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Dresdner Nachrichten : 20.06.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188506208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-06
- Tag 1885-06-20
-
Monat
1885-06
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.06.1885
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rk« Hageklatt fitr Politik, HesMsoukehr. Mrsenlerichl, Mmdeilile LI-W««»«, kraxorstr. 7. ßeiisi' u. kponrs- 0»l>n1snj« -W««»'«N ZIbumr, kLcker »«tnnu«»' u. stun,ti»i»n»<äne«, klg»n« f»bklst, kxpoet. ürv»>» I'I»v«v»oti»»trn»»« 8V. 5I«g«rIn: nur »-rn,«r»»e»»»« IV«. 7. « ckt/V77t,/veoHß«7-, ob- «//?</Sw-/-//«» ! « Lins xios8s Plasotis 33 ?5, eins Kleins Pläsehg 25 kt'. S inol. klsscks in cksr kilials Vrvsckon, Lsuldavllstr. 10, L 80VIS in äea Llillsr»Iva«serkim<Uunßell et«. 8 Nrvsäaor rvprn(!>»6irt Loioknan^su v. Ltiokvv iv A ' udwttr-k'nrrnst KßüoL t5 ?t.. !2 Ltüok ine! oloxrtntvr Aavpo I Ll. 75 I*k Ä s 12 kt Dir inol »lupp, 2 Ll K ^.liLlükrUoks rUudU'irla kroltiliLkm vordon ^rati« ttdxo8vb«n un<t Llit»- jT krttnoc vorr-anät. A ! F. k>r«»«ten, X i 8oplilen8kr. Ü o. fVtlsckrutkerstr. 2ld. um kvstplntr. A I^tzi'VLitr«li-8pekiilIitLt! S SS L»ri»I»«r«> sVllsäraSdrntr. 3. rnnSodst cksw Zltwsrltt. ?r«k. vr. ZMr'8 AtormLl-Sedlaf- n. kotss-vsokeu, °°L77L"° Rr 171. so. »«NX,.: 40.000 e«i. I i DttSde». 1885. Somiaveud, 20. ZI,Ni. Absnnerresnl. Di« geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nach richten" bitten wir das DomremeilL für -lls -ritte MM 1885 baldigst erneuern zu wollen, damit die Nummern ohne Unterbrechung weiter geliefert werden können. Alle Postanstalten im Deutschen Reiche, in Gesterreich- Ungarn und im Auslände nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei der Expedition sinol. Nringerlohn 2 Mark 50 vierteljährlich, bei den Kaiser!. Postanstalten im Deutschen Reichsgebiet 2 Mark 75 H*f., in -er Oesterreich - Ungarischen Monarchie 2 chukden 20 Kreuzer ercl. Agiozuschlag. In der allwöchentlichen Zugaöe eines humoristisch- illustrirten Theiles dürsten die geschätzten Abonnenten und Leser der „Dresdner Nachrichten" eine willkommene Der- Mehrung -cs Unterhaltungs- und Lesestoffes gefunden haben AMtioil öer „Dresdner MrWell". Verantwortlicher Redakteur iür Politisches vr. Emil Bieren in Dresden. Wenn ein großes Bankkaus seine Insolvenz anzeigt. zieht dieser Bankerott gewöhnlich auch die Zahlungseinstellungen anderer kleiner Zirmen nach sick. So reiht jetzt daö Falliirment Gladstone'S auch das italienische Ministerium Mancini > DepretiS nach sich. Schon lange stand dieses Kabinet aus sein schwachen Füßen: bei wiederlrolten Anzapfungen im Parlamente erlitt eS zwar keine Niederlage, aber die es stützende Mebrlieit schmolz immer mehr zusammen. Zuletzt betrug sie nur 4 Stimmen. Die Angriff« der Opposition lichteten ihre Spitze vorzugsweise gegen den Minister des Auswärtigen, Mancini, und seine unglückselige militärische Expedition nach Egypten. Jetzt bat ihm die Kammer die Mittel zur Fortführung der Geschäfte mit nur 4 Stimmen Mehrheit gewährt — eine bösliche Form der Ablehnung, ein Mihtrauensausdruck. Mancini muhte springen, aber er verwickelt in seinen Fall daS gesammte Ministerium. Hätte ihn nicht die starke Hand des Premier DepretiS geschirmt, er wäre längst schon von der Bildfläche verschwunden. Es dreht sick nun für Italien Alles um die Frage, ob DepretiS die Regierung unter Ausscheidung Mancini's wieder übernehmen oder ob der König einen Abgeordneten der Konservativen zur Bildung eines ganz neuen Ministeriums berufen wird? Das Letztere wäre der richtigere Ausdruck der Sachlage. Denn wenn auch der Advokat Mancini als Minister des Auswärtigen der eigentliche Todtengräder des Kabinels gewesen ist. so wurde seine Abrnleuererpolitik doch vom Gesammtministeriuin Italiens gebilligt. Die Herren DepretiS und Mancini glaubten, als Gladstone England in einen Krieg treiben wollte, die Stunde für Italien gekommen, um einen selten Bissen irgendwo und von irgend wem wegschnappen zu können. Sie setzten daber die Expeditionen nach dem Rotben Meere inS Werk-, sie schmeichelten damit dem wagclustigen, stets aus Beute auSschauenden Sinne des italienischen Volkes: konnte sich doch leicht eine Gelegenheit bieten, rin Stück Landes oder einige Meilen Seeküste einzusacken. Wenn die am Rothen Meere gelandeten italienischen Soldaten in Gemeinschaft mit dem englischen Heere den Mahdi geschlagen, den Sudan sür England »urückrrobert hätten, dann würde England (so hoffte Mancini) seinen Bundesgenossen dankbar mit der Zuweisung von Tripolis belohnen, wohin Italien schon lange begehrlich schielt. Es kam anders. Der Mabdi jagte die Rothröcke zum Lande hinaus und daS Kabinet Gladstone ertrank ln einem Biersaflc. Mancini hielt aber mit kindischen. Trotze an seinen Fantasteen fest und forderte damit den Unwillen deS Landes heraus. Bor vier Monaten bereits sind die Truppen in Massauah gelandet: was sie dort bezwecken, hat noch Niemand begriffen; von einem zu beschützenden Hansel kann auch nicht die Rede sein, denn es gicbt dort so gut wie keinen Handel. Dafür wütben die Seuchen und das heiße Klima unter den Truppen. Bermuthlich wird man nun die Expedition als zwecklos aufgeben und dle zu einem Abenteuer ausgezogenen Sol daten rubmloS beimrusen. Deutschland und alle Anhänger des Friedens haben volle Ursache, sich des Falle« Mancini'S zu freuen. Niemals würde Gladstone eine so herausfordernde sriedenöstöreiische Haltung angenommen haben, wenn er nicht geglaubt hätte, für die englischen Pläne das Landheer Italiens verwenden zu können. Auf allen Kongreffen und bei allen internationalen Fragen gefiel sich Mancini als Pndelbund Gladstone's; er avportirte Vorschläge, die entschieden dem Interesse der Allgemeinheit zuwider, aber zum Sondervorth->ile Englands waren. Es dient daher dem Welt frieden. dah nach der Unschädlichmachung des großen Gladstone auch der kleine Mancini abgethan wird. Unser Nachbarstaat Oesterreich erlebt zur Zeit einige Austritte, die «in Paar Worte erfordern. Belustigender Natur find die Huldi gungen. mit welchen die Czechen ihre „überseeischen Helden" über, schütten. 160 nach Amerika auSgewanderte Czechen haben als Passa giere eine« deutschen Postdampfers in komfortabel eingerichteten Salon« und Kajüten einen Ausflug nach der Heimath unternommen, um da« neu« Nationallbeater in Prag zu besuchen. Dafür werden sie jetzt von ihren entzückten Landsleuten «ts kühne Seefahrer ge. feiert, di« an Verdiensten nicht hint« den Entdeckern neuer Welten zurückstäneen. Man könnte den WcnzclSkindcrn diese täppische Freude gönnen. Leider äußert sich ihr nationaler Stolz aber in Rohheiten gegen die Deutschen. Diesmal ist es aber den oeinünftigeren Czechen zuwider, daß, weil sich die Czechen über die Ankunst von LandSleuten aus Amerika freuen, die Deutschen beschimpft werden sollen. Sie bezeichnen es selbst als eine äußerst bedauerliche Erscheinung, daß czechisch - nationale Aufzüge so oft von Straßenexcessen gegen die Deutschen begleitet find. Weit ernster aber lasten sich die Tumulte in Brünn an. Die mälnischc -Hauptstadt, „das österreichische Manchester", ist na- ! mcntlich dcr vauptsitz der Textilindustrie; ihre Schafwollspinnereien haben durch ihre vorzüglichen Fabrikate den Namen BrünnS aus dem Weltmarkt zu hohen Elncn gebracht. Jetzt stehen diese mäch tigen Fabriken still und die erzwungene Ruhe erstreckt sich auch aus industrielle Etablissements anderer Art. Mehrere Fabriken sind von den Arbeitern arg zugericktet worden, die Fenster mit Stcinwürscn zertrümmert, die Fensterläden zerstört; auf den Straßen ist eS zu wiederholten Exceffc» gekommen, Kavalericckargen und Banvnet- angriffe machten sich nöthig; cs gab viele Verwundete und nach mehr Berbastcte. Wo in einzelnen Fabriken die Arbeiter die Arbeit wieder ausnchmen wollten, binderten die Rädelsführer sic mit Ge walt daran. Gegen 8<X)0 Arbeiter befinden sich augenblicklich in Revolte. Nationale Beweggründe mögen mit Hineinspielen; die Fabrikarbciterbevöikeruim Brünns ist größtentbeils czechisch. die Fabrikberrcn aber sind Deutsche und zwar der Mehrheit nach Juden. Der Krawall brach anläßlich einer Einrichtung aus. die gerade dazu be stimmt ist. den sozialen Gegensätzen die Spitze abzubrechen und die guten Beziehungen zwischen Arbeitern und Arbeitgebern zu kräfti gen. In Oesterreich ist dieser Tage der NormalarbeitStag einge führt worden. Zu dieser rühmlichen sozialen Maßregel entschloß sich in Oesterreich die Gesetzgebung freiwillig und lediglich, um der Ausbeutung der Arbeiter ein Ziel zu setzen. Der Staat als Hüter der öffentlichen Moral und Gesundheit, sowie als oberste Erziehungs behörde schrieb mittelst Einführung eines MaximalarbeilstagS die Grenze vor. bis zu welcher die in der Industrie beschäftigten Arbeiter ihre Kräfte herzugrben verpflichtet seien. Der Staat batte m der schran- kenlosenGewinmucht derFabrikunternkkmer.die zu einer schrankenlosen Ausbeutung der Fabrikarbeiter führte, die hervorragendste Ursache der Notb der arbeitenden Klaffen erkannt. Besonders trübiclig stand cs darin gerade in den, Hauptindustricplatze Brünn. Verschiedene Umstände wirkten zusammen, daß das Vcrhältniß zwischen Unter nehmern und Arbeitern in Biünn gespannter war als anderwärts DaS Organ der österreichischen schutzzöllncriscken Fabrikanten erklärt geradezu: „Die Arbeitszeit in den Brünner Fabriken war stets von längerer Dauer als in den übrigen Jndustrie-Centren Oesterreichs. Die dortigen Lohnsätze waren nichtsdestoweniger auf einer niedrigeren Stufe gevtieben als anderwärts, und auch sonst wiese» die Brünner Arbeiterzustände allzeit Gebrechen aus, welche im übrigen Oesterreich sich weniger verallgemeinert und entwickelt hatten". WaS timten nun die jüdisch-deuticken Fabrikanten Brünns, als die Gesetzgebung den NormalarbeitStag einsüürte? Aenderten sie die veraltete Brünner Fabrikordnung dem neuen Gesetze entsprechend ab? Nichts geschah. Während die Arbeiter froh aniatlunen zu dürfen hofften, daß der Staat und die Obrigkeit begannen, sich ihrer trostlosen Lage anzunehmen, fuhren die Schafwollspinner fnrt. die ungesetzliche Arbeitszeit zu handhaben. Erst allmälig beguemten sie sich zu Zugeständnissen. Es ist eine llstündige Arbeitszeit gesetzlich vor geschrieben. Die Fabrikanten versuchten nun dem Gesetze ein Schnippchen zu schlagen, indem sie die zwei viertelstündigen Arbeits pause» (Frühstück und VeSperbrod. „Jause" genannt) von dem Arbeitstage hinwegrcchneten, während sie naturgemäß in die Dauer desselben einzubczieben sind. Das ist die erste Ursache des Konfliktes, der von den Agitatoren gehörig auSgebeutet wird. Sie haben die Arbeiter statt zu friedlichen Verhandlungen und zum Anrufen der Obrigkeit zu bewegen, zu Gewalltbaten aufgehctzt und neuerdings zu unerfüllbaren Forderungen bestimmt. So verlangen jetzt die streikenden Arbeiter statt der gesetzlichen llstündigen gar bloS eine lOstündige Arbeitszeit. Die bctlwrten Arbeiter werden schließlich, wie immer in solchen Fällen, die Zeche bezahlen müssen; Nickis rechtfertigt ihre Gcwaltthatcn; verdnmmenswerth sind die Aus- irizungen der Rädelsführer, die sich im Hin.ergrunde halten, wäh rend sie die Arbeiter gegen die Bayonette des Militärs treiben. Es muß aber doch der Wahrheit gemäß bezeugt werden, daß in Oesterreich die segensreiche Einrichtung des NormalarbeitStagcS und die dem Interesse des sozialen Friedens dienende neue Arbeiter- ordnnng sich augenscheinlich überall dort offne Konflikt vollzieht, wo eine unter günstigere» Existenzbedingungen stehende und dem zufolge auch einer höhere» Einsicht zugängliche Aibciterichast daran mitzuwirken hat. während der Schauplatz deS Massenelends zugleich denjenigen der Ausschreitungen und Exzesse bittet. Neueste Telegramme Ver „Dresdner Nachr." vom 19. Juni. Berlin. Die Abreise dcS Kaisers nackt EmS ist aus Sonntag Abend festgesetzt. — Die heute Abend 6,35 Uhr auS Dresden auf dem Anhatter Bahnhöfe eingetroffene Leiche des Generalseldmarschalls Manteufsel wurde im königlichen Empsaugssalon ausgebahrt. Zum Empfange waren anwesend: DaS gesammte Ossizierkorps der Gar nison im Paradeauznge mit dem Ordensband; eine Eskadron des 1. Gardc-Drago»er-Reg. zu Frist mit dem Trompetercorsis verbleibt aus dem Bahnhöfe, bis die Weiterbeförderung der Leiche ans der Verbindungsbahn erfolgt. — Ter Bundcsrath hält nächste Woche zwei Plenarsitzungen ab, die letzten vor den Sommersericir. Die braunschweigische Frage soll unter allen Umständen noch zur Er ledigung gebracht werde». Die Majorität gilt für den preustischen Antrag gesichert. Auch Bayern wird mit Preustc» stimmen. — Die iiilgemcin zahlreichen Neubauten Berlins im Inneren der Stadt sowie an der Peripherie stehen infolge des Manrerstreikes völlig verödet. Der Streik ist allgemein. Die Arbeit wurde überall gleich zeitig niedergelegt. Aus Privatbautcn ruht die Arbeit ebenso wie auf den städtischen und Staatsbauten. Gestern Abend kam cs zu! einigen Ausschreitungen, die polizeiliches Einschreiten erforderlich machten, teilte Vormittag fand eine von 4000 Maurern besuchte allgemeine Manrcrversammlnng auf dem Tivoli statt. In dieser wurde mitgctbcilt, daß eine Anzahl Unternehmer sich bereit erklärt habe, der Forderung des Streik-Komitees nachzugcben. Man blieb jedoch bei dem gestrigen Beschlüsse stehen, dast der Streik allgemein bleibe» soll. Berlin. Als Nachfolger Mantkuffcl's für den Statthalter posten in den Reichslandeii bezeichnet die „Saale-Zeitung den Grafen Otto zu Stollberg-Wernigerode. die „Schlei. Zeitung" da gegen den sächsischen Kriegsminister Gras v. Fabrice. Die letztere Version bezeichnet die „Bost Ztg." al? ein voreiliges Gerücht. Karlsbad. Die aus Befehl des Kaisers Aanz Joseph dem! Feldmarschall Manteufsel in so austerordcutlicher Weise erwiesenen" Ehren bethäiigen wiederholt die deutsch - österreichische Waffen briiderschast. Die große Theilnahme seitens der Bevölkerung wie der fremden Kurgäste haben in den hier sehr zahlreich vertretenen Ossizierskreiien Freude und Dank hcrvorgeruien. Ter älteste Sohn des verstorbenen Feldmarschalls berichtete über diese allseitige Theil nahme an den Chef des Militärkabinets nach Berlin behufs Mit theilung an den Kaffer. W r e n. Die Verhängung des Ausnahmezustandes über Brünn wird als unmittelbar bevorstehend bezeichnet. Die Behörden in Brunn erkiesten eine Bekanntmachung, wonach die nicht Brünner streikenden Arbeiter die Stadt verlassen sollen. Fenier wurde an geordnet, Schänken, Branntweinläden, Waffen- und Eisenaeschäslc sowie Messerhandlungen Abends 0 Uhr zu schlicken. Auch muffen die Hanstkore bei eintrctenden Unruhen sofort geschlossen werden. London. Heute früh wurden noch 17 Leichen der bei den, Gruffenunglücke in Clistonhall Verschütteten gesunden. Es ist keine Hoffnung vorhanden, die noch in der Grube Befindlichen zu retten. Die Gesammtzahl der um's Leben Gekommenen beträgt nach neuesten Ermitlcllmgen mindestens 140. Tie Berliner Börse eröffnet«: wst. doch trat bald daraus Abschwächuna ein, was auf die Fortschritte der Cholera in Spanien und schlechte ErnteanSsichten zuruckgefnhrt wurde. Der Schluß war still und schwach. Spekulative Banken waren anfangs lest, später nachlassend, deutsche Bahnen still und schwach, österreichische still. Bergwerke geichästSlos, fremde Renten fest, doch konnten Russen auiangs sich nicht ganz behaupten. Im Kassaverkchr herrschte wenig Leben, von Industrien gewann Oelheim 2'-« Pro;. Privatdiskont 3'/i bis 3. Paris, IS. Juni. Schlich. Rente 80„55. Anleihe ll0.22. Italiener 87,55. StaatSdahn 815,00. Lombarpeu 282H0. do. Prioritäten —. Spanier 5»,58. Ort«. Gol»ren»e —. (kAppier 525,00. Ottomanen 581,00. Jett- L - » » » n , iS. Inn«, vorm. 1l Uhr iO Mio. «onsolS SS',-. 1875er Russen S2 Italiener 98',. Lomtardrn 11',. Türke» «>"„. Iproc. fnnd. Amerikaner >25",. Iproc. Unaar. Äoldrcnte 8t' ,. Oester». «olärenie 88. Prrich. iionsols lOt'i,. Sappter 84 Ottomauhank >2',«. Snez-Actten 85>I«. — Stimmung: Rnhtg. — Wetter: Berändcrlich. Stettin, iS. Juni. Rächt». 1 Uhr. tSctreihrmarky. Wetzt» Häher, loco 181,00, Pr. Mai-Jnni «77,00, Pr. Juui-Jnli >88,50, vr. Srptembrr-Ortobcr 175.00. Roggen seit, loeo >51.00. »r. Mai-Jnni lli.oo, Pr. Jnni-Juli >15.00, »r. Septcmder.Octohcr HS.OO. Rühäl still, Pr. Mai-Juni 18,00, Pr. Septemder-Octsber 18,00. Spiritus still, loco 12Z0, Pr. Mat-Juni 15,80, Pr. Inlt-Auguft 11,ist, Pr. Augnst-Scptembrr 11HO. Petroleum loeo 7,70. » reSlau , 19. Juni, Rachm. ,<»ctreidemarkl>. Spiritus Pr. 100 Liter 100 Pror. Pr. Mai-Jnni IlgjO, Pr. Angnst-Septbr. 12,70, Pr. Septhr.-Octbr. 15,00. Weizen »r. Mai 189,00. Roggen »r. Jnnt-Jnlt ill.OO, Pr. Jnli-Angu» lli.OO, Septbr.-Octoder 117,00. RütSl »r. Mai-Jnni 50H0. »r. Septbr.-October 51,00. — Zink »msatzlo-. — Wetter: »hgrkühlt. Lou don. 18. Juni- tkn^ilchr» «änscr. Uebrige Artikel träge. — Setter; Beränprrlich. Lokale» n»k» Sächsische». — In vorvcrgangencr Nacht 12 Uhr 42 Min. traf Se. Mas. König Albert von Beilin wieder hier ein. — Gelegentlich der Ucbersiedelung Ihrer Majestäten nach dem Hoflager zu Pillnitz wurden die hohen Herrschaften in Klein- Z s chachwitz an der Villa der Kanimersängerin Frl. Malten von der Besitzerin dieses srenndlichen Landsitzes begrüßt. Frl. Malten nahm hierbei Gelegenheit, Ihrer Map der Königin einen Pracht- . vollen Rosenstrauß zu überreichen. — Se. König!. Hoheit Prinz Friedrich August besuchte gesterr Mittag in Begleitung des Krcishauptmanns Grasen Münster und des Oberbürgermeisters vr. Georgi den kurz vorder eröffneten V. internationalen Maschinenmarkt aus dem Exer zierplatz in Leipzig. Die Führung batten die Herren der Ans- stcUnngS-Üommisston, an ihrer Spitze Herr Kammcrherr v. Schön- bera-Bornitz übernommen, welche sämmtlich von dem Prinzen zur Tafel geladen wurden. Mit lebbastem Interesse ließ sich der Prinz die ausgestellten Neuheiten erklären. Nach Ausweis des Katalogs . bietet d»e Ausstellung in der Tffat viel Neues und Interessantes j und sükrt sämmtliche seit Abhaltung deS letzten Maschinenmarktcs > aus diesem Gebiete gemachten Fortschritte und eingctretenen Ver änderungen vor Augen. Ein Besuch der Ausstellung wird demnach nickt nur den sachlich intereisirten Kreisen, insbesondere Landleuten, sondern auch dem Laien von Interesse sein. Einen Fükrer gieb! der Katalog ab. Erbolung findet der Besucher in den, Ausstcl- lungS-Rcsiaurant auf dem Platze selbst, wo auch Militärmusik Nachmittags stattfindet. — Die zu den Beisetzungs-Feierlichkeiten nach Potsdani befehligt gewesenen Offiziere sind gestern in ihren Gar nisonen wieder ringetroffen. — Oberst Hammer, Direktor der vereinigten Artilleriewcrk- stätten und Depots ist vom Urlaub zurückgekehrt. — Der Legationsjekretär von Tschirschky, Sohn des Generaldirektors der sächs. Staatsbahnen, welcher der außerordent lichen deutschen Gesandtschaft in Persien attachirt ist, traf mit längerem Urlaub ans Teheran in der väterlichen Villa in Hosterwiiz ein. Das fremde Klima hat sich seiner Gesundheit wenig zuträglich erwiesen. — Dem Briefträger Ziegra, hier, wurde das allgemeine Ehrenzeichen verlieben. — In vorgestriger öffentlicher Stadtverordneten sitzung. niiter Vorsitz des Herrn Geh. Hoirath Ackermann, brachte die Tagesordnung nur drei Nummern. Es wurde der vom Stadt rath beschlossenen Gewährung von DienstaltcrSznlagcn an die stän dinen Oberlehrer der hiesigen städtischen Gymnasien und Realgym »ancn (die Tribüne war von einer Anzahl dieser Herren besetzt) in Hohe von 200 Mk. je nach <>. 12 und 18 Dienstjahren zngestimmt, ja. man erwies sich im diesseitigen Kollegium noch lcbrcrncnndlichcr als im jenseitigen, denn aus Vorschlag des Finanz-Berwaltungs ansschusses beantragt man beim Stadtrath, die Dienstalterszulage nicht erst — wie nach Rathsbeichlust erfolgen sollte — vom l. Jan. 1886. sondern bereits am 1. Juli d. I. beginnen zu lassen, eine Beschlußfassung, die aus der Tribüne begreiflicherweise einen gute» Eindruck machte. Zugleich wird dem Rache zur Erwägung anheim gegeben, ob nicht zur Herbeiführung eines gleichmäßigeren Am rückens im Gehalte die sämmtlichcn Lehrer der städtischen Gymnasien und Realgymnasien in einem gemeinsamen Etat zu vereinigen sein möchten. — Wegen eines mit dem Möbelhändlcr Ritter, bezüglich Austausches von Areal an der Marschallstraßc abzmchließendcn Vertrages wird dein Rathe beiaetceten. — Um der in letzter Zeit die Quelle so vieler Aeracrnisie gewesenen Verzögerung des all jährlichen Hansbaltplanabichlusses in Zukunft vorzudengen, hat der Rath (Hr. Bürgermeister Bönisch) eine Vorlage ausgearbcitet, nach ivelcher der Haushaltplan belnffs schnellerer Erledigung desselben künftig durch einen aus je 10 Mitgliedern beider städtischer Kollegien bestehenden Ausschuß vorbcratbcn werden soll. Der Rath hat dabei erklärt, daß er m Zukunft pünktlich bis spätestens IS. Scpt den Haushnltvoraiffchlag übergeben werde und meint, daß jener 'VTollsus LeLIsFäseLsv, emiUieiilNV.HIetrlei', Mmai'ktlL Kr, islkAe gratis v.frcs.
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