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Dresdner Nachrichten : 27.02.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188102277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-02
- Tag 1881-02-27
-
Monat
1881-02
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.02.1881
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MMIklWI». »lu»«^t<L«r-8tr»»E »» ompüoüll. ihr ^r088vs Eazrsr uuck lkr« uukztlL«» in uur guwr unck iroelcvuvr Qualität gv- » > Lyalteu und uuLu^paltvn lrst llvdilltui»« t>o/. Irvi vor'» ltau8 M ! vinvr LSuvigtvu Doaoüt.uu». « > » IHIIjM kreise, roolto, püllictlielx! livckieuuug. Hamb u r g. Die Oper „Mephisto"! ristik und Originälität beweisen. das, Botto rin italienischer Wag hat einen fremdartigen, big zur Ergriffenheit »er ist. Gura, Winkelman», besonders Frau Sucher und die Eindruck genialer Musik. Der Prolog i»> Himmel j Ausstattung waren frappant. Lv8tÄvU2-1?dvLlvr. Veüuotckvr ILvüu, Herr Llally. Adnucks 7^/i Oür: Onntnpt«» von Kuu» 8vlu-»i»»u» u cko8 I rl L-tuw IvtLtvilteunevrI'i». — Vur«I>8«;8»»8e>«« HVetlker. iMLSL-sissrr: steigenden und die Kerkerscenc hatte» einen großartige» Ertolg. Charakte-! Nr. 5N WtUenmgvomM.Kidruar: «aiomeler m>L ei««ar -»vlold, Wallstrabe Iv.tStbds.uiI.) 700 Ml» , tctr »estcr» 2 MiU.gelLUcn.T>>c>uwiuetoc>i. n. Sieaum.: 2«W., mcdr. ikcmst. 2-/, " K., stiichstc Tein». 4 " W. Nord Wind. ü>cd>ckl. Tchiiee. Aussichten für den 2?. Februar: Trübe, vielfach neblig, geringe Niederschläge, uin Gefrierpunkt Sonntag, 27. Februar.' Für de» Momt Mir, werden Monnements auf die „Dresdner Nachrichten" in dcrExpc- dition, Marienstraße 13, zu 90 Pfennige, sowie für auswärts bei den Postanstalten zu 92 Pfennigen angenommen rvimlwolllichcr Nedaclcur sLr Politisches vr. Emtl Biere« tn Drei)'.« Zwei Tage genügten zur Generaldebatte über den Reichs- l,ausl,alt, dessen regelmäßige Ausgaben allein die Kleinigkeit von 511 Millionen ausmachen. Am Schlüsse der zweitägigen Berathung wurden der gesammte Militäretat, zwei Kapitel des Etats der Ma- rineverwaltung, sowie einzelne Kapitel der Einnahmen zur Prüfung an die Äudgetkommission verwiesen. Die anderen Theile des Etats sollen im Plenum des Hauses berathen werden. Hoffentlich thut dies der Gründlichkeit dieser Prüfung keinen Eintrag. So erwarten beispielsweise die Postbeamten eine ernstliche Untersuchung ihrer dienstlichen Verhältnisse. Im Plenum läßt sich anläßlich der Bc- ralhung des Postetats nicht mit wünschenswerther Gründlichkeit er mitteln, in wiefern die rapid zunehmenden Erkrankungen und vor zeitigen Pensionirungen, Geistesstörungen, ja sogar Selbstmorde in diesem Reichsverwaltungszweige mit dem jetzigen Systeme des Be lriebsdiensles, mit der aufreibenden 10- und mehrstündigen Dienstzeit bei nur geringer Sonntagsruhe Zusammenhängen. Wenn aber im Jahre 1876 77 die Stcllvertretungskosten, die ohnehin schon die hohe Summe von 1,875,000 M. betragen, noch um-18,149 M. infolge häufigerer Erkrankung von Postbeamten überschritten werden mußten, so ist ein tieferes Eindringen in diese Verhältnisse doch als sehr im allgemeinen Interesse liegend angczeigt. Mil großen Wvr ten, patriotischen Phrasen und witzigen Nevewendungen lann man doch unmöglich über jene Beschwerden hinwegzukommcn glauben. Nicht minder erheischt der jährlich anschwellendc Militär-Etat recht dringend eine Prüfung seiner einzelnen Ziffern. Tie Kosten der neuen Heeresformationen <26,000 Mann inehr, wird der Reichstag zu bewilligen sich nicht entbrechen können, denn die Steigerung und Beschleunigung der Heereürüsturrgen Frankreichs zwingt auch Deutsch land, sich gehörig vorzusehen. Aber im Einzelnen lassen sich an, Mi- litäretat, ohne die Schlagfertigkeit und Stärke des Heeres zu beein trächtigen. zahlreiche Ersparungen durch Abstiiche Herstellen. Zu saimnen betragen sie eine ansehnliche Zahl von Millionen. Bei der Etatsdebatte war vom Etat selbst am wenigsten die Rede. An beiden Tagen behandelten die Redner vielmehr die wirth ichastliche Lage des Reichs und seiner Bewohner. Richter schob die Schuld für so viele Noth, die noch immer herrscht, einzig dem Fürsten Bismarck zu. Das ist, wie offen auszusprechcn wir keinen "Augen blick Anstand nehmen, thcilS eine gehässige Uebertreibung, thcils eine tendenziöse Fälschung und absichtliche "Verschweigung bekannter Thal- fachen. 'Wenn Fürst Bismarck, statt diese starke Anschuldigung mit scharfen Worten abzuwehrcn, mit ungewöhnlicher Milde cntgegncte, so liegt das wahrscheinlich darin, weil er weiß, daß, Richter mag reden, ivas er will, dies "Bismarcks Stellung nach oben nicht im Leisesten erschüttert. Der Kanzler verglich sich selbst mit Napo leon III Das Ucbelste, was man diesem nachredete, war schließlich, daß er ein absolutes Regiment führte, sodaß er in den "Augen seiner Auidslcute die Verantwortlichkeit für "Alles, was geschieht, zu tragen schien. Wenn sich der deutsche Kanzler gegen die gleiche Behandlung erklärte, so hat er gewiß darin Recht; dann aber handelt man nur in seinem Interesse, wenn man ihm die begehrte noch größere Machtvollkommenheit verweigert. Z. B. würde die Versicherung der Arbeiter gegen Unfälle mittelst einer in Berlin zu etablirendcn Ver sicherungsbank, das Reichsmonopol für den Tabak, die Unterordnung der sämmtlichen Staatsbahnen unter ein Reichseiscnbahnamt sicher lich die absolute Machtherrlichkcit des Kanzlers noch soweit steigern, daß die Einzelregicrungcn kaum noch zu bestehen vermöchten. "Alle traurigen Folgen jener Pläne würde das Volk dem Kanzler in die Schuhe schieben. Es liegt also im eigensten Interesse des Fürsten Bismarck, wenn man nicht die Gewalt verantwortlicher Landesregie rungen aushöhlt, um sie einem einzigen Reichsbeamtcn zuzuschicbcn. Tic lange Rede Bcbcl'S zum Etat bewegte sich natürlich ganz in dem gewohnten Gedankenkreise dieses Führers vcr Cozialdcmo- Iratie. Bebel sprach vorsichtigerweise zieinlich gemäßigt. Einige seiner Ausführungen unterscheiden sich zu scincin Bortheile von den sonstigen Gemeinplätzen seiner Agitationskollegen. Bebel ist eben ein Mann, der nicht wie andere Führer von den Spargroschen der "Arbeiter undfs den Untcrstühungsgcldcrn jüdischer Banguicrs lebt, sondern sich mit seiner Hände Arbeit sein Brod verdient. Zeine Schilderung des Vagabondcnwesens und sein Appell, milder über diese Opfer unserer wirthschaftlichen Gesetze zu denken, verdient Beachtung. Aber Bebel verschweigt, daß er selbst und seine Partei das Meiste dazu beigetragen, das Vagabondenwcsen grvßzuziehcn Die Freizügigkeit, die Unterminirung und Auslösung des Hand werks rc., diese Wurzeln des Landstrcicherthums wurden unter dem mephistophelischen Beifall der Sozialdemokratie beschlossen. Uebcrhaupt war Bebel wiederum groß in der einseitigen Darstellung und in der Verschweigung ihm wohlbekannter Thatsachen. In den Klagen über da« Lnschwellen des Militäretats steht er nicht allein da, ober warum verschweigen, daß die Hauptursache dazu die KriegSrüstun gen Gambrtta's sind'? Gambetta steht durch "Vermittelung seiner Glaubensgenossen mit mehreren Häuptern der deutschen Sozial demokratie in Verbindung. Herrn Bebel ist — ein bemerkenswer- che« volkswirthschaftliches Geständniß! ganz gleichgiltig, ob Frei handel oder Schutzzollsystem herrscht. Ihm ist die Steigerung der Konsumtionüfähigkeit der Klaffen die Hauptsache. Sehr richtig! Warum erwähnt Bebel nicht, daß Nichts mehr eine bauernde Besserung der Ernährungs - Verhältnisse verhindert, «l« die Goldwährung ? An dem Ausrechterhalten dieser Gold- »Hpmg ab« ist Mrmand so sehr interesfirt. als die bekannten WeltbanguierS, dieselben, die deutlich genug die Sozialdemakratü leiten und gängeln. Der goldenen Internationale ist cü ganz recht das; bei der rothen Internationale ein beredter Mann unbewußt sich dazu mißbrauchen läßt, für die dein Arbeiterstanve geradezu feind seligsten Bestrebungen zu wirken. Bebel macht sich's zu diese»! Behufe äußerst bequem, er hat nur ein Achselzucken für die Bestre bungen, die Lage der Arbeiter durch ein besseres Unfallversicherungs- gesctz zu heben. Seine Rede schlug daher einen weiten Bogen um diese humane Maßregel, deren Popularität ihm dedcnllche Kon kurrenz macht. "Alles was in dieser Richtung geschieht, behandelt ec als Bagatelle; nur eine totale Umgestaltung der gesammten Pro duktionsverhältnisse erklärt er als heilsam. Das meinen die inter nationalen Banquiers eben auch; sie erwarten den Anbruch ihrer Weltherrschaft und ihre uneingeschränkte Machtherrlichkcit dann, wenn alle Schranken gesellschaftlicher Ordnung gefallen, die Throne gestürzt und die Kirchen zerstört sind und nur König Mammon als Jehova angebetet wird. Dann sind die Völker große Industrie heerdcn, sie haben die harte Arbeit unter den strengen Voigten aus Judahs Slawin zu verrichten; das auserwählte Volk aber hat aus- schließluh die Aufsicht über dieArbeitcrschnaren.es regellallcin denGeld und "Waarcnumlauf, eS besorgt die Vertheilung von Lebensmitteln und Kleidern; cä versorgt die gelehrten Berufe mit Lehrern, Rich tern, Künstlern, Aerztcn und Männern der Wissenschaften. Fw dieses jüdische Ideal einer Umgestaltung aller Dinge ist ein Ver lrcter sozial demokratischer Grundsätze, die alles Bestehende zu zer rntten suchen aber vor der Judcnherrschast mit geschlossenen "Augen vorbcilauscn, gerade der richtige Mann. Wenn Bebel über die an sich bescheidenen Kornzölle lamcntirt, warum findet er nicht ein Wort des Tadels gegen die Spekulationen der ganz inJudcnhänden liegenden dcntschenHandclsgescllschaft in Frankfurt, die 21Mill.M deutschen Kapitals verpulverte, um in Nciv-Dork den Gctreidcpreis emporzuschncllcn um damit den deutschen Arbeitern den Brodkorb höher zu hängen? Der innere Zusammenhang der rothen und der goldenen Internationale ist selten so klar hervorgctretcn, wie in den Verschweigungen Bebel'S. Eine andere Stelle seiner Rede war nahezu kindisch. Er meinte, daß wenn das Reich den Industrie arbeitern die Mittel zur Auswanderung gewährte, dann die Hälfte den vaterländischen Staub von den Füßen schütteln würde. Warum soll cs nicht seine Reize heben, auf NegimentSuirkosten eine freie Reise nach "Amerika zu unternehmen ? SchltnnnstenfallS kann man ja wieder zurücktchrcn, um hier der Armenpflege zu verfallen. Der österreichische Rcichsrath hat mit 113 gegen 79 St. den Antrag des ultramontanen Staatsanwalts Abg. Licnbachcr ange nommen, durch Landesgcsetze die Schulzeit von 8 Jahren auf 6 hcrabzusctzen. Einen trübseligeren Beschluß hat selten ein Par lament gefaßt. Ausnahmen von dem 8jährigcn Schulbesuche köm men auch jetzt schon in den Alpenländern vor, wo die Natur des "Ackerbaues und der Viehzucht während der Sommermonate begreif lichcrweise die Dorfjugeno vom regelmäßigen Schulbesuche abhäll Aber etwas "Anderes ist cs, direkt auf Herabsetzung der Schulzen um volle 2 Jahre hinzuarbeiten. Der Strett dreht sich darum, ob zu einer derartigen Abänderung des Rcichsgesetzcs über den Unter richt eine W,-Mehrheit der Abgg. erforderlich sei. Die Deutsche» als Vorlämpser der Voltsbilbung behaupteten dies, die Ezeche», Polen und Römlinge Huken sich aber zu dieser Vcrfassungsvcrletzung für ermächtigt. Eine ausgezeichnete "Rede gegen diesen auf Ver dummung des Volkes gerichteten Antrag hielt der Abg. Süß Lange werden die edlen Worte dieses begeisterten Mannes der Wissenschaft in Oesterreich nachhallen! Keneste Telegramme ver ..Dresdner Rachr." v. 26. Febr Berlin. Die Reichslanptstabt prangt im Fcstgewankc. Die Häuser sind mit Flaggen Fahnen und Fähnchen, mtt grnnen Guirlanven aus Tannenrcis nnd Kränzen reich geickniiückt, im höchsten Glanze sicht natürlich die F-eüstcaßc Unter den vi»dcn Daö log. Katierwettcr hat die Berliner hente im Stich gelassen; cS ist nebelig und iencht. »ur etwa zn dem Zeitpunkt, als die Prtnzcisin SctckosjBellevueherllcß.brieht ein heiterer nud erwärmen- ccrSonncnslrahl durch de» grauen Schleier, der dcnHimmel bedeckt. Um 2 Ubr setzte sich der Hochzeitgzug von Leblos; Bellevue in Eharlottenourg aus in Bewegung. Tenicldcn cröfsnetc eine Abthcilung Dragoner, woran sich drei sechsspännige Karossen ichlossen. In denen sich die zum Emptange wie zur Ankwariung bei den Feierlichkeiten desigiilrtc» Cavaliere befinden. Es koigte eine ganze Compagnie der Gardes du Corps mit den Trompetern an der Spitze. Und nun kam der große königliche Staatö- wagcn, in welchem Prinzessin Viktoria von der Kronprinzessin geleitet, Platz genommen. Mit liebreizendem Lächeln dankt die glückstrahlende Braut der freudig erregten Menge, welche ihr mtt »«geheucheltem Cntbnsiasmtts zuinbelte. Der Staatswagcn, vielleicht der kostbarste in ganz Europa, scheint tast nur ans Gold zu bestehen. Derselbe ist zwar geschlossen, doch gestatten die großen Spiegelscheiben leicht einen voll ständigen Einblick In das Innere Es ist dies übrigens dieselbe Staatskarosse, in welcher dereinst die ge<cic>le Königin Louise ihren Einzug in Berlin hielt. »Acht mächtige Trakehner Rappen, deren Mähnen »lit purpnrrothen CbeniUeniransen durch- fiochte» sind. Ueben dnö reiche Gefährt, an dessen beiten Seite» je ein Kavalier reitet. Dem Wagen folgt wieder eine Kompagnie der Garde tn CorpS. Daran schließe» sich zwei sechsspännige 'Wagen mit den Dame» der Kronprinzessin und der Prinzesst» "Victoria. Den Schluß bildet ei» Zug Garde-Ulanen. Vor dem Schlosse Bellevue erhebt sich ein Festnionunient. welche- von ten Provinzialstädten Schleswig-Holsteins gestiftet ist. A» der, Stelle, wo die Straße tn die Eharlottenbur.icr Chaussee eln- mündet. warb der Zug vom "Altan eines »iltkelalterlichcn Thor- > gebautes durch ein Trompetcnchoc begrüßt. Hier habe» auch die! Schlächter Berlins, stolz m Roß, sowie -10 Postillone in Gala 'Auistellung genommen. Von hier aus bis zum grcßcn Schlosse zuBcci ln.clnerStrecke von über UKIlom., bewegte sich ccrZug Inner halb eines tgllcdrlgen Spaliers von den verschiedensten Korpora tionen. Nicht weniger alö IOMO bilden kieseRIescnchainc. Dahinter i aber stehe» aus der ganze» Strecke Tausende und "Abertausende i von Menschen, welche die Braut des dereinsttgen Kaisers von i Deutschland inst stürmische» Hochrufen bewillkommnen. Vor dem Brandenburger Thor stehen die ersten Tribünen, einen Halb kreis bildend. Hier empfangen der Gouverneur von Berlin General v. Franseckp, der Kommandant Generalmajor v. Berken und Polizeipräsident v. Madai die Prinzessin und schließen sich, neben dem Staatswagcn reitend, dem Zuge an. Sobald die Prinzessin in das Brandenburger Thor ein«Shrt. erdrdhnt Ka nonendonner. drei Mal 24 Schüsse. Au! den Tribünen haben die Stadtbevörden von Berlin, die Mitglieder des Reichstage« und des prcnßiichen Landtages. Staatsbehörden rc. ihren Platz. Hier begrüßt Oberbürgermeister Ur. Forckenbeck a» der Spitze teü Magistrats, welcher ebenio wie die Bcztrksvorslcber in der alten Amtstracht erscheint, die Prinzesst» Braut im Slawen der StadtAcrlin. „Gesegnet sei Ihr Eintritt" schließt daSOberbaupt der Stadt keine kurze, aber warm einpiundenevlniprache. Die Prinzessin dankt bewegt und die Kronprinzessin an ihrer Seite vergießt Thrä- ncn der Rührung. Da« Spalier wird hierdurch die Stublreiiten, Hochschulen. "Akademien rc. gebildet, welche, theilö in vollem Wichg und zu Pierd einen prächtigen "Anblick gewahren. Daran schließen sich Unter den Linden die Innungen mit Fahnen und Emblemen. Originell ist bas Abzeichen des Kupierschmiedc- gewerk«, ein mächtiger in Kupier getriebener Pfcrtekops, der seine 4 Ctr. wiegt und von 4 besonders kräitlgcn Männern getragen wird. Sämmtllche Fenster der Fcststraße sind mit Schaulustigen Kops an Kops besetzt und vom Parterre bis zur Mansarde wehen grü, ßeiib weiße Taschentücher. Der Andrang ist hier unbeschreiblich. Gegen ll Uhr langte der Zug am kal. Schlosse an; die Vostillone. vaö reitende Schlächtergcwerk, sowie die militärischeEhreneöcorte reiten durch den Schloßhof, wo eine Kompagnie des Garderegl- mentö in den Paradc-Blechmützm stebt und wo der Kronprinz, sowie die übrigen Prinzen des Kaiserhauses am Fuße dcr Wendel- trcppe die Braut des Princen Wilhelm empiangen. Nachdem die Prinzessin vom Katserpaare begrüßt Worten, findet die Voll ziehung der EbepaNe statt. Um " M Uhr ist Diner <w famiUe, a» welchem das iächsische Königepaar und die übrigen iürstllchen Gäste theilnabmen. Viele Tauicnke bekamen tretlich nicht mehr n sehen, als die Helmbüsche der Reiter, die Fahnenspthen und etwa einige Embleme und Modelle der Gewerke und Fabriken. Die Latcn waren bereits nach 11 Ubr Vorm, abgeichlossen wor den und wer sich bi« dahin keinen Platz gesichert, der iolgtr dem Strome in den Thiergarten, aut dessen Bäumen Hunderte einen GratiSplatz geiunten. —Die Abends stattgeiundene Illumination war glänzend. Sin allen öffentlichen Gebäuden flammten reicde GaSdekorationen. Brillant nahm sich daö Rnthhauü au«. Die vorhandenen Kandelaber waren durchgängig mit Flambeaur, Krone» und Pyramiden besetzt. Am Opernplatz und am Lust garten fand Pechiackclbeleuchtung statt. Die Häuser Unter den Linden wetteiferten mit einander In glänzenden Beleuchiungß- Effcktcn und kav Denkmal dcS alten Fritz war von einem förm lichen Lichticuer umflossen. Berlin. Prinz Wilhelm ist hentc vom Kaiser zum Malor befördert worden. Bcrli». Die Nachrichten von dein event. Schellern der Mission Hatzcelk'S in Konstantinopcl Ist unrichtig. Hatzield bat leine Spezial-Mission, ist piclincbr nur bcauilragt in Ueberein- itiminling mit cc» gntcrcn Botschaftern zu hanteln. Von der P'vrtc kann noch kcincrlcl Erklärung vorliege». Washington. Trotz der gestrigen Panik de« Geldmarktes ist kein Fallissement zu meiden. Sherman sährt bis zur Ent» ichcidnng dcö Kabineis iort, betreffs der Abänderung der Fun- ciiigblil den Geltmarkt zu erleichtern. Lokales und Sächsisches. — Der diesige Wundarzt Leb m a n n hat daö Ritterkreuz 2. Klasse vom AlhrechlSordcn erhalte»; daS allgemeine Ehren zeichen erhielten: die Gcmcinkevorstcindc Gädler in Oberoderwitz, Giathe in Nietcroderwitz, Gntödesitzer Ernst Glathc und Fabrikant Wilhelm Giathe jun.. Beide daselbst. — Gutem Vernehmen nach ist Herr Landgerichts - Präsident Deger beim Königl. Landgericht Leipzig znm Nachfolger deö "Herrn Senats-Präsidenten Cinerk beim Köistgl. OverlandeS- gerlck't, welcher am l. April in den Ruhestand tritt, tesignirt worden. Zum Landgerichts-Präsidenten in Freibcrg soll Herr Obcrlandesgcrichtsrai» Inst auöcrsehcn sein. — Durch die königliche AmtShauptmannschait DreSten-Alt statt hat datz bisher bestehende Tanzregulativ verschiedene Aendcrungen erlitte», worin unter Anderem dem Unwesen der FortbiltnngSschüler und jungen Mädchen unter IK Jahren, ^anzlokaie zu bkiucbcn, ein Damm durch strenges Verbot gesetzt wird. Dicicö Regulativ tritt am I. März dieses Iabrrö m Kra't und ist I» einem von obiger "Behörde abgestempclten Eremplare in jedereffenttlchcnranzslättesortwährciitauüzuhängen. - In der gestrigen Sitzung des Bezirksausschusses der Königs. "Amtsbauvkniannlchait Dresden-Altstadt erfolgte zu nächst die Beschlußiassung über die Vertbeilung der aus Staats mitteln vcrwilligien und mit UM» M. auö Bezirksinlttcln er gänzten Wegeban-Unterstützungsgcitcr. Bezüglich des von der Gemeinde Neunimptich amgestclltcn Regulativs, die Abgaben bei Besitzvcränrcrungcn bclr., wurde beschlossen, dasselbe zu beiür- worlcn. Eine ortsslatutariscbe Bestimmung über die Erhebung der Gemclndeaiilagcn in Lcutewitz fand ebenso, wie die Ucöer- »ahme einer bleibenden Verbindlichkeit seitens vcr Gemeinde Plauen die anisichtöwege» zu erihrilcnde Genebmigung. Die "Bestellung des Kirchcnrcct'nungSsülirklS Karl Heinrich "Bcbcr t» Döylen zum stellvertretenden Standesbeamten im tastgen Stanvcöamtöbezirkc soll bciürwortct werden. Die von Carl Alfred Roll in Döhlen und Gustav Adolph Rombcrg in F-ördergerbteri »acvgciucvtc Genehmigung zu je einer Schlacht hausanlage wurde bedingungsweise erthellt. Genehmigung er folgte auch hinsichtlich der von I. Tr. E.Maver in Niedcrpester- witz, Christiane WtllOmIne Schmidt, I. H. Sperling, beide In Drüben, und H. E. Müller in Cotta angebrachten Scba»k- concesstoiisgeiuche rc., wäbrcnd ein von H. Tr. Piütze tn Plauen eingrrelchtes Gesuch um Erllnibnlß z»i» allionntägiichcn Tanz- ballcn während der Sommermonate befürwortend an die Vorge setzte Behörde gelange» soll. I» rem Bezirke der vormaligen tönlgl. amtsbauptmannschastlichen Delegation Potschappel wae seiner Zeit eine sogenannte Polizeistunde cinactübrt worden. Diese Maßregel wurde beute einstweilen uild versuchSweiie aufgehoben. Der BezirköallSjchuß wird sich aber zu "Anfang des nächsten Jahres aut Grund der inzwischen zu machenden Er fahrungen darüber schlüssig machen, ob diele Maßregel wieder autzuncbmen und alsdann aut den gelammten amtöhauptmann- schattitchen Verwaltungsbezirk zu erstrecken sei. Die Entjlevung einer etthOlten Erlaubniß zum allsoiintägllchen Tanzbalten wäh- » wurde rdensall« zur Beschlußtasf"nK rend d«S Somm-rbaldiabrr« wurde
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