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Dresdner Nachrichten : 13.03.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188503130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850313
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850313
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-03
- Tag 1885-03-13
-
Monat
1885-03
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.03.1885
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M§. >lele »cr- il- ilgkll n von »allen. ^7 nvn lonatS- Leitung uns cr- - 2t 25) ehrcrin, chenden Ibcitrag >en Ge- Erbai- Wicken di auch » M'k- ?«LS X« IXV»och«U»M»»>« . vl. Ik».t»«< Vrll». ««Ueü». «»ÜtzrMId»» Uraer VlN. ««, »lr» «>«> »>,«drn V««Hr> Un J,I»N>»»»»VuI,rtt»« I»E Prt. mtm«r»i»»»a»lu«L »ui« 8rm»arte« »»er V»««Mta0>un, » «Ud.» >» dl» tzn'rra» mr Mont»» odri nach -est- tioin V«i«l«rU« »> Pt» Jnirnlte «««ex »» : Vmlourin-Vulroin «»» s,«jenll«t» u, Vonter, »tu» Mo«, tznn,» u «»., Zn«»t8e»dank, G vtllllrr-EiirU»^ «. »l«».Ma,»«»,r» 2 Vnut-Halt«. I». «rnd».I>rrl«nV.. V, Lntnrr-Homduin, vtoUM-lr,», «l>, «Ui«»»»» «liqrt, Minutcrt»« >»7», »rr»«„l>l>«»-U Hageötatt für ^ottlik, NMSauvna. KtMtsrerkelir. Niirsenöerilkt. Mmüemlke. HdbrlärmZeL L»r l)ro,ckuor 0»»uL»äs-<j»Iori». rsproäuein v»cd Loioknair^n m»L Kri^v2 m OLdinvL-k'orm»! Stäclr lb ?k.. ^2 Lrilok tuel. o'^x»rtlas 1 LL 7L ?t. eadinstbilllvi', ^v»i«^»bvu vuv l-rsdäsv LQä 8c»tM».r, U! LrlLcL ü»c1. Llap!»« 2 >l. L. 8a>k«»ii ?iül»i»v, Ilroüclsii, V!l8itriisker8ti-a88v21k. 0. H>»pllion8tl-Utn>« U uw I'ostplutr. L11I1x8to LvLuxsquvUs MMiöMl!iIöll.''MlIllML8M. >7, xogsnüdor ä«w L. Scdlvkss. 8«L1«»»»-8tdr LI. LsedLcksl's R>sstLiu?LLt HotsI Lwultonlior. Spezialität: ^u§Ldur§sr Lronen-LrLU, I'krl« »«/«ro». ^»elal««r Ao-V^IianI». Vl«»»« ^U8H»aI»I ^ krok. vr. ILsor's «lormal-^nrüLv, LLÄ Rr. 72. üiomeiiiit« i» Piipier-Ooiiltzkti«» « ^«IeL«u»tv I^u^ltonsren, 8nlvt1»orr«i> «ulb^ouveit«. Killet «I« S«i re8p<»n«lene« ota. j? «R. It » rix « „ 8i»t»nv. Di etilen, ä VtlsckruKvrvIr. 21 d u. Lvptilenstr. Ü um kostplutr. ^ »«AW^-E8kSr)><k!M8k °mMw Ik«m Slhitme Aachs., ^e»8ta«ltee K»tl»D«ii». M. »IN«,.: 10,00» «r»l. j «U.MI-» M L«LL 'E°- I Drcssr». 1885. Freit»,MMSzl Verantwort»«»! Vrdaltrui wr Politisches vr. V««I «t,r,» In »re»»«» Lediglich der Wille de, Kaiser- Wilhelm ist eS. waS den Grasen Mvnller noch ans seinem Londoner Botlchastcrposien hält. Lian kennt di, Abneigung de- greisen Monarchen, seine alten Beamten »u wechseln. Junge, oder richtiger gesagt, neue Gesichter in seiner Umgebung liebt der hohe Herr nicht; er thcilt dirie- Abneigung mit allen Hochbetagten; cS thut ihm wehe, liebe und ircrtbe Persönlichkeiten fallen »u lassen. Sonst wäre es schwer verständlich, wie Grat Münster die persönliche Niederlage, die er jetzt erlitten, überdauern kann. Beweist doch die Sendung de- Grasen Herbert BiSmarck nach London. Latz die Löiung der „Mißverständnisse" zwischen u»S und England nicht allzu schwer ist, wenn nur der rechte Plan» dort aus seinem Posten steht. Vielleicht wären solchenfalls diese Mißverständnisse überhaupt nicht entstanden. Gras Herbert Bikmarck scheint sich als der Mann bewnknt zu haben, der dort ganz aus seinem Platze wäre ; aber man weiß auch, daß der Reichskanzler seine Söhne als diejenigen, die am tielsken in seine Pläne und Geheimnisse ringrweiht sind, am liebsten in seiner Nähe siebt. Einstweilen haben die Eombinationen einen Spielraum; sie verweisen vorläufig den Graten tzatzseld als Nachfolger Münster - nach London, während Grus Herbert BiSmarck die Stelle deS Ersterrn im Staatösckrctariat dcS auswärtigen Amte- -rhiclte. Die neueste Streitsache mit England, das angebliche Herunterreißen einer englischen Jahne iin Hinterlandc von Bimbia. schlichtet sich de», Anscheine nach sehr bald zu allseitiger Zufricvcnheit. Eine Vergewaltigung auf Bclchl dcS deutschen Admirals Knorr war von Hai.s auS nicht anziinclnnen; ist aber wirklich von Deutschen eine englische Fahne heruntergclwlt worden, so kommt Alle- aus den Lrt dieser That an. Ging sie aus dem englischen Gebiete Vic'.oria vor sich, so wird die entsprechende Genugthnnng deutscherseits nicht auSbleibcn; ganz anders verhält sichS, wenn ein uns tihelwollciiber Privatmann, wie der vielgenannte Pole NogozinSfy. auf einem herrenlosen Gebiete die englische Flagge hißte, England aber dieses Gebiet nicht angenommen hat und nicht als das semige betrachtet. Gleichwohl thäte man in London gut. de» englischen Staatsangehörigen in. um und bei Kamerun ernstlich wisse» zu lassen, daß England unseren Kolonialbesitz voll anerkennt und allerhand Stänkercicn als unberufene Liebesdienste sich energisch verbittet. Lange hat in uns-rem österreichischen Nachbarstaate keine Par- lamentörede so gewaltigen Eindruck erzeugt, wie die deS neu- gewählten Vertreters für Teilchen, vr. Knotz. In diesem kam zam ersten Male diesenigc Richtung der dentsckböhmischcn Bevöl kerung zu Worte, die des Leisetretrns der bisherigen Führer der Teul'chcn überdrüssig ist Dir Herren vr. Herbst und v. PIrner, Baron Schaar'chmidt und Gras Wnrmbrand, in denen die Deutsch- höhmen bislang die Vorkämpfer ihrer Nationalität verehrten, haben an An'chcn, besonders in Nordböbinen. erheblich eingebüßt, seitdem ihre ..staate-männiicke Haltung" eS nicht zu verhindern vermocht hat, daß eS den Tcutschen in Lcsterrcich immer trübseliger ergebt. Die glänzendsten Porlamentsrcden dieser Herren haben das Andie- wimdviücken des DeatichthumS weder auszubalten noch zu mildern ve,standen. Im Gegentbeil stieg der llebermuth und die Herrsch sucht der Ezechen und ihrer Verbündeten immer höher. DoS fraß inin so am Herzen unserer schivcrbedrängten Brüder in Böhmen, daß sie sich sagten: ans dem bisherigen Wege der akademischen Vertheidigung unserer Rechte kommt die Nationilität, Sprache und ganze Zukunst des Deutschtliums immer tiefer unter den Schlitten. Wir wüsten eine andere Sprache führen ; der Mißhandlungen sind wir müde. ES bildete sich namentlich m Nordböbmcn eine schart ausgeprägte „Teutichnalionale Partei" auS, die im Grunde nur das Gegenstück z» den NationolitätSvarteien der Ezechen, Polen. Slovcnen und anderer Stämme Oesterreichs ist. Ihr Programm ist: Austritt auS dem böhmischen Landtag in Prag und dem öster reichischen RcichSrath in Wien. DaS erscheint Zunächst als eine bloße Negative. Aber eS liegt mehr darin. Die Deutsckmalionalen NordbölnnenS wollen, daß nicht ferner mehr dir Anwesenheit den scher Abgeordneter in den Parlamenten zu Prag und Wien den Anschein erzeuge, als seien diese die Vertretungen auch der deutschen Bevölkerung. Die deutschen Abgeordneten sind ja jetzt völlig außer Stande. Etwa- auSzurichten. Nicht einmal soweit rcictii ihre Macht, Schlimmes von den Deutschen abzuwenden oder zu mildern. WaS die llavisch-klerikal-scndale Mehrheit will, führt sie durch, wenn auch die Deutschen zehnmal Nein sagen. Ein ReichSratb in Wien ohne dcutiche Abgeordnete — daS wäre aller dings eine Tbntiache. welche die österreichische» Zustande für daS Ausland so grell beleuchtete, daß sofort Wandel geschaffen werden mußte. Einstweilen nimmt sich im Parlamente der Vertreter dieser Deut chnationalrn, vr. Knotz, kein Blatt vor den Mund. Er sprach Fra'tur und Manchem gellen die Obren. Es sind ikm bei seiner winliligen Anklage gegen die Vergewaltigung der Deutschen gewiß manche Unrichtigkeiten, sicherlich große Uebcrtreibungen unter- gelansen. Kein Mensch wird z. B. der Anklage deS Atig. Knotz glauben, daß der Statthalter in Prag. Baron »raus, ein moderner Herzog Alba sei. der die Deutichl'ölnnen mit Jener und Schwert verfolge. In Prag mag kaiserlicher Stat Halter sein, wer immer, beiden Tbeilen. Dentichen wie Ezechen, wird er eS nie recht machen; immer wird der eine Tbeil über Untrrdrückung klagen. In seiner Leidenschaft übersah eS vr. Knotz. daß er über die Konfiskationen deutscher Zeitungen, Beschränkungen der Freiheit und Terrorifirung der Deiuschen klagte und in einem Atbcm die Ausweisung eines 8. Journalisten aus Leipa und die erzwungene AmlSnirderiegung deS Leivaer Bürgermeisters als natianale Heldrnthalen der Deutschen pri,S Die RIobigkeit seiirer Ausdrücke und die Derbheit seiner Sprache aber ist ersichtlich nach dem Herzen der Deutschen gewesen, wie ihn zabliciche Zustimmungen vergewissert haben. Aus ein andere- Gebiet leitete wenige Tage später der tiroler Abg. Grruler die Aufmerksamkeit des Wiener ReichSrathS. Derselbe beschwerte sich über die fortgesetzte Derjudung der Universität Wiens. Das semi tische Element vermehre sich dort in beängstigender Weise und werde ersichtlich begünstigt. AIS eine« TageS ü Studenten, darunter 3 jüdische, relcgirt worden seien, hätte man die ganze Lllianoe jaraolilp mol il gemacht. Bei der Anstellung von Protefiaren würden die Juden bevorzugt; der Universitätskalalog zeige unter 1S9 Professoren und Docenten der Medizin und der Juristerei nickt weniger als 84 semitisi der jüdischen »ur ch scher Nbkunkt. wäbrcnd oristliche» Bevölkerung doch im Verhältnis Oesterreichs höchstens 8 jüdische Professuren in Wien dociren dürfte». Ginge > geschlossen seien. Bon IGreuter's Zi . DaS io fort, würden die Männer abendländischer Kultur bald Uber-! Tbeil aus Toccnten. deren Ernennung flüssig sein. Niemals weide der Barsch ag eines neuen jüdischen " - Prozessors zurückgemiesen. häufig aber der eine- christlichen. Die Wiener Universität würde gar bald eine zweite orientalische Akademie werden. Der UnterrichtSmininer erklärte darauf: er könne über die Zahl der jüdischen Prolestoren keine Auskunft rr- tkeilen. da er bei Berufungen nicht nach der Konfession frage. Natürlich überschütteten ihn di« Liberalen, darunter leider zumeist die Dcntschen, mit Beifall wegen dieser mattberzigen Antwort. Dem Arheit.-rschutzgesetz, welche- die Sozialdemokraten Im deutschen Reichstage cingebrackt ballen, wurde seitens der Eon- seroativen, in deren Name» der Sachse vr. Hartman» sprach, ein freundlicher Empfang z„ Tbeil. Derselbe vc> sicherte, die Eon- servntiocn würden den Antrag, wie alle Anregungen, die die Soz.aliesorm vertolgtcn, ohne Voreingenommenheit und mit Wohl wallen prüsen. Dies ist bei dem Arbeiterschutzgeietz um so icichler, als sich der sozialdemokratische Entwurs mit inclnercn Anträgen der Eonservativcn so gut wie deckt. Wir erinnern nur an die Fragen der Kinder- und Frauenarbeit, der Sonntagsruhe, des Mapimal- arbeitStagcS. Hier ist eine Verständigung recht sehr wohl zu er zielen. Bereits ist ja eine Arbeitcrschutz-Kommiiston imt der Be- ratbnng der in gleicher Richtung gestellten Anträge von Hertling und 'Ackermann tnätiy; an dieselbe ging auch der Entwurs Grillen- derger-Bebel. Soweit derselbe innerhalb des RahnicnS der be stehende» Gesell'chastsordung ausführbar ist, wird fick im Reichstag eine Mehrheit für ibn finden: Contervative, Clcrikale und Sozial demokraten werden sich die Hand reichen, kür die Verbesserung der wirthschastlichen Zustände zu arbeiten. WaS aber unbedingt zuin sozialdemokratiichen ZwnngSstaat führen muß: die geldliche Fest setzung des Arbeitslohnes — nicht aus freiem Vertrag zwischen Arbeit geber und Gehilfen — das weiden die Conservativen und die Elerikalen unbedingt verwerfen. Ebenso ist die Organisation von Arbeiterbeböiden, denen u. A. diese Lohnabnicssnng obliegen soll, schlechterdings unannehmbar. Sie würde die jetzt in der Bil dung begristenen Benissgenostenichasten und die Innungen nmnög- sich machen; diele aber sind die naturgemäßen Träger und Organe der künftigen sozialen Organi ation und innerhalb derselben ist lür eine angemesscnc Vertretung der Arbeiterschaft Sorge zu trage». Die Sozialdemokraten haben sich also aus Annahme dieser Tbetic ihres Entwurfs keine Hossnungen zu machen. Sonst aber »riisien wir sagen: derselbe Staat, der die Industrie und den Handel durch Zölle schützt, der dem Handwerk unmöglich seinen Schutz wird noch länger versagen können, bat unbedingt auch dem Arbeiter Sckuy für seinen werthvollsten Besitz: seine ArhertSlrait, zu gewährleisten Renrstc Telegramme ver ».TresSner Nackrr." vom 12. März Berlin. Der Reichstag tritt in die zweite Berathnng der Tampscr-Tiilweiitimisvorlage ein. Zunächst entwnmt sich eine längere Geschäitsordiiunasdebatte darüber, ob, wie Aba. Richter be antragt, zunächst über nie Snbmissionsbedingungen berathe» und abgestimmt, oder ob sofort in die Berathung des 8 1 eiiigelreten werden soll. Der Antrag Richter wird von den Abg. v. Helldorf. Gras Bchr und Dr. Haminacher bekämpft, von den Abg, Hasen- clevcr und Mittelen befürwortet und schließlich angenominen. Hieraus erstattet Abg. Brocmel einen Bericht über den betreffenden Tbeil der Vorlage ab, Abg. Richter erklärt, daß seine Freunde wenig Werth aus die Feststellung der Bestimmungen der Anlage legen, weil dieselben z» elastisch seien: sie würde» aber dafür stimmen, um zu verhüten, daß weitere Verklausulirungen stattfinden, die schließ lich die Regierungen zu Mehrsordeninacn veranlassen würden, Abg. Rintcken lCentriim) erklärt, daß die Mehrheit jeiner Fraktivn nur für die ostasrikanische Linie und »ur unter de» von seinen Freunden gestellten Bedingungen stimmen könne. Die Punkte l und 3 (Fahrgeschwindigkeit^ der Subuiisfioiisbedingiinge» wurde auSgejctzt. Nach längerer Debatte wurde die Bestimmung angc- iivmmen. wonach der Unternehmer verpflichtet sein soll bei vcr Hln- und Rückfahrt einen holländisen Hasen anzulanscn. Ferner wurde beschlossen, daß der Unternehmer verpflichte! sein soll, iviern die be willigte Summe dazu misrcicht, die Linie Brindisi-Alexandrien bis Triest nnSziidrhneir. Betreffs der Herstellung der Dampfer lagen verschiedene Anträge vor. Gras Bchr beantragte, daß die ,n die neue Linie einzustellenden neuen Dampfer aus denlichcn Wers ten gebaut sein müßten. Die Sozialdemokraten beantragten, daß nur neue Dampfer, die aus deutschen Wersten gebaut sei» müßten, eingestellt werden. Dieser 'Antrag fand auf keiner Seite Zustim mung. Der während der Debatte im Hause eingetrctene Reichs kanzler sprach auch dagegen. Die Verbündeten Regierungen dürsten nur dann darauf eingeheu, wenn ihnen der Reichstag die pnn Bau neuer Dampfer nisthigen Mittel bewilligen wolle. Man möge nicht daS Bessere des Guten Feind sein lassen. Schließlich wurde der Antrag der Sozialdemokraten abgelebtst, der Antrag des Grasen Behr dagegen angenommen. Im Uebrigen fanden die Submisfions bedingimgen ohne erhebliche Debatte Annahme. Morgen Ifindet Weiterberathung statt. Der Sitzung wohnten Prinz und Prinzessin Wilhelm bei. Berlin. Das Abgeordentcnhaus fehle die dritte Berathnng des Etats fort. Bei dem Etat Handelsmiiiifterjnin fand eine leb hafte Auseinandersetzung zwischen Freisinnigen und dem Minister Böttcher statt wegen angebliclildc» Handrlstand herabsetzender Ae»Her lingen des Reichskanzlers. Minister Böttcher erklärte, daß sich jene Aciißeriing nur gegen Auswüchse gerschtct habe, waS von der an dere» Seite bestritten wurde. Zinn Beweise für das Interesse, welches der Reichskanzler an dein Handelsstande nähme, wies Abg. Enncccerus ans die Berhandlnngen des Reichstages über die Dam- plcrvorlaae hin. Morgen findet Weitcrderatliung statt. Be r! i n. Die Zolltar,fskommisfion des Reichstages genehmigte folgende Zollsätze; MO Mk. für gestickte und Spitzeimeider, und 900 Mk. für künstliche Blumen und deren Beslandtheile. Eine lange Debatte entspann sich bei der Seidcninvustrie über die Zoll- erhvhimg für Spitzen und Blonden. Die Position wurde namentlich vom Abg. Singer bekämpft, der aussührte, daß damit die Berliner KonsektionSbranche die schwerste Schädigung erfahren würde. Die Subkommission der Unsallversicherungskommission deS Reichstages nahm die Resolution Frankenstein an, wonach es den Landesregie rungen überlassen sein soll, die Krankenversicherung auf lcind- und sorstwirthschastlichc Arbeiter anSzndehnen. Wien. Ten gestrigen Ausführungen des Abg. Grellstes gegen über weist der Kultusminister daraus hin, daß seine bisherige Thätig- kcit bezweckte, gerade das religiöse Bedürfniß der Bevölkerung aus reichend zur Geltung zu bringen. Bei der Besetzung von Lehr stühlen an Hoch- und Mittelschulen sei stets dem Staatsgrnndgcsetze Die zulällig vorübergehend an der abe entfalle der größte , , „ Regierung nicht bcein- e. Ein Hanptmoment liege in der Erhaltung des herrschenden christlich-religiösen Geistes. An dem von der Beamtenschaft ieit jeh.- sestgekaltenen Grnndiatz, daß die gesammten StaatS-Jnslitufioncu nur aus reliöser Grundlage sicher stehen, werde der Minister auch nr der Uiistrrichtverwaltung scstl,alten. New - ?) o > k. DaS Sinken des Londoner Eonsol- Eourses und Gerückte über drohende Verwickelungen zwischen England und Rußland vcranlaßten aut dem Getrcidcmarlte iebhasic Schwankungen. ieBerliner Börse war infolge der KrieaSbestirchtiingen zwischen England und Rußland flau, namentlich litten Diskonto- csellschait, die 2'/? Proz. verlocen und russische Fonds, in denen ein acceptables Geschäft stattsand. Neueste Nüssen IV» Pro;. Noten 3 Mark niedriger. Die deutsche Bank verlor 1V> Proz . Me ditaktien 3Mark. Deutsche Bahnen still, ziemlich behmivtet. Lester reichische Bahnen nachgcbend. spekulative Bergwerke still, fest. Fm Kcissavcrkehre übcrwogen Kours-Rückgängc. insveiondere bei In duslrien. auch deutsche Fonds und österreichische Prioritäten maßten nacbaehcn. Von sächsischen Jndnslricpapicren sind Solbrig, lLtick Maschinen- und Nähfadeu und Schönherr als weichend zu neunen, Ar»urfur> ». M., >2. MLrj. llrcbil 2L»-„ Luaieoilm »52-/,. LumdarLru >12'/,, evei Loo>« vetlerr. LUdrrrenie —. ziavicrreiile —. Saltti« —. cesleri. Goidrenle —. «"/, Ung. Boldrenlc —. ?7er Mug:n —. 80er Nullen —. 2. vrienlantetkr —. Nrueslr Ungar, woldanl. —. .1. OriciNaiileNie —. Ungar. Baolerr. —, Dttcanto 202.be. Laiivler Le, M, Gonb,-B, —. Türien —. Jcg. Wien. 12. Milrz. Credit:!0»,V2. StaatSdakm «ab,KO. Lombarde» 158,70. Nordweltb. l74,s», Marlnoicn LÜ S2. Una. Credii 302,00, üirgsngt. »an». 12, Mär,,. SLIu». N-nie 81 »2. «inlettie 100,87. Italiener 07.25, Slaat«bah» 028,7b, Lombaldcn 300,00. da. DrlorttSIeu —. lkMvter 838,00, Lest, lüoldrcnte —. kvanier LI.2», Oitoinanen 005,05. Aeweat. «»»»»», 12. März. Bonn. » Nbr >0 Min. ttoulals 87",. 1873er Nniiri, Sä'/,, gtatlenrr 85-.. Lombarde» II'-/,». Türken !?->/,. »»/„ fn-8. '.'Imcrik. 125 Ungar. Woldrcnte kü'l. Lcstcrr. gioldreute 80. Preustilchc l-onsold 102' -. «kgiivicr L6'i„ citomaiidank 13',. Suez Aracn 83. — Stimmung: ruhig. — Wlltcr: schii». einäß vorgkgaugen worden. Die zusällig vorübergehend Lehranstalt befindliche Zahl von Nichtchrislen sei irrelevant, wc es sich um eine medizinisch natum>ijse»schastliche Proseffnr handelt. md. DerSNlnister wo nur Tüchtigkeit und Bcsäb>gn»ä maßgebend sind, 'L>er Minister wiederholt, daß die Akten über vre Zustände.der.Wiener Universität Lokales und LffchsischcS. — Se. Mas. der König beehrte gestern Nachmittag die Aus stellung des sächsischen KunstvercinS aus der Brühl'jchen Terrasie mit seinem Beiuche. — Nachdem Se. Kgl. Hoheit der Prinz Friedrich Angn st seine Umversitatöstudien in Straßburg beendet bat. wurden die Professoren, bei denen er Kollegien gehört, mittelst Ordensver leihungen ausgezeichnet, der Punz selbst trat die Nnctreiie nach Dresden an. Jedoch wählte er dazu nicht die Eisenbahn, sondern die Landstraße. Er stieg nicht in das Koupö eines Schnellzugs, fondern in den Sattel, um die weite Strecke zwischen Strahlung nach Dresden zu Pferde zurückzulegen. Der Prinz bat von je eine Vorliebe f'"r Distanzritte gehabt; vor 2 Jahren bereiste er ebenfalls unter Verzicht ans die Eisenbahn die sächsische Lausitz zu Pferde. genommeu und ist am nächste» Morgen mit seinen Begleitern in nördlicher Richtung weiter geritten. Diese Vorliebe des Prinzen für solche Reiterstückchen ist ein Zug von großer Irische, der sehr ansprichl. — DaS „Dr. I." schreibt von amtsmegen: Eine durch mehrere Zeitungen gegangene Mittheilnng, die Regulirnng deS Herzogin!, braun schwergi schcn Nachlasses tzctrcsiend, ist dahin zu berichtigen, daß Se. Ereellcnz vcr StaatSminister a. D. vr. Windtliorst an Se. Maiestät den König von Sachsen nie das Anerbieten gemacht hat, in Verhandlungen wegen der Uekernalinie des Sr. Majestät aus der Erbschaft des hockseligen Herzogs von Branni'chn» ig zngcsallcnen schlesischen Grundbeiitzes zu treten, dap daher Se. Majestät der Könilp auch nicht in der Lage war, daS 'Anerbieten abzulcbncn. Se. Exccllenz der Minister Vr.W.ndthcni! bat lediglich als Generalbevollmächtigter Sr. König!. Hoheit des Herzogs von Cur»hcr!niid mit dem Bevollmächtigten Sr. Majestät des Königs von Sachsen wegen der Auseinandersetzung bezüglich des herzoglich braunschweigischen Allodial-Nachlasses in Verhand lung gestanden. — Der am Mittwoch Abend im Saale des „Trianon" zu Gunsten der in Sachsens Militnrvereins-Bund bestehenden Wilhelm- Nngiista-Ltistiing von unserem Redaetenr Re her veranstaltete Vortrag über „Die Sachsen <12. Armeekorps) vor PeriS" hatte sich eines ungemein zahlreichen Zuspruchs (weit über lOOO Zuhörer) Hu erfreuen. Ausgezeichnet wuide derselbe durch die Anwesenheit Lr. Mas, dcS Königs Albert und seines erlauchten BrudcrS Prinz Georg, K. tz-, um die sich eine stattliche Eorona höchster und hoher Oststiere gruppirt batte. Unter diesen bemerkten wir die Herren: Kriegsminister Gros v Jabrice, Stadtkommandant Generalleutnant r». Funcke. Geneialleutnants v. Carlowttz und v. Rudorfs, General majore v. Hülleben gen. Normann und v. d. Decken, Oberstall- ineifter v. Ehrcnstein. Etzeellenzen. und säminttiche Heircn Eom- mandeure der in Dresden garniivuirende» Reginientcr. Ans einem 7 Onadratmelcr im llmsange haltenden, von dem Vortragenden mit großem Fleiß und Geschick nach den offiziellen Pläne» des sächsischen Generallieutenants v. Schubert, dcS wüstem- bergischen .Hauptmanns ini Grenadier-Regiment „Königin Olga" Nr. 119. Georg v. Niethammer und des französischen Generals Ducrot gezeichneten und gemalten Riesenvlan war im Maßstabc I -.7500 die ganze mächtige strecke der Einschließung f'ont des Armee korps mit den anstoßenden Stellungen des Gardckorvs und der wi'irtembcrgstchcn Felddivisio». von le Bourget im Nordin bis Ebampig»» im Süden re- mit allen diesseitigen und sranzösischen Anai,sie- und DertheidignngSaibeiten, insbesondere Batterien, Geschützeinschnitten, Schützengräben und Verbauen rc., sowie Feld wachen und RcpIiS ersichtlich. Auch die Stellungen der Sachsen, Wüitcmberger und Franzosen am Mittag des 30. November >st70, dem Tag der ersten großen AussallSscklacht inmitten der Weinberge bei Brie, Cbanipignv, Noi'n Ie granv und den Höhen vor DillierS waren mit größter Genauigk it aut dem Niescnplan, der wählend des Vortrages mit Dtumont- schcm Kalklicht von -Herin Kändler elektrisch beleuchtet wurde, zur Vcranichaulichung gebracht. Der IV» Stunden währende, ans daS treffliche Werk dcS Generallieutenants von Säubert (vor Paris Cbcs deS sächsischen GeneraistabcS) gestützte, bockst interessante Vortrag, der die Anerkennung und den Bestall aller Anwesende» ertubr, wird demnächst in Druck erscheinen, um noch weiteren »teilen die Erinncrung jener merkwürdigen, für »»scr sächsischeL und deutsches Vaktland so bedeutungsvollen „132" Tage ans de» Jabren 187Q7I n>ochr>iskn zu Hellen. Sobald Se. Majestät der König unter Fübrung des Herrn Präsidenten Tanncr und mehreren Mitgliedern von Sachsens Milltär-VcreinS-Bund den mit den Büsten Sr. Mai- dcS Königs und Sr. K. H. Prinz Georg gc- Oklsriyt-8öiMj3)ja>u.is/H
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