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M. Jahrgang. It l«. 4>»««er»tag, IS. Dezember 1»S1. Gegründet 1888 «r.U«nI»rNl! «.chetch-» M«-». Mrulpr,»»»-Sammelnnmmer LS 241 «dir ftr va-IoelprSch«: S0011. >» Dresden und Vororten d-> litgvch zweimaliger gulroguno, durch dl« Po» L>ezugs-wevuyr bei »glich zweimaligem veriand monallich 7.75 M.. vler»«l!Ll>r»ch LI.» 4P. .. , r, Di« ,inipa»ige Z7mn, breit» 2e»e IPV M. 4I>s Samilienan,eigen, Änzslaen unter Stellen- u. Wobnungsmarkl. I Ipaltlge An. u. Derkilul« 2»«/». DorjUgopllttze laut 40t I Tor». Auswärtige Aufträge gegen Dorausdezablung. ainzelnun'.mcr « Pt. Schrlftleitung und kouotuelchäftsllelle: »arlenftral,« 38,4O. Druck u. Vertag von «»Ich » Belchardt ln Drceb«». Poftlcheck-Kont» 10S3 Dresden, Aachdruck nur mit deutlicher Luellenangad« «„Dresdner Nachr") ruMIsig. — Unverlangte Schriftftiicke werden nicht ausbewabrk. „Kälke - ^<M86 puppen Oaktatäal» uns aagallialäeta puppen, Oellulolil-Lad)-. puppaagarrtnrod« — Puppenwagen, -wiegen, -betten s. /X. IVIüllsf, prasse Llrsks 32 DU" l.«kr-vkr ^7Ict>-7«etl' tat »ieäar au Kaden 'Mg kill' HMI.^NlIlLII. »lim. rübei'ii« Sttloolls. 7I«I>- «keln.l'ilslii ».MI« »r«. ^nrlresL 6otts«ks>ek Dal. 21t« - «» - Del. ILSL v«ch»ul »oe doch-, iiivd o. vieleniEeln — ein- u. v-rleui »oe meiiemee n. »otikeo Ukdeie IVIsx Slöss kilsekf. dlofttrstroSs 18. psMiselie Veiknsektsgeselienke Die Ursachen -er -rutschen Kohlenuol. Der Bericht im Aeichskohtenrai. sDrähtmelbung uns. Berliner Lchristlettung.i Berlin. 14. Dez. Unter sehr starker Beteiligung und in Gegenwart von Vertretern dcr Sleichsregieruiig hielt deute b«r R e ich s k o h l e n r a t eine VoUverjammluug ab. ui» den Bericht über die Lage der Kohlenwirtschaft, den der Aeschsstsführer des Rcici>stohle»rars. LK-tgliaupimanii Rennstold, erstattete, eiitgegenzuiichmen. Er st eilte seil, das, I»ie Befürchtungen sogar noch ive t übertrossc» worden seien. Dabei könnte» wir in der Erzeugung unverkennbare Fort schritte gegenüber dem Vorjahre feststelle». Troj^em bleibt «e. deutsche Steinkohlensörderüng hinter dem legten Iriedensjahre lUlll immer noch um rund 2k,7 Prozent zurück. Erfreulicherweise sei die dcurschc V r a u n k u l, l e u - Er zeugung aesticgril. Sie überrage das Vr'ljahr um etwa HZ Pru.zent und 1918 um rund 42Z Prozent. Dieses ln>- grüßenswrrle Ergebnis sei crreiM worden trotz einer be merkenswerten Verringerung der im Brniinkolilcilbcrgbau tätigen Arbeitskräfte. Die Brauukohlen-Brikett-Erzeunliiig zeige eine noch wesentlichere Vermehrung: denn rund 18"Millioncn Tonuen Preß- und Braunkohlen des Wahres 1VLO stehe eine Leistung von rund 21,25 Millionen im Jahre U>SI gegenüber. Trotzdem bestehe zurzeit eine aus gesprochene Kohlennvt in Deutschland. Sic beruhe in erster jpMle darauf, das, der Ausfall der oberschlcsischen Förderung ^ während der AusstandSmonat« mit zwei DMioneu Donnen, die sonst dem deutschen In- l«itde zugute gekommen mären, erst nachträglich sch, sehr fühlbar machte. , Bon den Industrien befindet sich namentlich diejenige ÄS Siegerlanües dcr Baustoff-, der Porzellan- und Papier- sgbrikation in besonderer Bedrängnis, letztere zum Teil auch uoch durch das Ausbleiben der böhmische» Kohle. Tie Roh eisenerzeugung klage lebhaft über den augenblicklich drücken den Koksrnangcl. Bitterer Mangel herrsche an Schmieüe- köhfen. Besonders schwierig liegen die Vcrsorguiigsverhült- üisse bei der Eisenbahn, die, trotz aller Bemühungen Ihre Vorräte nicht auf die die Kvntinmtüt des Betriebes ge währleistende. Höhe bringen könne. Zur Vermeidung von iHstriebSeinschränknngen, die für unser Wirtschaftsleben kauch erträglich werden, würden besondere Ansnahmemnß- rege!in nicht zu umgehen sein. Sie seien inzwischen durch Einführung des sogenannten D i e n st k o h l c z w a n g e s ergriffen worden. Die Eisenbahn werde aber dnrchqrcisendc Verbessern»» ihrer BcrkchrSvcrhältnisse durchführen müssen. Lsü'n sonst drohten besonders für Süddeutschland nnmittcl- bar katastrophale folgen. Dort befinden sich namentlich die GaS- und Elektrizitätswerke in einer geradezu verhängnis volle» Lage. Berghauptmann Neunhold verbreitete sich sodann aus führlich über die Wiedergntmachnngsllefernngen nnd das Wiesbadener Abkommen. Er. bezeichnete als letztes Mittel zur Erleichterung unserer Breiurstosfragc eine Beschränkung unserer Kohlcnabgabe an das Ausland. Im weiteren Verlause der Sitzung ergriff -Hugo , Stinncü das Wort zu folgenden Ausführungen: Die Lcißuii- ! gen der Eisenbahn weisen keine Fortschritte, sondern Rück- schritte aus, sowohl in technischer wie in betrieblicher Hin sicht. Ter Kernpunkt des schlechte» Standes unserer Kohlen- versvrgung liege in der Politik des RcichSwirtschcistsnftni- steriums, i» dem veralteten System der Preisfest setzungen und der V e v o r m u u d u n g. Deutschland sei umgeben von Länder» mit höherer Valuta und freier Wirt schaft. Die ganze deutsche Wirtschaft mit billiger Iulnnds- tohle zu versorge», sei u»durchführbar. Die Eisenbahnen könnten diese Ausgaben nicht leisten. Sie würde» dadurch in ungeheurer Weise belastet. Ferner forderten wir das Ausland geradezu aus, sich der billigen Nepara- tionskohlc zn bemächtigen. Aus Grnod unserer »iohtcn- licfcrnngcn seien die sran wüsche uiü» !üe luremburgi'che Eisenindustrie wieder in Gang gebracht worden nnd wir würden von den Belgiern nnd den Iranzose» aus dem Weltmärkte im Eisen export nn «erbaten. Stinnes schlug die Einsetzung eines kleine» Aus schusses vor, um mit der Negierung über die sf-rage der Verteilung der Kohlen zu verhandeln. Nachdem Sllverbcrg dringend vor einer Uebcrspannung der Kohlcnstcuer ge warnt iwtte wurde eftistimmig eine Entschlief»»»» angenom men. wonach der Rcichskvhlenrat eine :it> Prozent übcr- sckMe'üeyde KvlXeusteuer als eine für das deutsche PLlrt- schaftslebcn zurzeit unerträgliche Belastung erklär: und enrichicden Widerspruch erhebt gegen die veabsichtinie Ausschaltung der mastMvenden -Nkitivirkung dds Neickss- kohlenrates bei der künftigen Durchführung des Kohleu- stcuergcsetzcs. kW. T. Bi Lahmlegung des Alschereibetriebes. Eurhaocn. 11. Dez. Die Lahmlegung des ge samten Cuxhavener Ii sch c r e i b e t r i e b c s steht unmittelbar bevor. Nachdem seit Wochen kein Iischdampfer mehr wegen Kolftcnmangcls ausgerüstet werden kannie, liegen jetzt alle Dampfer bis aus fünf im Hasen still. Diese fünf Fischdampfer treffe» im Lause dieser Woche vom Fang 'n Euxhavcn ein. Damit hgt dann bis ans weitere» der ge samte Cuxhavener Fischdanrpferverkehr ein Ende erreicht. Auch in den übrigen deutschen Fischmarktplätzen ist die Lage ähnlich wie in Cuxhaven. Maßnahmen gegen die Paplernok der Zeitungen. Berlin, 11. Dez. <Amtlich.i Das Erscheinen einzelnki Tageszeitungen ist dadurch i» Frage gestellt, das, d*r Druck- paprcrindustrie ihre VerpflichlUligei, zur Papierlieserung a cht rechtzeitig erfüllt. Soweit dies ans Kohlen- und Wagen Mangel zurückzusührcn ist, werden die erforder. lEIren Mastnahmen mit allem Nachdrixk getroffen. Uebrigcns liegt die Vermutung nahe, das, wegen der am I. Januar 1L22 bevorstehenden Preiserhöhungen Liefern« gen zu r ü ck - gehalten werden. Bon einem iüddeutschen Freistaate sind bcreils Erinitteliliige» über die ^Nichtigkeit der Ver mutungen im Gange. We'tcre Feststellungen dieser Art wer den eingeleitet. Auch wird eine Einschränkung der D r u ck z> a p ie r a u s f n h r eintrelen mirsicn. w"ini nicht in der Belieferung notleidender Zcftnn>»en mit Druckpapier alsbald eine Besserung eintrüt. iW. T. B.) Die Neuregelunq -es Eisenbahnwesens. Große Machtvollkommenheiten für den NeichSverkchrs- ministcr. Berlin, 11. Dez. Es werden jetzt Einzelheiten aus dem Entwurf des Eisenbahnsinanzgcsetze», der demnächst den gc- fetzqebendLn Körperschaften zugchen soll, bekannt. Danach soll die Eisenbahn nicht nur vom Neichssinanzministerium, sondern auch vom Reichstage unabhängig gemacht werden, dem nur das Recht erhalten bleibt, darüber z» wachen, datz der RcichsverkchrSmlnistcr die Gesetze einhälk. Der Entwurf stattet den Rcichsvcrkehrsministcr mit großen Machtvollkommenheiten ans. Er soll rr. a. ermächtigt sein, selbständig Tarifändernngen vorzu- rrehpien, und lediglich ungehalten werden, die nachträgliche Sanktion des Verwaltungsrates einzuholen. Der ans 88 Köpfer, bestehende V e r w a l t u n g s r a t nimmt eine wichtige Stelle in dcr neuen Eiscnbahnvcrwaltung ein. Ter Verrpaltungsrat soll vor allem dir Ausgabe» erledigen, die bisher hauptsächlich dem Reichstag oblagen. Künftig sollen Bauetat und Betricbsetat scharf getrennt werden. Eine An ,,ahl von Lasten, die bisher von der Eisenbahnvermaltung pstlragen wurde», sollen aus allgemeine Rcichsfordcruugcn abgebürdet werde». Menu der Enrwurs an dem öffentlich rechtlichen Charakter des Beamtentums zurzeit auch noch nicht,rütteln will, so sibht er doch schon eine neue Form r>on Lohnangc stellten höherer Ordnung mit hohen Bezügen vor, um die llebernahmc tüchtiger Kräfte auS anderen Berufen zu ermöglichen. Sturm auf die Saargenofsenschastsbank. Saarbrücken. 14. Dez. Gestern verlautete von einem tx- norstehenben Zusammenbruch der Daargenossenschafts-Bnnk. aus di« ein förmlicher Sturm der Einleger cinsetzte. Den Zahlungsverlangen rvurde jedoch voll entsprochen. weitere Herabsetzung der TNargarineprcise. Berti«. 14. Dez. Aus Vorschlag der Preiskommiffion -es Margari«everba«des »nrden die Preise «etter herabgesetzt. Sie stelle» sich für Waren, sie ad 14. Dezember vom Lager geliefert «oerden, für die ver schiebe««« Sorten «ms 21 b>S 27 Mark. Die Preise sind Klein handelspreise sür gesalzene Ware, wozu «och dcr übliche Handclszuschlgg kommt. tW. L. B.j Aus -er Thronrede zur Eröffnung -es enalifchen PariamenLs. London, !4. Dez. In der Thronrede, womit der K ö ii i g das Parlament eröfsiiere, stecht es: Ich habe Lic be rufen. sich hier zu dieser ungeahnte!! Zeit zu versammeln, damit die Bestimmungen des von meinen Ministern und dcr irischen Regierung Unterzeichneten A b - kommenS Ihnen soglcsth.zur Gnthcistung vorgelegt wer den. Mii herzlicher Freude erfuhr ich von dem Abkommen, das geschlossen wurde nach viele Monaie dauernden Verhano- lunge». die nicht nur die Wohlfahrt Irlands berührten, son dern auch Sie britischen und die iriiclxii Nassen in der ganzen Welt. Es ist mein innigster Wunsch, da» durch dieses Ihnen nun unterbreitete Abkommen der streit, der Jahrhunderte gemährt yat. ein Ende finden werde und daß Irland als freies Mitglied der Gemeinschaft der Nationen, sic das britische Reich bilden. Sie Verwirklichung seiner nationalen Ziele erreichen wird. iW. T. B.s London. 14. Dez. Uni 8 Uhr nachmittags trat bas Unterhaus zuiawmen, um den irischen Friedensvertrag zu erörrern. Llvhd George hielt eine Rede, in der er s / sagre: Kein Neve- einkommen zwischen zwei Völkern sei je i so begeistert und so allgemein begrüßt worden. Ganz Eng- l , laut» habe Befriedigung über das Zustandekommen des, s Vertrages empfunden. Eine so allgemeine Freude wäre un- . möglich gewesen, wenn öer Vertrag eine Deiiiüiiguna Groß brttanuicnö und des britischen Reiches bedeute» hätte. Auch die Regierungen der Dominions hätte» ihre Befriedigung und Freude ausgesprochen. (W. T. B.) Japanische Unzufrie-enhei! mit -er Flottenabriifkung. London, 14. Dez. Die japanische Delegation i« Washington hat die Nachricht erhalten, daß der japanische Admiral Kalo in Zusammenhang mit dcr bekannten Flottencinschränknng außer Dienst gestellt wird. Herabsetzung der amerikanischen Flottenbemannung. Nenyork. ll. Dez. Das Flottcnarsenal, hat Aniw'isnng erhalten, die Stärke der F-l o t t e n b e m a n i> u n g um Ick st/» Mann herabznsctzen. tW. T, VI , Die Reichslrohlenkalaslrophe. Im Zusammenhang mit einer voltsparteilichen Anfrage über die Verteuerung der böhmischen Kohlen ist in der letzten Sitzung des sächsischen Landtages die seit einigen Wochen im Brennpunkte der öffentlichen Erörterungen stehende, sür Sachsen ganz besonders katastrophale Kohlcn- nvt zur Sprache gekommen. Es ist das erstemal in diesen Tagen der immer gefährlicher werdende» Kri,e, daß sich ein deutsches Parlament mir dieser der Lösung bedürftigen Frage befaßt hat, ohne allerdings zu einem im vorliegenden Falle besonders dringenden Entschluß gelangt zu sein, wie. der drohende Wirtschastszusammenbruch abgcwcndet werden kann. Und doch sollten wir uns gerade in Sachsen darüber klar sein, daß jeder weitere Tag der verhängnisvollen Ent wicklung, der cntschluß- und latenivs verstreicht, uns nur tiefer in die ohnehin schon kaum noch erträgliche Wirtschafts- iivt versinken läßt, und daß die Verluste, die unserem Wirt schaftsleben drohen, aus lange Zeit hinaus unwiederbring lich sein werden. Schon stehen die Gas- und Elektrizitäts werke der sächsische» Großstädte unmittelbar voc der Still legung, die Industrien sehe» sich der Notwendigkeit gegen über. in den allernächsten Tagen schon Betricbscinschrän- kungen vvrzunehmen, einer der wichtigsten sächsischen Indu striezweige, die Papicrsabrikation, hat zum Teil ihre Tätig keit einskellen müssen, Landwirtschaft, Ernährungsweien, Hausbrand leiden in gleicher Weise. Und was wir hier in Sachsen, als einem vorwiegend industriellen Staate, be sonders harr empfinden müssen, das gilt mit geringen Ein schränkungen für den größeren Teil des ganzen Reiches. Tic Kohlcnkatastrophe ist eine ReiÄskatastrophe. Darauf bat tu den ersten Tezemvertagen der vvm Reiche bestellte mehrhcitssvzialistische Staatskvmmissar sür Kohlenver- svrgung MchUch in Dortmund eindringlich hingewiescn. Der Kommissar gab in einem rheinischen Blatte eine Schil derung dcr bitteren Klagen Uber mangelhafte Kohlenbelicfe- rung, die täglich aus allen Teilen des Reiches bei ihm crn- liescn. Da sind die Metattindustricllcn und -arbeitcr Pforz heims, die sür die vvm Kvhlenmaugcl arg bedrohte, über Ickckvck Arbeiter beschäftigende SÄmuckwarcn - Industrie fürchten, während der Siaatskvmnftssar für Demvbil- macyung in Essen dringend zu bedenken gibt, daß die un erhört schlechte Kohlenbelieferung dcr Banstofsiverke im nächsten Frühjahr, also zu einer Zeit, in der allenthalben großzügige Baupläne in Angriff genommen werden sollen, eine kaum jemals dagcwescnc Baustossnot erzeugen muß. Die chemische Industrie, die bei dem gesteigerten Arznei- mittelbedars der vvm Reiche übernommenen russischen Hilfs aktion unter zunehmendem Kvhlenverbrauch auch eine ge steigerte ArzneimittelhersteUung bewirken müßte, sieht sich gezwungen, ihre Leistungen hcrabzusetzen, so daß selbst im Inlandc leicht ein Arzneimiitelmangcl eintreteii kann. Und das in den Monaten, in denen statistisch die meisten Er- kraiikungserschcinungen austrcten. Die sauerländische Klcin- cisenindustric, die von dem großen rheinischen Eicliriziiäts- werk „Mark" abhängt, mit ihren in die Hundcrtransende gehenden Arbeitern und Angestellten, kündigt dem Kohlen- kommijsar den Stillstand ihrer Betriebe an. Eine endlose Folge von ähnlichen Voraussagen ließe sich diesen üerans- gegriffcneii Beispielen anschließen. Es bedarf keines Wortes weiter, um zu erweisen, wie dringend notwendig die augenblickliche Bekämpfung dieses Wirtschastsrnins ist. Diese Bekämpfung kann aber nur dann reckst wirksam werden, wenn man den Ursachen dcr gegenwärtigen Notlage nachgeht nnd sie richtig einzuichäyen versteht. Gewiß ist es Tatsache, daß die jetzige Katastrophe zum großen Teil aus rraiisporischwierigkeiten zurückgchr, denen die Reichscisenvahnverivattung nicht mit dem nötigen Weitblick rechtzeitig begegnet ist. Schon im Oktober wiesen rheinische Blätter darauf hin, daß die Abnahme deS sür die Kvhlenversorgnng benötigten Wagenparkes infolge der Ge stellung von Wagen für den gleichzeitig notwendig werden den KartofscUranspvri eine Koylenrwt in den von dcr Ruhrkohlcnfördcruiig abhängigen Geoicten herauszn- bcschwörcil drohe. Dazu kam, daß der allgemein in Deutsch land niedrige Wasserstand der Flüsse die Abbeförderung der. Kohle aus diesem Wege, die sonst eine starke Entlastung der Bahnen bedeutete, sehr cinschränkte. Mit diesen Schwierig keiten. die jedes Jahr eimreten können, mutzten die Reichs- eisenbahnverwaltung und ihre DirektionsvezirkSletrungen rechnen. Daß sie hierbei nicht den nötigen Wcirblick gezeigt haben, oaß wirklich ein „Versagen der Neichseiscnvahnen" oorlicgt, um mir den Worten des früheren sächsischen Finanz-, Ministers Neinhold zu sprechen, beweisen die Verhältnisse in Lachsen. Von den rund I8ckck Lokomotiven, die die sächsischen Linien befahlen, befinden sich 18 Prozent in reparatur bedürftigem Zustande. Dcr Prozenrsatz der für den Kohlen- transport in Betracht kommenden offenen Wagen, die der Ausbesserung unterliegen, ist zwar nicht ganz so hoch, immerhin aber doch so erheblich, daß man verwundert sein darf, wie die Staatsbayncn trotz der im Vergleich zur Vor kriegszeit starken Zunahme von Arbeitskräften nicht ln der Lage gewesen sind, den Wagcnstanb auf normaler Höhe zu halten und voransschauend zu disponieren. Nur dadurch ist es möglich, daß die Güter und Kohlen sich fetzt tv -«»