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Dresdner Nachrichten : 04.05.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188505041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850504
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850504
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-05
- Tag 1885-05-04
-
Monat
1885-05
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.05.1885
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kacht-relesr«»«. .aebei ffe Mvrrn mochten. Hagevlatt für Politik, WcktckilÜni. SckMronlleli. MeilMI, WÄtEle. Sou, Mv» Strlimpfs u. 8ovk«i,! ^I'rtoot- » Llllou, Mtcrja>slc»>i.K«st^ kiormiil-Dut«, Iclolckor, Dutai-klisalce, U»«ck«c:Iiu>>l-,'rücI,vro1e. Keorg Ai-nsvkv, Strumpf- n. xVollrvaaren- b'librilc, 8 ^VllsiIriiM i »Ir. 8. Ner kr iMMeil MM »»«v I?»om»«u vt«. Vvnvot» XuskSkronzro«. 8oU4« kr«»«. LKk. 8ön>p, ^Vsttiovrstrsass 26, srsts Ltoxo. stokvoprordotoNo V7N K«»e^ckK»-t/o^ov - fa-v/t S. L 5 0^-V //<««////»'. K4 it?/?^>5 /^«sck^<V«Z^st-ck/. — /üst'^Gst'ck«»«- «. — <7s„/s. e»Z»ck^> «s. «. ^a<7/. — ILck/ck^,«/. Ss«»-4 I» INttvIiV l«r «Ii«nteri«i», K ril^: NroeNl n, Olirrln«», Nrkure, »esslttov«, Lrmkln6«r, »al- 5 , z8raN«n,5Un8toottkL»nmk, trssrpfelle, ^kirkette», H>«v»edetLeuIravps«sre. K SpeeiuIUItti Svlimueltxssvnstkn«!« «uv «ebtvm Seit. Ai! > ^usfÄirliekv MustrirtS L'roisUstLn vvrüvn tlr-tis sdx«ts«d»a iu»ä oRek »avvtM« A I trimvo vvr»»n4t. ck. Har»«» 88Iin«, vre»«»», ^Vllsckrnkkerstr. 21b. a. 8opl>l«nstr. v um kostplat». I.obortdrLi>,I>e8l«NLrk«v«»SltzM,kIirj8tiWjrl,liZI.lIMi»Mcktzvitz8<Itzli,M6tz«rMMr. ÄuSsichten für den 4.Mat: Mäßiger Südostwind. Veründeiliche Bewölkung. Etwa« Niederschläge. Temperatur wenig verändert. > Nr. 184. 30. Zthri»,. L»sl«ßt: 40,000 Srpl. Dresden, 1885. Montag, 4. Mai. Rknestr relegr««»e »er „Dre«»«r Nachrichte«". London, 2. Mai. In der Londoner Ausstellung ist daS japanesische Dorf, welche- anS fünf Straßen mit Tempeln, einem Theater, Häusern imd mit Maaren gefüllten Läden bestand, binnen einer Stuude vollständig niederaebrannt. Die hundert Japanesen, welche sich in der betreffenden Äbthcistmg da Ausstellung befanden, sind glücklich entkommen. Der Schaden betragt Lfm. 3b,OM (Mk. 700.000). Lima, 2. Mai. Die Regierunastruppen haben bei Ayacucho eine Niederlage erlitten. General CacereS befindet sich auf de« Maricke gegen Lima, wo man sich auf eine größere Schlacht in der Nachbarschaft vorbereitet. Die Nationalversammlung hat sich vertagt. Wien, ,1. Mal. <SonnIaa».v?r!«dr.> Errdtt 282.«,. Btia«»»n 2»7,»». L-uchaiden I27.SN „dotual lSO.ö«. «Ol,u-r 2L2.7Z. «u«,. «»«»,.U«»«rU«t »«, «etch».«»»» »o« .V>. N»rU. »cllva. Metalldaltand . . . . ^ " Battand an Rei<tz»lal^nl<tz«lnkn . N«I!anl> an Noten ander» Band» . «esiand an Acchjeli, . . . Ueslant a» Lonidardfordrum-« . «rsiand an «streit» , I Bcliand an io»Iii,rn>«M»« z j Vagina, «rundkaptlal ...» «clervelond» . . . . ; Beiraa der umlausrnd«» Na», «°»s,tk>e,aal. fällt,e ««rdtndllchott», SottlttoeValllda s»«. ^ Ndg) <«ewn»»t. 2. Mat. Amt 102»/,. »r. Luit 1«. «atHew^d«",'. yröck>?S'/," «. 1-VM0 »7Z.«X> »28.00« u,. - «^4».«00 »,. . 20.000 . I^ir.aa« iu« - la»,«x> noerindrrl. 21 ^V,00« UnderSndrrt. 722.!»«,««> Nu,.M. 8ä^».«0» 2»l.7»8,«<« Zu,. . IZ.4S1.000 dI«H00 «d,. . 71.000 «. »«i.S«M0 . 21.24»,«« » 17M4.0V« , S14.»d0,000 » 7I,847,«>0 » »8,»I2.«X> » 24.SI8.tXN! » »LU,«N>.000 Medl S.S», «Er Mnt-rweU-i, ISL. pr. «,t «3. »r. Dresden, den 4. Mai. — Das Eintreffen der künftigen Bewohner des Schlosses Albrechtsberg in Loschwitz. deS Primen Albert von Sochsen- Aitenburg und seiner Neuvermählten Gattin, der verw. Prinzeß Heinrich der Niederlande, ist aus den K. Mai Abends anberaumt. — Ta die Wittwe des früheren kgl. Gesandten in Berlin, Frau v. Nostik-Wallwik ihren Umzug aus dem Gesandtschasts- palais in der Voßstraße eben erst vollendet hat, nahm der neue Gesandte, Graf Hohenthal nebst Gemahlin einstweilen Wohnung im Hotel Royal. DaS GesandtschastsvalaiS soll von chm ganz neu eingerichtet werden. — Die Bewerbung um die mit 4000 Mark Einkommen dotirte Bnrgermeisterstelle in Geyer ist eine sehr geringe. Da die Bewerbungsfrist zu Ende gebt, mögen Diejenigen, welche ans diesen Posten reflektiren, ihre Gesuche bald einreichcn. — Auch die legte SoneS in Meinhold'S Sälen, am Sonn abend, ließ neben der tüchtigen Technik der Violinistin Prinzessin Lill» Dolqorucki, welche namentlich in der Leonhardochen Bearbeitung von Gomwd'S Faust (in großer Fantasie) zur Geltung kam, die Trefflichkeit des Tons der wcrthvollen Stradivari-Geige . . , . tjkünstl .... ... mit einer Reihe von EScamotagcn, welche wir bester noch von keinem Herren haben ans führen sehen. Die junge Dame arbeitet ohne sichtbaren Gehilfen, olme Apparate und bei geschlossener Robe mit vollständig freien, o. y. unbekleideten Arm. Di« Hnndchangements waren wvmqclnngene Illusionen, welche vom Auditorium überaus beitällig auW-nowmen wurden. Die Damen traten, wie nicht anders zu erwarten stand - beide sind Hofkünstlerinnen — in großer Toilette auf. — Heute reisen mehrere Herren vom Deutsche« Arieger- verein zu Dresden nach Chemnitz. um Herrn Theaterdirektor Karl, welcher sich um den Verein vielfache Verdienste erworben hat, ein prächtig auSgesührte-, mit Lcschmackvoller ^Umrahmung ver sehenes Diplom, verliehene lArenmitgb «aller Joseph N.. für die Stadt i«, Raffaulchen Atelier, i« nodell »ollmol . aus, einige Tage auSaefiellt. Oscar Rasta«. oft bewährte, hat diesen an sich . mit gen sriplom, über die demselben zu überreichen. — Dir Statne Tetschen bestimmt, tft Schulgutstraßr IS, besten Künsllerichaft sich schon o glücklichen Auftrag auch glücklich auSzusühreu das aetstigr «üe tech nische Können durchaus gedabt und hat ein Wen geschossen, daS ibm, wie der Dresdner Bildbcmcrscbule. wiederum all, Ehre »« machen den Werth in sich trägt. Der Kaiser ist noch al« junger Mann dargesiellt, m der Zen s>781). als er das ToleranZ-Edikt erlieh, weiches er auch mit der Lmke« an lein« Brust gedrückt hält, während die Rechte in deutlichster Weif« den phnstognomiichen Ausdruck unterstützt, den die Harwlung, die Berlelhung erheischt. Die Figur selbst, 2,60 Mtr. koch, steht in edler HalUmg, monu mentaler Würde, plastischer Rundung und in eine«di«tnSKleinstr treulich behandelten Zettkostüm da: der Ausdruck d«S Gestchte«, nach den besten Gemälden modrllrrt. frappant lllmlich und fein charakterlsirt. echt hadsburgifch und lebhaft a« Maria Theresia erinnernd. Ungerwungen, dabei plastisch tadellos, macht die Statue einen wohlthurnbrn Eindruck und tritt dem Beschauer nicht steif erkältend, sondern menschlich nahe, so wie daS Andenken diese» Fürsten in den Herzen der Menschheit erhalten ist. Der Docket, von grünem Lausitzer Syenit, wie überhaupt da« Architektonische, geht aus dem Atelier der Herren Prof. Wembach u. Bahrt hervor, und vrr B> onzrguh wird in der Bierling'schen Kunstgießerei be werkstelligt. so daß dieses Kunstwerk in eigentlichstem Sinn« «1» ein Dresdner »u bezeichnen ist. — Gletchjeitig ist im Rastau'siben Atelier ein Reliesmodrll für den Striefener Friedhof ausgestellt» über welche» wir nächsten« berichten werden. — Wohlthuende Frühlinasfrische nach HundstagenHervorgerufe» durch das grüßte SimmrlSnaß. war gestern die Begleiterin der n in das Freie strömenden Menge. War die Witterung kühl zum Jmfreirnsitzen und hatte der Besuch der unter dieser Kühle zu leiden, so war daS Water zun, Partien machet». zu ' V. 7 ' 7 — Bei seinem Austritt a«S da Firma brand, Etsrngteßaet, Frtedrichftad' ' " genommen, den Arbeitern de» Etablt und zwar verart» daß di» Summe in Beträgen die Arbeiter 1e nach Ibra Dienstzeit vatheilt wird. — Heute Abend wird die zur Regelung da Lohnfrage niedngcseyte Kommission daMeistada Sch uv macherinnung mit den Führan deS Streikkommitees über envgiltig« und gütliche Beilegung da Differenzen vechandeln. In ihra letzt«, Setzung hat die Meisterkommission die Forderung da Gehilfen zum.größten Theile anerkannt, in einem Punkt hat sie die Aufstellung de« Tarifs um eine Kleinigkeit überschritten, dagegen hat sie bei einigen Neben arbeiten Streichungen in Bezug auf die Hohe de« Lohn«« nommen. Jedenfalls werden d« Gesellen dem Angebote da folgen, im anderen Falle ist die Innung fest entschlossen, ma 1872er Lohntarif einzusiihren und an diesem feftzuyalten. — Da Sächsische Lederproduc««te»veretn wird tm Laufe diese- SommnS hier zuscnnmentreten und seine Genaal- »ril-Mai- «udigft bc- ! Tamenden auch etwas enkonzate einladender ni Partien machen. Es war eine Wonne, die durch die Niederschläge frischem Leben erstandenen Felda, Wiesen und Gärten za sehen ? — Bei seinem Austritt au» da Firma Kelle u. Hilde» stabil bat Herr Kelle Paanlaffung ibltffrmrnls lOOO Mark zu stiften w in Beträgen von T-40 M. an erlebt. Wo er sich hingctvcndet hat. weiß Niemand Versammlung Malten. Mit dieser soll zugleich im Gewcrbehaiise eine größere Lederansstellung verbunden werden. Die 5. deutsche Schuhmacher-Fachkonserenz, die ebenfalls programmmäßig für diesen Somma nach Dresden emzubcrusen ist, hat sich diese» Umstand zu Nutze gemacht und wird im Anschluß an die Ledcrproducenlcn- versammlmig ihre Verhandlungen erledigen. Als Zeit hat man eine da Juliwvchen in Aussicht genommen. — Di« von dem ausgetretenen Rechtsanwalt Dr. Robert Schmidt kontrakirte Schuldenmaffe soll, dem Vernehmen nach, nicht so sehr bedeutcild sein. Man sagt, es sei alle Aussicht vor handen. daß nach einer Reihe von Jahren (6 bis 8 oder höchstens 10) die Vefrichiauug der Forderungen ieina Gläubiger werde ein- treteu Rinnen; venu von diesem Zeitpunkt an beginnt die Zahlung da Zinsen deS Dr. Schmidt'scbe« Fideikommisses von 240,000 Mk. BiS »ahm sind diese Zinsen ab« von ihm selbst ii» Voraus ver- pkündet worden. Die Voraussetzung dabei ist, daß Dr. Schmidt selbst diese Zeit - - - ^ zn sage». — Wer sich eüimal an der wunderbaren, wildromantischen Schönheit unserer sächsischen Schweiz ergötze» und mit vollen Zügen die herrliche Waldlust derselben einarhmen will und wem es am einige Stunden körperlicher Anstrengung nicht ankommt, der möge sich jetzt ansmachcn und die wenig gekannten „Scbwcden- löcher", „große und kleine Gans", die herrliche Bastei mit dem Endziele veS idyllischen Städtchens Wehlen wählen. In letzterem ist man nach des Tages Last und Hitze gut geborgen, bei Herrn Freycr kann man sich gut restauriren. Wem aber darum zu lhun rst, den gegenüberliegenden Bahnhof resp. den ^/>I0 Uhr nach Dresden fahrcirdcn Nachtzug unbeschadet und mit heiler Haut zu erreichen, der nehme sich eine Laterne mit, zumal, wenn er einen ?lbend erwischt, wo Luna nicht lächelt und cs regnet, wie cs letzten Freitag der Fall war. Du lächelst Leser, aber Paß aus, es ist so. Auf dem Wege zum Kahne nmgicbt Dich, Wanderer, pechraben schwarze Finsterniß, denn wisse, in Wehlen brennt resp. brannte an dem betreffenden Abende keine Laterne. Du rennst gegen einen auf der Straße stehenden Wagen, ein Gerüst, fliegst kurz vor der Fähre über einen Haufen Bauholz weg — was achtest Du es, Du bist ja harmlos und glaubst, bis darüber kommst Du ja, aus der Fähre wird wohl mehr Licht sein. Kühner Mann, verwegen ist Dein Sinnm! Dein Portemoirnaie dicht an die Scheiben der Miniaturschifsslaterne drückend, bist Du glücklich, wenn Du einen Fünspsenniger erkennst! Du kommst an s Ufer, dasselbe Schicksal wie m Wehlen — schwarze Nacht, kein Licht, kein Heller Strahl! Mit Todesverachtung erklimmst Dn, Schritt für Schritt weiler tappend, den schmalen, den Kahn mit dem Lande verbindenden Steg, Du komnist glücklich hinein und denkst Dich gerettet — Deine Marter soll jetzt erst recht angehen! Am jemeitigcn Ufer ge landet Dein besseres Ich an Barrieren, Latten, schastliche Gaäthe. es acht dies eine ganze lange Weil lich, durch Instinkt findest Du den links nach dem Bahnhose führen den Weg, noch eine Strecke und Du bist gerettet! In nicht gerade sanften Worten klagten wir unser soeben Erlebtes dem Herrn des erreichten Bahnhofes und vernahmen hin die wunderbare Mähr, Mtz zwar Licht jeden Abend an dem Landcplatz sein solle, daß aber imma keine- brenne. Das müssen Sie mal in die „Dresdner Nachrichten" gebe», vielleicht Helsen die." Daß diesen Üebelstän- den gründlich im Interesse des reisenden Publikums abgeholfcn werde, ist Zweck dies« Zeilen, k'iat lurl — Die WalpurgiSfeirr» welch« man in dem oberen Vviatlcknde noch ganz besondere Bedeutung beimißt, hat sich Heu« aus 2 Tag« vatheilt, aus Donnerstag und Freitag. Das kommt daher, daß am Donnerstage ein Gewitter drohte und v'ele Leute abhirlt» den DalpurgiSadrnd in althergebrachter Weise zu feiern. Von den Höhen leuchteten unzählige brennende Beim, welche jür diesen Zweck schon lange zurückgelegt waren. Die brennenden Stück« werde« von Zeit zu Zeit hoch in die Luft ge schleudert; den« man glaubt, daß diejenigen Felda, welche durch dir WalpurgiSfeuer beleuchtet werden, fruchtbarer sind als dir dunkel gebliebenen. Die aufgeklärten Landleute wollen sich »war dem alten Brauche nicht gerne fügen, weil ihnen die Saatfelder dabei oft arg zertrampelt werden; aber wenn an allen Ecken und Enden die Feuer auslodern, da kann Polizei und Gcndaimerie schwerlich alle Tbeilncbmrr daauSsinden. Vom hohen Stein leuch tete an beiden Abenden ein gewaltig« Feuerschein, gleichsam alS Zeichen dafür, daß nun daS Sommerresiaurant oben wieder geöffnet Ist und da Alte vom Berge seinen Gästen wieder den Labetrunk dtrekt aus dem Felsenkrller kredenzt. Da« Schießen zum Walpur- aiüabend, wodurch man dem Bitmschneid«, der den Landwinben da« Getreide abschneidet und nur leere Halme aus dem Felde zurückl läßt, das Handwerk legen möchte, bat in den letzten Jahren etwas nachgelassen. Auch da« unmäßige Peitschenknallen, durch welch, S man die Hexen vertreiben will, damit sie in Stall und Wirthschast keinen Unfug treiben, wird fetzt nur noch vereinzelt gehört. DaS Abbrennr« der WalpurgiS - Freudenseuer ist auch wirklich noch das Uedablribiel au« altee Zeit, der Glanchaner und Meerann Weberei herrscht ng, daß es im Reichstage gelungen ist, die schon Sngst gewünschte Herabsetzung der Zölle für hartes Glanzgarn (des Rohmaterial», dessen sie bedürfen) zu erreichen. Hierum hat sich da Aba. Penzig unbestrittene Verdienste erworben. — Infolge de« schlechten Geschäftsganges droht in Klingen, thal und Umgegend ein Norhstand aus,»brechen. — Vor einigen Tagen entwich von Oscdatz ein Soldat deS I. Ulanen-Regtment« Nr. 17. Seine Flucht fühlte ihn nach Bcr lin, wo man ihn in dem Augenblicke, al« er sich in dn Hasenhaive aushängen wollte, verhaftete. Er wurde am Freitag, begleitet von ein« Eskorte deS Kaiser Franz Alexander-Garde-Grenadier regimentS in Otchntz wieder abaeliesert. — Am Freitag Nachmittag wurde daS Dienstmädchen eines tn Plauen wohnenden Rechtsanwalts vom Schlage getroffen, wa« zur Folge hatte, daß daffclde schon nach wenigen Stunden im Krankenhauke verstarb. — In Pausa sind seit etwa 14 Tagen 16-20 Personen unter Umständen «krankt, die mit ziemlicher Sicherheit aus Trichinose schließen laffen. — Landgericht. Strafkammer IN. Sechs Schulknaben und da Schiffsmam, Gustav Oswald Pönitz ans Stadt Wcklen wur den weg«, Sittlichkeit-vergehen zu Getängniß und zwar letzterer zu 8 Monaten, Ludwig Liebelt zu 3 Wochen, Max Böhme. Richard Htrtchbaga und Paul Mäckelt zu je 2 Wochen und Martin Schwenke, sowie Mar Schmöller zu je 10 Tagen Gesängniß ver- ürtheilt. — Der»vor 33 Jahren in Braunschweig geborene Schnei der violwi«-VMkrr Mandate am 8. Januar von seine», Domicil Meißen. nach Lommatzsch, um dort zwei Spezialartikcl seine« ndelSgrschSstS. Lamvenichleia und Mannabrod, unter die Leute »» bringen. Dt» Garderobe Müllers war durch ein kleines Hüt chen «nd «tn graue« Jockei besonder- markirt und außerdem tiug er rearlmäßio auf seinen Touren «in Handköfferchea bei sich. woraus sich erklärt, daß sich Niemand, namentlich Diejenigen nicht, die mit ihm vorher in Berührung gekommen waren, an der Perlon M.'s irren konnten. Ans seiner GelchäsiStonr machte Müller auch der Frau des HandclSfleilcberS Hcmmann seine Aufwartung und erschien, obwohl er abgcmicicn war. Mittags zum zweiten Male in dem bczeichneten Haute, wobei er anscheinend seiner Verwunderung Ausdruck gab, schon einmal hier Vorgesprächen zu haben. Erschien dieser Umstand schon auffällig^ jo mußte es noch mehr verwundern, als sich M. bei Anbruch der Dunkelheit zum dritten Male im Haute der Hemmann einfand und seine Waare, allerdings wieder ohne Ei folg, zum Kaus anbot. Nachdem nun der anscheinend recht autoring licke Mann mit Genehmigung der H. einen Abstecher in den Hof gemacht und sich dann unbemerkt entfernt hatte, vermißte mau den in einem Schauer befindlich gewesenen Pelz Hemmann's und alsbald häufte sich der Verdacht deS Diebstahls gegen den unbe kannten Hausirer, den andere Leute inzwischen mit dem Pelze untcr dem Anne batten von dannen resp. aus dem Orte wandern sebcu. Müller bemübte sich nun zwar in der emsigsten Weise, seine Schuld- losigkeit zu beweisen, allein schon sein Exterieur, unterstützt von anderen belastenden Momenten, war geeignet, jeden Zweifel an der Schuld des übrigens schon mit Zuchthaus und Gesängniß bestrafte» Mannes zu befestigen, der ,u guter Letzt de» Pelz wrgaewsrsen und daS Hasenpanier vor seinen Vertolgern ergriffen batte. Der Gerichts- Hot, untcr Vorsitz des .Herr» Ländgench'.ödirektor Trummler, ver- , urtheiltc Müller'» wegen Diebstahls im wiederholten Rückscrlle unter ! Ausschluß mildernder Umstände zu 1 Jahr 6 Man. Zuchthaus, ü Jahren Ehrenrechtsverlust und Stellung unter Polizeiaussicht, sowie überdies wegen Gewerbcsteuerbinterciebung zu 40 Mk. Geldstrafe ev. 8 Tagen Halt. — Von der IV. Steaskammcr wurden gestern 34 militär pflichtige Personell, die in der Absicht, sich dem Dienst in der Marine oder dem Heere zu entstehen, ohne Erlaubniß daS Bundes gebiet verlassen batten, gemäß tz >40 des R.-St.-G -B. in contum-reium zu einer Geldstrafe von je 300 Mk. und Tragung der Kosten vcr- urtbcilt. — Der »och nicht 20 Jahre alte Dienstknecht Heinrich Oscar Seifert aus Kcsielsdorf machte im Januar d. I. die geschäftliche Bekanntschaft mit dem Kiciverhändler Sieber in Wilsdruff, indem er eine Weste für 4 Mk. ankaufte uuv sich für den weiteren Bedarf, ein Jockel und ein Paar Pantalons ausiuchtc. Da S. die Heraus gabe oer Hosen und des Jackeis ohne Kaffe verweigerte, zahlte S. I Mk. an und suchte sich bei einem späteren Besuch etwas werth- vollere Stücke mit dem Bemerken heraus, er werde demnächst einen Boten mit dem Geidc — 23 Mk. — schicken, dem Sieber die Sachen ausbündigen möge. Anfangs Mär; erschien auch ein Junge als Abgesandter Scrscrt'S bei Sieber und händigte diesem anstatt deS veriprochenen Geldes eine» Brief ein, worin der Adressat ge beten war. die Sachen vorläufig ohne Geld mitzuschickcn. Seisert log dem Eieber vor, seine Schwester sei gestorben und er »volle sich an dem Begräbniß derselben bclhciligen, könne aber momentan nicht selbst kommen, da er von einem Werde „geschmissen" wordsn sei. DaS Geld für den Anzug wolle er aber in den nächsten Tagen bringen. Hierdurch getäuscht, gab Sieb« Jacket und Hosen heraus und bis beute bat er von dem Schwindler, der auch seinen Dienst herr» um 15 Mk. betrog, noch keinen Pfennig außer der Anzablung von l Mk. erhalten. Der schon wegen Betrugs vorbestrafte An geklagte wurde zu l Jahr 2 Monaten Gesängniß und 3 Jahren Edrenrechtsverlust verurtbeilt. — Paul Gustav Louis Weber, der l7jährige Kopist eines hiesigen Rechtsanwaltes, verwirkte wegen diverser Unterschlagungen und Betrug 5 Monate Gesängniß. iilvitlevuna »«« Z. V1»< <B«ro«kttr noch Oslo» Yisolt, Sollst». Nr. >>. Mit«»,» 12 Uhr: 748 «».. 1 s«. ,»tolle«. rher»,«r4r»hro»h »och «ro»«»r. re«»rroe«r: höchst«; II »ro» «Zr»r. ,«e»r«,»e: 7 «rot «Ir»e. — vrZeik«. Eldhöhe i« Dre-de«, 8. Mai. Mittags: 87 Cent, unta 0. vom 1. Mai. Pari«. R. In einem Gespräch >»«- welches ich gestern in der türkischen Botschaft mit einer hochgestellte» " ° ^ ° ^ ^ Eng sei, denn an dem Tage. Persönlichkeit über die Räumung des Sudans durch die Engländei hatte, wurde mir gesagt, daß dies ein gutes Zeichen sür die Ent Wickelung des Friedens in Eg welcher am Ni! sudanesische Frage mehr aeb Volk Haft an seiner Unabhängigkeit fest und bildet die Gegenwart der Engländer den gefährlichsten Keim der Revolten: ist dieser be seitigt, so wird die Ruhe vollkommen sein. — In der anßeroidenr- liche» Sitzung des Munizipalraths von gestern wurde von Delabrousse der Scincpräiekt wegen der Ausstellung de« deutschen Malers Menzel mterpcllirt, weil er demselben die Erlaubniß zur Eröffnung seiner Exposition in einem städtischen Gebäude gewährt hat, obgleich sie acht franz. Künstlern verweigert worden; cs sei dies ei« höchst unparteiisches Verfahren. Der Präsekt Poubelle antwortete, daß das Gesuch nicht von Herrn Menzel, sondern von einem Franzosen. B. Dumas. an in gerichtet gewesen sei, unterstützt von einer großen Anzahl franz. Künstln; er fügte hinzu, daß diese Ausstellung den Zweck habe, von ihrem Erlös viele Preise für die Zeichnenkunft zu verthrilen. Das von Dclabrouffe beantragte Tadelsvotum wurde mit bedeutender Majorität daraufhin abgelehnt. — Die General versammlung da Patriotenliaa fand gestern Abend im Ävmnase Heiser statt. Paul Deroulsde vrösidirte dn Versammlung und erklärte in einer lange» Rede, daß dir Liga sich besonders nnt dm laufende» Geschäfte» ver Politik zu beschäftigen habe, wie es übrigens in dm Statuten verzeichnet, aber seit einiger Zeit unterblieben sei. Sie niüßte jetzt jede Bewegung bekämpfen und jede Handlung zu verhindern streben, welche bas Ansehen Deutschlands und scmen Einfluß vermehren könnten. Im englisch-russische» Konstikt werden wahrscheinlich Ereignisse eintretm, welche von Frankreich eme Mei- nungsvarteinahme erheischen, wenn nickt gar eine Intervention Das höchste Interesse Frankreichs sei daher, sich ausschließlich nach dem Vorgehen der deutschen Politika zu richten und un entgegen gesetzten Sinne zn handeln. Nach dieser Rede, welche mit der ge wöhnlichen Exortation zur Wiedererlangung von Elsaß-Lothringen schloß, wurde zur Neuwahl dn Bureaus der Liga geschritten, welche jeyt 83,000 Mitglieder zählt. — Der Gmirgenrml Noizet «st m Luneville, 96 Jahre alt, gestorben. Im vergnngenm Jahre, am 21. April, feierte er leine diamantene Hochzeit und überleben ihn mit der Wittwe zwei Kinder und 36 Enkel und Urenkel. Der General, welcher Kommando»! an der Ehrenlegion war. hatte zwölf Jahre als Lehrer da Kriegsschule in Metz gewirkt und war Ad jutant des Generals Hasco während des Baues der Umfassungs mauern von Paris gewesen.^— DaS Quartin Belleconr in Lyon ist durch ein Verbrechen Begriff übersteigt. , , zisres gebürtig, Vergolder, Diebstayl, Landstreichens u. „ wo a eben eine viermonatliche Gesängnißstrase adgebüßt hattet nach Lyon mit dem Vorsatz, dm ersten Polizeibeamten, der ihm in den Weg käme, zu tüdten. Er begab sich in das Kommissariat des rm Mnel, dem a ohne Weiteres ein Messer so ties in die Brnst H. daß die Spitze abbrach und i» da Wunde stecken blieb. Nach
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