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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 05.05.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100505013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910050501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910050501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-05
- Tag 1910-05-05
-
Monat
1910-05
-
Jahr
1910
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Änzeigen.Preis De-vftS.Prei» ISlo Mp)MrTagMM d»»tt«r lleotzittl. :a. 0«. Handelszeitunft Amtsblatt Les Aales und des Nolizeiamtcs der Ztadt Leicozig l04. Jahrgang Nr. »23 Donnerstag, »en S. Mai ISIS deolii I '^a und 4 »« L55 8 L 75 .75 ». 8. Gelegenheit beim Schopfe fasten Aegypten eine „Kompensation" ver- von an. .ia !50 die Aufstauds- (S. Reichstagsber.) rrs ms k* Ul, « 8 >8. >8. 1L L >8 >«. >8, >6. >8 18 * Das Gesetz über Entlastung des Reichs gerichts soll am 1. Juli in Kraft treten. (S. Reichstagsbericht.) ?ia.« 8. 8. 8. »8 ,8 freilich das amtliche England Tatsache ver- Südwestafrika gegen- * Die Erste Kammer erledigte am Mittwoch mehrere Etatkapitel und Rechenschafts sachen und nahm die Gesetzentwürfe über Steuer erlasse sowie über die Feuerversicherung, diesen mit einer bemerkenswerten Abweichung der Fassung der Zweiten Kammer, einstimmig sS. Landtagsbericht.) * Der Reichstag verabschiedete am Mittwoch die Novelle zum Posttaxgesetz in dritter Lesung, beendete die zweite Lesung über den Entwurf zur Entlastung des Reichsgerichts und genehmigte in dritter Lesung das Stellenvermittlungs gesetz und das Gesetz über ko st en in Südwestafrika. söhnung mit der vollendeten Tatsache verraten. Deutschland hat einen Trumpf in der Hand! Wir glauben freilich nicht an eine bevor stehende Schwenkung der deutschen Politik, auch nicht in dem angedeuteten Sinne, das; in diplo matischen Formen mit der Möglichkeit einer solchen Schwenkung gedroht werde. Wir zweifeln auch vorderhand noch, daß England schon in allernächster Zeit in Aegypten tun werde, was es jüngst erst in Bosnien so heftig getadelt hat. Wohl aber ist mit der Möglichkeit zu rechnen, daß in sehr naher Zukunft von London ein Rundschreiben ausgehen wird, welches der erste Napoleon etwa so stilisieren würde: Abbas ll. hat aufgehört, über Aegypten zu herrschen. Die Welt weih, dah der Khedive England alleweil etwa so geliebt hat, wie Jllo den Octavio Picco lomini. 2n den jugendlichsten Regentenjahren des zuAnfang Siebzehnjährigen kamen einige sehr böse Unbedachtsamkeiten vor. Seitdem ist frei lich Abbas in London gewesen, und der ge wiegte Lord Cromer hat es jahrelang ver standen , nis, dah zu sagen wenigstens Aber möglich, sehr möglich, dah am Anwachsen der nationalistischen Bewegung Abbas nicht ganz unschuldig ist, mit der in verschwiegener Brust zu sympathisieren nicht einmal ein Eng länder ihm verübeln dürfte. Ist das aber der Fall, so braucht man sich nicht zu wundern, wenn Sir Edgar Grey ihn bittet, sich auf die Paläste seines Großvaters zurückzuziehen, die in Neapel und Konstantinopel liegen. Eine sofortige Annexion des Landes erscheint auch deswegen bedenklich, weil das böse Beispiel die guten Sitten in Tunis und Söul verderben möchte, und also der internationalen Politik ein ganzer Rattenkönig neuer Ungelegenheiten erwüchse. Freilich bleiben Eewaltschritte fallen der Ministerien bekanntlich immer zu fürchten. Am 5. Juli 1830 lieh Polignac Algier er stürmen. Am 29. Juli hatte er aufs allergründ lichste abgewirtschaftet. tMs * Die Zweite Kammer verabschiedete Mittwoch mehrere Etatkapitel, Gesandtschaften in Wien und München mit 12 gegen 35 Stimmen. Sie ägyptische Aage. Aus Aegypten kommen beunruhigende Nach richten. Wenigstens werden sie von englischen Zeitungen verbreitet: das Land stehe am Vor abend eines Aufstandes; die Regierung des Khedive, eingeschüchtert durch die Ermordung des Ministerpräsidenten Butros Pascha, wage nicht der englandfeindlichen Bewegung ent gegenzutreten, um den Hah der Nationalisten nicht noch mehr auf sich zu lenken. Die englische Presse ruft nach Kitchener. Dieser Ruf ist das Bezeichnendste. Man hätte zunächst erwartet, dah wieder Baring- Cromers Name genannt würde: unter dem „un gekrönten Könige" hatte der Mechanismus doch ausgezeichnet funktioniert, obwohl noch der Malefikus Mukhtar Pascha die Konstellation trübte. Wenn unter dem Nachfolger des eng lischen Kommissars nicht alles klappt, obwohl der gefährliche Osmane fort ist und jetzt im Räderwerk der verjüngten Türkei still aber vielleicht noch siegreicher mitarbeitet als im Jugend-Mai auf den armenischen Schlacht feldern, die ihm den Ehrennamen Ehazi ein trugen, dann — ist eben eine Personenfrage ge geben und zunächst rein gar nichts anderes. Aber ist man vielleicht der Ansicht, dah jetzt das System Eromer überhaupt abgetan, über holt, dah die Zeit erfüllt sei, in die zweite Etappe einzurücken? In die Etappe — Aehren- thal? Man erinnert sich, wie England auf zuckte bei dem Manifeste Kaiser Franz Josefs, 'wie aber das nichtamtliche England ein wenig anders reagierte als das offizielle, das sich mit seinen Hemmungsstrebungen damals eine tüchtige Schlappe holte. Der erste instinktive Gedanke der Unbefangenen war vielmehr: wir müssen die und uns in schaffen. Nachdem monatelang an der vollendeten gebens gerüttelt und in der Toga des erobe rungsfeindlichen Moralisten zu seinem diplo matischen Zwecke umsonst posiert hatte, durfte es sich nicht mehr auf den Standpunkt einer Kompensationspolitik zurückziehen, ohne auch noch den „Achtungserfolg" zu verscherzen, das fragwürdige Wundpflaster eines guterzogenen Theaterpublikums für zweitklassige Bühnen dichter. Einer Großmacht würdiger ist es ohne hin, seine Ziele direkt, aus ihrer eigenen Not- wendiMeit heraus, zu erstreben, nicht aus den von anderen gegebenen Gelegenheiten. Auch läßt sich eine ursächliche Verknüpfung zwischen der bosnischen und einer ägyptischen Annexion weder objektiv noch subjektiv überzeugend nach weisen. Nichtsdestoweniger wird, wenn letztere in nächster Zeit vor sich gehen sollte, die Ge schichte es sich nicht nehmen lasten, an einen psychologischen Zusammenhang zu glauben. Wenn die jüngsten Hiobsposten aus dem Nillande nicht englische Mache sein, wenn es sogar zu wirklichen Unruhen kommen sollte, so würden zunächst englische Annexions-Bestre bungen sich gerechtfertigter darzustellen scheinen, als seinerzeit der Staatsstreich v. Aehrenthals. Oesterreich motivierte seine Besitzergreifung mit der Befriedigung Bosniens, welche die Einfüh rung einer parlamentarischen Vertretung an gezeigt erscheinen laste, ohne dah eine Teilnahme am Parlament von Konstantinopel tunlich sei. England dagegen würde heute seinen Gewalt streich mit der Unruhe Aegyptens begründen müssen, mit der Notwendigkeit, eine revolutio näre Agitation zur Einrichtung eines ägyp tischen Parlaments zu unterdrücken. Dem öster reichischen Anspruch gegenüber lag die Einwen dung nahe: Euer auf dem Berliner Kongreß erlangtes Mandat erstreckte sich auf die Befrie digung Bosniens; nachdem diese vollendet ist, erlischt euer Auftrag, also gebt die Provinz dem Sultan zurück! England aber hat die Beruhigung Aegyptens nicht erreicht, weil sein Werk durch den Fortbestand der einheimischen Negierung gestört wurde: also muh es Gelegen heit erhalten, einen neuen Versuch nach Besei tigung des Khedive und seiner Nebenregierung zu unternehmen. Natürlich hindert nichts die Gegner Englands, diese Schluhfolgerung zurück zuweisen und aus dem Mißerfolg Unfähigkeit der britischen Verwaltung und die Verwirkung ihres Mandates zu folgern. Aber auch, wer nicht zu den übelwollenden Beurteikern der englischen Politik gehört, mag auf den gewaltigen Unterschied Hinweisen, dah Oesterreich für sein Mandat Brief und Siegel des Kongrestes besah, während Englands Okkupation bloß einem Gewährenlasten Europas begegnete. Dah ferner zwischen den Zeilen des bosnischen Artikels der Kongreß-Akte bereits die Zustimmung zu einer künftigen Einverleibung zu lesen stand. Wie möchten aber Frankreichs Staatsmänner aufgefahren sein, wenn Lord Granville ihnen damals Englands letztes Ziel angedeutet hätte! Das Bombardement Alexan drias gab Gambetta Gelegenheit, auf der Stelle de Freycinets zweites Ministerium zu stürzen, weil es versäumt hatte, die Kraft des englischen Vorgehens durch eine Beteiligung Frankreichs zu brechen. 2n Rußland dürfte man nicht weniger scheel gesehen haben. Die bosnische Frage wurde 1878 im Grunde entschieden, die ägyptische 1882 keineswegs. Noch 1898 machte Frankreich einen Versuch, wenigstens Faschoda von Aegypten loszureihen. Aber eine Macht hat sich in der ägyptischen Frage von ihrem Anbeginn an fest an Englands Seite Trotz unter linie wenig nach der Besetzung Aegytens begegneten wir einer auffallenden Unfreundlichkeit Londons, als wir uns an der Lüderitz-Bucht festsctzten. Ueber das Krüger-Telegramm kocht noch heute die englische Volksseele, die Kitchener-Depesche nach der Schlacht bei Omdurmcn fand kaum Beachtung, obwohl sie mit Frankreichs Hand streich auf Faschoda zeitlich fast zusammenfiel. Deutschlands wohlwollende Parteinahme für England im Sinai-Streit hat uns in der Türkei unendlich geschadet: im Folgejahre wurde der Ring unserer Einkreisung geschmiedet. Es wäre kein Wunder, wenn diesseits einmal der Geduldsfaden risse, und man zum mindesten die Politik der uneigennützigen Unterstützung, die wir seit 28 Jahren in allen ägyptischen Dingen verfolgt haben, künftig durch eine zielbewuhte ckn ut kiv.°-Methode ersetzte, wenn man zu Down ing Street verständigt würde, dah eine ernst liche Veränderung des Statusquo am Nil zur Voraussetzung habe — etwa die Räumung der Walfisch-Bai. Noch ist keine unwiderrufliche Tatsache geschaffen, noch betrachtet die Pforte ganz offiziell die englische Okkupation als einen unter Protest geduldeten Gewaltakt und hat niemals mit einem einzigen Faktum eine Aus- ttk Inlerate au« t!riv»,g unn Umgedung di« ctgeivaitene 50 wm dreier Petit,«il« 25 di« 7« ww breit« NeklamegeUe I von au4wLtt- ov Neklamen l.L- Inlerate v«n «ebdrden m amtlichen lell di« 7« mr» breite Petitzeil« 40 a>«lchL>t-an,e>qen mu P agoortchrckten nn» in der Loendauraad« in> Prcoe erhol» Rabatt »ach Lari». BeUagegedltdr 5 v. Lautend exN. Postgebühr. Feit erteilte Aulkrüge könne» nicht ,urü<t- gezogen werben. Für da« i-richemen an deNtinmien Lagen uno Plötzen wir» keine Äuranti» übernommen. »nzeigen. «nnahme, Vugultuevla- b>, bei lümtlichen Filialen u. allen Annoncen- Ekpttitionen de» Zn- und eiuSIande«. Paiwr-Stltale Berlin: Tnrl Dnntker Her>oqt. V.,yr. Hogtuch- bandlung, LützolosUab« lll tLe.eovun Vt. Nr. Hauvt-Ztttale rreödrn: Leetttatze u, 1 (lelevbon El). am darunter * Der Landesrat von nahm eine Resolution gegen den wärtigen Kurs der Kolonialpolitik an. lS. Disch. N.) dem niederdrückenden Derhält- der fremde Kommissar mehr hat als der König des Landes, die verletzende Form zu nehmen. Oss Müstiglte. * König Friedrich August beglückwünschte persönlich das Trainbataillon Nr. 12 in Dresden zum hundertjährigen Jubiläum. lS. d. bes. Art.) gestellt: das Deutschland Bismarcks, aller sonstigen Wandlungen ist auch seinen Nachfolgern diese Richtungs- unverrückt festgehalten. Wir haben Dank davon geerntet. Ein Jahr ». >dtz -i. -8 8. 85.188. 8.215.48 8. nedee»»»^ gedudelt, v«u» i^z, !./L «. 1./S. iS) virere» S.ZKL40«. k0.N1. 80.55«. stattsand, 1909 gegen 1908 eine solche in Posen, Bremen, Düsseldorf Hamburg, Lübeck und Magde burg. In beiden Jahren war nur in Hamburg ein Rückgang zu verzeichnen. Eine stete, zum Teil be deutende Zunahme weisen dagegen Nürnberg. München, Hannover, Barmen, Berlin, Wiesbaden, Mainz, Köln und Breslau aus. Von einer bedeu.en den prozentualen Zunahme kann man für 1909 aber nur in Mainz. Aachen und Nürnberg sprechen. Die meisten Ausländer unter den Fremden wurden in Stranburg gezählt, 24,1 Prozent, dann folgt Ham burg mit 18,1 Prozent, Berlin mit 17,7 Prozem, Leipzig mit 11,9 Prozent, Posen mit 94 Prozent, Düsseldorf mit 8,3 Prozent und Hannover mir 4,6 Prozent. Eine Derkehrszunahme an Ausländern ist zu verzeichnen in Hamburg, Leipzig, Düsscl dors, Posen, eine Abnahme in Berlin und Hannover. In Berlin nehmen die Rusten, Oesterreichcr, Ameri kaner, Engländer und Franzosen unter den Aus ländern den Hauptplatz ein. In Hamburg stehen an erster Stelle die Amerikaner, die Oestsrreicher und Engländer, in Leipzig die Oesterreichcr, Russen, Amerikaner, Engländer und Franzosen, in Düsseldorf' die Holländer, Belgier, Engländer, Oesterreichcr und Franzosen, in Wiesbaden die Holländer, Russen. Amerikaner, Engländer und Franzosen, in Straß burg die Franzoien, Schweizer, Oesterreichcr, Amer> koner, Belgier und Engländer. Oer Kemüenoerkehr in ürn üeuMen Grotzltüüten. Eine nicht uninteressante Zusammenstellung über den Fremdenverkehr in den deutschen Großstädten hat das statistische Amt der Stadt Strahburg angesertigt. Es konnte sich Material darüber von 25 Städten verschossen, das leider nicht ganz gleichmäßig aus genommen worden ist. Es sockten natürlich nur die Fremden in Betracht kommen, die in Hotels und Gasthäusern abstcigen, aber in einzelnen Städten sind cmch die mitge^äblt, die in Herbergen Unterkunft fanden. Eine Stadt, nämlich Köln, gibt dabei nur an, wie viel Nächte der Fremde in der Stadt zu brachte, 14 Städte begnügen sich mit der Angabe der Gesamtzahl der angemeldeten Fremden, 6 scheiden die Deutschen von den Ausländern und eine, Straß burg, stellt auch fest, wie die Verteilung der Deutschen auf die einzelnen Bundesstaaten fit. Die absolute Höchstzahl des Fremdenverkehrs zeigt Berlin mit» 198159 avgemcldeten Fremden im Jahre 1909, hierauf folgt München, dann Hamburg und Dresden mit rund einer halben Million. (Köln muß aus dem angegebenen Grund unberücksichtigt bleiben.> Zwischen 200 000 und 300 000 Fremde haben Breslau. Nürnberg, Leipzig, Hannover und Wiesbaden. Weniger als 200 000 aber mehr als 100 000 ver zeichnen Düsseldorf, Bremen, Dortmund, Mainz, Mannheim. Straßburg, Halle. Alle anderen Städte, Magdeburg, Elberfeld, Barmen, Aachen, Posen, Lübeck, Freiburg i. Br. und Charlottenburg kommen an 100 000 nicht heran, worunter Charlottenburg mit 20 046 an letzter Stelle steht. Der Fremdenver kehr erreichte im Jahre 1909 eine Ziffer, die höher ist als die Einwohnerzahl der Stadt in Wiesbaden, Mainz und Freiburg. In 9 Städten kommen auf 100 Einwohner 75—100 Fremde, und zwar in München, Dortmund, Lübeck, Dresden. Hannover, Mannheim. Nürnberg und Straßburg. 50-75 Fremde alfi 100 Einwohner kommen in Düsseldorf. Bremen, Halle, Berlin, Hamburg und Breslau, weniger als 50 in Leipzig, Elberfeld, Posen, Magdeburg, Bremen, Aachen und Charlottenburg. Die Sommermonate von Juli bis August bilden auch für die größten Städte die Hauptfrcmdenzeit, und zwar steht der August in der Regel obenan. Rur Breslau, Bremen, Lübeck und die Ausgangs- pscrlc zu den belgischen Seebädern, Aachen, ferner Hannover und die Industriestädte Dortmund, Elber feld und Barmen haben ihren Hauvtverkehr schon im Juli, und zwei Städte, Halle und Magdeburg, bereits rin Juni. Der geringste Fremdenverkehr entfällt aus die Wintermonate. Berlin und Charlottenburg haben im Januar die wenigsten Fremden, Hamburg, Dresden, Hannover und Aachen im Februar, die 16 anderen im Dezember. Straßburg und Freiburg führen erst seit 1909, Tüsseldors seit 1908 eine Fremdenverkchrsstatistik. Alle anderen Städte konnten frühere Angaben machen, und da ist zu konstatieren, daß besonders 1908 gegen 1907 in Mannheim. Hamburg, Leipzig, Dresden, Aachen und Charlottenburg eine Verkehrsabnahmc Deutsches Reich. Leipzig, ü. Mai. * Tschechische Sonderbestredungen bei der Hngicnc- ausstellung in Dresden 1911. Aus Prag schreibt man uns unterm 3. Mai: „Die tschechischen Nach mittagsblätter enthalten eine Aufforderung an ihre Volksgenossen, sich an der Dresdner Hygiene-Aus stellung zu beteiligen. Das wäre ja recht gut; aber in dieser Bekanntmachung wird mitgetcilt, daß für diese Ausstellung die Tschechen ein eigenes National komitee zu gründen beabsichtigen, und daß schon einige Herren in diesen Ausschuß berufen wurden, darunter auch der k. k. Baurat im Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Wien Franz Turnowsky. Dieser Ausruf zeigt wieder das Bestreben der Tschechen, als ein besonderer Staat im Aus lände aufzutreten. Das merkwürdigste aber ist dabei, daß ein k. k. Baurat diese Sonderbestrebungen fördert, obgleich er den Erlaß des Grase» Stürgkh, des jetzi gen Unterrichtsministers, an alle Professorenkollegien und obere Verwaltungsbehörden von Böhmen, Mäh ren und Schlesien kennen müßte, nach dem ausdrück lich bei ausländischen Ausstellungen und Kongressen den Tschechen verboten wird, als besondere Gruppe neben der österreichischen Abteilung aufzutretcn. Wahrscheinlich hat das Präsidium der Ausstellung von dem Bestreben der Tschechen, auf diesem Wege eine Anerkennung ihrer staatsrechtlichen Stellung durchzu setzen, gar reine Ahnung. Jedenfalls wäre es an gezeigt, eine Erklärung von dem Präsidium der Ausstellung zu verlangen, daß den Tschechen oder wie sie sich zu nennen belieben „den Böhmen" keine eigene Abteilung auf der Hvaieneausstellung zusteht, sondern daß sie sich nur im Rahmen der österreichischen Ab teilung an der Ausstellung beteiligen können." * Nationallibcrale Organisation und Agitation. In Freiberg hat sich nach Auslösung des bis herigen Reichsvereins, dem auch Mitglieder anderer bürgerlicher Parteien angehörten, ein neuer natio nalliberaler Verein konstituiert, der demnächst seine Tätigkeit auch auf das Land ausdehnen, mit den übrigen Organisationen im 9. Reichstagswahl kreis einen festen Zusammenschluß herbeiführcn und die Reichstagswahlen vorbereiten wird. — In den letzten Tagen sprach in zumeist sehr gut besuchcen Ver sammlungen Parteisekretär Greupner-Chemnitz in niedreren Orten der Reichstagswahlkreise Freiberg, Zswopau-Marienberg und Mittweida-Limbacki über verschiedene, gegenwärtig interessierende nolitischc Themen. Eine stattliche Anzahl neuer Mitglieder traten den einzelnen Vereinen bei. * Die Einigung des Freisinns in Leipzig. Nach dem die beiden freisinnigen Landesorganisationcn :n Sachsen am 24. April in Dresden ihre Verschmelzung vollzogen haben, haben sich nunmehr der Verein der Freisinnigen Volkspartei in Leip zig und Leipzig-Nord und der Liberale Verein zu Leipzig (Freisinnige Vereinigung) zu einem Eesamtvercin zusammengeichlossen Am vergangenen Dienstag, den 3. Mai, fand Im Börsenrestaurant die konstituierende Gencralveriamm lung des neuen Vereins der Fortschrittlichen Volks Partei in Leipzig und Umgegend statt. Die neuen Satzungen wurden einstimmig angenommen. In den neuen Vorstand entsendet der Liberale Verein 10 und der Verein der Freisinnigen Volkspartci 7 Mitglieder Zum ersten Vorsitzenden wurde Herr Dr. med. Ernst Langerhans und zu dessen Stellvertreter Herr Privatmann Carl Hertzer einstimmig gew lt. An den geschäftlichen Teil der Versammlung schlossen sich rwei Vorträge an. Herr Dr. G. Jahn behandelte das Programm der neuen Fortschrittlichen Volkspartei und Herr Professor Dr. Barge sprach mm hundert jährigen Gedächtnis der Steinschcn Reformen. Beide Redner fanden den ungeteilten Beifall der außer ordentlich stark besuchten Versammlung. * Der Kaiser hörte Mittwoch vormittag in Wies baden den Vortrag des Reichskanzlers. Um 11 llhr nahm der Kaiser die Parade über einige dort und in der Umgegend liegende Truppenteile ab. * Die Zeppelin-Katastrophe im Reichstage. Zn der Forderung der „Köln. Ztg", alsbald nach Ab- schluß der Untersuchung über die Zeppelin-Kata strophe der Oeffentlichkcit rückhaltlos Aufklärung über die Ursache des Limburger Unfalls zu geben, kann die „Nat.-Ztg." mitteilcn, daß hervorragende Parlamentarier, mit den nötigen Unterlage» ans- aerü^et, Gelegenheit nehmen werden, im Reichstage die Gründe darzulegen, die das Unglück verursacht haben und die in der Hauptsache darin zu suchen sind, daß zwischen der militäri'^ technischen Leitung des nicht das Einvernchme cvr r«»,ia u»d lbaron, »urch «Mo» klüger un» Spediteur» i»11 ttglich MS Hau« gedrachl: UV H monatl.. K.7O^L oierteliLdrl Bei unter» Niliate» u. Liw nahmejteüen »dgedoli: 7S H moaail., 2.25 oierirlitdrl. Lurch die Vok! inner bald Leultchlands und der druttche» Kolonien vierieliädrl lt.SV monall. t.LS auttchl. Potldektellaeld. gern er in Belgien, TLnemarl, den Ponauttaaten, Italien, Lurcmdurg, Niederlande, Nor wegen, LeNerreich-Ungarn, Nubland, Schweden, Schweiz u. Spanien In allen udrigen Staaten nur direkt durch dm lÄeichL'rll'.elli de« «tlatle« erbttllich. La» Leidiger Lagedlan erlchem, 2 mat Lglich, Sonn. ». gei r>ag« ,u« m^gen«. avonne» rni-Lnnaom«. Luguitu.vlatz 8, bei unteren Lrtgern. «Filialen. Svediieuraa und Lnnadmestellen. tonne pottLmrer» u»d Bnetträgern. rin,,l»,kraut«»rei« »er «nrgen» >urgud« >v H. der r.dendiulqabe t Siedaktton und <Setchäft<a«Urr Iodanniegaffe 8. üerntrrecher- 148!«, l4Sitt. I4SS4. 85.-1. 84.15«. t-l-t.^. 5 ui».lc,i>,ch^ K INidL, 18 !« >a. >s >». ui-M-enr. W üsrso. Mir. öK«. i« 8eor. 147N4 Ä.-I. 4Z7.-L WL !o.-a.
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