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Der Telegraph von Berlin. Bon dieser Zeitschrift er scheint wbMcnttich alle Frei tage if bis Bogen Tert. Zu jeder Nummer gehört ein Modckupfcr, welMes sechs Abbildungen der neuesten Pa riser und Wiener Moden ent hält: auch werden von Zeit tu Zeit Zeichnungen der neue sten Meublcs re. bcigcgcbc« werden. Eine Zeitschrift für Der PränumcrationspreiS Ist für Berlin monatlich 1- Sqr. b Pf , vierteljährlich 1 Ntlilr. '> Sgr.; sstr aus, wärtigc Theilnehmer viertel jährlich i Nthlr io Gar. Die Königlich wobllbblichen Postämter und alle soliden Buchhandlungen Deutschlands nehmen Bestellungen an. Unterhaltung, Mode, Lokalität und Theater. Herauögegeben von R. v. Radern. Nur im Krastgefiiöle Männlicher Beharrlichkeit Kämpft man sich znm Ziele. M a t t h i s so n. 1 r. Perlin, den 1ä, April 18 r 7. Die schöne Else. (Von G- Bergen.) Und es begab sich in der alten Stadt Magdeburg vor vielen hundert Jahren, daß am Johannistage eine große Prozession in die Kirche des gedachten Schutzheiligen sich ver fügte. Die Mönche schnarrten ihre lateinischen Gesänge, die Chorknaben schwangen das Rauch faß, und was nicht vornehm genug war, um in Reih und Glied, mit einer Kerze in der Hand, demüthig zu sein, stand neugierig um her und gaffte. Die Geistlichkeit eröffnete den Zug, und die gute Mutter Kirche hatte ihre Kinder mit Perlen und edlem Gestein so her aus geputzt, daß an ihren Kleidern ebensowenig Demukh zu spüren war, als an den dicken Bäuchen der nachfolgenden Schöppen und Rathsherren. An die letzteren hatte sich ein Mann angeschlossen, den man seines Umfanges wegen leicht für einen Bürgermeister hätte halten können. Kaum war sein Arm lang ge nug, um die Hand mit der Kerze bis vor den Bauch bringen zu können, über welchen bis auf die Füße zu sehen ihm selbst unmöglich war. Er war aber weder Bürgermeister, noch Rathsherr, sondern blos eines edlen Nathes Kellermeister, dabei Kauf-und Han delsherr, ein reicher, mithin sehr respektabler Mann, und hieß Lli.18 I^aeslein. Es entblöß ten sich bei seinem Durchgehn fast ebcnsoviele Häupter, als vor dem regierenden Bürgermei ster, und er bankte weit hochmütiger als dieser; denn alle die ihn grüßten waren seine sehr guten Kunden und sehr schlechten Bezah. ler. Lilias kaoslein war zwar niedriger Her kunft, und hatte als ein armer Küper die reiche Wittwe seines Vorgängers geehelicht, die dann auch zu seiner Freude bald die Zeit lichkeit segnete, und ihm ein großes Vermö gen und einen gut gefüllten Weinkeller hinter, ließ; aber er war darum doch ein angesehener Mann, denn Herr LIias l^aesleiu hatte Geld und Gut. Nach dem Tode seiner ersten Frau heira-