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Italien, Frankreich, Großbritannien, Egypten. — Verkehr deutscher (Eisenbahnen. — Ankündigungen^ Die Sächlichen Eisenbahnen. Nachweisung der BetriebSergebuisse bei den Staats- und Privat- Eiscnbahnen im Königreich Sachsen 1836-1837. Diese Publikazion des K. Sächsischen Finanz-Minisieriums 3. Abtheilung für öffentliche Arbeiten und Verkehrsmittel bildet eine Fortsetzung derjenigen für die beiden Betriebsjahre 1854—55, von welcher wir in Nr. 14 der Eisen bahn-Zeitung von 1858 ein kurzes Resumö mittheilten. Nach einer Uebersicht der in 1856 und 1857 neu dollendeten und in Bau begriffenen Eisenbahnen, der Neubauten und Vervollständigungen bei den bereits betriebenen Bahnlinien, dann der baulichen Unterhaltung der letzteren folgt eine tabellarische Zusammen stellung der Betriebsergebniffe sämmtlicher in Betrieb gewesenen Sächsischen Bahnen, sowohl der Staats- als der Privatbahnen, zuerst für das Jahr 1856 dann für 1857, je in 187 Rubriken. Weitere tabellarische Ucbersichtcn für die genannten beiden Betriebsjahre beziehen sich speziell auf die Leistungen und den Materialverbrauch der Lokomotiven, auf den Personenverkehr und die zu dem selben gehörenden Nebentranspvrte, dann auf den Güterverkehr. Endlich ist für jedes der beiden Betriebsjahre eine kolorirte graphische Darstellung des Ver kehrs auf den Sächsischen Eisenbahnen gegeben, welche die relative Bedeutung der wichtigeren Stazionen für den Personen- nnd Gütertransport in leichter Uebersicht vor Augen stellt. Am Schluffe des Jahres 1855 waren in Betrieb die Sächsisch-Bayerische, Ehemnitz-Ricsaer, Sächsisch-Böhmische und Sächsisch-Schlesische Staatsbahnen, zusammen 55-/z Meilen, bann die Privatbahnen: Leipzig-Dresden, Albertsbahn und Löbau-Zittau, zusammen 23*/, Meilen. Im Lauf der Jahre 1856 und 1857 kamen hinzu: 1) Die zu der Albertsbahn gehörigen Zweigeisenbahnen nach einzelnen Kohlenwerken im Steinkohlenrevier des Plauen'schen Grundes und nach dem Kohleneinschiffungsplatze an der Elbe bei Dresden; von diesen Zweigbahnen ist die längste 2.386 Meilen, liegt mit ihrem höchsten Punkte 627.76 Fuß über der Abzweigungsstelle von der Hauptbahn, hat ein Steigungsmarimum von 1 : 40 und als kleinste» Krümmungshalbmesser 250 Fuß. Die für den Dienst auf dieser Zweigbahn bestimmten Lokomotiven, sogenannte Tendermaschinen, haben 8 Räder, 4 bewegliche Vorder- und 4 gekuppelte Triebräder, 15zöllige Zylinder mit 18 Zoll Hub und 38 Zoll Durchmesser der Triebräder. Mit Feuerungsmaterial nnd Wasser beträgt ihr Gewicht 410 Ztr. 2) Die bereits am Schluffe des Jahres 1855 im Unter- und Oberbau vollendet gewesene Eisenbahn von Leipzig nach Corbetha zum Anschluß an die Thüringer Bahn, von welcher ein Thcil im Königreich Sachsen gelegen ist und deren Betriebseröffnung im Frühjahr 1856 stattfand. V"" begriffen erscheinen in 1856 nnd 1857 noch die Staats- Oi.lcn ^9^"- 1) von Chemnitz nach Zwickau und Gößnitz (zur Verbin dung der Chemmtz-Riesaer mit der Sächsisch-Bayerischen Staatsbahn); 2) von Zwickau nach Schwarzenberg; bann 3) die Gesellschaftsbahn von Zittau nach Ncichenberg. Bis zum Schluffe des Jahres 1857 waren für dies- drei Bahnen verausgabt: nä 1) von der Bausumme z» 4,000,000 Thlr. - . 2,941,877 Thlr. „ 2) „ „ " » 2,000,000 „ . . 1)536,915 „ „ 3) „ „ „ " 2,500,000 „ . . 1,020,195 „ Hiehcr gehört 4) die CH cmnitz-Würschnitz er Eisenbahn, welche von der Chemnitz-Zwiekauer Bahn bei Wüstenbrandt nach dem Würschnitzer Steinkohlen revier abzwcigt und von einer Akzien-Gesellschast unternommen worden, der von Seite der Staatsregierung die Zusicherung crtheilt wurde, den Betrieb gegen ein der Gesellschaft zu gewährendes Pachtgeld zu übernehmen. Diese Bahn ist 1.63 Meilen lang, hat eine größte Steigung von 1: tOO und als kleinsten Radius (bei der Abzweigung von der Hauptbahn) 800 Fuß, Die Herstellungs kosten sind zu 400,000 Thlr. veranschlagt, wovon Ende 1857 verausgabt waren 270,949 Thlr. Endlich wurde 5) der Bau einer Bahn von Leipzig über Bitterfeld nach Wittenberge von der Bcrlin-Anhaltischen Eisenbahn-Gesellschaft in Angriff genommen, von welcher Bahnanlage nv "in Theil — von Leipzig bis zur Grenze bei Podelwitz — in Sachsen gelegen ist. Die Neubauten und Vervollständigungen bei den bereits in Be trieb befindlichen Bahnen betreffen hauptsächlich die Herstellung von Doppel geleisen auf verschiedene» Bahnstrecke», den Austausch älterer schwacher Schienen durch stärkere mit Laschenvcrbindnng, dann Erweiterungs- und Neubauten auf Bahnhöfen. Neber die bauliche Unterhaltung der Eisenbahnen in 1856 und 1857 werden folgende Daten gegeben. Es kostete dieselbe 1856 1857 bei de» im Ganzen pro Meile im Ganzen pro Meile Staatseisenbahuen . 327,398 Thlr. 5875 Thlr. 464,018 Thlr. 8327 Thlr. Privateisenbahnen . 112,682 „ 5080 „ 174,435 „ 6844 „ Von diesem Unterhaltungsaufwande entfallen: u) auf die Unterhaltung des Bahnkörpers: Staatsbahnen . . 2,973 Thlr. 53.3 Thlr. 1,860 Thlr. 33.4 Thlr. Privatbahnen . . 1,468 „ 66.2 „ 2,723 „ 106.9 „ b) auf die Unterhaltung der Kunstbauten (Brücken, Durchlässe ic.): Staatsbahnen . . 28,417 Thlr. 509.9 Thlr. 36,011 Thlr. 646.2 Thlr. Privatbahncn . . 3,568 „ 160.9 „ 18,6"" ^0,3 „ o) auf die Unterhaltung des Oberbaues: pro lauf. Fuß pro lauf. Fuß Staatsbahucn . . 228,482 Thlr. 26.62 Pf. 341,489 Thlr. 37.42 Pf. Privatbahneu . . 56,962 „ 15.55 „ 80,353 „ 22.45 „ Bei den Staatsbahncn war der Verbrauch an Schienen und Schwellen zur Bahnunterhaltnng: 1856 . 180,700 lauf. Fuß Schiene», pro 100'Gelciselänge 7.02 Fuß — 3.51"/, „ . 102,583 Stück Schwellen, „ „ 1857 . 465,282 lauf. Fuß Schienen, „ „ „ . 109,173 Stück Schwellen, „ „ 3.88 St. - 9.78 „ 16.90 Fuß — 8.45 „ 3.98 St.-10.00 „ Die größte Zahl der ausgewcchsclten Schienen trifft hauptsächlich auf die Sächsisch-Bayerische Bahn, auf welcher die älteren schwächeren Schienen zum Theil 2 Mal durch stärkere ersetzt wurden. Es kamen auf dieser Bahn zur Aus wechslung in 1856 . . 128,630 Fuß; in 1857 . . 382,967 Fuß, beziehungsweise 5 und 14 Proz. sämmtlicher Schienen, während in den genannten Jahren auf der Sächsisch-Böhmischen Staatsbahn 3.46 nnd 2.803 Proz., auf der Sächsisch- Schlesischen 2.21 und 3.54 Prvz., auf der Chemnitz-Niesacr 0.7 und 1.45 Proz. ausgewechselt wurde». Von dem Unterhaltungsaufwande der Bahnen entfallen ferner 6) auf die Unterhaltung der Hochbauten: 1856 1857 bei den im Ganzen pro Meile im Ganzen pro Meile Staatsbahnen . . 31,235 Thlr. 560.5 Thlr. 38,229 Thlr. 691.4 Thlr. Privatbahnen . . 38,438 „ 1732.9 „ 52,848 „ 2073.6 „ e) auf die Unterhaltung des Telegraphenwesens (mit Ausschluß der Leipzig-Dresdener Bahn): Staatsbahnen . . 4,190 Thlr. — 7,010 Thlr. — Privatbahncn . . 173 „ — 298 „ t) auf die Unterhaltung der übrige» Anlagen: Staatsbahncn . . 32,101 Thlr. 576 Thlr. 39,118 Thlr. "02 Thlr. Privatbahncn . . 12,072 „ 544.3 „ 9,598 -- 076.6 „ Der Uebersicht der Betriebs-Ergebnisse pro 1857 entnehmen wir nach stehende summarische und Durchschnitts-Ergebnisse. Die Länge der in 1857 in Betrieb befindlichen Staatsbahnen war 55.727,