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Dresdner Nachrichten : 17.10.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188510171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-10
- Tag 1885-10-17
-
Monat
1885-10
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.10.1885
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Tageblatt für Politik, NnltMliiU, Hcslliiitk«eckck»r. UcknbmM. Imidciilik. zotrt AO 4or ^VUsüruL'tü'strüssv ewpüsdlt Vrlv«r- v»rL>«a voll Llü, 3V0hiüL1Ic.35.- ncvllvuv 8trUuiusv ull«I tiootrso, Vutvrlllckvu ». -ttvnvii »is bekamst iu uur cruteu tzuLlitäten ru biuigov kreiden A »W» V»n»v »» H » ätlrtt» öer Ssoucb wem«» «ül,irvl» « z SpM-HMts sür MMll' u. Merumlel Z in »«IwilQliAtr»»»« >1, iwl Litisor-VViUisIlnpIütr, I « böcllLt lotmonä «sw. « MrI»«rr«I LNirteUt. A ! ML kLtsut-LiirsLli ^ » Kvetslrirunß von Allütsr - ll. Sl»rlrvll- 8 T Ä scllutL kür chw clsutLcds Lsicb u. chmiillwä. A Z 4 kitt6u1lwrvti,11 sVvILk, K ä L I>re»el«-u, 8«>Iil«»t>s»SlA»8Pi» IS, I» § K 86t66ll>vrim'6lr - Ürru8 liVilli. tzisnitr, ^Itmsrkt 25. I Gatii» u»erveiLLenx, tzulllitüt, I LIeter 3 LlarL, : - d>vli« K»r«t»H»«rrU» ll .. 4 uu«I «ollel. — IS- LE L Siittsutss, Lwxt'edleusvvsrtkedts 8öruk«<znslls uUsr I'ui>is6erie--Vrl,eiteu Lpsvilllitätsu: dimzliln-Irlniipt'nihqileii, Velom'-Uppieke, Odulsvlous:»«- uuä r,1«>e-1i«», Vitrri,'««, Koplln-, 8tulll8edonvr, mu8l«nu'«-8vltütrt<v ^ppIiOilttonü-Velolirlilumvll. V«rLii^Ii<I»8tv ^u«1tIiI»rui»K »Iter Lxtr»-Uv«tettnirffvi,. . Nr.29^. 30. ZahrMg. Auslage: 40.000 Srpl. >»-Nchtrn für »eu 17. OctoOer: Südwind niittlrerr Starke bei durchschnitt lich mittlerer Bewölkung, otzuc wesentliche Mederschlögc. Salier. Dresden. 1885. LorttillSenL, 17.Oetbr. veianlwottltcha Redakteur für PllOlilchtA dt'. Emil Bctre» >n Trec-de» Will man ein äußeres Kennzeichen dafür haben, ob irgend eine krage einen gesunden Kern hat. so giebt eS kein besseres, als wen» sie immer und immer wieder von den mannigsachslen Gcsichtspunk- Irn beleuchtet und von den verschiedensten Kreisen freiwillig ange- laßt wird. Sie verschwindet nicht eher aus dein öffentlichen Sprech saal, bis dem ihr zu Grunde liegenden Bedürfnisse Genüge ge schehen ist. Zu dieser Bemerlung veranlaßt uns die Wahrnehmung, wie über die Krage der Sonntagsruhe und Sonntagsarbeit täglich neues Material herbeigeschafft wird. Die von der Reichsregierung ungeordnete amtliche Untersuchung ist im Gange: die Sozialdemokraten stellen ihr eine von ihnen prwatun veranstaltete Untersuchung ent gegen ; vor Kurzem nahm der Centralverband deutscher Industrieller in Köln Stellung zu ihr: augenblicklich bereitet die preußische Ge- ueralsiinode in Berlin darauf bezügliche Anträge vor und wollte man registriren. ivas iu den »lannigsaltigslen Vereinen und Zeitungen hierüber gesprochen, geschrieben und bcschlußgefaßt wird, so würde täg lich eine Spalte engen Druckes dazu kaum hinreich-n. Von all diesen Knndgcbungen darf die Stellungnahme des Jndustrirllenvereins besonderen Anspruch auf Beachtung erheben. Dieser Verein umsaßt die größten und wichtigsten Zweige der deutschen Fabrikation: die in ihm vertretmen Etablissements beschäftigen die weitaus über wiegende Mehrzahl von Fabrikarbeitern Deutschlands: fein Ansehen ist insolge der geistigen Kapazität seiner Wortführer ein hohes und seine Macht und sein Einfluß nicht gering. Er besitzt Verbindungen in de» höchsten Kreisen. Tie ganze Schutzzoll-Politik des Reiches fußt aus den Bedürfnissen de: in diesem Verein vertretenen In dustrien, der Fabrikanten und ihrer Arbeiter. Bein, Erlasse der Gesetze über die Krankeir- und Unfallversicherung der Arbeiter wur den die Vorstellungen des Vereins weitgehend berücksichtigt, oft mehr, als cs im Interesse dieser heilsamen Reform und der Allgemeinheit selbst liegt. AlS nun Fürst Bismarck im Reichs tage sich so auffällig unfreundlich zu der Gewährung einer ausgiebigen Sonntagsruhe stellte, nahm man vielfach an, daß er sich hierbei auf die Wünsche der Großindustriellen stütze. Tie in Köln gefaßten Beschlüsse dieses Berbandstagcs haben das Unzu treffende dieser Muthmaßung dargelegt und man kann beuic be- i Haupte», daß sich Fürst Bismarck bei der manchesterlichen Anwaird- lung, die er zum Gaudium und unter dem Händeklatschen de, Frei händler offenbarte, weder auf die Zustimmung der Arbiter, noch die der Großindustriellen berufen konnte. Er war über die Stimmung der Großindustriellen nicht genügend ilffornnrt. Wahrscheinlich hat der noch nicht ganz beseitigte Einfluß der liberalen Gcheimräthe hier sein Spiel getrieben. Denn der Bnreaukratie, die sich selbst Sonntags vor der Kanzleiarbeit hütet, ist es im Grunde ganz gleichgiltig, wenn sich die schaffenden Kräfte der Nation durch die soumagsabrackerei erschöpfen. ES ist oon oeionderem Interesse, daß die Vertreter der Groß industrie sich grundsätzlich mit den Bestrebungen, die Arbeit an Sonn und Festtagen auf ein möglichst geringes Maß zu beschrän ken, einverstanden erklärt und die ans Vermehrung der regelmäßigen Produktion gerichtete SonntagSarbeit geradezu als unzulässig und als nnwirthfchaftlich bezeichnet haben. Die Gegengrundc, welche der Reichskanzler gegen bas Verbot der SonntagSarbeit vvrgedracht bat. wurden als für die Großindustrie durchaus nicht stichhaltig er klärt, der Referent betonte insbesondere, daß der Einwand, der Ar beiter könne den Ausfall von V? seines Lohnes nicht ertragen, lür die Großindustrie ganz hinfällig sei. Die Sonntagsarbeil wird als ein nvlhwendigeü Nebel bezeichnet, welches die Industrie nicht ganz entbehren könne. Sie sei für solche Betriebe ausnahmsweise zuzu lassen, welche aus technischen Gründen die Arbeit nicht unterbrechen können oder bei welchen Reparaturen, Revisionen. Remigung und Instandhaltung der Apparate und Fabrikräume re. an Sonntagen unbedingt ausgcführt werden müsfcn. Außerdem er'cheinl es ge boten, vorübergehend die SonntagSarbeit in solchen Fällen zu ge statten. wo die Konjunktur eine slarkcresProduktio» unbedingt erfor dert ober z. B. der Abgang eines Schiffes die schleunigste Erledig ung überseeischer Aufträge nothwendig macht. Die Lohnfrage kommt, da eine regelmäßige Sonntagsarbeit für alle Arbeiter eines Be triebes nur in ganz verschwindend wenigen Fällen stattfindet, gar nicht ui Betracht. Aus den Kölner Verhandlungen geht hervor, daß in Bezug auf diese grundsätzlichen Punkte eine Enquete über die SonntagSarbeit, wie sie der Reichskanzler veranstaltet hat, min destens überflüssig war, die Enquete hätte sich vielmehr aus die Fest setzung der Ausnahmen von dem Verbot der Somitaasarbeit be schränken müssen. Nur in einem Punkte sind die in Köln gefaßten Beschlüsse der Großindustriellen Deutschlands anfechtbar, nämlich in dem. welcher von der Festsetzung der besonderen Ausnahmen von dem Verbot der SonntagSarbeit durch die örtliche Verwaltungsbe hörde handelt. Hier müßte, wie die „Frank», Zig." auf die Schweiz creiuplifizirt, unbedingt die höhere Verwaltungsbehörde an Stelle der örtlichen Behörde zu entscheiden haben, und zwar un, so niehr. als es ia bei den heutigen Verkehrsmitteln sehr leicht ist, auch in eckigsten Fällen rechtzeitig die Genehmigung der höheren Verwal tungsbehörde zur auSnahmsweistn Sonntagsarbeit rinzuholcu. Die örtliche Behörde aber bietet iu der Regel keine Gewähr dafür, daß sic das Gesetz in verständiger Weise uns unbeeinflußt von den In dustriellen handhaben wird. Hat aber die höhere Verwaltungsbe hörde zu entscheiden, so werden unbeschadet dem Prinzip deS Ge setzes auch die kleineren Mühlenbetriebe und die Windmüllcr zu ihrem Rechte kommen, so daß eine Schädigung dieser Industrien vermieden wird. Im Allgemeinen jedoch ist anzuerlenncn, daß die Großindustriellen sich zu der Frage der Sonntagsruhe ebenso ver ständig als arbeitcrsrruirdlich gestellt haben. Wir dürfen nunmehr hoffen, daß die Angelegenheit baldigst in einem Sinne erledigt wird, der den Forderungen des praktischen EhristenthumS wie der Vvlks- wirthschatt gleichmäßig gerecht wird. Noch in letzter Stunde scheint sich ei» Mittel zu finden, um den Ausbruch der Feindseligkeiten aus der Balkanhalbinsel zu ver hüten, Oesterreich betreibt dir Berufung einer offiziellen Konferenz der Großmächte, welche alle jetzigen Bnlkanfragen benrtheile» uns entscheiden soll. Nächst den großmächtlichen Unterzeichner» deS Ber liner Friedens sollen auch die Kleinen, also Bulgaren, Serben und Griechen in dem Konscrenzsaale erscheinen. Dieser ganze Plan gründet sich auf die Beionnenbeit der Serben. Kann König.Mrlan nach einige Zeit mit dem Losschlagen warten, so findet sich die nöthige Spanne Zeit, daß die Diplomatie ihr Werk beginnen kann, König Milan soll erklärt haben, die Finanzlage Serbiens gestalte ihm, noch einige Zeit die Armee un mobilffirten Zustande zu er halten. Tie drei Käljermächte solle» hierdurch lehr befriedigt «ein. Ob es der feierlichen Konferenz besser als der Bvlichasrcr-Vereinig- nng in Konslcmtiuopel gelingen wird, einen Zuslank im Orient zu schaffen, der die sich widersprechendsten Intereffeu aller Belheiligie» vermittelt, dazu kann ma» sich nur zweifelnd verhalte». Ueberhauvt gegen setz Uhr erschien Se Mas. der Gie, Generalleutnant v. Carlowitz, rm Lokales uilü Sächsisches. — Gestern Nachmittag König, begleitet von Se Erc. Generalleutnant v. Carlowitz, Atelier des Prof. Preller und besichtigte dort mit außerordentlichem Interesse die schon kürzlich erwähnten, am Montag von Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg besichtigten und für ein Schloß in Schlesien bestimmten Laudichaitsgcmälde, aus beglaubigter Quelle kommen, großes Mißtrauen entgegen;»-> , ,-7 zisis Donnerstag hielt Le. Rias, der Köllig mit Ihren bringen. Ganz geflissentlich jucht man die öffentliche Meiiiuna Hoheiten den Prnizcn Georg und »vriedrich August irre zu führen. so ist die gestrige amllicheNotiz völlig »nbegrüiidet.daß und einer Anzahl geladener Cavaliere aus ,z-iichhüiner Revier eine die Pforte von Europa den Auftrag erhalten habe, die Wieder-> M'ßere .vochwildiagv ab. Rn welcher^das Iagdfriihstiick im Wa oe. trennniig beider Bulgarien herbeizuiiihren. Rußland hatte dies be-jdos Iagddmer in der Kgl. Villa in Strehlen ilatttand. — -vueAb- aiitragk, ist aber damit abgesallcu. Ten Russin behagt cs nicht, j ^one Lr. Mai. de» Königs nach Wermsaon crwlgt Montag Abend daß sich die Bulgaren- ohne hohe Einwilligung des Väterchen Zar ? Uhr.L Muv mtt^ dem^ Aurierzug bis Dahlen. Von empfiehlt sich's. den Nachrichten aus dem Oriente, fclbst weil» sie hier aus werden Kgl. Equipagen die Herrschaften nach Wermsdors bringen. — Ueber den Unfall in Nctzichkau, durch welchen bei der Rückkehr I, Mas. der Königin eine größere Verspätigung berbeigesülirt wurde, liegen jetzt detaillirtcre Mittheilungen vor, zururlkchreii und Rußland wurde ihn durch eine Marionette ersetzen. üetr. Cvuricrzug stand eben im Begriff, aui der Fahrt von Das paßt aber weder Oesterreich, »och England, noch oen Baltän-s He'-lasgmn m den Bahnhof Nctz'chlau einzmahrcn^ als kurz obcr- völtern. Rußland erlitt aliv eine diplomatische Niederlage, Wie > halb de,,elbeii. die Ma'.chnieiituhrer inehrere heilige stoye bcinerklcii es sich dasiir rächt, das ist maßgebend für die fernere Entwickelung j und eine Ma„e K,e,elia»d rückwärts gegen^die Wagen gelchiendert vereinigten: die Ehe zwijchen Sofia und Philippovel soll von i Moskau aus enigciegnet sein, um Gllligtcit zu erlangen. Europa i slclltc sich nicht auf diesen eigennützigen Standpunkt der Russen. Trennte der Sultan die buigariiche Ehe aus Besch! des Zaren, >0! könnte Fürst Alexander nach solcher Blamage nicht mehr nach Sofia der Balkanwirre», Rciirstr Telegramme Ser..LreSvner R'aÄr." vom 16.October. Berlin. Die Generaljhnode beriech den Antrag, wonach bei Besetzung theologischer Professuren dem evangelischen Obeckirchen- rath in Verbindung mit dem Generaliimodaworstande das Ein spruchsrecht vor der Ernennung zugewrochen werde. Eine lebhafte -vebatle der vrotestantischen Mittelpartci bekämpfte den Antrag. Schließlich wurde die Resolution angenommen, worin die Synode die Eim'prüche der Kirche aus wirklichen wirksamen Einfluß bei Be setzung theologischer Professuren aufrecht hält und der Oberkirchen- ralh gebeten wirb, mit der Regierung Mittel und Wege zu finden, wie sich die Ansprüche am besten verwirklichen lassen. — Ais künftiger Polizeipräsident von Berlin soll der Landrath v. Nicht- hoser designirt worden sein, M üizch en. Der hansische KriegSministcr versprach in der gestrigen Sitzung des Finanzausschusses der zweiten Kammer thun- l'chste Einschränkung der Mililärökvnomiewerkslätten und Heran ziehung der Militär- und Civilstrasanstallen zur Deckung des mili tärischen Bekleioiingsbedans, H a m bürg. Der Viehhof des dem Grase» Kiclmannsegge gehörigen Gutes Gülzow zwilchen Rcinbeck und Friedrichsruhe ist. wahncheinlich ans Via che, m Brand gentzt worben, 80 Stück Milchkühe sind nmgekvmmen. Mehrere Verhaltungen sind ertrügt. P a r > s. Unter den patriotischen Suballeriibeamten der Eisen bahnen hcnscht eine ticsgehende Bewegung, welche bezweckt, die allgemeine Aufmerksamkeit auf eine vollständige Vernachlässigung aller Mobilmachlingsvorkelmiiige» hinzulenkcn. In Zuichriircn an Zeitungen beweisen die Beamten, daß Niemand weiß, was im Mvbilinachiiiigssalle seine Aufgabe wäre, daß die Eisenbahnen keine Lokomotiven und Waggousreserven haven, dag die Verschiedenheit der Signale aus allen Linien gleich in den ersten Stunden ein unentwirrbares Durcheinander veruriachen würde, daß bei einem Kriegsausbrüche der Feind längst in Frankreich wäre, ehe ein ein ziges Armeekorps an der Grenze zniammcngezogen sein könnte. Die Beamien fordern einen theilweiieu MvbckmachiiugSverinch. — Von der Küste von Guinea ist die Nachricht eingelaufen. die Portu giesen hätten in Agige »nd Kete»u,gnächst der französischen Kolonie Porlo Novo, und von Frankreich ebcn'alls als Besitz beansprucht, ihre Flagge auigelsißt. Tie französische Regierung will erst aus führlichere Meldungen abwarle», ehe sie reklamier. P a r i s, Tic Civiltraiumg der Prinzessin Marie von Orleans mit dem Prinzen Waldemar von Dänemark wird am 20. Okr. durch den dänischen Gesandten von Mollke. der dazu mit einer Vollmacht versel-eu worden ist, vollzogen werden. Tie Agitation und der! Kamps für die Stichwahlen tobt heiligst. Falsche Nachrichten, per sönliche Insulten, Verdächtigungen! und leidcnlchaitlichc Prcßpolc-j mik sind an der Tagesordnung. London. Zwischen Rußland und Oesterreich ist folgendes Einvernehmen in der bnlgariichcn Frage hergestellt worden: Ruß land willigl ein. den Fürsten Alexander als vom Sultan ans 5 Jahre zu ernennenden General-Goiwerneilr von Ostrumelien an- zuerkciinen, ivenn er mit der bulgarischen Armee nach Sofia zursick- kehrt. — In seiner in Briathvn gehaltenen Rede verlheidigte Salis bury auch das Verhalten der britischen Regierung in der Zanzibar srage. Die deutschen Kolvnisirnngsbcslrebungeu in Mittclairika würden dem Welthandel nützen, mithin indirekt den britischen In teressen dienlich sein. — In Börienkrciscn verlautet, Fürst Alexander von Bulgarien geben nach Kvnstaiitinvpcl. Die Berliner Börse war im Ganzen fest. Das Geschäft war unerheblich, fast aus ollen Gebieten fanden kleine KourSerhöh- ungen statt, nur denckchc Bahnen waren schwach, erst gegen Schluß etwas erholt. Im Kaffavcrkchr waren deutsche Bahnen schwächer, Banken etwas fester. Bergwerke und Industrien lustlos und ad ge schwächt. Sächsische Stickmasctsinen gewannen 2 Proz. Silbrig war matt, Leipziger Zucker ä Proz. niedriger, österreichische Prioritä ten leblos und behauptet. Privatdiskont- » Proz. DresdnerBau- bankobligativnen 94 Prozent b. u. G wurde. Ter Zug wurde alsbald züm Stillstand gebracht und hierbei ergab sich, daß die seitlichen Schieberstangen der Lokomotive nach auswärts völlig verbogen und theils gebrochen waren, wie auch das eine Mittclrad im Äcbsenstuck einen Sprung zeigte. Ter Anblick der in ihren wesentlichsten Betriebstheilen dcinolirlen Loko motive, so schreibt der „Bvgtl, Anz,", ließ erkennen, durch welche elementare Gewalt die Zerstörung herbeigeführt worden war. Die Möglichkeit einer Entgleisung war furchtbar nahe gerückt, und was daS lagen mochte gerade an jener Stelle, wo der Eilzug über ab- iallende Flache dahinglitt, mag Jeder selbst beurtdeileu. Es hat ein guter Stern gewaltet, der unabsehbares Unglück verhütet hat, Ueber die Ursache des plötzlichen Maschinendeiekies ist sich noch Niemand im Klaren, — Geh. Hoirath Prot. Dr. Emil Friedberg in Leipzig erhielt das Cvmthurtreuz 2. Kl. des Herzog!. Sachsen-Ernestinischen > Hausordens, — Generalicldmarschall Grat Ri 0 ltkc hat Blaicwitz wieder verlassen und sich aut sein Gut in Kreffan begeben. - Tie telegraphisch gestern bereits erwähnte Auslassung der Kreuzzeitung über unser Blatt bat folgenden Wortlaut: „Die Nat.-Ztg," sucht aus einem Artikel der „DrcSd, Nachr." über die brauinchweigische Frage Kapital gegen die Konservativen zu schlage», indem sie jenes Blatt für das „Organ der Herren Acker mann u, Gcnvsscii" erklärt. Las ist es aber nicht. Die konscrvatwe Partei besitzt in Sachsen gegenwärtig kein anderes offizielles Organ, als daS „Konservative Vereinsblntt'. Die „DreSd, Nachr." sind allerdings konservativ, stehen aber in keinerlei Abhängigkeitsver- hültniß zu der Parteileitung oder zu einzelnen Parteiführern in Sachsen, 'oiidcrn nehmen eine >0 selbstständige Stellung ein, daß für ibre Urtheilc Niemand verantwortlich gemacht werden kann, als die Redaktion allein, die sich denn auch bei aller Uebercinstimmung im Großen und Ganzen, doch im Einzelnen io manche Abweichung erlaubt. Wenn die „Nalio»al-Zci- -2 x: Stettin, t6. vccoder. Statt»», t Uhr. «Netrettemark«». Setzen stau, loca ISS-lös, pr> Letaber-fiovenitcr >S6,<X>. vr. Avril-Mat I>17.00. RoagkN Vau, laeo tLS.OO—tlil,y«, vr. Ortabcr-NoücinScr IZ2H0. vr. April-Mai ttU.O». Rüböl still, loco —, »r. Lci.-St-vemtcr ttt,70, p>. «Pril-Mai ««,00. LpiricuS stau, laeo 37,70, Pr. cetober-Sioveniber 37,70, Pr. Nooembcr-Deccmbcr 37,70, »r. April-Mai 3S,80. Prirolrum 3,00. » re » lan . ti>. Lctodrr, Statt»». «Getreidcmarkl!. Spiritus Pr. tOO stitre 100 Vroc. pr. Vrtober-Siopemdcr 37,30, Pr. Noocuidcr-Dccembcr 37,20, Pr. April- Mai 38,70. Setzen »r. Lciobce —. St-aar» pr. Ociodrr-Siopemder >33,00, Pr. Nooember-Decroiber 131,00, vr. Avril-Mai 110.00. Stüdöl loco pr. Oetodrr- Noveuider 15.00, pr. Nov.-Dee. —, »r. April-Mai «7,00. Zink umsatzlos. — wrtier: Prachtvoll. Araukfurt a. M.. >6. Oktober, strebt« 223-/,. SiaatSbodu 22l»/.. l-om- »arden 103»-,. Balizler l77>,. c?pv»ter «2.18. «proc. lln/ior. Solbreute 77'/,. Gottbardbabu —. DiScouto —. Darinstiidler —. Schwach. Wien, N>. Lctobrr. strebt» 276.S». Staaisbab» 271,75. Lombarden >37,50. Nordwestb. 162,00. Markuoie» «l.82. Un». strebst 27S.75. — Schwach. Pari«. 1«. Oktober. Schlutz. iiientr 7S.17. Anlctbe l08,!»0. Alalirurr 01,65, Slaatttbabn 560,00. Louidarden 267,50. do. Prioriiair» . Spanier 56,3l. Oest. Golbrcnle —. Egbpier 323,00. Otioaiauc» 188. Fest. London, l«> Oktober, Bonn, ll Ubr 10 MI», llonsol« lOO» pr. Siovbr, 1873» Rüsten !»>'.. Italiener S3 ». Lombarden >0-/,. »,np. Türken l3» „. «proc. iunb. «merttancr 126-,. «proc. llnoar. «otbrenlc 77. Oefterr. Sold- rrnic 86. Exrl. Prtu». stontol« 103> -. Sanpier 63«,neue i>/>. Aoio. vttowanbank »»/„. «urz-Acete» 78. — Stimm»»,: -rft. weiter: Schön. Lindau, 16. Octader. Schlud. stieirrtdr rnhi,. Weizen eber sch«»<»rr. vrdrt,r» steti, - Sciier: Mild». vom konservativen Programm tung" das nicht weiß, so wirk ihr allgemeines Ueberlegenbcitsbe- wu'stiein darunter vielleicht nicht leiden. Nur ioll sie sich nicht embilden, mit Bemerkungen Eindruck zu machen, die mit den That- sachcn ini verichiedenslen Widerspruche stehen." Obige Aussiilnungei'. der „Kreuzzeitnng" entsprechen vollständig der Wahrheit. Darnber helsen die geichraubten Wendungen, mit welchen das Morgcnblatt der „Nat. Ztg." an den Darlegungen der „Kreuzzeitung" hcrilin- mäkelt. nickt hinweg. — Tic Tagesordnung für die vorgestrige öffentliche Stad tverordnetens > tznng hatte eine große Anzahl Neu gieriger aui die Tribüne gelockt, nm mit eigenen Ohren zu hören. > wie sich die Gemeindevertretung gegenüber den viel vcntilirten ! Fragen über das „vermadete und verdorbene Getreide" aussprechcn wurde. Wir theilten bereits in gestriger Nummer mit, daß — eben nichts gesprochen wurde. Außer dem Referenten, Herrn. St-V. RechtSanwalt Zeising. welcher daS Gutachten deS vereinigten Rechts und VerwalttingsanSschuffes begründete und zur Annahme empfahl — griff Niemand zum Wort und ohne weiteren Aufenthalt wurde in der Tagesordnung weiter gegangen. Herr Hosmiililenbesitzer T. Bienert batte aut dem Tische des Hauses eine ganze Kollektion von Getreide-Proben niedergclegt, durch welche er den Prozeß des Rei nigens veriimdete» Getreides in seiner Wirkuim darlcgte. Der Herr Referent sagte ungefähr Folgendes: Die Sache habe so viel Staub aufgewirbclt und es seien so vericlsiedene Meinnngcn aiffge- tauclst ilir und wider, daß es sein Bestreben sein müsse, ko objektiv als möglich zu berichten. Er wicderbolt nun ausführlich daS be reits ini Allgemeinen Bekannte. Herr St.-V. Ulbricht sei von dritter Seite aui das zur Verladung nach Plauen gekommene Ge treide aufmerksam gemacht worden, habe daraus dem Gemcindcbor- stand von Planen Kcnntniß davon gegeben, dieser ist zur Zeit der Ankunft des Getreides in der Mühle gewesen, bat von dem best. Getreide, welches vor seinen Augen aus den Waggons geladen ward, eine Probe entnommen, diese versiegelt und an Herrn Stadtbezirksarzt Med.-R. Dr. Nicdner zur Begutachtung übersandt. Die Gutachten sowohl des obengenannten, wie anderer Sachver ständiger. die iomehl vom Wohlsahrtspolizciamt wie von Herrn Bienert cingeholt wurde», find bekannt und gehen alle dahin, daß daS Getreide nach stattgehabter gründlicher Reinigung, wozu in jeder guten Muhle jetzt die Avvarate vorhanden seien, unbedenklich verniahlen werden tonne. Ans Grund dieses Gutachters ist das Getreide nicht weiter beanstandet und zur Verwendung ircigegebeu worden. Dem weiteren Ulbricht'schc» Anträge, der Rath möge eine schleunige Revision aller hiesigen Getreidespeicher vornehmen lassen und dabei das Hauptaugenmerk aus die im Freien lagernden, halb- verinoderten Quautitätcii richten, stellte sich der 8 3 deS R. G- be treffend den Verkehr mit Nahrungsmitteln :c. voin 14. Mai 1879 entgegen, nach welchem die Behörde dazu mir solchen Personen gegenüber berechtigt ist, welche ans Grund 88 10. 12 und 13 des erwähnten Gesetzes zu einer Freiheitsstrafe verurtheilt gewesen sind. Nachdem der Referent dies ausgetnhrt, fuhr er fort: Er habe das Bicnert'sche Etablissement besucht, es seien ihm von den Herren alle Auskünste bereitwilligst ertheitt worden, er habe die Lager besichtigt und auch das Verfahren der Getreidereinigunq auf das Genaueste kennen gelernt. Der Prozeß sei in der Thal ein so energischer und dnrchgrestendcr, daß mau vollständig beruhigt fern dürre und nur staunen könne, wie der menschliche Geist Io erschöpsind die hier in Krage kommende Ausgabe gelöst habe. Im Lause der behördlichen Erörterungen nach im Freien lagerndem Getreide habe man nm solches gefunden, das nach den Seiten zu offen, aber überdacht und m «sacken lagere und nicht der Bezeichnung „im Freien lagernd" entspräche. Ter NechtSouSschuß sei der Meinung, daß der
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