Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 28.07.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188507289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-07
- Tag 1885-07-28
-
Monat
1885-07
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.07.1885
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
««« lecl» dir acht. Urlaub «»iirten und llch ameiiev-d i-roctvn. ?« In Lorrecatzian- ,P>». >I> linit am».d. cjnaro«« ttliWlag mit. « eilte Sumtelk» lim ivaltiknd kmks zoliacii Acwiticis m rin vau» ««> l«m Ivlbe. dar Big- ichiua da selbst brci Mal ein imb tobtcte lZ Per ioden. i-Mrend s mirverlevi ivuroen Hageökatt für Politik, Nnlttöallun«, ^eslSiiÜsoerkehr. Jörsell-ericht, Irm-enM. »««» N äor Nr»»«»»- 0nwal>I»->i»I<>rl», roprn-Iuvtrt o»el> 2«lclulu,>»»n u 8>iol»n >» I M - »8in«t-k'r>rn>, >5 IV., IS Stlloil il>al. «lo8,at«r Il»vx» 1 II. 7ii IV j ? Oatlin«»^ irl«!' InUrbt«» r«n vre»««» u»<i ,ilvb-I»r>» ^ "«VINV >llvp, 12 Stloll inol. u»ppe L u. lu-llibrU- lliurtrlrt» IV»!»Ii»t»n -»»räoa «e»ti, »b^vgodou aack n»<id »a,- j « vir», irouoo r«r»»n-Ii. , « I. N»r««n Nrvnck«», A 8opkl«llstr. « a. VVUllckrntkeralr. LIK. um kostplatr. - . Isvtmitzum Wlltwollis »» 8,cdk«ll. — R»»«I»1»»»-I»,«»i«,r-8k>>»l, V»ric«»l»«»r.8el»ul». b«««Ä X5SI^00lrfen Nacht-Telegramme. London. Der Unterstaats« sekretLr Bourte tl,eilte dem Unterhaus-' init, das« die Re« gierung Maßregeln trifft, den Entsatz KanalaS lierdri»ulüliren. Kairo. Eine Depesche or» Generals Grenfell meidet, der selbe l abe eine »euc Nachricht erbalten, weläie den Tod de- Mabdi bestätige. Malis Ab dullah habe die Nachfolger« schuft des Mahdi angctreten. 7ot-o/-tvv»n «/r o/ior^so/re -aste» ato« »»^s/oss os^///,c/> sm/>/ Lins ssrv8so klnsoli« 32 ?k, eins lcleinv klsseliv 25 kk. inol. klsselis in äer kilisls Vre8«l«!ii, Linill»»(ili8tr. 10, soviö in ilkll Uinorlilvi'assoiliiinällingön et«. HU. IUÄtlteri't, Xönigl. LSoksisoksr unll Xönigl. Lreussisvliei' Uofpliotogrspli, ILkLALllT»««, IO. öenlin, l.siprigsrplLlr l2. Nr. 209. 30. Zahrr-N,. A»slfi,c:40.000 Lrpl.j b»Iu» «luterer Stirfe bei durchschnittlich be «iederschlii»«. Temberaiur wenig »er. ttrrnn, tm Laute »es rage» wechseln». Dresden, 1885. Dienstag. 28. Juli. Politisches. Man mag über den Kulturkampf denken wie man will, der Ueberzeugung kann man sich nicht verschließen, daß die Haltung eines großen TheiltS deS CentrumS und seiner Prcßorgane, in elfter Reihe der „Germania", eine durchaus unpatriotische ist. ES wird keinem Katholiken verdacht werden können, wenn er seiner Coiffesston möglichste Verbreitung wünscht und daraus hinwlrkt. DaS ist sedeS Gläubigen Pflicht. Aber wer sich hierzu unpatriotischcr Mittel bedient, Mittel, deren Anwendung dem Vaterlande zum Schaden gereichen müssen, dessen Thun ist verwerflich. Im Osten dringt mit Macht daS polnische Element herein, nicht um sich dem Deutschtbum zu asstmiliren, sondern um cs aus dessen eigenem Grund und Boden aus das Heftigste zu befehde». Deutsche Sprache und deutsche Kultur werden von diesem fremden Elemente bitter bekämpft und in diesem Kampfe ist es der intransigente Tbcil des CentrumS. welcher das Polentlnun in i-der nur denkbaren Weise fördert und unterstützt, ja. noch besonders anfeuert. Und weshalb? Weil mit dem Eindringen des Polentbums auch der KatholiciSmuS Verbreitung findet. Ob darüber die deutsche Kultur zu Grunde gebt, ob die Anhäufung eines stark revolutionären Elemente- im Osten Deutschland in Gefahr bringen kann, das ist der „Germania" und ihren Hintermännern ganz gleichgiltig. Die polnischen Ausweisungen sind eine Maßregel, welche^ die preußische Regierung im wohl verstandenen Landes - Interesse ergreifen mußte; wie weit die Dinge schon gediehen waren, bevor die Regierung zu den Ausweisungen verschütt, wird sich vielleicht erst später Herausstellen. Die „Germania" erhebt darüber fortgesetzt ein große« Geschrei und klagt die Regierung ob dieser Maßregel aus« Heftigste an, obgleich man gerade in den Kreisen, von denen die „Germania" inspirirt wird, über die wahren Beweggründe der Maßregel gar sehr au ürit ist. Einen ähnlichen Ton hat die „Germania" über die Behandlung der Czechcn in Dresden angrschlanen. Von Osten her die Invasion der Polen» von Süden die der Czechen, das wäre so recht nach dem Herzen deS nltramontnnen BlatteS. Mazi war aus seiner Seite längst unzufrieden damit, daß im Königreich Sachsen Evangelische und Katholiken friedlich zusammenlebten, wie sich daS für Kinder eines Landes schickt. Auch hier soll die konfessionell« Propaganda auf Kosten der Nationalität getrieben werden, damit möglicherweise dereinst auch aus Sachsen dem Centrum Verstärkung zugeführt werde. Bei der letzten ReichStagswahl in Dresden wurde bereits die Sonde durch Aufstellung eine- besonderen CentrumSkandi» baten angelegt. Aber wie sich im Osten die Katholiken deutscher Nationalität abgeneigt zeigen, sich in den Dienst der polnischen Sache zu stellen, so darf man mit Sicherheit erwarten, daß sich sächsische Katholiken an einer konfessionellen Propaganda ausschließlich auf Kosten deS DeutschthumS nicht brthelligen werden. In der Cumber« landaffaire hat die „Germania" die gleiche unpatriotische Haltung eingenommen, die sie vergeblich mit dem Deckmantel „Wahrung der LegitimitStSrrchte" nothdürftig drapirte. Die „Germania' ist daS leitende Organ der Centrumsfrattion; ihre Ausführungen decken sich allgemeiner Annahme nach mit den Intentionen der Führer dieser Partei! Wünschte dieselbe wirklich nichts sehnlicher, als die Härten der Maigesetzgebung im Interesse ihres Kultus beseitigt zu sehen, so könnte sie r« wirklich nicht verkehrter aniangen, die Er füllung dieses Wunsche- zu erreichen, als durch die von ihrem Organ eingenommen« der deutschen Nationalität feindselige Haltung, Die „Germania" sagt auch heute wieder, der einzige Weg, zum Frieden zu gelangen, sei eine Vereinbarung zwischen Berlin und Rom. Nun, die preußische Regierung ist auf diesem Wege entgegengekom- men, indem sie eine Gesandtschaft in Rom niedersetzte. Als dies gcschah, spottete man im Centrum darüber, daß man den kirchlichen FEeden über die Köpfe des CentrumS hinweg berbeisühren wolle. In der Tbat liegen die Dinge so, daß das Centrum für seinen Tbeil, falls es den Frieden wirtlich wünscht, waS man aber billig bezweifeln darf, daran Mitwirken muß. Daß es das gerade Gegen- tkeil thut, beweist die Stellungnahme der „Germania" zu dem Paderborner Studienerlaß. Will man zum Frieden kommen, so muß man zunächst Vertrauen erwecken. Wo soll aber angesichts der Unterstützung, welche alle gegen die deutsche Nationalität gerich teten Bestrebungen beim Centrum finden, daS Vertrauen Herkommen? Während sich das englisch-russische Intermezzo am Zulsicarpaß von Tag zu Tag mehr als eine ziemlich unschuldige, aber tenden ziös autgel auschte Assaire bcrauSstellt und die plötzlich enstandene Beunruhigung einer kühl abwartenden Stimmung gewichen ist. be ginnt man sich in Frankreich über daS Ausbleiben der offiziellen Nachrichten aus Annam und Tonkin zu beunruhigen, zumal da die zuletzt eingegangrnen Depeschen nichts weniger als angenehme Meldungen brachten. Wie weit in Annam die von General Couren angcordnete Entwaffnung gediehen ist, darüber haben sich die Be richte bisher ouSgeschwiegen. wohl aber wurde in der Umgebung von Hue, der Hauptstadt AnnamS. die Bildung verschiedener Räu berbanden signalistrt, gegen welche sich Truvvenzusammenzirbungen nötln» machen. Der König ist immer noch nicht nach Hue zurück« gekehrt und die Dermuthung liegt nabe, daß er sich in der Macht der Rebellen befindet. Die Veibältniff» in Tonkin liegen nicht um einen Grad günstiger. In den Gremgebirgeu. sowie im Norden und Osten d,S Delta« haben sich die Schwär,flaggen angesammelt und starke Befestigungen angelegt, während die Franzosen bei der jetzigen Regcnvrriode an der Au-sübrung größerer Operationen verhindert sind. ES liegt daher di« Befürchtung nahe, daß sich die Schwarzflaggen mit den Rebellen in Annam vereinigen könnten, umsomehr als die von Courcy begehrten Verstärkungen ihm nickt ge wählt werden können. So batte er in einer seiner letzten Depeschen um 12 Schiffslieutenant« und einige Fähnriche gebeten, man konnte ihm aber nur OderbootSleut« senden, deren Qualifikationen sich höch stens zum Kommandlren kleiner Dampsschaluppen eignen dürsten. Gleichwohl macht sich eine Verstärkung der Okkupationstruppen dringend noihwendig, denn die Hälfte des Enektivbcstandes befindet sich »n den Lazarethen oder ist in Rekonvalrscenz begriffen. Die Sterblichkeit unter den Truppen ist eine vcrhältnißmüßig große. Optimisten, wie die Franzosen in der Mehrzahl sind, verspre chen sie sich nicht wenig von der Proklamation deS neuen Prinzregentcn, der sich einer große» Popularität erfreuen soll. Doch die Proklamation läßt immer noch aus sich warten, und wenn sie endlich erscheinen sollte. so ist immer noch nicht abzu- seheii, ob sie auch wirklich auf die zügellosen Banden von dem ge hofften Einfluß sein wird. Eine schlagfertige Truppenmacht, und über diese verfügt Frankreich in den okkupirien Ländereien gegen- wäitig nicht, würde sicher ein radikaleres Mittel zur Niederschlagung des Aufstandes sein, als einige Dutzende von beruhigenden Prokla mationen. Wenn das Fieber einen Körper im höchsten Giade er griffen hat, da nützt kein beruhigendes Brausepulver mehr, da helfen höchstens noch kalte Bader. Zur Verbesserung der Situation trägt es auch nicht bei, daß in dem südwestlich an Tonkin grenzenden Kambodscha der Ansstand im Wachsen begriffen ist und dort eine schwere Handelskrisebervorgernken bat. Das bei Weitem Schlimmste aber bei der Sache ist, daß sich die französischen Staatslcutc und Mili tärs über die Stärke und Kainpssäkigleit der Annamiten und Schwarzflaggen, wie überbanpt über die Zustände in Annam und Tonkin in ziemlicher Unwissenheit befinden. Mit Behagen hat der Sekretär des neuen chinesischen Gesandten Tiu-King-Tichon, der Oberst Tlcheng-ki-Tong. die zahlreichen pariser Forirnalislcn, von denen er interviewt wurde, und die ihn namentlich über diese Punkte außfragcn wollten, auf diese wunde Stelle in der französischen Knegösüluuug ausmcrksam geiiiacht. „In Bezug aus die Kampf fähigkeit und Zahl der Schwarzflaggen, Annamiten und Piraten", meinte er. „kann ich Ihne» unmöglich etwas Näheres mitthetlcn, um hierüber Genaueres zu wisse», muß inan sich in lene» Gegenden selbst anshalten." Die französischen Bcscblsbaber und Ageirten „baltcn sich »un zwar in jenen Gegenden auf." jene Fragen aber wissen ste ebensowenig zu beantworten. Da liegt eben der Hase im Pfeffer. NenksttTtlefinmime der..Dresdner Rachr." vom 27. Juli. Berlin. Gastcincr Meldungen zufolge ist der Gesrmdheits- zustand des Kaisers dauernd ein vorzüglicher. Der als Statthalter der Neichslmrde designirte Fürst Clodwig zu Hohenlohe ist daselbst eiuge- troffen und wurde vom Kaiser empfangen. — Die Kaiserin siedelt heute von Koblenz nach Homburg über. — Die Kwnpriittenfamil'c hat in Andern,att (Schweiz) Wohnung genommen. — Prinz und Prinzessin Wilhelm treffen am LS. September zum Besuche des öster reichischen Kronprinzenvaares in Laxenburg ein, Prinz Wilhelm begiebt sich sodann mit dem Kronprinzen Rudolf auf eine Ein ladung des österreichischen Kaisers zu de» Hochwildjagden »ach Steiermark. — Die Ernennung des Bischofs Cremen; zum Erz bischof von Köln erfolgt am Donnerstag. — Der bisherige deutsche Generalkonsul i» Zanzibar, Gerhardt Nohlss trifft Freitag oder Sonntag in Berlin ein. — In der heutigen Maiirer-Versammlung theilte der Vorsitzende mit, daß heute auf zwei Drittel aller Bauten, aus denen noch nicht 56 Pfennige Ctundrnlohn bezahlt wurden, die Arbeit wieder niedcrgelegt worden sei. Tic Streikenden hoffen, wenn erst die Monatsrester vorbei sind. Alles wieder einig zu sehen. Von außerhalb sind heute zahlreiche Arbeiter angekommen. Dieselben wurden in der Versammlung dringend ermahnt, den Berliner Familienvätern keine Konkurrenz zu machen. — Neber die voraussichtliche Entwickelung und Verhandlung in Sachen der wirthschattlichen Verhältnisse zwischen Deutschland und Oesterreich- Ungarn wird der „Voss. Ztg. auS Wien geschrieben: Keine Zoll union und kein Zollvertroä nach ungarischem Rezepte, aber auch kein Zollkrieg, sondern friedliche Vereinbarung des neuen Handels vertrages. Wien. Vergangene Nacht kam es in einem. Gasthaus des Fcivoriteubeziikes zwischen Soldaten wegen eines Mädchens zum Streite, welcher einen sehr ernsten Verlauf nahm. Die Polizei mußte einschreiten. es entstand ein heftiger Kampf, wobei ein Sol dat getödtet und drei Wachleute schwer verwundet wurden. Rätter oft", wona deS Fti digs l Paris. Offiziöse Pariser Tevesche der „P rathe über die Ernennung Halter der Reichslande besr gaben 76 Mann der s. Mischer Adjutant Jocob Warschau. Nach telegraphischenlNachrichkn auS Moskau ist die in dem dortigen Gouvernement gelegen«, 7000 Einwohner zählende Stadt Klin zu Dreiviertel niedergevrannt. Ferner ist in Moskau selbst ein großer Theil der Vorstadt Zaradj eingeäschert worden. London. Dem Auswärtigen Ministerium gingen auS Egypten und aus dem Sudan weitere Nachrichten zu, welche den Tod des Mahdi zweifellos erscheinen lassen. Die Berliner Börse war zu Beginn abwartend und die Aourse wenig verändert. Später trat Befestigung sür internatio nale Spekulations-Papiere ein. Weiterhin trat wieder Abschwä- chuna ein. Die Nachvörse war indeß abermals fest. Spekulative Banken thcilweise etwas belebter, schlossen wenig höher alS an, onnabend. Deutsche Bahne» matt, österreichische wenig verändert. Kr»»«»,»« ». M.. L7. J»N. «re»U N1> .. ei.»!«»«»» «»«. »«»tl, 1I0V». Gollzirr I9K. c»,»»»rr ««'->. e»r«r. G»1»re»te —. G»»Ib»rd»«»» —. Die-»«« —. Lärmst»»«« —P«I». Sie», 17. I«». Srr»I««U,7<>> «»«,»<»a»n —L,«»,r»n, —. «m»west»o»»—. «»rki,»trn—. Nng»r. Lre»I« —. Un,«r.»«» 9»L«. stiente« e«m. »«»»». »7. s»n. «chlo». «n»c zi.er. ««,«!»« 1I«,r7. J«»Ne»er ».»». «<»«>«»«», «8,7». L««»«r»t» »7V.«»«. »,. Drt»riti»«n —. «»»»irr »7-/,. vest. »,v»irr 331.«. 0tt»«,»«n L27.«>. Rubi,. » » , «l« ». ». Su«, Roch«. i»ctrri»k««rk,>. eplritu» »r. 1« «Iler Ist» »o«. », S,»-«»,ust «»Zw. »r. «u„st.Le»,»r. «»,«. »r. ««»tember Lcitr. «LZ«. ««»»» »r. 3»tt I«7. R»,,„ »r. Juli-«»»,« I«I.M> »r. «„»st. «r»tri»»r, ltlM. »r. Lr»,r«drr-Ocl«»rr Rstbi» l,r» »r. Aull Nu»,st «7«. »r. «e»ir»»rr - Oe,«»«r «Zch. crt,»rr - R-»n„»rr «7ZW. Zt»I »«,»,- l»«. — »ru«r, »rstb«. « t»«««,. N. Juli. R,st»!»««, 1 U»r. <»«trrt»em,rN>. st.u. l»» I«M-l«^». »r>S»Ii.,,»,»t»zw, »r. «e»ir«»rr.Oc!»»rr isezw. R,„«u lee* IM,<ch—leo.iw, »r. I»lt->«2»st ll-zw. »r. Er»lr«ter-Lrlobrr leezw. «bbll m»,r»»»rr«. »r. Juli «Zw. »». «,»«,«der - vk«»brr 17.0«. S»Iritu« ÄxU-Rueust «I,eo, »r. »,,,st.»R,«r«»er «,«, »r. «e»> >e«»rr.O«»»rr UZ«. ,err,Iru« I«, 7.80. »,«»»». »7. Au,,. ,«r».i,u,r 1»«»u. «,»s»l« SS-,.. 187S«r «»ge» »>/- 3«»lle«r sttv«. L,«»,rdru u. »Lrkn, 1»r»c. fuu». ,««r»»»«» 12«. 1»r«c. Uu,»r. KoldrtiUe 79»,Leftrrr. Yioldreute 89-i,. Breuh. g»»s«l, —. ckabpter KL Ott»m«nb«uk 10 Suej-ArNen 82. — SNmmun, : «uhl,.-Setter: Hei». L » n » « « , 27. Juli. Getreide ruhl,. Englischer Welze» l Sch. niedriger, nominell «nverrndert, schwierigft «erkänstich. Hafer >/, Sch. gegen «orige Woche gestiegen. — Weiler Heist. Lokales und Sächsisches. — Fustizrath Oehme in Leipzig erhielt daS Ritterkreuz I. KI. des Verdienstordens. — Se. Exccllenz dcr Kriegsminister Graf von Jabrice hat einen Urlaub bis 17. August nach Tepiitz angetreten. Staats minister vr. v. Abekc n ist von seiner Urlaubsreise zurückgekchrt. — Der Oberst und Direktor des Mflitärbauwescns PortiuS ist vom Urlaub zurückgekchrt. Cheun, itz, den 27. Juli. (Orig. Kvrresp) Nachdem Se. Mas. dcr König gestern Vormittag der Kunslhütte, den Baracken deS städtischen Krankenhauscs und dem in nächster Nähe gelegenen Georgshoipilcil einen Bestich abgeslaltet, kehrte er nach dem Igotcl „Römischer Kaiser" zurück n»d empfing die Mitglieder dcr Ans- schiiffc für das 0. mitteldeutsche Bundesschicßen. Hieraus nahm Sc. Maiestät den iinponsautcii F e st z u g in Augenschein. Der von dem Branddirektor Weigand crvffnctc Fcsizug wies, wie schon crwäbnt, eine stattliche Reihe industrieller und historischer Dekorationen und Gruppen ans, von denen zunächst der prächtige, niit 7 Damen ge zierte imd von Pagen begleitete Wagen mit dem Buiidcsbanner, ein Werk des Technikers Zenker, iu's Auge fiel. Eine große An zahl von Scheiben der Chemnitzer Schützeiigesellschaft bildeten den , geschichtlichen Hintergrund bei deni von Prof. Gottschaldt eutwor- ! seuen und ausgeführteu Scheibenwagen, der mit den sächsischen und Chemnitzer resp. den Wappen mitteldeutscher Städte dekorirt war und ein Schützciizelt mit darin befindlichen Schützen in altdeutschem Kostüm ausgenommen hatte. Der zweite Zug repiäsentirte die In dustrie und den Gewerbefleiß. Zun, Theil kostnmirt marschirten hintereinander in stattlicher Stärke die Bäcker-, Fleischer-, Schneider-, Glaser-, Klempner- und Steinmetz-Jnmmgen. Ihnen folgte der vom Architekt Torge geschaffene Festwngen der „Chemnihia", ein riesiges und geflügeltes Dampfroß darstellend. Aus einem Throne inmitten der beide» Flügel war die Chcmnitzia. eine junge Dame, mit dem städtischen Wappen und slankirt van zwei Damen als Ver treterinnen der Textilindustrie placirt. Eine vierte Dame und eine > Gruppe von Knaben und Arbeitern wpräsentirten die Maschinen- Jndiistrie. Diesem Festwagen folgte eine stattliche Gruppe von Fleischern mit mehreren auf dieses Gewerbe bezüglichen Gerüchen, die kostümirten Vertreter der Schuhmacher-Innung. Der sich an schließende Verein der Heizer und Maschinisten führte eine im Gange befindliche Dampfmaschine, sowie einen Dampfkessel mit sich. Nachoe» -Steinsetzern marschirteii die Eisengießer mit einem Kupol ofen, alsdann kostümirte Bäckeraehilsen, die Tapezirer, Barbiere, Friseure, Korbmacher, Tischler, Maler, Lackirer und Beamte. Im dritten Zuge Prangte der Gabenwage», hcrgestellt von dem Maler Franke, worauf die Glücksgöttin „Fortuna" (Frl. Schubert vom Stadttheater in Chemnitz), beschirmt von einem Baldachin und um geben von Genien thronte. Zn effektvollster Wirkung kamen ferner ie Gruppen des dramatischen Vereins, eine Lellszene darstellend, S AS- '.!i' Z L. L SU - und des Vereins Diana. den Militärvereincn — darunter S der junge Verein „Sächsische Grenadiere" — emteten die drei historischen Gruppen des früher in Chemnitz garnisonirenden Regi ments Max vom Jahre 1760, 1612 und 1817 (ans dcr Thealcr- Maskengarderobe von Max Jakobi in Dresden stammend) lebhaftes Interesse. Auch dcr Chemnitzer Bicykelklub, sowie eine Äbtheilung ehemaliger Kommunalgardisten trugen zur Belebung des Festzuges, dcr 5000 Theilnehmer und 20 Musikkorps zählte, bei. Anerkennend sei noch ganz besonders der Mitwirkung zahlreicher dramatischer Künstlerinnen und des Entgegenkommens seitens des Theaterdircktors Karl gedacht. Hochverdient gemacht uni die Vorbereitungen für das Rsher glanzend verlaufene Fest hat sich neben der opferfreudige!, Stadtvertretmlg und den Bewohnern von Chemnitz insbesondere dcr Vorstand der Chemnitzer Sckeibcnschützengescllschast, Cementwaaren- äbrikont Hoffmann. dessen Thatkraft ebenso wie die Opserwilligkeit >es Chemnitzer Schützenvatrrs Zenker scn. und die unemn'idliche vusrewende Thätigkcit des Pl-eßausschußmitgliedes Redakteur Richter allgeme-ne, hochverdiente Anerkennung findet. Schon während des Marsches nach dem Festplatze klärte sich dcr Himmel aus; die Sonne brach bald durch den dichten Wolkcnschleier und so am .... Sänger und Sängerinnen, sowie des vortrefflich geleiteten Stadt- muslkkorvs entgegen. Hieran schloß sich ein Abslcchcr nach dem nahen städtischen Kstchwald und die Fahrt nach der Stiftung „Heim" — einer Gruppe von Arbeiterhänsern ans der äußeren Leipzigerstraße. deren vortreffliche Einrichtung dem Monarchen wieder holt Anlaß zu Ansdrücken der lebhaftesten Bestiedigung gäbe». Gegen 4 Uhr traf der König unter Böllerschüssen und von enthu siastischen Hochs dcr Schützen und des Publikums begrüßt, am Fest- Platze ein. In der Mitte des ausgedehnten Terrains erhebt sich die >m Innern sehr hübsch dekorirke, mit einer Reihe von großen und kleinen Zelte», Schaubuden u. s. w. im Stile eines echten Volks festes umrahmte Festhalte. Die Führung Sr. Majestät übernahmen abwechselnd der Vorstand des Schieß-Ansschnffcs. Zenker »vn.. dcr Chemnitzer Schiitzcnvorstand Hoffmann und dcr städtische Brand direktor Weigand. Mit regem Interesse betrachtete Se. Maiestät die reiche Fülle der zum Theil sehr kostbaren Ehrengaben, rnteressirte sich auch lebhaft für daS Geschenk der Dresdner -Lctiützcn und ebenso fand das musterhaitc Arrangement wiederholte Anerkennung. Bei dem Besuch dcr Schießslände, in welchen programmmäßig Nach mittags 3 Uhr das Konkurrcnzschießen begonnen hatte, gab dcr aller höchste Gast drei Schüsse aus die Jagdlcyeibe ab und besichtigte nach eimgcin Verweilen in der Festhalte mehrere der großen Zelte. Im Pschorr-Brän. dem größten Bau des Fesiplatzes, kain es zu einer unerwarteten Ovation. Ein dreifaches Hoch durchbrauste die Menge beim Eintritt des Landesherrn; die Anwesenden stimmten wie aus gnädigen Verbeugung seinen Dank zu erkennen gab. Unter stür mischen Hochrufen der Festtheilnehmer und dem Donner der Böller verließ Se. Majestät den Festplatz. Es schloß sich hieran noch eine Besichtigung des städtischen Wasserwerks aus Altchemnitzcr Flur, worauf die Rückkehr in's Absteigequartier erfolgte. — Einen impo- ianten Abschluß der Feierlichkesten zu Ehren des Allerhöchsten Be inchs bildete das von der Stadtvertretung und der Chemnitzer Gcmdclgesellschaft arrangirte Schlo ßteichfest. Die romantische, mit Schloß und Kirche gekrönte Umgebung deS riesigen SchloßteicheS,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite