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Dienstag, den 13. August znr Belehrung «nd Unterhaltung. MM. Anzeiger °n-> Etbeblatt für ' Riesa, Strehla «nd deren Umgegend. ger, dann die S durch einen Zufall geretteten Ka detten. Hierauf die Stadtartillerie und dann da» Volk. Das Gedränge war übrigens ntk.in der Stadt groß, denn die Mehrzahl war doch mehr durch die Schlacht vor dem einen als durch da» Leichenbegängniß vor dem andern Thore angezogen. Während nun der Zug stille und feierlich nach dem Militärtirchhose hinzog, hörten wir den Don ner der Kanonen in nicht weiter Ferne eine Weil« Schlag um Schlag. Gegen Ende der Leichenfeier wurden die Kanonenschläge seltener und zogen sich im mer mehr zurück. Es heißt nun in der Stadt, daß Eavallerie bei Sorgbruck einen heftigen Angriff versucht, aber zurückgeschlagen seien. ES war wohl nur eine forcirte Recognoscirang, der Vorläufer einer Schlacht. Das wird sich ja heute oder Mor gen zeigen. Aber die Dänen werden ohne den Wirth rechnen, wenn sie glauben, daß das gestrige Unglück die Unsrigen weniger kampfmuthig ge macht habe, als sie es vorher waren. Die öffentliche Stimme, fast ohne Ausnahme, erklärt das Unglück eben als ein pures Unglück, Folge der Unvorsichtigkeit. Man hat die Sach« zu keck betrieben und alte Artillerieoffiziere haben seit Langem ost gewarnt. Das Unglück trifft viele Faunlien sehr hart, denn die meisten Tvdttn find junge, zehn- bis funzehnjährige Cadetten. Die tiefe Trauer und Betrübniß ist gerade durch diesen Umstand gesteigert. An Pulver wurde we nig verloren, wie ich höre nicht über zehn Eent- ner. Der Verlust und da» Unglück aber bätte grenzenlos werden können, wenn eine Bombe in ein Pulvermagazin gefallen wäre, da» ziemlich nahe am Explostoukplatze liegt, und neben de« kaum zwanzig Fuß vorbei die ganze EzpbMn hinging. Hätte dies Pulvermagazin, dä» in Hl- sem Augenblicke «baedeckt ist und erst mit AW bedeckt »erde» soll, Feuer gefangen, f« »DM Mk Tagesbericht. Rendsburg, 7. Aug. Heute Vormittag 11 Uhr flog ein Theil de« Labaratoriums in die Lust al« gerade SchrappnellS eingestampft wurden, und wurde dadurch ein nicht ganz unbedeutender Scha den an Häusern und Dächern, hauptsächlich in der Altstadt verursacht. Die militärischen Theile der Stadt haben nicht- gelitten. Die Zahl der getödteten und verwundeten Menschen wird ganz verschieden angegeben. Beim Abgang des Bahn zuge« 3Z Uhr war da« Feuer gelöscht. Rendsburg, 8. Aug. Auf der ganzen Li- „ . . , . nie, besonders bei Sollbrück und Groß. Wittensee die Dänen mit drei Bataillonen , Artillerie und fand eine Recognoscirung statt, woran der rechte -- . «nd linke Flügel der Holsteiner Theil nahmen und au« dem sich ein ernstliches Vorpostengefecht ent wickelte, welches ohne Resultat blieb und abge brochen wurde. Friedrichsstadt und Husum ist von den Dänen besetzt. Rendsburg, 8. Aug. Heute Morgen war die Beerdigung der Opfer des gestrigen TageS auf v Uhr angesagt. Schon eine Weile vorher aber ging da« Gerücht von Mund zu Munde, das die Dänen bei Sorgbruck, eine kleine Meile von hier angegriffen hätten. Sehr bald hörte man an den Orten der Stadt, wo weniger Geräusch war, den Kanonendonner der Schlacht. Die Bataillone, die zum Leichenzuge kommandirt waren, mußte« fich zur Schlacht rüsten und zogen zum Schleswi ger Tbor hinaus. Al« brr Leichenzug sich eben in Bewegung setzen sollte, kam die reitende Artil lerie vom Holsteiner Thore hereingesprengt, und fährt im gestreckten Trabe der Altstadt zu. Jetzt setzte sich der Lcichenzug in Bewegung, worauf die Trommeln und di« Lrauermufik; dann eine Com pagnie Soldaten, hinter dieser 44 Leiterwagen »nd auf jedem 2 schwarze einfache Särge. Ne- °brn jedem Wagen 2 Artilleristen. H.nter de» Leich« kam brr Fe1dpr«dig«r »nd bi« -tztadchrrbi»