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Jährlich 16 Hefte (einschließlich 4 S/>ezialnu)n>nern). Abonnementspreis pro Halbjahr (inkl. der Beiblätter): für Deutschland u. Österreich-Ungarn 8,—, für alle übrigen Länder: a) bei direktem Bezug unter Streifband JL 10,50 (inkl. Porto), b) bei Bezug durch die Buchhandlungen oder Postämter Jt 9,—. ^Spezial-Jammer. Insertionspreise : \'i Seite .M 120,—, Seite 60,— , Vi Seite M 40,—, ‘ 4 Seite .M 30,—, */• Seite Jb 18,—, i/ 12 Seite 12—, l />® Seite Jb 9,—, Seite Jt 4,50. Bei Jahresaufträgen (16 Einschaltungen) 25 °/ 0 Rabatt. für die Voll-, Bautnwoll-, Seiden-, feinen-, J<anf- und Jute-3ndustrie sowie für den JexHl-jMaschinenbau; Illustriertes Fachjournal Redaktion, Expedition u. Verlag Leipzig, Brommestraße 9, Ecke Johannis-Allee. Spinnerei, Weberei, Wirkerei, Stickerei, Färberei, Druckerei, Bleicherei unö Appretur. Herausgegeben von Theodor Martins Textilverlag in Leipzig. Fernsprech-Anschluß: No. rojS Telegramm-Adresse: Textilschrift Leipzig. Organ der • Organ der Sächsischen Textil-Berufsgenossenschaft. Norddeutschen Textil-Berufsgenossenschaft Organ der Vereinigung Sächsischer Spinnerei-Besitzer. Spezial-Nummer I des XXIX. Jahrgangs. Nachdruck, soweit nicht untersagt, ist nur mit vollständiger Quellenangabe gestattet. Spezial-Nummer I des Jahrgangs 1914. Deutsch-französischer IJandels- Verkehr im Jahre 1913. Die „Zentralstelle für Vorbereitung von Handelsverträgen" schreibt: Nach den Ausweisen der französischen Generalzolldirek tion stellte sich im Jahre 1913 die französische Einfuhr aus Deutschland auf 1074 Mill. Fr., die französische Ausfuhr nach Deutschland auf 869 Mill. Fr. Im Vergleich zum Vorjahre hat die Einfuhr aus Deutschland um 75, die Ausfuhr nach Deutschland um 47 Mill. Fr. zugenommen. In dieser Zu sammenstellung machen die Zahlen den Ein druck einer für Deutschland überaus günstigen Entwicklung, geht man jedoch auf die Einzel heiten näher ein und prüft insbesondere, wie sich der Verkehr mit Frankreich für die deutsche Industrie gestaltet hat, so zeigt sich ein anderes Bild. Das Plus der Einfuhr aus Deutschland im Vergleich zum Vorjahre ent fällt zum größten Teil auf land wirtschaft liche Erzeugnisse. Die Einfuhr von Cerealien aus Deutschland betrug 94,3 Mill. Fr. gegen nur 25,7 Mill. Fr. im Vorjahre. Schon dieser Posten allein weist eine Steigerung auf, die fast ebenso groß ist, wie die Steigerung bei der Gesamteinfuhr. Bei den industriellen Erzeugnissen dagegen ergibt sich eine lange Verlustliste. Die Einfuhr aus Deutschland fiel bei keramischen Erzeugnissen von 44 auf 37 Mill. Fr., bei Baumwollgeweben von 28 auf 25, bei Wäsche und sonstiger Be kleidung von 5 auf 3, bearbeitetem Pelz werk von 46 auf 38, echter Bijouterie von 9 auf 6, unechter Bijouterie von 39 auf 36 Mill. Fr. Geringer geworden ist außer dem die Einfuhr aus Deutschland bei Eisen uud Stahl, Garnen, Geweben aus Seide und Wolle, Leder, Uhren, Möbeln, zubereiteten Farben, Waren aus Kautschuk und Gutta percha, Artikeln aus Meerschaum, Bier. Bei den meisten der vorgenannten Artikel war | von einem Rückgänge des Imports aus Deutsch land früher nichts zu spüren; die neuerdings getroffenen Maßnahmen der französischen Zoll verwaltung haben also ihre Wirkung nicht verfehlt und den Export der deutschen In dustrie schwer geschädigt. 10 JYhlliaröen deutscher Ausfuhr. Nach der jetzt vorliegenden amtlichen Statistik über Deutschlands auswärtigen Handel für 1913 hat Deutschland im vergangenen Jahr im reinen Warenverkehr eine Ausfuhr von 10,1 Milliarden Jb erreicht. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs von mehr als 1 Milliarde Jb. Dagegen ist die Einfuhr auf dem Stande des Vorjahres mit 10,7 Milliarden Jb stehen geblieben. Hier durch ergibt sich eine günstigere Gestaltung unserer Handels- und Zahlungsbilanz, da die Einfuhr die Ausfuhr nur noch um 0,6 Milli arden übersteigt. Noch im Jahre 1912 blieb die Ausfuhr um 1,7 Milliarden Jb hinter der Einfuhr zurück. Die Ausfuhrsteigerung erstreckt sich auf fast alle Warengattungen. Sie betrug beispielsweise bei den chemischen Erzeugnissen 132 Mill. Jb, bei der Textil industrie 96 Mill.den Leder- und Kürschner waren 41 Mill. Jb, den Waren aus unedlen Metallen 241 Mill. Jb, bei den .Maschinen- und elektrotechnischen Erzeugnissen 112 Mill. Jb. Mit diesen Ausfuhrzahlen verbessert Deutsch land seinen Anteil am Gesamtwelthandel wiederum nicht unerheblich. Noch im Jähre 1891 stand Deutschland mit seinem Gesamthandel mit Frankreich und den Vereinigten Staaten auf einer Stufe, wurde aber von Großbritannien um rund 75 Proz. übertroffen. Heute hat Deutschland Frankreich und die Union weit überflügelt und ist dem britischen Gesamthandel sehr nahe gerückt. Im Jahre 1912 stellte sich die Ausfuhr in Deutsch I land auf rund 9 Milliarden Jb, in Frankreich auf 5, in Großbritannien auf 9,9 und in den j Vereinigten Staaten auf 9,1. Der britische Gesamthandel übertraf also 1912 den franzö sischen um 92 Proz., den amerikanischen um 44 Proz. und den deutschen nur noch um 16 Proz. Ein südamerikanischer Zollverein. Die südamerikanischen Staaten Ecuador, Bolivien, Peru, Columbien und Vene zuela, deren Verkehr untereinander durch den Panamakanal zweifellos gesteigert werden wird, haben ein Abkommen über ihre nationalen Beziehungen abgeschlossen, wonach sie sich gegenseitig jede Handels begünstigung oder Zollermäßigung zugestehen, die sie irgend einem von ihnen einräumen, sofern ihnen ähnliche oder gleiche Vorteile gewährt werden wie die, welche sie von dem begünstigten Staate erhalten haben. In dem Abkommen ist eine einheitliche Gestal tung des Zollwesens der genannten fünf Staaten und eine fortschreitende Erleichterung ihrer gegenseitigen Han delsbeziehungen in Aussicht genommen. Außerdem erstreckt sieh das Abkommen auf das Münzsystem. Auch ist die Einfüh rung des metrischen Dezimalsystems und wechselseitiger Schutz der Staats angehörigen vereinbart. Ferner wird gegen seitig die freie Benutzung der Werften für den Bau, die Ausbesserung usw. von Handels- und Kriegsschiffen sowie Hilfe leistung in Fällen von Feuersbrunst, Schiffbruch oder anderer Gefahr zu gesagt, in denen die Handels- oder Kriegs schiffe der vertragschließenden Staaten an getroffen werden sollten.