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Dorabenö-Dlaü ». Iahrgavg. ZL ZV. Gegründet 1SS8 NratzlanschriNr »ech-Ichl«, Lr««»«». 8«rnlpr»ch»r-Samm»Inumm»r 20 241. Nur sür NachlgrlprSch»: 20011. Mittwoch- lg. Januar 1V21. >n Dr«s!>n> und Vororten bei »glich zweimaliger Zulraauno. durch di» Po« W6l)Uk)k bei »glich zweimaligem De.Iand monallich S.» M., vlerteiiShriich ISzXi W. ,e NI» 11pallia, 37 nun breil» Zeile 2 N». Aul ffamillenanzelgen. Anzeigen unirr ÄNFLlllLll-zsl'Lilll. Sieilen" u. Wobnunaomardi, 11valilg» An- u. Verdiiul» SS°^ Vorzuarvliitze Inui 0 " v' I Tarif. Auewdri.Aujirüg« geg.Vorausdezabl. Einzelpreis d. Voradenddlailes 20 Pf SchrlMelkunq und KaupiqeichSstsIieil«: Warlenilrahe 38/40. Druck u. Verlag von viepich » Vrichardl in Dresden. Pofilchrck-Iisnio 10SS Dresden. Nachdruck nur mti deuMcher Luellenangad« ^Dresdner Nachr.l zuliiMg. — llnverlangl» Schrisgiiicke werden nicht ausdrwabrt. rs l^upfslcl ss?Ömscss> Osssscisss» 24 !Vsissn>isu88tt. 24 3U8 ttnsel-sk ^zvsiigfsbkik »lolisnngsokgsnstscji — lssiks ss/lskscmsls: Ionfu»6. Isiclits Zpltzlgst Vas pl-siswsr-tSStS l^Ioclsl! - t-supfslc! I^Ölgsscsz Oi-EsclS^ - /X. 24 Wsiskmlisussti'. 24 Das Danöenunwesen in Oberschlesien. DersiSrkles Auslreten -er polnischen Mor-brenner. Muslowitz. 18. Jan. Am Sonnabend nachmittag er schien beim Fleischermeister Kannski in Kar lösegen bei Brrkenthal eine Bande van 15 bis M Banditen und rich- t«« in der Wohnung grobe Verwüstungen an. Kasinik, wurde erschossen, ebenso ein Beamter der Abstimmun-gs- vvl-izei, der mit drei anderen zu Hilf« geeilt mar. und vier Zivilpersonen: drei Zivilisten wurde» sehr schwer verlebt. Die Regierung hat 15 000 Mk. Belohnung für die Er greifung der Täter aneeesetzt. sW. T. B.l Rnbnick. 18. Jan. Am Kreitag wurde in die Wohnung eines Oberingcn.eurs in Karuschowitz eine Brand bombe geworfen, die großen Sachschaden an- richtete. lW. T. B.i Am Sonnabend stürmte eine bewaffnete Bande wou etwa Ai Man» das Gaithaus der Krau Lach in Pokoschwib und raubte u. a. 401X10 Mk. Der Pslege- '-ohn der Krau Lach, der deutsch-gesinnt und schon einmal nach Pblen verschleppt worden u»ar, wurde aufs neuc von de» Banditen wegggttihrt. Am Tage darauf wurde er im Walde bei Vokoschwitz tot a u f g c f u n d e n. Die Leiche war in grauenhaftem Zustande. lW. T. B.l Plcb. 16. Jan. Auf di« katholische Schule in Kreuz- dors ist ^n Bombenattentat verübt worden. Nach dem Attentat versuchte der Ha uv lieb rer das Gebäude zu verlassen, um mit den Banditen zu verhandxln. wurde iedoch mit Nevolverschüffe-n empfangen und mußte fliehen. lW. T. B.) Jur Ausweisung Goiheius. Beuthe«, 18. Jan. Der französische Kreiskonirolleur von Kattvwih-Stadt sendet an die Presse eine längere Zu schrift: »Im Interesse der Wahrheit", wie er sagt, zur Ausweisung des näheren Rcichsmiiiistcrs Gvthein aus Oberschlesicn. Die Zuschrift enthält nichts Tatsäch liches als nur die Versicherung. Gvlhei» sei von den inter alliierten Behörden mir größtem Entgegenkommen behan delt worden, wie cs seiner Pcrsönlichkett und seinem Alter entsprochen Hobe. lW. T. V.t Das Schicksal eines polnischen Ausweisungs- Vorschlags. Im Kreise Beuchen, wo die Polen einen AusweisungS- vorjchlag mit MO dentlchen Namen eingcrcicht hatte, stellten die Deutschen, wie berichtet wird, eine Gegenliste mm ebenso viel polnischen Namen aus. Schließlich kam man überein, beiderseitig ans die Vorschläge zu ver zichten. womit sich auch das interalliierte Bureau ein verstanden erklärte. Die,,Medergutmachungs"-Verhaa-lungerl , Durch die Blätter geht die Nachricht, daß über oic ..W-bedergntmachungsfrage" in den letzten Tagen Verl-and- lüngen stattgefunöcn hätten, die zu einer Annäherung gm führt hätten Diele Nachricht erfährt eine gewisse Bestäti gung durch die Meldung des ..Maiin", wonach Krankreich eine Verständigung mit den Alliierten tuchen und lieoer kleinere Ansprüche, die scsi begrenzt seien, stellen wolle, als größere Kordernngcn sür eine entfernte Zukunft zu erheben. ES soll die „Methode non Spa" angewandt werden, womit auch England einverstanden fei. Bet alledem handelt es sich offenbar um den bekennten Vorschlag des französischen Fwanzbelegierten Seyüonx, von der Festsetzung der Totassumme bis ans weiteres aü.zu. sehen und es vorläufig mit I o h r e s z aI; l n n g e n zu ver suchen. für die er im Laus« der nächsten süns Jahre eine Annuität non 8 Milliarden Gold mark in An regung brachte. Wie nicht anders zu erwarten, ist dieker Vorschlag von deutscher Seite schon wegen der exorbitanten Höhe der uns z-ugemuteten Leistungen als völlig un- diskutabel erklärt worden. Im hörigen ist. wie der ..Berl. Lok.-Auz." erfährt, von unseren Vertretern darauf Hingeivicsen morden, daß der Verzicht Deutschlands auf die Erfüllung des Artikels des Frieüensvcrtrages, der die Kest- fetznng der Totolsummc behandelt, nur unter ganz de- stimmten Voraussetzungen erfolge» könne. Voraussetzungen, die ein ausgesprochenes Entgegenkommen der Ententeregierungen in einer Reihe anderer Fragen mit sich bringen würden. Damit wäre die Diskussion über diese Frc.ge als auigegehen anzusehen gewesen, wenn nicht von französischer und englischer Seite mit dm, Bor schlage der Teilzahlungen erneut an die deutsche Negierung heraugetrelen worden wäre. Wie ,»erlantet. hat Rcichr- mitrisier Dr. Simons auch bei dieser Gelegenheit aus das für Deutschland Bedenkliche essnes kol- chen ModuS' hingcwiesen, und insbesondere a>ii die sü« uns unerträgliche Art. mit der deutsäfc Zahlungen auf der gegnerischen Seit« gebucht zu werden pflegen. Im übrigen sind die beiden Vertreter Frankreichs und Eng lands darüber nicht im unklaren gelaffen worden, daß auch im Falle einer Versündigung Uber das Prinzip jährlich! Zahlungen diese keinesfalls in bar. sondern nur i.l Gestalt von Warenlieferungen und ähnlichen Leistun gen erfolgen konnten. Schließlich ist auch von uns eine Reihe von Erleichterungen aus anderen Gebieten als vovckitio sios gu« von bezeichnet worden. > Wie nun bekannt wird, hoben diese Besprechungen in zwischen zu einer leichten Annäherung der beiderseitigen Standpunkt« geführt, di« niel- veicht zü einer Grundlage weiterer Verhand lungen in Brüssel hinttberleiten können. Nach eingehen der Beratung deS Reichskabinetts mit den verschiedenen Aemtern und den deutschen Sachverständigen der Brüsseler Konferenz scheint aus nuferer Seit« Neigung vorhanden zu sein, die weiteren konkreten Vorschläge der Eiitcnicrcgierun- gen .zu Höven, und falls diese annehmbar sein sollten, auch in ernstere Verhandlungen, über sie einzutreten. — Die „Tägl. Rundsch." weiß hierzu noch ergänzend zu melden, daß die jährlickzen Zahlungen aus fünf Jahre hinaus feitgelegt werden und in Waren. Kertigsabsikaicn und Rohstoffen geleistet werden sollen. „Die .A'riegsentschädi.'nng soll also auf die I n d u st r i e ,g e leg > iverd-c», die i» den Dienst der Entente gestellt wird und die dafür von der deutschen Regierung entschädigt iverden soll. D-e deutsch« Regierung hat sich b e r e, t c r k l ä r t. in Vcrhand- lyngest auf dieser Grundlage einzutretcn unter der Voraus setzung, daß Oberschlesien beim Deutschen Reiche bleibe, daß die Truppen zahl in den besetzten Gebeten ein geschränkt und die Kosten wesentlich vermindert werden, daß uns mehr Hanüels-tonwag« belassen und der Weltmrkehr wickder eröffnet wird und uns Garantien für die endgültige Festsetzung bar Schuldsumme gegeben werden. DE V«r> handlu«g»M «er-en t« Brüssel ungesäumt besinn««.* Zum 18. Januar.. Köln. 18. Jan. Zum 18. Januar El schreibt der R c ich s in i n iste r L e s A u s w L r t i g e n D r. Simons in der „Köln. Ztg.": „Wenn di« Ncichsregiernua empfohlen hat. die 50. Wiederkehr des Tages der Reichsgrüuduua nicht ohne Ge- dcukwort vorüb,rgehen zu lassen, so hat sie daraus Hinweisen wolle«, daß das deutsch« Volk, das am 18. Januar 1871 nach längerer Schwierigkeit einig geworden, auch jetzt »och dasselbe geeinte Volk ist. daß der Staat, de» wir heute gegen so viele äußere nud iunere tzlcsohren zu verteidigen habe», durch den Wechsel seiner Versaffuug nicht die völker rechtliche Persönlichkeit aufgegcdeu Hai. daß die Entschiede«» heit, mit der wir uus zur neue» StaatSsorm bekennen, de« Zusammenhang mit den Werken nuferer Väter nicht zer» reift. Durch den Frieden von Versailles wird uus ein größerer Verzicht auscrlegt. deu die gegenwärtige Negie rung innerhalb der Schranken des Möglichen ouSznsühre» entschlossen ist. Die Führung des Reiches m»ß deshalb jede politisch« Methode ablchiren. die mit diesem Programm im Widerspruch stehen würde. Es gilt, geistige Waffen zu schmieden, die deu iunercn Zusammenhang der Reichsdeutsche» mit Ihren Brüdern seu-eits der Grenzen und jenseits der Meere verteidige». Groß ist die Gefahr, daß die unaufhörlichen Reibungen, die ans der Be setzung des Rhciulandes entstehen, zu gewaltigen Ent ladungen führe» könnten. Aber nickt in solchen Entladun gen zeigt sich die Treue zum Reich, sondern im zähe» Fest, halte» au deutscher Art und im feste» Vertrauen auf den Tag der Befreiung, damit, wenn er kommt, das Rheinland nicht ei» Zankapfel zwischen den Ländern West» europas. sondern ein festes GUed des Reiches «nd zugleich ein Mittler friedlichen Verkehrs mit den Nachbarn werbe. r» Der Vorstand der Deutschen Studentenschaft erläßt zur fünfzigsten Wiederkehr des JahreSfaaeS der ReichSgvündung folgende Kundgebung: In Zetten tiefster Erniedrigung, schwerster wirtschaft licher Notlage und furchtbarer innerer K-ämple begeht des deutsche Volk den 6<1. Gedenktag der Gründung des geeinten Reiches. In Schmerz und Trauer sahen-wir zusammen- brechen. ivaS unsere Großväter erschufen. Der Gedanke an di« Taten der Borfahren, die Erkenntnis der deutschen 8!et. die Sorge um die Zukunft des deutschen Volkes und um die Erba-ltung des deutschen Geistes ist unS. der deutschen akade mischen Jugend, die von fester bereit war, sich für das Vater land zu opfern, ein« Mahnung, ihr Leben gemeinsam mit allen Volksgenossen in gegenseitiger Achtung dem Wieder- ausb au des Reiches zu widmen. Alles Trennende lsegt hinter uns. Die Pflicht jedes Deutschen, über alle Gegensätze der Parteien und Klassen hinweg dem Vater land«: zu dienen, sei der einigende Gedanke der deutschen Jugend, in deren Herzen und Händen daö Schicksal unserer Zukunst liegt. Die Token des großen Krieges verpflichten u»S Lebende für immer. Die einzig würdige Ehrung ihres Andenkens ist die hingehende Arbeit an den Auf gabe». die der harte Tag unsercu, Volke stellt. Solcher Treue norden die Früchte reifen. Wir wollen vorangehcn im' Kampf um den inneren Frieden! Tie Deutsche Studentenschaft, gez. van Aubel. Vorsitzer. Berlin im Schnee. Berlin. 18. Jan. Während der Nacht sind Über Berlin und Umgegend ungeheure S cd n e r m a i s e n niedcr- g-egangcn. In den Vvrorten ist er strechenwcisc knietief zu sammengeweht. Der S t r a ß e n b a st n v e r k c h r ruht vollständig. Elektrisch betriebene Schneepfiüge machen all mählich die Gleise frei. Der Vorortsverkchr ist unregel- inäsHa und hat fortwährend verspät>an§en. Die Tempera« tm tzUt«» «t»*r »«« NwllputEte. tW.r.BF Wie ist die Stimmung in Oberschlesien? Wie wird dis Abstimmung aussaUen? Bon Tr. Lut'aschek, Lb n d ra t a. D. Im nächsten Hcst der „Deirischcn Nation", das vor wiegend der oberschlesischen Sache gewidmet ist, gibt der ehemalige Landrat von Nybnil. Tr. Lula sch e l, Antwort ans die in der Neberlchrist aufgeworfenen und jede» Deutschen mit banger Sorge erfüllenden Kragen Um die Beantwortung der Frage: Wie wird die Ab stimmung aus stillen? vorwegzunehmen, kann ich nur das sagen, was meine tiefste llebcrzengung ist. Es ist ein schweres Ringen der Verteidigung gegen die Angriff« Polens, die mit allen Mitteln einer gerissenen Pro,mg an da die Stimmung eines BevötkcrungSteiles lür sich auszunutzen suchen, der noch unter den seelischen Ein drücken steht, daß sein Staat einen Krieg verloren hat und schwer geknechtet ist. Aber ein Vollsteil, der beinahe 1000 Jahre mit Deutschland verbunden ist, kann seine Zugehörig keit zu dem alten Lande niemals vergessen, und auch der 'härteste Kriedensvcrtrgg kann Bande des Blutes und der Kultur, wie sie Tents^'land mit Oberschlesicn verbinden, nicht zerschneiden. Tie Geschichte macht keine Sprünge, und es ist geschichtlicher Wahnsinn, wenn die Verfasser des Frie- dcnSvcrtragcs es so bestimmen wollen, zumal wirtschaftS- gcographisch Schlesien eine Einheit ist und der Oberichlesier wirtschaftlich und seelisch nach wie vor die Oder heruutcr- lauien. nicht aber durch Polens Steppen zur Weichsel wan dern wird. Den Oberkchlesier verbindet ja auch nichts mit Polen: Verwandte in Polen hat er kaum? sie sitzen alle in Deutschland, wohin man wandert«, wenn es im Leben auf wärts ging. Jedoch er spricht polnisch, und die Sprache ist ohne Zweifel ein ganz starkes Jmponderabile. Aber das ist die große Krage beim Oberschlcsier: Ist die Sprache der Aus druck seines Ngiionalempsindcns? Tie Oberichlcsier sind ein Mischvolk, und mgn kann wohl sagen, daß ein g-an- starkes nationales Empfinden in der Masse fehlt. Er is: wirtsch-astlich durch Jahrhunderte in dem zum größten Tc'ic landwirtschaftlich armen Lande in gedrückter Lage gewesen. Große Geschehnisse der Geschichte schien dem Lande. Es schien Wahrzeichen nationaler Art, wie sie in Schleswig »nd Ostpreußen ans Schritt und Tritt den Bewohnern entgegen treten. Der Oberschlesser ist der Bewohner eines ver gessenen Landes gewesen. Aber Preußen hat dort seine Pflichten getan und das Land gehoben, hat es gefördert mit allen Mitteln, vielleicht nicht immer psnchologifch geschickt. Es war zum Teil eine harte Vaterhand, die in Oberschlesicn ihr Erziehungswerk vornahin. aber es war auch ein« gute Hand, der es der Oberschlesic, auch gedankt hat. bis die böstn Buben kamen und ihm polnische Ideen in den Kops setzten. Der Oberichlcsier liebt seine Hcimai. Er benutzt sie. online sich bewußt zu sein, warum er sie benutzt, und er benutzt daneben ebenso wie das Polnische das Deutsche, das jeder spricht, ohne beim deutschen Sprechen etwa national zu den ken. cbenfo wenig wie beim polnischen. Das kann nur ver stehen. wer innig mit dem Volke im Zusammcnhana steht, wer im Kreise seiner Verwandten ohne Kritik aus eine deutsche Kragtz eins, poinische Antwort bekommt und um- gckehrt. Es ist wirklich kein Scherz, daß sich so sehr ott in Oberschlcsien die Unterhaltung abspielt. Wer in Gegenden, in die der Widerspruch durch Propaganda noch picht hinein getragen ist, in der Kirche es täglich milerleben kan», wie unvermittelt im polnischen Messedienst während der Opfe rung ein urdcutsches Marieulicd, wenn nicht mit noch höherer Begeisterung als das polnische, gesungen wird, der versteht cs. daß die polnische Sprache in Ober sch leiiennickt der Ausdrucke in es nationalen Gefühls ist. Wenn man das so alles miberlcbt, wenn man mit dem guten Volke das es immer war. mi-tsühlt. dann macht man sich erst ein Bild von der Stimmung in Oberschlesicn. Man denke, wie in den Taren nach dem Zusammenbruch und in den Monaten, in denen Polen als liebes Kind der Entente erschien, cs den Anschein erweckte, als wenn dort mit Hilf« Krankreichs ein Volk erstehen könnte, dem eine glückliche Zukunft beschieden iväre. hei dem mcin nicht die Kolgen der Niederlage >-o zu verspüren brauchte, wie bei uns in Deutsch land. Man denke, wie nach den Tagen des Zusammenbruchs in Berlin Adolf Hossmann der Kirche gegen übertrat, dem Heiligsten, was der Obcrs.i'lesicr hat. Man braucht sich nur die gesamte Stimmung, die ia auch in, übrigen Deutschland aus „LvS von Berlin" stand, zu ver gegenwärtigen, dann kann man sich vorstellen, daß auch tu Lbers-chlesien die Stimmung schlecht war für Deutschland, und daß g-ar viele zu Polen hinübcrschiclten und plötzlich ein volnsichres Herz entdeckten. Die Zeit hat ruhiger denken gelehrt. Adolf Huesmann ärgert die Oberschkesicr nicht mehr. Tie Verfassung Hai Rücksicht aus ihr religiöses Empfinden »nd ihre kirchlichen Ansprüche genommen, und das Auton-omiegesetz hat jeden Zweiiel beseitigt, daß der Oberichlesier sich seiner Eigenart nach ausleben kann. Das schöne Bild Polens ist etwas trüber geworden, die Valuta ist — ein Wunder Gottes — noch schlechter als die deutsche. Die Zustände in Polen wer den doch langsam bekannt, wenn im Kreiie P leß d*« Bettler über die Grenze trete» und hände ringend um ekn Stück Brot sieben. Wenn auS Polen über die Grenze im Kreise Lublinitz Banden her- überdringen. die nur morden und stehlen, wenn der Oöer- schlesier sieht, daß er drüben in Polen gleich wieder in die militärische Jacke muß. um in Polen zu bekämpfen, was ihm auS dem Kriege noch sehr im Magen liegt, dann wird er doch recht bedenklich. Heute sieht eS G. daß unzweifelhaft mit einem deutsch«« Siea« zu rechnen ist, wenn — ia wenn ster volntlsth« Lerror d«« «r»e». -er da auf dem Lande