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Anzeiger «n» Elbeblatt für Riesa, Strehla und deren Umgegend. Wochenschrift zur Belehrung «nd Unterhaltnng. 1850. Dienstag, den S. August Sternschnuppen-Beobachtungen von Heiö in ' Aachen. Nach den neuesten Berechnungen des Herrn HeiS in Aachen werden Sternschnuppen zu be obachten sein, den 7., 8., S., 10. und 11. August, Abends von 9- 13*) Uhr mit Pause von 11 bis 111 Uhr. *) In der Astronomie wird die Zeit fortgerechnet und tedeutet demnach 13 Uhr, 1 Uhr Nachts. Aus Schleswig-Holstein. Altona, 1. August. Es beginnen die Zei chen einer neuen Bewegung, der rechte und der linke Flügel unserer Armee bewegt sich, wenn auch nur zu Recognoscirungen voran. Der linke Flü gel hatte gestern ein Vorpostengefecht in der Nähe von Friedrichstadt. Das 1. Jägerbotaillon war hier vor, doch ging dasselbe wie die meisten der artigen Bewegungen resultatlos vorüber. Die Vorpostengefechte sind nichts wie kleine Neckereien, die aber auch, wenn nur die Armee gehörig wie der erstarkt ist, zur ernsten entschiedenen Schlacht führen. Die Necognoscirung auf dem rechten Flügel nach Eckernförde zu hatte gleichfalls keinen Erfolg, nur verloren wir auf den Vorposten einen Lieutenant Eineis von den Dragonern, welcher sich zu weit vorwagte und von der feindlichen Vorpostenkette getroffen wurde. Die Dänen hal ten sich in Eckernförde nicht für sicher; denn sie verlassen in der Nacht stets die Stadt wieder und bivouaquiren jenseits, rücken aber bei Tage immer wieder in die Sradt hinein. Die Stellung der Dänen hat bei Schleswig ihre Loncentration, ihr« äußersten Vorposten stehen bei Gottdorf, zwi schen Kiel und Eckernförde. Bei Cropp sowohl wie bei Schleswig verschanzen sich die Dänen und daS ganze Land, welches sie unter sich haben, ist in Belagerungszustand erklärt, was leicht für die Bewohner sehr gefährlich werden kann, da Recht aufhört und Willkür an dessen Stelle tritt. Veröffentlichung von politischen Nachrichten ist bei Strafe von 50 bis 100 Mrk. verboten. In Schleswig liegen 400 bis 500 verwundete Schles wig - Holsteiner und ist dem ersten Mangel an Charpie u. s. w. bereits abgeholfen. — Täglich erhalten wir neue Details über die Schlacht bei Idstedt, die immer mehr zeigen, daß das Glück des Tages nur vielleicht von 1 Stunde abhängig war. Hans von Raumer ward ein Pferd unter dem Leibe erschossen, v. d. Tann verlor mehrere, eine Granate platzte dicht neben seinem Pferde, ohne ihm zu schaden. General v. Willisen war stets im dichtesten Kugelregen. Freiwillige kom men von allen Seiten, nur ungewöhnlich wenig preußische Offiziere, denen man Urlaub, ja sogar Abschied verweigern soll, dagegen liefert Hannover ein großes Kontingent an Kräften und Geld. Fehmarn ist augenblicklich nur noch von 100 Dänen unter Major Voigt besetzt, der sehr streng« Mannszucht hält, doch die Insel systematisch von Holstein abschließt und jeden abweißt, wer über setzen will. Die Landpatrouille schoß zum Spaß auf den dänischen Dampfer, welcher die Verbin dung stört, der Dampfer antwortete und schoß in ein HauS, die Musketiere wurden verhaftet und den Dänen das Geschehene angezeigt. Man ver meidet jede nutzlose Feindseligkeit, waS auch Recht ist, da Holstein noch neutrales Land für die Dä nen ist. Leipzig, L. Aug. Von vr. Manke au» Leipzig, der nach Schleswig gegangen ist, haben wir heute einen Brief erhalten , nach welchem er al» Oberarzt bet dem 15. Bataillon steht und al»