Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.09.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010920013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901092001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901092001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-09
- Tag 1901-09-20
-
Monat
1901-09
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.09.1901
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
LerugsgebMir: «--»»»rn« , VN. d»ra dt« vrck , Ml. Dt» .DriddmrNaLrtcklk«' nt»rlnm >t«»ch ««,»»«: dir «etirbrr i» Drrddrn mld der oüchsin, Umaebun,. loo dt» Üvtrooun, durck, rtaene Boten «der <»«mittionüre ertolat. erdtitei, da» Blatt a» Wochentagen. die »ick! «ui Sonn- oder itciertaae toiaen. w »et rd»llau»aadcn »bcnd« und I»,»,en» tugeiieiil. vkr Niiitaab« ein,e>L»dter VchrM- dütle trme verbmdlichleit. v»r«t»r»ch,n«»lud: «MI «r. U und Rr. rvva. D»>e,ramm>«dre»te: N«chrtch«e» Dre«deu. vovtLor, HssLtl8tr. IS ampüvklt m Lusvabl: Kegröndel 1856 l üiLsnis ««««-, Ka^»>«-n. Haupt-GcschästSslelle: Marienstr. 38. 6»ea»-, t)l»«»v«»I»ävu- o«ck Krvvw«» Li«, Vitts, «raaro MV°Lb a« mit dlloi'svinnt«« I1«t7««-1 tZvicediiurolc, itrLMx nu<I «nresssitäl krilr Vilbei'«, HzM<:iiIiilii<t1iiiiL, SV LLül>ttr«drüolter diti-u»-,« SV. 8 killLio äer „lll'8rl!n8l' HaelnIelM" ompüsklt Lwb rur .Viutitluiin von « Iur»voa<«n ui»I Lt»o»nvn>«»I>, silr cidiuo ikoituncr. 8 iAE»«,sss«r»^.r^«r»r^v8!i»«Krk.»^rv.v.».vjxiri»t'.v^ Vsokstror kUrvartroil » vwpüvdlt t.jttijst'L v»ir «iVvo!ltt!ic!ii.ton 1»is roru 1>'oil»ston liir I»«UL<n, N Llsrr^i» imtl uut »tlr- uuä u üNo klickliolr H iiitlit; ,I«!r ^nnoukiitlut. ': Zsi I^SlicllllllLtSIl LÄL'^LLi K —————— —. , rvolil^ainucn-ii-.mi, imivv- »» btolit aus clvu lriscliuu Llättoru cl>.e Igelvlicur-tnuin it-'-tStnuvu K 8 VI-SLIl), ü LIiisuk,! 75« I'k., n, K vu« ,,- ^ plla-itvi, L Ltüulc 2V l't. Vvl'suuNt vital« uu«neürls. 8 ^ Lßl. llolspotkeirsll. Vresäbn, Keorxentliar. >i. killllitr. 'l LvLSU8vIürms itprinto ^oulttnlvu »II«« 1^« » »» ompllvlilt tu iriossttr äu.-nulil v. L. ksl8vdkv, !iVi!§l!l'8lf8l'8ll'. 17. ?l'kli;8l'8llM8 ^8. Aii^NLt^L^L 8. <7.»ii»nsl' -lvpcll UN das Nationalenivsinde». Hostiachrichteii. Mac Kinleff-Ojedächknißseicr. St».. e4R»L. a't>lkllkl. ^„snniinrnsicsll'art' ^alirsch ' ' ' ^ ^alirscheinlicfte. i!tckit»vt'rt, Zar in Frankreich iVkntht„a!!>. Aitteriitiat Warmer, aittllürend, naerhebl. ^kiederichlciac. ?;retta.i, 2tt.Leptcm!»er r;>0L. Ein Appell an das dentsche Rationalempfinden. Prinz Tkchun. der bereit» vor vierzehn Taaen am Berliner Aailerhofe die Sübnemiision für die Ermordung unseres Pekinger Gesandten Frriherrn v. Ketteler vollzogen hat, weilt nilt seinen Begleiter» noch immer auf deutschem Boden, nicht mehr als .Sühneprinz", sondern wie ein Mitglied eines befreundeten souverSnen Herrscherhauses, dem alle offizielle Ehren und An nehmlichkeiten erwiesen werden, die bei Fürslenbeiuchen üblich sind, und dem auch in privaten Kreisen geflissentlich Ehrenbezeugungen und Auszeichnungen entgegengelragen werden. Wer inzwischen wieder vergessen hätte, dah die Neffe des Plinzen Tichnn ursprüng lich nur den Zweck hatte, im Aufträge der chinesischen Negierung wegen des Pekinger Gesandtenmordcs uni Berzeihung zu bitten, der müßte den Eindruck habe», daß sich der Prinz des himmlischen NeickeS lediglich i» Teutichland auchält, um sich nach Kräften zu amüsiren. Kaum waren die wenige» Augenblicke des Siiluie- empsanges im Neuen Palais in Potsdam vorüber, so beelierte man sich, dem Prinzen das ^eben so ehrenvoll und io angenehm wie nur irgend möglich zu gestalten. Kein Tag vergeht, au dem der Telegraph nicht Mittheilungen bringt über die Thcilnahme des .erlauchten" Prinzen an militärischen Schauspielen und sonstigen ossiziellen Festakten, über die Besuche, die er bald hier bald da abzustatten geruht, über die Besichtigungen, die er in industriellen Etablissements Vvrnimmt. über die Empfänge, die ihm dabei bereitet, über die Ehrungen, die ihm allenthalben zu Theil werden. Dem Prinzen Tichun scheint cs in Deutschland so gut zu gefallen und von der Aufnahme, die er hier findet, scheint er so ent zückt zu sein, daß er sich auf längere Zeit in Berlin häuslich ein zurichten gedenkt. Offenbar ist er sich im Laufe der letzten vier zehn Tage bewußt geworden, daß er nirgends mehr als Sühnc- Vrinz. sondern überall, wohin er auch kommen mag. als das be vorzugte Haupt einer fröhliche» Fest- und Bergnügungsgeiandt- schaft behandelt wird, der man von Herzen gönnt, daß sic sich srdele Tage bereiten läßt. Dem patriotischen Empfinden des deutsches Volkes entspricht eine solche Behandlung des Sühnevrinzcn nicht. So sehr auch ionlt vielfach das Wechselnde und Wandelnde das einzig Bleibende in der Flucht der Erscheinungen zu sein scheint, die nationalen Gefühle sind doch in Deutschland »och stark und nachhaltig genug, um nicht den schnellen Wechsel vom Ernst und Schmerz des gestrigen Tages zur festlich-fröhlichen Stimmung des Heute, den jähen Uebergang von der Trauer zur Luit willig und leichtfertig mitzumache». Im deutschen Volke sind die Pekinger Schreckcnstage und all' die entschlichen Scheußlich keiten, die so viele unserer Landsleute in China erlitten habe», noch nicht vergessen. Tie flüchtigen Augenblicke, die der Vollzug der prinzlichen Sühne- inission beansprucht hat. habe» nicht die Erinnerung an die monate langen Entbehrungen und Anstrengungen anSzntilgen vermocht, die unsere ostasiatiichc Expedition durchzumachen hatte. Auch nach dem sich der Prinz Tichun einige demüthige Verbeugungen vor Kaffer Wilhelm geleistet und den ans gelber Seide geschriebenen Enlschuldigungsbrics des Kaisers von China verlesen hat. wird mau in Deutschland noch eingedenk bleiben der schweren Opfer an Gut und Blut, die das Deutsche Reich um der Ermordung seines Pekinger Vertreters willen bringen mußte. Für viele deutschen Patrioten gab es während des Aufenthalts des Prinzen Tschun in Deutschland nur zwei wohllbuende Momente: als die Frau unseres i» der chinesischen Hauptstadt meuchlings getödtcten Gesandte» und als seine Mutter den Besuch des Cühneprinzen ablehnten. Ter allein würdige und angemessene Abschluß der Sühne- inission wäre die sofortige Abreise des Prinzen Tichun und seines Gefolges gewesen. Dadurch ober, daß der chinesische Prinz unmittelbar nach dem Sühneempfang geehrt und bevorzugt worden ist fast wie ein Souverän, mit dem man von jeher i» ungetrübter Freundschaft gelebt hat. ist der Charakter der ganze» Sühneaktion getrübt und verwischt worden. Jetzt, nachdem Prinz Tichun vierzehn Tage lang pouisirt worden ist wie Jemand, dessen Zufriedenheit und Gunit man sich zn sichern sucht, erhält die Sühnemffsion nachträg lich fast das Ansehen einer reinen Komödie. Diese Komödie wirkt aber um io peinlicher, als sie leider auch von vielen Leuten in unabhängiger Stellung, die nicht mit den diplomatischen Rück sichten der hohen Politik zu rechnen haben, mit gespielt wird. .Politik verdirbt den Charakter!" ist ein altes Wort. Ter Staats mann muß ja nur zu häufig sein besseres Ich verleugnen, um im Kampfe der Interessen seinem Bolle Vortheile zn sichern oder es nicht zu iioliren. Aber gegen ein Scharwänzel», wie eS hier von freien Bürgern vieler Städte seit bald zwei Wochen um einen — Prinzen Tschun betrieben wird, muß sich das gesunde nationale Empfinden empören. Weil es von vornherein iraglich erscheine» muhte, daß der Prinz Ticbnn de» Sühneaang als solchen nachdrücklich und schmerzlich empfinden und die ihm aus erlegte Demüthigung so schwer tragen würde, wie etwa im gleichen Falle ein europäischer Prinz, so war eS doppelt geboten, deutscherseits Alles zu «dun. um die Sühne so zu gestalten, daß den chinesischen Abgesandten nicht einen Moment während ihres Aufenthaltes in Deutschland unklar werden konnte, weshalb sie nach der Hauptstadt des Deutschen Reiches gekommen waren. So lange Prinz T'chuu auf deutschen! Boden weilte, mußte er von Anfang bis Ende der Sühnevrinz bleiben, der alle Demülhig- ung, die ihn seüie Mission auferlegt hat. durchkostete: nicht einen einzigen Augenblick durste er sich als Fest- und Vergnügungsprinz fühlen, dessen fröhliches Gebühren bekundet, wie leicht ibm die Sühneaktion hinterher gemacht worden ist. Wenn es auch vielleicht nicht angängig war ihm von amtlicher Seite zu verstehen zu geben, daß man seine fernere Ainvescnkeit in Berlin und in Deutschland nicht wünsche, so hätte er doch unter allen Umständen noch Er ledigung seines Austrages >o behandelt werden müssen, daß ihm die Lust verging, seine» Aufenthalt über Gebühr auszndehnen. Das nationale wir unser politisches Interesse gebot es. ihn nach dem Empsang durch den Kaffer vollständig zu ignoriren und nn- beachtet zn lassen. Wenn eS in Teutichland wirklich Industrielle geben sollte, die den Sühneprinzen in der Hoffnung empfangen und festst haben, nm ein Geschäftchen zu machen, io würde das einen iehr bedauerlichen Mangel an nationalem Emvsffiden und eine Eharnklerlosigkcit bekunden, die an den Pranger gestelli werden muß. Et» solches Verhallen entbehrt auch der C'usichk. zn der die Ersirhrnng verhoffcn haben sollte. Wie wenig da-s Eiitgegenkommen. wie es seht dem Prinzen Ticknin erlisteten wird, inwonirt. hat L: Hnng Tichung bewiesen, der alle dicHnldignngen und Licbenswiirdigteiten. die ihm ans seiner Enrvpareiie aus gedrängt wurden, ickließlich mit Spott und Hohn, Mißachtung und Undank beantwortet hat. Das Fant der Sühnemff'sloii des Prinzen Dich»» dürste sür Dentschlcind kein estpiießliches sein. Unser Anieheii bei den Cliineien wird iedenialls nicht dadurch gefördert werden, daß der Pkt»,, nach Haine ziirnckgckehrt. erzählen kann, wie man in Deutsch land bemüht gewesen ist. die Sühncaktiv» zu einer Nebensache zu mache» und ihm io angenehme und vergnnate Tage wie nur irgend möglich zu bereiten. Haben doch sogar die Chinesen bereits e,klärt, daß sie den Empfang beim Kaffer über alle Erwartungen glanzend gesunden haben. Man wird sich nmer !o!ch'n Umständen kam» wunder» düsten, wenn bei den Chinesen der Gedanke an die Sühnemffsff'ii nicht unmittelbar mit den Geffihlen der Demüthig- nng. dei Buße und der Reue, sondern mit denen der Ziisriedcn- beit und des Vergnügens, der Erhebung und Ennuthignng ver knüpft bleibt und w an, Ende in E lffna gar der Eindruck nberwiegt. daß ans der Sühnemissiou schließlich eine Siegesinission ge worden ist. Rcueste Dra!ltme!duiiftcn vom 19. ^epteinbrr illkaclitS eingehende Teverckien befinden fick Leite l.t Berlin. lPriv.-Tel.) Der Kaiser begiebt sich morgen Vormittag nach Marieiibtirg, uni das alte Ordensichloß zu be tuchen. — Die kommandirenden Generale des l. und 17. Armee- loips Gras Finck v. Finckensteili und v. Lenhe erhielte» den Schwarzen Adlerorden. — Die Königin Mar- gherita von Italic» ist gestern in Stiaßburg eingetroffcn, von wo sie nach Namur reiste, um heute Vormittag ihre Reffe nach Brüst» sortzusehe» Von dort begiebt sie sich nach Sochien zum Beiuche ihres Obeims. des Königs A > b ert. — Ter junge Herzog von isachien-Eoburg und Gotha wird zu Be ginn des Winlerhalbiahrs nach der Hniipt-Kadeiienanstalt Grvß- lichierselde übcisiedeln »m dort mit Genehmigung des Kaffers »eine» ferneren Studien obznliegen. — Die Bcrakhnngen niit den Sachverständigen der verschiedenen Bernsszweigc über die einzelne» Tkeüe des Z v l l t a r i t e n t w u r f-Z beginnen an, Freitag im prcnpischc» Handelsministerium. Man hofft, sie mit Schliff; des lausende» MonaiS beende» zu können. — Die „Dtich. Dgsztg." schreibt: Wer die Erledigung der sog. Bors e n g es e h r c > o r m seht betreibe, der gefährde das Zustandekommen des Zolltarifs. Gciade der lelstge Zeitvunst scheine am allerwenigsten geeignet, an eine Ab!chwächn»g des BöstengciczieS zu denken. Die Vor kominniffe der inngsten Vergangenheit hätten recht deutlich gezeigt, daß eher eine Verschärfung des BöstcngeieheS am PInßc wäre. — Der bekannte Landichaitsnialer Pros. Earl Ludwig ist im hiesige» Elffabcth-Krnnkenhaiffe an einer Herzerweiterung gestorben. Berlin. Der Kaiser bat gelegentlich der diesjährigen Flottenmanöver an den Stacits'ekrctär des Reichsinarincaintes. Viceadmiral v. Tirviß de» Ster» des Komlhurs des König!. HausvrdenS von Hohenzollcrn verliehen. Berlin. lPriv.-Tel.f Die Nachricht von einer neuen H» s a m m enk >liist des Deutschen Koffers mit dem Zaren in svala wird in hiesigen unlerstchtelen Kreiie» sür unglaubwürdig gebasten. — Der „ReichSanz." veröffentlicht eine lange Liste der aiiiäklich der diesjährigen großen Hcrbstübuiigcii erfolgten Aus zeichnungen. Berlin. TrUv p e»tra iisp ortd a m P fc r „Durian" ist am 18. September In Suez angekomiiieii und wieder abgereist. Berlin. (Priv.-Tel.) Zuber Rörie»konserenz bei den, HandelSminister verlautet, daß Justizcalh Staub einen Antrag eingebracht hatte, wonach der Tifferenzcinwand zwischen Personen, die an dem Geschäft bclheiligt sind, ausgeichlofsen sein soll. — Wie die Koinmandite der Deiitschen Genossenschafts bank in Frankiiirt a. M. mittbeiit. beträgt deren Forderung an die Heilbrunner Gewerbebank 7',0Mff Mk.. während der Werth der sicheren Devvtefsekten sich ans 650000 Mk beläuft Für den ungedeckten Saldo bat die Bank weitere 150OM Mk. Aktien der Gewerbebank in den Händen. Giroverbindlichkeiteil in iienncns- werlher Höhe sind nicht vorhanden. — Ter Vorstand der Ber liner Börse richtete an den Vorstand der New-Norker Börse folgendes Telegramm: An dem Tage der Beisetzung des durch rnchloie Mörderhand gefallenen Präsidenten bitten wir Sie, den Ausdruck unierer tiefsten Svmpathie cntgegenzunebmcn. Berlin. lPriv.-Tel) Die bekannte Streitsache des Fräuleins Anna Milewski gegen den Herzog Emst Günther von Schleswig-Holstein stand heute wieder vor dem hiesigen Land gericht zur Verhandlung. In einem früheren Termine war be schlossen worden, den v. Llnmeiithal durch das zuständige Dresdner Gericht als Zeugen vernehmen zu lassen. Dieie Ver nehmung hat stattgesilnden. Auf die Frage, wie der Ausweis ungsbefehl der egvvtijchen Regierung zu Stande gekommen sei und ob dabei eine Intervention des deutschen Konsuls mitgcwiikl habe, hatte Herr v. Blumentbal indeß die Zeugenaussage ver weigert. Rechtsanwalt Lubsznnski beantragt die Vereidigung des Zengen und hielt ihn nicht sür berechtigt, die zuletzt erwähnte Frage nicht zu beantworte». Herr v Blumentdal müsse durch ge setzliche Mittel und eventuelle Haft gezwungen werden, über den fraglichen Punkt auszusagen, falls er nicht ausreichende Gründe für die Zeugni'ßverweiaerung ongebe. Im Lause der Verhandlung wurde milgethelit. daß ein staatSanwaltschastiiches ErmittelungS- > verfahre» bezüglich der Klägerin und Herrn v. Bliimenthol schwebe. Tie Verbandiung beichiänkle sich im klebrigen auf die Be» ! eidignng des Zeugen v. Biunienibal: die Vereidigung wird dem- ^ nächst vorgenommen werden. Ob diele in Dresden oder an hiesiger Gerichlsilelle erfolgen wird, ist noch nicht entschieden. ES wird ein neuer Termin anberaumt werden. Berlin. Heule 'Mittag fand in der amerikanischen Kirche ! eine Trauerseier sür Mae Kinle» statt. Anwesend waren die zur Zeit in Berlin weilenden Minister, der Botschafter und das Bvlschcistsvei'vncii Der Kaiser hatte Prinz SolmS-Barnth mit der Vertretung betraut und außerdem besohlen, daß heute stimm» siche Schiffe der Marine die Flagge ans halbmast führen. Als Vertreter des Reichskanzlers war Geheiniralh Güniher erschienen Die Feier begann mit Ehvvin's Trauermaffch. Nach Gebet und Gcsang^bieit Revcccnd Dichie eine Gedächtnißrede: er führte im ciilen Tbeile ans, alle West vcnabschcue das inrchtbare Verbrechen; Irolzdem tolle man nicht dem Vergestiliigsgciüblc nachgcben, da cs nicht im Geiste Gottes und oes Ermordclcn rei. Tann wrach er das Gefühl der lieisten Smnpathie für die Wittwe aus und jeierie endlich die Staatskunst, die Rechtschaffenheit und das Eh'.isten- khnm des Todien und schloß mit einem Hinweis^ auf Nooievell. non dem Beiles zu erwarten sei. Gesang und Segen beendeten die Feier. Berlin. iPriv.-Tcl.) Tie Arbeiterkommifflvnc» erklärten gestern und heute in allen größeren deutschen Glastabriten den (ff e » era Ist re i k der Glasarbeiter sür beendet und er suchten nm Wiedereinstcllung der Streikenden. Der Streik ha!, abge'eocn von den verloren gegangenen Arbeitslöhnen, im Ganzen lllOOni» Mk. gekoste:. Köiiigsber g. Der Oberpräsident der Provinz -Oitvrcußcn Freiberr v. Nichihoien veröffcnlstcht nachstehendes ihm z> gegangenes Handschreiben des Kaisers: „Es ist Mff eine wahre herzliche Freude, daß Mich die Manöver in dieiem Jubehalir des picußffcben Königlhums ui Meine getreue Provinz Ostpreußen geführt Hoden. Der herrliche patriotische Empfang, der Mir und der Kaiierin und Königin. Meiner Gemahlin, von Seiten der Provinz wie von Meiner Haupt- und Residenzstadt Königs bcrg bereitet worden ist. bat uns überaus wohlthiiend berührt. Jcl darr darin den beredten Ausdruck >ener bewährten Treue erblicken, mit der die Provinz allezeit zu Meinem Hauic gestanden hat und nehme gern Veranlassung, hierdurch Unseren lieiempsiindencn Dank ansziffprechen. Indem Ich Sic beaiffnage. dies zur Kenntniß d-, Provinz zu bringen, füge Ich zugleich den Ausdruck Meiner leb hasten Genunthunttg und dankenden Anerkennung hinzu sür dm vortreffliche Aufnahme, welche die Truppen lroß der gesteigerten Effianarsiernngslast in allen Kreisen und Ortschaften gesunde habe». Danzig, an Bord Meiner Jacht .Hohenzollcrn", den 19. September 1901. Wilhelm li. Elbing. Die Kaiserin traf aus dem Manövergeländr zwischen Prenß.-Stargard und Tiffchau kommend, heute Nach mittag 2" - Ubr hier ein und fuhr sofort »ach Eadinen weiter. Kiel. iPiir>.-Tcli. Hier erschoß sich aus Furcht vor Strafe wegen Uclaiibsübersckreilung der Sergeant Gerhardt von der 4. Kompagnie des l. Eriatz-Seebakaillons mit dem Dienst gewehr. —^Dic Strafkammer v er n r t h e i l te den Lehrer Johann Friedrich Sicpen ans Ohligs aus Grund des 8 l74, Abs. 1 dc Strafgesetzbuches zu 5 Jahren Zuchthaus. Ha mb »rg iPriv.-Tcl.i DaS Inesiac Gewerkscbastsknrtell beschloß die Errichtung eines eigenen Gewerk I chafl s h anic nach Berliner Muster. Köln. iPriv.-Tel.) Die Rherrisch isffahrt auf der ganzen Stronffirrcke ist unbehindert. — Tie K ob I enz n in h r nach den Rubrhcffen übersteigt wesentlich die Ausfuhr: die Kolneniäger in den Rliciiihäien und am Obenh.in sind ül.cr'.',lu. — Die G r o b b l e chw e rkc beabsichtigen, einen Ailstuhrverband zu bilden. — Die außerordentliche Generalvenanimsimg dc, Bonner Bergwerks- und HüttenvereinS vsicnbarte nneranicklicl Verhältnisse der Eementwerke mit dem nordwest niittei deutschen Eementstnidikat. Das Cementsimdikat hatte durch Wett bewert' mit den widerstiebendcii Fabrilen einen Veilnst von nn 2>-'r Mill. Ml., den die Syndikatswerke decken sollen. Da L:.r dikat heaniprnckt vom Bonner Bergwerlsverein 159IX» Mt. nud die Sichclstellnng von tsiOOiXi Alk. sür weitere Aiffprüche. Die Generalversammlung lehnte diele Aiffvrüchc ab und erklärte den Vertrag mit dem Bonner Bergwerksverein als nicht zu Recht be stehend. K ö l ii. <Priv -Tel > Die werthvollcn, aber zur Zeit wenig begehrten Stückkohle» und Nußkohlen Nr. 1 werden, nm weiteres Aiffammcsii zu verhindern, den Grubeiibcamlc» als^Hairs drand überwiesen. Früher erhielten sie nur mindcrwenhigc Sorten Auch Arbeiter» wird diese Kohlensorle ohne höhere Prcisbcrcch nung als Hausbrand überwiesen. K a i s e l. (Priv.-Tel.) Ter Mitbegründer und frühere Ver antwortliche Redakteur des Ka N c l er T a ge d l a t t es, Hos buchdruckcr GollheNt, ist. 79 Jakrc alt. gestorben. Frankfurt a. M. lPriv. Tel.) Tic Franksurter M etall geseNschaft eiziclte einen Reingewinn von 2».- Mill. Vit. gegen 8H» Mill. Mk im Vorjahre. Tie Generniveriamnilliiig be schloß, aus das von lOaus )2Mill. erhöhte Alticnlapita! 16 Proz. Dividende zu verlheiien. gegen 25 Proz. im Bormhre. Eolberg. (Priv.-Tel.) Bei der hiesigen Kreiswarkassc fand dieser Tage der Verdandsrcvffor ei» ganzes Portefeuille von Wechsel», die seit Jahren liegen und aus denen sich keine Fällig keitstermine befinden, die alio auch nicht vrcffcnliit und nun werih loic Papiere geworden sind. Seiner Zeit hat daraufhin der lang lährige Rendant der Kreisiparlasse. Spindlcr. vielen Leuten von hier und Umgebuna gegen Stellung von ic Zwei Bürgen Geld geborgt, aber diele Wechsel sämmtlich mit den Fälligkeitsterminen zu veriehen und zu vräscntiren vergessen. Jetzt versucht die Kasse vielfach vergeblich, diese aiisgeliehencii Gelder noch cinzuziehe». Die meisten Schuldner wollen es auf die Klage ankommen lasten. Breslau. (Priv-Tel) Die Firma Ernst K uznitzkh in Breslau, die niit etwa 2.5 Mill. Mk. bei der Beleihung ge fälschter Ladescheine der Nhederei vereinigter Schiffer bclhciiigt ist, hat ein Moratorium bei ihren Gläubigern nachgeiucht. Breslau. (Priv.-Tel.) Im ruisiichen Grenzorte Niska ver suchten einige Personen, das Wohnhaus des römisch-katholischen Pfarrers in die Lust zu sprengen. Die Dynamitpatronen zer störten die Wände, doch ist 'Niemand verletzt worden. Die Thatcr sind unerkannt entkommen. Wie». Ter amtliche Bericht über den Saatcnslist» d von Mitte September sagt: Die Ergebnisse der Halmfrüchte bestätigen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite