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Dresdner Nachrichten : 02.08.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188508020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-08
- Tag 1885-08-02
-
Monat
1885-08
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.08.1885
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„«WIELS- ^ u>« NeedtntUchleU. Tageblatt für Politik, NilntallMll. KeMlsNisiehl. WiMmAl. Mmdciilillc. ljr.Wieli's LllAoll- j> UsllLllstalt Orenäeu, I ^ Oeagornirtr»»« 48, II. ^ Ä! Kprociie« ti: 10—12 uinl 8—4 Kür. N A-FLSiS-? IsLeks unL?LrdsQ für M«Wd»eI«», VI»ar«« uoä r«w»t«r ru kahriilproison dvi ch>t,1»ckt, »V nnä I», izi«»ni»«1tr »klnnlol»-<r., 8t»«I« «ür»tn. öarcgLKeäücäa^ - /aöo/ii S. L §0^dk »——..,>..»»1,. n,n — ec-»»'»»»---«'--/- -ei»,// n. — />,/»„> Ä--/,I r»n»pe°eli»t-u- »?u ^.„„„/, „„/„„/,>i, ,„/>,,„i. »,-,/,^„ />,,,. I'lüf. vr. ZDr'8 AsorwLl-SvdlLt- II. Lviso-Vevkvn, >sc1iLc1:s1 s IbsZtLurLut Hotel Lmsllöiikvl. : ^u§3dur§6r ^ronen-LrLu, S*erl« I1nz«-in»t. 4Ilc I»lsre» /ft«».»« Iinni». °o«i<- --OminUi.Oll ,jtz>,„ ^I,j^,„<> KoimalriiPiI«;! M »- Nr. 214. 30. Iuhr-ao-. A«sla-t: 40,000 Lrpl. Nortwestwint mittlerer Klärte bei durchtchnNt- llch ftnekre Pewolkuna, mit »eit- und slellenwetsc» NtedeetailStzen. Temreranir »ent» »trän»»«, Pemerk.: Eliaratter der Wittern», >m Lause des rage» wc«,Irl»d. >»dfi»«e« filr deu 2. «uquft: ft. ' ' Dresden, 1885. Politisches. Ein Staatsmann, der praktische Politik treiben will, muß mit den vorbandenen Tbatlochen, insbesondere aber mit den vorliandencn Parteien rechnen. Namentlich gilt dies in einem constitulionellen Staate, wo Regierung und Volksvertretung sich in die Staatsgewalt 'I,eilen, bezugsweise dieselbe gemeiniain aus Grund gegenseitiger Vereinbarung auSüben. Im absolutistischen Staate, wo dem Volke keine Mitwirkung an der Ausübung der Staatsgewalt gewährleistet iss, wird sich der praktische Politiker gleichwobl nicht dem benschenden Zu,re in der öffentlichen Meinung ganz entziehen können. Und im Mlamentarisch regierten Staate wird das auS der jeweiligen Majorität entnommene Ministerium meist nicht umhin können, den Slnsoiderungen anderer Parteien in gewissem Maße entgegenzukommen, da die Majoritäten vorwiegend knappe sind und durch Zufälligkeiten leicht in Minoritäten Umschlagen können. So mußte Gladstone den Partiellsten entgegenkommen. so wird es Brisson vermeiden, eS mit der Union Republicaine. mit den Gambettistrn. zu verderben. Bei unS wird die Stelle eines Ministers ja nicht erschüttert, wenn er nicht die Mehrheit der Volksvertretung hinter sich hat, da das Recht des Souveräns, seine Minister nach eigenem Ermessen ,u ernennen, ein absolutes ist. Aber wenn cs dem Minister nicht gelingt, sich, wcn» auch nur von Fall zu Fall, eine Mehrheit zu verschaffen, so ist sein ganzes Wirken eitel Danaidenarbeit; er bringt Nichts zu Stande, die Staatsmaschiue steht still und kommt ins Rosten. Ei» solcher Zustand ist eine nationale Ealamität, denn die Verhältnisse, insbesondere die wirthschaftlichen, sind im beständigen Fluß; das ist eine elementare Bewegung, und elementare Üftwegungen richten sich bekanntlich nicht nack Menschrnsatzuagea. sondern fordern, daß ihnen die Menschen ihre Einrichtungen aiwajseii. Wenn der Reichskanzler im vorigen Jahre die Perspective stellte, die Staatsmaschine könnte einfrieren, so ist das ein Wort, welches nickt leicht genommen werden darf. Zum Glück wird eS sich voraussichtlich nicht erfüllen, war e- doch auch nicht als Prophezeiung, sondern vielmehr als Drobung gesprochen. Wir haben Parteien, die auf ein solches Einfrieren speculiren, um schließlich als Retter in der Notd willkonnnen zu fein, denn anders kann man sich die prinzivieUe Opposition nickt erklären, welch« die Mancheslerdemokratte Allem entgegensetzt, »a« von der Regierung aucgebt. Diese Spekulation ist ein gefährliche« Spiel. Fürst BiSmarck hat die langen Jahre hindurch bewiesen, daß er mit den vtelgrschmädten ParteiverdSttnifsen in Deutschland recht wohl Etwa« vorwärts bringen kann. Ein« eigentlich gouvernemental« Mehrbeit giebt eS nicht und hat e« auch noch nicht seit Neubegründung des deutschen Reiches gegeben, auS dem einfachen Grunde, weil wir krinc Parteiregierung, wenigsten« keine auS einer MasoritätSpartei ausdrücklich bervorgegangen« Regierung haben. Dir konservative Partei wird immer deshalb einm gouvernementalen Zug haben, weil > S ihre Ausgabe ist. die Achtung vor de» bestehenden Autoritäten uusrecht zu erhalten. DaS muß von vornherein ihre Opposition, wenn sie solche für nötbig bäll. eine« «rcekstve« EbarakterS entkleiden; zu einer eigentlich gouvrrnemrnlalen Partei wird sie aber drSbalb noch lange nickt, da sie selbst auS ihren Reiben hervorgegangenen Ministern entgrgcntrrten darf, ohne deshalb sürchten »u müssen, damit deren Sturz herbei-usübren. Aebnlich verhält «S sich mit der naiionalltberolen Partei, nur daß innerhalb derselben mehr Neigung sür daS parlamentarische Regime und demgemäß auch für den Fall, daß man aus ihren Reiben di« Minister entnähme, mehr Geneigt heit vorhanden ist, eine gouvernemental« Partei zu bilden. In den letzten Jahren war di« Mehrheit, mit der Fürst BiSmarck seine »lrthschastlichen und sozialpolitischen Reformen durchführt«, meist auS den Konservativen und dem Centrum gebildet. ES ist nicht zu leugnen, daß mit dieser Partcikomdination trotz deS Kultur kampscs oder vielleicht gerade wegen desselben Erhebliches geleistet wurde. ES wurde mit einer WtrthschaftSpolitik gebrochen, di, uns dem nationalen Ruin entgrgensührte, und zu einem wirksamen Schutz der nationalen Arbeit übergegangen, noch bevor eS zu spät war. Gleichzeitig wurden große sozialpolitisch« Reformen eingeleitet, um deren Wetterführung man nicht mehr zu bangen braucht, nach dem daS Vorurtheil gegen ein staatliches Eingreifen aus diesem Gebiet glücklich überwunden ist. Das Zusammenwirken mit dem Centrum hat aber doch auch seine Schattenseiten, deren eine darin besteht, oaß die Voten des CentrumS immer von Stimmungen ab hängig sein werden, welche durch staatliche Concessionen oder Con cessionSvcrweigerungen auf kirchenpolitischem Gebiet hervorgerufen werden. Die CcntrumSpresse hat wiederholt den Vorwurf zurück gewiesen, daß das Centrum eine Schachcrpolitik treibe und kirchew politische Zugeständnisse gegen die Unterstützung der Regierung in bestimmten Fällen eintausche. Wohl, aber das ist oft und deutlich genug von den Rednern des CentrumS angcdeutet worden, daß daS Vertrauen der Partei zur Regierung in dem Maße steigt und säilt, als diese aus kirchenpolttischem Gebiete entgcgenkommt. Das notbgedrungene Zusammengehen hat aber insofern noch eine große Unzuträglichkeit. als daS Jntransigentenlhum in dieser Partei mehr und mehr Oberwasser gewinnt und bereits neue Angriffspunkte, man möchte sagen mit den Haaren herbetgczogen werden, um dm Kamps selbst bann sortzusetzen, wenn die Ursachen des jetzigen Kul turkampfes ganz beseitigt würden. Hiernach ist eS wohl erklärlich, daß die Reichs- wie die preußische Regierung den Wunsch bat, ihre Politik mit einer anders zusammengesetzten Mehrheit, einer mittel- parteilichen, bestehend aus Konservativen und Nationallibcralen, sortzusetzen. Nachdem die Zolltarifrevision unter Dick gebracht worden, kann dies ohne Gefahr geschehen, vorausgesetzt, daß die Hallvng der Naltonalliberalen selbst, besonders den sogenannten entschieden Liberale» gegenüber, ein Zusammengehen geitattel. Wird die mittelparteiliche Kombination zu Stande kommen? Die bevor stehenden preußischen Landlagsmahlen werden in dieser Beziehung von Interesse sein. Für Sachsen, wo eine Ccntrnmspartei nicht in Frage kommt, wo dagegen ein Zusammengehen aller Ordnungs- partcie» gegenüber der Sozialdemokratie geboten ist, kann ei» enge rer Anschluß der Nationalliberalen an die Konservalivcn nur er wünscht sein. In der äußeren Politik wiederholt sich gegenwärtig das alte Sviei: Je weniger isal desto thatsächliche Ereignisse cs zu verzeichnen gleist, üppiger entfalten sich die Blüthe» journalistischer Kombina- tionSgabcn. Will oder gar kein Ercigniß cintrcten, welches Stoff z» solche» Kombinationen liefern könnte^ so bleibt nichts anderes übrig, als solche zu fabrizieren. In keiner Zeit muß man daher vorsichtiger und kritischer jede Mittheilnng irgend weichen politischen Inhaltes ausnehmen, zumal wenn st-Vmkommniffe aus entfernteren Gegenden betrifft, als in solchen creignißarmen Periode». Da ivird von englischer Seile gemeldet, die Ziisnmmenciehung russischer Truppen am Zulsicarpassc nehme immer bedrohlichere Dunensionen an, woraus in russischen Blättern sofort diese Nachricht als eine tenden ziöse Erfindung erklärt nffrd. Auf welcher Seite ist nun die Wahr heit? Dann wird aus zuverlässiger Quelle mitgcthciit, daß der Emir von Aighanistan seine Zustimmung erlheilt habe zur Errich tung eines Standlagers in Kandahar sür 10.000 Mann englischer Truppen, eine Mittheilnng, die ganz dazu angethan ist, störend aus den Gang der russtsch-aighanischen Grentverhandluiigen einzuw'rken. England würde sich dadurch eine dominirende Stellung in Afghanistan schauen, und Rußland hcranssordern, seinerseits gegen Herat »or- zurücke». Doch auch diese Meldung entbehrt bisher einer offiziellen Bestätigung; ebenso wie die zahlreichen anderen Nachrichten von einem „ersreulichen^Fortschrciteii der Verhandlungen." Man braucht daraus nicht de» Schl»ß zu ziehe», baß die diplomatischen Aktionen ins Stocken geratben sind, wobt aber lann man fast mit Leslimmt- heit onnehmen, daß größere militärische Aktionen gegenwärtig nicht stattstnden, einsack auä dem Grunde, weil hie Wittcrungvverhciit- niffe dieselben momentan unmöglich machen. „Vor drei Monaten noch" schreibt ein von dem Bruder des russtichen Oberkvmman- direnten Komarow redigirtes russisches Blatt, „wäce es unseren Truvven möglich gewesen, sich in Belitz von Herat und Bala- Murghab zu letzen. Wie kann inan aber jetzt an derartige Unter nehmungen Pente", dg d'e Demperckst« Schotten «-31 Grad Rymevmc brIM« ganarnen Jahres erreichte die Temneratur in jenen Gegenden rm Im Jchnmmwt des ver- nn Tr« Sonntag, 2. AMist. Slupust. Erk»u L29'«. Staaiobal,» 241 Loitt' Envvtcr 65',. <proc. U»»a>. Moldrcnic —. ,—. Darmftiidlkr —Sri». Staatübak!» —. Lombardc» —. Matt. Frankfurt a. M., 1. »ardrn E,. Gallzirr — Gotthardliahn —. DiSconto Wien. >. «„au«, »rkdit M2,6a. Norlnvkstbalin —. lvfarfnatr» —. N»aar. Ercdit —. U»aa>. Gold !«!l,Nö Parts, l. Auaust. Schluß, llleutc »n,2«>. «nlkide »>!> excl. glaliciicr!N,7S. Ltaatsdall» 601,25. Lombarde» 272,60, do. Prioritäten —. Spanier .77.71. Oest. vloldrenic —. EaVVtcr 327,00. Ottomane» 1,23,00. Rubi». London, 1. Auaust, Poem. I I NI,r I» Min. Conlols Oll'.. 1373er Oinil, t 32L«. Fialiener >. Lombarde» II. Türken lt!V,. äproc. l'nnd. «meeikane' 126»,. tproc. Unaar. cSoldrenle 70V,. Ocslcrr. Goldrcnic k!>. Prenß. Eonsole 102 .,. Ealipter 06',.I. LNomanbank II. Suez-Aclic» 8I>»!cue tkallpice 3'/, Agio. — Stimm»»» : Otuht». — Weiter: —. Stettin, I. «u»ust, «achmiltaas I »br. <E!ctrr!demarkt>. Weizen fest. l»r» >60,00—101,00, vr.I»l!-'.'I»ii»st 101,00, pr. April.Mai 176,»,». Aoe.ar'i fr>>. loco 131,00—130,00, pr. Juli.Anantt >13,60, pr. April-Mat I6>2>0. !I!»l>oi nulle, ändert, pr. Juli 10,00, pr. September - Oktober 10,00. Sinnlos bepa»p!ei, toeo 11,70, pr. Iult-Anaust 11.30, pr. ringnst-LepIcinber 12,30, pr. Siptcmoe, Oclobrr 12,70. Pelrolcum loco 7.80. B r r « l a n , 1. «»»uft, Olachm. iStcteeidcmarkN. Spiritus pr. 100 Liier IOO Proc. pr. Juli-ANliusl 12.M, pr. All»nst-Lcpidr. !2,20, pr. OIPril.Mai 1.3,>0. Weizen Pr. Juli 110,00. Oloaaen pr. Iuli-Anonst 113,00, pr. 'April Mai 160,60, Siüditl loco pr. Jult-Angusi 17,26. Zink slst. — Weller: Scho». hicsigc» i LH hrcn- ich „ . , . zwischen 2 und 3 Uhr Nachmittags am 12. und 13. 44, am 15.. 19 und 21. 45 und am 1. Juli nicht weniger als 52 Grad Räaumur Was wir verloren haben, läßt sich setzt nicht wieder cinbolcn!" Während also die Hitze auf die russischen Truppen erscblafftnd wirkt, und sie in ihren Aktionen hindert, bat sich die Kamvseslust in den englischen und russischen Redaltionsbureaux aufs Höchste gesteigeit. Sie führen einen Federkrieg mit einander, wie er hitziger kaum ge dacht werben kann. Ein wahres Glück, daß hierbei zwar viel Tinte, aber ketnBluk verspritzt wird! Cigenlkümiich ist eS übrigens, daß einige russische Blätter in ibrem KampseSeiicr so weit gehen, auch die veutlche Presse mit Angriffen zu überschütten Sic fahren fort, ihre Leser glauben zu macken, daß die deutsche Politik bestrebt sei, einen Krieg zwischen England und Rußland herbeizusühren. Mag nun die deutsche Priffc zu Gunsten der Russen oder der Engländer sprechen, oder mag sie sich ganz neutral verbalieii, diese thörichte Behauptung wird asten Umständen angevaßt. In Wahrheit muß es doch jedem Unbefangenen einleuchten, daß Deutschland ein großes Interesse an der Ausrechtcrbaltnng des Friedens hat und daß aste gcgentheiligen Behauptungen aus Unwiffenheit oder Bosheit beruhen Re«rvt re1tKr«m«e der..Dresdner Nachr." vo« 1.August. Berlin. ES gilt feststehend, daß bei der bevorstehenden Monarchen-Entrevue in Gastein weder Kalnocky, noch irgend einer der österreichischen oder ungarischen Minister zugegen lein wird. Die Entrevue soll durch keinen Zug des durchaus persönlichen, frrnndschastlichc» und intimen Eharakrers entkleidet werden, denn die Zusammenkunst der beiden Mviicnchcn, die seit Jahren mehr al-Hcrzcnsonqclcgenhcitbetrachtrt wird, würde dann als rein politische Afsaire erscheinen. Dagegen wird der KriegSministei Broiffart v. Schrllendorf, der in Gasten, ongekonmicn ist, dortielbst bis nach der Begegnung der Monarchen verbleiben. Fürst Bismarck wird noch vor Ende August zur Kur in Gastcin erwartet. — Aus Paris wird gemeldet, daß Fürst Hohenlohe, seine Stellung als Botschafter noch vis Ende September behalten und erst am 1. Oktober den Statthcilterpostrn in Stmßburg antrcten werde. Auch die amtliche Ernennung zu letzterem Posten sei nicht vor Ende September zu erwarten. Berlin. Karl Slvoboda gastirt augenblicklich in Bromberg im Sommertbeater Patzer »nd läßt sich wegen des in Prag wider ihn erlassenen Steckbriefes keine grauen Haare wachsen. — Der Berliner Töpierstreik ist beendet, seitdem die Meister nach dem von den Gesellen ausgestellten Tarif bezahlen. Berlin. Aus der Diöccsc Paderborn wird der „Kreuzze'tnng" gemeldet, Bischof Dr. Drobc werde sich nach dem Beispiel des Kardinal-ErzbischosS von Paris an den Papst in Rom wenden, um den boshaften Auslassungen der „Germania" gegen ihn ein Ziel zu setzen. — Für die Ausrüstung und den Anzug der Offiziere und Mannschaften der Marine bei heißem Wetter außerhalb der heimischen Gewässer sind neuerdings Bestimmungen getroffen worden. Zur Trilppenansrüstung der Mannschaften gehören Strohhut mit Nackenschleier, beziehungsweise Tropenhelm ans Schiss oder Kork mit oder ohne Nackenschleier, wollene Leibbinde, Hängematte, Moskitonetz n. s. >v. Kiel. Der Kontreadnnral Blanc hißte an Bord des „Stein" die Admiralsflagge aus. Die Hauptgeschwaderdivision, bestehend aus der „Olga" „Sophie" und „Stein trat soeben zusammen. Paris. In Marseille starben 6 italienische Arbeiter »ach kurzer Krankheit. Allarmircnden Gerüchten gegenüber erklären die dortigen Acrzte, es handle sich in diesen Fällen uni (Cholera nootnw, " " Fü ' Frau selben cnerq ventio» aus ein Ja Berliner Börse. Die Verstimmung der Börse läßt sich durch äußere Momente nicht erklären. Die Berstnnminig des einen Platzes beeinflußt de» anderen und so besteht eine sörmlnhe Zwick mühle- Hier eröffnete die Börse lustlos und matt. Das Angebot trat ziemlich dringend ans, das Geschifft ober war gering. Speku lative Banken waren »achlassend. deutsche Bahnen geichältslos und adacsckwächt. mit Ausnahme der vstprenßischen Südbahn. Orster- rcichischc Bahnen waren still und schwach. Montanwcrthc Ainangs leichsalls schwach, später etwas fester. Fremde Renten ruhig, etwas hwäckicr. Im Kaffnvcrkchr konnten sich dicKomsc gut behaupten. Plwatdiskout 2'/« Brot. ^ aris. Für Madagaskar wurde ein Kredit von 650.000 nkrn gefordert. Obock, Georges und Pcrrin bekämpften dcn- lieraisch. — Die Verlängerung der lateinischen Münzcon- ' -- ,s, ^wch. Börse. Die Verstimm»» Lokales und Sächsisches. — Ihre Majestät die Königin hat sür die vom Bieycleklnb beim Albertsest zu veranstaltenden Rennen zwei Preise gestiftet. — Äezirksschuliiffpektor Traugott Lckardt in Grimma er hielt den Titel und Rang als Schnirath in der l, Klasse der Hvs- rangordnung. — Zum Nachfolger des verstorbenen Geh. Hoirath Pro». Dr. Kolbe in Leipzig ist Dr. Phil, und med. I. Wi Slicenus. bwher in Würzburg, berufen. Er übernimmt im nächsten Semester die erledigte Professur der Chemie und die Tireltorstelle am chemischen Laboratorium auf der Liebigstraße. — Der Kgl. Obcrstnllmeister v. Ehren stein hat am Freitag eine 14tägige Urlaubsreife angelreten. — Geilem Morgen 2 Ubr ist Herr Stadtverordneter Rechts anwalt Julius Gertk-Noritzsch nach längeren Lßtden ge storben. Er kam vor einigen Iahten von Pirna, wv et zils Ad vokat praktizirte und griff hier sehr bald in di« öffentlichen A» i geleaenheiten eia. indem er sich in das VerciuSleben^isischte. So ra.,Skasai-Gebieisswohl als NorstanD vtS allgemeinen HauSbesihefv-reinqwrleftrS Ehrenamt»er seit 3 Jaaren bekleidete — wie als Stadlverordueier ist er mit seltenem Fleiße uns größter Ausdauer thätig gewesen, namentlich als Vorsitzender des Finanzausschusses. Er hat auch manches Gute angeregt und jedenfalls war er einer van Denen» die es redlich mciiiicu. Herr Gerih - Norktzsch stand im rüstigsten Lebensalter und Härte noch Manches im Dienste der-. Stgdt wirken könne», wenn nickt ein Nierenleiden, dessen Gefährlichleit ihm schon als er noch im Stadtverordncten-Collegium fungirte, be kannt war, seinem Leben voezeitig ein Ziel gesetzt bätte. — Die vorläufige speziellere Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben beim 6. dciiiichen Turnfest gestalten sich folgender maßen : Einnahmen: Fcslkarten an Turner 70,000 M., Entrees 74,000 M.; Pacht, Micthe, Slällegeld 4500 Mark; Abgabe von Wein, Bier, Eiaarrev rc. 16,000 M.: freiwillige Beiträge der Bürgerschaft zur WAinuiigsbeickassung l l.000 M.; Preßeizeugiune 2600 M.; Beisteuer der Stadt 20,000 M. Zusammen: !95,10" Pst — Ausgaben: Prcßauöichußsachen 4(>00M.; OrduungsauSschuß 500 M.; Einpfangsausschuß 200 M.; Fcstaul chuß 15,000 M.; Finanzailsscliuß (Kassirer, Pottis rc.) 6000 M.; Platzpachk au- Qekonvm Äkeißner 6000 M.: Plankeuhefftellnug 2000 M.: Wasser- und Gasleitung (leihweise-, Wasser- und Gasverbrauch, Wege und dergleichen 10,000 Pst; Fcsthallc: Zinimerarbeit, Ausbau, Deko ration rc. 72,000 M.; Tribüncubauteii 5700 M.: BerwaltungSge bäude, Post, Kampfgericht, Aerzte und Polizei 10,000 M.: Porta!, Musikpavillons, Tanzpodiums, Fahnen und dergl. 10,000 Pst: hiiuiigSbeschasfung 63,000 M.; Turngerätheleihung »0>ff M. ^ Cciitralausschuß und Wirthschaitsausschutz, sowie Kcrschicdenco 7000 Nt. Zusammen: 219,4M M. — ES ergiebt sich ioiuit em Defizit von ca. 21,000 M. oder ca. ff» des auf 150,000 M. sich be zfffenidm Garantiesonds. — In diesem Monat ist zu entrichten: der 2. Termin der Grundsteuer mit 2 Ps. von jeder Steuereinheit. — Bei deu diesjährigen Hebungen der Mannschaften des Be urlaubtenstandcs hat sich ergeben, daß ei» großer Tbeii der Ein benlsencn nicht mehr im Besitz des bei der Entlaffnng aus dem Militärvienste erhaltenen Fü h ru n g s z c u g n i s s c ö gewesen ist, weshalb lwberen Orts bestimmt worden, daß bei den jedesmaligen Kontrolversammlungen auch das Vorhandensein der Militärpäffe, als auch der FübrungSzcngiiiffe bei allen Mannschaften festzustellcn sei. An Stelle verlorener derartiger Zeugnisse werden neue von den Truppentbeilen ansgefertigt und cs sind daraus bezügliche An träge gegen Erlegung von 50 Pfennigen rechtzeitig an den Laikdwchr- bezlrfsfetdwcdci zu richten. — Die Truppcntbeilc in den einzelnen Garnisonen sollen von nun ab im Feuerwehr-, Lösch- und Retlimgsdieifft ausgebildct werden, um cvcnt. Falles die Feuerwehr wirksam zu unterstütze'', auch, wenn cs erforderlich werden sollte, für sie cinzutreten. — Infolge der heftige» Regengüsse, welche am Freitag Nach mittag die Freuden der Vogelwiese arg beeinträchtigten, mußte man auch am Abend von dem Abbrcnnen des Feuerwerkes Abstand nehmen, da die erforderlichen Vorbereitungen nach dem Regen nicht mehr getroffen werden tonnten. Der gestrige Abend war tür dastclbe auscrschcn. Diesmal wird sich ein noch wenig l>ekainitec Pnro- techniker, Herr Fischer aus Weinböhla bei Coswig, bei dem Feuer werk vcriuchew Wer die Straße von Coswig nach Weinböhla ge rangen ist, wird unter der Wuldlisier: in weitumgremlem kahlem liaum eine düster ansscheude Holrbaracke gesehen haben. Dies ist das Labora orium des neuen Vogclmieseii-Feucrwcrkers. Derselbe hat bei verschiedenen Gelegenheiten aus k'eincren Schießfeslcn w. reckt wacker gearbeitet. Das diesjährige Feuerwerk aus der Vogci wicic ist sein erstes größeres Debüt. Herr Fischer hat sein Labora torium ans Flur Weinböbla bereits mehrere Jahre inuc; sein Grund stück beißt im Voiksmundc der Raketengarten, rcsp. das Laboratorium die Nakelciibude. - Wir bemerken nochmals, daß morgen Ngchmittag in Leipzig bei. m Lnidcnaii Las F >, ch c r st c ch e n " abgehalten wird und daß Se. Kgl. Hoheit. Prnu Friedrich August, demselben beiwohnt. — Daß anläßlich des Turnfestes zu Dresden ein Kranz von der Harraseiche (nicht Körnerciche, wie alle Zeitungen belichteten) den Amerikanern «beibracht wurde, haben wir berichtet. Da« „F.T " erhalt in dieser Angelegenheit von Herrn Strnmpfsactol Franz Georg! ^in Allcnlnnn, bei Wurzen folgende Erläuterungen reinem Beisein das Lc ÄS H ^ st L.LZ: ^ «ki —- ft» "Z 8 L' „Mein Bruder aus Kappel bat in meinem Beisein das Lau' der Harraöeiche ciitnommcn und zwei Kränze gebunden, den einen erhielten, wie schon berichtet, die Amerikaner, der andere aber wurde
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