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Dresdner Nachrichten : 10.03.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188503103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-03
- Tag 1885-03-10
-
Monat
1885-03
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.03.1885
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N al»di»l>««»««n. »k» (H loloi i»-8«»I«i,z emftt -Lvl»««., «npl., in ««iss. ersinv, brontzozwlcktirrk.oobtf'ilst-Ouipoto. r«nvtvr v. S bi« 100 Hk. ' kkrvtsr rv d r»d^«50drtvn prvikov. kVeokettvv In »os»var»«i» no«I >»rl»i««^» 8klip8vn u. Li'Lvatten, sowie 8klip8NLl!e!>i, üo»evtrLr«r ia QnN av<1 Ovmm»d»n6 u»it valiriev vvä pr^NkeLOQ ^«xjvrrLriuwrvn. lllansekettsn-, Xrrrxen- ouck 6kemi»vtt«nllll8pk«u, kirplvrnkaelio ampsoluvn »«« KON 801,nv, vn< »ckvo, Vllockrutkorstr. 21I>. u. Supdisustr. 8 am Lostplirtr.. ^ ;; HV» iüRÄHvI'l, König!. LSoksisotivr uncl König!, frsussiseiier üofptiokogrspli, < ILrkALL1,k»HU5-r, IO. Koniin, l-kiprigenplLir 12. Nr. 69. 30. lahr-auß. Aollait: 40.000 Likpl. Aussichten tür den 10 März: Mäßiger Norvostw'nd, veränderlich, keine oder geringe Niedciichläge. etwas kälter. Dn«»en. l8«z. Dienstag, IV. März. v«n>N»ortIIch«r »adaNeur M» PvltltfchkS vr. Emil vier«» v> VreNcn. Eine näliere Untersuchung der Rede de- Lord Granville im Londoner Oberkauic mindert erbeblich die Wirkung, welche der erste telegraphische ?luSzug eräugt batte. Es ist allerdings eine Abbitte für die Unbill geleistet worden, die der Leiter der englischen auswärtigen Politik dem Leiter der deutschen zugesügt batte. Lord Gr-mvillk lies; cs nicht an verbindlichen Redewendungen seblen ; er druckte sich äußerst böslich, artig, entgegenkommend aus u»d gewäbrte dein Kirsten Bismarck persönlich vollständige Gcnugthmmg. Gras -steibert BiSniarck. der daraus bestanden batte, daß diele Abbitte nicht schriltlich, sondern mündlich und öncntlick ersolge, körte ibr von der Galciie des Oberbauses ;u. Damit bat der Konflikt seine xeiwnliche Spitze verloren Aber sachlich bleiben die Widersprüche zwischen den von beiden Ministern bebauptelcn Tbatjacken lmaudgeglichen. Statt seine mebrsachen Jrrthümer osten zuzugeben, erging sich Lord Gronville in zwerdeutigen und gezwungenen Wendungen, wie man sie von lh»i und Gladstoue von jeher gemalmt ist. Ter Eindruck, den man von Anfang an batte, das, Accbt und Wabrbeit aus Seite des deutschen Kanzlers sei, wird dnräi den Fortgang der Angelegenheit nur verstärkt. Die englische Politik wandelt nach wie vor krumme Piave. Wird sie aus ihnen ertappt und zur Rede gestellt. Io redet sie sich mit „Misiversländnisten" ans. So sind auch vic Gronville'sche» Erklärungen, >o sehr sie daS Aeirel en an der Stirn trugen, den zürnenden BiSmarck zu versöhnen, sachlich nur eine Fortsetzung der Mißverständnisse. Die englische Presse säbrt denn auch rubig in der Anzaviung DiSmarck'S fort. Der samose Pariser Eorrrlpondent der „Times", der böhmische Fude Dvpert, macht die diplomatischen vlewobnheiten deS Fürsten Bismarck jui» Gegenstände gekässiger Anklagen. Bekannt,ich ist noch unautgcklärt. wie es sich eigentlich mit der Note BiSmarck'ü verba t, die er am 5. Mai 1884 nach England richtete und worin er erklärte, daß, wenn England die deutschen Koloniatbestredunge» nicht srenndnachbartich unterstütze, Deutschland die Freundschaft Frankreichs aussuchen würde. Lord Granville behauptet, niemals eine solche Depesche BiSmarck'S erhalten zu baden. Dir ebenso alberne als p.iside Unterstellung des TimeS-Eorrespondenten gebt nun dahin. Bismarck habe diese Devciche sich selbst dictirt. sie dann bei sich zuiückbeballen und dir Miene angenommen, als ob die Depesche an ihre englische Adresse gelangt wäre und habe sie dann erst an das Tageslicht gezogen, als ikm diele Berössentlichung in den Slreisen paßte und gegen England verwertbbar war. Wahrscheinlich iil es io mit dieser Depesche gewesen, daß Gral Münster sie dem Lord Giai.oille vorgelesen, ober keine Abschrift idm zugcftrllt bat, weil derselbe nichl darum ersuchte. Zur AutbcUung die>et Dunkels trugen die Glanville'schcn E'klärungen nicht das Mindeste bei. Dies Alles sei nur als Beweis dafür mitgetbrilt. daß die englische Pvliiik nach wie vor sortfäiut, Hinte,daltig zu sein. Am meisten haben in Deutschland viejenigen Stellen von Granville'S Rede befriedigt, die rer,ich,Neu, daß leine Macht mit größerer Freude, als England, die große Stellung de« neugerinten Deut-chlands begrüßt bade und daß er im Sinne drrzlicher Freundschaft gegen Deutschland seine auswärtige Politik leiten wolle. Ader es kommt nicht aus die Worte, sondern die Tbaten an. Aebnliche zuckersüße Wendungen Kak die Regierung und Presse England» wiedcrbolt gegen Deutickiland geäußert und zumeist dann, wenn sie im ausgesprochensten Gegensatz zu den Wo'ten unS schädigten. Gerade dieser Widerspruch zwischen Wort und Tbat bal Deutschland >o erbittert und wenn die Engländer glauben. unS abermai« mit glatten Worten abspeisen zu können, so irren sie. Erst wenn England eine völlig veränderte Stellung zu den deutschen Kolonlolbeslrebungen einnlmmt, erst dann glauben wir seinen jetzigen Schmeicbelworten. Die Sacke der Dovvelwäbrung bat im deutschen Reichstag» einen Mitzeriolg erlitten, aber keine vernichtende Niederlage. DaS BedüNniß der Volke, nach internationaler Feitietzung eines dauern de» Wertbverdältnisscs zwischen den beiden Edelmetallen ist ein zu gerechtfertigtes und starkes, als daß eS durch einen parlamentarischen Mitzeriolg zum Schweigen gebracht werden könnt«. Alle Völker leiden unter der Goldwährung, sie ruinirt sie alle. Sie ist die dauvtursache der wirlbichastlichen Notbitände, des geschäftlichen Rückgangs, der darnicderliegeiidc» Erwerbsverkäitniste. des Weichen« aller Prelle, der immer geringeren Entlohnung der menschlichenArbeit und des sich ichniälernden GeschäflSnutzenS — Erscheinungen, denen wir in allen Kulturländern begegnen. Es giebt eben z» wenig Gold, um cs zum alleinigen Wakrunasmetall zu macken; da- Gold wird immer tbeurer und nötillgt dle Staaten, um daS Geldbedürsniß ikrer Angebörigen zu befriedigen, zu unterwertbigem Silber- und ungedecktem Scheingeld zu greifen. Das ist die vanptwurzel sozialen Uebelstände. Allerdings ist Deutschland bezüglich seiner Müiiu-erbältnisse in leidlich befriedigender Lage. Es war der Haupts,hier der Binietallisien im Reichstage und trug am meisten zu ihrer Niederlage bei. daß sie dem deutschen Reiche zumutbeten, einen Schritt zu tbun, der im Ausland» den Glauben erwecken konnte, als wolle Deutschland sein Gold loSwrrden. Da« Ausland würde uns mit seinem unverwendbaren Silber überschwemmen und sich selbst von seinem Uebrrmaß« von S'lbermünzen entlasten; daS würde den ganzen Kredit de- deutschen Reick«, der Einzelstaaten. der Gemeinden, des Giundbesitzes. des Handel« und der Industrie rllckiltt rn und aus« Sckwerste schädigen. Wobl wissen wir. daß dies nicht da« Ziel der Doppelwätuunasmänner ist; aber sie ver» mochten nickt bei allen Abgeordneten dle Befürchtung zu zerstreuen, daß diese Folge eintrrten könne, wenn Deutschland, daS aus der ganzen Welt nächst England die verhältnißmäßig günstigsten Geld- verbältniffr besitzt, aus dieser gefestigten verua,rnl„e ve»yi. au« dieser geseilmten Position derauslrüte. Nickt Deutschland kommt die sübrendr Rolle in der WäbrungSsrage zu. Und va die ganz, WäbrungSsrage eine so unendlich schwierige ist, so zogen es viele Abgeordnete vor, lieber vorsichtig zu verfahren. Unser« ganz« Goldwährung ist da« Werk de« Abg. vamberger. Seinem Ratbe folgten lSTI der Reichstag und der vundesratb blindlings. Aber die Erfahrung hat gelehrt, wir sich Bam berg« in wesentkichen Punkten damals irrte. Er erklärte da« damaUge «ertzcherhLltuib Milch« Gold und Silber 1:!ü'/e — woraus daS deutsche Münllystem ausgericktet wurde — für ein unabänderliche«. Jetzt betragt es schon l: 18 und cS kann sich bald dahin verändern, baß man erst 20 Piund Silber haben muß. um 1 Ps. Gold zu kaufen. Weiter schätzte Bamberacr damals die täkrlichc Goldproduktion in der ganzen Welt aui 400 Mist Tbaler. mäbrend sic tbotsäckUck seitdem zwischen 4—üOO Mckl. Mart schwankt. Auf diese» beiden Recherllevlein Bambeigers be ruh! die enorme Enlwerllmng des Silbers. Das Silber, aus man als Arbeitslohn und WaarenoreiS jetzt bekommt, ist weit weniger wertl, o>« es eigentlich sein müßt«. Es würde sofort wieder seinen vollen Werts, erhalten, wenn cS durch völkereecktliche Vereinbarungen i» ein naturgemäßes, der vorbnndenen Geldmenge entsprechendes! »r- März ,ap.„a. Wcrtbverbältniß dauernd eingesetzt würde. Dan» erhalten A,beits- lobn und Waarenpreisc ihre äerechtseitigte Hübe. Nun besitzt Deutschland noch an 450 Milt. Pik an Slliertkaicrn, kann sic aber nickt obne großen Schaden, etwa 100 Mist. N.. loSwcrden. Die jetzige halbe, iog. binkendr Goldwährung kostet unS allein schon 207 Mi!l. Verluste. Dabei ist Deutschland eines der ärmsten Länder an Metallgeld. In Frankreich kommen auf den Kops der Bevölke rung 248 FrkS. Metallgeld, in England l/3, in Belgien 100, in Holland 147, in Nord-Amerika 13c, und in Deutschland nur — 83 Frks. CS sind seit I87l in Deutschland rund 1922 Mill. Gold ausgeprägt worden; davon baben ausländische Münzen 150—IM Mill., und die Goldinduilrie kür ihren Bedarf etwa NNMill. wie der eingeichmolzen, so daß mit dem in auswärtigen Banken liegen de» deutschen Golde von unseren Goldmünzen etwa 400 Mill. in Abgang gekommen sind. Alles dies bewegt Herrn Bambergcr nicht. Er nisi trinmvbirend aus. daß in Deutschland weit mehr Geld etwa 700 Mill. M, im Umlaufe sei. al« vor 15 Jahren ; datzsick aber unsere Bevölkerung ebenfalls um 5 Mill. vermeblt bat. verschweigt er. Der Unterschied zwischen unserer Gold- und der russischen Silber- bczw. Papierwährung beträgt mindestens 34 Procent. Um soviel kann der niit Gold ausgerüstete Kaufmann in Rußland Ge- tiride und Biel, billiger kauten, als er es in Deutschland verknusen kann. Gegen dies, Währungsdifferenz und alle Zolle wirkungslos. Die Goldwährung kommt mir der Großfinanz zu gut. weil sie die Kontrole über den Metallbestand Kat. Die Staaten aber können unmöglich soviel Gold anlauien. wie ihre Angehörigen an Gelo- bcdars brauchen, sie müssen daber unlerwertingeö silbergeid aus- prägen oder Paviergeld machen. Das ist aber eben die Hauvturiache de« allgemeinen Preisrückganges. Das Gold wird immer tbeurer, das Silber immer billiger, Löhne und Waarenpreisc immer niedriger — nur dir Hochfinanz profitirt. Nun tritt am 15. Aoril eine Münzkonscrenz i» Paris zusammen. Werden den» die Staaten so einsichtig und unabhängig von der Hochfinanz sein, die Doppel währung einzufübre» > wie«, s. März. Li-dN MUH». TtaaiSdLlm 307,20. Lombarden zia.aa. «ordweftb. ,73.70, Mar!n°l«n dv^7.a. Un». llr-dit 3i2,bO. g,„. »<u,». «März. SLlud. «enliS2 3r. Ll'ieNj! no.vs. S>»Uk»cr s,.7.v ei«älSbahn W3.7b. Lomlxxben E.bv. So, «rtornai«» —. LMtcr 3,6.00. Lkil. IsoWreE —. Svc.nirr ei.oo. Onomonkn 616,00. grft. von»»», S. Mirz, 2«orm. N N^r 10 Mt«, »onsolr 97N». >873cr Mus-n 9b-,. Jtolikner 90-z,. i!oml»>r»k>> II--',«. Türken 18z». ,0.1 sun». ülmcrik. 123'0. Ungar. <i>ol»reinr 80>',. Oeftrrr. Äoldrcnte 86>BrruAnche ikonsoNc ,0.!. ««»»irr «7-,„ cu«n»,»dank 11-1«. kurz-Actie» 82>ft. — Ll>mmung: r»!jig.- wrlirr: kalt. vrr«iau, 9. MIrz, «achm. ,Melreidrmarkt.i SpirUu» »r. I»0 Liirr Pror. »r. Npril-Mai ,2.70. Pr. J««>-I»u ,3.!>a, Pr. Iuli-Angub „.,0. Wr>zr.i R-agen »r. April Wal l^t.oo. Pr. Jftni.z, li >17.06. Pr. ;zu>l «»gu» 1,8. Rüdöl loco »r. MSrz 00,06. Pr. April-Mai 01,00, pr. SrpiOr.- LcloOer 03.00. — Brrändrrllili. ririti». 9. Marz. »ia<I,m. I NOr. <«r1re1»emark».> Wcizr» unveraad-li. loco >»1-16,. pr. April-Mai 160.30. Pr. Iuni-JuN 170,00, Pr. L Pi-Lcl. 176.3' . Maggcn malt, loro >3,-139. pr. April-Mai 1,3.30. pr. Hunt-Juli l!. 06. pr. Eipl-Lkt. iHj.LO. Slübäi unucröndrel, pr. April-Mal,9.!>6. Pr. Srpl.-^ci. 52. SpiriiuS rulng. loco ,l.k>o, pr. April-Mai ,2.70. pr. Juni-Juli „,l6, pr. Augnsi-Srpicmbcr ,3.60. vetrolrum loco 8.10. London. 8. März. EnglstiOrr Welze» uuverSndert ruhiger, fremder siciig ruhig, augckommcnrr knapp, Mehl ruhig, -rüg. Hafer fest, voll >,'rLch. gc gen vorige Wallie g-silegcu. UebrigcS ruhig. — Wrlirr: Satt. Reueste Telegramme der „Dresdner Rachr." vom 9. März Berlin. Reichstag. Vor Eintritt in die Tagesordnung erklärte Prinz Radziwill anläßlich der neulich»,! Erzählung Bebel's, wonach ci» als Treiber sungirender Gardezäger durch Hauptinann Prinz Nodziwill aiiaeschvssen worden sei, daß der Vetter des Redners, der einzige Hanptnmnn dieses Siamens. davon nichts wisse. Er bal», auch nicht i» Eriahruna bringe» köiinen, trotz sorgfältiger Eikundigungen. daß irgend ein Prozeß aus ähnlichem Falle gegen ci» Mitglied der Familie Radziwill ichwebe. Dann wurde die Bc- riUliuua der sreihändicrischkn Äutiäge aus Verallgemeinerung der Windthorsi'icheil Klausel im Sperrgeietz und am ZulassuiiL des Rechtsweges gegen Zollerhebungen sortgeietzt. Finanzminisier Scholz erklärt sich gegen die Anträge. Er habe Anweisung erlassen, daß einem von einem vereideten Maller ausarstelltcn Schlußschcin, welcher in dessen Masterbuch eingetragen ist. die erio.derliche Pewciskrast für den Abichluß des Geschäftes inue wohnen soll, aus einer Nea- lisirung der WindNiorst'schen Klausel würden alle möglichen Un klarheiten folgen. Es würde sich >a nur mn eine Konzession an den Großhandel handeln. Durch die Zulassung des Rechtsweges würde in das Partif»Iarrecht gewaltsam eingcgrisseii werden. Durch diese Anträge solle der Zolltarisretorm em Bein gestellt werden. Bei Annahme des Antrages würde der TariienNvnn nicht Gesetz werden, v. Wedell-Malchow und Nheinüaben erklären sich gegen die Anträge, Stiuckman» beantragt die Koinniissionsverweiiiiiig. Richter trat unler Angriffen aus die Regierung für die Anträge ein. Staatssekretär Burchard bekämpfte die Behauptung des Vor redners. daß der Bmidesratb das Gesetz nicht ini Sinne des Reichs tages aussi'ikren werde. Dir leichteste Art des Nachweises dürfe der Riuidesrath nicht wählen, ohne ernste Schädigung der Rcichskasse. Woennann sucht nachziiweisen. daß namentlich kleine Geschäftsleute durch die Art geschädigt würden, wie dcis Sverrgesch lmisgeiühit werde. Die Kerreidezollerhöhmig habe Niemand voraussi hen können. Minister Scholz widerspricht dem unter Hinweis, daß Woermann bereits in seinen Wahlreden von GetreidcMe» gesprochen habe. Die Anträge wurden dann der Tariskomnisision überwiesen. Morgen erfolgt die Berathung des Antrags Ackermann aus Aufnahme des Besähiaungsnachwesies in die Gewerbeordnung und der sozialde mokratische Arbeiterschutzaesetzentwurs, Petitionen ic. Berlin. Das Abgeordnetenhaus genehmigte heute den Nachtragsctat (1Z09.I56 Mark), der hauptsächlich durch die neuen Eistiihahnverstaallichunge» noiyweudig geworden ist und außer dem auch Mittel für Verstärkung der Pvlizeimaniiichaften in Fmnk- surt a. M. — eine Folge des AttcntatL aus Rumpfs — enthält. Dienstag beginnt die dritte Berathung deS Etats. Berlin. Der Reichsanzeiger pnblizirt das Gesetz über die Konvertirung der 4'/»proz. Staatsanleihe, sowie eine Bekaunt- machung des FinanzministerS, welche den Inhabern von Staats- schillvenverschreibungcn die Umwandlung anbictet und die Piä'kusiv- srist für die Forderung des Bnarbeirages aui den >0. k. MtS. fest- setzt. — Moltke begab sich heute nach der Riviera und wiid in 4 bis 5 Wochen ziirückerwartet. — Die „Nat.Ztg." schreibt: Bei den nahe» Beziehungen zwischen den hiesigen und den, englischen Haie ries das bekriediaende Ergebniß der Reise des Grasen Herveri BiSmarck »ehr große Genuglhuiing hervor. Der Kaiser habe de» Füllten Bismarck zu diesem diplomatischen Erfolge in besonders aliszcichnender Weste veglücksvüiischt. — Der Kontroleur der Berliner Hotelgcsellsch.stt. Pvhlke, hat sich erschaffen Der Kassendistektj betragt 8000 Mk., dem eine Kaution bon 5>»0 Mk. gegenübe>sieb>. D ariS. Die französische Briakiina TnyenauauS batte ivähreud der Belagerung 52 Tobte, darunter 2 OMziere. und 33 Verwnuocte doniiiter einen Offizier. Tie kranzösiicin Tie französischen Siiccurstrupve» verloren in den Gefechten vom 2. März 60 Todte. darunter 6 Offiziere und >33 Verwundete, darunter 9 OWerc. Der Kricasmiiiistcr beglück wünschte Brisre telegraphisch, und ernannte Oberstleutnant Doniine 1»m Befehlshaber der Bciatzuiig von Tupciiquaw A«»»ssr»>»« ». G. vipcz Lrei», «5»,>5. Sl»«>»d«i,o —. V»«,dardrv »4>I» «Oer L»o>« —. vellerr. riUnrrnU» —. Vepxrrenl« —. «,li»»r> —. vellerr. »otdrein« —. ««/, Unz. Poldrmtr 61-',. 77er Ruljcii —. 90cr Stullen —. t. vrienriuiteit» —. «ieucsle Ungar, «oldaiil. —. 3. Lrieniaittctü« —. Un««r, Papterr. —. L»t1«iUo 20«F?. «gppler «aub.-». —. rurten —. ge». Lokales und Sächsisches. — Wegen crlolaten Ablebens Sr. Konigl. Hoh. des Prinzen August von Würtemberg wird am Königs. Hose die Trauer aus eine Woche, bis niit 15. d., angelegt. — Geb. Kircliematb Or. Delitzsch in Leipzig erhielt daS Eomthurtreuz 2. Kl. des Verdienstordens. — Oberlehrer Krause in Frciberg erhielt den Titel „Professor". — Prinz FriedrichAugust bat cs während seines Straßburger Aufenthalts verstanden, durch sein Auftreten nicht allein in den ossizicl- lcn Kreisen Straßburgs sich Aller Srimpatbicii zu erwerben, sondern auch bei ver einheiinilchen Devölleruiig Achtung und Zuneigung zu gewinnen. Mit Freuden nahm das OifiziercorvS des in Straßluirg garniiouirenden Königs. Siichi 0. Jni.-Reg. ^!r. 105 Gelegenheit, bei einer am 4. März zu Eine» deS Prinzen gegebenen Abcnd-Gc- scllickast alle diejenigen Persönlichkeiten um ihn zu versammeln, denen er während seiner Anwesenheit näher getreten war. Es waren über 200 Einladungen ergangen. Den Hauvltheil des Festes bil dete die Ausführung von Scenen aus der Krieg«- und FrieLrnü- geschichtc des 6. Infanterie - Regiments, welche an der Hand der trefflichen Dichtung eines Offiziers durch vie Offiziere deS Regiments, deren Damen und.Kinder in historischen Uniformen rcip. Trachten zur Darstellung gelangten. DaS erste Bild gab Zeugniß von der ersten Anwesenheit deS Regimenls — damals Wackerbarlb genannt, in rotdcr Montur mit grauer Doublure — >m Elsaß vor cyagena» 1705. Dann folgte eine Jagwcene zu Schloß Moritzburg aus dem Jahre 1788; in froher Unterhaltung tauschen unter den Klängen frischer Jägeiweiien Kavaliere, tbeils in weißgclbcr Uni form, tkeils in reichem Jagdkostüm launige Sckcrze und sinnige Sprüche.. In der dntten Scene werden die weißgrünen Sachsen als Einquartierung in Colmar anno 1815 erst mißgünstig empfangen, gewinnen aber, ais sie ihres Königs weise Regierung lübmcn, im Fluge daS Herz eines alten Ronalisten. Das vierte Bild führt »ach Schleswig 1849 in'ö Bivouak vor Rackebüli, wo das Regiment Max bei Düvvel aus Vorposten steht in arünem Frack mit blauem - Kragen. Tic nächste Scene zeigte Rekruten im bsaugelben Wagenliride im traben Verein mit der Jugend des Gebirgsdorfes in dem die Exerzitien stattsanden, 1865 die Geburt des Prinzen Friedrich Aug-iit feiernd. Zuletzt wurde Weltmächten 1884 ans, dem von Sachsen deichten Fort Fürst Bismarck bei Slraßburg vorgesübrl, zu welchem der Prinz aus Dresden Stollen geiandl Halle. Bei den Warle» des Epilogs stiege» alle Mitw-rkenden von der Bübne hernieder und nablcn unler de» Klängen dcs Rcniments- marscheS dem Prinzen, welcher, stchllich gerührt, für jeden Einzelnen Worte des Dankes silr die^ihm erwiesenen Ausmerfsam'eil »and. Ter Darstellung folgte ein Souper, nach welchem Se. IKöniglichc Hoheit sich von Allen aus das Freundlichste verabschiedete. — Der Geidbriettiäger deS k Postamt t. Hermann Theodor Hencker, erhielt bei seiner am l. März ds Js. e,folgten Bei setzung in den Ruhestand von Sr. Majestät dem König von Sach sen daS allgemeine Ebrenzeickirn, welches demselben in Beisein sämmtlicker Geidbrieslräger durch Herrn Postdirektor Nostoskn mit ciner herzlichen Ansprache überreicht wurde. Herr .Hencker bat Uber 45 Jahre gedient und zwar 14 Jahr beim Militär und 31 Jahr im Poftdienst. Er c,dielt bereits vor 2 Jabrcu von Sr. Maje stät dem deutschen Kaiser das allaemeine Ebrenzeichc». — Bezüglich von an Bergarbeiter auch bei nichtfiskolisch-n Werken zu verleihenden Medaillen „für Treue in de; Arbeit" verfügt letzt da- Kgl. Mimsterium, daß die Borerörternngeu von dem Bergamte unter Vernehmung mit der zuständigen Verwaltungs behörde erster Instanz pvrgeiwmmen. von Erstrrem auch die ve treffenden gutachtlichen Berichte unmittelbar an das Kgl Minist num des Innern erstattet und die von demselben verliehenen Me daillen der bezeichncten Art dem Bergamle zugcscirdet und von dieser Behörde ausgehändigt werden. — Zwei interessante Gäste beherbergt s«it vorgestern das Victoria-ootel; zunächst die Frau Baronin o. Wallboten, die vergötterte Diva Pauline Lucca. die vorgestern Abend mrl dem Conrier-Ziige aus Berlin hier angekommcn. ein Pracrnlogis in der Bclle-Etagc des Hotels zur Pcrtügung ooifanv. In derselben Etage logirt zur Zeit der Träger eines nickt minder be-übarten Namens, der Senator L. Monlefiore ous Brüssel, ein Großnesst des weltbekannten Philanthropen Sir Mojes Moniesior.' in London. — Wiederholte Zuwideihaiidlnngen gegen die Vorschrift des ?lnlegcns der H u n d c m a u j k ö r b e veranlassen setzt den Stack!- ralh, in Erneuerung der Vorichrist der Bekanntmachung vom 30. März 1869 anznordncn, daß Hunde außerhalb der Häuser, Gehisste und sonstigen geschlossenen Lokalitäten nur dann verweilen dürfen, wenn sic mit einem das Beißen vollständig verhindernden Maulkorbe versehe» sind. Zuwiderhandlungen werden an de» Besitzern der Hunde oder an Temenige», welche» die Bcanssichiianng der Hunde obliegt, mit Geldstrafe vis zu SO Mark, eventuell Haststrase. ge ahndet, auch werden dicicniaen Hunde, welche außerhalb der ge dachten Lokalitäten manlkorblos betroffen werden, weggcfangcn und nach Befinde», da fern dieselben nicht binnen 3 Tagen gegen Er lc^un^von 3 Mark eingelöst werden sollen, durch den Kavisier — Einer der geachtctstc» Acrzte unserer Stadt ist leider kscit einigen Wochen a» Geistesstörung rrkrontt. — Herr Dr. Otto Clauß, welcher die soeben glücklich diirchgesührte wiffenschastlichk Expedition des Hem; Tr. Von der Steiner im Flußgebiete des Dngu tSüdamcrikai al§ Phynker und Astronom begleitete, folgt einem Rufe als Mitarbeiter an dr> deutschen Scewarte nach Hamburg, und hält sich gegenwärtig de.. Verwandten ür Dresden ans. s>ezsuv-8kunjg^oiUusF
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