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Dresdner Nachrichten : 14.02.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188502146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-02
- Tag 1885-02-14
-
Monat
1885-02
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.02.1885
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Berlin. Die..Dr^dn« Liedertafel" batte »et der Wog. nn-Gedächtnitzscier. namentlich mit dem ..LicdtLmahl der Aped zeisiii. sowie auch andere Hülst» lichtesten waren anwesend. Tageblatt für UoliliK, Nnler-Mna. HeMtwerte-r, Menkeiichl, Frcmdeiilißk. «pt Oontobüelivr »rpvaes k>brU»t, »l>«! llauptdücdvr, ktrurrov, (.'aaasdUckor, üleworürls, b'acturovdüeker, Veidückvr, 6opirdüekvr uvcl ^Vöcdkvleopirdacüor. j. Ssi-gou 8ötlnv, vr«8«Ien, VUpgrukkc-r^ti-uvA« Ltdlsjj n. 8upt>le»8ti'n«8v ü »UI N».«I>I»H. Il-kllkill« IslAslibll-siill'tltzl'vIt« für U«rreo uoä v» »uvo in grös^tor ^usrrLbl bei Lusrhunntor LeenrntosLS empfiehlt «na»,,« »rltelsp«»»«» » M ' rvnlttllet,«, »» ur nneti nn^nüits. «An«« t-H H—>noe Vlsvtrlsok« «eU»»st»It tür Aler«««-. t»A»U«i>ii»nrIt>eItraolL« unä gZvIsUwtv oto. AI»rIt«ratsn»tr»«8v SV, I. Luskadrucko Lroppvot« grntla nnck krauco. V. IllvII»»tU«r. klrvsilcar. N»»1eeI»»8LTer, I«I»»I»»cI>«», 8«I»»-8»ce»«»Ir.., »«>>,».»'»»edr-Neu. v->>u»ut»»eU«n, Vlvlckrleipev, lavri.teolverlien, VR-le«-»-l«»e5< n. I1»,»en- lwtii!ua»Iu,>I,eu, N»I«»ä»»e>>eu sto. Liu>>2krUiko iN-mrrirc» l-rolrlid'.t.» viravll »5xvx»I>»n »n2 n»cd »n->»5rt-j krunko >er«»i-4r. s kieznzt«»» AibliiZe. I>i«'8t!on, 8«plil«n8tr. tt o. v> ilailratkvrBtr. SId. am kvvtplutr. Nk. 4A. 30. Zilhrgmij. Auslage: 40.000 «rpl. Aussichten für den 14. Fel» Wiegend heiter ruar: Mäßiger Südwest-Wrnd. Por ter und trocken. Nachtsrost. Dr-sde». 188». TomiabeiiS, 14. F-ebr. Veia-Uworlllcher RedaNeur Mr PplslsschtS vr. Sinti viere» tn Dretdrn Die dreitägige Reichstagsdebatte über den neuen Zolltarif hat damit geendet, daß die IndustneMe und die Holzzölle an je einen Ausschuß von 21 Mitgliedern verwiesen, die Gttrcidczölle jedoch zur weiteren Bc>alkung a» den DollreicbStag beslinmit wurden. Auf schleunige Erledigung der Frage der Getreidezölle drang der Reichskanzler Fürst BiSmarck schon aus den, praktischen Grunde, um der Massen - Einfuhr von Cerealien in Erwartung der Zollerhöhung zu begegnen. Damit toimnt aber die Reicbsregicrung bereits ru spät. Um noch rasch von den niedrigen Getrcidezöllen zu prositircn, hat bereits eine so massenhafte Zusnbr ausländischen Getreides slattgesrinden. daß noch weitere RiesemNackschtibe nicht sehr glanbbait sind. So haben z.B. die Gcl-eibcjridc» ans Ungarn und Galizien nach Lachsen solche Unmassen Weizens eingesührt. daß jeder kleinste Lageiranin beseht ist. Wo sollen denn noch weitere Znsnbre» hin? Will man neue Sveichcnäume dafür erbauen? Ta würde die Brühe lhcuercr als der Braten kommen. Man kann unter solche» Umstänom vorauSschcn, daß un ere standmirthe in der nächsten Zeit von den Zollerhöbmigcn ans Korn und Weizen gar keinen Nuhcn habeir rocrden. Erst müssen die spekulative: Weise in Deutschland ausgespeicbertcii Getreidcmassen nnig-zchrt sein, ehe eine Besserung der Gerrcideprerse einlreten kann. Die deutsche standwirtl-schcitt ist eben der reine Spiciball dcS iutttnalionoh-n Getrcid. bandeis. DaS ist der Kern, um den sich Alles dreht. Diesen abscheulichen U»!ug zu beseitig-», daS ist einer der Zwecke der Kernzölle. In ttchtuolier Darstellung führte der Dcbwabe Lccinann, standwirthschasts-Inspektor in Heilbromi, dem Reichstage vor, daß die deutsche Landwirthschast bei der Z'.eislestni'.mung ihres hauptsächlichsten Erzeugnisses gar leine Rolle uiilir spielt. Trotzdem Süd-Deutschland im Fahre 1882 eine schlechte, lr>L3 eine mittlere Ernte gehabt habe, konnte der süddeutsche Bauer sein Getreide doch nicht verkaufen. Früher, als der int-rnationale Getreidcbaudcl »och nicht daS maßgebende Wort spielte, glichen sich sür den Bauer die guten mit den schlechten Ernten auS, bei de» schlechteren wurden die Preise höher; setzt macht einzig der inlernotivnale Handel die Preise und er nimmt dabei aus den inländäichcn Ernteaussall nur soweit Rücksicht, als es ihm für seinen Gewi»» paßt. Die Bedeutung der Kornzölle liegt also haupt- lächlich darin, Haß sie diesem internationalen Handel einen Zügel anlegen und ilm zwingen» die einheimische Getreibcproduklion mehr zu dciücksichtigen. Sie machen das Getreide zwar nicht lheurcr, aber verkäuflicher; sie liefern dabei — das ist für Bismarck eine große Hauptsache — dem Staate Einkünfte, die er zu Erleichterungen des Bauermlandes mit verwenden kann. Der Gesetzgeber hat, wenn man cnimal einen Gegensatz zwischen den Lebensmittel erzeugenden iinö Lebensmittel verzehrenden Bevölkerungöklassen amrchme» wollte, die Interesse» von 21 von der Landwirthschast und von 2 von der Industrie lebenden Bürgern gegen einander abzuwägen. Aber so liegt ocr Llreitpunkt gar nicht. Ter Kamps dreht sich nicht um die sich gegcnübcrsiehcndcn Interessen der Landwirthschast und der in- tusiliellen Arbeiter, sondern um den Widerspruch der Interessen der Korn-Erbauer und des KornhandelS. Daß der letztere sich gegen leds Maßregel mehrt, die ihm seine bisherigen Spekulationsgewinne schmälert, versteht sich von selbst; ebenso natürlich aber ist cs, daß sich die Landwirthschast gegen Den wendet, der den besten Thcil ihrer Arbeit abrahmt. Keinen charakteristischeren Verfechter konnte der Kornhandel aus die Rcichelagslribüne entsenden, als den Ehren-Bamberger. Cr ermüdete den Reichslag über 2 Stunden mit seinen geislreichelndcn Bemerkungen, denen zuletzt Niemand mehr Aufmcrlsamkcit schenkte. Die ganze Rede Äamberger'ü rannte der Reichskanzler mit einem einzigen Worte über den Hausen. Bismarck fühlte sich in seinem Innersten mit Recht verletzt über die Kalt blütigkeit, mit welcher Bambcrger über die Leiden seiner Mitmenschen sprach. Kein Zug von Herzcnswärine, von christlichen Aitgciichls tönte aus seine», gewundenen Periodcnbau dem Hörer entgegen. Dieser Fremdling empfand die Leiden und Schmerzen des Lentschc» Volkes als etwas Natürliches, dem man ja doch nicht bclien könne. Wenn der deutsche Landmaim verarmt, von dem Erbe seiner Vät-r vertrieben wird und die Freunde Bambergcr'S in die Besitzungen deutscher Bauern einziehcn. so ist das — der natürliche Lauf der wirlhschaslliche» Entwickelung, die logische Kon- jegu-nz ökonoinischcr Geseke. Mit Verlaub — daS ist die Unnatur, ist die Karikatur einer vernünftigen Gesellschaftsordnung. Ter Ueber- macht des grotzcn Schacherkapitals. das Alles sich dienstbar macht und aussaugt, cntgcgcnzutrclen, daS ist eben die Ausgabe einer ebenso weisen als menschlichen Gesetzgebung. Bismarck heftete Bawbergern tür immer die Bezeichnung eines Viviscktors oder doch eines Sektors des deutschen Volkes an, der eS natürlich findet, daß. wen» man aus einem Tbeile des Körpers einen Schmerz hcrvor- brü gk. dann aus der anderen Seite ein reflektorischer Reiz entsteht, wie man im Sezirsaalc bei lebendigen Kaninchen beobachten kann. Auch die von d-n Freihändlern der Landwirthschast als Erleich terungen ihrer Nothloge vorgrichlagenen Linderungsmittel sind wir- lungsloS. Wenn der Körnerba« nicht lohnt, so baut Gemüse und Hanvelsgcwächse an! ruien sie dem Lairdmann zu. Erstens kann der kleine Bauer ohne Getreidebau gar nicht bestehen, sodann aber behauptet ja gerade der Freihandel, daß auch tür diese HandelS- gcwächse die ausländische Konkurrenz sehr noihwendig sei. Sehr eigcnthsimlich klang cs auch, als der „Salorrbauer" Herr Abraham Leseune Diricdlet tür die geringe Rentabilität der großen Güter die geringe sachliche Vorbereitung der Rittergutsbesitzer in erber Linie verantwortlich machte. Etwas Wahres liegt in diesem Vorwurf: die bloße Leutnantskarrisre oder die juristische Laufbahn ist nicht die zweckmäßigste Vorbereitung für die rationelle Bewirthschastung eines großen Grundbesitzes. Aber die Freihändler sollten sich hüten, die svczrellc Fachbildung als Erlordernih für den Betrieb eines Ge schäfts zu wünschen. Wenn die Handwerker verlangen, daß zuin Betriebe eines Handwerks etwas mel» gehören solle, als Aavttalbeslh und gcschäitliche Schlauheit, so stellen sich ihnen ja gerade die Frei» Händler entgegen, die von ihrem Schützling, dem Waarenschacher.das Ersordernrß beruslichrr Vorbereitung fcrnhalten wollen. Nicht von drin Großgrundbesitze Preußens allein. weit mehr noch und stürmischer wird die Hctreidezoll'Erböhung vom Westen und Süddeirtschland verlangt. -Hier ist der Großgrundbesitz ganz unbedeutend, ja nach norddeutschen Begriffen kaum vorhanden. Auch in Sachsen zählt er nicht Mit Ausnahme von etwa Dutzend habeir die Ritter güter Sachsens keinen größeren Umfang, als im Borden Deutsch lands die Bauernhöfe. Gleichwohl sind die sächsischen Mittel- und Kleinbauer» und die laiidmirllnchasrlichcu Arbeiter ebenso wie die hochadeligen Rittergutsbesitzer Preußens davon überzeugt, daß die Fortdauer dcS jetzigen Zustandes zum Ruine der Lnndwirthschast- sühren »ruß. Irr der hochpolitischen Angelegenheit der Besetzung von Hasen des Rothen Meeieü durch Italien ist ein drolliges In crmczzo cin- gelreren. Italien hat der Türkei allen Ernstes die Versicherung cr- rheilt, daß eS am Rothen Meere auf eigene Gefahr vorgche, ohne von England aufgcsordert, ermächtigt oder crrnuthigt zu rein. Mau kann dies nicht anders als den Gipfel diplomatischer Unver frorenheit bezeichnen, wenn man nicht vorzieht, darüber laut aus zulachen. Lüne düc ermutbigende Zustimmung Englands könnte Italien überhaupt nicht gewagt habe», seine Flagge in Hären auf. zubissen, die nur »onünell noch unter egvptischcr Hoheit sieben, in Wahrheit aber in englischem Besitze sind. Nur so viel ist au derMeldniig wahr, daß jetzt, „ach dem Falle KtzartrrmS und Gordon's Tode. Eng landaus eine direkte militärische Mrtwiekung Italiens bei der Nieder werfung des Sudan verzichtet hat. Es lühli die »wralirche Ver pflichtung , aus eigene» Kräflcn seine Ehre wicderherzustelleu und das ist ein rühmlicher Varia!?. Italien wird rinn aber dabei einen wesentlichen Dienst leisten, wen» es die wichtigsten Hären dcS Rolben MeereS besetzt und damit dem Gr»c al Wolseley die Sicher heit der Zufuhren vom Meere her verbürgt, obrre daß e> die eigenen Slrcitlrälte in zahlreichen Besatzungen zu verzetteln brauchte. Ita lien bat jedenfalls große Pläne vor, so sehr sie sich noch verschleiern. Ter dritten seiner Expeditionen soll sich ein Prinz dcS Königs hauses a schließen. Ncnrstc Trltinammr »er „TrkSvuer Nartzr." vom 13. Febr ^ Berlin. Der Reichstag wählte den Abu. Tr. Meyn-Iena zum Schriftführer, woraus Abg. Lenzmamr eingehend seinen Antrag aus Annahme eines Gesetzentwurfs betreffend dre Entschädigung für ver- urthcijle und im Wiederausnakhieveriahre» sreigesproclrene Personen begründet. Die Frage, ob der Staat ervilrechtlnh zur Entschädigung verpflichtet sei, lei gleichaltrig. Auch beim Pensionswcleii, sowie beim Viehscnchciigesej) habe der Staat solche Verpflichtungen ohne Rcchtsgnmd übernommen. Zn dem Antrag sei mir das ausge nommen, was die vom Reichstag früher eingesetzte Kviiimissivn be schlossen habe. Redner rühmt insbesondere die Hingebung, die Tr. v. Schwarze in der Kommission diesem Gegenstände gewidmet habe. Staatssekretär v. Schelling hcgtdas Bedenken, daßwcnn nachJahrenim Wiederaufnahme-Verfahren ans Freisprechung erkannt ivird, diele Frei sprechung noch keineswegs die wirkliche Unschuld des Jrcigesprochcnen bewerfe. In solchen Fallen könne man nicht wohl eine Entsihädi- gruig einsührcn. Die Regierung sei bereit, ihrer Kommission alles erlvrderliche Material zur Verfügung zu stellen. Tr. Hartmann be grüßt den Antrag mit Freude, wenn er auch mit demselben nicht allenthalben einverstanden ist. Kastser ist cbemalls für den Antrag. Eiu großer Thcil der Schuld an den Veriirtheillliigen Unschuldiger liege an dem Unterlnchungsversahrcu. Das Gefühl der Rechts sicherheit existier nicht mehr im Volke. Eine große Anzahl Redner aller Parteien sprachen für Bcmthrmg in der Kommission. Hartmann tritt Kayscrs Ausführungen entschieden entgegen Zum Schlußwort er klärt Lenzinau», daß er den Antrag, um ihn nicht in der Kommission ! begraben zu sehen, für dicic Scisiou zurnckziehe. Kahscr nimmt ^ den Antrag wieder a»i. Eine VerwcMlng an die Kommission wird ! abgelehnt. Tie zweite Perathnng findet demnach direkt im Plenum ! statt. Ueber den Vvrlch'.ag des Präsidenten, cnv die morgende Tagesordnung die Kvrnzvllerhöhung zu setzen, findet eine Tcbatte statt. Stoll beantragt Fortsetzung der heutigen Tagesordnung. Rickert bezeichnet eS als beispiellos, diese wichtige r-ache schon morgen porzulcgcn. P. Kardorss crwiederl, die Beschleunigung sei nothwcndig wegen des eventuell zu erlassenden Sperrgesrveö; etwas Neucslsei nicht inehr zu sagen. Richter schließt sich dem Protest Rickert'S an »nd beantragt namentliche Abstimmung. Schließlich wurde dem Vorschlag des Präsidenten mit 118 gegen 129 Stimmen zugestimiiit. Berlin. Das Abgeordnetenhaus setzte die Etatsberachmig fort. — die P^tzensce als die hctr. Industrie schädigend. Geh. Rath Starke erwiderte, cs werde nur sür den Export gearbeitet. Abg. Dr. Stern hielt die Errichtung besonderer Gc'ängnissc für politische Gesangenc wünskhenswerth. Berlin. Die Budgctkominissron des Reichstages bewilligte 218.000 Mk. Pauschguantum zur Durchführung der erforderlichen Maßnahmen in Kamerun mit der Resolution, die verbündete» Ne gierungen zu ersuchen, bei de» Hccheisührnngen bester Organisationen in den Schutzgebieten diese zur Deckung der dein Reiche erwachsenen Kosten hcranzuziehen. — Die Gewerbckominilsron des Reichstages beschloß hente, daß die Sonntagsarbcit in Werkstätten und bei Bauten verboten sein solle. — Ter Reichskanzler hatte eine Unter redung mit dem Ceiltrn»is»iitqlied v. Scbalscha anläßlich dessen letzter Rede mi Reichstage. Es heilst, daß die Währungsfrage den Gegen stand der Unterredung bildete. Paris. Die Geschworenen des Gar-Tepartcincnts sprach Sautet frei, der einen alten Mann Namens Paranirst den Vater cincS vom chm verrührten Mädchens, inst Fußtritte» tödtete, als er ihn beschwor, sein Unrecht durch eine Herrath zu sühnen. London. Eine Depesche aus Wellington besagt, in ganz Neuseeland herrsche Auslegung, daß Deutschland Samoa armeltirt habe. Ter englische und der amerikanische Konsul hätten Protest eingelegt, die Lage sei sehr ernst. Der „Dailu-Telcgraph" will wissen, die Annexion sei von einem deutschen Subalicrnbeamtcn ohne Ermüchtlgiing der deutschen Regierung vollzogen worden. Tie Berliner Börse eröffnet«: seit, aber ohne Anregung, die Börsenstener mußte herhalte», auch besiirchtet man von den Getreidezvllcn einen ungünstigen Einfluß aus die russischen An leihen und die östlichen Getreidebcchnen. Ostpreußen verloren 2V«, Marienhurgcr 1'/« Proz., auch österreichische Bahnen erstihren nicht nnecheblichc Rückgänge. Spekiilatrve Banken setzten seit ein, schwach- ' ' ' ^ 'o w Tchtub. Renlc St IL. Lnleche ISS.bS. Italieners:.^. »iocn da. LriorNäien Eg»»ler Lcü- fcst. ritäte» nihig. 8»,,,»»»«» «. DI- «° >18. «Sn Laote —, Veste vcsteer. »oldrenie —, «st» Un«. , S. Lricnia,rl-r»« —. Neueste»»-««!, «oldai-r. —. 2. Ort«,-tai,lech« U»a»e. > P-chlerr. —. rikani» rcv.vs. Ssr-picr S7.V2. «euivB. Lerd:.i EL:r -p. >8. Februar. Hebst »dt-ü. ^ lerr. eilberrnit, —. «av-errrate —. «eUtier 222-,,. Un«. «dwrente St»',. 77cr Nngen —. 80er »Nisten - -» AL'/,. I «»Ui s Ate». Mio »»st,,,-«. ^ « Austrü/eo unok rrusrvLrtL revrllev prompt ellvetrrirt. ! Wie», t2. chebruar. llredit 202,20. Staaiob-n-n 2V7,2!>. Lo-»barden >12,22. ! Norbrrestd. 177,20. Marknarcu «»,27. U»a. <!>ea» 2l2,7ä. -rlsetti-rl —. Gedrillt. ! «Paei». 12. stebruar. . Eiaaisvah-- VL2.!>0. Lomtiaidcn , Loldrerile «raauier O lon-a»i» «SS.ov S-luua-ltend. ! Xoiida», lZ. gcbruer, Horm. N Uhr U> Min. (lansals M 1872er tliuste» S7 ,«. Italiener St,'«. Lambaraen >2-i«. Ti-rlc» >7-.. i»»d. Rn-crik. i'.'ä >. , Ui-gar. Goldrcnte 8S»,. Oektcrr. Galbrente 88. PrcußNchc lroulale IV:'.,. EahVler V7---„. Ottomand-ink rL-/„. Sucz-Artic» 7a'«. — Ltimn-ui-g: -zinutich . fest. - Wettrr: Stk,»eri,a,. Stellt». >2. gearuar, N.ichniItt.iaS l Uhr. (wetreidemarkl.) Wciie» k. loro I.V2 I6S, Pr. Avril-Mat i->7 S>1, Pr. Mai-A»»i >7v,2st. 2>o«ar» . lar, ii« l.I8. »r. April-M i« >«1.-»-'. vr. Mal-gu-it Ilt.öu. NiiSSl geichichialaa, , ISO cr«. pr. Januar «».äst. Pr. Avril-Mai 50,20. Svirnub testet, toco 42,50. ! pr. April-Mai 44,10. Juni-Juli 45,50. Betraten-» loco 8.00. ! !v kbiaii, 12. gstbruar. Nachm. it8ctecidcniarlt.> Spiritus pr. 100 Liter 10 , B-ae. pr. Apill-Ma, 42.20, pr. Juni-Juli 41.50. vr. Juli-Atta-isi 45.40. Wei.zr» , Vr. chebruir 102. »laaacn pr. April-Mai 142,00. pr. Mal-J-i-ii 142,50, p> . ! J»»I Jnli 144,00. Rübal pr. Februar bl,50, pr. April-Mai 51,5». pr. Mai Ji-I.i ^ a'2.00. F,»r ruhla. - Wetter: Sch-j». London, 12. Februar. Getreide ruhigst, no-ntiiell, uilveramdert. Wcittk: !»cq»crilch. Lokales und Sächsisches. — Von Ihrer Mas. der Königin sind küi-licü dem „Mario- buud",zu Zwickau, zur Förderung seiner wohltbäligen Zwecke, aus dem Fonds der „Königin Amalien-Stiftung" -M Mark zugc- wicseu worden. — Iu vorgestriger Sitzung der Stadtverordneten, welcher Herr Vicevorstcher Matthäi prräsidirle, wurde ein .Hand schreiben Ihrer Majestät der Königin vorgelcscn, in welchem Aller - Höchsts dieselbe als Prvtcktorin des Albertverems den, Rath und den Stadiverordnetcn Tank sür die dem Verein als Unterstützung speziell sür Herstellung eines JsolirhanseS im Earolahansc gewährten 60,000 Mk. ausspricht. — Tie vom 2. Bicevorsteher. .Herrn Gert!, Nvritzsch, abgesaßle BegründungSschrist sür den viclerwähntcn Re knrs der Stadtverordneten gegen die bekannte Entscheidung de» kgl. Kieishmiptmcinnschast liegt nnnmchr d-cm Kollegium irr Truck vor. Die Schrift — die selbstverständlich von einigem Umsang nt — findet scharfe Be- und bez. VerurthAlnug seitens der Herren s Lt -V-^Franz. Thiel und Tr. Lvtze. Ersterer bat um 'Ablehnung I dieser -schrist, weil sic nicht objektiv sei, -eurer lhatsächllche Ui I richtigkeiten enthalte, am welche er speziell hinwies: man tolle l doch in nicht glanvcn, das Ministerium werde sich durch diese Schrift düpire » lassen! (Letzterer Ausdruck wird vom Vorsitzenden -gerügt.- Herr Thiel wendet sich in der Hauptsache nur gegen einen besonderen Abschnitt der Schrift und bittet um dessen Ablehnung I und Herr Dr. Lvtze macht gleichfalls ans verschiedene Mängel auf merksam. Ter Verfasser der BcgriindunMchrist tritt den Einwen dungen entgegen, wobei er Unterstützung durch .Herrn Dr. Schu mann findet. — Beide versuche» auch, den von allen drei vorge nannten Herren gegen den vorjährigen Finanz-Ausschuß erhobenen Vvrwnrs ldcr übrigens in der Bürgerschaft ziemlich allgemein erhoben wird), daß er die Schuld an der Verzögerung in Erledigung des vorjährigen Hanshaltplancs trage, zu widerlegen. Tie Begriin- dungsichrist wird indessen schließlich — gegen 8 Stimmen — ge nehmigt und nun mittelst Berichterstattung der tgl. Krcishauvtmann- schaft an das kgl. Ministerinni des Innern gelangen. — Nach Er ledigung zweier Rechiuiiigsangclegenheiten und einer Reklcrnmtiono- sache werden zwei umfängliche Berichte des Finanz-Ausichnsses, die diesjährigen Etats für das Arinenwes e n, sowie sür das W asse r- werk betr., erslerer aus Antrag des Hrn. St.-V Vikariatsrcrlh stufst, letzterer auf solchen des St.-V. Obermeister Hauswald cu bloe angenommen. Der Finanzausschuß hat auch in diesen beiden Etats gesunden, daß der Rath bei seinen Voranschlägen einer von der Stadt nach diesen Vorschlägen im laniende» Jahre folgende Zuschüsse verlangen. Für das Ärmenamt -dessen Einnahmen sich auf 2->2,739 Mk. belanten) werden gebraucht 211.724 Mk., das sind 8870 Mk. mehr als im Vorjahr; sür Wanenvcriorcruna im Waisen haus 900 Mk.. für die in Kolonien nnlergebrachten Wauen :iö,2r>0 Mk . für die Waiseiwersvrgnng in Siadipjlege UVX-0 Mk., für die Direktion der Kranken- und Äohltbätigkeilsanslatten 19.N"> Mt., sür die Kinderpstegeanstalt 19,840 Mt., für das Findclhaus 2818 Mk., für die Ärvcitsanstalt, die an Verdienst ans Arbeiten zwar 102,900 Mk. einnimint, immer noch 99,09,1 Mk., sür das Veriorg- kans 97,523 Bsk., für die Hohcnihal'sche Veriorganstalt 9819 Mt., für das As»l für Sieckic 78,441 Mk.. a» Beitragen flir verschiedene Fonds und Vereine 8010 Mk. .Hierbei ist zu bemerken, daß all' die genannten Anstalten und Fonds trotzdem ihre speziellen Emnahmen haben, die bereits mit in Anrechnung gestellt sind. — Beim Asyl kür Sieche gelangeS Hrn. St.-V. Gottschall die Genelpirigimg einer Zulage von 300 Mk. für den Jn'pektor des Astzl's, vom .Kollegium zu erlangen. — WaS den Etat sür daS Wasserwerk nnlangt, so wird in diesem Jahre eine Mehreinnalime von etwa 29,000 Akk. er zielt : der Abschluß des Voranschlags für das Werk ist mit 720,976 Akk. in Einnahme n»d Ausgabe beziffert. Endlich tritt man auch dem Ralh bezüglich der Gründung einer vierte» Obeiarztslclle im Stadtkrankenhanse bei. Hierbei verwendet sich Hr. St. V. Vikariats rath stufst dafür, daß man die Einrichtung treffe, daß wenigstens e i n älterer erfahrener Oberarzt im Krankenhaus«: selbst zu wvlmen habe und wird ans seinen Antrag deshalb einer bereits vom Rath gefaßten Idee bcigetreten. Jedenfalls kann die Venvirkticlnmg dieses Gedankens nur Gutes bringen. Am Schlusie der Sitzung spricht Herr Stadtrath Teucher Namens des Rathes dem Finanz- Ausichiiß wie dem Kollegium Dank aus sür die wiederum gezeigte freundliche und vorurtheils lose Beurtheilrmg der Hailshallvor- lagcn. worauf aus der Mitte des Kollegiums lebhaftes Bravo ertönt. — Bei der ermordeten Schloss cröwittwc Müller wohnte crHer dem in Hast genommenen Schnerdcrgkhilscn Irrgang auch ein Schriftsetzer. Derselbe ist an dem Verbrechen durchaus unbetheiligt; an dem Dienstag Nachmittage, wo das Verbrechen vor sich ging, bat er. wie immer, regelmäßig gearbeitet und sich nicht ans dem Geschäft entfernt. Wohl ist er dreimal vor den Staatsanwalt beschieden worden, allein lediglich zu dem Zwecke, irgendwelche Auskunft zu ertheilcn. Er ist daher kernet, Augenblick verhaftet gewesen. — Ta die Verinutbung arrftarichte, daß der eine in der Mo-daffair« verwickelte Verbrecher, aus welchen gefahndet wird, sich nach der Tbat den Bart bade rasircn lassen, so sind iämmtliche Barbiere behördlicherseits darüber vernommen worden. — Die Tbat ist mittelst eines gewöhnlichen JieischcrmesserS verübt worden. Ob der verhaftete Schneider Irrgang ver Mörder ist, wird neuerdings als ziemlich zweifelhaft dargestellt. Derselbe soll nach» gewiesen haben, daß er wenige Minuten vor V-tt Uhr auf den, Schillerplatz in Piascwitz war und sich in der Pferdebahn-Warte balle daselbst einen Schnaps gelaust habe. Jngang selbst war in ziemlicher Äeldnoth; am Dienstag arbeitete er noch im Geschalte von Stühmke aus der Wallstraße, verließ jedoch Nachmittags >/» > Ubr die Werkstatt mit dem Bemerken, er ,volle nach Blasewitz -Unsere gestrige Mittheilimg» daß gegen 3 Gcldbnestr-iger L>'
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