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Anzeiger »„-> Glbeblatl für Riesa, Strehla und deren Umgegend. Wochen sollst . zur Belehrung und Unterhaltung. 87. Dienstag, de» SO. August 1850. Meinen als Militärarzt in Magdeburg 1831 späterhin an andern Orten und zuletzt in Riesa gesammelte Erscheinungen zu Folge ist bei Ruhr-, Gallenruhr- und Cholera-Epidemien nützlich: 1) Furchtlosigkeit. 2) Beibehalten der gewöhnlichen Lebensweise, nur etwas eingeschränkter. 3) Mittags eine warme Kost von Fleisch und Gemüse. 4) Etwas wärmere Kleidung wie gewöhnlich. 5) Vermeiden aller den Magen und das Rückgrat übermäßig anregender oder schwer verdau licher Sachen als sehr bitterer Schnapps, schlechtes Bier, öfterer Beischlaf, neue, noch nicht ganz reife Kartoffel», unreifes Obst re. vr. Geudtner, Königl. GerichtSarzt. Tagesbericht. — Dem Dr. I. wird aus Frankfurt geschrie ben : ES ist durchaus keine Bürgschaft vorhanden, daß Rußland nicht einschreitet, wenn die Schles wig-Holsteiner, unterstützt von den aus allen The!« len Deutschlands herbeiströmenden Freiwilligen, Vortheil über die Dänen erringen sollten. Den noch hat man diesen Gedanken für jetzt ausgege- ben, weil man noch größere Nachtheile und Ver wirrungen aus dem einseitigen Vorgehen einzelner deutschen Staaten für die deutschen Zustände befürchtet. Man beschränkt sich daher darauf, die Armeecorps marschfertig zu halten, damit man dem Befehle der Bundesver sammlung, sobald er erfolgt, rasch Folge leisten kann. Aus Friedrichstadt geht die Nachricht ein, -aß die Dänen e- wieder geräumt haben. Eine Quantität Ochsen, 400 Stuck, die die Dänen in »er Marsch zusammeygetrieben hatten, find ihnen »»» »»fern Jägern nute, Hauptmann Schöning wieder abgenommen und auf holsteinisches Gebiet gebracht worden. Sonst nichts Neues. Rendsburg, 16. Ang. Von Eckernförde geht die Nachricht ein, daß dort dieser Tage ein hoher französischer Offizier, der Oberst Latour du Pi», der beim Generalstabe der dänischen Armee sich aufbielt, beerdigt worden. Es wird behaup tet, derselbe sei der im Gefecht bei Duvenstedt gefallene Offizier, den man hier irriger Weise für den Obersten Baggesen hielt. Hier in der Festung wird heute, morgen und übermorgen für unsere Truppen Communion ge halten; eine sehr große Anzahl unserer im Grunde sehr religiös gesinnten Soldaten hat sich zur Theilnahme gemeldet. Hier eingetroffene Flensburger — von dorr verwiesene Deutsche —bringen einige Nachrich ten von Interesse, die wir Ihnen in Folgendem mittheilen. Herr Tikisch hat bekanntlich vor Kur zem diejenigen NordschleSwiger, die in der däni schen Armee dienten und im vorigen Jahre per- mittirt, nicht wieder sich eingestellt batten, zur Fahne einberufen. Dieselben wurden zur Einklei dung nach Sonderburg geschafft, wo sie indeß de« reits ihren Unwillen, zu dienen, nicht undeutlich kund gaben. Von Sonderburg schickte man fit zunächst nach Flensburg, und hier kam es unter ihnen zu einem förmlichen Aufstande. Sie er klärten dem Stadtkommandanten- „für das Cassino- Ministerium" nicht die Waffen führen zu wollen. Die Sache ward so arg, daß ihrer 64 in Ar rest gesandt und der Obergeneral Krogh nebst Hrn. Tillisch in eigner Person, von Schleswig nach Flensburg eiligst berufen werden mußten. Sie beide haranguirten die Truppen, stellten ih nen vor, wie sie ja doch lediglich für „ihren guten König" kämpfen sollten, verwiesen eS vor de» Fronte dem Stadtkommandanten, daß er die» nicht sofort den Leuten begreiflich gemacht, »md so arrangirt« sich di» Mdff« dahin, daß «Ns*» ''