Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.01.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010118011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901011801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901011801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-01
- Tag 1901-01-18
-
Monat
1901-01
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.01.1901
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
kerugrgeduhn Asnvwrl«» svL «Va.: durch !Ne 4Zak s M. .T7«t>n<>,?< -^drichU»" «Ichrdim >«§« «»ni-n, - t>ie Beciebcr bi ri»^e>> und der Nuchiien Urngeduilu, die.-Uuraaion» durch ctaenc Not«, iliOi'lumiliiou^re erinlar. erlnUte» »a» ^lou m> Wochentagen. dl« iitdt M«> «oun oder 8«ertaac tol»eu. d j«cl ^ ^eilou^rubc» 2t»ni»« „nd borgen« maesrell,. zin: Mckgave omeeiaudter Schritt- ttiicke leirie LieiomdlichIrN. gerutdrechantchlub: »int I Ve. I» u. »r. »v»ü. relcgramm-AdreOe: »nchrich ten »r,«d,». Aegr8»del 1856 änltu» vsoUvr. Imti», VLlktr. IS I «mpüsblt ln Fnavakl: ViosNNS '""1 Naa»-, ILiierl,«»- unck> Ltssrav vvtvll Telegr.-Adresse: Nachrichte». Dresden. k'edialN««,-, ' N » « ^ v « n k «« , ^ § H.LroLM2,vL E D diskm-tn, itinen-k'akrjls. ^ ^ 2«, ^ UO«-.rr. .». 41 ^ «" ^ 5irku1»tl-OH-' l'» 1">! Nerrv ^7 ^ 8t»» N»umo»in 2>^ au <I« i ltr »1r/illiss>Xi,' r»k' !p. ^ 6urtav 5ev>er. ttalonlslvaarvn- -E- »LNlNlUIF. KS sedLtsrUtiMv. VrvSÜVll S«IlSI»r»tr»,« 5. ? smi.ikmo 'rav noä 4k«e,o^ni»-nt« für äst „L)L7S»L»«L^ 2V^»«L^oLr«Zr". em:dIm8tvll8Llt 2 '^77.;'«°^" ,euod1mstellpüL8ler, rr ^«« H<irrüq^i«k», «rvnrI8t«,xa Llit.1«! l-iv6«rrmt; vr»<1 «eLosUvu Nk7 öes Ktzuebliu^tond. Vnir-ruiät vrre^t s^Mürl.". >» r< ^ « ->ä LASolLpotdeLe, Vre8üell, SeorsevLor. k. kttMMVI', !>Lmc«!lN0l<!6!'ltt K Hsr«rdLllLtr.42. ll. VS88088-L. LarsokitUstr. 42. ll. ^ ewpüehlt «ick äer geabttsu vomeurveff ^ trsrsntl« fsi>- I'ttEN. -ch' kväienim^ prompt, ^ IE' "MW -z. WW^Hr«I^r, Vs^ilsvl»« ,»n«I stQtrl»«!»« t^ir Ikvrvvi» U»a«t »« ^»>«tüink«r»tv» emptisklt «kv», H'ivvtill Las Vir»I, S-«IiI»«»ik,tr»HUv Sio. 214, > r»rt ml l LtLx 1 ^ L«i./,us' Preuken als Königreich. Hofnachrichten. Erdbeben. WcbMicht in Ludwessafrika, Tttbert.utvjc, ZO. Zepillll». Annenschule. Rosenöl. Gerichtsverhandlungen. Kunstausstellung. Tagebuch der Hoftheater. Muthmanl. Witterung: Srost. Wchtvllliiilllimtllts zu 25 Pfg. beginnen mit jeder Sonnabend-Nummer und müssen daher bei der Hauptgeschäftsstelle, einer der Annahmestellen einem Austräger oder Kommissionär spätestens bis Freitag Mittag bestellt werden. Die preußische SOO-Jahrfrier. Lie Entwickelung des prentzischen KönigthnmS, das heute aus eine AXMrige Vergangenheit zurückblickt, hat unter den gegen wärtigen Zeitverhaltnissen. wo Deutschland unter den Fittigen des HchenzvllernaarS zu einer Weltmacht emporgestiegen ist, eine erhöhte allgemeine Bedeutung gewonnen und die Kenntnis seiner Ge schichte muß als eine Grundbedingung einer vertieften nationalen '.'Inlchauungsweise bezeichnet werden. ES finden aus sie in hervor ragendem Maße die Leit iahe Anwendung, die der Kaiser selbst über den Werth deS geschichtlichen Studiums vor einer Abordnung deutscher Professoren mit den Worten ausgestellt hat: .Ich glaube, daß gerade durch das Studium der Geschichte das Volk eingcsührt werden kann in die Elemente, ans denen seine Entstehung und !ei»c Kraft sich oufgebaut hat. Je mehr und je eifriger und je ei»gellende: die Geschichte dem Volk eingevrägt wird, desto sicherer wird eS ein Verständnis für seine Lage gewinnen und dadurch in einheitlicher Weise zu grobangelegtem Denken und Handeln er zogen werden." AuS diesen Gesichtspunkte» heraus ist auch die Wichtigkeit der heutigen preußischen Königsfeier fit» das gesammte deutsche Vaterland zu beurtheilen. An Versuchen zur Berkleinemng 'nwolil der geschichtlichen Bedeutung des Tages wie der hohen- Mernlchen Dvnastie l»at es zwar bei der landesüblichen Neigung de., deutschen Radikalismus, das eigene Nest zu beschmutzen, nicht gewillt. In der Berliner Stadtverordnetenversammlung sind von 'aziüldemokratlscher Seite empörende Angriffe gegen das Hohen- zollernhaus gerichtet worden und die Presse der Umsturzvartci hat gerade in dreien Tagen mit ihrer .republikanischen Gesinnung" dramardasrrt. Ihren Nährboden haben derartige Ausfälle in dem aintcnscindlichcu Verhalten des bürgerlichen Radikalismus, der don ieit Wochen krampfhaft bemüht gewesen ist. gegen das dimasti'chc Fest" der Krönungsfeier zu Hetzen und bei seinen osienen und geheimen Nachläufern den trotzigen Widerspruchsgeist des „wuveiäneu Volkes" gegen alles höfische, dvnastische und mr narchrlche Wesen mobil zu machen. Gegenüber solchen häurischcn Vcwnglinivstinarn. die auf den völligen Mangel an echtem natio nalem Empfinde» und auf die gänzliche Berständnißlosigkeit gegen über dem monarchrichen Gedanken zurückzuführen sind, müssen die narionole» Kreise um so nachdrücklicher dafür eintreteu, daß im Volke dos Bewußtsein für die Hobe Bedeutung des heutigen Tages aus dem Gebiete der gesarmntvaterländischen Entwickelungsgeschichtc nicht getrübt wird. Gerade der hochentwickelte Sinn der Hohen- zollem für strenge monarchische Pflichterfüllung auf der Gmndlage eines wirthschastlichen und sozialen Schutzes der Schwachen, sowie eins zielbewußten nationalen und staatSerbaltenden Politik ist eS, der den! großen Vaterlande zu einer Quelle des reichsten Segens geworden ist. Dieser »recht« Herrschersilm der Hohenzollern ist für das gesammte deutsche Volk ein kostbares nationales Juwel, ein herrlicher, vaterländischer Schatz, den Alldeutschland um so sorg fältiger hüten und bewahren wird, je deutlicher die haßgeschwollenen Angriffe der grundsätzlichen Königsfeinde zeigen, an welcher Stelle allein die unbesiegbare Kraft herrscht, die im Stande und Willens i't, alle stoatszcrstörenden Elemente i» ihre Schranken zu bannen. Es war nicht bloße Liebe zu Prunk und Pracht, wiedie radikalen Ge- schichtsllitterer behaupten, sondern eine Thai zielhAvußterVoraussicht mid klarer Erkenntniß der nationalgeschichtlichen Bedeutung des preußischen Staates. wennderKurfürstvonBrandenburg Friedrich lll. lgeb. ll. Juli 1657 als Sohn des Großen Kurfürsten, gest.25. Februar l7I3> alle Energie aufwendete, um Preußen zumKöuigreich zu erheben, und sich am 16. Januar 1701 zu Königsberg als Friedrich I. selbst die Kviiigstwne ans das Haupt setzte. Friedrich I. war allerdings nicht-' weniger als das Ideal eines Herrschers und seine Fehler liege» offen vor der geschichtlichen Kritik da. TaS Eine aber muß me» Friedrich I. lassen, daß sein -Herz worin für die Sache Neichens, Deutschlands und des Protestantismus schlug und daß er mit unbeugsamer Thatkraft das eine weitausschauende Ziel zu erreichen trachtete. Preußen den ihm gebührenden Platz unter den Staaten und Völkern zu erringen. Tie Größe deS Erfolges. de» Friedrich l. mit der KönigS- irommg erreichte, tritt erst in das rechte Licht, wenn man die Widerstände würdigt, gegen die das Werk zu Stande kam. In kinnii Aussatz von 0. Roggc in den „Grenzboten" wird nach- gewicien. daß Kurfürst Friedrich seine Krönung im offenen Gegen satz gegen die damaligen Entwürfe der französischen Machthaber iwlljogon habe. Sie sei dadurch zu einer Art Weissagung auf die später im Kampfe mit Frankreich errungene und am 18. Januar 1871 in Versailles vollzogene Bereinigung der deutschen Kaiserwürde «ff der preußischen Kömgskr«« «worden. Auch darüber, daß er ! leine Krone nicht aus geistlicher Hand nehme, ließ der neue König keinen Zweifel. Das regte in der römischen Kurie alle Geister der ! Empörung aus und batte eine .Verwahrung" des Papstes j Clemens XI. an den Kaiser gegen die preußische Könlgswürde zur Folge. Es ist interessant, von ciniaen Sähen jenes vovimdflush - sichen Aktenstücks bei dieser Gelegenheit Kenntnrß zu nehmen. ES heißt darin: „Wir sind zwar überzeugt, daß Ihre Majestät keines wegs den Entschluß billige, der in einem in der Christenheit durch aus verwerflichen Verfahren von dem Markgrafen Friedrich ans- gesührt ist. der sich den königlichen Titel öffentlich anzuniußen wagte, können indeß nicht, um nicht den Anschein zu erwecken, als ob wir nicht unserer Pflicht Genüge thäten. das Vorgehen still schweigend übergehen. Denn di eie That widerspricht offenbar den Apostolischen Satzungen und verletzt geradezu das hohe Ansehen des heilig«» Stuhls, da ein milatholiicher Mensch den doch ge- ! heiligten königlichen Namen nur mit Verachtung der Kirche an nimmt. und genannter Markgraf sich ohne Bedenken den König des Preußischen Gebiets nennt, das nach uraltem Recht dem Deutschen Ritterorden gehört. Wir verlangen, daß Ihre Kaiicrl. Majestät ans unsere Mahnung es vermeiden wollen. Ten, etwa königliche Ehren zu erweisen, der gar zu anmaßend sich der Schaar Jener zugeiellle, welche Gottes Wort ausdrücklich verwirf,, und von denen eS beißt: sie baden selbst regiert und nicht durch mich, sic sind Fürste» geworden und ich hnbe sie nicht erkannt " So die römische Auffassung vor MO Jahren. Heute dagegen feiern die römischen Bischöfe in Preußen ein Ereigniß. das der Papst seiner Zeit Icbars vcrmtheilt hat. durch Gebet und Gottesdienst. So ändern sich die Zeiten: der nationale Geist der Völker, solern er sich in den Grenzen seiner natürlichen Berechtigung hält, über windet alle Schwierigkeiten, wenn sie sich ihm auch noch so drohend und noch so koloßartig in den Weg thürmen. Kurfürst Friedrich lll. handelte als ein Gesalbter des Schick sals. als er kn Königsberg am 18. Januar 1701 allen Widerständen zum Trotz zum Altar schritt und sich ans eigener souveräner Machtvollkommenheit, als „Herr aus eigenem Recht" z»m König von Preußen krönte. Das Schicksalsvollc des Aktes tritt eindrucksvoll in einer Weissagung hervor, mit der die in Königs berg erfolgte Geburt des Kurfürsten begrüßt wurde. Ein patrio tischer Dichter hatte nämlich dem kleinen Prinzen ein lateinisches Distichon gewidmet, das in der Uebersetzung lautet- „Dort auf des Königs Berg wird Friedrich geboren. Was beißt das? — Musen, ihr sagt uns vorder: Friedrich wird König dereinst!" Auch dir weiterblickendeu Zeitgenossen waren über den weltgeschicht lichen Charakter der preußischen Königskrönung nicht im Unklaren. So erkannte der Feldmarschall Prinz Eugen von vornherein, daß die Königswürde Preußen einst unabhängig von Oesterreich machen würde, und er rief unwillig ans: „Der Kaffer müsse die Minister hängen lassen, die ihm einen so unheilvollen Rath (nämlich die Zustimmung zur Erhebung Preußens zum Königreichs gegeben hatten." Im Laufe von zwei Jahrhunderten ist dann Alles gekommen, wie es kommen sollte und mußte. Tie Hohenzollern haben dem preußischen und dem deutschen Volke immer weitere Horizonte eröffnet, immer höhere Ziele gesteckt, und in gleichem Maße, wie der Staat zu größerer Macht und arößcrem Glanz emvorstieg. wuchs im Volke das Verständnis; für das staatliche Leben, wuchsen die Liebe zum Vaterland und der Stolz. Bürger eines solchen Staates und Reiches zu sein. Nicht engherzige dhnastffchc Rücksichten bestimmen die Politik der Hohenzollern. sondern ihr ausgeprägtes monarchisches Pflicht bewußtsei». das in dem unvergeßlichen „Ich habe keine Zeit, müde zu sein!" Koffer Wilhelms I. seinen verehrnngswürdiasten Aus druck gefunden hat, Hot cs zur Tradition ihres Hauses gemacht« daß dre dynastischen Interessen dem Allgemeinwohl in jedem Konfliktsfalle zum Opfer gebracht werden müssen. Die nationale, geistig-sittliche und materielle Wohlfahrt ihres Volkes zu heben, sind die Hohenzollern immerdar ehrlich bestrebt geweien, selbst wenn sie im Einzelfallc tu der Auswahl der Mittel irrten. Sie haben sich daher auch keinem von den Zeitumstanden gebieterisch verlangten Kulturfortschritt hartnäckig verschlossen, wie vor Allem ibr Eintreten für die Reformation beweist. Ans der anderen Seire aber bildet auch gerade die strenge monarchische Tradition der Hohenzollern den festesten Damm gegen daS Andrängen der revolutionären Elemente, die nicht organischen Fortschritt, sondern gewaltsamen Umsturz der bestehenden Ordnung erstreben. Auf dieser von den Hohenzollern geschaffenen Grundlage, die Freiheit und Ordnung harmonisch vereint, ruht der Ban des neuen Reiches wohlgefüat und sicher. Es ist deshalb nicht zu viel gesagt, daß für ganz Deutschland die heutige preußische Konigsfeier von hoher Bedeutung ist. Jeder aufrichtige deutsche Patriot wird das un beschadet ver Treue gegen das engere Vaterland und das an gestammte Herrscherhaus rückhaltlos zugeben und sich des Tages in rechter Weihe «freuen. Ärettlisi, 18. Ziluuar 19<>1. > stelle und cbenw klipp und klar das Bestehen der religiösen Orden ^ anerkenne Redner sordert am Schluß seiner Ausführungen Duld ! iamkeit und Freiheit für Alle. (Beifall rechts.) Der Berichterstatter ^ Trouillot ergreift das Watt zur Erwiderung. > Berlin. (Priv.-Tel.) Reichstag. Präsident Gral Ballest rem: Se. Majestät haben heule, die Glückwünsche des Reichstags zum 200jährigen Gedenktag der Grüicdmig des Köiitgrcichs Preußen hnldvallit entgegenznnehnicn geruht und lassen dem Hause den kaiserlichen Dank auSivrechen. — Die Be rathung des Etats des Rcicksamts des Innern, Titel Staatssekretär, wird fortgesetzt. — Abg v. So lisch (kcms.) er innett an eine frühere Resolution, betr. Versicherung von See leuten. welche beim Bergen oder beim Retten von Personen ver unglückt sind, und fragt, wie es damit stehe. — Abg. u. Kar^ "8? Reue!»« Drahtweldung«, vom 17. Januar. iLSnimtNckn wcht als Prwat-Meldnnam gcrvmzMnctcn Duiesch«, stammen von Wolff'S Tel. Bureau: die mit ' versehenen sind während deS Drucks cinaegaugeu.» "Wien. Die „Wiener ALendpost" schreibt: Das König reich Preußen friert morgen ein Fest frohen und stolzen Gedenkens Zum 200. Male iahet sich der Tag. da Kurfürst Friedrich lll. von Brandenburg wegen seines.Hcrzvglhums Preußen sich dort als König proklamircn und krönen ließ. Seit jenem Feite m Königsberg ist Preußen aus unscheinbaren Anfängen zu Größe mid Ruhm gestiegen und im Lause zweier Jahrhunderte zu einer historischen Macht cmvoigefllcgcn, die nach großen Kämmen eine nicht minder große Fnedensmission erfüllte. Das Fest. daS Preußen begeht, erhärt ein bedeutendes internationales Gepräge durch die glänzende Kürstenveriammluilg. die morgen den Thron des preußischen Königs umgiedt. Der Kaiser und König hat ein erlauchtes Mit glied des Herrscherhauses mit der Sendung betraut, ihn zu ver treten. und, wie immer, ist die Kundgebung unseres Herrschers der gemeinsame Ausdiuck der Gefühle seiner Völker, die das Fest des verbündeten Staates mit herzlicher Svmpaihie begleiten. * Paris. Devutirtenkammer. Die Beratbung der Gesetzvorlage betr. die Vereine und Kongregationen wird fort gesetzt. Pion kommt aus eine Rede Biviani'S vom Dienstag zu rück «nd drückt seine Befriedigung darüber aus, daß Biviani so offen habe durchbltcken lassen, daß die Gesetzvorlage der Verfolgung der Kongregationen und der Kirche dienen solle. Die Republikaner vergäßen da- Konkordat, das den katholischen Religionsdienst sicher dorss (Reichs».l vettheidrgt Frekherrn v. Stumm gegen die gestrige, Angriffe. Daß Freiherr v. Stumm einer Fortführung der sozial politischen Gesetzgebung durchaus nicht ganz entgegen sei, beweise dessen stetiges Verlangen nach einer Rcliktenversikhening. Redner weist u. A. bin aus die Ohrfeige, welche Herr Schönlonk laut soeben erfolgter Veröffentlichung eines Mitrevakteurs von diesem erhalten habe. TaS lasse erkennen, wie es im Genossen-ZilkunstS staat zugehen werde. (Heiterkeit.) WaS den sozialdemokratischen Antrag Fischer aus Einsetzung einer Untcrstlchunaskommissioi, wegen der 12 000 Mk.-Assgstc anlange. so werde der Antragsteller damit nur erreichen, daß das Haus dem Grafen Pmadowskn durch Ablehnung des Antrags ein glänzendes Vertrauensvotum geben werde. Endlich bemerkt Redner noch, in vielen landwirth schostlichen .Kreisen befürchte mau, daß es der Regierung mit de, Fürsorge für die nothlcidende Landwirrhjckast gar nicht so recht ernst sei. — Abg. Rintelen lEentr.) geht auf die Frage der Streikpostenverbots ein. Er lullte die betreffende Lübecker Vervrd nung nicht für unzulässig, denn wenn auch bei dem Zuchtlzaus aesetz der Reichstag sich gegen solche Verbote entschieden habe, so könne das doch eckt Folgen haben, wenn der Reichstag und Bundesratd sich darüber geeinigt hätten, aber das Zuchthausgeiet- sei ja überhaupt gefallen. Jedenfalls halte er es für grundfalsch anzunehmen, daß das Streikvostenstehen ein nothwendigcs CorreHr der Koalitionsfreiheit sei: im Gegentkci!: mit dem Streikposten sieben solle zweifellos auf andersdenkende Arbeiter ein Zwang ausgcübt werden. — Abg. Fischer (So;.) meint, der Streit be, der „L ' Leute tuen. , „ „ - Votum für den Staatssekretär spreche, so stehe demgegcnüb« fest daß sämmtlichc Parteien die 12 000-Mk.-Affaire gemkßbillig-. hätten. Abg Rösicke habe wer weiß was darin gefunden, d,u; er Fischer, von einer bezahlten Flottenagitation der Herren Professoren gesprochen habe. Rösicke möge doch einmal Herrn Paaschc fragen, wie er über io etwas denke: habe doch Pocffche bekanntlich gib Kosten von Großunternehmerverbänden eine Studienreise gemach! Redner berührt dann den Fall Schönlank-Katzenstein und die O<h> scige, die dieser Jenem gegeben haben wolle Die Aenßcrung. oic Herr Roeren zu Dasbach gethan, und die Erläuterung, die er dafür vor Gericht gegeben, beweist m wohl, ivic mit einer Obrseiac noch keine Mißachtung verbunden sei. /Heiterkeit., Redner- pvkemisitt schließlich gegen v. Kardorff. Freiherr» v. Stumm, den Staats sekretär und Rintelcii. gegen Letzteren wegen dessen Stellung zu dem Streikvostcnverbot. — Abg. Zwick (freist Vniksp. betont dir große Wichtigkeit der Frage einer grniwtichen Rcgciirng ver gr werblichen Kinderarbeiten Das Eiend, wie es die Schnlinaumer ans diesem Gebiete kennen zu lernen Gelegenheit batte». treL in der Statistik noch lange nicht deutlich genug in die Erstheizsmg Zn wünschen sti ein obligatorischer hauc-witthschaftlicher Untorrich' mr die Fabrikmädchcii und im Zusammenirangc damit Beschränk nng der Arbeitszeit. — Aba. Oertek-Sachsen (kaust): Daß an der Stelle, die jetzt Grat Posadowskv eiimimmt. einuull Her, Bebel oder Schönlank stehen werden, glaube ich nicht, geschähe es aber doch einmal, so würden wir dabei sicherlich nicht Mt fahren Wir wünschen jedenfalls, daß Graf Posadowsky noch lange in seiner Stellung bleiben möge zum Segen des Reiches und auch, zum Segen der Arbeiter. (Bersall rechts.) Redner bsschrt dann den Fall Schönlont—Katzcnstew, wundert sch. daß -Schönlarr noch nicht aus seiner Partei mit der üblichen FlngbcwcIUm, (Heiterkeit) herausgebracht sei. und nimmt dann dre säcksrlchcn Geiverbeaussichtsbeaniten in Schutz gegen die Angriffe wJachem, kratischer Redner. — Staatssekretär Gras Posadowsky: Du angeregte Lösung der Frage der Versicherung von Gedienten welche beim Bergen oder Retten verunglückt sind, werden wst nicht außer Acht lassen. Die seinerzeit bezüglich der Hendels Verträge abgegebene Erklärung des Staatssekretärs v. Tbstimau:' war völlig autoritativ. Ich konnte doch unmöglich I nzzusügen „Wir werden die Handelsverträge kündigen", denn cs ist dock, möglich, daß sie uns gekündigt werden. Wenn ich gesagt habe, sobald hier ein Staatssekretär stünde, der das Lob der Sozial demotratcn verkündete, sti die EMein des Reiches gefährdet, so begreife ich nicht, daß heute Herr Fischer mir darin nicht Recht geben will, denn die Sozialdemokraten bestreiten doch wohl gcu nicht, daß sie die republikanische StaatSfonu anstreben. Solange wir eine monarchische Spitze haben, wird ledenfalls auch für das Wohl der unteren Klassen stets gesorgt werden. (Lachen links. > Jawohl, jede Seite der preußischen Geschichte folgt das. (Beifall rechts.) — Abg- Rosenow (Soz.) wünickztAusdehnung de' amr lichen Erhebung aus die Verhältnisse ü> den Aerkehrsgewekben sowie der Angestellten der Rechtsanwälte und Nntoio. — Abg. Dr. Histe lEentr.) bemerkt, daß er und seine Fraktion in Bszu-, aus die Strctkpvsteiwerbote ans den, Standpunkt. d,Ä Abg. R:ntÄcn ftänden. — Wciterberathuiig Mmckag 1 Uhr. Schluß (T - Uhr. Berlin. (Priv.-Tü.) Im AbgLurdneteirbau- theilte Präsident v. Kröchcr mit, daß der Kaffer die Giückwnnich- deS Hauses zur MOjährigen Gedächtnißseier der Erhebung Preußens zum Königreich mit Dank angenommen und hinzugefügr habe, daß Preußens Könige in der Weltgeschichte nicht Das «- reicht hätte», was zu erfüllen ihnen vergönnt war, wenn »ich: das Volk hinter ihnen gestanden. — Hieraus begründete Aba- v. Funck (freist Volksv.) seine durch die Offenbach'sche Eisenbahn kataslrophe veranlagst Inlerpellation, welche Maßregeln die Regierung zn ergreifen gedenke, ähnliche Unglücks,',ille uwglichst zu vethindern. Der Interpellant bemängelte insbesondere die Ein richtuna und Zusammenstellung der V-Züge und forderte deren elektrische Beleuchtung, die Einrichtung von Vorsignalen in Ver-! bindung mlt den Blocksigualen und in Zusankmenhnna damit Ber mehrnng des WärterpersonolS. Eisenbahnminfftn v. Thielen ans
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite