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Dresdner Nachrichten : 26.09.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188509269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-09
- Tag 1885-09-26
-
Monat
1885-09
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.09.1885
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11 dclldliltiken. Tageblatt für Politik, ZickisMi«. -eMsmile-r, MiIE IrmtE. o«soNnn«» is70. i Lä-Loäteter»^ krLSSl^tr. ^o. 7. ßeljei" u. k?orire- Oslsnlonio -Wasi'vn ^Ibum5, Ksclier ioiimuei»- u. Xun,lx«r«>>5»tna». cigan» fsbrilc. kxporl. üroo-o t>I»u«ll»cd«»tro»»» M k^sgaLln: nur pr»»«r»tr»»»v 2 81. LedLcksl s IlsstLiirsLt LwaUsnIrok. XroQkL-LrLu, talzron ^a»««vl»»ult. Solei KpeMM: Luxiburzsi «»»«»»,. ^Uvlnl V1»t«tl»ek«» Heil- vaä riakraoziwlttal bei llrcut- I«i«I«o n./ LckEiiv-! ruptLocken? «v. Alvloouvr vosädrix« ürkolg«, ^uirtiebavogsn z.I> t.kk»». »0'»lr.Uu- reit», leiil. Le««»ieltkl. *LLrvar»tr. LS. ^LiWDVIeL ?LlLLS^ i ksiiitlar Snmalrü mib Uvelitelitt'r Vuelt» Uavaus-Llnlaev. pri-tdxokFvvt. « , Ukvrra^vkonü tumv 0ix:»rr6 vvv seit««« Guter tzuultUlt. M > Oas Veite, vr»3 bir-N« r in t Ivurren kl. i.'lwr ?i»j^Irz§6 !,tdrj(7ilt voräov ikt. A a/sorirt iu LLir.tt>n ii UX» KLtÜ^lL 7 Lliirli üO ?lk-. LtUelc 6 k/^'- » ! Hr.W!. 8>i»»ui», 1'lI>n!l/x!r8tr.,Lt^ Ont-ridsli'.ZI. H ?r«k. vr. MW8 Vris1vLl-MnllLl-I.vidvL8vkv smiikodlß .ISLL ZMsvIS 3k«u«»tü,Itvr Nr. 2HA. 30. Iihrsurß. A»f1ß-e: 40.000 -rpl. «*«ää»r» Me de« 2«, Septtr.i Närttprftwlii» mittlerer Stärke »ei durch! schoittlich fiarkck SeM-Nim». mle^ »uo^edreitete» un> anholleoden Nieder- «c»lä,en. Brrhi .„i^r. kalt. Dvesdnr. 1885. ZonnabettÄp2i;.SePtbr. «erantw-rUiib« Rettcll-ur iür Politisch«- vr. Emil Biere» in Dretdcn. DaS sanfte Geflüster der Diplomaten und das Kritzeln ihrer Hedem wachsen allmälig zu einem Geräusch an, daS den militä- riichen Lärm des bulgarischen Rummels übertönt. Die befürchtete Welldung zum Schlimmeren ist ausgeblieben und so gespannt und verworren die Lage auf der Balkanhalbinscl auch noch ist. — zur Zeit niedren sich die Aussichten aus eine friedliche Beilegung des bulgarischen Zwischenfalles. Sratt Bataillone in fliegender Hast »ach Ostrumelien zu werfen, klagt der Sultan sein Herzeleid den Großmächten. Zwar haben türkische Truppen das Grenzdorf Kailibar besetzt, aber rS kam zu keinen, Zusammenstoß, da bulgarische Streitkräfte nicht anwesend waren. Ihr eigenes Interesse gebietet der Pforte, Blutvergießen zu vermeiden, zumal sie auch genügende Streilkräste nicht zur Beifügung hat. Die Großmächte verbieten der Türkei nicht gerade ein gewaltsames Nicderwersen des Ausstan des, aber sie geben ihr zu verstehen, daß sie dasselbe nicht wünschten. Die Türket wird ihre zögernde Haltung solange bewahren können, als in Ostrumelien Ruhe und Ordnung herrschen. Personen und Eigcnthum geschützt sind und insbesondere die dort lebenden Mu- halnedaner unbehelligt bleiben. Letzteres ist einigermaßen zweifel haft. Man berichtet, daß dieselben sich zllsanimcnrvtten und Banden bilden. Fürst Alkzander will sie entwaffnen, erklärt aber, damit noch zwei Tage warten zu wollen, bis der Sultan die Vereinigung beider Bulgarien aneuenne. Tann, hofft er. würden die Musel männer von selbst sich wieder ihren friedlichen Beschäftigungen hin- gebcn. Nun so flink wird der Sultan wohl nicht seinem Vasallen zu Diensten stehen und dessen Treubruch gutheihen. Es ist immer hin möglich, daß es in Ostrumelien zu gräulichen Szenen kommt. Ter Glaubensfanatismus der Muselmänner könnte sich leicht an den Leiden ihrer Brüder in Ostrumelien entfachen. Der Zar seiner seits wendet recht augensällige Mittel an. um offiziell jede Be- theiligung an dem Umstürze abzulchne»; dahin gehört die Ent lassung aller in dem bulgarischen Heere dienenden russischen Offiziere. Wenn diese Offiziere sofort aber wieder in die sich bildenden Frei- willigen-Bataillone einlreicn. so kann doch offenbar der Zar nichts dafür, daß man seinen Willen so falsch versteht! Im Allgemeinen herrscht die Ansicht vor, daß schließlich der Sultan darein willigt, daß beide Bulgarien sich vereinigen und die Oberhoheit der Pforte anerkennen. Letztere Maßregel ist die Brücke, die zur Wiederher stellung des Friedens führt. Fürst Alexander läßt von seinem Konak in Philippvpcl anßer der bulgarischen Fahne auch die mit dem Halbmond wehen und befahl, daß an den Staatsgebäuden die hciunlergerissenen türkischen Hoheitszeichen wieder angebracht werden. Der Sultan trägt Bedenke», durch kriegerisches Vorgehen den Nest seiner Herrschaft in Europa auf's Spiel zu setzen; die Rüstungen Serbiens und Griechenlands sind bloße Vorsichtsmaßregeln. Sie möchten dabei sein und Anthcil an der'Beute davon tragen, wenn die anderen Balknnvölkcr an der Türkei Standrccht üben. Sechsundvierzig wackere Deutsche waren es. die sich im öster reichischen Reichsrathe zusammenthaten, um einen eigenen »Deut schen Club" zu gründen. Sie trcn»te».sich von ihren anderen Lands leuten, die, etwa 70 der Zahl nach, den Rest der famosen „Benaffungs- partei" darstellten »nd die es mit ihrer Leisetreterei und Kurzsich tigkeit und nicht zum Wenigsten infolge der in ihren Reihen ein- genssenen Korruption glücklich fertig gebracht haben, daß die deutsche Nationalität aus der ganzen Linie iich^in Oesterreich .zurückgedrängt sieht. Diese Herren vereinigten sich z» einen, sog. »Deutsch-österreichi schen Club". Sie konnten sich nicht zu einer unerschrockenen, rücksichts losen Vertheidignng des bedrängten deutschen VolksthumS auirafsen. Den», so kalkuliren sie. damit verscherzen wir uns alle Hofgunst; wir wollen aber hübsch regiernngssähig bleiben. Als ob die Sta ben. Römlinge und Feudalen, die jetzt im Donaureicde donüniren, nur die geringste Rücksicht ans sie nehmen würden! AlS ob die gegenwärtigen Machthaber nicht einzig vor der muthigen, überzeug- nngslreuen Vertretung des Dentschthums Respekt hätten I Die sog. „Staatsmänner", die Herren Dr. Herbst, v. Chlumetzki. v. Plener und Conforten schielen zwar nach den Ministersesseln, aber erhalten sie nie. Sie lassen sich vielmehr von den Feinden des Deutschthnnis als Werkzeuge gegen ihre Landsleute mißbrauchen. I» dein Ber- zlveiflnngskampfe, »velcher über das Deutschthum in Oesterreich gerade infolge der Sünden HerbstS und Gen. hereingebrochen ist, ist die Halbheit nicht mehr am Platze: hier wird auch die »schärfere Tonart nicht auf die Dauer mehr anSreichen — die Deutschen Oesterreichs verlangen von ihren Vertretern Thaten, statt Worte. Ihre gefeierten Vorkämpfer, wir nennen nur die Abgg. Dr. Knotz, Strache, Krzpek, Stemmender und LZeitlof pflanzten eine weithin sichtbare Fah ^ resormpolitik, städtischen Mittelstandes und Be- l>r Programm schrieben. Das ist eine markige, gemeinverständliche Sprache! Der preußischen LandtaaSwalilbeivegung haben wir in Sachsen, die wir soeben die gleichen Wässer haben rmm ^ ' ----- - Leds Erhaltung des Bauern- und kämpfung der Korruption in rtige, gemeinverstän den grünen Klee zu loden. Ebenso gegnerische Presse an idr kein gute- v. Bennigsen aus dem Reichstage getr loS gelassen hat, fignrirt er unter dem frout-MarschallS". Auch jetzt will er rärschällS". Auch Mt will er der ,t fern bleiben. Ein sachlicher Grund natürlü ärchen r und seine pitznamen eines ar- Her daß die itdcm Herr artei führer- Hinter- Thätig- t zu er kennen. Er stellt sich ganz auf Seite der Regierung, lobt Alles und Jedes, wo- von oben kommt und verbrämt dies, indem er ein kräktigeS Äörtlein stießen läßt. Dal gegen die wäscht likenhaß des Kultnrkampfers, die Welienwuth des hannöverschen Nebelläufers und die Schmeichelei des geübten Stockspringers. Die »Kreuzzeitung" argwöhnt, Bennigsen wolle sich »nt seinen An griffen aus die Komervativen für den Fall als Minister empfehlen, wenn der Kronprinz den Thron bestiege. Jedenfalls ist soviel rich tig, daß Bennigsen eine bemerkbare Schwenkung nach rechts voll zogen hat. Während er 188l ebenfalls ans der hannoverschen Lan- vespersamnilnng ein Wahlbündnis, zwilchen Nationaliiberalcn und der Fortschrittspartei warm empfahl, fordert er heute seine Partei ans, bas Zusammengehen mit der Fortschrittspartei zu unterlassen und daiür die Freundschaft der Freikonscrvativen aufzusnchen. Das ist immerhin cuie aneekcnnenvwerlhc Leistung. Das Geschimpfe Eugen Richters kann sich Bennigsen ruhig gefallen lassen. Eine weitere Folge der Benninscn'schen Rede aber wird sein, daß die Fort schrittler in vielen Wahlkreisen mit den Ultramvntanen gemeinsame Sache mache». — Wiederholten Schlaaansällen ist gestern Morgen die Natur des Herrn Prof. Dr. Wigard doch erlegen. In n osse ielbl Reueste Telegramme der „Dresdner Rackr." vom 25. Scptbr. Berlin. Die „Nvrdd. Allg." erklärt, alle Dinge, durch welche Hr. v. Friesen die sächsische» Konservativen seitens der ,/Nordd. Aklg.'lverdächtiat glaubt, charakterisirten sich als willkürliche Insinuationen, deren Veranlass»»« schwer zu errathcn sei. Sie habe gerade die antisemitischen Extrem-Konservativen der Dresdner Antonstadt im Gegensatz zu den wahrhaft Konservativen überhaupt und den sächsischen Komervativen gestellt, das gehe aus ihrer Aus lassung klar hervor. — Die serbische Gesandtschaft veröffentlicht in der »Nordd. Allg." eine Bekanntmachung, nach welcher die Mobili- sirung der aktiven Armee und des zweite» Aufgebotes angeordnet ist. Alle serbischen Uiitcrthaiicn, welche in Teiitichland leben und der aktiven Annce oder dem zweiten Aufgebot angchören, haben sich sogleich ihrem Kommando Porziistellen, widrigenfalls sie als Deser teure betrachtet und als solclrc vom Kriegsgericht abgeurtheilt werden. — Die offiziöse »Nordd. Allg." äußert sich in ihrer Rund schau geringschätzig gegen das turbulente Treiben der bulgarischen Aklionspartei, von dem sich der richtige politische Takt, der die Staatsmänner der Pforte antrcibt, vor Allein Fühlung mit den maßgebenden Faktoren Europas zu suche», ungemein vortheilhaft abhebe. Sie spricht von einem frivolen Hercinsbeschwvreii des Kon fliktes. — DaS Zustandekommen einer Konferenz gilt »ach Ncber- einstinimuilg Londoner und Wiener Gerüchten für gesichert. Kiel. Nach der „Kieler Ztg." wird die Entlassung der aus gedienten an Land oder Bord von Schiffen in heiinischen Ge- iväfscrn befindlichen Mannschaften sämmtlicher Mcirinethcile bis Schluß des Monats erfolgt seik Paris. In dem gestrigen Ministexrath machte Freycinet Mittheilung über Englands Vorschlag, Schritte zur Wiederher stellung des Status Quo in Bulgarien zu thun und über den Antrag Oesterreich, die Mächte möchten den Fürsten von Bulgarien oussordem. sich jeder Feindseligkeit gegen die Türkei zu enthalte». Ter englische Vorschlag kann als allseitig abgelchnt angesehen werden. Oesterreichs harmloser Antrag findet günstigere Aufnahme. London. Tic britische Regierung proponirte de» übrigen Unterzeichnern des Berliner Vertrages, gen,einsame Maßregel» für die Herstellung des Status Ouo in der Türkei zu ergreife». Tw »TimeS ' mißbilligt diesen Vorschlag und meint, England solle sich an der Revision des Vertrages bctheiligrn und die legitimen Be strebungen der Böller L-udost, V h i l i p v o p e l. Wigard ist ein weit über Sachsen lfiiians bekannter Politiker ge storben, der in Dresden selbst wiederholt eine große Popularität ge »osse» hat. Der Lebenslauf Wigard's war außergewöhnlich und pselbewegt. 1807 in Mannheim als Sohn eines bayrischen Hof bibliolhckars geboren, sludirte er in München die Rechte und er lernte bei dem Altmeister der deutschen Nedezeicheiikunst, Gabels berger, die Stenographie, welche ihm den Weg zu seiner politischen Entwickelung bahnte. Bereits 1881 arbeitete er ans dem bayrischen Landtag als Stenograph und folgte 1838, als Sachsen in die Reibe der Berfassungsstaate» cingetrelci, war, einem Ruse nach Dresden. Anfangs engagirte ihn die „Leipziger Zeitung" als Landtagsstenv graphen, bald aber wurde er im Staatsdienste angestelll und hat van» thcils als Stenograph, theüs als Lehrer der Stenographie sich um die Einführung dieser edlen Kunst in Sachsen unvergeßliche Verdienste erworben. Er trat mit dem Titel „Professor" als Vorstand an die Spitze des von ihm bcgründclen Kgl. stenographischen Jnsüints, daS seitdem eine wahre "Akademie geworden ist und die hervorra gendsten Autoritäten der Stenographie als Mitglieder zählt. 18-17 erhielt Dr. Wigard einen Ruf als Stenograph zu dem vereinigten preußische» Landtage »ach Berlin, 1616 aber erging von de», sog. FünWcr Ausschüße dcö VorpgrlgmentS in Frnnkiurt ein Gesuch an die sächsische Staalsregierung, den Pros. Wigard dahin zu beur lauben. Wigard war inzwischen in Dresden znni Abgeordneten in daS Fraistsuiter Parlament gewählt worden, er schlug damals den spateren Minister v. Earlowitz. In Frankfurt schloß sich Wigard der demvkralischen Partei an und wurde von der Nationalversamm lung mit der Leitung der slenogr. Kanzlei beauftragt. Als im März 1619 die sächsische Regierung die sächsischen Abgeordneten ans dem Parlamente zurückberics. leistete Wigard der Abberufung keine Folge und ging mit dem sogen. Rumpfparlamente nach Stuttgart. Das Justizamt Dresden zog ihn wegen seiner Theslnahme m: dcr Stuttgarter Versammlung und wcil er sich Handlungen zur Vorbe reitung des Hvchverraths hatte cu Schulden kommen lassen, zur Nnleriilchnng; das Oberappcllationsgecicht stellte diese aber wieder cin, da er als Abgeordneter unverletzlich gewesen sei. Doch wurde Wigard aus dem Diszipliuarwege wegen ecgeimiächtiger Entfernung von der Aiiitsstcllc „guicscirt"; Rang und Titel sowie -/>o seines Gehaltes wurden ihm belassen. Wigaro hat seit INO dielen Ruhe gehalt bezogen und auch nie wieder m» seine Anstellung im Staats dienste nachaesucht. Er schrieb seit lll-'-n mehrere stenographische Werke, wendete sich jedoch später von der Stenographie ganz ab, am Donnerstag üdosteurovas anerkennen. Ter ArtiUeriehaliptmann Wikiforow wurde Der russische Militär- ini Zajecarer g zum KriegSminister ernannt, attachce Kantakuczena bleibt in seiner Stellung. Belgrad. Tie Nachrichten von Unruhen Kreise sind munden. Sofia. Ter Präsident der maeedonischen Gesellschaft deS- avouirt die ohne lei» Wissen veröffentlichte Proklamation, welche die maeedonischen Bulgare» zur Erhebung auffmdert. — Der Fürst von Bulgarien trlegravhirte dem Eiare». daß. wen» die Mbernmng der russischen Offiziere gegen ilm gerichtet sei, er für das Wohl der bulgarischen Nation bereit lei. seine Krone zu opfern, wenn das Aus land die Union ichütze. — Die Mohamedaner nehmen an den fortge setzten Huldigungen des Fürste» Tbc-il. Das türkische Blatt „Hilal" erkennt den Fürsten als Souverän a». lobt dessen Haltung gegen über den Mohamedancrn und nppcllirt an den Sultan, die Union zu sanktioniren. — Die »Sol>rame" wurde nach der Votirung des Credit-Bndgets noch gestern geschlossen. Kärawelow kehrt nach ' "ippöpel zurück. erliner Börse. Die steigende Bewegung machte heute weitere Fortschritte, indem die aus London signalifirte Meldung des „Standard", daß der Zu'ammeiitiilt einer Konferenz behufs Erledigung der bulgarischen Frage gesichect sei, sowie die zunehmende Geldflüssiakeit. animirend wirkten. Von Speknlationspapieren. sowie aus dem Rentenniarkte fanden umfangreiche Käufe tür Frankfurter Rechnung statt. Matte Haltung zeigten Moiitanwerthe, für welche anläßlich neuer ungünstiger schlesischer Eisenbahnberichte starke Ber- kansslust herrschte, sowie Ostpreußen und Marirnburger, in welchen auf Grund ununterbrochener rückgängiger Einnahmen ansgevrhnte Realisationen und Blancoabgaben stattsanden. Im Kässavcrkehr waren Banken und deutsche Bahnen fest, österreichische Bahnen schwächer, Industrien steigend. Zinnncrinai»! 2'/« Proz. höher. Pri vatdiskont 3 Prozent. Kr « » «»» r » B. ee»t»rr. clre»It 228".. e«„t»»adn 232. r,«. »«r»ci> ,«»».. Galizlcr ,8W.. »anvlrr 61".. «pror. Uiiaar. «sldrroic 7»-/.. G,tthar»b->h» —. I8SH6. D°rms«ii»ter —. Schwächer. «>««. 2». «r»«»r. Srrdi« 283,16. —,— Lo«»,r»en . N«r»wesl»«»» —. «attzicr —. Ungar. Srrdl«Ungar.«-!» W.12. Frft. « » r» S . 2». «r»«»r. «chlu». «ralr 8«,SO. «»Irldc U«.72. Jlallrnrr Sü.OO. «t»a1»ba»u —. La«»ar»ci> 28»,«X», VrtorltLtrn —. Spanier Ü6L3. v«ft. «al»rr»»r —. ikgqptcr 326,IX». Ottomanen SN.»». Fest. «»»Van, 2L. Septdr. «arm. NM>rI»MIn. S-ns-lS SS".. 1873er RnNen «>!,. Italiener SIS«. Lamdarpe» 11. Türken ilc-,. «pr-c. fand. Amerikaner IS»,. Lprae. Ungar, «olprrnte 78"». Orftrrr. «aldrrnie 88. Vrruß. cranial« 1«t",. S«H»ter 61-,„. Vttamantank IO",.. Suez-Actien 8»>/,. Neue Egqpter »'"» »«>». — St»««»»«! Fest. - Wetter: ttiihl. »»»«In», S. Septtr . Nach«. ,«etrei»emar1s>. Spiritut »r. I»a Lite, A>« »»»«. »r. Se»te»»«r-Ok«-»er 3S.SN. »r. «-»»»»er-rceemper 38ch». »r. April- «ai N.S». Welze, Pr. «eptrmter 133,»». Ragge» Pr. Sevtember Oktobrr I31.N«, »». «anenarr-Derewter 131,«>. »r. April «a« lll.cx». «U»»l „e, »r. Leptbr.- vkt»»rr Oktader-A-pemper ir^X>. pr. «prU-Mai «7^S. Zink unpcr- Stettin, S- S«Üte»»er, «nch«. 1 Mir. («etreipemarAi. Weizen matt, lae, 1«->»-Ii»-X». »e. «e»«»r..Ok»»»rr IL2.S», April-Mni I6S.S0. Roggen »n*rrä»»rrt, lae, i«^»-INM. »r. «evt.Cttober 12S/X,. ,r. «prii-Moi iil.<x>. »i»« n»»rr«n»rtr. »e. «epirmt^-veilr. is^x>. pr. «pril-Mai 17^X>. »pirlin« «ai«, l»e» S.tX>, Pr. Grpi.-Ok»«»er 3SL», pr. Nopemper-Decemper 3S.0», pr. Geirrt»« enhig, fest, vieyl träge. L«k«le» u,» GSchstsches. . OLerforSmrister Fe-dtnanb RKling in Dresden er- dielt da« Evmlourlreu» U. Kl. vom Albrechttorden. Medizi in Tenben, d>mn in Thätigteit vergaii e. lind ließ sich daun als Dresden nieder. "Neben die Politik keineswegs. studirte auk der hiesigen^ Klinik praktischer ülrzt erst dieser medizinischen , Wigard war Demokrat in der 1618er Auffassung; er hat zeitlebens bei diesem veralteten Standpunkt verharrt und verschloß sein Auge all' dm geschichtlichen Veränderungen, die Deutschland seit 1818/19 erfuhr. So stimmte er 1807 im norddeutschen Reichstage gegen die Neichsverfaffung. Es war natürlich, daß er bei solcher Versteine rung der politischen Anschauungen politisch imiiierniclir vereinsamte. Sein starres Festhalten an Prinzipien würde ihn wohl noch weit früher, als es thatiächlich geschah, gänzlich der Gegenwart entfremdet habe», wenn Wigard nicht durch seine lebhafte Thcilnahme an den Gemclndeangelcgenheiten sich minier wieder in's Gedächtnis; zurück- gebracht hätte. Er wurde jahrelang in's Stadtverordneten-Kolleginm und von diesem in den Stadtrath gewühlt. Alle seine Aemter be kleidete er mit großem Eifer. 1807 wählte ihn Dresden in den norddeutschen Reichstag, doch gelang eS ihm dort nicht» zu irgend welcher Bedeutung zu gelange». Aergerlich über diese Erfahrung kandidirte er nicht wieder zum Reichstage, wohl aber war er An fangs der 70cr Jahre Landtagsabgcördneter für Miltweida. Auch da brachte es sein starres Beyarrcn bei veralteten Grundsätzen da bin. daß er nicht wieder gewählt wurde: in Altstadt-Dresden aber miterlag er bei einer Landtagswabl gegen Aug. Walter, seinen späteren fortschrittliche» Parteigenossen. Seitdem ist Wigard im öffentlichen Leben nicht mehr viel hcrvorgetretcn: er widmete sich seinen anderen Ehrenämtern, z. B. in der deutsch-katholischen Ge meinde und der Freimaurerloge. Um Enisühruiig des Luniwesens in Sachsen hatte Wigard ebenfalls wesentliche Verdienste. Die Ehrenhaftigkeit seines Charakters vefföhnte auch seine politischen Gegner mit der Schroffheit, mit drr er ihnen nicht selten cntgegen- trat. N-.:n ist der unermüdlich tbätige Mann, der es aut 78 Jahre gebracht hat, sanft in den Armen der Seinigen gestorben. Friede feiner Asche, Ehre seinem Andenken! — Die telegraphisch schon erwähnte Erklärung, welche der Vorstand des kvnservativen Landesvere > ns iin König reich Sachsen» Frhr. b. Friesen, von Schloß Rötha aus erlassen und in der „Krcnzztg." veröffentlicht hat, knüpft an den Umstand an, daß gegen den durchgesallcnm Kandidaten der Nationattiberalen. Herrn v. Heyden, i» einem Wahlslugblntt eine »npassende Stelle enthalten war. Darin war dieser Herr wegen seiner prenßi'chcn Abstammung angegriffen und gesagt worden, die Nationattiberalen hätten cs fnihcr nicht nngeni gesehen, wenn unser Sachscnland in eine preußische Provinz sich verwandelt hätte. (Beiläufig bemerkt, entspricht dies den Tyatiachcn: dies aber jetzt ansziirühren war nach den gänzlich veränderte» Zeitverhältnissen nicht angebracht. D. Red.) Herr v. Friesen lehnt nun namens der Konservativen jede Verantwortlichkeit für Aenßernngen ab. zu denen sich in der Hitze des Wahlkampfes Einzelne hätten himeißen lassen und bciiicrkl sodann: »Der konservative Landesvercin im Königreich Sachsen bildet eine sestgegliederte Organisation unter einheitlicher Leitung, dies haben die Landiagswahlen wieder in eklatanter Weise dar- aethan. Von 33 Wahlkreisen habe» die Konservativen 26 und zwar 19 selbstständig und 7 mit Kompromißkandidaten besetzt und nur 7 Kreise sind unseren Gegnern in die Hände gesällen und zwar 1 den vereinigten Liberalen, 3 den Sozialdemokraten. Um jo un erhörter mu>; der Versuch der „Nordd. Allg. Ztg." erscheinen, jenes Bvrkomnmiß zu einer schweren Verdächtigung der sächs. Konserva tiven aufzubauschen. Wir sinb einem derartigen Tone bis jetzt nur in der rcichsieindlichen Presse der niedrigsten Stufe begegnet, habe» dies aber in einem Regierungsblattc nicht für möglich ge halten. Tie Bezeichnung „sreikonservativ", welche Herr v. Heyden für sich in Anspruch genommen hat, mußte allerdings bei den Kon servative» um so mehr erbittern, als dieselbe in einigen Wahlkreisen von den Liberalen in Perfider Weise zur Täuschung der konservative» Wähler gcmißbraucht worden, Herr v. Heyden auch ohne jegliche Milwirkung der Konscrvativrn einzig und allein liberalen ausgestellt worden ist. Grenzen nur eine konservative servatw" und »deutschkonservativ" existirt nicht die »Nordd. Allg. Ztg." die Liberalen in Sachsen abü die ihren Ge sinnungen entsprechende Partei betrachtet, so haben wir hiergegen nichts einzuwendcn. ES ist eine etwas morsche Stütze, deren sie sich bedient. DaS haben vie Landtagswablcn bewieset,. Von 33 igtrn Liberalen »in: 1 selbstständig erobert allein von den National ist. Es giebt innerhalb der sächsischen live Partei. Der Unterschied „srcikon- >ativ" existirt nicht in Sachsen. Wenn i Sitzen haben die vereinigten emxflMs 15. Uri'isliüc Miis u. frco,
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