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Anzeiger. Amtsblatt dt? K»»izl, BkjWjnichtS »nd dkS RatbS der Stadt LeWz. M 285. Sonntag dm 11. October. Wegen dtt Messe 1868. ist unsere Expedition heute Sonntag Vormittag bis 12 Uhr geöffnet. Lxpvckltt«»»» Ues Leipziger VsKeblnttes. Bekanntmachung, die Bezahlung der Jrnmobiliar-Brandcassen-Deitrage betreffend. Den 1. Oktober d. I. sind die für den II. halbjährigen Termin laufenden Jahre- fälligen BrandverficherungSbeitra'ge nach §. 49 de- Gesetze- vom 23. August 1862 mit 1 Pfennig von der Beitragseinheit zu entrichten und werden die hiesigen Hausbesitzer und deren Stellvertreter hierdurch aufgefordert, ihre Beiträge von diefem Tage ab spätestens binnen LA Lagen bei der Brandcaffengelder-Einnahme allhier (RathhauS II. Etage) zu bezahlen, da nach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Restanten eintreten müssen. Leipzig, den 29. September 1868. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Rothe. Oeffeutliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, den 14. October d. I. Abends r/s7 Uhr (irn Saale der 1. Bürgerschule). Tagesordnung: I. Wahl eine- besoldeten StadtrathS auf Leben-zeit. II. Gutachten der Ausschüsse zum Finanzwesen und für BerfaffungSangelegenheiten über die Verpachtung beider Theater an Herrn vr. Laube. III. Gutachten de- Ausschusses zum Bauwesen über: a) Herstellungen im Mende'schen Hause behufS dessen Einrichtung für daS Blindeninstitut. d) Nachverwtlligung zum neuen Theater, e) Herstellung eine- Fußweg- von der MeudelSsohnstraße nach der Schwimmanstalt. Das neue SchützenhauS. Recht- von der Frankfurter Straße nicht weit hinter dem Einnehmerhause abbiegend, gelangt man auf dem Leutzscher Wege in ungefähr 20 — 25 Minuten an die Grenze de- Areal- der Schützengesellschast, auf welchem sich daS schon von den Endpuncten der westlichen Vorstadt auS sichtbare neue SchützenhauS in wohl gefälligen Formen erhebt. DaS Areal, da- die Schützengesellfchaft seiner Zeit vom hiesigen Rache pachtweise überlassen erhalten, bildet die bedeutende Fläche von 9V, Acker, theilS Wald, theilS Wiese. Wohl kaum ein zweiter Punct konnte gefunden werden, der mit einer für unsere Gegend romantischen Lage einen ebenso abge schlossenen wie zweckmäßigen Raum für die Thätigkeit der Schützen vereinigt. DaS eigentliche SchützenhauS ist ein ansehnliche- Gebäude, welche-, die beiden Seitenflügel mitgerechnet, eine Länge von weit über 100 Ellen einvimmt. Die Schießhalle hat allein eine Länge von 103 und eine Tiefe von 16 Ellen und darf, was die Eleganz und da- Praktische der Ausführung aulangt, sicherlich denen an derer größerer Städte zur Seite gestellt werden. An die Schieß halle stoßen zunächst die Zimmer für die Waffen und die sonstigen Iuventarienstücke der Gesellschaft, und sodann der. RestauratiouS- saal; über dem letzteren befindet sich der Sitzungssaal nebst Neben zimmern für die Gesellschaft, während im linken Flügel de- Ge bäude- die Wohnung für den Restaurateur, im rechten die für den Rüstmeister und den Gesellfchaftsdiener angebracht sind. DaS ganze Gebäude ist mit einer auch bei dem Laboratorium an der Waisen- hauSstraße angebrachten, in neuerersZeit vielfach in Aufnahme ge kommenen sogenannten KieSdachung versehen worden; die Aus schmückung im Innern ist eine durchweg geschmackvolle, einfache und elegante. Die zu RestaurationSzwecken dienende Halle, mit der Aussicht nach der Stadt, ist colonnadenartig eingerichtet und bietet einen besonder- angenehmen Aufenthalt. Von der Restau- rationShalle au- gelangt man in den ausgedehnten vorderen Gar ten, der mit der Zeit eine sehr schöne Anlage zu werden verspricht. In der Mitte diese- Gartens, der nicht allein den GesellschaftS- zwecken, sondern auch dem Publicum dienen soll, wird künftig ein Concert - Podium errichtet werden, auch ist darauf Bedacht genom men worden, die Promenade innerhalb dieses Gartens durch breite Wege zu einer angenehmen und bequemen zu gestalten. Hinter dem Schützenhause erstreckt sich lmkS von der Halle ein Stück Wald, w.lche- zu einem Park mit englischen Anlagen benutzt und dem entsprechend vorgerichtet werden soll. Bon diesem in der Thai reizend gelegenen Puncte auS, der ganz besonder- in der aünstigrn Jahreszeit ein zweite- kleines Rosenthal zu werden ver spricht, kann man zugleich die Thätigkeit der Schützen beobachten. ES wäre wünschenSwerth, daß diesen Laubhallen eine besondere Aufmerksamkeit zugewendet würde. Dieser Park soll ebenfalls auch RestaurationSzwecken dienstbar gemacht werden. Der übrige Thell de- Hintergründe- ist den Schießzwecken gewidmet. Der linken Seite der Schießhalle gegenüber befinden sich in einer Entfernung von 175 Meter die Standscheiben und in einer Entfernung von 300 Meter die Feldscheiben, letztere die Minderzahl. DaS weite Terrain läßt eS jedoch zu, daß, wie beabsichtigt wird, neben diesen Scheiben auch noch ein Lehmwall für die Armbrustfchützen aufgeführt werden kann, wäh rend außerdem noch eine Vogelstange zum Adlerschießen mit Rüstungen schon am Platze ist und eine dergleichen zum Sternschießen mit Büchsen noch errichtet werden soll. Der ganze Complex, welcher übrigen- vermöge seiner Aus dehnung und »»gestörten Lage noch diese oder jene Veränderung oder Verbesserung zuläßt, wird sicherlich, und besonder- während der schöneren Jahreszeit, auf unsere ausflug-lustigen Leipziger seine Anziehungskraft auSüben. Tinen noch größer« Vortheil aber wird die gesammte Anlage dann erhalten, wenn durch Weiter führung der Vorfluthschleußea oder andere entsprechende Ver besserungen die bei hohem Wafferstande einiretenden Ueber- schwemmungen gänzlich befestigt werden. Binnen wenigen Tagen wird die Schützengesellschaft in ihr schöne- neue- SchützenhauS unter großen Festlichkeiten, zu welche»,