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jährlich 19 Hefte (einschliesslich 4 Specialnummern). Abonnementspreis bei den Postämtern u. Buchhandlungen pro Halbjahr (incl. der 3 Beiblätter): für Deutschland u. Oesterreich - Ungarn ut 8.—, für alle übrigen Länder Jk 9. Bei direkter Zusendung unter Streif band erhöht sich der Preis um die Portospesen. Inaertiottepreine: */i Seite ut 1*0—, ■/, Seite ut 60.—, */, Seite JL 40.—, »/, Belte Jk 30—, ’/. Seite .4 18,— >/ lt Seite Jk 12.— V1« Seite Jl 9.—,, t( M Seite JC 4.50. Bei Jahresaufträgen (16 Einschaltungen) 25 % Rabatt. Ein illustrirtes Fachjournal für die Wollen-, Baumwollen-, Seiden-, Leinen-, Hanf- und Jute-Industrie sowie für den Textil-Maschinenbau; Spinnerei, Weberei, Wirkerei, Stickerei, Färberei, Druckerei, Bleicherei und Appretur. Redaktion. Expedition w. Vertagt Leipzig, Brommestnutee 9, Ecke Johumia-ÄUM. Chefredakteur und Eigenthümer: Theodor Martin. rtnupreeh-AneehluM: Ho, 105». IMogranton - Adreeoo: Tatüaurtia, Leipiig. Organ des Vorstandes Organ der der Sächsischen Textil-Berufsgenossenschaft. Vereinigung Sächsischer Spinnerei-Besitzer. —Organ für Wollkämmer und Kammgarnspinner. ■>— N°- 6. Nachdruck, soweit nicht untersagt, ist nur mit vollständiger XVIII. Jahrgang. Quellenangabe gestattet. Redaktionsschluss: 30. Juni 1903. Die Elberfelder Jextil-Jniustrie i. J. 1902. : jrTf: eber den Geschäftsgang in der so • : vielgestaltigen Elberfelder Textil- X Industrie während des Jahres 1902 VIF entnehmen wir dem von der Handelskammer in Elberfeld für das ver gangene Jahr herausgegebenen Jahresbericht nachstehende Angaben: Was seidene und halbseidene Waaren anbelangt, bevorzugte die Mode im verflossenen Jahre noch immer Taffet und taffetartige Gewebe. Der Absatz blieb dabei im All gemeinen äusserst schwierig, was wesentlich dadurch veranlasst wurde, dass grosse Unlust von Seiten der Stoffkäufer vorherrschte. Wenn trotzdem alle mechanischen Stühle und der grösste Theil der noch vorhandenen Hand stühle beschäftigt blieben, so konnte dies nur auf Kosten der Preise geschehen. Besonders im Exportgeschäft machte sich die Concurrenz der Länder, in denen billigere Löhne in Be tracht kommen, unangenehm fühlbar, so dass nach dieser Seite eine Einbusse des Umsatzes verzeichnet werden musste. Die Preise von Silber gingen weiter zurück und sanken von 25 s / 4 auf 21 1 / 2 d, wodurch das Geschäft mit den Ländern, die Silberwährung haben, recht träge war. Entgegen früherer Erfahrung hatte das Fallen des Silbers keinen Abschlag der Rohseidenpreise zur Folge, vielmehr ent wickelten sich die Preise mit Festigkeit und Aufschlag, da die Vorräthe von Rohseide kleiner wurden, und der gute Verbrauch der Fabrik in Europa und die noch weiter sich steigernde Production der Fabrik in i Amerika die Oberhand behielt; auch wirkte das Verschwinden des Agios in Italien be- | festigend. Seidene und halbseidene am Stück gefärbte Artikel traten weiter durch die Ungunst der Mode zurück und es wurde, durch diesen Umstand veranlasst, die Con currenz mit dem Ausland äusserst scharf, so dass die Verkaufspreise theils unter den Herstellungspreis heruntergingen. Zu Beginn des Berichtsjahres war die Nachfrage in seidenen und halbseidenen Tüchern eine ziemlich lebhafte, namentlich wurden auch bessere Qualitäten gekauft. Nach Ostern lag das Geschäft jedoch ziem lich darnieder und waren es nur einige billigere Stapelqualitäten, die regelmässig ge fragt wurden. Erst das Herbst- und Weih nachtsgeschäft brachte eine Besserung, jedoch konnte selbst die kalte Witterung nicht die Lebhaftigkeit hervorrufen, die man erhofft hatte. Namentlich liessen sich auch die Preise nicht erzielen, die durch das stetige Steigen der Rohseidenpreise berechtigt ge wesen wären. Aus den zahlreichen Nach fragen nach Neuheiten für das Frühjahr zeigt sich jedoch, dass die Lager der Grossisten ziemlich geräumt sind, so dass grösseres Interesse für den Artikel vorhanden ist. Die Collectionen sind namentlich in schottischen und gestreiften Genres sehr reichhaltig aus gearbeitet. Der Export brachte dem Artikel nur wenige belangreiche Aufträge und diese zu gedrückten Preisen. Im verflossenen Jahre litten Möbelstoffe und Plüsche ebenso wie im Vorjahre unter der Nachwirkung des wirtschaftlichen Nieder ganges. Sie thun dies erfahrungsgemäss am längsten, da eben jeder die notwendig ge wordenen Abstriche zunächst an den Luxus artikeln vornimmt. Die Preise der Rohstoffe bewegten sich im Allgemeinen auf ziemlich gleichen Linien. Wollen zogen im Laufe des Jahres an, während Mohairgarne langsam ab bröckelten und nach und nach einen nor maleren Preisstand erreichten. Gegen Schluss des Jahres stiegen letztere wieder etwas. Die Preisschwankungen bei den billigeren Seidensorten waren unerheblich. Die Moquette- fabriken erfreuten sich im abgelaufenen Jahre ausreichender Beschäftigung, und wenn auch der Absatz deshalb weniger lohnend war, weil die Bestellungen sehr vielfach in kleinen Mengen erfolgten, und sich dadurch die Fabrikationskosten erhöhten, so ist das Er- gebniss für diesen Artikel ein leidliches ge wesen. Anders liegt es mit glatten und ge musterten Mohairplüschen. In glatten Plüschen drückte das ungeheure Angebot auf die Preise und in gemusterten Artikeln hat durch Un gunst der Mode der Verbrauch ganz wesent lich abgenommen, so dass die nothwendigen hohen Musterspesen sich zur Zeit nicht be zahlt machen. Aehnliche Verhältnisse herr schen bei den Möbelstoffen vor. Die Er 48