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Dresdner Nachrichten : 09.02.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188102097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-02
- Tag 1881-02-09
-
Monat
1881-02
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.02.1881
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Vr«»4vo 1SU. »arkT», »lne > »»»«««32OOO Mir dte»ü«M»«»,nittz»i»,«r«,, nilcrcht« ««»t f>« die IkdacttL» «i»t verbindlich. nicht verbindlich, J»I«rele«>Iln>>Lbme «ubivtrtbi che»!»»»»»«««. »»vier in Ham. dur«, Berlin, Wien. L«i»i>Ii, 8aI»I. «kAlan. KrankiurtaM, Mu». M«>« in Berlin, oeipga. wie», Hamburg, grankfnrl a,M,, Mi!» che». — DaubeL v«. i»,ir»nksnil a,M, - Nureaux d „Invaliveu, dank". II»,»».lolliie,Kniller L «o. in Paris. KU«rtin»nn ^ Gtt»n» ^ bi« Iilonn-Hitr»»«»« 17, » vi«-ü-vidi ckoi» ttüui^I. 8oZ,lc>8S. » Fngeksngene un»I keistlyv Stiokervien mii t'anv,i,8 >st,-.. leinene ^ vevksn umt Dookonstofto, «urvic IcuiwIIinwel, aU8^oii,I»rlo, M>!- jß ^oreolilv Vorreiotinungvn uul ttsuslvinen I>c-oIcc,»,8orviottöu, s>1 IliiiiilUlrlivr» vto. tui' ilancliulioit. Hagekkatt für Mlitik, klnterhaltung, Geschästsverkehr. Lörsenbericht, Fremdtilliste. OsrI kiiibner's kiolrßsnlllung - , NI»d««,»ttv!vr-8tr»»e«« >1 oi,i>»iiolil> il,r ^'rv8808 I.u^vr Iiurtii ui»I Ure'ieiileeblievi- in »ur gntor uwl irooliono, Ouaiität go- «l'nllvil »„il »»Wüpalüm irs, ttoliiiltiiiW bv/. trvi v»r'n U„u8 oinor »;onoir;to» Ijouohtuiia. ltilligcr I'r, isc , roollo, i>l>»Icttiehv UcRiiawng. B.rictcrciniührnng der Athen. Ein königliches Dekret dennt Paris, Die kammcr leimte die alle :>l bis 40 Jahre alte» rvtannschastc» Ehescheidung mit 2«>I gegen 22.'» Stimmen ab, tcr Natioiialgarrc» cl». wodurch die bewaffnete Mackst Griechen- London. DieBocro schnitte» tiePostverbintung zwischen landö anf I Mann erhobt wirb. ^ > bei» britische» Lager vor Laingsnek unb 'Newcastle ab unb zcr 26. öLvrs»N8. trnieraie «erde» Marlennrarr > i bl» Lbdl. » Ul,« anaenommen, Sounta,»bi»MUia,»»»Udr, L» Nenliadt nur an wocherUagen: gr, Nioilcraaii« Nr. i> dl? Nachm, »Uhr, — Trr Raum einer einlvailige» Pktiijeiie iaiiel I'.Ps-ik, Eingeianbt die dfeilc Ui» Psgc, Sine waraaric iilr da» noch» tägige Erlchcine» der Jnleraie lolrd »t cht gcgedc n, AuNnäriigc Anaanceu. vu>ilr-,^ van und unde<auule»a>r»ltu u»»d Perioricu lnsenren wir »ur gegen Prä»umera»vi> ,fa>i>u»a arg Brrcinlaekerr aber po»n» »a»l»»»> acht srivcn lolre» i, t>»a>, l,i», scralc ilir dir '.Nimiaga v.unnnee aber Nachcrireu» ,>cUla>;l dle Pcur griic »'» Pi-i>. »«»telvu^-HbQttii r. sß ölittzzoell >tou ll. 1'»!»r>>iU' I»^l /«oi v<»rdi»'l>ltilr;oi,. kdirotiiii. t t!tir. llulbo tttolda, VaI>rKiltili>»Ii> I,o Vardtoli»!,;,', ffl öit8t8f»wl r>08 b» bi. I^üirit; uinl »io» l >!, I.. ir«'i»»I«>I. v M»«I I > n jL. ^ A ^Iioililv 7"i l Iir b>rl8t8f,iel(1o8 l'ri, Ilt'Ntit'I. .Viil ^ 0iiuil0lNi l N Linv VViLnvr Köflün. stören vorauösichtiich die vorti»ie Tcleiiravbcnvcrbinduna. ttnili Boerv bciinkcn sich jl»?f!llrttn ccS linke»Brilenslliacib unb büri- te» den Oranicircistaat vaisirt baden. >^ic scheinen 2u»iel'vrl anarcilen zu wollen. « «r. 4<». , Milleuingvoi» 8, Nedruar, üiaronlcier narb Otlar Basoid, Aa»„ras,c l!>. I?idd:, l>»a ! tiu Mili., ieil geiler» er» Mlll, „eialleu, Tl,eru,a,uc>ogi. n. ilieanni,: », » w,, »iedr. Tel»»», ,ä » »,. »ächile Te»,»>, i'lj » 2V, rr,l,d-2r»>il w>nd, Heile», dcaecil. Vluösichtcn sür de» k>. Februar: Veränderlich, unruhig, mild. Niederschläge, später Abkkldlung. Mittwoch, 8. Februar. r»e. i> »Ul Biere» il> Dreidili Sache derHandiverler ivird oü jetzt sein, anf größere Rechte zu drin gen; später aber, wenn wieder lebensfähige Hnnuttgen vorhanden sind, muffen die Handwerker selbst das Meiste dazu beitragen, daß sich die (ttwartungcn sür die Hebung des Handwerks erfüllen, die man an die Wiederbelebung der Innungen knüpft, An mittelalterliche Innungen und Zünfte denkt freilich Nie mand — außer dem Papste. „Die päpsiliche „Aurora" bespricht den dcutlchen volköwirtb- schaitlichen Senat und beglückwünscht den Atirilc» Aiomarck wegen seiner Rückkehr zu den mittelalterliche» Innungen. Sie bezwciielt ictoch ben günstigen ttrwlg. well der Fürst vergesse, das, jene I»»u»gcn bauvtiächiich durch den religiösen Geist stark und mächtig n'nrec». Die „Aurora" giebt dem Fürste» Biinnarck Recht habe, wenn er einem Ariegführeuden die schließlich den Rai», die Innungen aus Grundlage der religiösen das Recht ruerkennt. die Ainanw» ves Feindes. Gesinnung lvicder bcrzusicue,,. damit er seinen edle» und kübnc» »Ulan tcr wiltbichastuchc» Wiedergeburt teö große» deutsche» Vo'kcö vollenden könne, was sür einen so starken unb originellen Geist, lur einen so surchilosc» unb crsabrenen Mann, wie der Rclchg'anzlcr einer IN, nicht schwer sei im Bünbnissr mit der kclulllwoUliäicr »Icdmlcllr slic Pokitischtö Ist der ewige Friede wirklich nur eilt Traum und nicht einnial ein schöner? Ist vielmehr der Arieg ein Glied der göttlichen Wclt- vrdnung, bestimmt die Welt vor Fäulnis; zu bewahren? Graf Moltke hat Das neulich allen Grnsles behauptet und es wird Millionen Menschen geben, die gestützt auf die Autorität des berühmten Feldherrn, nunmehr für den Krieg als eine göttliche Institution schwärmen. Gü giebt aber doch noch freie Geister genug, die bei aller Hochachtung vor diesem erlesenen Genie einen Ausspruch aus seinen eigenen Gehalt prüfen. Da machte sich denn sofort mehr sacher Einspruch bemerklich. Ohne Weiteres gab man zu, daß Gras Moltle vollkommen Rolhivendigkeit und das Recht zuerlennt, die Finanzen des Feindes, seine Eisenbahnen, Rorrätbe und sogar seine Prestige zu zerstören. Auch Das gestand »ran ihm sofort zu, daß der Krieg die edelsten Eigenschaften des Menschen, Mulh und Entsagung, Pflichttreue und Lpserwilligkeit mit Einsetzung desLebenö, entfalle. Aber man fragte: Religion Nicht auch zugleich die unedelsten und rohesten? Lor Allem aber regte sich der Widerspruch gegen das Preisen des Krieges als einer göttlichen Einrichtung, man bäumte sich gegen die Ansicht, daß der bluiige Krieg ein Völker Ideal sein solle. Aber da ein Mann, wie Moltle, rs gesagt, waren doch Millionen überzeugt, daß es doch so sei Uin einen Moltle geistig zu schlagen, bedarf es mindestens wieder eines MoltkeS. Und da hat inan denn herausgestöbert, daß vor wenigen Iähien derselbe Denker sich im Reichstage also äußerte: „Glücklich die Feite», wo tie Staate» nicht mehr in tec Vage sei» werten, den größte» Tbei! aller Einnahmen zu bcr- wentcn bloü aus bic Sicherheit ihrer Erisleuz. wo die Regie rungen nicht nur. sonder» auch bic Veiler u»b tie Parlcicu sich überzeugt habe» werben, baß selbst ein glücklicher Felbzug mehr kosiet. glo er einbrliigt, renn materielle Güter mit Menschenleben zu crkaulen, kann kein Gewinn sein". Ja, vor wenig mehr als einen« Jahre schrieb der Feldmarschall an einen Arbeiter in Licbstadt bei Pirna, der ihn gebeten hatte, er möge sich bei dem Kaiser um Herabminderung der Präsenzstärke des Heeres verwenden, einen Brief, in dem cs wörtlich hieß „Wer thellte nicht den Innigen Wunsch, bic schweren Miltär- laiten erleichtert zu sehen, welche vermöge seiner Wcltstcllung in Mitte tcr mächtigsien Nachbarn zu tragen Deulschlaub gcuölhlgt ist. Nicht bic Fürsten und Regierungen verschließen sich ihm, aber glücklichere Verhältnisse könne» erst eintrctcii, wenn alle Völker zu bcr Erkcnntniß gelangen, daß jeder krieg, auch der siegrcIchste. ein nati on a l cv U n gl ück i st. Diese llcberzeuguiig hcrbcizinührcn. vermag auch tlc Macht unseres Kaisers nicht; sie kann nur aus einer vcsscren religiösen und sittlichen Erziehung bcr Völker hcrvorgebeu, eine Frucht von Iabrhuntcrten weltgeschichtlicher Entwickelung, tie wir beite nicht erleben werten. Mir freundlichem Gruß H. v. Moltke." ES giebt keine geistige Seiltänzertunft, weiche den Widerspruch zwischen dem Worte: „Der Krieg ist ein Glied der göttlichen Wclt- ordnung" und „Auch der siegreiche Krieg ist ein nationales Un glück" beseitigen könnte. Wir nehmen keinen Augenblick Anstand, uns für den Moltke von 1877 und 80 gegen den von 81 zu crtlä ren. Alle Logik und auch die Barmherzigkeit ist auch auf Seiten des elfteren. „Friede auf Erden" ist eine Himmelsboischaft, welche allweihnachtlich von allen christlichen Kanzeln gepredigt wird. Alle Böller empfinden eine Sehnsucht nach dem Frieden; dieses Strebe- ziel lebt unauslöschlich in den Herzen der Menschen. Wohl ist die Bahn noch weit dahin; der Krieg ist eine bittere Nothwcndigkeit und es ist Pflicht eines frcihcitS- und ehrliebendcn Volkes, sich bei Zeiten vorzusehcn, daß, wenn cs von dieser Nothwcndigkeit heim gesucht wird, es die Seinen vor deren Schrecken nach Kräften schützt. Schließlich wird aber doch, so viele Geschlechter anch noch ins Grab sinken, der schöne Tag kommen, wo die besser religiöse und sittliche Erziehung der Völker sic gleichmäßig alle vor dem Appell an die Waffengewalt bewahrt. Mit der Vollendung dieser geschichtlichen Entwicklung wird auch keineswegs, wie Moltke besorgt, die Mensch heit „im Materialismus versumpfen". Die Menschheit hat andere Feinde als sich selbst; ihre Glieder brauchen nicht miteinander Krieg zu führen; vielmehr wird die Bezwingung feindlicher Naturkräfte die dauernde und edlere Aufgabe der menschlichen Energie sein. Zerstörende Naturkräflc — sie bilden den Feind der Menschheit. Aus diesen allgemeineren Betrachtungen aus die Bedürfnisse des Werktags zu kommen, so bildet die vorgcschlagcne Reform der Innungen den Gegenstand des lebhaftesten Interesses der Handwerker. Die Enttäuschung über diesen Entwurf ist jedoch nicht gering. Der selbe bringt zunächst nämlich nicht die Zwangsinnungen, die man vielseitig erwartete. Vielmehr sollen die sich freiwillig bildenden Innungen von den höheren Verwaltungsbehörden mit einer Anzahl Rechten auügestattet werden, die es den selbstständigen Gcwcrb treibenden ziemlich lyünschenöwcrth erscheinen lassen,in diese Innun gen einzutrcten. Ob dieser moralische Zwang aber auörcicht? Bisher hat man damit nur geringe Erfolge erzielt, denn einen guten Theil der Rechte, welche die freiwilligen Innungen künftig erhalten sollen, hatten sie bisher schon. Wohl aber bleibt der Negierungs entwurf in manchen Städten hinter den Anträgen zurück, die der letzte Reichstag auf Antrag der Abgeordneten Ackermann und v. Helldorf zu Gunsten des innungsmäßigen Handwerks beschlossen hatte. So haben sich nur in sehr beschränkten, Grade die nicht zur Innung gehörendenGewerbtreibenden demvon derJnnungbestellten Schiedsgericht bei Streitigkeiten zu unterwerfen. ES ist recht gut gemeint, daß auch die in der Großindustrie beschäftigten Werkmeister den Innungen beitretcn können; für diese wird cü immer Werth haben, Mitglieder in ihren Reihen zu sehen, die mit den Verhält nissen deü Großbetriebes vertraut sind. Aber das läßt sich auch freiwillig erreichen. Der vorgelegtc Entivurf enthält manch Löb liches, aber auch viel Bedenkliches; den Gemeinde- und höheren Aufsichtsbehörden wird eine viel zu weitgehende polizeiliche Mit Wirkung bä der Handhabung des Jnnungsstatuts cingcräumt. Das heißt denn doch den BiSmarck'schen Jnnungs Vorschlag cinestheils übertreiben, anderniheils fälschen. Sollen Innungen lkbensiahig sein, so tönnen sie nicht die Augen verschließen gegen die Entwicklung der Naturwissenschaften, die Benutzung der Dampf- und anderer Naturkräfte, gegen die Vortheile der täglich sich erneu enden Erfindungen deü menschlichen Geistes. Rückkehr zu mittel alterlichen Zünften ist unmöglich. Die Innungen aber, die Bismarck vorschlägt, sollen, wie schon oben ausgesührt, nicht entfernt die Be fugnisse erhalten, die unsre modernen Handwerker für nöthig erklärt haben. Diese Geiverbsverbände aber nun gar noch auf die Religion begründen zu wollen, ist ein gar wunderlicher Vorschlag. Das hieße das -Handwerk zu kirchlichen Zwecken mißbrauchen. Dem Papste mag das wünschenswert!) erscheinen, alle Andern aber, diedasHand werk als solches lieben, die den Schutz des Kleinbetriebes um seiner selbst wollen, die seinen Untergang als einen schweren volkswirth schastlichcn "Nachtheil beklagen würden, diese müssen verlangen, daß die Innungen so verjüngt werden, wie sie den Bedürfnissen der bctr. Gewerbtreibenden selbst entsprechen. Kirchliche wie politische Neben zwecke sind fern zu halten. Der Kampf deS Handwerks gegen das Großkapital wird sicher verpfuscht, wenn man dabei auf Seelen sischcrci auogeht. Mit dem Hinweise auf die Religion hält man nicht das Vcrsinlei, des Handwerkers ins Proletariat auf, beschützt man nicht z. B. die betrübende Wahrnehmung, daß viele selbststän dige Handwerker jetzt nur für einen Hungcrlohn in glänzende Maga zine und Bazare arbeiten. Eugen Richter, dieser grimme Gegner der Handwerker, dieser beredte Apostel des Großkapitals, meinte vor kurzem: man lasse sich von den großen Fabrikanlagen, den hohen Schornsteinen leicht anfnhrcn, zu meinen, sie ganz allein beherrschten das Gcwerbelebcn; aber man übersehe, wie viel kleine Meister, wie viel Werkstcllen sich verbergen in Kellerwohnungen, unterm Dache, in Hintergebäuden. Wider Willen hat Eugen Richter damit ergrei fend die Nottzwcndigleit einer Besserung solcher Zustände dargethan DaS Handwerk gehört eben ivo anders hin als in Kellerwohnungen und hinter den Schornstein. Früher wohnte der Handwerker im eignen Hause und am Markte und nur die Nichtarbcitcr hatten be sondere ungesunde und finstere Stadltheilc als Sondcrvicrtcl ange wiesen. Jetzt bewohnen die mit den Werken anderer Hände Han dclndcn die stolzesten Paläste und ihnen gehören die glänzendsten Magazine. Die Zeit wird aber schon kommen, wo das unter den Voraussetzungen deS Weltenverkehrs, derWissenschaftcn und moder nen Erfindungen wieder ausgebante Handwerk in Korporationen von innerer Zucht und mannhafter Tüchtigkeit wieder aufblüht, der arbeitsame Mann wieder da wohnt und Wohlstand sammelt, wo er fleißig und ehrlich arbeitete. Dann wird auch eine Gestalt wieder möglich sein wie Hans Sachs, der ein schlichter Handwerker, einen umfassenden geistigen Fonds in sich trug, während jetzt die besten Geister der Arbeit sich um die LcbcnSnothdurft blutig mühen. Dazu bcdarfs nicht der Religion, sondern gesunder volkswirthschaftlichcr Grundsätze und Einrichtungen. welcher snr die vreußlsckie Vorlage stimmt, auch eine mora lische Verpflichtung in Bezug an, die Rcichöucuergcietz- gebung" — Der permgneiile Ausschuß des Volkswirth- ichaitSraivs bat bezüglichAter U»sallvcr>ici cnings-Vr.nnien dc- schloisen: daß bei Einkommen von 7.',«)-I2.'»t) Mark de, -Arbcil geber " > und tcr Arbeiter bei Einkommen von IWo V»«>«> Mark der Arbeitgeber >/e und der 'Arbeiter '» de, Prämie» bezahlen soll. — Der Reichstag wird durch lästerliche Verordnung aus den 1.',. d. nach Berlin einberuicu. Paris. Die amerikanische Regierung stimmte de», iranzö- sstchen Vorschläge wegen einer internationale» Miiiijkoistcrcnz zu und ermächtigte den Koniul der Union, Wglker, zu den er forderliche» Vorverhandlungen. Madrid. In Folge der Weigerung des Königs, den Ge setzentwuri über die konvertirnng der amortisirbarcn Schulden zu unter,zcichne». tcmissionirte taS Ministerium Berliner Börse. Die günstige Stimmung von gestern ist bereits wieder geschwunden. Tie Reaktion ging von den Eisenbahnen und Bergwerken auS. welch letztere schon gestern still lagen. Gerüchte, welche bei denElscnbabiieii ungünsstgeIanua,- Ausweise i» Aussicht stellten und undeirictigende Glaögowcr Notlrungcu fielen zu Gunsten terRnckwärtöbewegiiiig inö Gewicht. Schlußsltll u. ziemlich schwach. Ercdit u. Vombard.je I.Franz.ch ,-M. schlechter. Bahne» matter. Preußische Prioritäten vcrbältnlß- mäßig ledbait gewagt, österr. stiller. Deutsche Fonds seil unb dclebt, fremde rublgcr und nicht allcntdaidcn dchanvtet. Banke» bei wenig belangreichem Verkehr fest. DiskontogeicUschait I Proc. niedriger. Montanwcrtbe matt. Laura und Dortmunder sc I Proc. niedriger. Auch Industrien waren zu», Theil weniger dclebt als gestern. Als höher sind zu nennen: Lottrig (ch 1»/, ProcenN. Lauchhammcr t-s- l-, Nähiatcn. Neueste Telegramme ver „Dresdner Rachr." v 8. Fcbr. Merlin. Abgeordnetenhaus. Met der fortgesetzten Mcratbnng über die kreisorknungsnovelie führte die sogenannte Landraibssrage zu einer längeren Debatte ES hantelt sich um die O.nalisikation der Landrätbe. konscrvativerscilö sind Anträge gestellt, welche daö ErneniiinigSrecht der kreise zu Gunsten der Regierung beschränken wollen. Alle übrigen Parteien sind gegen diese Anträge, welche Frcikonservcstivc», weil der Zeitvunkt zur Regelung nicht geeig net, ein Einverstänkniß nickst zu erzielen sei. Von allen Seiten wurde die Ncstbwendigkclt betont, daß die Landwlrthe weniger juristische Qualifikation aiö praktisches Verständnis; haben sollten Minister Gras Enlcnburg erklärte nur die Anträge der konier vativcn aiö sür die Regierung acecpstabcl. Der Gesetzentwurf wirb zu Ende bcrathen und nach den EommIssionSvorschlägen genehmigt. Dasselbe geschieht mit der Novelle zur Provlnzial- orvnung. Nächste Sitzung morgen. Merlin. Daö veröffentlichte Protokoll der mit den Ver handlungen tn der Duellsache Vennigscn-Ludwig beauftragt ge wesene» Abgeordneten bestätigt volltnhaltllch die MIttbcllung der National-Zeitung. Die Frcikouservativrn laden zu einem Diner zu Ehren Bennigseistö rin, dessen Verhalten von der großen Mehrheit der Ab.icorknetcn gebilligt wirk. Berlin. Bezüglich des VerwendungögesetzeS bemerkt die offiziöse „Nordd. Allg. Ztg.": „DaS Votum, welches die Koni Mission (des Abgeordnetenhauses» vorzubereiten unk der Landtag abzugebc» haben wirb — ein negatives oder positives, bezieht stch gänzlich auf die Steuerreform. Verwirft man daö Gesetz, sei cö auch in der Art. daß man eS t» einer für die Regierung unannehmbaren Weise abändert, so erklärt man. daß dleZeit zu einer Steuerreform noch nickst gekommen ist und rementlrt also alle die Klagen über Steuerübcrbürkung. Wird aber die Vorlage ange nommen, so wirb damit auch ei» Votum lür die Steuerreform abgegeben Da die preußische Vorlage die künfk' wen aus dem Reich vor Augen hat. so traben aus dem Reich vor übernimmt »llgen In- Drrjenige. Lokales und Sächsisches. — Gesten, Vormittag ist Se. Durchlaucht tcr regle,ende Fürst Reuß s. L. Heinrich XIV. nach Gera zurückgeicist. — Der Fabrikbesitzer Schütz in Wurzen hat den Titel und Rang als komwerzienrath erhalten. - So viele» Eoncerten auch ihre Gegenwart zu schenken den allerhöchsten Herrschaften iiahegclcgt wird - daß sic im kretie einer Vertretung der Bürgerschait, wie sic tie Bogen schützen bilden, gern weilen, taS ersah man unschwer auö de». Verlause des vorgestrigen Eonccrtö dieser altehrwürkigcn G-Idc. DaS hohe königsvaar wurde am Eingänge des Saales von Melnhold'S Etablissement von dem Gcsammt-Vorstanb. dcn Herren Hoirath Do. Pabsl und Ho-iagtliemcr krctzschmar an der Spike, ehriurchtsvoll begrüßt. Frl. klärchen Pabtt überreichte dabei Ihrer Majestät der Königin ein prachtvolles Bonauet von Eamcllicn und Maiblümckstn. Beim Eintritt der Majestäten i» den Saal brachte Or. Pabst ein kräftiges Hoch aui den König, die Königin und das gcsammtekönigShauß ans, in welches ticzahlreichc Fcstv.riammlung begeistert dreimal elnslinnntc. Se. Mal. der König begrüßte hierauf mit besonderer Hulv den Wjährigc» Senior tcr Bogenschützen, Herrn Rechtsanwalt Hevbcnrelch und richtete auch an die Mitglieder krelobauvlinani, von Einsiedel, Geh. Ritzi.-Ralh Häve, Bürnermeistcr Rüger und mehrere Bürger Ansprachen, während die Königin in ähnlicher Weise die Gattin nen noch mehre,er Bürger auozelchnete. Nachdem die Hcrrichai- tcn mit ihrem Gefolge, Kammerherr v. Minckwitz. Adjutant Major v. Schimpfs und Eonstesse Elnstckel Platz genommen, ,'üvrte eine Anzahl Künstler ein sehr glücklick' zusgmmengcstclttcs Eoncert ans. Herr kammcrvirtnoö Grützmackstr und Herr Pianist krantz trugen eine etwas aniignirtc Sonate von Boccheiini, spater rlnMozart'ickstsAdagio und zuniSchlnß das Weberickst Bravourstück vorpcstmim modilc; tonsckwu und in ieinstcr künstlerischer Aus lassung vor. Frl. Rößler sang zunächst » Lieder und dann daö beliebte Trinklied a»S Lucrezia. Die junge Dame, die äußerst voriheiihatte Toilette gemacht batte, sang wie eine — was sage Ick,? nie drei Haidelerckstn. irisch, schmetternd und temperament voll. Schade, daß wir diese Krall cinbüßcn! Vielleicht wird sie. da sie nun doch der Kunst verloren, zuletzt noch häufiger alö sonst beschäftigt' Ihr schloß sich mit scclenvoilem Spiel Frl. Frida MannSicikst an. Die junge Harfenistin entzückte durch die Parish-Sllvar'schei, Feentänzc und eine Qberthür'schc Fantasie ans Martha; sie I'andhalstc tie Doppclpctaiharie mit Vollendung. Frl. Bormann hatte zu Ihren Deklamationen recht glücklich ge wählt unb beim Vortrag dcö Gekickstes „Das Qrakel" belebten sich Ihre marmorbleick'cn Züge aulö Vorlhcilhalleste. Die Maje stäten sprachen den vcthcillgtcn Künstlern ihre huldvolle "Aner kennung auö »nd vcrlicßkn unter nochmaligem Hoch tcr Gesell schaft die Versammlung, die sich rann zu irohem Malst nictcrllcß. an taS sich ein Tanz schloß. Die Dame» hatten dazu höchst gewählte Toiletten gemacht. Den einzigen Toast beim Diner brachte Hoirath l>r. Pabst aus die Künstler und Künstlerinnen auö; deren Dank startete Frl. Rößler, singbercll wie sie immer Ist. durch den Vortrag mehrerer alpiner Lieder ab, wozu sie Herr Pianist Heß begleitete. — Der Rath hat sich neuerlich dahin schlüssig gemacht, den sogen, „alten Schlachthos" an der Zwmgerstraße für 48,mn Mk. in kommunbesitz zu erkaufen. DaS Grundstück war seinerzeit von der hiesigen Ficischeriimung an die Gcraer Bank verkaull worden und diese hat cö dem Rath zu obigem Preis, den der Bauauöschnß aiö nickst zu bock, bczcichnctc, angctnstcn. Durch Erwerbung dicicö Grnndstückö gedenkt der Rath zunächst den dortigen unschönen Zustand zu beseitigen und durch Errich tung neuer Gebäude, unter Mitbenutzung der angrenzenden, be reits städtischen Grundstücke, das anigcwcndctc Kapital nutz bringend zu verwertben. — Dav Ministerium deS Kultus hat nunmebr betreffs der Frage, zu weicher Zeit in den Sommermonaien der Schiiiuiitcr- rickst in den hiesigen Volksschulen seinen Anfang »chiiien soll, dahin entschieden, daß der Unterricht nur in den Monaten Juni, Juli und August früh 7 Ubr beginnen toll. — Wie mit dem Gesetzentwürfe über Unfallvelstchcruiig ge schehen, so ist fetzt der am das JiiiiungSweicu bezügliche Entwurf eines RelchsgeietzeS tcn Handeiö- niid Gewerbekammern. sowie den großen Vereinen Gcwcrlstrcibeiitcr i» den größten Städten deS Landes von, sächsischen Ministerium toö Innern mitge,bellt und denselben die Anzeige etwaiger Bemerkungen und Wünsche anhelmgeNellt worben. , . — Der Mannergesangverein „Harmonia' zu Potichappcl veranstaltet heute, Mittwoch, mit Unterstützung namhastcr kralle, ein Eoncert tn der Rotben Schänke zu Döhlen. — Der tlcöiäbrige Maskenball deü Bürger-Easlno sinket Mittwoch, de» lt». Februar d. I. tn Braun'ö Hotel statt Auch dieses Iabr wird wieder ein ireinbnationaler ranz, vez, Aufzug, das Maskenfcst verschönern und ihm einen besonderen Reiz verleiben. Die Feste dcö Bürger-Easino timte» sich stet» bum» Prackll und Eleganz der Kostüme hervor; es bürllc daher auch der kleSiährige Ball ein Saminelpunkt der Elite hiesiger Bürgeikreise weiden
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