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Jede Woche erscheint eine Nummer. Lithograpblrte Beilagen und in den Tert gedruckte Holzschnitte nach Bedürfnis. — Bestellun gen nehmen alle Buch handlungen, Postäm ter und ZeinmgS-Erpcdi- zionen Deutschlands und des Auslandes an. — Abonncmentspreis im E isen bahn -JeitunS. Organ -er Vereine deutscher Ersenbahn-Verwaltungen und Eisenbahn-Techniker. Buchhandel 7 Gulden rhei. nisch oder 4 Thlr. preuß. Cour, für den Jahrgang. — Einrückungsgebühr für Ankündigungen L Sgr. für den Raum einer gespalte nen Petitzeile. — Adresse: „Redakzion der Eisenbahn. Zeitung" oder: I. B. M etzler'scheBuchh and- lung in Stuttgart. XVI«. Jahr. 26 November 1860. Aro. 4^. ^inhall. Deutsche Eisenbahn-Statistik für das Betriebsjahr 1858. (Fortsetzung.) — Neber die Pferdebahnen in den Nordamerika nischen Städtenr — Zeitung. Inland. Preußen, Nassau. Ausland. Belgien. — Verkehr deutscher Eisenbahnen. — Ankündigungen. Deutsche Eisenbahn-Statistik für das Betriebsjahr I8S8. (Fortsetzung von Nr. 16.) II. In dem Abschnitt „Allgemeine Beschreibung der Bahn" sind über den Oberbau Notizen mitgetheilt, welche sich auf die Länge der Geleise bei ein facher, doppelspuriger Bahnlinie und auf den Stazioncn; auf die Bezugsquellen für die Schienen, deren Gewicht und Dauer; auf die Unterlagsschwcllen, deren Dimensionen, Präpariruug und Dauer beziehen. Wir entnehmen denselben Folgendes. Die Schienen für die verschiedenen Bahnen sind von 61 Werken (Firmen) geliefert, worunter 22 ausländische (englische und belgische). Das Gewicht der Schienen oder des größeren Theils derselben (bei Schienen von verschiedenen Kalibern) ist pro laufenden Fuß von 25.17 Pfd. (Braunschweigische Staats bahn) abwärts bis 9 Pfd. (Nürnberg-Fürth). Bei -/z aller Bahnen ist jedoch das Gewicht der schweren Schienen über 20 Pfd. pro laufenden Fuß. Ein kleiner Theil der Schienen wiegt bei der Nürnberg-Fürther Bahn nur 8 Pfd., bei der Albcrtsbahn in Sachsen nur 7.5 Pfd. und bei Per Budwels-LInz- Gmundener Pferdebahn nur 4 Pfd. pro laufenden Fuß. Die ältesten Schienen liegen: aus der Leipzig-Dresdener Bahn, 20 Jahre; auf der Bayerischen Süd- Nordbahn (München-Augsburg), 20 Jahre; auf der Düsseldorf-Elberfelder Bahn, 20 Jahre; auf der Rheinischen und Taunusbahn, 19 Jahre; auf der Berlin- Anhaltischen, 18 Jahre. Die Bahnschwellen sind von Eichen-, Kiefern-, Fichten- und Tannen holz, in wenigen Fällen auch von Buchen- und von Lerchenholz. Die Schwellen sind auf beiläufig der Hälfte aller Bahnen sämmtlich oder theilweise präparirt. Als Präparirungsmittel dienten meistens Zinkchlorid und Kupfervitriol; zum Theil Creosotöl, Schwefelbaryum mit Eisenorydul, Eisenvitriol, Zink- und Chlor- Mangan; endlich (auf der badischen Staatsbahn) doppeltes Chlorquecksilber. Die Eichcnhvlzschwellen sind nur bei wenigen Bahnen präparirt, die Weichen Schwellen dagegen bei wenigen Bahnen unpräparirt. Die Länge der Schwellen variirt zwischen 7 und 9 Fuß, die Breite der Mittelschwellen zwischen 7 und 12, der Stoßschwellen zwischen 9 und 14 Zoll. Die Höhe beträgt bei den Mittelschwellen von 4.56 bis 7.3 Zoll, bei den Stoßschwellen von 4.92 bis 8 Zoll. Ans einzelnen Bahnen liegen Schwellen bis 12, 13, 14, 15—19 Jahre (auf der Taunusbahn lagen Ende 1858 eine nicht geringe Zahl von noch brauchbaren nicht präparirtc» eichenen Schwellen ans den Jahren 1839 und 1840). Aus den Angaben über die Krümmungs- und Niveauverhältnisse der Bahnen ergibt sich, daß größere Steigungen als von 1: 100 auf folgenden Bahnlinien vorkommen: 1:22 auf der Budweis-Linz-Gmundener Bahn, 1:30 „ „ Düffeldorf-Dortmunder Bahn, 1:38 „ „ Rheinischen Bahn, 1:40 „ „ Bayerischen Ludwigs-Südnordbahn, „ einer Zweiglinie der Albertsbahn, „ der Oester.-Südlichen Staatseisenbahn, 1:45 „ der Braunschweigischen Staatsbahn, „ „ Württcmbergischen „ „ Wilhelmsbahn, t - SO „ „ Breslau-Schweidnitz-Freiburger Bahn, " „ Bayerischen Ludwigs-Westbahn, 1:55 „ „ Sächsisch-Schlesischen Staatsbahn, 1: 60 „ „ WcstplMschen Staatsbahn, " " Buschtiehrader Lokomotivbahn, 1 : 64 auf der Hannoverschen Staatsbahn, 1:68 „ „ Aachen-Düsseldorfer Bahn, 1: 70 „ „ Süd-Norddeutschen Verbindungsahn, 1:76 „ „ Prinz-Wilhelms Eisenbahn, 1:77 „ „ Sächsisch-Böhmischen Staatsbahn, 1 : 80 „ „ Breslau-Posen-Glogauer Bahn. Der kleinste Krümmungshalbmesser vow Curven ist am geringsten bei nach stehenden Bahnen: Budweis-Linz-Gmunden (Pferdebahn) .... 5.00 Ruthen Köln-Mindener Eisenbahn 40.00 „ Prinz-Wilhelms Bahn l ->o Rheinische Bahn s " Obererzgebirgische , Staatsbahn 45.11 „ Sächsisch-Bayerische / Taunusbahn 47.70 „ Kaiser-Ferdinands Nordbahn 47.84 „ Bayerische Ludwigs-Süd-Nordbahn 48.75 „ Cöthen-Bernburger Bahn , Breslau-Schweidnitz-Freiburger Bahn l . . . 50.00 „ Magdeburg-Wittenbergesche ) Mit Ausnahme der Nüruberg-Fürthcr Bahn, der Buschtiehrader- und Budweis-Linz-Gmundener Pferdebahn sind sämintliche Eiseubahucn mit elektro magnetischen Telegraphen »ersehen. Die Sprechapparate sind von Morse, Siemens und Halske, Kramer, Stöhrer, Fardely, Bain, E. Schröder. Bei läufig die Hälfte der Bahnen hat neben den Sprcchapparaten noch Glocken apparate an den Bahnwärtcr-Stazionen. Die Tetcgraphenleitungen sind meistens von Eisendraht. Auf der großen Mehrzahl der Bahnen sind endlich für die durchgehenden Signale noch optische Telegraphen vorhanden. Die Anlagekosten der Eisenbahnen des Vereins pro Meile Bahnlänge weichen sehr bedeutend von einander ab. Mit dem höchsten Aufwand pro Meile erscheinen: die Oesterreichische südliche Staatsbahn . . mit 1,130,875 Thlr. (wegen der kostspieligen Bauten des Semmering, über den Karst), „ Hamburg-Bergedorfer Eisenbahn . . . mit 1,114,290 Thlr. (wegen des Bahnhofs in Hamburg), „ Kaiserin-Elisabeth Bahn (Wien-Linz) . „ 890,677 „ „ Bergisch-Märkische (Düffeldorf-Dortmund) „ 873,507 „ „ Sächsisch-Böhmische Staatsbahn . . . „ 770,956 „ „ Rheinische Bahn 730,528 „ „ Frankfurt-Hanauer Bahn „ 663,116 „ „ Köln-Mindener Bahn „ 662,136 „ „ Berlin-PotSdam-Magdcburger Bahn . - „ 656,LLL „ „ Niedererzgebirgische Staatsbahn . . - „ 622,045 „ „ Sächsisch-Bayerische Staatsbahn . . . „ 647,645 „ „ Saarbrücker Staatsbahn „ 644,106 „ Bei allen anderen Bahnen betragen die Anlagekosten weniger als 600,000 Thlr. Von billigen Bahnen sind zu nennen: die Buschtiehrader Pferdebahn mit 36,703 Thlr., die Budweis-Linz-Gmundener Pferdebahn mit 67,465 Thlr., die Großherzogl. Badische Verbindungsbahn (Mannheim-Friedrichsfelde) mit 120,304 Thlr., die Rendsburg-Neumünster Bahn mit 121,302 Thlr,, die Nüruberg- Fürther mit 123,800 Thlr. — Andere Bahnen mit einem Anlagekapital von weniger als 200,000 Thlr. pro Meile gibt es nicht. In einer besondern Kolumne sind die Ziffern enthalten, welche bet den ver schiedenen Bahnen die Kosten der ungewöhnlich kostspielige» Bauwerke, als großer Brücken, Tunnels, Viadukte, Dämme, Durchstiche rc. angeben : zu einer Vergleichung geben diese Zahlen jedoch keine genügenden Anhaltspunkte, weil die Bezeichnung „ungewöhnlich kostspielige Bauwerke" eine zu unbestimmte ist und nicht jede Verwaltung darunter dasselbe versteht. Bei der Oesterreichischen