferate osn Oebärden im amtlichen Seil die Petitgeile 30 Pf. Cefchäftsangelgen mit Plaboorfchrift im Prelle erhobt. Rabatt nach Serif. Oellagegebübr: Oefamtauflage 5R1.pro Saufend exfl. Poflgebübr. RnjeigemRnnabme: BobannlsgafleS, bei fänittldieu $ilialen des telpjlger Sägeblattes und allen RnnoncemCxpedittonen des In» und Auslandes. •cfcbäftsReUe für Serlln u.dle pr.Srandenburg: OireftionWalter Jllcgel, Berlin W. 10, Wargaretbenftraße 4. Jernfprcch» Rnfihlußi lüQoco 8971. nt. 581. Sonnabend, den 15. nonembet. 1913. ■t!iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!iiiiiiiiiiiiiiiriiiniiiii w - s = = i (Erinnerungen an 1813: | X 15. Jtoveinber. ©enafstonjult jur Aua- = = bebung von 300000 Äonftribicrfen aus ben x fahren 1806 bis 1814 unb bic Grricfjtung = X von Oteferve-Cugern ju QSorbeaur, Olteß, = ~ Turin unb Utrecht. X x Großer gürftenrat in grantfurt. Siiiiiiiiiiii!iiiiii; im 11 in iiiiiiniii ii iiiiiHiiiiii iiimiä Das Wichtigste. * König ff r i e b r i d) 21 u g u ft ift juitt 23 e - f u ä) be5 baprifepen König§paare£ in '2)?üncf)cii am ffreitagnaepmittag cingetroffen. (©. bef. Art.) * Tic Kontmiffion jur Prüfung bet 'N ü ft u n g s l i c f e r u u g e n ift am ffreitagbor- mittag in Berlin jufammengetreten. (2. 'Boi. Uebcrf.) * G r j 1) erjag ff r an j ffcrbinanb unb ©entaßlin finb am ffreitagmittag von Üöien jum 23 c f u dj e be§ König» unb ber Königin Don Gnglanb nad) Gnglanb abgereift. * 9?acf) Wölbungen au3 2ß a f b i n g t o n fallen bic 'Beziehungen ber Union ju Wefifo abgebrochen warben fein. ((£. bef. Art.) Was ber Dreibund fein fönnte. 0 £jn ber „Aoft" bat biefer Tage ein £>err, ber bart unter betn Afeabonpin Glpcnor fdjreibt, ein paar feßr nadjbcnflicpc 23etrad)tungcn über bic 'Jlcformbebürftigteit bcsTreibunbeS Veröffentlicht. Son bicfcin £>errn finb bisweilen jepon Artifel »an einem gewiffen verftiegenen, ober fagen wir höflicher uns wol)l aud) richtiger: au3jd)wcifen= ben Imperialismus erfd)ienen. Tennod) ent hielten fie faft immer ben einen ober anbern Öebanfen, bem weiter nadjjugehcn fiep lohnte. C3anj bcfonberS, jdjeint uns, gilt baS von biejem lohten Auffap, ber nicfjtS mehr unb niept weniger fordert, al» bie Ausweitung beS be- fteljenben TefenfiobünbniffeS jmtfepen Teutfcp^ lanb, ©efterrcid) unb Italien ju einem Bunb jur gegenteiligen Unter ft üfcung auch ber pofitioen 23eftrebnngcn ber ju- fammengefchloffenen Staaten. GS mag ein wenig tüpn erfcheinen, in einem Augen- blief, ba wir foeben erft eine fdjwere KrifiS im Treibunb überwunben haben unb Sßochen- unb monatelang üor bem fdjabenfrohen Guropa hüben unb brüben bie grage biStutierten, vb man denn nicht lieber auSeinanbcrginge, einer inni geren Aerlnüpfung unb ^reftiaung beS ®ünb- niffeS baS Sßort ju reben. Aber Vielleicht ift es gerade um beSwitlen ber rechte Augenblick Denn barüber wollen wir uns niept täufdjen: bie Krifc warb jwar für bieSmal überwunben; aber fie fann wieberfommen unb fie wirb fogar ganj jidjer wiebertehrcn, folange an ben tiefe ren Urjadjen, bie fie veranlaßten, nidjtS fid> wanbeite. Tie SBahrheit ift eben, baß ber Trei- verbanb jwar ben Veränberten Aerhältniffen fidj anjupaffen lernte unb mit ber Beit fortfepritt — von ber ruffnch-franjöfifcpen Gntente jur Al liance, jum iöunb mit Gnglanb unb ber An- glicbcrung fleinerer (Sd)ufcftaaten, baß fein äl terer Gegcnfpieler aber, ber Treibunb, ftepen- blieb, ftmmer auf bem nämlichen gled, auf ben ipn fein Acgrünber einft geftellt patte: als AerteibigungSbünbniS für ben gall überlegenen feinblidjen Angriffs auf baS @ebiet eines ber Aerbünbeten, baS baneben noep je- bem ber Kontrahenten freie Aapn jur Aetätigung auf eigene franb ließ, ju „G^tratouren" ober je ner unintereffierten Tatenlofigfeit, bie man beim Kartenfpiel „paffen" ju heißen pflegt. TaS mochte bamals genügt hoben; heute genügt eS nicht mehr. AorauSgefept, baß wir nicht ben Ghrgeij haben, fortgefepte biplomatifcpc lieber lagen mit einem ftillvcrgnügten „wir haben aber bod) ben Trieben ber 2öelt bewahrt" hinju- nehmen. Ter Treiverbanb ift eben ein pöchft fcßmiegfameS ftnftrument aTtiver ^ßotitif aller größten Stils; ber Treibunb ein fepön gearbeite tes unb ehrwürbigcS Schwert aus bem groß väterlichen Baffenfdjranf, baS fich nur leibet niept mepr recht aus ber Scheibe Ivcfern läßt. ®ir haben eS ja bei allen Bufammenftößen ber leßten B c *t erlebt: als wir um Warotro mit grantreiep unb Gnglanb paberten, blieb ©efter- reid) fühl bis ins £>erj hinein; Wäbrenb ber Aalfanwirren fapen wieber wir bie Tinge be harrlich aus einem anberen GefichtSWinfel als ©efterreich, unb um bie Beit ber AlgeciraSfonfe- renj unterftüpte Italien gar jiemlicp verblümt unfere Gegner. Ter Bortlaut beS AertragS warb in feinem biefer fratle verlebt. Unb beS- halb hatten unfere unterfcfyieblicpen Staats männer unb bereu Interpreten nicht einmal fo unrecht, wenn fie in ber Wiene ber fchulbbs Gehäuften verfieperten: „ber Treibunb hätte fid) von neuem als baS Sßerfjeug europäifdjen ftriebenS erwiefen". Tropbem war eS mit Rau ben ju greifen, baß (Italien ftanb jeitweilig ja gerabeju außerhalb beS engeren fRingeS ber Treibunbirtächte) balb ©efterreich, halb wir unb leßten Gnbes Teutfdjlaub jo gut wie ©efterreid> auf ber Aerluftfeite geblieben waren, ißie hätte cs aud) anberS gefdjeljen fönnen! Aon jwei 2Rädjtegruppen, von benen bie eine fid) ans einem ganj beftimmten, fdjier Icibeitjdmftlidieii politiidjeii 2öillen jufammenfdjloß, jeberjeit be reit, in allen wefentlidjen Stüden vereint ju hanbelu, inbeS bie anbere opne foldje gemeiu- fame ßeibenfepaft in einem lofen Aerbanb ver harrte, werben bie mehr 'Attionsbereiten natür ¬ lich immer bie Stärteren fein. Allein bie Tatfadje biefer bewußt unb fräftig feft- gehaltenen Gemeinfamfeit genügt, ben fo Aereinten bas Uebergewidit ju fdjaffen. AJirtlidj möchten wir glauben, baß man im ßager beS Treiverbanbes gar niept ernftpaft an triege- rifepe Aerwicflungen gebucht pat. GS gept ja aiid) jo. ßäßt, wie bie jüngfte Aergangenpeit uns baS jcpmerjpaft beutlidi gelehrt pat, and) jo für Tcutfcplanb (benn gegen uns ju allcrerft warb baS Spftem erbaditj ben ßebenSfpielraitm cin- engen unb ipm bie '.Rolle beS bauernben fjric- benSftörerS jujdjieben. TaS Spjtem ift jo gut unb vom Staiibpuiitt ber Treiverbanbinäcpte fo erprobt, baß fie vollenbetc Toren jein müßten, wollten fie von ipm fiep trennen. $m leßten A3inter pat eS fid} mit bem nämlidjen Grfolg gegen ©efterreidj, bas bisher weiter vont Schuß geblieben war, unb bod) aitcp ein wenig gegen Italien bewährt unb nun, fdjeint uns in ber Tat, follten bod) aud) bie im Treibunb $n- fctmmengefcploffenen mit jid) jurate gehen, ot> fie nod) bei einer SRetpobc verharren bürfen, bic angcficptS ber veränberten Bcitläujte pödi- jtens ben AJert bet troefenen Acljwäidjc bcan- jprudjen fann. Gewiß, eine derartige Umgrünbung brS Aunbes erforderte allerlei ©pfer: bic bequeme AuSrebe,, bie babei bod) immer manepe Aitternis jurüdlicß: nee mea res agitur, gäbe cs fürber- pin niept mepr. Sie erforberte bes weiteren über ben Tag pinauSreidjenbe politifdje Gin fiept. Aud) von ©cfterrcid) unb Italien bic Gt- fenntnis, baß fie bei einer anberen ©ricniie- rung iprer 43olitif, j. A. einem Anfcpluß au bie A3efhnäd)tc immer in bereu Tienftperrlidi- feit verblieben unb bas 'JRaß iprer Selbftänbig« feit ipnen von ßonbon, Aaris unb A l ’t c ^ l, urg jugewiejen würbe. 'Aber cs büntt uns cinfi- weilen bic einzige 'JRöglid)feit, ben allgemad) ein wenig verfteinerten Treibunb mit neuem Inhalt ju erfüllen. So wie er heute ift, bient er eben hödjftens baju, „ben gricben ber 'AJelt ju erpaltcn". Aber einen ungemein bewaff neten ^rieben, für ben wir in jebem 'Belang bic fepr beträchtlichen Koftcn ju tragen haben... König griedrid) /Uigujl in Hlündwn. Der Äönig oon Sadjfen fehlte am greitagnacfp mittag oon Garmifcp — wir berichteten barüber in ber geftrigen Abenbnummcr — mit Sonberjug nad> 2R ü n cp e n jjurücf unb traf um 5,52 Upt auf bem £>auptbahnpofe ein. 3n feiner Aegleitung bejanben fiep außer ben Herren bes perfbnlicpen Gefolges Staatsminijter Graf Aitjthum v. Gdftäbt fo- wie bie Herren bes (Eprenbiertftes General ber 3” s fanterie v. Iplanber, Äommanbierenber General bes I. baprifepen 'Armeeforps, Dberft Tutjcbet, Äomman- beur bes 15. baijrifcpen ^vfanterieregiments, unb Oberleutnant v. 2Bad)ter oom 1. gelbattillerieregi- ment, bie am Nachmittage bis Starnberg entgegen* gefahren waren unb bort ben Scnberjug befliegen patten. Der jädjjijche Gefanbte ^tpr. u. 5 r i e | e n patte bie 3>aprt nach Garmifcp mitgemacpt. Auf bem gofepmüeften Aerron auf ber Sübjeitc bes fwuptbapnijofes am Äöntgsfalon ftanb eine Gprenfompanie bes 3nfanterieleibregiments mit gafljne unb SRufit. 3>*ni Gmpfange patten fiep am Aahnpofe eingefunben: ber Äönig ßubwig, ber bie Uniform feines fäcpiifcpen Regiments trug, mit ben Arin^en bes Äönigl. Kaufes; ferner Annj (Ernft von <5acpfen«Aleintngen, 'JJlinifter* präfibent grpr. v. Bertling, Aerfeprsminifter u. Seiblein, ber baperiftpc Geifanbte in Dresben Graf Ätontgelas, Negierungspräijibent v. falber, Aoli^eipräfibent v. Grundherr, ber Stabttommanbant Generalleutnant Göringer, ber fäfpftfcpe General* lonful SBilmerbörffer, Oberbürgermeifter v. Aorfcpt, Aürgermeifter v. Arunner fowie bie Aorftänbe bes Gemeinbetoneghims unb ber Stationsvorftanb Ober- bapnoeruxrlter Siegert. Äönig ßubwig III. unb fein poper Gaft be» grüßten fiep aufs perjlicpfte mit mehr maligem Äuß auf bie Sßangen. Nacp ber AorfteHung ber beiberfeitigen Gefolge fdjritten bie SRajeftäten bie ff r o n t bcrGprenfompanie ab unb ließen biefe fobann beftlieren. Amp turjem Gerde im Äönigsfalon erfolgte bie Abfahrt nach ber W e f i b e n j. Der Aapnpofsplaß war ju Gpren Äönig ffriebritp Auguft III. reiep gefepmüdt, ebenfo bie an grenzenden Straßen. Aor bem Äönigsfalon unb auf bem Aapnpofsplaße loderten auf eifernen Aplonen fflammen auf, die den Alaß mit magifepem ßiepte übergoßen. Auf bem Sßege jur Nefibenj würben bie URajeftäten oon ber biipt angefammelten Alenfhen- menge lebhaft begrüßt. Die beiden SRonarcpen banrten unaufhörlich für bie btaufenben ^oeptufe, bie ipnen oon ber jubelnden SRenicpenmenge ent- gegengebraebt würben. Jm Äaiferpof bet IRcfibenj patte eine Cprenlompanie bes 1. 3nfanterie- 'Aegiments Aufteilung genommen, bie beim Nahen ber SRajeftäten präfentierte. Nachdem bie 'JJiajeftäten bie ffront abgefepritten patten, nahmen fie den Aor- beimarfd) ab unb begaben fid> fobann in bie Trier- 3immer, wo bie Ä ö n i g i n fowie bie A r ’ n = j c f f i n n e n bes Äönigl. -Kaufes ipren popen (5aft empfingen. Die Union und tttexifo. Tie Aejiebungen abgebrochen? Del Sonbergefanbte 2Bilfons in SRejito, 3opn ßinb, pat, wie aus 3ßaf ping ton gemelbet wirb, bie Aejiepungen ju ber Negierung Huertas abgebrochen unb meldet bem Staats» fetretär feine Nücffepr n a cf) Aeracruj. Dort oerblerbt er vorläufig unter bem Schuß ber amerl» fanifcpeit Äriegsfcpiffe. Der amerifanifepe Gefcpäfts-- träger D’S p a u g p n e f j q wirb bie mejitanifebe ^auptltabt gleichfalls verlaßen, falls bie Negierung $uertas fiep noch weiterhin weigern jodte, bem Aer- langeu bes amerilaniRpen Staatsdepartements nacp- julommen unb oon ber Ginberufung bes me?ita- nijdjeit Äongreffes abjufepen. '.Ulan glaubt, baß bie proviforifepe Negierung Sierrn D’Spaughneffi) bie Aäjfc auspänbigen wirb. ffür biejen ffall paben fowopl ber beutjepe als aud) ber englijcpe Gefanbte in Nlejito Sjerrn Shaugpnefin ben Schuß iprer Gxterritorialität jugejiepert. S>err O’Spaugp- nefjn ift jurjeit ber einzige amtliche Acrtreter Ameri- fas in Alexifo. IDlit $errn ßinb jinb aud) bie übri gen Herren ber amerifanifdjen Aotjcpaft nach Aera cruj abgereift. Gntgegen biefer Nlelbung arbeiten nach Telegram men aus Al e x i f o bie 'JJlitglieber ber Umgebung Huertas eifrig daran, Aerpanblungen mit den Acreinigten Staaten einjuleiten; fie behaupten, bie 3uftimmung £>uertas baju ju be- fitjen, 3uge|tänbniffe ju machen, bie fie für bejriebi- genb palten. Der ÜRinijtcr bes Aeußcren Albape bejuebte ben ameritantjepen Geschäftsträger Ü’Sbaugbnefiu unb erjuepte ipn, fein '.Nöglicpftes ju tun, bie Acreinigten Staaten baju ju bringen, von einer Attioa abjufepen, bis fid) bie mexitanijd)e Ne gierung mit ßinb in Aeracruj in Aerbinbung geietjt pabe. Albape begrüabete bas Gefud) mit der An gabe, baß die mexifanijcpeit Nlinifter Huerta am 'JJlittwoch nicht finben tonnten, um ipm bets Gommuniquc ßmds ju überreichen. O’Shaugh- nefjij tonnte Albape nur wenig Ausjid)t auf Gtfiil- lung feines 2ßunjd)es machen. Albape unb ü’Spaugp- nefjt) tarnen üoerein, ben ffall bem Aräfibenten Äßilfon vorjutragen. 'Ulan glaubt, fiuerta werbe bie fforberungen Sßilfons mit Gegenoorjcplägen be antworten. puerta joll jur Abbantung bereit jein, will aber bieie bem neuen Äongreß anbieten, ber iiacp ben Grtlärungen IBilfons gar nicht jujammentreten foll. Die <yreunbe öuertas unb bie 'JRitglieber des Äabinetts finb benadiricptigt worben, baß beftimmte, von bem neuen Äongreß be- abfirfjtigte äRaßnapmen auf ben unoeräiiberlicben 'IBiberfprud) ber Aereinigten Staaten ftoßen. Puerto will SBilfons Aläne bem neuen Äongreß Idjriitlich mitteilen, um ju erfahren, welche oorge- fdjlagcnen Gefepe in ASafpington etwa Ginwenbun- gen pernorrufen. Ginc weitere Depejcpc aus iUlcxito betagt, ber ffinanjminifter pabe bas Kommunique ßinbs aud) am Donnerstag ^uerta n i cf> t überreidjen fönnen, ba biefer fid) nad) bem Aorort Jjalpam begeben pabe, opne bas Äabinctt banon in Äenntnis jn fegen. Dort wurde fjuerta er ft am Nadj- mittag gefunden. Ginige Amerifaner finb nad) Aeracruj abgereift. 3a ber Jjauptjtadt b^rjebt Nupe. Tas ameritaniiepe Gefipivaber oor Aeracruj. Aeracruj, 14. November. (Äabelgramm.) Das ameritanifepe Gefd)waber liegt auf ber Außenreebc oor bem fiafen. 3m £>afen felbft liegt nur ein Aanjertreujer unb ein leichter Äreujer. Der beutjepe Äreujer ,, Steinen“ liegt Seite an Seite mit ben amerrfanifchen Schiffen. Die amerifani'jchen See leute, bic an ßanb gegangen waren, jinb nid)t be- läjtigt worben. Die deutjdjen URatrofen haben bis her nut in befdjränfter 3apl ßanburlaub erpaltcn. $uerta befteOt ASaffen in 3<>P<>n. New Aort, 14. Nooember. (Äab elg t a m m.) General £>uerta pat, nach aus 'JRexito pier einge troffenen 'JReFbungen, bei einer japanijepen 'JBaffen- fabrrf 20 000 Gewehre unb Bajonette befteOt. 10 000 follen noep in biefem 'JRonat, bet Nejt im ßaufe bes Januar geliefert werben. Politifche Ueberftchf Die Verlegung der fcierär jtlidjen t>oc^föule Don Dresden nad) Zelpjfg. Aon unferet Dresdner Nebaftion tvird uns gejeprieben: „3m Anfcpluß an bie vom ßanbestulturrat gefaßten Sefd^lüffe gegen bie Verlegung bet Tierärztlichen $>od)fcpule von Dresden nach fieipjig patte fid) bic Auffafjung geltend Sicmadjt, bie Negierung werbe fid) beeinflußen affen unb batein willigen, baß bic Tier ärztliche £>o<bfchule in Dresben verbleibe. (Es feien angejiepts bes von einem Teile ber Grftcn Kammer ju erwartenden ÜlSibcrjprucps jogar fd)on Aläne in Aorbereitung, nad) benen Neubauten für bie Tierärztliche £>od)= fcpule in Dresben erridjtet werben jollen. SBic mir von gut unterrichteter Seite verjidjert wirb, ift biefe Auf fajjung unjutreffenb. Die Negie rung wirb in ber ffrage feftbleiben unb genau auf bem Stanbpuntt verharren, ben Kultus- minifter Dr. Beet am 21. 'JJlai 1912 in ber Grften Kammer vertreten pat. (Er jagte ba mals, bie Negierung fei nad) bem Anerbieten Dresbens, große Opfer ju bringen, genötigt, fid) aud) mit Alanen für einen etwaigen Neubau ber Tierärztlichen £>od)fd)ule in Dresben ju be fallen. (Es würbe aber von ©berbürgermeifter Dr. D i 11 r i d) in berfelbcn Sitjung barauf hingewiefen, baß ßeipjig in gleicher 213 eijewieDresbe n ju ©pfer n bereit fei. Aus jener Aeußerung bes Kultus» minifters ijt wol)l bie mißverjtänblidje Auf- fafjung von einem beoorjtehenben Umfall ber Negierung eutftanben. Nebenbei bemertt, ijt man in ben Kreifen ber Agrarier mit ben Aor- jd)Iägen Dr. 'JN c 1) n e r t s, auf ein Aerbleibcn ber Tierärztlichen £>od)jd)ule in Dresben I)in- Zuwirten, teineswegs allgemein einverjtanben. Gin großer Teil ber ton »er vati ven ffrattion berBweiteu Kammer unb jwar gerabe Abgeorbnete aus Kreifen ber ßanb- wirtfdjajt, ijt ganj entfehiebeu für eine Aerlegung ber Tierärztlichen §ocpjd)ulc nad) ßeipjig unb ipre (Einglieberung in bie Uni» verjität. Sie begrünbeu ihre Anjid)t bamit, baß an ber Univerjität ßeipjig bas lanb- wirtjd)aftlid)e 3nftitut bejtept, woburd) ben Tierärzten Gelegenheit geboten fei, fiep Speziell mit ben von lanbwirtjdjaftlicber Seite an bie Tierärzte geftellten Anforberungen vertraut ju maepen fowie mit ben zahlreichen 213ed)ielbejic- hungen, bie jwijehen ber Tierarzneitunbe unb ber Nlenfdjenheiltunbe beftepen. Die Abgeord neten aus Dresben unb Umgegenb treten natür« lief} für ein Actbleiben ber Tierärztlichen £>od)» jd)ule in Dresben ein, unb jo wirb bie ganje ffrage unb iljrc (Entfdjeibung wefentlid) mepr oon lotalpatriotijdien (Erwägungen beeinflußt werben als von parteipolitijcpen.“ So unfere 'JJlitteilung aus Dresben. Ob wohl pi^nad) erfreulidjerweife bas Gcrebc von einer Scpwentung ber Negierung als abgetan betrad)tet werben tann, möchten wir bod) baran erinnern, baß ber „'Bogtlänbifcpe 'An zeiger“, bas 'Blatt bes £>errn ©piß, nod) am 11. November in jepr hochfabrenbem Tone erflärt patte, bas Gintreten bes 213irtl. Gel). Nates Dr. 'JNebnert* habe bewirtt, „baß bei ber Negierung nochmals in 'Beratungen barüber eingetreten werben foll, ob es bennoch nicht ratjamer fei, bie Tierärjtlidje £>od)jd)ule in Dresben ju belaßen unb bamit einen lebhaften ilßunfd) bes ßanbestulturrats unb ber Bettreter ber jädjfiicben ßanbwirtjcpaft ju erfüllen“. Unb weiter fprad) bas Blatt von ,,'Bebenten“, bie bei ber Negierung entjlanbeti feien, unter ijiuweis auf bie Gegnerfcpaft von Ntitgliebern ber Giften Kammer: „an ber Spitje 2Birtl.Gcb. Nat Dr. 'JJ(el)nert unb ©berbürgermeiitcr 'Beutler“. Der „Bogtl. Anj.“ pat alfo auf Grunb ber ihm erteilten Snformationen tat- fäd)lid) angenommen, baß Borftellungen von feiten bes 213irtl. Geb. Nates Dr. wlcbnert burdjaus genügen müßten, bie Negierung ben Anfid)ten biejes y>errn unb feiner ffreunbe gefügig ja machen. 2ßir haben burepaus nid)t bic Abficpt, bie Angelegenheit, bei ber bie Negierung jelbjtveritänblid) ganj unparteiifd) verfuhr und für beten 'Behandlung rein jad)lid)c Gründe maßgebend waren, auf bas parteipolitijd)eGebiet ju Ziehen; wenn aber ber Ginbrud cntftanb, als fei hier in böepft be- bentlidjer AScije verfudjt worben, auf bie Negie rung einen Truct ausjuiiben unb auf perfön- lidjen Ginfluß ju podjen, fo ift bies nad) allem — wir erinnern an bie eigentümliche Art, wie ber Sejdjluß bes ßanbestulturrates unter ge- flifientlicper Ausjcpaltung ber Negierung gefaßt würbe — nid)t weiter ju verwunbern. Die Kommi0wn jur Prüfung der Rüjhtngdieferungen. ijt unter bem Borjit) bes Staatsjetretärs Dr. D e I» brücf arnffreitag vormittag jufammen» getreten. Bis auf bie Scxüalbcmotratcn waren iämtlicpe Aarteien bes Neicpstags vertreten, ba neben waren mxp jablreicpc Neferenten unb 3Rit> glieber bes Bunbesrats unb auep einjelftaatlicper Negierungen anwefenb. Staatsjetretär Dr. Delbriüf eröffnete mit einer etwa palbitünbigen Anfpradje bie Berfjanblungen, inbem er bas fepon in feinen Grunbjügen betannte Arbeitsprogramm ausführlich erörterte. Dabei ftreifte er auch ben Ä o n f l i 11 mit ber 'ojialbemotratifcpen ffrattion wegen ber Ablehnung bes Abgeordneten ßiebtneept. Dr. Delbrüct betonte, baß man aus oerfaffungs- mäßigen Grünben Bebenten gegen bie Berufung ßiebtnechts gemacht pabe. Gine Distufjion übet biefe Angelegenpeit wünfeht ber Staatsjetretär in ber Äommijitvn niept perbeigefübrt ju fepen. Das werbe eine ipätcre Sorge bes Alcnums bes Reichs tags fein; Nad) ber Nebe bes Staatsfetretärs folg ten fünf Sorträge von Dexernenten aus bem Äriegsminifterium über bie piftorifihe
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