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«.S«tzr>a»>. L sio. Donneralag, S. Mai 1»21< Dr«d«an!chrtll> »«chrtch»«, ivr»»»«». A«r»Ip»»ch»r-Samm»Im>««»r SS SL1 vvi kr vach«a«sprache: 20011. Gegründet 1858 In »r»,d«n und Vorortn, bei ISgtt» ,w«lmallg»r Iukamm,. durch d>» Voll L)tzAUZ2-lDtzvUl)I bei täglich zweimaligem Deriond monatlich ü.sü M., vürtrAithrlich >9,10 W. ... Pie I spaliiste 27 mm dreile geil» 2 M. Aul Fvmillenanzeigen, Anzeige» unler VlN^eiaeN-iürLiie. Slelleo. u. Wolnungsnmrkl, Ispalklge An« u. Verdau!« SL«». Dvrzuqsviit!,» Io»> t I sa^f. Aumvirlig» Austrügr gegen V-rausdrzadlung. Einzelnummer 30 PI. HchnM-Uinig und L>au»Io»!chil!i»st»ll«i WertenNrasi« SS/40. Druck u. Verleg »in 'ieplch L Veichartl ln Dreud««- P»siicheck-K»ni» 10SS Dee,»eu> Aachdruck nur mi! deuMcher 0u»g»nangab» (.Dresdner Aachr.V MlilMg. — Unverlangl» SchriNkücke «erden «LI ausbewadtt. Iliemsnl! 1Ä88 "° °°°'°' !»>«», »o«Ig »,rds,l»! der tu LolorUz« Deckung erteil« km« preuk, vEsfVg!üloser!li8k!s8ti'.1' 'srlepkon: !4l54 und N514 l)iüNtu/ort: policvprouS -me Versiieksiung gegen eil» Selrdrsn »ul der ksl««. eawig «rdrel»! der tu!sntd,IIz !n »slris vnä esnrlon»» 147L Königsdiele Nir.za xr-,^ 14 Vornehmes Restaurant ^ 8por1-6srä1e ^ Ille 1°sr>nis — Lroquet — puckdsll — Satiisgdsil — tlvvl,»/ 1'urnnr, — piscvorsi unct sils vugsnaspl»!» SclinsIIfLlirsr „SUIro" unct „Skieil" LZ« — P^Lgsr Lt^sKs 32 LOW»»« nol^ dei-huttdeiDsme elel i)u/l clezllesm pÄttümeriepÄT,! DseLdes>--X. 3cd!od5ls vPMAM RTADU? Aücklri« des Aeichskabineks. Vorläufige Wetterführung der Geschiisle. Berlin. 4. Mai. 11.45 Uhr nachts. Mit Rück- jichk auf die durch die Antwortnote der vereinigten Staaten geschaffene Lage hat das Kabinett heute einstimmig feinen Rücktritt beschlossen. Der Reichskanzler hat sich heute abend zum Reichs präsidenten begeben, um ihm den Entschlich des Kabi netts mltzuteilen. Der Reichspräsident hat dos Kabinett gebeten, die Geschäfte weikerzuführen. Vas Kabinett hat zugestimmt. (W B.s Wie unsere Berliner Lchrtstlcftuug noch mliteilt, wird der Reichspräsident am Donnerstag mit den Partei führer» über die Franc der Neubildung des Kabinetts verhandeln. Kur, vor Mitternacht traf die amtliche Meldung vom Rücktritt des Reichskaüinetts in Dresden ein, nachdem vor her schon vom Reichstem anS gcrllchtweis« vom Wcaisel n> der ReichSrvgierung üerichtet morden war. Eine lieber- raschtrng bedeute! diese Nachricht nicht, es ist nur gekommen, was kommen mutzte, nachdem die Reichsregierung — oder- richtiger gesagt Fehrenbach und Simons — mit ihrem un glückseligen Angebote an Amerika und der daraus ersvlgien ablehnenden Antwort in eine Sackgasse geraten mar, aus der es einen anderen Ausweg kaum mehr gab. Dem neuen Kabinett winkt deine leichte Ausgabe. Wer wird die Füh rung des in Untiescn geratene» Reichsichisjes übernehmen'? Wird uns wie lütt ein Hiudcnburg, so 1921 ein neuer Bismarck beschert werden'? Das ist die bange und dock; mir einem leisen Unterio» der Hoffnung erklingende Frage, die heute das deutsche Volk an die nächste Zukunft richtet. Lesprechung -er Lage im auswärtigen Ausschuß. Berlin. 1. Mai. Der auswärtige Ansschuft des Reichstages trat heute zu einer Besprechung übe» die Lage in Obcrschicsien zusammen. Der Reichs- minister des Auswärtigen machte hierüber ein« gchel.de Mitteilungen, wonach die Lage sich verschärft ha» und anöerordeutUch ernst ist. Die Ausständischen habe» das gesamte Industriegebiet, die Kreise Pletz und Rybnik sowie den Ostteil des Kreises Natidor in ihrer Gewalt. Dt« deut schen Beamten sind zwar noch an Ort und Stelle, haben aber keinerlei Funktionen mehr. Desgleichen sind sämtliche den«scheu Direktoren von den Gruben nnd Werke« ver trieben. Der Belagerungszustand ist von der inter alliierte» Kommission auch aus die Kreise Gleiwift Stadt und Laud ansg.dehnt worden. Die Kommission sowie die KrcislsutroUcnee gebe» ofsen zu. Satz es sich lediglich um einen polnischen Ausstand handelt. Der Ansschutz trat in eine Erörterung über Mitteilungen ein. Die Verhand lungen waren vertraulich. Nach den Mitteilungen, die der Reichsmrnistcr des Aus wärtige« im Ausschüsse gab, hat im Kreise Rybnik ein Zu- sammcustvtz zwisckn u Insurgenten nnd italienischen Truppen stattgesunden, wobei die Italiener nach Mit teilung der interalliierten Kommission 12 Tote halten, darunter zwei Offiziere und einen Unteroffizier. Aufter- dem soll der Oberst Gras Bernizz» schwer verwundet worden kein. Der Direktor der fiskalischen Grube in Ezuchoiv und sei» Assistent wurden erschossen. Der Bürgermeister von Nubnik und der Generaldirektor der Rqbnikcr Steinkohlen« werke sind mit vielen anderen als Geiseln sortgesührt war ben. Nach soeben eingetroffcnen. noch nicht endgültig be stätigten Nachrichten aus Oppeln sott Rybnik von den Italienern miede »genommen sein. lW. T. B l Ausdehnung -er Aufruhrbewegung. Oppeln, 1. Mai. Im Lause des heutigen Tages hat sich die allgemeine Lage in Obers chlcsieniveitercr- heblich verschärft. Tie polnische Aufruhrbewegung ist weiter nach dem Westen vorgctragcu worden. Die Rackp richi von der Abberusuoa Korsautos als Abstimmungs kommissar wird von den Führern der obcrschlcsischcu Be völkerung einstimmig dahin bewertet, das, Korfanty nun mehr in der Lage ist. die Führung des Aufstandes zu über nehmen. ohne die Warschauer Kreise bloftznstellen. Die Ans- ftändlscheu beichten im attaemcincn das Gebiet südlich und östlich der Linie Rosenberg —Rosowska. Gros,- Strehlik.Uandrzin. Nach Westen hin wird das Aus, standogediet dnrch die Oder begrenzt. Die heute morgen von Naiibor ans begonnene Sä » be » rnogsaktion der italienische» Truppen im Kreise Rybnik hat nach den bisher vorliegenden Nachrichten (Srfolge noch nicht verzeichnen können. Im Lause des Tages find zahlreiche Meldungen einaegangen, aus denen hcrvor- gcht, das, die Aufständischen eine starke U n 1 c r st ii ti u n g durch Bewaffnete erhalten haben, die über die pol nische Grenze gekommen sind. Autzerdem sind zahlreickw Mnnitionbtransportc. sowie erhebliä^ Wassen- menaen aller Art. ebenso SanitätSmatcrial und Feldküchen über die Grenze gebracht morden. Ans zahl reichen Orten wird aemclde«. das; die Ausständischen ZwangsanShcbunaen vorgenommcn habe«. Auch sind überall Gespanne und Futtermittel rcauiriert warnen. Ebenso zahlreich lind die Nachrichten über Terror- erscheinnngeu schlimmster Art. Für die kommende Nacht werden wiederum Anarifse aus die grötzeren Städte des westlichen Indnstricbczirks desürchtet. die bis jeftt noch von de« Truppen der interalliierten Kommission g-'>altcn werden. D»e Lage in den Städte« hat sich zweifellos sehr erheb lich znsespitzt. Das gilt im besondere» für Gleiwitz. Nach de« lehren übereinstimmenden Meldungen sind starke polnische Kräfte in der Richtung aus Glelwis; nnterwegs. Der italienische Kreiskontrolteur ist in Nichtersdors von de« Polen cingeschlossen. In Gleiwiü trafen heute an nähernd 1V0V Flüchtlinge ans den Landkreise« ein. Aus dem Lande sind zahlreiche Dcutschgesinnte. besonders Lehrer, verschleppt und gefangengeseszt worden. Die bcutsä^ «Nemeinde Schünwald bei Gleiwitz nmrdc heut« von Ans« ständisch«.» besetzt. Die Stadt Hindenbnrg ist heute evensalls ln de» Besitz der Aufständischen gekommen. Die Arbeiter ans der Rosenhütte und im Borsigwerke wurden bereits gestern von den Aufständischen mit der Waste ln de, Hand gezwungen, die Arbeit niedcrznlegen. Im Landkreis Benthe« sinh Kars nnd Dentsch-Piekar besesst worden. I« der Gegend von Schwientochlowitz wurde ein« starke Ansammlung polnischer «nsrührer festgestellt. Im »reile Grotz.Strehlltz sinh nnnmehr säst sämtliche Land gemeinden in der Hand der Polen, llm de« Besitz der Stadt Grotz-Strchlttz ist heute zwischen den Truppe» der iotcr- alliierte« Kommission und den Aufftändi'chcn schwer ge- kämpft worden. Im Kreise Rosenbcrg ist eine Ver schlimmerung der Lage zu verzeichnen. Im Kreise Ratibor habe« heftige Kämpfe zwischen italienischen Truppen und Aufständischen stattgesunden. Aus dem Kreise Rybnik »nh »letz sehlen Einzelheiten. <W. T. B i Ein deutsches Rnlerstühungsangebot. Oppeln. 1. Mai. Der deutsch« Bevollmächtigte in Oppeln bat heute erneut nachdrückliche Vorstellungen i>ci der interalliierten Kommission erhoben und verlangt, datz umgehend alle erforderlichen Massnahmen zur Wieder herstellung der Ruhe und Ordnung und zum Schutze de> kiicdlicbenden Bevölkerung im Mi'iimmungsgelnet getroffen werden. Er hat weiterhin im Nomen der deutschen Negie rung mitgeteilt. dgtz diese bereit sei. der interalliierten Kom Mission alle Hilfsmittel zur Verfügung zu stelle», die sie eiwa für notwendig erachten werde, und mehrere Hunöen- schasien Schuvpolizei zur U n r e r st ii tz u u g au - geboten. Ter Vorsitzende der interalliierten Kommission Hai erklärt, sofort den übrioen Mitgliedern der interalliierten Kommission von dem Angebot der deutschen Negierung Kenntnis zu geben und dem deutschen Bevollmächtigten von der Entscheidung der interalliierten Kommission Mitteilung zu machen. tW. T. B.s Dlktckorgelüste korfantys? Berlin. 4. Mai. Dem „Lok.-Anz." wird gemeldet, Latz sich Korfanty heute zum Diklatvr Obers chlesiens aus rufe» und eine pelnisch-e Regierung innerl-alb der Grenzen der Kvrsanty-Linie bilden will. Paris. 1. Mai. Die Agentur HavaS meldet aus Warschau: De»- Volksabktimmuugskommisfar für Odcr- schlesicn, Korfanty. ist van seiucm Posten zuriick- bc rufen worden, da er seine Befugnisse überschritten hatte. sW. T. B.» Dominikus über -en Polenausflan-. sD r a h « m e l d n » g uulrer Berliner L ch r i s t I« t t u u g.s Berlin, 4. Mot. Im preutzischcn Landtag gab der Minister des Innern Dominikus folgende Erklärung über die Vorgänge in Obcrschlesien ab: Die neuesten, aus der Provinz Obcrschlesicn vorliegen den Meldungen sind teils erfreulicher, teils ernfllicher Natur. In Beuthen ist zurzeit alles ruhig. UmUlir nachts holten französische Soldaten die polnische Fahne aus dem Lomnitz-Hotel herunter. Die Beschädigungen der Ostdeutschen Moraenvrcsse" sind nur gering. Die Maschinen sind intakt. In Oppeln hat der italienische General De Martini der in Vertretung des sranzösifchcu GencralS Lerond zurzeit den Vorsitz in der interalliierten Kummiisioii Mrt. einen Aufrufau die Bevölkerung auschlaaen lasier». In dem es hcitzt: Gewisse Elemente der polnischen Bevölkerung haben Gewalttaten verübt. Dadurch ist auch hier wieder in einem amtlichen Dokument der interalliierten Kommission die alleinige Schuld der Pole» sesi- gestellt worden. De Martini verspricht der Bevölkerung, mit allen zu Gebote stellenden Mitteln in kurzer Zeit die Rulle wiedcrllerznstellen. Er würde vor keiner Matzna-llme zuriickschrecken, ui» den Gesetzen zur Sichtung zu vcrllelfen. Die englische Auffassung über den Aufstand. London, 4. Avril. sReutcr.s In britische» amtlichen Kreisen llerrscht die Ansicht, datz der Aufstandsbewegung in Oberschlesien eine sehr ernste Bedeutung beiz»menen ist. Sie wird als eine entschlossene und snstematische Anstren- :ung betrachtet, der Entscheidung des Obersten NaleS durch gewaltsame Besitzergreifung der strittigen Ge- biete.uwvrzittommcm iW. L. B.s Was mm? Nach der avkehnenden Antwort der Washingtoner Ne gierung auf das Berliner Ersuchen um ttebermittlung der deutschen Vorschläge an die Entente müssen wir einem Ultimatum mit kurzer Fristl-cmeüung und daraus dem Einmarsch feindlicher Truppen in das westliche Industrie gebiet entgegcnsehen. In dieser bedrohlichen Lage wäre eS für das deutsche Volk eine wahre Erlösung, wenn eS das Newutztseiu haben könnte, von einer starken und ziel- bemühten Negierung gesührt zu werden, die alle Garan tien dafür böte, daß sie in keinem Augenblick irgendetwas Mögliches und Notwendiges versäumte, sondern stets und unter allen Umständen so handelte, wie cs die jeweilige Lage erfordert. Solcher Bevorzugung in schicksalsvoller Stunde erfreuen wir uns leider nicht. Die Rcichsrcgierung. die nach einer iu später Nachtstunde eintresfenden Meldung zuoück- geireteu ist. war augenscheinlich den bis aufs Lntzersi,: oespannten Verhältnissen nicht gewachsen. Vom Reichs kanzler hörte man überhaupt nichts mehr: er schwieg sich gründlich aus. und Dr. Simons brennt schon lange der Boden unter den Fützen. Wie sehr das Gefühl nicht tatkräftig regiert und aerührt zu werde», auch auf der bürgerlichen Linken vorherrscht, beweist eine Auslassung der demokratischen „Franks. Ztg.". In der vor einem tatenlosen Hindämmern gewarnt und erklärt wird» die politische Lage erfordere eine höchste Rührigkeit von deutscher Seite, eine Rührigkeit, die ihre Richtung vor iklcm nach London -mi suchen sollte. Im übriaeu vertritt das Frankfurter demokratische Blakt den Standpunkt, das) sich au dem Grundsatz, nichts Umnvglichcs zu unterschreiben, auch unter den gegenwärtigen Verhältnissen nichts ändern dürfe, und damit befindet eS sich ohne Zweifel in Ueber- einstimmung mit der überwältigenden Mehrheit der Nation. Ja, mau kann ruhig sage», datz in diesem Punkte überhaupt völlige Einmütigkeit in Deutschland vorhanden ist. da die wenigen Eigenbrötler, die anders denken, sowohl ihrer Zahl nach wie wegen ihres Mangels an aufrechter nationaler Gesinnung überhaupt nicht in Betracht kommen. Also fest bleiben in der Verweigerung der freiwilligen Unterwerfung unter Belastungen, die über unsere Kraft gehen: das ist nach wie vor das oberste Gebot der Stunde. Daneben aber hat die neue Reichsregiernng die Pflicht, nichts zu verab« 'äumcn. was unter voller Aufreclferhottung dicsesGrund'aveS die Anbahnung eines Ausgleiches in die Wege leiten kann oder was im Interesse der Geltendmachung unseres Rechtes getan werden mutz. Gerade in letzter Hinsicht wäre eS grundverkehrt, die Hände in den Schutz zu legen und zu denken, datz Proteste ja doch die Sache nicht ändern können. Das Beispiel der Krtegöschuldlüge zeigt uns. wieviel darau' ankommt, datz wir von vornherein mit allem Nachdruck gegen feindliche Unwahrheiten, Entstellungen und Ncchts- vrüche Vorgehen und uns keine Mühe bei ihrer Zurück weisung und Widerlegung vcrdrictzen lassen. Nachdem wir uns endlich zu einer entschlossenen Bekämpfung der Kricgs- schuldlüge aufgerasst hatten, änderte sich bald die allgemeine Ausfassung so sehr zu unseren Gunsten, datz heute nicht bloß bei den Neutralen, sondern selbst im feindlichen Auslände die Stimmung in weiten Kreisen einen sehr beachtlichen Umschwung erfahren hat. Die Wirkung davon tritt in der französischen Forderung zutage, das; Deutschland ein er neutes Schuldbekenntnis im Zusammenhang mit der Er ledigung der Neparationssrage ablcge» soll. Ein solches Verlangen zu stellen hätten die Franzosen nicht nötig, wenn sie giaubteu. datz das iu Versailles abacvrctzte deutsche. Schuldbekenntnis noch moralische Zugkraft genug besähe, um damit vor der gesamten Kulturweit das fortgesetzte Er- pressungssustem gegenüber Deutschland mit einem Schein des Rechtes umgeben zu tonnen. vier gibt es für unS 'elbilverständlich nur ei» kate gorisches Nein. Dieselbe Festigkeit aber mutz von unterer Seile auch sonst überall betätigt werden, wo falsche Auf fassungen der Rechtslage sich infolge des Vorgehens der Entente einzunisten drohen. Es handelt sich vor allem darum, datz die Alliierten jede Nichterfüllung der Ver sailler Bestimmungen unbesehen aus das deutsche Schuld« kontv setze» und daraus die Berechtigung zur Anivendung des 8 18 Anlage II zu Abschnitt I des VIII. Teils über die Wiedergutmachungen Rrleiten. Der 8 18 ermächtigt die alliierten Regierungen zu wirtschaftlichen und finan ziellen Sperr- und Bcrgeltnngsmatzregeln, falls Deutsch-, land „vorsätzlich" seinen Verpflichtungen nichi Nachkomme. Die Einschränkung durch den Zusatz „vorsätzlich" drückt dem ganzen Paragraphen einen besonders beachtlichen Stempel aus. Danach kann Deutschland für die Nichterfüllung von Leistungen ans dem Vertrage nur verantwortlich gemacht werden, wenn eS böswillig, mit bemühter Absicht nicht leistet, obwohl es dazu imstande wäre. Dagegen ist es nicht haftbar, ipenn es die Leistung blvtz aus Fahrlässigkeit verzögert oder wenn cs durch uuverschuldetc Umstände, wie TpanSportschivierigkeften, oder weil die Leistung sein«? wirtschaftlichen und finanziellen Kräfte übersteigt, an Hy