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Der Telegraph von Berlin. Ron bicf-r Zeitschrift or- schcint wöchentlich alle Arci- raqe bis 1^ Dogen Tcrt. Z» jobcr Nnmmer gellört ein Modekupser, welches Abbil dungen der neuesten Pariser und Wiener Moden enl- Ilälti auch werden von Zeit zu Zeit Zeichnungen der neue sten Mcublcs :c. bcigegcbcn werden. Eine Zeitschrift für Der Prättuinerationsvreiz ist für Berlin inonallich 12 <?gr. K Pf . vlertellällrlich 1 Ntstlr. 5 Egr. ; für aus wärtige Tlieiinebuier vicrtcl- tällrlich l RtNlr >" Sgr. Die Königlich wol'llöblichen Postäiiiler und alle soliden Buchliandlunaen Denktchlands ncliincn Vcstcllungen an. Unterhaltung, Mode, Lokalität und Theater. Herausgegeben von R. v. Radern slinr iin Kraftgesiil'Ie Männlicher Bebarrlichkeit Kämpft inan sich ji»n Ziele. Mattl, i s son. «2. Dcrlin, den 20. Octobcr 1837. Zufall, Bestimmung. (Fortsetzung.) Die Mühe, das Feuer zu löschen, wäre ganz fruchtlos gewesen, zumal da alle nöthigcn Mittel dazu fehlten. — Eingedenk des Ver sprechens, welches wir Josephincn gegeben, verschwiegen wir die frevelhafte Absicht dieser Feuersbrunst und zogen uns, von den immer mehr herbeisirömcnden Soldaten begleitet, nach der Hauptstraße des Dorfes. Auch hier schien man das Feuer gar nicht bemerken zu wollen, und erst als der Lärm größer wurde, kamen mehrere Bewohner herbei, jedoch durchaus nicht in der Absicht, der Wuth des zerstörenden Elements Einhalt zu thun. Keinem fiel cs auf, daß sich der Besitzer des brennenden Hau ses nicht sehen ließ, und wir vermutheten, daß sie mit ihm im Einverständnisse begriffen und sicher der Meinung waren, daß die Trümmer des einstürzenden Gebäudes die Schlachtopfcr der Rache längst begraben hätten. Von Jose- sphinensahen wirnirgendsdiegeringsieSpur; sie schien ebenfalls verschwunden zu sein, und meine Besorgniß um sie wuchs mit jeder Minute. Indeß da meine Forschung nach ihr unmöglich und unvorsichtig gewesen wäre, so zogen wir uns aus dem Dorfe zurück und eilten dem Platze zu, wo sich der größte Theil des Regi ments befand. Die Mitternachtsstunde war längst vor über, als ich mich auf ein dürftiges und feuch tes Strohlager hinstreckte. Meine Phantasie war noch lange mit dem Wesen beschäftigt, das bei mir mehr und mehr zu einer himmli schen Erscheinung wurde. Endlich schlief ich ein und wurde mit dem anbrcchcnden Morgen durch das Wirbeln der Trommeln aus den angenehmsten Traumen aufgcschreckt. Josephine war mir erschienen; sie hatte sich freundlich über mich hingebeugt und mir zugesiüstcrt, sie würde mich in Namur Wiedersehen. Ich sollte ihrer nicht vergessen, wenn ich in der fernen Heimath wäre, sic sei unglücklich und nur der Gedanke, mich gerettet zu haben, könnte sie in