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Dresdner Nachrichten : 09.06.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188506097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-06
- Tag 1885-06-09
-
Monat
1885-06
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.06.1885
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u' „ ^ , t« WW»'., ««»«(«,. 8 »lldenUL M. Unl«r»ln- »«I<UI», k«Il» so VI-. »In« »ar«nn, für da« „SMtttai,«Erich«tuen d«r In- Iirat» wi,d nicht ,»,eb«n. Lulwär» >i«e 8»I«r»on»-Attilrä,k a«»«n Prä- iium«rand>>«adlnn, durch «rlrlmark«» «d«r PoNriiltalilu», 8 Gilbt» ld P»a. Snl««n, lür Montag od«r nach g«ss- taa«n V«Mt«i>r So P,n Jnlrrat« n«d«»n an: Aunoiiren-Äurtaurvo» tzaalrnstkt» u. Poaltr, Sind. Moll«. Vaud« u. 8»., Invalid«»»«»!, «. Ml»l«r>Giirli«, M. »ieil-Mogdcdnra, 2. Portk-HoU«. P. Arndl S»«rlt»><. N. Ll'iuer-Humlm,,, Plvl»,l-T«p>i». lNIl-kaabr -,»»«>. Manutcript« Irin« ««rdtudlichlklt. Ü«r Hageölatt für Politik, Ml-Miiil. KelMsMelr. ASikmIicrilA. Nm-enliS!. K«l88tl»8vl>«», Retev-Hveessalr««» ltoeso-zz »«ot>r»tt«», k>a,n«„ -TerGian, klaictriowon, >,»««, i>«ii» oitäkkoilancliv«, Dame n uw bl!» «stirsetrsll, 8«1»el»»>i» a »ko. Onrizttu KNlille, O resäon. »lleckriitsepütr. 21 d.». 8«l»IUvII«tl 88SV 6 itlÜ Ss1)ir§s-ZiLlZöörsg.kt » voretlxlivkstsr tznilität, L I'tcl. 60 ?t., cko»^!. - Llrsvd- u. I»IuumI«doors»N, » 8 kkck. 7ll l'k., «mpsisblt H Lodrvn-Apoldekv, pinnaiseksi' platr. kür älo Yr»»d»»r Uer«1»rt«titrn, «ovis kur alt« MLkkar ävr Wotr, t nimmt ru iLNlmit««ig»n l°r»i»«ll InLsrako LN wo VN81S unö Sl1v8lv ^nnonovn-Lxpsöiiion ! llNM8M L VsM, »MW.! IVIrleaaw« 1l>sa,«ann >I»r Lnaoneon, 8I»er«k» Lntzo,«noLiun» unck zz'onoe- ' IiokNeäoennx äse Okkoet-Ketoko nr»kl«. , > ILi xtv Ui«^ Llvvtrisoke «vilLllstalt» lür Xervv«-, Nüvli«;i»i»iarli»ilirsnltv uml ^ <->« >« >>»»<«; «ta. «l M » rk L ri» t «;« « ti r» 8 « « 30. I. ^ Fu^sülirlicho kwkpocto grirti» „ml spLuvo. II r w««I. 8ol>«a»ee. t» I , ?>>>8ikor. S HV» ZRÄ11«rt, König!. TSvtisisvker unl! König!, preussisvker Kofplioiograpk, I>I UriiiLlikLii«, »««« IO. öerlin, l.eiprigei'plLlr 12. Nr.1E»0 30. Jahrgang. Auslage: 40.000 Lrpt. Lerantwortlicber Redalteur sür Politisches vr. Emil Bieren in Dresden Zu einem groben Konflikt wird sich die Verwickelung, in die Deutschland mit dem Sultan von Zanzibar geratben ist, nicht verschärfen. Falts Bargosch Ne»«Said. io licibt der Fürst dieser woben Insel, nicht vor dem Erscheinen des deutschen Geschwader« die Wand zu einem Ausgleich geboten bat, wild wobl der Anblick deutscher Geschütze ibm eine lieilsauie Sinnesänderung beibringen. Enthusiasten stellen sogar die Abtretung eines Hasenplahes au der zanzibarischcn Küste in Aussicht, als womit die ostasrikanischcn Eliverbungen, die biSber der uninittelbaren Verbindung mit dem .viecre entbehrten, ihren rechten Werth erhielten. Der Sultan veisügt über eine Truvpenmacht von nur 1MI Mann, sei» Fuselreich nt von allen Seiten leicht zugänglich, Deutschland wird nicht nölbig haben, auch nur ein einziges Bataillon einzuschifsen, um unter den Nopischen Breitegraden „Krieg zu führen"; unsere Seekoldaten. die Matrosen und vor Allem die Kanonen deutscher Panzerschiffe reichen aus, dem Sultan Achtung vor einem Kaiserlich deutschen Schutzbries beiuibringen. Es ist nicht zu verlangen, datz der .Herrscher eineö AeicbcS in der äquatorialen Zone eine zutreffende Vorstellung von der Grobe und Macht des deutschen Reiches habe. Er bildet sich seinen desiallsigen Begriff nach der Grübe und namentlich der Zahl der Kriegsschiffe, die im Zeitcnlause vor ihm ihre Flagge zeigen. Deutschland hat (unter dem früheren Marineminister v. Stosch) darin einen unverzeihlichen Fehler begangen, dab cs Fahre lang lein einziges seiner Kriegsschiffe die Rheden von Zanzibar anlausen lieb. England hat im Gegensätze dazu dem Sultan sehr häutig seine Schisse vorgcsübrt. Der englische Einflub ist aus Zanzibar schon deshalb der überwiegende, weil der Handel vorzugsweise in den Händen ostindischer Kausleute liegt, die der arabischen Bevölkerung der Insel durch ihre Sitten näher stehen als Europäer. England unterhält autzer- dem eine staatlich iuboenlionirle Damvierverbindung mit Aden, die submarine Telegrapbrnverbindung ist gleichfalls in seinen Hän den und der Sultan bezieht seine.Haupteinnahmen aus den Zöllen, d e er an englisch-indische Kausleute verpachtet hat. Kraft so vieler materieller Unterlagen ist selbstverständlich der englische Gesandte die cinslubrcichste Persönlichkeit beim Sultan von Zanzibar. Wenn jener Gentleman weiter Nichts getban hätte, als den Sultan nicht zu warnen, sich mit einer Macht, wie das Deutsche Reich ist, nicht -u überwcrscn, träfe ihn der Vorwurf, die jetzige Verwickelung wesentlich bervorgcruscn zu haben. Der Verdacht ist aber begründet, dab der englische Gesandte den wie alle Orientalen mihtrauischcn Sultan amgcrcizt bat, Deutschland zu b.Icidigmr. Denn an sich ist Sultan Bargaich Ben Said ein Herrscher von Einsicht und Wohl wollen gegen Europäer. Dieser arabische Fürst hat, soweit seine Macht reicht, geordnete Zustände geschaffen, er ist ein bedeutsames Element der Civiliiation in den äquatorialen Landen; sür alle wissenschaftlichen und Handels-Unternehmungen, deren Ziel das iropiiche Ostasrika in den letzten Jahrzehnten war, ist Zanzibar der wichtigste und nützlichste Stützpunkt gewesen. Ger» stellte er Stanlcu und anderen kühnen Reisenden Schlitz- und Empschlungs- briesc aus, die bis tief in das Fnncre Afrikas hinein von den Stammeshäuptlingen rcspeltirt wurden. Ohne zwingende Gründe «das kann man von vornherein annchmen) beginnt Deutschland keinen Streit mit einem solchen Herrscher. Wenn er, bisher der Förderer der Erscblwbung OstaflikaS, künftig gegen derartige Kulturuntcrnebmungcn gar Groll betbätigcn sollte, so iväre DaS eine lür die Allgemeinheit höchst beklagenswertste Folge. Der Streit entstand dadurch, dab einige unternelnnnnqSlustige jüngere Reisende zu Anfang vieles Fahreü aus dem Fnnern Afrikas mit einer Anzahl von „Verträgen" zurückkelnten, wonach die Häupt linge der dort angesessenen schwarzen Stämme den deutschen „Blutssreundcn" Territorien im Umfange von etwa 2üM englischen OMcilen abtraten. Es ist Das die Art und Weise, wie alle Völler sich friedliche Landerwcrbungcn verschaffen. Sie schenken den milden Königen Kleinigkeiten, etliche Ballen Stoffe, Gewehre, Fnstrumente, Uniformen u. dergl., diese zeichnen ein Paar Kreuze auf eine Landkarte, die Flagge des betr. europäischen Staats wird aufgekrbt und damit ist ei» Landstrich in euroväiscben Besitz übcr- gegangen. Die betreffenden Reisenden haben aber gerade hier im östlichen Central - Afrika grobe Proben von Energie und Mulh abgelegt. Fdre Erwerbungen wurden unter einen kaiserlich deutschen Scbntzdries gestellt. Nun beansprucht aber der Sultan die Herrschaft Uber diese Gebiete. Die Meeres-Küste des oslasiikanischcn Festlands gehört zu der ihm gegenüber liegenden Fnsel Zanzibar und wohl auch ein schmaler Streif n Landes. Aber rchon 20 Meilen landeinwärts erkennen die dort hausenden unab hängigen Sultane und Häuptlinge, halb Araber, halb Neger, die Oberhoheit von Zanzibar durchaus nicht an ; sic treten mit dem Sultan dieses Reichs ab und zu in geschäftliche Verbindungen, nehmen die von ihm empfohlenen Reisenden gastlich aus und taffen sie unbehelligt durck ihr Gebiet ziehe». Sultan Bargasch aber ver langt von seinen SullanSkollege» Anerkennung als Louverän und beliebt den Sultan Vitu. der mit Deutschland ei» enges Bündnih abgeschlossen, einen ..Rebcllcnbäuvtling" zu nennen. Um ist» mürbe zu machen, hat er Truvven in das Gebiet Vitu's entrücken lassen und bibtc die Zanzibarflagge aus dem Gebiete auf, das das un mittelbare Hinterland von Vitu bildet. Angeblich baten ihn Depu tationen der Eingeborenen in Cbagga und Kiliina Ndjaro darum. Er thut also daffelbe, was Deutsche und Engländer auch thaten: er erwirbt durch Hissen seiner Flagge neues Gebiet. Nun bat der deutsche Vertreter in Zanzibar den Sultan Bargasch ausgesordett, sofort seine Feindseligkeiten gegen den Freund Deutschlands, den Sultan Vitu. einzustellcn. Deutschland bedarf gerade des Gebiets von Vitu» das an daS Meer grenzt, um Zugang zu seinen Besitzungen in, Innern Ostafrika« zu erhalten- Vitu ist das deutsche EingangS- tdor nach dem östlichen Hnnerasrika. Deutschland wird sich dieses nicht vom Sultan von Zanzibar verrammeln lasten. daS möge sich auch der hetzende englische Gesandte merken I Wiche Deutschland in dieser Zanzibarsrag« vor England zurück, so mühten wir uns ja in den Tod hinein schämen. Diese« England, da« in schmachvoller Flucht vor dem Mabvi auüreiht und seine Ehre im Wüstensand« ! Nilüsichtk» sür d«n !>. A»»i! Beri>ndkrIIcher Wind mINlrrrr Stärk« bcl durch- : l schiiiiilich mütlrrkr Bkwällmig ml» ztlt- u. ftkllruwkisrn Rirdrrschlägk». Killer. selbe wie ein Jeiglinz vor den Rüsten davongelaufen ist — dieses England wäre dnS allerletzte Reich, besten beimtllckische Jntriguen wir uns geiallcn lassen sollten. Die Vc'lustziffcr. welche die Deutschliberalen in Oesterreich bei den Rcichsratbswalsien erlitten haben, ist im Fortgange der Wibl- bandlung bereits aus 18 gestiegen. Wenn das schwerfällige und sein verwickelte östcrreich'schc Wablgescbäst (es dauert noch die gairce Woche) vorüber scin wird, dürste das zweite Dutzend dieser Ver luste voll sei». Vor Allem trug in Bobinen die „schärfere Tonart" der wirklich rcutschgesinntcn Abgeordneten vr. Knotz. Pickcrt und anderer Patrioten den Sieg davon über den verwaschenen deutschen BörieniiberalismuS. Fm künsügen Wiener Rcichsratbc wird sich nunmebr ein „deutscher Club" bilden. Eine andere Gruppe wird sich aus den antisemitiichen Besiegern des veriudeten Dcutichilmnis zusammensetzen. Als Giiindzug der östcneictziichcn Wablc» tritt immer deutlicher bervor der Entscbluh der Wäbler, sich loszuringcn aus der tödtlichen Gewalt einer schoiumgslosen AuSbeuterpärtci, die dem Volke als Ersatz sür den wirtbicbast ichen Ruin, den sie ibm bereite , nichts Anderes zu gebe» weih, als das sittlich? und geistige Verderben. Wie durchschlagend dieser Gedanke ist, zeigt sich unter Anderem darin, dab — wenn die Volksansfastiing auch in Fuden und Zudengeirossen die Hauptursachen seiner Verarmung zu crt licken glauht, doch das Volk soiort bereitwillig einem Fuden seine volle wmnvathic zuwendct, sobald derselbe als Bekämpser der Fäiilnih und Eorruption austritt, die am Marke des österreichischen Staates srrht. So brachte cs in Wien der Fudc l)r. Mandl, der cluen- wcrklie Ausdccker der vielen Nichtswürdigkeiten in der Wiener Gemeintevenvaltung zu einer höchst airsebnlichcn Stimmenzahl, weil ec sich im Kampfe gegen die Ausdeutung Wiens durch einen Ring von Börienjuden und Börsenchristcn ganz rinbei'Ircitöarc Verdienste erworben hatte. Er wäre sicher gewählt worden, wenn nicht seine Stamwesgenosscn das von der Ausbeiiterpartei ausgespr ngle dummc Märchen geglaubt hätten, vr. Mond! habe sich lausen lasten; so ließen die Fuden selbst einen Fuden fallen, besten fleckenloser Le benswandel und selbstloser Kampf gegen die Eorruption ihm eine» Ehrenplatz unter den Söhnen Fsracls verschafft habe». Stöhnte doch das große Bank- und Börienorgan, die „diene Freie Presse", als IIr. Mandl unerschrocken mit Aeulenschlägen aus die AuSbeutcr- partei drajch, „dah die Wunden von Bruderhand geschlagen, am tiefsten schmerzen". Dah sich das Volk Oesterreichs, in seinem Drange von seinen schonungslosen Ausbeutern d-nttcker Abstam mung freizukominen, den Czechen uüd Ewrifalen in die Arme wirst, wird man unter solchen Umständcn entschuldigen. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 8. Juni Leipzig. Die Gciwsscnschastsbenammluiig der deutschen Buchdrucker nahm unter Vorsitz von Blockhaus mit geringen Veränderungen die vom Ausschuß entworfenen und vom Ver- sicheruusamt rcvidirtcn Statuten der Genossenschaft au. Es waren Itt Mitglieder mit 1390 Stimmen anwesend. Der sächsische Gcheümalh Böttcher wohnte als Vertreter deS VcrsicheriiiigS- cumes bei. Berlin. Dem Kaiser sind die Ausfahrten am Sonnabend und Sonntag Abend sehr gut bekommen. Tie Herstellung ist als vollendet auzuiehen. — Die „Germania" läßt sich aus Dresden be richten, daß in der letzten Sitzung des sächsische» Ministeriums Stellung zur braunschweigischen Frage genommen worden sei. Sachsen sei entschlossen, gegen den Antrag Preußens ans Aus schließung Cuniberlands von der hraiiuschweigischen Thronfolge zu stimmen. Die „Germania" erklärt, sic gebe die Nachricht unter aller Reserve wieder. — Ter Reichskanzler hat sich von der Di rektion der Kaiser Wilhelm-Spende ein Gulachten darüber erbeten, in welcher Weise diese Anstalt -aS Vorgehen des deutschen P>wat- beamtenvewiiis unterstützen könnte. — Tie BundesrathSausichüsse werden sich Humen Kurzem über ihre beim Plenum zu verbleibenden Anträge hinsichtlich der Eiugaheu über die Nähmngsfrcige schlüssig machen, w daß der Bundesratb wahrscheinlich noch ini Lauie dieses Mounts darüber Beschluß saßt. — Aus der Tamvsschisfstntion Tabberts' Waldschlößche» brach in der vergangenen Nacht iuiolge zu starken Andranges deS Publikums die Lauduiigsbrsicle zusammen. Etwa 10 Personen stürzten i» das 4 Fuß tieic Wasser, wobei zwei Erwachsene und ein Kmd um'S Leben kamen. — Zur Katastrophe an Tabbert's Waldschlößche» wird konstattrt, daß bei dem Eiubrechcu eigentlich Niemand ertrunken ist. daß die drei Todte» vielmehr er drückt wurden. Tie Verunglückten sind ein Istjährrges Fräulein Clara Stopp und daS 12jährige Töchterchen deS Schuhmachers Cohn, der mit verunglückte junge Mann ist noch nicht rckognoszirt worden. Zahlreiche Verletzungen sind vorgelommcu. Ter UugiiiclS- iall hat hier eine große Amreguug trotz der geringe» Zahl der Ovicr hcrvoraerufen. Tie Kunde davon wurde durch Extrablätter verbreitet. — In Giesen vmtarb Robert v. Schlagiutwcit, der letzte der drei Brüder, die als Rettende berühmt waren. — Aus Wilhelms haven wird abermals die Beschlagnahme eines englischen Fiickcr- kutters gemeldet, der in Gemeinschaft von ca. 200 englischen Fischer- scchrzeugcn an der deutschen Küste bei Arisübung der Fischerei ge troffen wurde. Paris. Der aus Tvnkiug eingetrosfene Oberst Hcrbmger, der für den Rückzug der Franzosen aus Lcmgson vom General Briser vcranlwvrtlich gemacht wurde, wurde von zahlreichen Berichter statter» inlcivievt, machte aber nicht die geringsten Mittheiluugen. — Ter italienische Botschafter kvnscrirte mit Frehcinet über die Vorgänge in Tunis. Man glaubt nicht, daß die guten Beziehungen zwischen Frankreich und Italic» beeinträchtigt werden. Die franzö sische Kolonie in Tunis votirtc eine Vertraueusadressc cm die Armee, mit dercm Interesse sie sich solidarisch süble und deren Beleidigung sie als eine auch ihr angethane Schmach cmpsmde. — Ans Aden ivird gemeldet, daß der schwere Cyklon dort und in Obok große Ver wüstungen cmgerichlct habe, und daß demselben wahrscheinlich der Aviso Rcnard zum Ovier gefallen sei. Aus Pcrim lieg! bekanntlich eine gleiche Nachricht vor. Basel. Gestern Abend prallte ein 15 Personen enthaltendes kleines Schiff an ein Fach der alten Rhcinbrückc, wobei das Schiff kcnterte unv 9 Personen ertranken Die Berliner Börse verlies im Anschluß an die fremden Plätze liistloS. Wien ist durch die rumänische Klauenseuche ver stimmt, wodurch der Verkehr beeinträchtigt wird. TwAmtttige ans den Provinzen waren nur schwach vertreten. Tie Nuhtbcslätiguiig der Nachricht von der Ermordung des Emir'S wirkte etwas befestigend. Ueberhaupt konnten sich trotz des schwachen Verkehres die Kurse gegen den Sonnabend sehr gut behaupten. Von spekulative» Banken wurden Äreditaktic», namentlich aber Diskvnto-Kommandit höher gekauft. Deutsche Bahnen still, aber schwach behauptet, öster reichische besser. Spekulative Monlamverthe ach Deckung nnzichcnd, fremde Renten seit und ziemlich belebt. Im Kassaverkehre waren Montanwerthc matt, Industrien ziemlich belebt, Kuröerhehungen übenvogen hrer. Privat-Diskvnts 2O« Proz.. Nachbörsc seit. Dresden, 1885. Dienstag, H. Jlllli. >» »i—' ' - — — Frankfurt a. M.. 8. Nun!. vrcdi» e:>7. Siaaisbat,» —. vom- bardk» >15',. rSaltzier 2»I>.. o-pppir, 05' ,. Iproc. Nugar. c-totdicm« Gouhardbaün 11»',.. Liäcoi»» 19» <>. LNU. Wie», 8. Juni, vrcdii U8»,1». Llaatodatj» —. vamliardc» —, . Nordweftbalin —. MarNuitcn—. Uimar. «rcdil —. Ungar. Wold 98,85. »tcnlcn —. Frst Pa r i s. 8. Juni. Schlu». lllcittc 8e,>5. 9>»>cil>c IW,I9. Italiener »?.»>. Slaatodali» KI5,V». Lombarde» r'dä.a». do. Prioritäten —. Svamcr 59'-. Lest, woldreutc —. Eadbtcr 595,tw. tenomanc» I>i9i.aa. Bebauplei. L o » d o n . 8. Juni, Port». II Utlr tn Mi», («onsolo »9-I875cr Rnslcti 92'.. Italieners». Lombarde» IN,. Türken!»' lproc. fund. Amcrilnucr 125',. lproc. Ungar, cyaldrciilc 8>. Lester,, vlaldrcnte 87 .. Prcnh. vonsol-.. —. Egypirr »1. Lliomanbant 12',. Luc; '.'lcticii 81. — Stimmung : R»l,ig. — Weiter: wutzregr». S t c 11 i » , 8. Juni, Hachm. I Ultr. iglcirctdcmarkl,. Weizen bcltanvtct. loeo IK1,»», pr. Mai-Juni I»8,n», Pr. Jnni-Juli N.7.5». pr. September Leiodir >7»,5». Sioage» bebauVtrl, loco >1«M. pr. Mai-Juni 119,«». pr. Jnni-Juli 119,»», pr. sevlci»ber.!-riol>cr'118.9«. üliiböl gcichäii loa. pr. Mai-Ju»! 1^,5«, pr. Septcmber-Lciobrr 19,»». Spiriino dcltauplci, loco >2.1«, pr. Mai Juni 12,2«, pr. Jitli-'ilugnft 11,9», pr. Ülugust.ScVtcmbrr 11,8«. Petroleum loro >,55. Breslau, 8. Jnni, Nachm, '(»clrcidcmarlin Spiritus pr. >»» Liter I«» Proc. pr. Mai-Juni 12,1», pr. Stugull Scplbr. 19.8«, pr. Seplbr.-Lctbr. 11.««. Weizen Pr. Mai I7»,N». Nogge» pr. J»ni-J»ii 119,»«, pr. J»li-Augus> NI.««. Lrptdr.-Lciobrr 15»,5». Siübol pr. Mai Juni 5«,N«, Pr. Scplbr.-Lclodrr 51,««. — Zink »miabloS. — Weiler: Tropisch. London. 8. Juni, Weizctweich'inier williger, migctsmm?»? tz'abmia?» > Wertie siriia. Ucdrige Artikel träge. M«lil c. bis I Saicr. Mais. k. Lci>. Ecdicn 1 Sch. gegen vorige Woche billiger. Weiler: isnvregcn. Lokales nnv Süchiischcs. — Se. M»j. der König kam gestern Vonnitlog »och der Stadt, nahm im Kgl. Schlosse die üblichen Vorträge occ Staate minister rc. entgegen und begab sich Nachmittags 2 Uhr in Be gtcitung des Munsters des Fnnern, des Obcrstollmeisters und seines Adjutanten ver Wagen zu». Besuch der ia»bwirtl»chastlichcn Aus stellung nach Rabcburg. Dortsclbst wnroc Se. Majestät von den Spitzen der Behörden, dem Auchlellungskomitee und den dortigen Vereinen ehrfurchtsvoll begrüßt und lehrte nach der cingehcndueii Besichtigung der Ausstellung und al gehaitenen Hostasei im Moritz- burgcr Schlosse gegen Abend nach Strehlen zurück. - Heule Vormittag 9 Uhr werden Fhre Kgi. Majestäten die schon erwähnte Huldigung der Slrehlener oiemcinde Mitglieder anläßlich der nunmehr 25jährige» Ansässigkeit Flirer Ncajeslälen ini genannten Nachbarorte enlgegennchme». Tie Königin, die gestern trüb von Sigmarmgeu abgereist ist, wird heute früh um 8 Uhr in Strehlen euitrcssen. — Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg ist von Sigmaringcn gestern früh 10 Uhr hier wieder cingelwssen und hat sich dauernd nach Hvstmvltz begeben. — Ter Oberst von Kircbbcich, Kommandeur der 2. Kava- lerie-Brigade Nr. 21, begleitet von seinem Adiulanten v- Earlowitz Mare», hält in der Zeit vom 8. bis 13, Juni die Eskadwiisbesich- tigimgen innerhalb der Brigade ab. Se. Kgl .Hoheit Pu»; Georg, sowie Cxe. Senfst v. Pilsach werden der Besichtigung der I., 3. und 5. Eskadron deS 2. Ulanenregimenls am 13. Jnm am dem Kömgs- selder Ererzicrvlatze beiwohne». — Se. Exc. -Herr Staatsminister Tr. v. A beken hat sich am Sonntag für einige Wochen aus Urlaub begeben. -- Mimsieriatkaisircr Dvrflinger, hier, erhielt das Ticnst- prädikat als Komniissioiisrath — Am Sonntag Nackmittag ist eine der befanntcstr» Persön lichkeiten Dresdens, der Freiherr Gg. W>lli. v War bürg, »ach längerem Leiden gcstc> rbe n. Wem märe nicht Waibnrg's sorpn- lcnte Erscheinung ausgesailen, wenn er in seinem ftoltcn Landauer, den er ganz allein füllte, durch die Straßen führ e Niemand in Dresden batte wobt ein solches Körbcrgewicht wie Baron Wartung; scin Wagen war extra für diese schwere gebaut, ebenso sein Stuhl an dem Stampitisch im Etablinement des Herrn Hoftiaitenr Fie biger ans der Terrasse. In der Falstaff-Figur wohnte übrigens ein lebbastcr Geist; Herr v. Marburg nahm an allen künstlerischen Er scheinungen ein lebhaftes Fntercssc; er versuchte sich auch selbst in einem Lustspiele (Wer zuletzt lacht, lackt am besten), das am Hoi tbcatcr ansgestihlt wurde. Vor Fahressrist wurde sein Name in einem Prozesse genannt, als ein frecher Erpressungsveriuch gegen ihn unternommen worden war. DerVerstorbenc batte am 17. Faunar scin tzt. Lebensjahr beendet, seine Gattin ist die Tochter des frittieren prenßischcn KriegvministcrS v. Bonin; die Este ist kinderlos geblieben, v. Waiburg kränkelte schon längere Zeit und ließ namcnitich auch sein geistiges Befinden zu wünschen übrig. Aber erst in de» beiden lctztvergnnaenen Wochen verschlechterte sich scin Zustand derart, daß er die Bewegungen im Freien unterlassen mußte und bettlägerig wurde. Der Tod ist die Folge eines hartnäckigen Gchirnleidcns. Die Beisetzung der Leiche wll morgen Abend 'Ai Uhr in einer Grifft deS alten Ncustädter Friedhofes stattsinden. Bcmcrkl ici noch, daß Baron v. Marburg vor etwa 11 Fahren von seiner Heimath Mecklenburg nach Dresden übcrsiedeltc und die seitdem von ihm bewohnte prächtige Villa an der Hoizhcffgasse bezog. - Am Sonntag Mittag stattete Se. Maj. König Albert in Begleitung seines Gencraiadjntantc» Ge»cralleutna»l v. Earlowitz dem K örne r m usen m einen längeren Besuch ab, um die seil seinem letzten Beinche wesentlich vermeinte Sannninng wieder ein mal in Augenschein zu nehmen, wobei dem Begründer und Direktor deS Museums, Herrn I)r. Pcschcl, die Ehre zu Tbcil ward, die entsprechenden Erläuterungen geben zu dürfen. Ganz besonders überralcht war Sc. Mas. von der Reichhaltigkeit der in Bezug ans Schiller ausgestellten Gegenstände, namentlich des diesbezüglichen handschriitlichcn TbcileS. Einen ganz besonderen Beweis des Fnteresseü für das Museum gab Se. Majestät iiiiotern, als er sür die Abthcilung der historische» Gegenstände die silberne Tabato- pseift', ans welcher Feldmarschall Blücher wäbrcnd der Befreiungs kriege täglich geurncht bat, milbrachtc und dem Mnieniii überwies Alü Direktor Dr. Peschel im Portal den König begrüßte und für die abermalige Huld und Auszeichnung danike, nickte ihm Se. Majestät freundlich zu und sprach, während Generaladjulant von Earlowitz ibm ein verhülltes Packet übergab, „Fch habe FImcn heute auch Etwas mitgcbracht. was Flmen wobt Freude machen und in dem Museum am Platze sein ivird", und dabei reichte er dem sich Tiesverncigcndcn die erwähnte Pfeife. Kops und Stiefel derselben sind von maisivem Silber; in den Kovf ist eine Land schaft gravirt und die NamcnSzcichiiung „Lcbr. v. Blücher, Paris, 1811". Se. Majestät verabschiedete sich '/u2 Ilhr sehr huldvoll von dem Direktor des Museums und fuhr in offener Egnipage dem Königlichen Schloß in Strehlen zu. — Das Mnsiiini ist gelegentlich seines vor Kurzem begangenen FubiläumS in verschiedenen lächsischen und deutschen illnstrirtcn Zeitungen in Wort nnv Brld entsprechend gewürdigt worden und alle die betr. auswärtigen Artikel, die uns zu Gefickt kamen sprechen davon, wie von einem zweiiellos integrirenden Theil Dresdens. So siebt die Sacke zur Zeit leider noch nicht ganz, doch — erfreulich ist und ehrend sür den Ralk Dresdens, daß sich deisclbe, wie wir vor eminor Zeit wieder hörten, ernstlich mit der Frage heschüstigt, das Museum in daS Eigenthum der Stadt ru bringen und zwar durch direkten Ankauf Fn beiden Ratbsnbthcilnngen soll man im P'inzip einig sein, über die näheren Bedingungen wird zur Zert wohl noch verhandelt, La indessen die Väter dcr Stadt im Prinzip bereits Ijkisu^-söuiijsijgiuas^
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