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rrnd für Riesa, Strehla und deren Umgegend. Noch tusch list zur Belehrung «nd Unterhaltung. »« 1850 Freitag, den 8. November Druckereien ein gutes Th eil ihrer Beschäftigung und ihres Verdienstes unmittelbar vom Kommis sionshandel; ganz abgesehen von den Stahl- und Kupferstechern, Lithographen, Notcnstechern, Stein» und Notendruckern, welche Alle großenthcils ihre Nahrung ebendaher beziehen, und von den 82 Buchbindern, von denen viele ausschließlich für Buchhändler arbeiten. Man rechnet, daß 80<M Menschen vom hiesigen Kommissionshandel ihr? Nahrung haben, daß, von ihm die Buchhändler» messe bedingt ist, in welcher viele Hunderte vott Buchhändlern hier zusammenkommen, und wobei höchst bedeutende Summen umgesetzt werden. Das Alles steht durch das neu« Preßgesetz auf dem Spiele Dresden, 4 Nov. Heute stand die Bera» thung des Preßgesetzentwurfs in der 1. Kammer bevor, sie wurde indeß verschoben, weil die Depu» tation die Eingabe deö Gremiums der Leipziger Buchhändler noch nicht geprüft hatte. Der Staats» Minister Zschiusky kündigte umständlichere Mittheil ungen über die Mobilmachung der Armee an. Berlin. Aus Berlin empfangen wir jetzt nähere Nachrichten über den Ministerrath, welcher deü Sieg der österreichischen Partei und bas Aüs- treten von Radowitz's herbciführte. Die Sitzung soll eine überaus stürmische gewesen sein und die verschiedenartigen Gefühle der Anwesenden sich auf ungewöhnlich eclatante Weise Luft gemacht haben. Alle Minister waren anwesend, ebenso der Prinz von Preußen, der König präsidirte. Der Minister von Radowitz eröffnete die Sitzung mit einem ausführlichen Bortrage, in welchem er die ganze Lage der Dinge darlegte, und an des sen Schluß er zu der Forderung gelangte, dstß Preußen von seiner gegenwärtigen Stellung nicht zurücktreten dürfe und demnach, um sich dieselbe zu sichern, alle Vorbereitungen, jedem Angriffe mit allen Mitteln zu begegnen, treffen, d. h. also eine ausgedehnte Mobilmachung der Armee vornehmen müsse, der Dinge gewärtig, die da kommen könn« Politische Brocken. Leipzig, 5. Nov. Die Rüstungen werden mit einennnale wieder eingestellt. Eine eben er schienene Verordnung des Kriegsministeriums macht bekannt: die politischen Verhältnisse haben sich plötzlich verändert, demnach wird es möglich, den Ankauf einer größeren Menge von Pferden vor der Hand einzustellen. Zur Beruhigung der Betheiligten wird fern ar bekannt gemacht, daß es möglich sein wird', die Mehrzahl der Kriegs reservisten gleich nach ihrem Eintreffen wieder in ihre Heimath zu entlassen. Leipzig. Der Leipziger ÄommissionS-Buch« handel, seit Johann Georg I. durch die möglichste Preßfreiheit eine Zierde des Landes, hat den gan zen deutschen Buchhandel dort iconcentrirt. Die Wichtigkeit und Umfänglichkeit dieses Handelszwei ges ist leicht zu ermessen, wenn man bedenkt, daß monatlich im Durchschnitt 6 — 700 Bücher erschei nen, die alle nach Leipzig strömen. Die Kommis sionshändler sind Agenten der auswärtigen Buch handlungen und liefern aus Bestellung deren Bü cher, von welchen sie immer viele Exemplare bei sich in größtentheils besondern, von den einzelnen auswärtigen Buchhandlungen.Heuuetheten Nieder lagen liegen haben. Von IW Leipziger Buch handlungen befassen sich 70 imt Kommissionsge schäften, 29 von ihnen haben hauptsächlich, wenige derselben ausschließlich Kommissionsgeschäfte; manche empfangen von 100 auswärtigen Buch handlungen deren Bücher, versenden dieselben und stehen mit ihnen in fortwährender Rechnung, welche m der Ostermeffe abgeschlossen wird. Ue- berhaupt haben gegen 1600 Buchhändler ihrWom» Missionäre in Leipzig. Diese KommisflonSWnd- ler empfangen und versenden täglich viele BNlen uyd Packete. Der Kommissionshandel zieht aber den Verlagshandel nach sich, und viele Bücher, da sie in Leipzig lagern, werden deßhalb auch dort gedruckt. Deshalb haben die 120 Pressen in 30