Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 14.01.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188501144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-01
- Tag 1885-01-14
-
Monat
1885-01
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.01.1885
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»»>> I >, ut»»,-»,»,-, ' »I«, 8 «iftftl«pd»t«»t»«» i »»>' *»»"»»»"»„« Lu»«»»» ttr Ol»»»«» »UN» t»«» *»>».,»« WM »» »« haiftnftei« MUU,'r2p«n?,° .»ft« »I Oft». L»ft-»I» : »««,»>«,-»«»««« »»» u. «ud Mos«. »».. z»„ttd»»««>ck^ ». «>>«, >ß>«t . Oärci-Hoü«. O. A»ndi-««kttn . U. Li in«r-tzimb»r,, i>l»«n»-r«»>t». zitr Rtiikpad» «inftcl. Ma»uicrtpft ^ » i.. »>«»-«>>',d«d«^ß. Tageblatt für Politik, Werlllklnli. HksAMsoeMr. BSrseriSerichi, Irmdeulille. ^. >»««»i ,ftrr»ii„«ri> «. »Za dar» «ft *«8 M 2,75. - Loleriu» Ms-t-utn t» «I» liachmtn 2 u«r, Lonni»^« d>» 1218t». Ln 1Ie»I>->dl: O> »tolie-A !> nur ,»>Aoch»>»a««udt» 2 Ui» N»wm. vrc Uv>>tt>«c 'stritt- jeilcira 8 Lftoe«rr.'> Pi«. Umei rttn» nctnndl :fttlr Z0 stl«. tline G.,!««»» sur das aannitüatll' Clichein«» «>r Jiv ftrai, wird Nicki »r«kv»». «nrwäs- tlar J»I»»l»>z>» Ä>»»ä«e a-ae» LrL» uttnirrandajainunst dnrili «rtc>u»,rlcu od>r 'stütirinznulunst « Lrttie» t- PI». ' Jiverai» ft» Mvniag vdrr »aw Jeft- war» P»i»«»ftc 2» Pi«. Lateral« «rawra an ^ Aanvnreu-etittralir vau vaatrnlirt» «. liidyter, !>1ad. Moll». tau>« n t!».. Luvalldradank, G. Mltllrr.«vrttd. N. «>et>-M>>stdeaa>a. I. «arck^iaue. «. »liadl.BrrtiatV.. Sl. S> tm'r-üumbttr«. P>«l,m-L»i>ft». Mil stlttttaadc ctaart. Mamlftlcht« ,t. ttordsei»« ül^Iien-liititlenibtz kür HOi-»-«» »Nll v«n»O» io ^Ssator 4t»s«M doi rmsriwnvtar ^eeurrrtskso pnipkoklt Zb^TLU» 41" <2 »87, »r»«»v :r. küoKMvd« v«-o>»un«c uitvk «onftürt». „ui ßlrMll- u. IllvLltzfWilmdtz v«„»tn„> io vcnrtlirliehpr Xiikirnbl für Uarran nnck Oamoo 4RR«»^S IF»»!-W«, pnit. nnci cn-8ts ILtugv. >- -- -- — —rErctutrt. tnltriin« >>»rli a»»»,viirt» iver-t>rn W»8>iv»Li<» !. ltrinKeD Mittd. Llvwivl», KktUcakk 7, ».. kür IZ«» ri „ uncl voiutni»» >o lltii, biillantestsi, rN>pn->fuibon. -Vnstni^ noeü lllikvvürtn prompt, preisonurant gratis. krok. vr. ILKvr's OrlKtuLl - IVormaL - Leib vLsede ^i^ 8ti>ki«x. ^i>l., Nr. 14. so. Ktr,«,. x-n.„: «o.»o» tql. i "KL»' ! Dresden. lSSS. Mlttlvoch, 14. Jan. Gnann«»rtl»Oer Oedsktrur Mr P»lt1tfchtß vr. >m»l «t, r«v ln »re»««» NuOand «le Inland baden die großen Reden des Fürsten Liimarck über die deutsche Aolonialpolitik und über da« fteundschattliche Derdältniß zwischen Deutschland und den europäischen Mächten mit gleichem Interesse gelesen. Seine Erklärungen haben aus der ganzen Erde ein mächtiges Ecbo gesunden und den ersten dieser Wiederballe verkündet uns der Telegravb auS England. Gerade mit England batten sich die Kanzlrrreten wiedeiholt und aussübrlich beschästigt-. denn wenn irgendwo Mißverständnisse und Reibungen auS Anlaß unserer Loloniaipolitik erwachsen können, so ist e- dort, wo der Deutsche aus den Engländer stößt. In Kamerun, im Zululande und aus den Inseln dcS Stillen DteanS ist dieser Fall bereits cingetreten; der friedliche Geist jedoch, den die Bis,'arck'schen Reden atlimen, wird die Engländer um so eher veriöbnlick stimmen, je mehr sie sich bewußt werden, daß unsere Rübe nur das Erzeugniß der Zuversicht auf unser gutes Recht und der Ausdruck vcr kraltvollen Entschlossenheit ist. mit der wir dieses durchzusechten gewillt sind. Es ist an»unel>men. daß sich alle diese deutsch-englilchen Streitpunkte bald in unserem Sinne regeln, denn England muß erkennen, daß wir unsere Machtspbäre in nicht unbilliger Weise erweitern. Niemandes Rechte kränken und nur selbst leben wollen, wir wir Andere leben lassen. England wird sich daber seine Eifersucht abgewöbnen, mit welcher cS plötzlich setzt Ländereien, die es bisher für wertbloS hielt, für äußerst wertlivoll auSgiebt — weil wir uns ihrer bemächtigen. Nicht frivole Ländergicr treibt uns über die Sce. nicht romantischer Tbatendrang gaukelt unS vor. die FriedenSpause mit Helventhaten auSsülten zu müssen-, die Nothwendigkeit selbst gebietet uns, hklrenloS gebliebene Erdtheile in Bearbeitung zu nehmen. Jahre lang bat der Reichskanzler mit der Jnangrisinabme der Kolonialpolitik gezaudert; die von dem Unternehmungsgeist kükner Hanseaten ibm wiedrrboit unterbreiteten Antorderungen hat er. kübl abwögenden Geiste», so lange zurückgesteilt, bis der Friede in Europa nach menschlichem Ermessen aus lange Jahre gesichert ward. AlS aber unsere Flotte zu einem achtunggebietenden Factor berangrbildet war. Deutschlands Handel und Industrie neue TbätigkcitSselder,Absatzmärkte undReichSschutz aus denselben verlangen, da war c» Zeit, da» Kolonialbanner zu entrollen und eS der jugend- frischen, schassenssreudigen Nation voranzutragen. Die übeiflieftende Bevölkerung soll nicht mekr nach fremden Ländern auSwandernd ihrem Heimatl,lande verloren gehen-, das ganz naturwüchsige Hinauswachsen aller Verhältnisse über den alten Rahmen deut scher Eriktenzwcise gebot eine Erweiterung der Schauplätze deut scher Tbätigkeit. Ein Reich von der Macht deS unsern kann auch in seinem Handel aus die Gnade des Auslands nicht für alle Ewigkeit angewiesen bleiben. Es kann nicht — der „R ichS- botr" stellt diesen glücklichen Vergleich an — gackernd wir eine Henne am User hm- und verlauten, wenn dir jungen Flotten- Schwimmvögel, die sie auSgebrület, lustig ins Master binauSrudern; die Flotte muß zum Schutze unserer überseeischen Niederlassungen sich nützlich machen und dir dem Reiche auS dem Kolonialbesitze zu strömenden Einnahmen werden r» in den Stand setzen, die durch die Jlottenvrrmrdrung erwachsenen Mehrausgaben leichter zu tragen. Die Kolonialpolitik ist Nichts künstlich Gemachte», sondern entspringt lediglich gesunder, natürlicher Entwicklung — daS ist unsere Kraft und unser Trost. Wir kriechen also nicht, wie Fürst Bismarck bemerkte, aus unsere Thüringer Berge zusammen und schauen uns das Meer mit dem Rücken an. sondern senden von den Gebirgen und Ebenen de» Vaterlandes unsere Arbeilterzeug- niste nach unsern neuen Besitzungen. Wir misten wobl, daß sich die Opfer an Gut und Blut, die selbst mit der voisichtigstrn und eingeschränktesten Kolonialpo itik untrennbar verknüpft sind, nicht übersehen lasten; aber wir wüsten um unserer Zukunst und Selbst- erbaltnng willen aus dieser Bahn vorwärts und überlasten den, wasserscheuen vr. Bamberger die Führung der Fraktion Pievmener. Glück hat Fürst BiSmarck bei Allem, was er in der auiwältigen Politik ansaßt und daß gerade am Vormittage das Telegramm vom Gefecht in Kamerun eintras, hat die einmUtlug, Abstimmung des Reichstags mächtig beeinflußt — Jedermann sagte sich: der vom Blute deutscher Matrosen getränkte Boden KaiiierunS muß deutsch bleiben. In der fortgesetzten Beratbung deS Haushalts hak der Reichs tag mehrere sehr zweckmäßige Abstriche vorgenommen, auch aus Ver minderung der Bezüge der Psnderationen hingewirkt. Der Sozial demokrat v. Vollmar entrüstete sich sehr über daS Verbot der Militär behörden, daß die Mannschaften solche Wirthschaktcn und Tabaks- läben besuchen, in denen sie der sozialdemokratischen Beari eituug ausgesetzt sind. Jedem Patrioten, dem die Disziplin im Heere ein unanfechtbarer Grundsatz ist. erscheint dieses Verbot als ein wohl überlegtes und wohlourchdachtc«. DaS fehlte bloS noch, baß die Soldaten der sozialdemokratischen Agitation vreisg,-geben werden l DeS Weiteren brachte Eugen Richter einen große» Zeitverlust damit zu Stande, daß er einen Brief vorlaS. won-rch bei einer Konti ol- versammlung von Landwehrleut.'n ein Oberst sich eine unpassende politische Einwirkung zu Schulden habe kommen lasten. Daran knüpfte sich eine stundenlange Debatte. Unter stürmlschem Zuruf, der Konservativen rief der Kriegs»,inister auS: „Daß bei Kontra!- Versammlungen die Mannschaften an die T>eue z»m Kaiser und König erinnert werden, dagegen wird doch >vol,l Niemand Etwas einwenden wollen. Daß nicht politische Deduktionen. Abwägungen der Parteioerbältniste. einer Partei gegen die andere. im militari-, scheu Dienst vork.-mmen bürten das siebt außer allem Zweitel. ^ Aber daß daran erinnert wird, daß ieder Mann, der Soldat ge- > «ejrn ist. doch der Pflicht eingedenk sein soll, die wie ein Dogma l seststelien muß, daß DaS, waS der Kaiser thut, den, Laude zum Besten gereicht, daran tann erinnert werden, daS in keine spezielle poliliiche Ueberzengung. das ist der Stern, den Alle vor Auge» behalien müssen bis ans Ende, so lange der Irene Soldat ein Herz in der Brust bat." Der AaSgang des Prozesses der Frau Hugucs ist für die fran zösischen Zeitungen ein unerichöpslicher Stoff Er beamprucht auch ,n »ichttranzöstschen Lände,n großes Jnlereste. Eine gewisse Erklä rung für die Freisprechung einer Fra», die einen Mord nickst blos »iigiedt, sondern sich der Timt noch rühmt, findet sich in de» Be stimmungen deS tranzösitcben Strafprozesses. Dieselbe» gewähren den Geschworene» wenig Spielraum. Einige Geschworene scheuten wohl auch davor zurück, durch eine Verurtlieiluug der Mörderin indirekt die schmachvolle Erpressung und Vcrtolguug einer in ihrer Ebre gekränkten Frau gntzulieißen. Davon aber abgesehen, ist die zusammen. Die Doistellri»g des Rechts und der Pflicht verwiickst sich täglich mehr, ebenso wie die der Gerechtigkeit und V-rnn Wört lichkeit. Der Sinn tür 2'ttc und der Sinn sür Gesetzlichkeit ver liere» sich gleichzeitig. Das Verbrechen scheint nicht mehr das Verbrechen. Das Publikum wird gegen dasselbe beiremdüch nach sichtig und die Gerichte auch. Für die Einen i,t dasselbe eine bettige Leidenschast, die ihre Entschuldigung bat, sür die Andere» die Wirkung einer Nervenüberreizung, die dem Verbrecher weder die Freiheit, noch daS Bewußtsein ieiuer Handlungen läßt. Paris malmt stündlich den «iterhörtesteii Sätaudtbateu ,„,d den skauda- lösesten Freiivrechungen bei. Wesbnlb sollte man Anst-tiid nehme», zu tödten, wenn die Straflosigkeit fast sicher ist? Weshalb sollte man sich jenes „Vergnügen der Götter", welches die Rache heißt, beraube», wenn man sich mit der Hoii»r»ig schmeicheln kann, 12 wohlwollende Geschworene zu finden, die „aus Ehre und Gewissen, vor Galt lind den Menschen" erk äre», daß keine Schuld vorlicgt? Die Selbsthilfe außerhalb des Gesetzes und gegen das Gesetz ist ein Rückfall in barbarische Zustände. Wir leben nicht im Natur- zustande, wir lebe» in ein-r civilislrten Gesellschaft mit bestimmte» Ge'etzcn. WaS soll auS Vieser Getellicliast werden, wenn cs Jedem gestattet ist. sich leider Recht »u verick'aisci'. Recht ohne Rücksicht aut daS Gesetz, Neckst wider daS Gcietz? Soll Jeder, der einen Revolver mit Munition kaust, auch die Ueberzengung haben, daß ibm selche Freikugeln zur Verfügung stehe»? Wer wird denn von dielen Freituget» am meisten und häufigsten Gebrauch machen? Etwa Diejenigen, welche das Reckt vertulen oder welche sür die Sittlichkeit eiusteben? Im Gegentheil; die Gerechten werden die Wehrlosen sein, die anständige» und moralischen Leute werd.n zu de» Veriolgteu gehören. Die Verbrechcr aber werden sich der Frei- krifleln bedienen und daü Verbrechen wird einen Freibrief besitzen. Dielen Zuständen aber scheint die französische Grjeilschast enlgegen- zutaumcin. Renette Telegramme Ver „Dresdner Racktr." vom 13 Jan. Berlin. Reichstag. Die allgemeine Rechnung über den Nrichshaushaltsctat pro ItÄ1/82wird dz-r RechiiiiiigSkc'mmissir'n über wiesen. Der Nachrraneetat für Kamerun findet debalielvs in dritter Lesung Annahme. Dam, wird dir Berathuna des MilitärctatS fort gesetzt. Beim Kapitel deS Gencralslabs- und LandveriiiessuuaSweseus beantragt die Kommissw'.i die Mchnorderungen von Gehältern iiir zwei GeneralslahSvsfizicic lMnjors) iür die 'Festung Königsberg und Thon, abzuietzen. Die Konservativen beantragen die Bewilli gung der vollen Summe Richter l>eiiirwo>Iel diesen Antrag, da >n Königsberg und Thor» ein Bcdürsniß vorlicge analog dem in Metz und Straßburg. Ter Antrag wird gegen die Stimmen des Centrnms nngenvinmen. Beim Kapitel Jnäenieurkorps wird im sächsischen Etat ein StabSoisizier m» 7000 Mk. Gehalt gefordert. Ticie Positiv» wurde uni Antrag de, Kommission gestrichen, dagegen statt der griordeite» zwei Stabsoffiziere zu je 57'X>Mk. deren 3 z» gleichem Gehaltssätze bewilligt, im Ganzen also 210"Mk. ahgesetzt. Aui die Wünsche bctresss einer andeiweiten Regelung der Fest stellung sür Verpslcgungs- und Schädig,»,Mätze bei Leistung sür di. liewnfsnete Macht im Frieden äußerte sich der Kriegsmiiiisler Bronsari v SchcUendori enigegenkominend. Die neu kingestclltc Forderung von HI.3I5 Mt tür 71 Wasicn»iris»n wird ans Antrag Vuienes. den Richter unterstützt, gestrichen. Beim Kavitel Natnral- verpslegnng theilt v. Vollmar aut Grund von Privatlmesen niit, daß in München und Breslau Versiichskonipagiiien gebildet worden seien, deren Mantitchailcn 13 Tage lang täglich !)— iGlündige Märsche zu machen gehalst hätten und dabei »nt Kriegsverpslegnngs- mittel aenährt worden seien. Ei» Arzt habe die etwaige» Folge» dirlrr Prozedur beobachtet und lue Ma»,»chatten hätten enir Baar- vergntnng von K Akk. erhalten. Ter Kriegsniinister versichert, daß bei allen Vorkommnisse» in der Armee die Gesundheit der Soldaten und die Prinzipien der .Hniiiaiiität nicht anßrr Augen gelassen würden. Der Minister thei» ans eine Anfrage von Maltzalms mit. die Proviaiitlieserimgc» für die Armee betrügen an Weizen n. Wettbe» ans erster.Hand 1öPrvz.erste,rr rcsp. ftbProz.znm Preise vo» 7Äkk. rcsp. 7.42 Mk., a» Roggen 21 Pwz rcsp. 7!» Proz zni» Preise von 6,73 rcsp. K.ftl, Mk.. an -Heu 36 resp. 61 Proz. zu 2.M rrip. 3.05 Mk., an Stroh 36 resp. «>2 Proz. zu I.7st resp. 223 Pr^z. Die Ersparnisse, welche in drei Monaten durch Ka»s ans erster Hand erzielt worden leien betrügen 2II,0lXt Mk. Rnckert meint, diele Zissern hätten nur wenig Wrrlh und da? Ganze sei cm »euer Hieb gegen den Kans- inannsstand Im gleichen Sinne äußern fich Diricblet und Stiller, die Angabe des Ministers bemängelnd, während v. Scbalcha 'und v Kmdorss für den direkten Bezug deS Proviants emlrcten Morgen solat die Berathung der sozial-politische» Anträge Huchtings und Lohrens. Berlin. Die Bndgetkommission genehmitge die vollen 150,000 Mk. sür die Erforschung Airikas. Dagegen stimmte nur das Eeii- tnn». Ferner wurde der Marineetat zii Ende berathen. — Die WahlpriistingSkomiimsio» erklärte die Wahl Woerinaiins-.Hambnrg sür giilig - In der Komiiii'ston für die Cira'vrozrbordnnng er klärte v. Schelling, Preußen habe von vornherein der Ein'iihrnng einer Bernisinsta»; shmvathöch gegennber gestanden, dagegen erklärt der bayriiche Bevollmächtigte, 'eine Regierung tcstrcbe die Be rufungsinstanz nicht an. Paris^ Ein Telegramm nnS Saigun vom 13. d.M bestätig! ' " ... Cs hemerkl. den Angriff Swotbas gegen den König, leinen Bruder. Es l Sivvtha habe sich schon lange empört »nd habe wiederholt Angriffe aui Kambodja veisticht. Mn» glaubt, die Bewegung werde sich nicht anSbrkite». da das Land ruhig iil. Die Berliner Börse erinhr auch heute geringe Verände rungen. Gerüchte über neue ZahliingSeinstellniige» m der Zncker- bmnche, die sich mdeß nicht hestät gten. verstimmten nur wenig, wie die Hoffnung, das; die »nnmel» vorliegende Snh'ktivlion aut die rri'sitchrn Wlodikenkes Prioiitäten im Betrage von 67 Millionen einen lräjia anregende» Einling übcu würde, sich nicht eriüllle.! Der Schluß war ziemlich fest. D7e leitenden Banken eröjsnclcn schwach, befestigten sich aber später, deutsche Bahnen waren etwas besser, bewnders Westvreußen und Marienbnrger, österreichische ver Nachlass,gt. Bergwerke schwach. Fremde Renten dauernd gut und gefragt, Serben besser. ZiantNir, «>. M.. Ui. Iamiar, SrcdN 25>>'„ 8toar»dahn 21V«. Lomb-r>c» >21-,,. 6ver Lootr —. Le'ie>r. Tilderrentk —. Pavce-rcnr« —. Ä2lt,in 217' » Lesicrr. itioldlcnl« —. 4".'« Nng. viorireiue 77cr iiiiliien —. ü0er Nuilrn . 2. cricmaiftctiie —. Neustte Ungar. Goldaul. —L. Lrienianleibe —. Ungar Pavteir. —. Di»conto ecuft,. Sgavrer OL'/,. «atll>,<2. —. Lernen —. Rnlfti;. Liren, ta Januar. Credit eNL.ea. Staai»das>n USI.k.o Lombarden >17.OX Nordweüb. I7I,LN. Marknoien üXIL. Una. Lied» 307,00. Elbelba! —. L-ffer. »««'». Ui. Januar. Schlui. Mente 7» OL. «Iftetbe I0S.K7. Italiener »7.30. Slaatlbah» LI7.Lv. Lambardcii 8IL.SV. !a. Prioritäten —. Cayblrr »28 »v. Leit. Äo-drent« - Gvanicr L?.Ä v tomanen soi.va rabat-7Ictlen —. Fel«. London. Ni. Dcccmbcr, Born,. II Mir »i Vsta. Italiener rtö.87. Türke» 7,!>0. Nngarn 78,NN. Lttomanbank l i,7L. Spanier 5,!i.12 t?gVP>rr 61.18. Nuikcn 96.NN. Lomoardcn >2.50. Mexikaner 2I.N6. Erie tL.nN. zweite Eric 6lM. Lake shorc 66,5». Eenlral paciite Zl.ö». Newpork Tentrale 9l,2). isvkalrS nnv LächiischcS. — Am Sonnabend jagte Se. Maj. der K önrg mff Sr. Kgl. Hoh. dem Prinzen Georg aus dem Weeseirileiner Revier. — Gestern fand ans den Fluren von Pavvritz und Nieder- vomitz eine Hosjagd statt. Das Jagdsrlihstnck rvnrde, wie schon seit langen Jahren, im Kastbos zu Pavvritz eingenommen. - Bon zarter Mädchenhand erhallen wir folgenden C a ir'on- und Festberichk: Mit der Kour am 1. Januar im Kgl. Schlosse nahm die orsizille Saison 1885 ihren Anfang. ES halten zwar schon vor her einige kleine Bälle i» der „Geiellichait" stattgcsuiiden, wie beim Äreishaiiptmann v. Kopvcniels, ani 1.. beim General v. stier am >3., beim Geh. Rath Seiler am 30. Dez. jedoch fehlt dreien Bällen voc Weihnachten der gewisse offizielle Anstrich: inan amusul sich lresttich, aber immer mit cmeni Gefühl, als ob man an einer Frucht naiche, die noch nicht ganz reis. Ganz originell war auch ein Ball bei der kunstliebeiiden und schönen Baronin Bloine am 22. Dez. Ten Hanptreiz bildete ei» Tannenbamn. welcher mit den schönsten Gegen ständen : Ringen, Medaillons. Fächern:c. behängt war und brennend m den Saal gebracht und dann beim Kotillo» geleert wurde. In zwischen ist Alles, was den Sonnncr ferne von der Nefwenz ver bracht hatte, hcrerrrgckoinmen und am Abend des 1. Januar konnte man im Kal. Schloß AlleS bewundern, was Dresden an Eleganz und Schönheit besitzt, cS sei denn, daß einige am..Schleppenffeber krank gewesen wären. Am 5. Jan.' war dann Rout beim Grafen Fabrice, am 7. der erste große Hofball, an denen die Maiestälen wieder verschiedene Vorstellungen entgegcnnahmen. Ihre Majestät trug eine hellgelbe Toilette mit moosgrüner Schleppe mit Feder besatz. Ter mit Spannung erwartete Garderciterbatt ging am 10. Jan. vor sich. Eine endlose Kette von Wagen bewegte sich nach der Kaserne. Alles, was in der vornehmen Gesellschaft'aus Schön heit und Eleganz Ansvriich macht, war erschienen, und wer nicht eingeladen war. verbrachte zu Harne einen schwere» Abend (!). Der Rittmeister v. d. Busche und Strahlenheim, sowie Leutnant v. Man- goldt hatten sich in die Arrangements getheilt. Gräfin Fabrice, Eie ekle uz — der Herr Kriegsmimster steht bekanntlich ä In kante deS Regiments — und die Gattin des Obersten des Regiments, Fra» v. Nvstitz empfingen in liebenswürdigster Wene im Entree die Gäste. Das Kasino, zu welchem ein Tbcil des K orridors und der Ossizicrwohiiimgeir gezogen war, war reizend mit Blumen dckorirt und vor Allem strahlte der große Bankelsaal im Schein von un zähligen Gasflammen. Leutnant v. M'angoldt — Vortänzer am Kgl. Hole — tanzte mit Verve vor und eröffucte um 0 Uhr mit Frl. v. Nostitz den Ball. Besonders siel »ns die liebliche Erscheinung der Gräfin Hohenlhal in einer weißen Toilette, Frau v. Plomc iu grvßgeblumtcin Kleide, die Haare in einem griechischen Knoten leicht geschlungen, aus: ferner Frau v. Müller in einem hellrvlhen Ge wand. Frau v. Lüttichau und Miß Cullcri in weiß und grünen Toiletten. Fra» v. Zehmen in blauem Kleide mit rosa Rosen. Ein reicher Flor von jungen Mädchen, unier denen Frl. v. Knaw. Frl. von Egidu. Frl. v. Metzsch, Frl. v. Arnim und Frl. v. Tschirschkn besonders deinerkenswcrth. tanzte unermüdlich nach den Klängen reizend acwähllerMelodien. Gegen 2 Uhr hörte ma» aus zu tanzen, gegen 6 Uhr icdvch fuhren die letzten Wagen erst nach Hause: nach dem man sich bei der Cigarre uiid heim Glase Sekt und Bier von den Einzelheiten des Abends noch »nlerhallen hatte. (Für die Fortsetzung dieser Berichte dankbar, ersuchen wir die verehrte Ver- tasscrin »in etwas markirtcrc Deutlichkeit der Eigennamen. D. Red) — Mit dem N' Ujahr i» bekaunilich auch eines der ältesten und verdienstvollsten Ratlismitglici er, Herr Stabtratb Louis Senf- scirth ans der eigentliche» städtischen Wirksamkeit ausgeschiedcn. Als Beweis seiner trefflichen Leistungen lnnterlüßt erden »äolischen Marstatl. den er aui eine liebe Stufe gebracht bat. Sein Nach folger in der Verwaltung dieieS Marslc-lls ist Herr Stadtratb Louis L i n g ke geworden. Man ist geipamr daraus, ob die fortschritt liche» An'channngen desselben sich auch in der Gangart der städti sche» Pterde knndtbnn. — Die vorgestrige Versammlung des GcwerbevereinS war lehr stark besucht. Das Podium glich zum Theil einem che mische» Laboratorium, so viel Büchicn und Flaschen waren aui der einen Seite ausgestellt, während ans der arideren Seite eine große Anzahl aller Art vo» Deire in Blöcken sich präscntirte. DaS Alles bezog sich ans den von Herrn Dr. Geißler annkkiliidigten Vortrag über „die Seife", welch' letztere von der hiesigen Scitcnsghrik von Gnlhinanii geliehen wurde. Zunächst erschien aber der kleine stjäh- rige »ngcrriiche Kopircchner Philipp Roth vor der Verianmilnng und erntete mit keinen in der That ott geradezu verblüffenden Leistungen ganz arißergewöhnlich lebhaften Bestall. Es ist schon früher in diesem Blatte über seine Rechenkunst berichtet worden, weshalb hier ans die einzelne» von ihm gelästen Erempcl nicht weiter eingcgangen »nd nur wieder konstattrt sei, daß rast meist die Lösung im Augen blick da war. Die Cchlagsertigieil dicics Kindcs ist emnrcnt: mit Millionen »nd Milliarden addirt, »ibtrahirt »nd multiplizir! es, als ob sich ? »m höchstens dreistellige Zahlen handelt; — eS müssen in dem jugendliche» Gehirn ganz besondere Zählen-Kolonien angelegt worden sei»! Die allgemeine Bewunderung über das Gehörte kain auch noch besonders zum Ausdruck. Es regte Jemand an, tür PH. Roth, der tür reine Familie <sein Vater ist Schuhmacher) und sür die Möglichkeit, eine seine» Fähigkeiten entsprechende Kanidre bc- schreiten zu können, jetzt öffentlich die nngehenerlichstc»Zahlengruppen in reinem Gehirn heriimwälzt. am Ausgange dcS Saales noch eine Snmiiktiing z» veranstalten, deren Erträgniß zu dein vom Verein überhaupt gezahlten .Honorar geschlagen werden tolle. Der Vor- kchlag wurde mch! nur mit Brnvo's ausgenommen, sonder» fand auch ani Schluß der Versammlung recht eisreuliche Aus-nhruna. -- Der Vortrag dcS Heim Tr. Geißler beschäftigte sich speziell nur »nt der Zwainmensetzuirg der verichiedeircn Sciseii, deren jetzige ra tionelle Darstellung erst nach Untersuchung »nd Feststellung der chcmrichc» Beslandthcile der Jette, sowie der Soda, möglich ge- v 2 §
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite