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Dresdner Nachrichten : 15.01.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188501151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-01
- Tag 1885-01-15
-
Monat
1885-01
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.01.1885
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Ne»-Mul»«»« »»t« 1 Hagektall für ^otilik, Nlller-arlvnk. HeMlsverkehr. UttenveE IrembeMe. »ev»,«r»«,. «reue« N »ich . K82 Neust.-Dresden. Nt»»»»»«», »„rleiiLLüud v>. » io. durch »«« a»i> M 2.70. - A»I»r»t» «»>3»vtN >3 »t» «»«mm » U«k. *««««>»» tl» U! Ott». In lieutlad«: <j»r. kt»>l«lu 0 nur »i>P-chk0U>»e>,Li» » Ul» Nachm. Lu liualttel licut- teUeiro « Lil»e»,U> Via Unie> a,n- äeiandi .-»11-36 Mg >t»>k «a.null» Pu da» »a«ii«i»ige »rlchetnau Lu Au stral« wird »Ich, ,k«clu». Luawar. lia» L»irr»o««-»umäge gcg-» 6iä< lUu»rra»d»j»v>una durch «rictmarle» ad r Voiiuuj»I>Iu»L » SliLe» >d VIS. Sn-nale >>» Muurag «de, nach tzeii- togev Peiiueilc L> Pig. Tnlcral« a-inv-n au: <tni>o»-e»-Bu>eau! uo» tzaaUutzrw u. Boalri. Rud Moll», bau,» u »«.. Jupalidendant, S. MNUer-lilarl,«. N. »uu-Mogd»: »ra, A. Barit-HaU«, B. ?lrud:»Bk>Uu lv., il. El iucr-Humlmi«, -i>,oi»ll-Lk»sti. tzlii Rillt,,»!"- rinacl. Manulcilple »WliMMiitzl-«!»« HilMIII I. liSIIM kkatk. Lewlod, Kttlraßk r, lk, kür N«i'N«n und vo»1o»« irr dsn drillantostso -zbondfirrdoa. LuktrSxe vaok »usvllrt« prompt, proiseourant srnrtis. sertiM Knaveil- il.Diffsjkn-Anzslgc -8»,«ch»v 4» , >>»«! « entv lütug;«, ^ Ke Itv «t«n - Id Lin««» iioel N> ü-,!,tv .U8KM- U. IlltzLttzlKLI iltzschej Idomlno» in ro,/.ügsjehor >n6«e0hl kür Usrron und Damen INax Favobl, »KML«.'' , R Äustlülil- »ncl, an»»»«et» Iverder, urolupt rpfl-rtnilt. I Kgl. Koffieftllmt, 8e«8tnW«. Nr. 18. 30.1>hr-«»t. ^stslüßt: 40.Nlll» Lrpl. Aussichten für den lL. Jan.: Mäßiger 2!ordostwi>'d. Al nelnnende Bewölkung und abnehmende Nieder,ckläge bei wenig veränd. Temv. Dresden. 1885. Donnerstage 18. Jan. viraukwaiNtch« Redakteur Nlr d>N1^kHkS vr. »mtl vier«» Ui Vretden Don dem mächtigen Gedankenstuge de» außerordentlichen Staatsmänner, der die Geschicke Deutschland- leitet, haben seine drei treulichen Reden in der jtolonialbebatte abermals ein glänzendes Zeugntß abgelegt. Von Neuem wurde die Welt Überzeugt, daß Deutschland seine staatliche Größe und Erfolge nicht bloS reinen militärischen Machtmitteln allein verdankt, sondern in erster Reibe der geistigen Tbätigkeit. seine- Kanzlers. Er verfügt über Gaben, die sich selten in einem Menschen vereinigen, er bat eine genaue Aenntniß von den Bedingungen de« Erfolges und er besitzt einen kühnen Unternehmungsgeist, um sich deS Erfolge- rechtzeitig zu bemächtigen. Ganz Eurova bat erkannt, daß Deutschland die Fülle von Machtmitteln, über die es jeden Augenblick gebieten kann, nicht zu Kriegs-, sondern zu FriedenSbünoniffen benutzt Fürst Bismarck wies ober nickt bloS aus die „Recktichassenheit und Biederkeit", sowie die Jriedsrrtigkeit deS deutschen Reiches, sondern auch aut die Macht desselben bin-, er begründete seine Friedensznverstcht sebr bemerklich damit, daß wir jeder etwa kriegslustigen Macht sagen kü»»en: Wir sind immer noch bester im Stande, einen Krieg zu führen, als Du; Diese Bemerkung war vorzugsweise aus England gemünzt. Denn, obwohl die englische Presse die Reden Bismarck's mit großer Besriedigmig au>geno»»»en bat — im englischen Bolle selbst zeigt sich eine starke Unterströmung, welche die Regierung zwingen möchte, es bei den Streitounkten mit Deutschland aus das Aeiißersir antonimen zu lasten. England bade Deutschland nickt zu sinckten, da leine Iniellage eö vor dem furchtbarste» Kriegsinstru - ente Deutschlands, dem Landlieere, schütze. Wo die Prahlerei Fotz» DuII's sich nickt zu solchen Tiraden »ersteigt, fordert sie wenigstens, daß England urS nicht weiter kolonisiren lasten »olle. England und seine Kolonien müßten sich solort darüber klar werden, „welche Ländergebiete für ihr Wohlbefinden sie für notbwendtg ballen, diese otzne Zeitverlust annectiren oder Schritte tliun. um ihre Annexion durch Deutschland zu verbinvern. Wohl seien noch genug Inseln und JlfG« VN für England». Frankreich und Deutschland, aber: Englan^müffe Dasjenige baden, wa« e» brauchet Dabel tst e« seltsam, daß England bisher schon Alles, was eS haben wollte, annectiren konnte, daß es dies aber unterließ, weil es dies nickt gebrauchte; «st jetzt, wo fick Deutschland meldet, sollen jene Iierrenloien Gebiete, ,^ur Wohlfahrt Englands unentbehrlich icm". Gegenüber dieser' Begehrlichkeit hat Bismarck schon daraus hingewiesen, daß er sür da- etwaige Uebclwolle» Eng ands diplomatische Gegenmittel in Bereitschaft habe und er deutele nammtllch aus dir Notblage Englands in Eguvten bin. Ein wenig Selbsterkenntniß wird daS hocksahrende Prahlen unserer englischen Petlern bald legen. DaS ganze Geheimnis« der Uel ermacht de» stolzen Albion bestand darin, daß bisher seine Fnduftrie und Flotte keine nnslhaste Koirkurrenz eriuliren und daß es leidst dmch seine insulare Lage vor unlrcdjamen Besuchen seiner Nach bar» geschützt war. Dazu kamen die ewigen Kriege der Böller des Festlands unter sich, aus denen England jedesmal materielle und diplomatische Borttzeile zu ziehen verstand. Liese glücklichen Umstände zusammen wirkten mächtig für Englands Wohlergehen und beachten in den Kopsen seiner Bewohner die zur Selbst Vergötterung gesteigerte Uebcrzeugung: ihr Reick sei von der Vor- Setzung dazu auserselien» die wirthschastlichr Herrschaft im We t- verkehr an sich zu reißen. Die Geschichtsentwicklung hat diesen Traum zerstört. Der englischen Industrie sind überall lebenStähige und ständig wachsende Konkurrenten entstanden. Dt« sorlwStzreube Kriegsgefahr, welche die Böller deS Festlands zur Berttzeidigung ibres heimlichen Heerdes und der Grenze zwang, entwickelte über all im Patriotismus einen kriegerischen Gerft, der die Kriegskunst und dir Mittel zum Kriege in einem durchaus nationalen Gewände bis zu einer ungcalmten Höbe erhob. In England war mittler weile der kriegeritche Geist durchaus in den Handels«, später Krämer- und jetzt Sckackcrgeist ausgegangen. England bat keine Nation»!» Armee; iin Voltsbewuktiein wird jede andere Tbätigkeit für ruhmvoller gehalten als der Kriegsdienst. Diesen beiorgen ge worbene Söldner und er artet w.lden Völkern gegenüber in Un- Menschlichkeit aus. In Indien besorgt daS Heer England- nur Sckergen- und Lenkerdienstein Aighanistan und gegen die BoerS rettete es nickt einmal die Soldalenekre und bei Tel-el-Kebir gegen die empörten Egvvter that es fick mehr durch Hinfchlachten Wehrloser und Verwundeter, als durch Tapferkeit und MannSzuckt hervor. Selbst die KriegStücktigkeit der Flotte wird von englischen Fachmännern angezweifelt. Und einem solchen Reiche gähnen jetzt überall Gefahren entgegen, di« nur durch außerordentliche Macht mittel und Besonnenheit und Maßhalten beschworen werden können. Am Panomatanal stellt sich England die Eifersucht der Bereinigten Staaten gegenüber; im Stillen Ozean hat eS mit den An sprüchen der Franzosen und Deutschen zu rechnen; von Korea droht feilen Rußlands ein Gewitterdem britischen Ostindien rückt der Russe von Afghanistan her immer näher-, von Afrika braucht man bloS Eguvten, Zanzibar, Madagaskar, die Borrn-Freistaaten und die Westküste zu nennen, um die schwierige Lage Englands zu überschauen. Der Handelsgröße und der Kolonialansdetmung Eng lands fehlt daS schützende Schwert und der entschlossene Geist, um diese- wirksam zu führen. Darum bat England alle Ursache, tick mit Deutsch and aus freundlichen Fuß zu stellen -, eS kann unser, guten Dienste sehr wohl gebrauchen, vor Allein sollte eö sich vor Großsprechereien hüten, deren Lindigkeit ossc»kundig für alle Welt Ut. Da« Handelsvolk England hat eS jedoch verstanden, sich einen Verbündeten zu sichern: Italien. Auch, dieses ist «in alte« Handels ist sogar der Lei Es gab ihnen vor 3 Jahrhunderten nickt bloS die Einrichtungen des modernen Kandels, «onoern auch die Spract e desselben. Man denke nur an die doppelte Buchführung und dir Bezeichnung aller Geschäfte im Verkehre. Dre vielkuiitertjährig« vorwiegende Herr- schait des Handelskapitals in Italien bat dem Lande allerdings nickt zum Bortheil gereicht. Sie bat die Verarmung des 'Volkes nicht zu verhindern vermocht, sie bat die Güteierzeugung nach anderen Ländern gedrängt, hat eure lebenskräilige Industrie nickt auskommen lasten und bat die Arbeiter in dem banvtsächl'.chslen Prodnltwnsrweige. der L<mdwirtk>'chast. so auSgobciitet. anSgeiogen und elend gemacht, w e nirgends weiter. Die Grundbesitzer sind in Italien die Herren von wenig mcbr als weißen Sklave» und diese baden kaum noch die Kraft, ikr Joch ab'liichülteln, böckstens daß sie sich ei»mal zu versteckten Racheakten gegen solch« Grundberren ausbäumen, die es gar zu grausam treiben. Italien ist ei» mar in »des Beispiel, wobin die ausichüeßliche Herrschaft des Leib- kapitals fübren muß. Vielleicht war cS der mweiniame geistige Zug beider HaudeiSvölkcr. was England dam fubrte, sich Italien als Verbündete» in seinem Streben auszusuchen, sich selbst daS Uebergewicht im Wellbandel zu erbalte«. Obwobi Fürst N simnck erklärte, daß Deutschlands Beziebnngen zu Italien durchaus irennv- licke leien, so weiß doch alle Welt, daß sie so lierzlich wie srüber nickt mebr sind. König Humbert bat den vorjäbrigru Besuch des deutschen Kronvrinzcn in Rom nickt durch eine Reise nach Berlin erwiebert. A»s der egiwtischen Konferenz 'in London überraschte de- ita.icnische Vertreter alle Mächte mit der Erklärung: England besitze jeoenlalls das komoetenteste llrtbeil über die egnptiichen Verbältnisie, Emova könne sich rubig Eualandü Ansichten anver- traukn. Italien bat cs geschmerzt, daß Deutschland Fiankreicb gestattet bat sich Tunis zu bemächtigen, aus das es selbst Ansvrüche zu In>ben glaubte: Italien trennte sich dalier vom D>ci'aiserbu»de. Dafür gest»ttet iln» jetzt England, nach Asiab am Rotbe» Me-re eine Garniion zu werfen und erleichtert ibm ank alle Weile Land erweibnngen in Abnisinien. Von dein dabin bestimmten ilaliemichen Geschwader gebt das Gerede, daß es die Tr.wven. die e« an Bold bat, nickt b.os in Astab ausichisten, sondern eine» Tbeil abgeben soll, um die englischen Truvveu in Egnate» abzulöieii. wdnß Eng land seine Voltigen Garnisonen zurückzieben und aiidenvärts ver wenden kan». Die nächsten Wochen niüiie» zeigen, wie viel WabreS nn dielen Annabmen ist. Italien läßt sich aus ein gefähr liches Spiel ein. Noch nie ist es eine,» se- ländischen Staate zum Vortheil ausgrichlagen, daß er sich von England gcg n seine Nach barn austictzkn ließ. Rentfte Telegramme der..Dresdner Nachr."vo»« 14. Jan. Berlin, kannten sozialpolitische» Reichstag siitischi-» A Aus der Tagesordnung stehen die bc- .. ... lnträge der Abg, v. Heuling »»d Lohre». Abg. v. Heuling lEcntrunii begründet zunächst seine» Antrag aus Vorlegung eines Arbeiterichlchaescbes lSviiiitngsmbcit, Frone»- und Kinderarbeit, Marimalarbeitszeit erwachsener männlicher Arbeiters Die vorige Legislaturperiode habe unter dem Zeichen der Sozial- rewrm gestanden, die jetzige scheine unter dem Zeichen derKolonial- politik stehen z» sollen. I» der Wahlbewegiliig seien aber die vom (5entrinn aulgestelllen wstalvolitiichen Forderungen von verschiedenen Paueien zu ihrem Portheil verwerthet worden. Es handelt sich nicht »m Wohlthatkn, die man beliebig veuheile» odervorentbalten könne, sondern um Rrchtsiorderuiigen. So lange noch io wenig wir jetzt die Arbeitgeber sich ihrer Mickten gegenüber den Arbeiten, bewußt seien, »m io mehr sei das Eintreten der Geietzgevung crlorderlich. Dem Interesse des N»teuzeh»icr-Gew>»»s steht das Recht deS Arbeiters aus Somilagshciligiliig und der Haltung des Familieulebens gegenüber. Es sei cine Regelung der Arbeitszeit erforderlich, nach de», sogar von einer liistundlgen Arbeitszeit be richtet wurde. Lobren sReicbsparteis meint, der Noruialarbeitslag sei »iidiiich'ührdar. Er begründet seine» Antrag aus Pechol der Nachtarbeit der Frauen Hier liege wirklich ein wziales Uebel vor. v. Göler lkonservatirst begründet de» Antrag seiner Fraktion am Verbot der Kinderarbeit in Fabriken. Feststellung einer Mauuial- arbeilszeit sür jugendliche Arbeiter bis zu IU Jahren aui ll) «tnn- dr» »nd das Verbot der Nachtarbeit verhcualhcter Finucii. Das Verbot der Nachtarbeit liir alle Franen sei mit Rücklicht aus die Verhältnisse in den Druckereien uudurchsührbar. Göler beantragt die Venveomig sännntlicher Anträge an cine Algliedrige Konliniisivn. CakielSki <Pvle> ist für den AiitragHertling. Buhl (Naliviialliberal) beantragt Erhebungen über die Frage, wie weit die Soun- und Feiertagsarveit der Frauen und Kinder, sowie der erwachsenen Ar beiter nöllsig und durchiuhrbar. Die Anträge HrrtlingS gingen zu n»eil. er werde aber für die Beseitigung der Mißstäiide, tvclche bei den Erhebungen hervorlretcn, ein treten. Die Durchfichning einer inteniatioiialen Regelung der Arbriterverhältnisse >ei schon mit Rücksicht aus die verschiedenen Arbeitsbedingungen unmöglich Schuh macher (Svz.) verlangt einru RonualarbeitStag. Hieraus wird die Sitzung vertagt. Morgen erwlgt die Weiterberathmrg. Berlin. In Rcichstagskreireu war heute die Nachricht ver breitet, die preußische Regierung habe beim Bunde-rath einen An trag aus Verdoppelung der Roggen Zölle und Verdreifachung der Zölle am Weizen und aiidere Getreidesorten eiugcbracht. Der An trag kommt morgen zur Berathung. Von anderer Seite wurde be hauptet. der Antrag werde ech dieser Tage erwartet. - Die B»d- getkommiksion berieth die Zölle und VcrbrancMteilcm. Sic ge nehmigte de» im Zölle cingcstellteii Betrag van lW Mill.82V«>00M.. sowie die Tabaksteuer mit lO Mill 673,30stNkk. An den Titel „Rüben- juckcrsteuer" kiiüpite sich eine längere Debatte über Steuerreform, die schließlich vertagt wurde. Im Laufe derselben erklärte Staatssekretär v. Burchard. die Regierung sei nicht in der Lage, während der jetzi ge» Zuckerkrisis eine Reform der Zuckersreuer zu beschließen. — Die WährnngSkviiimiisioii der frcieu wirthschastlichen Vereinigung stellt de» Antrag ans Wiederaustialmie der Pariser Mlinzkonfcrenz. — Die Petitivnskoinmissiou beschloß die Ablehnung der Petition aus idc angcuomm'm. Rumoft war den Anarchisten kehr verhaßt, er war denselben icbarf ans den Fersen. Aul dir Ermittelung des Tlniters. von dem »ran noch keine Spur hat, sind 3000 Mark Belohnung ausgesetzt. Paris. Der „Soir" veröffentlicht ein Schreiben deS Sekre tärs des Königs von Eamboi-ga.Monteiro. welches l evtc der Kom mission zur Berathung des Vertrages voi» Hue mituelbeiit ivlirde. Das Schreiben protestirt auts Neue gegen den Vertrag vom 12. In» v. I. und besclaildigt die Regierung von Cochinchina. in Cambodga wie ein Souverän auscutrelen. London Aus Bokobama wird gemeldet, da» die Differenzen mit Korea auf friedlichem Wege be-gelegt seien, der König von Korea habe den Forderungen Japans zugeflimmt. London. Der Präsident des Local Government Board, Dille, äntzerle bei einem von den Liberalen in Keiisinglvn abgebal- tencn Meeting, es werde vielleicht notlnvendig sein, die auswärtige und Ko'anialoobtik Englands, zu der die Regierung durch die jüngsten Ereignisse genötbigt gewesen sei, tlicilweiie zu äneern und durch eine Politik zu ersetzen, die der gegenwärtigen Lage bester angepaßt sei. Tie Berliner Börse war lustlos und gedrückt. Das Fallissement eines bedeutenden New-Norker Wacirenhanses, wöbe- Be lin bethciligt ist und die Ermordung Numoff's verstimmten. Ter Rückgang der Konrse war iirdeß nicht erheblich. Ter Schluß brachte eine kleine Befestigung. Spekulative Banke» waren schwach, deutsche Bahnen waren ziemlich behauptet, von österreichische» Bahnen Franzosen höher, L ergwerke vernachlässigt und unverändert, fremde Rente» knapp, behauptet. Im Kassaverkehr waren Bahnen meist schwächer. Banken malt, Industrien still, österreichische GolS- prioritäten wieder begehrt. Nr«n»»ur, «. M.. ir. tzamiar. SredN 2LM',. Staat-daLu eig--,. Lambardrn I2N-«. «0rr Loa>« —. Okiirrr. Silbtrrknie —. var>«rre»tr —. isalijt« ur?>.'». L-likrr. »oidrenie —. «»/» Nn«. SiolLrkNtr 7V/,. 77« Nuiirn —. >0» Ruilcn —. S. vricmaniridc —. NrutNk Ungar. »og>anl. —L. Orieinaiilrilie —. Ungar. VnLierr, Diiconto LI/l,Ib. Sanper- Nolil>.«B. —. Serben —. Schwach- Vien I< Iannar. gredil 2M.I0. 8laal»t>a!>n lo-.ac, Lombarden N7.20. Nordweftd. >71,20. Marknalen u»a. Clkvil M7.2». Eibclbal —. ÄclchillSlar. Var>«, n. tzanuar. LLIub. Meme 7S L2. Lnleibe lag/,:. Italiener S7.I0. Siaaiabah» SlS O». Lombarden »lb.vo. da. PriorUSie» —. -tanster :>2L00. Oeg. Galdrenrr ««anicr M.M. 0 lomanen S07.0V Tnbak-Actien —. Schwach. LonLon, Ir. Dccember. Barm. l> »l>r >0 Mi». Atalirner S.->,iZ<>. rillten 7.00. N»»an> 7«,IS. O»»>un»dnnk . Lpnnitr bS.U». (rgdpirr 6I.r>. Rillten Sö2j7. — Loin-»r»rn Ik.ker. «epkaner . Srir >1.87. j -cite Erle Ll,»0. Lake lhore S»,«7. Nentral »aeilic 31.7S. Ncwiiort Eeuiralc Sl.Sö. T e>L,»z: Lis,. «»««In. II. ganiiar. Nnidni. > Uhr. ciSetreldemarkt.) Weizen unacrändert. ^ § l,k» »28-IS0, vr. Uvrii-Moi 106 00. vr. Mal-gunI 168,so. Roggen iinneräiiLert, ei ^ 2 loro NN >30. vr. Tlprtl-M-Ii 111.00, vr. Mal-gaiii —. RndSI uiioerSus-rt, ^ K " I0N »rg. vr. Iaiinar 1P.7». vr. rivril-M-i 0i.sc». SvirttnS ftergeud, loeo <0.-0, e». ^ pr. gnnnnr 10,70, pr. «»ril-Mai 13,16. Inni-guii 11.3». «ctrolcum loro 8.20. A vrellnu. II. ganuor. Nachm. «MrirciLemarkt.» Sviriinö pr. 106 Llrrr l» ^ » 2- Proc. vr. «bril-Mai 12.36. vr. Anni-Iiili 13 60, vr. Anli-Lnaull 11,16. Welzen » — vr. Januar 160.60. Roage» vr. April-Mai 136.00, vr. Mai-Juni I1>.06, vr. ? ä* Anni g»ii I1-.>.>»6. Rllbol vr. Januar 62.00. »r. Avril-Mai 01.60. pr. Mai-Juul Q. w H 02.60. Wriicr trübe. ' » 2- W» § r2«2 voll. SS ist sogar der Lehrer aller Völker im vandel geworden. 1 Eine Beraubung ist nicht erfolgt. Deshalb wird Mord au« Rache zu trete» und die i^ne» gemachten sehr günstigen pekuniäre» Offer te» aiizunehiiieii. svweit sic Privatleute seien. Solchen Militärs aber. welchlPum deutsche» Heere »och in dienstlichen oder im Reierue- verlMiiiß stände», würde sie nffolae der strikten Neutralität, die sie dem chiiiesisch-sraiizösischeii Konflikt gegenüber von Anfang a» be wahrt habe, die Betlieiligmig an derartige» Beschäitigiiiigen nicht gestatten. — Tic meisten hiesigen Blätter erblicken in der Ermor dung des Polizciraths R»»ipff einen anarchistischen Racheakt. Frankfurt a. M. Der Polizrirath Rumpff hier ist am Dienstag Abend vor seinem Hause durch zwei Dolchstiche, die daS Herz durcdl olnt hatten, ermordet anfgofuiidcn worden, der Tliätrr ist noch nicht ermiltelt. Rumvff war Abend« '/«8 Ubr nach Haute Spangen Der Mörder laucrie in dem Vorgartens eS HanseS^aus. LvkalkS »nd LtichiiickirS. — Gestern wurde im diesigen Königl. Nesidenzschloffe der erste diessälwige Ka ' merball abgehalt- n — während der zweite grotze Hoiball Mittwoch den 21. d. swttsinden wird. — Auf der heutigen Tagesordnung der Stadtverord neten stellt wiederum der vom Ltadualh beschlossene, früher bereits vo» den Ltadtveroidnetru abgelcliiste An.arn des Mietli- > ck e n Grundstücks in der Friebrictsitraße zu Lchnlbauziveclcn. Mit Vieler stadttätlsiiche» Absicht ist aber eine grosse Anzahl Friedrich- siädler Bürger ganz und gar nicht einverstanden; cs sind deshalb Beisainmlungen abgehnlten worden unk man hat bereits Anfang Dccember v. I. eine Eingabe an das Stadwerc»kneten Kollegin», gelichtet, welche in dei Bitte gizstelt: den Ankauf besagten Grund stücks z»i» Zwecke riues Schulbaues abzulelmcn. Das würde alio heute Abend zu erfolge» baden, wenn sich die Mel>r>al>l der Stadl- ve,ordneten iür die Empftndungen der Fiicdricbslädlcr Bü'gcr cv- mäiint. Es würde, ganz abgesehen vo» den Gründen, welche die selben gegen den Lchulbau kort Vorbringen, eigcntiich eine fast ielbslveriiäiidl'cke Sacke sein, in diesem Falle die Wünsche der Bewohner desjenigen Stadltkeiies. iür den notorisch bis dato am welligste» geschehen ist, zu respektiren, wenn sich nickt etwa ganz unabweisbare Portbeile bei Ausiülnung der stadlräthlichen Idee ergeben sollten. Indessen, was kann da weiter be sonders Bortbeilbaiteü lierauöipringe»? Ein Schulbauplatz wird sich auch an anderer Stelle sinden lauen. Die positiven Gründe, die von den Bürgern aufgebracht werden, sind in der .Hauptsache Folgende: die uninitt-Ibare Nachbarschaft des Kirchbokes mit seinem TodtenbauS, die dortigen geräuschvollen Maschinen - Fabriken, der Mangel von Wolmbäuiern, und die offen gelegene, allen Winden von der Eibe der und den Ostrakeldcrn ausgcietzte aiißerorbciitlich lange Friedricksiraßc. deren Paisirung — wie die Betreffenden bc- baupten — schon für Erwachsene mit guter Gesundheit gesährlich kei; cS wäre zu bedenklich, den arme» ü—10jährige» Kindern zu- zmmitben diese Straße 4 Mal tagtäg ich zu passtren. Es wird auch deS bedenklichen EinstuffeS gedacht, den es für die Kinder in seelischer, wie auch in köroc> sicher Hinsick t balcn koiiiic, ivcim sic täglich vor der sogenannten Parentation-Kialle vulxo Leichenkaiinner deS Itadtk-ankenhauseS vorüber müßten, wo in de, Tbat gerade nach der Straße heraus Tobte offen daliegeu. Der heute be richtende Vc waltungö - Ausschuß ist übrigens aus die obigen Gründe eiugeganae» und wird dem Kollegium Älstchnung der stadträtlrlichen Vorlage ennrsoblen. Jedenfalls nimnit die Fricdrich- ftädter Bevölkerung also an diesem Gegenstände der heutigen Tagesordnung den lebhaftesten Antbeil. . -"" Mkan»tlich sanunelt sich an Sonn- und Festtagen in der hiesigen Katholischen Hofkirche cine grone Zahl Andcrs- glZuoiger, um der das Hochamt begleitenden künstlerisch vollendeten Muslkaustübrnng beuuivohncir. Der Zulauf wächst mit dem Herau- naben de- Beginne- der Musik und entsteht schließlich ein solches Gerauick aus den, Marmorsnßboden, daß man von der dem Hoch- umt oorausgekenden Predigt kaum ein Wort richtig oder im Zn- saiinnenkange versiclit. Eine Art Korso i» den Gängen, ein halb lautes Geflüster Einzelner dauert fort, so viel Mühe sich die Offi zianten auch geben, dergleichen Ungehörigkeiten abzustellen. Und wie berechtigt dock ist der Wunsch, daß Dreieuige», welche nur der Musik balber erscheinen, Rücksicht nehmen aus die Andacht anderer zum Gottesdienst versammelten Personen und de» Ort, wo sie sich befinde», sich gegenwärtig halten, es würde dann einer Abwehr, wie sie an einem der letzten Sonntage mitten in der Predigt von der Kanzel herab ein'ge« Personen zu Tbeil wuide, wie eventuell einer strengeren Handhabung der Kirchcnposizei nicht bedürfen.
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