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Dresdner Nachrichten : 13.02.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188502135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-02
- Tag 1885-02-13
-
Monat
1885-02
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.02.1885
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Au8Uii»»iiü. vrontpt lLo^tor ru k »»bessotrtsn l^r< », KIIlI»»te S«»vL>»qn«»« r«r «ua a. «,ISe,l vnM'8 W<1- u. «elliiDl-NinnliuiiK 13 gi> ois«e 13. k»tl>t«i»tz ülilckvn-sim-tltzi«!»« für II«rr«n und II«u,«» in gidsktor 2ilisvabl bei snsrliimntc-r Lceunitosso em>>üeklt Vrrr'llAkL «riitzx, ^«e»a»t II8. kiiulctllclis I!» oigunx uacli uasnärl«. ^ «» « W»» . M»» » « » Vwintna« in vorrüglielior ^nsnani u. M«88ttz Masksll-«. VdvLtorLLrävrodv, ^ M ^.ultraxs urrclr ausivürts nerden «r. 14. «. LKiKALZM«M Insnadl für Uciitzn mul vuwe» 2 Vnlortki,»« 2. pari, uad Mt« XllrAe. prvnrpt ekkvetnirt. § chivacher unbestimmter Wind. sch» e.^ - . lemv. wenig verändert. Drr-dcn. 188». Freitag, 13. Felir. Snasno-rtttch«-N«»«N«ir «Ir Politisches vr . *m1I vier«» 1» »re»»«-' Auch der »weite Tag der Zolltarisdebatte im R-icdstag verlief im großen Garnen rnlüg. Tie Verhandlungen verließen nur retten den Boden der Sachlichkeit. Tal HauS selbst war sehr lückrnkott > ejuckt. ebenso blieben auf den Galerien ganze Bänke unbesetzt. Und DaS bei einem Gegerffiante, von welckein die Gegner bebauvten: die Folge werbe eine Bertbeuerung deS Brodel sein, die erböbten Konirölle würden die Arbeiter maffenbait in dal sizialdemokralische Lager treib-n! Inlcreistren solche Haupt- und Mag-niragen nicht inebr die Massen? Od-r baden sie erkannt, daß die Brovliereiunge» von Brodoertbruerungen und -ungerSnotb leere Lei rrckbüder sind? L'ie dem auch sei, dir Leidenichastl osigkeit, mit welcher Fwgen von der Bedeutung der KornröHe vom vaus« l iellst bebandell wurden, irt ein Lorrug der »r»eric»ZoIlta'isdet'atte. Zelbsl der Abg. Bebel eutbielt sich aller ansrettendr» rstedewendungen-, er debaltirte sich streng an die Sacke stattend und vermochte allerdings dabei der» Gegenriaudr nickt gerade neue Seiten al'jugewinnen. Erst am Schlüsse seiner Rede wurde er lebendiger, lsr gelrauckie die de» Louail einotraten pelävftge Wendung, tzaß s gegen alle Hebel der Welt nur ein Hilsomittel gebe: den logackeaiokraiischen Staat. Er ließ dabei eine Redewendung von ier Zerjchia.nmst das Elroßgrundbesistes und der Bertsteilung der ^liier a» Ackerbau-Genvssenrckaiten lallen. Man ist schon lange sewölmt, baß die Sorialdernvkralcn eü lieben, zu verkünden: der S aat »-öge tlmn oder lassen was er will, Gesetze gebe» nach v. cl er Richtung iminer, oder sich der Gesetzgebung gäinlich! cntiraiten — eS schlage Altes zürn Aortsteilc der Sozialbeiuo-ralie ms. Ar» den Rescholag macht Das natürlich keine Wirkung. Die Nvbe in der Verstandlung selbst erklärt sich unnezwungen ouS der! ^coißbcit. da» die »oruröllc eine scher» Mestrbeit für sich baden.! Als vor sechs Fnstren die Schntz'öUe ei»gr>übrt werde» sollten, war cs non, v> gewiß, ob die Metrrstrit de« Reichstages nicht noch im gkiriigcn Banne der Frerstandeistireorie stade. Die Schudchllner gmgen mit verdovveiter Kraft ins Fe-er, um den wi.tbschattiichen! llmichivurig sterbeizwttbren: die Freiständler machten verzweiieite Airslrciigimgen. den Untergang iirrer verriärast auizustalten. Seit» dcar trabe» sich die Schutz ölte in der tzanvtrache bewästrt. Die Frcil ä,roter sindcn für istre Lchreckbilder wenig Gläubige mestr und de» A-ilrärigern des Schutzzolls fällt mestr die Au gäbe zu. die >>ait vrig-erl jener düsteren Lertündigungen nactrzuweiien. Die Be- bouvilurg. daß nicht der deutsche Coniument, sondern der au»län- diiche Getreide-Erbauer den erböstten Kornzoll berastle, ist zwar seitens der Freistänbler viel beipöltctt worden. Sie wird aber, Tbairache in dem Augenblicke. wo das Angebot des Auslandes so' iiiasserrbatt austritt. wie es bei den Cerealien der Fall ist. Amerika, Rußland die Donauländer. Egrwten, Indien erzeugen eben iolche Unmaße» von Kürr.errrüchlen. daß sie sich selbst die ernvsindlichste lsoncurreirr bereiten und mit dem Preise deruntergesten müffen; ste si»c> stob, wenn sie inren »nverkäuslichen Ueberichuß in Deutschland und Franlrcrch absetzeu; ste begnüge» sich mit e.nem geringeren Nutzen und bembleu seufzend den EmgangSzoll ikrer Waaren nach Deui'ckland. Es ist keineswegs zu erwarten, daß das Angebot de» Auslandes von Cerealien in der nächsten Zeit abnimmt. Dre mit ilmen belauten Fläche» sind in immerwästrender AuSdrstnung de« grifsen. DaS Ausland erzielt zudem verbältnißmäßig günstige Einten, die in Verbindung mit den bei uns stäufigcn Mißernten svrtnä tuend die auswärtige Einsubr steigern. Daß ei» Sinken des GetreidepreiseS aus eine Stufe, wo dir Laiibwirtl'ich-rst »ur mit Schaden z» arbeiten vermag, kein Vortbeil sbr das Ganze, sondern eine schwere Schädigung ist, zu dieser Erker»,>niß ist die Welt doch wostl nunmelrr vorgeschritten. Die Billigkeit einer Maare ist nicht die höchste Weisstrit. Wäre sic cS. warum verlangte inan blos nach der Billigkeit des Korns und nicht auch nach der von Kleidern, Schüben und sonstigen uucirtbestrlichen Lebensbedürinisien? Diese Frage warf mit Grund Fürst Bismarck auf. Das Ergcl niß solcher gleichmäßiger Billigkeit würde nur sein, daß das Volk bei Spottpreisen verstungerte. Denn wen» ausländisches Getreide, Kleider und sonstige LebenSnotb- wcndujkciien zu Preisen seilgeboten werden. zu welchen sie kein deutscher Lairdwirtir. Handwerker und Arbeiter lrerftelltn kann, so müsse» wir eben inSgesaiiunt cinvacken. Wir wollen aber Alle von umerer Hände Ar Irrt leben und das können wir nur, wenn die Tinge, die wir mit unserer Arbeit erzeuge», so bezahlt werden, daß sie einer, Gewinn abwcrsen und nicht Arbeiigeber wie Arbeiter darben Von den schönsten sreilrändleriscken Tsteorien können wir kein Brot backen. Mit gutem Grunde wies aber dtr schlesische Landwiith v. Schalscha, ein CentrumSmann, darauf hin, daß die Eutmcrtburrg des Silbers und die Herrschaft der Goldwährung die besten Wirkungen der Kornzölle für den Landwirtst wieder aushebe. Kein Zoll ist z. B. im Stande, die 33 Proccut betragende Wäd- ruiigsdisierenz zwircke» D.rrtichland und Rußland auSzuglrichm. Es zeugt für die Intelligenz der sächsischen Laiidw rtke. daß sie w entschlossene Anlärrger der Doppelwalrung sind und neben der Koru-ollnlröstung aufEinsübrung des internationale» BimetallisinuS drängen. Bereits jetzt liegen dem Reichskanzler, BundeSratk und Reichstag 82 Petitionen iandwiiihrchasilichcr Vereine gegen di« Gott wästrurrg vor: wenn erst die Wagenladungen von gleichen Petitilnen der sächsischen Vereine in Berlin eintrefsen, wird man den Ernst dies r Kundgebungen nicht mestr zu berweisel» wagen. Sein beachtlich ist auch die Erklärung des Abg v. Schalscha. daß der größte Tüeil der CentrumSmitglseder ausdrücklich aus die Er- Minirierlum Tiiza bat r-nrn Entwurf vorgelegt, der sich nicht begnügt, veraltete und unbaitbare Bestimmungen über die Zu sammensetzung des O-erbautes ausrunrerze», sondern der am liebsten den disiori'chen Cstarakter desselben beseitigen möchte. Die Groß- sinanr. besonders diejenige jüdischer Abstammung, die sich in Ungarn ausgedrbnter Beübungen bemächtigt bat, verlangt nach dem Ein züge in da« LbcrstauS; die muckerische Ausbeulung der trüberen altadligen Besitzer der großen Güter, welche die trüberen Herren vertnere» und einen neuen or rntalrichen Grundadel geickasien bat, ist allerdings rin fragwürdiger Rechtstitei tür einen Sitz an brr Mognatentasei. UelerdieS brgestrt die Iudensckaft Ungarns die Beru-ung oon Ra-bimrn als Collegeri der kaistolische» und evan gelischen Prälaten. Ob diese Bcgelrrlichkeit ilrr Ziel erreicht, ist zur Zeit noch eweisristait — in Ungarn in aber Vieles möglich. Andere Schmerzen bat daS Parlament in Oesterreich: Die tlerikal- sioviiche Mevrlwlt im Wiener ReickSratste. aus welche sich das Ministerium Taasse stützt, drostt in die Brücke zu geben. Es knistert unstcimlich in diesem künstlichen 'Bau. Trotz aller Zugeständ nisse. die Grat Taane aus Kosten orr Deutschen den Siaven und Römlingen gemacht bat, sind diese aus ist» äußerst ungestalten. Istre Unzusriedrnstrit giebt sick «nverstostle» kund. T-r Unterrichts- »r-nifter will de» Klerikale» nrckt völlig die Volksschulen nuslierern — deSl alst sind sie vrrrtinimt. Die Polen. Czecke», Slovene» rmv Dalmatiner niurien. weil istncn der Staat immer noch nickt genug webt. Die Slovrnen verlangen z. B. vergebens die ilovem-che Surache als Gerichtssprache selbst in dem drutsckkn Graz! Die brivoiragendstcn Fülrrer der Klerikalen und Llaven droben mit ilrrenr Austritt auS dem Reick», atlre Bttinderbar ging eS zu bei der Beratkuirg der „Gedüstren-Novelle", worunter man in Oester reich das Stempelgeietz verriebt. Die Deut'chen sprachen gegen die selbe, die Klerikalen und Slave» ick,wiegen gegen sie. Istre Abge ordneten ließe» sich von der Nednerline streiche». Um den Riß zuzukleirrein. würbe eine mebrtägige Pauie gemacht, obwostl der Schluß des ReichSratkrS nake bevorftestt. B r srüireren älnilichcn Anläsieu war der Ausgang iiumer der, daß die grellenden K eriknieir und Slave,, aut Kosten der Deutschen verr'östut ivurden. Diesmal § wird« wosti ebenso verlause». Im Ue ripen ist man einig darin, daß eine stöbere Besteuerung der Börirngrschäite unerläßlich ist. «ka>N»er 68-.. Luomnubank l3-» ,,. Sur»-Acl!«n 7d',. — Lrl«mu. s: grst. - Wetter: Mil». «lettin. IS. 8ekru«r, Nailimittesr l Ul>r. «vetreidew-irrt.) wel,en rul>>-i. loc» lsS lSZ, »r. «»ril-Mai IK7.V», »r. Mai-I—ii lSS.kßi. Rogge» riitzia. l«0 lN-IZ7. »r. «I»>rll-M»i lll.s». »r. M»I-Juni r<l.»0. Ri-biil umiersudere. >00 N«. »r. Januar <!«..>-. Pr. «Vril-Mai -ui.00. LpiriluS ruhig, loco lS.Ä, »r. Avril-Mal 41,00, Juni-Juli Pcirolcum loc» 8.00. Bi-eUlau, 12. ffcbruar. Nachm. iGc«rci»cmark«.r Spiritus pr. ISO Liter l» Lrac. »r. April-Mai 48.0». »r. Juni-Juli 44,70. pr. Juli-Augull 44,4». Wci-eu pr. Feprnar 102. Roahc» pr. Slyril-Mal 141,00, pr. Mai-Juni >44,1,0, pr. Juui Juli >44,00. Ritvol vr. Jrdrnar Ll^v, pr. Äpril-Mai 01,00, »r. Ma! In», 02.00. Zink ruhig. — Wciier: Lriide. Lokales nnv Sächsisches. — Zu dein vorgestern bei I. K. Majestäten abgestaltenen zweiten K a in in e r-B a l l waren 300 Ein a:u»geir ergaugeü. Unter den anwesenden Gästen befand sich auch Sc. Hostert .«öer-og Giintlrer zu Schleswig-Holstein. ES wurde diesmal an Tateiu servirt. Tie Ballmusik sührle bas Musikcorps des I. Leib-Grenadier Regiments auS - Bezirksgerichts-Asiesior vr. jur. Franke irr Dresden erhielt das Ritterkreuz I. j>i. des Sachsen-Eriicstiiiischen HauSordeirS. — Der Haupt,»aiiir und Konivagiiiechef Frcisterr v. Friese» vom 2. Grciradic!-Regiment Nr. 101 ist zum K. Preiiß. Garvekorps in Berlin keinmanbilt morde». — Aui die durch de» Tod deS Rentamt»,«»» Starke er- < lcdigte Stelle ist der zAtstcrige Forstientbcamte in Au-iuslusburg, j Pr-n-ierlieutenant a. D. Suchße, in derselben Fuiiitiou »ach Pirna - verictzt und der zeitlierigc Bauverwnlter i» Z>vickau, Kurtlr, z»in ! Forstreiitbcaurtin in Augustnsb»rg criramrt morde». Der Bezirke- - geiichtsasieisor a. D. vr. ^»r. Fra ii ckc in D-esdeir bat das Ritter- > tteuz l. Klaffe des Sack»eir-Er-icstiiiischeii Hausoroens erstatten. 8 walümg lrösterer Kornzölle gewül.'t worden sei. Ueber der Wichtigkeit der Beiatlmugen unserer Volksvertretung kommt nian lanm dazu, den Vorgängen in anderen Parlamenten eiuen flüchtigen Blick znznivenden Und dich bieten ste de« Intereffauten Mancherlei. Ungarn» Rerchsrath bebandtll die Um gestaltung de« Oberhaus«», d«r Magnatentasel- Da« liberale ^ Renette Trlenrnmme »er..Tr^virer Racstr." vom 12 Fcbr. Berlin. Der Reichstag letzt die Beralhiing der Zollnovellc fort. Abg. Dr. Baniberger bekämpft die Vvrlage. Er beginnt mit einer großen Auseinandersetzung über wiltstschaitliche Theorien und erklärt dann, das wahre Motiv dieser Vorlage sei, daß eine Mehr heit für Schutzzölle exiltirc. Die Getikidrzouerstvhung vermehre die Kalamität der norddeutschen Müllerei. Die Erhöhung der Hvlzzöllr sei »ra »geisterst begründet. Betreffs der Zölle aur Gespninste sei nicht irncstgewieseii, daß die elsär'sischeii Spinnereien de» vaterlän dischen Bedarf deckten. Es handle sich »in die Gewährung von Bortheilen an Einzelne aur Kosten Aller. Die eine Hälr'le des Landes rolle für die andere arbeiten und diese tributpflichtig gemacht werden. Ter Kvrirzoll sei ein Blutzoll, denn Brod mache Blut. Der Ausfall bei Musterungen sei ein zunehuieiider. Rhachilis sei eine Folge der mangelhasten Ernährung. Die Klagen über Noth- lage der Laridwirlhschasl seien überttiebcn. nur die Anstrengung der Einzelne» könne die aegciimärtiae Krisis beseitige». Abg. Schalscha kamvsl gegen die Goldwährung, um der Landivirthsenatt Nutze» zu schaffen. Ties sei ei» bedenkliches Beginnen, wer de» Export wolle, dürre den Import nicht hindern. Letzteres geschehe aber durch die Zölle. Der Schaden, welcher durch die Zölle den, Export erwachse, wi viel größer als der Nutzen, den alle künstlichen Mittel schaffen könnten. Ter Reichskanzler Fürst Bismarck: Das Gesteulasse» in diesem Falle würde den deutschen Landbnu zu Grunde richten. Spreche man von Industriearbeitern, >o müsse man auch von Larrd- wirthschaslSarbeilcrn sprechen, die Tausende mehr seien. Ter Noth- 'tand sei überall vorhanden, es frage sich »ur. wo er am größten sti. Alle Bedürfnisse seit» seit 80 Jahren um das Dreifache im Preise gestiegen, nur die landwirthschastlicheir Produkte nicht, da gegen seien die Lasten der Lniidivirtlnchast gestiegen, der inländische Getreidebau sei 4 bis ümal io hoch besteuert als der ausländische, wenn er bei uns inrportirt. Daß das Ausland den Zoll trägt, da von sind die Ausländer sebr wohl überzeugt. Er glaube gar nicht, daß wir höhere Gctreidepreire bekämen, bei Hol; sei das zweifellos, da russisches Hott nirgend anders hingelangc, als zu uns- Wenn er sich, wie der Vorredner behaupte, mit früheren Aeußerungen in Widerspruch befände. Io bewiese das nichts für die Vorlage. Es gäbe Lenle, die in ihrem ganzen Leben nur einen einzigen Gedan ken hätte». . mit dem sic natürlich nicht in Widerspruch geriethen, ES gäbe Grenzen, unter welchen die Getreideprcise nicht sinken dürsten, ohne eine bedrohliche Kalamität hervor,urnscn. In Frank reich sei die Krisis daher gekommen, daß die Kaufkraft des Land- mairns verloren ging, er» Gleiches könne »ran auch in anderen Ländern beobachten. Rernittiren wir bei Zeiten. Wenn man seine Politik als Schnaps- und Schwcinepolitck bezeichne, so bezichtige man ist» eigennütziger AbsichMlLEs sei erklärlich, wenn ihm angesichts der infanic» Angriffe der Presse die Galle Überläufe. (Beifall.) Puttkamer spricht für, Dr. Möller gegen die Vorlage, welche an eine Llaliedrige Kommission verwiesen wird, ausgenommen die Ge- trcidezölle, die ohne vorherige kommissarische Berathung fofort zur zweite» Lesung im Ple»»m gelangen. Berlin. Die Neichslagskommission für Postsparkassen lehnte die U 30 und folgende, welche von der Verwaltung und Verwen dung gesammelter Fonds handelt und alle darauf bezügliche» An träge ab, wornach cko facto das ganze Gesetz abgelehnt ist. Die zweite Leimig findet Dienstag statt. Berlin. Dem Abgeordnetenhaus sind die Anträge des Cen- trnms aus Straffreiheit des Meiselesens und Sakramcntcspciideirs durch staatlich nicht ancrkanntz: Priester ziigegangerr. In der De batte führte Aba. Berger aus, daß die für gewerbliches Unterrichts- wese» aiisgeworlciie» Mittel zu gering seien und wies an» Sachsen hi», wo durch gewerbliches Unterrichlswesen ungleich bessere Resultate erreicht worden seien. Paris. Bricrc hatte am 9. Febr. ei» leichtes Gesicht mit den Chinesen, wobei Letztere aus Hamroi zmückgcworsin wurde». »1.. 12. 8»tr„°r. »NO» 208»,». ««--lsoapn SOI», e-mbardcn —. «er Looi, —. velierr. »»berrelUc —. Povxiccnlc —. «aliiir: 22»»/,. Oeverr. «oldiem« —. 4«/, Un«. »«ldreiue 81 0«. 77er «uiien —. «er «»He»- ». 0riei,r»nleide —. «eueßr Nn«,r. »,l»«i,I —. L. Or-entanieide U»,»r. vopttrr. ri«l,iuo rvs.18. »«vpitt «8.88. »litt»..v. Leiden Rudis. Ml««. 12 tzedriiar. «rrdii SO».«». Siaattdobn »07.80. Lomd»rden 148.70. «ordweiid. >78,00. Mnrk»o,«n «0,27. Un«. «redt« »l».70. aldcldol «eßd-itislo». »«»»«. 12. Nebrimr. ««lud. »«me8120. «Meide 100,«». ziiliener »:.«0. »t,m»daljn «LO.OV. L»«»o>den 811.20. d«. «eioritiNen —. «20»>er »46.00. v«ft. »«Idrttlt« -. *»°ni«r «2,48. oitpmpnen «o»,02 Fest. »e»«»p«. 1». »«»«»«». »m». u Upr 10 Ml«. g««1«l» >874«r Nuffe, S7-/,. JttNIn-er L-«d,r»rn ,2-,». Nrlen I7»>„. 4»/„ k«n». »«eril. 120'/,. «-/, U«,«r. «»I»r««t« SS. 0«»err. »,l»r««tt SS»»«lisch« r»«s,l» 1<»>,,. — Nicht meuigee Venn 222 Petitionen, zumeist auS land- wirthichaiilichen Kreise» slamnreirv, sind gestern an ven Reichstag abgegangeir, die sich sämiritlich gegen die Goldwährung und für ^ Ernrübrulig des i»ternati"nnwn Bimetallismus aus prechen. Diese A 222 Prlitioncil w-rren mit 17,283 U lenchr-sten verielren. ch — Ir» Publikui» sind wiederholt Wun'chc geäußert worden, ^ ^ daß die Gaben zur B i sm a r ck s p c nd c öffentüch q rttirt werden ^ rollen. Ta es aber, wie bereits betont worden ist, nickt aUerrr ^ ^ daraus ankommen roll, große Gaben zu erlangen, sonder» möglichst A —z viele — wenn auch noch so kleine — Spenden dem Fi'ustc» R- icke- kanzler übermitteln zn können, um damit zugleich z» doknmcntirc», daß ihm vollstes Vertrauen auS allen Schickte» des Volkes ent-" ^ gegeng-brackt wird, eine Veröffentlich»»;, dieser oft nur aus Pfeil- Z ^ nigen sich be>ansi»den Beträge aber einmal von den Gebern selbst nicht gewünscht wird und überdies das Ergeb-riß der Sammlung -< durckr die Ii.sirtio: siosten rvcsiutiich geschmälert werden würde, io Z. hat daS Komitee von der öffentlichen Ouiltniigsleiuuiig durch In- Lt srrate in de» TageSblffttern ast eben zu sollen geglaubt Dagegen ^ Ljz- wird es jedem der Zeichner riech vor Schluß der Sammlung er- »E» möglickt werden, über die richtige Ablieferung des von ihm ge- A. zeichneten Betrages in den daun bei der Centiolkasseirstelie aus- Z gelegten Sanrmellisten und 'Büchern sich zu überzeugen. Im « Uebriaen ist durch die vorn Komitee auögegebeiieir Summelbüchcr » cine w genaue Kontrole geschaffen worden, daß irgend welcher Mißbrauch unmöglick erscheint. Die Sammelbücher werden unter s sorllauiender Numnier aueaegcben. der Name des Sammlers, der das Buck nach einer gcw-ssi» Zeit an die Hauptiaminelstelle abzu- licsern bat, wird in den offiziellen Listen vcrmcill, so daß. wcun jeder Geber sich von dein Eintrag seines Naineirs in das Sarumcl- buch mit dem lrinzugeillgten Betrag überzeugt bat, für venselv-.r: auckr die absolute Gewißbeil beliebt, daß dieser Betrag richtig zu Ablieferung gelang«. Es ist nur zu wünschen, daß das Publik»» vou diesen Lammribüchcrir, die bei den Herren Güniber u. R» bolvlr. Seestraße 2l. ausgegeben werden und s. Z. dem Fürste» Reichskanzler mit überreicht werden sollen, reckt fleißig Gebrauch maclt. — Man beabsichtigt, die S a m m l» n g e n für Siid-Spauic» am 16. d. zu schließe», bis zn welcher» Termine die Herren Günther u. Rudolph. Seestr. 21, noch Spende» entgegen nehmen. — Aus Anlaß der Ermordung der ScblofferSwittwe Frau Müller sind die staatsanmaltschaitlichen Recherchen in unaus gesetztem Gange. Es sollen nrelrrsache weiiere 'Verhaltungen vorgc- nominen worben sein, dock bei der Zurückhaltung, die liiere»ts genbt wird, ist »ur wenig Znv riärsigeS zn erfahren. Die Anfgreiffurg der Geldbriefiräacrinör er Fraircesconi in Wien und Kosiälb in Berlin rriolgte ziemlich rar'ch und zwar wesirrilich dadurch, daß sich die Swatsarnvaitrchirstrn der B iliilre der Zeitungen bedienten. Die Erinordete war die Sckwiegettochter eines in der Zuckerfabrik von Gebr.La»ge»lütsiinCöllttb.MeibenalsSside»'ei>teitl'otigen Mannes: eines ihrer kleine» Mädchen war zur Zeck ver Mordtbat bei Ven Groß eltern in Cölln untergebrackt: die Ermordete, die als eine brave, ordent liche u. freundliche Frau geschildert wird u. sick durch Weißnälic» redlich nästrte, batte die Prüfung als Lelntochter irn Entbiiiduirgsinstitnle bestanden und wollte demnächst als Hebamme sich ilrr Brod ver dienen. Bei ilrr wohnte» zwei Schlafbursche» : der cine, Sch'ieidcr- gekilsi Jrrga n g, ist verhaftet, doch leugnet er entschieden, den Mord begangen zu haben. Die Verliaitimg Ingairgs erfolgte in einer Restauration am Frcilergcr Platz, nicht aber bei einein Restaurateur, der als Sozialdemokrat bekannt ist. Eb der uciira!- tete Irrgang mit einem trüber in der soziaideinokratischen Beweg ung ockcrS Genannte» idcntiich ist, miffe» wir nicht ; ein Zu»am»ien- bang der Mordtlr-rt mit ocr Sozialdemokrntic, wovon vielfach die Rede, ist in keiner Weisi irachgewiesi» und es ist gewiß nicht gut getlran, eine politische Partei in Beziehungen zu einem gräßlichen Verbreche» zu bringen. Eine solche Zusammenstellung, für die jeder Anbatt fehlt, erbittert unnötbig. Andcrerrcits nimmt das Ver brechen selbst einen ganz eigentstünilichen Unstang an. Man bat cS stochst ivakrrcheiirlich mit einem ganzen Komplot zu tlmn. Denn an dem Dienstag Nachmittag, an welchem bei dem, dein Äeldl nesträger Richter offenbar zugednchle» Raubmord, die Wittwe Müller aus der Seestraße nirdrrgestochcn wurde, mären, wie cü heißt, die Vorbereitungen zu »och zwei weiteren Raubmordveisuche» nur Gcld- drielträger getrogen worden. Man erzählt sich, daß derselbe Mensch, der i» der Loßnitz resp. Rakebenl. die Posteinzalilnirg »ach der Seestraße bewirkte, auch noch zwei weitere PosteinzaI,I»ng>n nach Dresden aufgegeben stabe, die cine nach der Grunaeistraßc. die andere »ach der Brüdcrgasse. Alle drei Posleinzahliiirgskniten waren von dcrsilben Harrd gerchrreben und an Personen gerichtet, von denen kenre in den drei bctr Wobnungen lebt. Eigeiitbümlia, ist auch der Umstand, daß die betr. 3 Wohnungen in Häusern sind, dir zu Ansang der Straße liegen, so daß die Vermnthniig »aste liegt, der oder die Verbrecher lrätten darauf spekulirt, die Geld- brirstiäger dann zu brianben» wenn sic ibre Tomen auf de, Straße begannen und noch nröglichst viel Wertbbriefe bei sich fttlnten. Nach den genauen Vorschriften, welche die Geldbriesträger haben und die eS ilrncii verbieten, in unbekannte Wohnungen zn treten, wäre übrigens die Spekulation vollständig mißglückt
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