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Dresdner Nachrichten : 01.07.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188507019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-07
- Tag 1885-07-01
-
Monat
1885-07
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.07.1885
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»Lr T«-e5katt für Politik, Mchül»«. -efWiiertrst, IrmtE. ^,1 Statt 7-Mr jöul.Vonmvrk^.j ^Itv»d«r» i.». I swpüoblt ä«m gvadrtsui! I rviaaaäsu kudlilcuw ssiv« f asu aaä eomkorlLdol eia- H geriedtstsn l üt«»»«!' uvdstU»««»!! Svttvn, sovi« ir ILG«I»V uuä >L«U«r. Ivssedirr nackallsn L.ua-1 j «icdtopulllct«» inlüauss.j SslrirLS-LLL'bssrss.tt vvrrügUebstor tz»»1it«t, « kkck. SO kL, cksugl. Lnwll»». I»luuwlsd««r»»tt, L kkck. 70 kt.. ompLakit Llodrvv-Lvotkvkv, Ni-nsisvkvi' plLtr. vlatatlioka» Lei!- aaä Aadraugawittsl d»i Limit- lelckea u 8eÜH»teke »a»tLock«u/^A?^ ^ »v. Lle!s»uor SOjadrig» Lrkolg«, ^«»»»ietwmigsa 1» »kr»« «.»«u.Ut». »Lrva»»tr. 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Da« neu« Kabinet hat allerdings alle Ursache, durck positive LeistuWen den Beweis seiner Nothwendigkeit zu sichren und sich im Volke Sympathien zu verschaffen, damit e« bei den bevorstehenden Neuwahlen ein« siegreiche Mehrheit unter seine Jahnen sammle. Denn e« ist eben Tbatsache. daß Gladffone trotz aller seiner geradezu graurnhasten Fehler in der auüwärtigen Politik eine ausgiebige Popularität in England besitzt. Da« Volk verzieh aber seinem ..geliebten Wilhelm" Alle«, auch die Preisg.'bring der nationalen Würde und die Befleckung der Ehre Englands, weil derselbe im Innern wichtig« Reformen ungebahnt und namentlich das Wahlrecht so erweitert hat, daß eS setzt 2 Millionen Bürgern mehr zusteht. Nun wird Salisbury bezüglich der Verwickelungen mit Rußland im Wesentlichen nur den Exekutor der Hinterlassenschaft Gladstone'S abgeben und da« von Gladstone angcbahnte Ucbercinkommen betreff« Afghanistans zum Abschluß bringen können. Ander« steht eS schon betreffs der egyptischen Frage. Sofort nach seinem Amtsantritt hat Salisbury ein hervorragendes Parteimitglied, Sir Drummond Wolfs, mit außerordentlichen Vollmachten nach Egypten geschickt. Von dem Sachdesund dieses Gentleman wird die künftige egyptiscke Politik Englands wohl ihre Richtung erhalten. Was bisher darüber verlautete, klang widersprechend. Erst hieß eS. Salisbury werde die von Gladffone begonnene RückzugSpolitik sortsetzen; setzt wieder meldet man umgekehrt: er beabsichtige die Provinz Dongola wieder durch englische Truppen zu besetzen und cs sei denselben schon Befehl zugegangen, vorläufig ffill zu halten. Im Interesse der Allgemeinheit läge der russische Vorschlag: Egyvten nach dem Muster Belgiens, der Schweiz und Luxemburgs für einen neutralen Staat zu .ukHrw, her unter d» G«antie all« Mächte tlebt. Hier», wird aber weder' vk» TürE E^damit aüs ihre EuzeränititSrechte über Egypten verzichten müßte, noch England, vielleicht nicht einmal Frankreich die Einwilligung geben. Doch, man kann di« Entwickelung diese« Knotens in Rune abwarten. Wichtiger noch ist. was das neue Kadinet auf dem Gebiete oer inneren Politik im Schilde führt. Die Erweiterung de« Wahl rechts ist beschlossene Sache und cs macht da keinen Unterschied, ob die TorieS oder WdiggS in der Regierung fitzen. Ader die TorieS tragen sich nach anderer Richtung mit großen Plänen. Sie find am Werke. dem Tarniederliegen von Handel und Landwirthschaft zu begegnen. Au dem Ende leuchten sie furchtlos dem Dogma der Liberalen von der alleinseligmachenden Wunderkraft d«S Freihandels in'« Gesicht. Schon längst find in England Zweifel aufgestiegen, ob der Freihandel trotz der außergewöhnlichen günstigen Umstände, die ihn für England erklärlich machten, wirklich dem Volke den ihm zu» geschriebenen Segen gebracht hat. Die JreihandelSfrage liegt für Groß- britannien wesentlich anders, als für alle anderen Mächte. England konnte zu Anfang des Jahrhundert« zum Freihandel übergehen, weil seine Industrie nickt nur damals schon höher entwickelt war. als die der anderm Staaten, sondern weil die Bedingungen dieser Uebermacht Fortdauer versprechen. England besitzt die größten Kohlen schätze, seine Kohlen die größte Hrizkraft; die Kohlengruben liegen mimitteibarnebenden Erzlagern; Kohlenbergwerke und Eisenwerke nicht weit von den Seehäfen. Diese sich gegenseitig ergänzenden Faktoren verleiben der Eisenindustrie allein schon ein enormes Uebergewicht über jede Konkurrenz. Hierzu kam ein ausgezeichnetes intelligentes Arbeiterversonal, trefflich entwickelte Verkehrsverbindungen und SchiffsahrtSeinrichtungen, ein großartiger Handel und der Reich» thum des Landes an unerschöpflichen Geldkapitalien. Nimmt man ferner den Besitz Englands an Kolonien hinzu, von denen einzelne größer und bevölkerter find al» Europa selbst, berücksichtigt man. daß die englischen Kolonien durch ihre Zollgesetzgebung die Ein fuhr her Jndustriecrzeugniffe de« Mutterlandes vor derjenigen der außerenglischen Länder begünstigen, so begreift eS sich, daß England ruhig seine Thor« allen anderen Nationen öffnen .konnte. War eS ihnen doch in jedem Stücke überlegen, brauchte es von ihnen doch Nichts zu befürchten! Es wurde mit allen fertig. WaS sich für das übermächtige England schickte, paßte aber deSbalb nicht für die Festland »Staaten mit ihren unentwickelteren Industrien, zumal sie infolge des AuSeinander- liegenü der Kohlenbergwerke. Eisenlager und der Sitze der Eisenproduction und der Seehafen, in Folge der mangelhafteren Verkehr-- und Handelsverbindungen und ihrer Armuth in der un günstigsten Lage die Konkurrenz mit England ausnebmrn mußten. Nur dem Schutzzoll ist e» zu danken, daß England unS nickt wirth» schastlich todt gemacht bat. Ja. e« gelang diesem Schutzzoll, unsere Industrie soweit zu kräftigen, daß sie aus auSwärligen Märkten mit der englischen in Wettbewerb treten und sogar in England selbst sich ein wette« Absatzgebiet verschaffen konnte. Seitdem England diese Wahrnehmung machte, kühlte sich die Schwärmerei für den Freihandel ab. Tntdem vollend« da« FreihandrlSprinzip in Eng land seinen höchsten Triumph feierte, indem eS die Kornzölle aus» hob. unter dem Borgrben. den Arbeitern billigere Lebensmittel zu verschaffen, begann die Notblage der englischen Landwirthschaft. Es erwie« sich al« ein Trugschluß, daß «in Land keine wtrlbschast- lich« Urberiegmlwit behaupten könne, wenn die ungehemmte Zufuhr ausländischer landwirth'chastlicher Produkte den heimischen Landbau unrentabel «acht. Seit diesen Wahrnehmungen haben sich in dem «»«»lanoU «Ittl. «n»öN r »e» 1. Juli: Veetiuterl. «I»d mittlerer Stärke »ei »»rchschottü. Io», «U zetl-»»» fteLniweisk» Ntedersiültoe». Tem»rrain »rr»»»ert. «e«erl»»»: «eigmig z» örtlicher Sr»itter»ild»«g. zusetzen rcsp. auszuheben. So begreiflich cs auch ist. daß England den Freihandel nickt mehr für zeitgemäß findet, so gewinnt die Sacke sofort ein anderes Gesicht, wenn der Uebcrgang zum Schutz zoll weniger als ein Mittel angewcnbet wird, um die darnieder» liegende Industrie und Landwirthschaft Englands wieder zu heben, vielmehr nur als Drücker aus die anderen Staaten, künftig den englischen Maaren wieder die Tdorc weit auszureißen. Die TorieS geben also daraus aus, einen volkswirthlchaftiich richtigen Grund- satz zur eigenen Rettung als zur Schädigung Anderer wemger zu verwerincn Zunächst würden es wohl die Amerikaner sein, die den Um schwung der voikswirthichastlichcnAnschauungenEngiandS empfänden. Die srere Einfuhr amerikanischer Cerealien bat ja hauptsächlich die Eriragsunsäbigkeit des englische» Ackerbaues verschuldet. Wir in Dcntichland führen dahin i»r Wesentlichen Mastvieh aus. Lehrreich aber ist die Erfahrung, daß auch England zu der Erkcnntniß vor geschritten ist, daß nicht die Landwirthschast der alten Kulturländer dazu da ist, von den jüngsten und billigst vroducirende» Neuländern wirthschastlich verschlungen zu werden. Nachträglich erhalten die deutschen Zölle, besonders diejenigen landwirthschastiichcr Natur ihre Rechtfertigung. Wir innßtcn es eben auch verhüte», daß der vater ländische Ackerbau nicht durch die Unmassen sicmdcr Cerealien, aus wärtigen Schlachtviehs, fremder Butter, fremden Specks, fremden Küies und internationaler Milck ruinirt wird. Wenn man kaum 2 Proccnt zur Verzinsung des Kapitals trotz Aufgebot aller Kräfte erübrigt, das Kapital aber zu 5 Procent verzinsen muß. so plagt man sich eben mir für fremde Leute. Die Vertröstungen an den Ackerbau, mit denen der Freihandel freigiebig genug war: Baut Handelsgewächsc statt Korn und Kartoffeln! Betreib Deine Wirth- schast rationeller! so klingt Das den Landwirtben wie Holm. Wenn die Industrie klagte, hieß es: Du hast nberproducirt; klagt« das Hand werk. so hieß eS: Deine Zeit ist üb rhaupt vorbei: klagte man über das Hausirerthum, da« Wucherthnm und die Bolksausbeutung, so war die Antwort: Warum laßt Ihr Euch betrügen? Für Dumme machen mir keine Gesetze; die Wrichcrsreiheit bringt außerdem billiges Geld und dem Haufircr billige Waaren! Mit diesem Blendwerk ist «S eben jetzt auch in England vorbei und das ist ein allgemeiner Vorlheil Henri heute i . verläßt, Houx fügt hinzu, die Schwenkung der Politik des Vatikan :- zu Gunsten einer Annäherung an Italien habe die Bedeutung eines Staatsstreiches. Berlin. Die Börse erössnete matt, die Gerüchte überden afghanischen Ausstand verstimmte», osfiziviekTemrutis landen wenig Glauben. Spekulative Banken waren uachgebend ; deutsche Bahnen vermochten der allgemeinen Tendenz noch am besten Widerstand zu leisten. Oesterr. Bahnen vorwiegend niedriger, Montanwenhe glr«nes»r 1 «. >i., N. Auni. yrcdit Ae. Slaalsbalm —. »oni. S«r»k« —. ««ltlier . Setz»«» kö g. «Proc. »n«nr. Uioldrcinc ko .. . riSc-nto >8t>,Z7. Mai». Wien, 30. Juni. Kredit N1,00. Ltaatsbaö» —. Lombarden — NordMksibahii —. Marknoien—. Ungar, grebl»Ungar. Gold A,S-'. Rrnlkn —. Mnhig. Part«. 3». Juni. Schluß. Menir M,?0. »nlrihk wa.N. giaUcner !>7,m. 8«aa«»»ahn KN,2S. Lombarden Li!»,,.',, do. Prioriiäirn . Spanier Lest. Goldrcme —. tkgqptrr 3A,U0. Lttoinank» 517,W. Schwach. Land»», 30. Juni, Borm. >> Uhr >0 Min. (kansolo 00'.». 1073er Ruiic» gtaiiener 00' ,. Lombarden li",. Türken <0" „>. iproc, sund. Amerikaner >25' ,. iproc. Ungar. Oioldrenle 01',,. Lksterr. Goldrrntc 08'.. Prci'h. (»onioic. >0t'/,. Egupler Litoniaiibank Suez-Actie» 85',. — Liimmung : krest. — Wetter: Prachtvoll. Stettin, 30. Juni, Nachm, 1 tlhr. ««cireidemarkti. Welzen ruhig, laea 160,00, Pr. Juni 166,00, Pr. Juni-Juli 163,50. Pr. Leptemder-Lcioder 170,00. Roggen behaupte», loca 138,00, pr. Juni 111,00, pr. Juni-Juli 111H0, »r. Septemder-Octoder 118,50. Rüböl uuberäudert, pr. Juni 18,50, pr. Septe«»er-Letvdrr 18,50. Lpirltuö behauptet, loeo 11,20, pr. Jnli-August 12,20, pr. August-Leittewder 13,00. Petroleum loeo 7,75. BreSlau, 30. Juni, Nachm, «tyettridemarky. Ppiriiu« pr. 100 Liier 100 Prar. pr. Juni 11,60, pr. August-Sepibe, 12,1", pr. Sepie»,der-Lctdr. 12,70. Weizen pr. Juni 160,00. Roggen pr. Juni-Juli 112,50, pr. Jnli-Angust >12,50, Septbr .Lctobcr 118/>0. Rüböl pr. Teptembrr-Lciober 50M Zink iimsahlog. — Wetter: Heist. «e«rftePMßr«««e tzer „Dre«v«er «a^r."vom SO. Juni. Vevsitt. Der Kaiser schenkte dem Sultan einen prachtvollen Viererzug Trakehner Hengste, welche General Hubar Pascha nach Konstaiitmopel übersübren wird. — Demnächst trifft hier eine außer ordentliche persische Gesandtschaft ein, um tvegen Errichtung einer Pillnitz ständischen persischen Gesandtschaft in Berlin zu verhandeln, deutsche Jnstruktionsosfizierc kür de persische Armee und Beamte für die Ver» waltung anzilwerben. sowie daraus hinzuwirken. daß Deutschland dem persischen Vorschläge zustimmc, demzufolge außer England und Rußland auch Deutschland damit vertraut werde, wegen Absteckung der türkisch-persischen Grenze zu vermitteln. — Der Konservator der Knnstdenkmäler, Geh. Rath Heinrich v. Tebn-Rothfelsen ist an der Brustfellentzündung gestorben. — Graf Bemsdorff-Beseritz und v. Gever-Leppin erklärt in der Kreuzzeituug, daß in ihrer bekannten Erklärung gegen dev preußische» Antrag bezüglich Cumberlands der braunschweigische Adel nicht erwähnt worden sei. DerIrrthum sei durch eine Nachschrift zu der Erklärung iin „Mecklenburger" entstanden. Berlin. Die (antisemitische) „deutsche VolkSzeitung" hat aus materiellen Gründe» ihr Erscheinen eingestellt. Der Heraus geber, Liebermann p. Sonnenberg, begiebt sich nach Paraguay. — Die Admirali tät erbebt Ansprüche gegen den nordd. Lloyd aus Er satz des Schadens, der bei der Kollission des „Hohenstaufen" mit der kaiserlichen Korvette „Sophie" entstanden ist. Der Schaden beträgt etwa 40,000 Mk. — Bei dem gestrigen Gewitter wurden im Thiergarten am Goldfischteiche zwei Männer, ein Schneidermeister und ein Musiker, die sich unter eine Linde gestellt hatten, vom Blitze getödtet. — Auf dem Schiebstande zu Ellerburg wurde ein Soldat des dortigen Regimentes durch die Unvorsichtigkeit seiner Mitschützen schwer verwundet. Frankfurt a. M. Prozeß LieSke. Eine Frau Namens Camvhausen «neidet sich und sagt aus: „Ihr Gewissen lasse ihr keine Ruhe, sic müsse die Aussage machen, welches sie bisher, vor der Rache der Anarchisten sich fürchtend, unterlassen habe. Am Abend vor dem Morde sei sie mit ihrer 13iährigen Tochter durch das Sachsen» lager gegangen und habe dort im Garten des Rumvff'schen Hauses einen Mann bemerkt. Sie trat ans ihn zu und da ging er fort, sie sich entkernte, sah sie, wie er wieder in den Garten trat, hen! ' ' " Lokales und Sächsisches. —Ihre Majestäten der »König und die Königin und Ihre Zeiten der Erl grvf;Herzog und die Frau Erbgrotzherzogin von nc I! ' Mrig seine Zufriedenheit über den vortrefflichen Gang »2 Schiffes auszilsprechen. Die Ankunft in Pillnitz erfolgte Z L 0i aus und Zurückgehend dachte sie die Bewohner durck, Läuten aufmerksam zu machen, worauf sich der Mann endlich fortinackte. Zeugin erkennt in Lieske diesen Mann ans das Bestimmteste wieder und dieser sagt sichtbar verwirrt: „Ich habe sie ja nicht gesehen, wie konnte sie mich denn gesehen haben". Der Vorsitzende meint: „Sie waren ja gar nicht dort, mithin konnten Sie ja die Frau auch nicht bemerken". Eine Reihe von Zeugen auS der Schweiz weist Lieske nach, daß er Anarchist ist. Frankfurt a. M. Die polizeilichen Vorsichtsmaßregeln gelegen tick, des Prozesses Lieske sind heute noch verstärkt worden, sogar die Bodenräumlicükciten der benachbarten Häuser sind da, wo Fenster nach dem Gerichtsgebände hinauSaehen, mit Schutzleuten besetzt. Bei der gestrigen Abführung Lieskes rief auf der Straße ein Mensch: „Hoch Lia" ^ Brau »schweig solar nahm der Landtag, Dem „Braunschweigischen Tageblatt" zu- nachdem der Staatsminister Görz bezug- Niaist« «eben damit um, Troßdrttannmr mU allen leinen Kolonien ein geschloffene« HondriSgediet bilden zu kaffen. Diese« sei von der en Welt unabhänatg und «erde - darin liegt de« — die MG« sLütm zwingen, ihr« Zölle herab- 2 . lungen deS Ministers bei der heutigen Berathung sollen sich noch nicht auf die künftige Gestaltung der Regierung beziehen sondern nur die mit dem preußischen Anträge zusammenhängende Ange legenheiten betroffen haben- Die Anwartschaft Cumberlands dürste jedoch, wie verlautet, endgiltig beseitigt sein. Momen findet eine Sitzung statt zur Berotbung der Vorlage wegen Auszahlung deS Bevernschen Kapitals. Eumberland beantragt nämlich Auszahlung gen deS ver- von 100,000 Mhluna nicht bean- icdoch soll zugleich die Zahlung der Erbschaftssteuer von einer halben Million Mark seitens Cumberlands geregelt werden. Paris. General Cambon ist aus Tunis zurückbcrufen worden. — Die Kammer ratisicirte den französisch-holländischen Handelsver trag. — In einem Gespräch mit dem rumänischen Gesandten sagte mir derselbe, daß seine Regierung daraus bestehe, die Zölle auf frarrzösische Waaren um 50 .Prozent zu erhöhen. Er befürchte keine Gegenrcpreffalien. — In offiziellen Kreise» gilt als sicher, daß russische Agenten intriguiren, um in Afghanistan gegenEngstiud eine Insurrektion lvach zu rufen. § 5! s' Sachsen-Meiningen, ,öwic Ihre kgl. Hoheiten Prinzeß Mathilde »nd Joseph» unternahmen vorgestern eine Parthie per Wage» von Pillnitz noch der Bastei und sichren von Rothe» per En rasch iss -König Albert" wieder nach Pillnitz zurück. Aus dem Schiffe «and Tafel statt, zu welcher auch Direktor Rührig der Sächs.-Böhm.R« Dampfschifffahrts-Gesellschaft, welcher das Schiss begleitete, hinzu- A gezogen wurde. Während der Fahrt konzertirte die Kapelle des T' Lchützenregimentes Nr. 108. ^e. Majestät, welcher das Dampf- SS schiff „König Albert" zum ersten Male benutzte, geruhte dem** Direktor Rührig seine Zufriedenst" " ' ' - - - ------ - des neuen ^ ' ->/i9 Uhr. . — In den Dispositionen der Sachsen-MeiningerL Gäste unseres Hofes ist insofern eine Aenderung cingetreten, als - ! Erbprinz Bernhard bereits gestem Vormittag abgereist ist, während ^rn Erbprinzeffin Charlotte ihrem Gemahl heute »ach Eharlottenbnrg «-» zu folgen gedenkt. — Es ist nunmehr bestimmt, daß Se. König!. .Hoheit Prinz Georg nebst Familie das belgische Nordseebad Blankenberghc besucht und zwar erfolgt die Reise dahin am 12. Juli. Blanken berg!,e liegt in Westftandern, IV- Stunde nordwestlich von Brügge und hat vor dem benachbarten Ostende den Vorzug eines ruhigeren, weniger trubuiösen und sich von Excentricitäten frcihaltcnden Badc- lebens voraus! — Der Wirkliche Geheime Rail, Exc. Schmaltz wurde sein Ansuchen der Mitgliedschaft bei der Land-, Landeskultur- Altersrentenbank-Verwaltung enthoben. — Die Amtsrichter Moritz Bernhard Wolf in Dresden und vr. Otto Anton Richard Hagemann in Geitliain wurden zu Rätbrn bei dem Landgericht Dresden, der Assessor Oskar Petz old In Dresden zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Annaberg, der Assessor Hilmar Georg Arwed Weise in Sayda zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Sayda und der Assessor Gotthold Walter Julius Schöne in Wurzen zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Geithain ernannt. — Am 28. und 29. Juni feierte Herr Vicariatsrath und Kg!. Hofprediger Lud,via Wahl sein 25jähriges Jubiläum als Präses des hiesigen katholuchen Gesellenvercins in dem festlich geschmückte» großen Saale des Vereinshauses ans hiesiger Känfferstraße Sonntag, d. 28, Juni, war große Herrenversammlnug und Montag Abend waren auch Damen zugegen. Herr Bischof Bernert, die katholische Geistlichkeit von nab und fern und zahlreiche Gäste ver schönten das Fest durch ihre Gegenwart. Das Bildniß des hoch «ehrten Herrn Jubilars, eine Kreidezeichnung eines Schülers der iesiaen Kunstakademie, Namens Nahler. war in schönem Rahme» mit Blumenranken umgeben, ausgestellt. Musik (Piano-Vqxträgc von Herrn Bice-Präses Müller), Festreden, Gesang. Theater, :c. wechselten mit einander ab. — Der Vorstand der 4. Abtlicilung deS Ministeriums des Innern, Gel,. RcgieningSratt, Iäppelt. ward zum Geheimen Rath, und der bisherige Hilfsarbeiter in demselben Ministerium, Geh. Regierungsrath Koch zum Vortragenden Rath ernannt. - Der LandaerichtSdirector Walt« Gensel in Plauen wurde an das Landgericht Leipzig, der Amtsrichter Reinhard Klemm in Meerane an da« Amtsgericht Dippoldiswalde, der Amtsrichter Johann Friedrich Neumerkek in Sayda an das Amtsgericht Meerane «nd der Amtsrichter Oskar Günther Gölitz in Annabci g an das Amtsgericht Dresden verseht, — Der Hausmann im Brühl'schcn Palais, Friedrich Au gust Einert, erhielt da« Allgemeine Ehrenzeichen. - Ein gebräuchliches Kennzeichen den Anfang der Ernte zu bestimmen, ist die weihe Lilie. „Drci Wochcn nach ihrem Erblühen - sieht man die Schnitt« in'S Kornfeld ziehen". Trügt dieses Merkmal mcht. so lnüffa, am 5. Juli Mandel« stehen, denn der Lilie erst« Aufblühen fand Montag, am 15. Juni statt. In de, .: That beqmnt auch wie uns mitgetheilt wird, auf Laubegaster und Zschachwltzer Nur da« Mähen des Roggens Sonnabend den 4. Juli.- Der Stadtrath hat,in seiner gestern Abend abgchaltcnen Sitzung beschlossen, die Springbrunnen einstweilen nicht mehr gehen zu lassen, auch bezüglich der Vrnvcndung deS Masters der Was» ssrleitun azn öffentIichenZweckcn(Hlraßcnbespreng»ng) möglichste Vorsicht und Sparsamkeit zu beobachten. Es wurde nämlich in der RatkSsttzuna mitgetheilt. daß von den s, Dampfmaschinen deS stndt, schcnWaiserleckilnaüw«rksaugenblickllchi,liri>och2fuagiren.dic übrigen 4 streiken; sie unterliegen verschiedener! Reparaturen. Nun hat oer
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