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»Jahr»««». /K 40S. Sonnabend, 27. Angnst 1§21. «ra»I»n?chr«! »ochrtch»— »k—»«u K»r>»l»r«ch»r-v»min»Inumn>»r SV 2^1 vur dt» «acht^lprilch«: 20011. Dezug-.S-bühr An«>-m-PreII-. 0 's*" v" ' ' »«q. Au»««M»» «aji,»,, s««»» «In„tm,mme» R V». A«chd»aM «ur m» deaMch« v»»>«,»aaa»» t-D»««»n»r «och».", piUW». — Un»«N«^» SchihlUMl« »„»» «ich» «utd«o<chrl. SchrUI»»»uno und voupd>e<ch!i»t»d«ü« SSortenNr«»,, S»/»0. Dr«chu.'v»ria,v»n !q,sch»»^ch«»Il»»r»»d«. P»Idch«ch-K»nto lass D»«»de». Erzberger ermordet! Offenburg. 26. August. Der Reichstags Ab geordnete Lrzberger. der sich seil einigen Togen mit Jamille in Bad Griesbach aushlelt, von wo aus er täglich Spaziergänge zv machen pflegte, ist heute vormittag aus dem Badischen Kniebis bei Grieswald ermordet ausgefunden worden. Der Leichnam wie» mehrere Revoioerschüsse aus <W. T. V.) GrieSbach. SS. Anglist. Zur Ermordung des Ncichs- taasabgeorductcu Erzberger criahren wir lolgcnde Einzel- heiteu: Erzbergcr befand sich heule vormittaa gegen 8 Uhr auf dem Wege von Bad Griesbach zur Alerandeiichan.ie beim Kniebis. An seiner Begleitung belaub »ich der Rc.chc- tagSabgeordncte Diez, Es sollen zwei Burschen >m Alter von 2!i Jahren als Taler in Betracht kommen, welche die beiden Abgeordneten voneinander trennten und aus der Veesvlgung den Abgeordneten Erzbcrger durch mehrere -chiisse in Brust und Kaps niedcrstrccktcn. Der Ab geordnete Diez wurde verwundet und befindet sich im Spital in Oppenan. Eine Gerichtskomniisiion hat sich mit Polizeihunden an den Tatort begehen Der Vorgang spielte sich >- der zehnte,, Morqe„st„v->e ab. Mit Sicherheit konnte bereits lcstgestcllt werden datz kein Raubmord vorliegt. iW. T .B.» Karlsruhe 26 Angnst. Wie die Preffeabteilnng Ler badischen Negierung mitteilt, hat sich die Staats anwaltschaft alsba'd an die Stelle der Mordtat gegen lkrzbcrgcr begeben. Umfassende Masiuahmen zur Auf- klarnng deS Mordes und Verfolgung der Täter sind eingc- lcitet. Der Generalstaatsanwalt ist von Karlsruhe ans im Kraftwagen mit Krimiualpoliici an den Datort abgereist. Vom badischen StaatSministerlnm wird das Attentat bestätigt. Danach wurde Erzberger durch 12 Kopfschüsse qetbtet. Beileidstelegramme. BcrNn. 26. August. Der Reichspräsident Kat an die Frau des ermordeten Nclchsmiiitsters a. D. Erzberger folgendes BeileidStGegramm gerichtet: Tief erschüttert durch die Nachricht von dem Verbrechen, dem Ihr Gatte zum Opfer fiel, sprcckn? ich Ihnen meine herzlichste Teilnahme ans. Möge Sie das 2stwntztsein trösten. dasi in lebhafter Entrüstung über d e abschenliche Bluttat weite Kreise des dents<l>en Volkes an Ihrer Trauer anfrichtigen Anteil nehmen. >W. T. B > Berlin, 26. August. Im Name» dr» Reichs- regicrung hat der Reichskanzler Dr. Wirtl, an die Witwe des früheren Reich ksinanznünisicrö Erzberger nach stehendes Telegramm gerichtet: Ans die Knude von dem feige« Meuchelmord, der an Ihrem Gatten verübt wurde, gedenkt die Reichöregiernng ehrend drs ehemaligen Kollegen. In ihrem Namen spreche ich Ihnen die ausrick- tigc Teilnahme an dem schweren n»d gran'amen Verlust auS, den Sic erlitten haben nnd gebe zugleich dem tiefen Abschc« Ausdruck, de» die Mordtat in ganz Dcntschland er wecken wüst. Persönlich hat der Reichskanzler Dr. Wirts, folgendes Telegramm an Krau Paula Erzberger in GrieSbach in östrden gerichtet: Erfahre soeben im tiefsten Schmerz den gewaltsamen Tod Ihres Herrn Gemahls. Kn dem grausamen harte» SchicksalSschlag, der Sie nnd Ihre Familie durch den ver« abschcunngswiirdigen feigen Meuchelmord au ihrem Gatten betrossen hat, unterbreite ich Ihnen meine innigste Teil nahme. Goti möge Ihnen die Kraft geben, diesen schweren Schlag z» überwinden, der einem arbeitsreiche«, dem Dicnste der Allgemeinheit unermüdlich gewidmeten Leben ri« jäheö Ende bereitete. An den Abg. D i e z - Oppenau telegraphierte der Reichskanzler: Die furchtbare Nachricht von dein fluchwür digen Verbrechen, die ein feiger Meuchler an unserem Partelkoliegen begangen hat, bat mich tief erschüttert. Das: nicht auch Sie ein Opfer des Mvrdbubcn wurden, dcizu be glückwünsche ich Sie und »vünsche baldige Genesung. sWTN.) » Die Kunde von der Schreckenstat, der Matthias Erzbergcr zum Opfer gefallen ist, durcheilt die dcuischcn Gaue und die Welt und stört die Politiker aus der kargen Sommcrruhe auf. Ta in den Meldungen ausdrücklich fest- gestellt wird. datz kein Raubmord vorliegt, so mutz leider angenommen werden, datz hier politische Beweg gründe eine Rolle spielen. Daun ist eS die erste und oberste Pflicht scdes anständigen Menschen in Teutsch- land, der nicht durch politische Hatzgcsiihle völlig verbohrt und verblendet ist. offen und ehrlich seinen unbegrenzten Abscheu vor einer Denkweise und ihrer praktischen Be tätigung zu bekunden, wodurch solche verbrecherische Un taten ermöglicht werden. Erzberger ivar ja gewitz eine auf das heftigste umstrittene Persönlichkeit in Deutschland und sein Name war ans allen Selten das Signal zu den leb haftesten und erbittertsten Kämpfen für und wider. Wie immer aber auch der Einzelne ihm gcgeniibcrstchen mag, wenn er bas Herz auf dem rechten Klcckc hat und ihm der Sinn nicht vom parteipolitischen Brvdem umnebelt ist, dann bars er keinen Augenblick zögern, nicht blotz über die Mörder, deren Hand die tödlichen Kugeln entsandt bat, sondern auch über alle, die direkt oder indirekt an dem Morde trgendivte mitschuldig sind, rücksichtslos den Stab zu brechen. Solche Verbrechen schänden den Namen des ganzen dcutschen Volkes und alle Kreise ohne Unterschied der Partei haben daher ein gletchmätzigcö Interesse daran. lebe wie immer geartete Verbindung mit einer perversen Anschau ungsweise, die sich in so krassen Verirrungen äutzcrt, von sich abzuschütteln. Die Ehre der deutschen Nation wie der gesamten zivilisierten Welt erfordert eS, datz die schreckliche und fluchwürdige Tat schnellstens nach allen Richtungen aufgeklärt und unerbittlich gesühnt wird. Matthias Erzbergcr selbst aber kann auch angesichts eines so beklagenswerten Schicksals nicht daraus Anspruch machen, datz ein gerechtes Urteil über ihn in Konflikt mit der Wahrheit gerät. „klo mortui» ni> nl»> bono". lagt wohl ein lateinisches Sprichwort: der Sinn dieses Satzes aber wird gewöhnlich mitzverstandcn. Er besagt nämlich keineswegs, datz man über Tote grundsätzlich nur Gutes rede: das wäre in zahlreichen Fällen ganz unmöglich. Tie Meinung ist vielmehr lediglich die, das: alles, was man über einen Toten zu sagen hat. „Kana", d. h. in möglichst guter Art »nd sachlicher Form vorgebracht wiro. Taraus hat auch Matthias Erzbergei Anspruch und mit diesem Vorbehalt soll hier an die Kritik seiner Wirksamkeit heraugetreten werden. Erzbergcr besatz ohne Zweifel eine nicht gewöhnliche Begabung. Mit einer raschen Auffassungsgabe vereinigte er einen rastlosen Fielst und ein starkes organisatorisches Talent nnd zu diesen Eigenschaften gesellte sich eine glän zende Rhetorik, die er so wirksam und geschickt zu hand haben verstand, das; er im Parlament oftmals als Sieger die Walstatt verliest, wenn alle Welt glaubte, datz er nn- bedingt die Partie verlieren würde. Hätte Erzberger gleich zeitig über einen lauteren Charakter verfügt, so wäre er im össentlichcn Dienste ein sehr schätzbarer und nngemcin nützlicher Mitarbeiter gewesen. Seine ethische Veranlagung entsprach aber nicht dem Maste seiner Intelligenz »nd so fehlten ihm bei der Bekleidung öffentlicher Aemter gewisse Hemmungen, die sonst einem Beamten und insbesondere höheren deutschen Beamten eigen zu sein pflegen und die Ausübung der amtlichen Pflichten zum allgemeinen Nutzen unter Hintanstcllung des privaten Vorteils gewährleisten. Dieser Mangel machte sich in der ganzen politischen Tätig keit ErzbergcrS von Anfang an bemerkbar. Seit sein Ein klus; Im Zentrum der herrschende geworden war, geriet die Partei mehr und mehr aus die schiefe Ebene und zuletzt kam sie dermatzcn mit dem nationalen Empfinden aus der ganzen Linie i» Konflikt, datz Fürst Vülaw sich Ende lstll genötigt sah, den Reichstag auszulösen nnd Neuwahlen unter der Parole: „Gegen das Zentrum und seine Hilss- trnppen. die Sozialdemokraten!" anszuschreiben. Der Er folg zeigte sich aber nur in einer Verminderung der iozial- dcmvkratischcn Mandate, während das Zentrum seine Macht stellung »»geschwächt behauptete, wodurch ErzbergerS Ein- flutz noch befestigt wurde. Dann kam der Krieg und nun enikaitete Erzbergcr eine geradezu unheimliche Geschäftigkeit. Er war HanS Dampf in allen Gasten, schnüssctte überall herum und nachdem er zuerst, als er noch im Dienste ThysstnS stand, sich für weit gehende deutsche Krlegöziele ins Zeug geworfen hatte, schwenkte er plötzlich nm und schlug sich auf die Seite derer, die für einen „Vcrständigimgsfricden" cintratcn. Er war auch der geistige Urheber der berüchtigten Fricdensresoln- tton vom Juli 1617, die Deutschlands innere Schwäche ge rade tn einem Augenblick enthüllte, wo seine Feinde das Gegenteil glaubten und datier Fricdcnöneigiingen offen barten. Unmittelbar vorher hatte Erzberger die schwerste Versündigung am Reiche dadurch begangen, das; er mittels einer „ncntschnldbareii Indiskretion die Wiener Denkschrift über die für die deutschen Bundesgenossen bestehende Un möglichkeit, den Krieg weiter zu führen, zur Kenntnis der Entente gelangen liest. Dieses Dokument in Verbindung mit der FriedcnSresolution erstickte bei unseren Feinden mit einem Schlage jede Bereitschaft zu Fricdensvcrhand- lungen und der Krieg wurde nun mit neuer Energie bis zur Vernichtung DcutschlcindS anfgenommen. So nahte Versailles heran nnd hier verdarb uns wieder Erzbergcr das Konzept durch sein unglaubliches Verhalten, indem er die feindlichen Unterhändler noch vor der Abstimmung in der Berliner Negierung wissen Netz, datz da» Kabinett entschlossen sei, alle Bedingungen glatt an,»nehmen. In seiner ministeriellen Tätigkeit entpuppte sich E> bergcr eben falls immer als Handlanger der Entente und seine Stencr- projekte trugen durchgängig den Stempel deö Bestrebens, zum Zwecke der Gewinnung des Wohlwollens der Entente daS deutsche Volk ohne Rücksicht auf seine Existeiizmöglich- keit bis zum letzten BlntStropsen erbarmungslos auszn- prcsscn. ES war also kein Wunder, datz die öffentliche Meinung sich mehr und mehr gegen eine so geartete Persön lichkeit empörte. Der Heroldriiser in diesem Streite war der Abgeordnete Dr. Helsfcrich, der Erzbergcr tn der Preise so lange tn heftigster Weise angriff, biö dieser der gericht lichen Klage nicht mehr anSwcichen konnte. In Dr.Hclfserich hatte Erzbergcr nicht blotz einen ebenbürtigen, sondern einen überlegenen Eigner gesunden, der den sonst so Viel- gewandten gründlich zur Strecke brachte und In schlagender Art den Nachweis führte, das; Erzberger viel zn sehr des politischen nnd persönlichen NeinlichketiS.>csül,lS ermangelte, um den Posten eines leitenden Ministers bekleiden zu können. Die politische Atmoszchure war in jenen gewitter- sclnvlilen Tagen dermatzen mit Zündstoff überladen, datz ein jugendlicher Hitzkopf in verblendetem Fanatismus die Waffe gegen Erzbergcr richtete, zum Glück, ohne ihn am Leben zu gefährden Auch damals war die öffentliche Mei nung einmütig in der Verurteilung eines solchen durch nichts zu beschönigenden Verbrechens. Der Ausgang deö Prozesses ivar für Erchergcr jo gravierend, datz er vom. Schauplatz abtreten mutzte. Er blieb nun längere Zeit im Verborgenen nnd tauchte erst vor einigen Monaten wieder aus der Versenkung empor, indem er Propaganda für eine neue Nickstung machte, die er als „christlichen SolidartsmnS" bezeichnest und solgendcrmatzen charakterisierte: „Der christ liche Sffidarismus stellt die menschliche Arbeitskraft höher als daö Kapital und rückt den GemeimchaftZgedanken in den Vordergrund, ohne Beseitigung der Privatwirtschaft. Er lehnt daS Privateigentum nicht ab, sielst es allerdings nicht als daö höchste Recht an, betrachtet eS nicht als Selbst zweck. sondern bestimmt zun; Gebrauch in; Dienste des Ge nie inwvchies. Aus dem gesamten Privateigentum liegt die stzia.st Hnpolhck, dasselbe für das Gemeinwohl zu ge brauchen. Der christliche SoltdariSmus fordert eine Ver mehrung der Eigentümer, die Schaffung von kleinem Eigen- besitz." Sein plötzlicher Tod hat ihn verhindert, diese Be wegung. hinter der die katholischen Gewerkschaften standen, meiler ausznbanen und seine allem Anschein nach gehegte Absicht, wieder in das politische Leben zurückznkchren, zur Ausführung zn bringen. Erzberger bedeutete für unser nationales Leben zweifel los nichts Gutes. Das sestzustellcn, ist Pflicht jedes wahr haftigen politischen Chronisten Davon unabhängig aber ist der Abscheu, den das an Erzbergcr verübte Verbreche« überall Hervorrufen mutz und dem nicht deutlich und nicht scharf genug Ausdruck verliehen werden kann. s Matthias Erzbergcr wurde am 20. September 1875 zu Buttenhausen geboren, wurde Voltssclmllehrer, studierte in Frciburg Sraatsrecht und Nationalökonomie und betätigte sich 1890—-UM in Stuttgart in der christlichen Gewerk schaftsbewegung. 1897 war er Delegierter zum Inter nationalen Arbetttzkongretz in Zürich. Von 1008 an war er Abgeordneter der Zenirnmepartet im Reichstag. In der Zeit bis zum Kriege entfaltete er eine lebhafte schrift stellerische Tätigkeit aus sozial- und parteipolitischem Gebiete. So wurde er der Verfasser eines neunbändigen Werkes über die ZcntrumSvotttik im Reichstag: kcrner ver öffentlichte er Schritte» über: „Die Sozialdemokratie tu früheren Tagen", über ..Sozialdemokratie und Handels politik" u. a. m. Lange Zeit hindurch war er der Heraus geber der Korrespondenz für die Zentrnmspresse. Seine Tätigkeit während des Krieges steht noch in aller Er innerung. Aus seinen Einstntz vornehmlich ist die Friedens- resolntioii des Jahres 1017 zurückzusühren. Unter dem Prinzen Max von Baden wurde er zu Kriegsende Staats sekretär ohne Portefeuille, sodann Ebes der Wassenstillstands- kommission, als welcher er daS Abkommen im Wald von Eompiegnc unterzeichnest. Sein Hauptwerk der späteren Zeit war die unter seinem Narren bekannt gewordene Steuerreform, die er als Finanzininister Illlü durchsetzte. Am Ende des Jahres erfolgte die Anklage Helfserichs. Während des sich daraus entwickelnden Prozesses wurde, wie erinnerlich, bereits ein Attentat gegen ihn gerichtet. Am 0. November vorigen JghreS wurde gegen ihn Strafanzeige wegen Verdachts der Steuerhinterziehung erstattet, von der er aber mangels Beweist sreigesprochcn wurde. Nachdem er längere Zeit sich dem öffentlichen politischen Leben fern gehalten hatte, stand die Wiederansiiahmc seiner politischen Tätigkeit letzthin unmittelbar bevor. Münchner Prskesiversammlungen gegen öie Teuerung. München, 26. Angnst. Die Betriebsräte in München wolle» heute abend ,u>ch einer Protcstvcrsammln'cq gegen die Tcuecnng grotze Slrahcndcnionstratioiien z„m Zwecke politischer Umwälzung veranstalten. Ihr Vor sitzender Freibcrgcr, ein ans de» Rätezcit bekannter Schreier, hat die gesamte Arbeiterschaft a»sgcsordcrt, noch der Protcst- knndgeünng in Massen gcgcn die Stadt z» marschieren. Acngstliche sollte,, z„ Hanse bleiben, Klassenbewntzte Ar beiter dürften sich jedoch nicht einschlichtern lassen. Der Polizeipräsident und Ltaatskommisiar für die öffentliche Sicherltcit Poehner, hat daraufhin durch Mancranschläge jede Stratzcaklindgebung verboten und »una-hsickstliche Unter drückung mit allen Mitteln angcksindigt. Tic Münchener Re i ch ö w c h r r c g i m c „ t e r sind von ihren Uebangs- plätzeu in der Psal; noch München z n r ii ck b e r> r d e r t worden. München, 26 August. Zu den von sozialistischen Par- tcicn für heute cinbcrnfencn Protcstoersamnilnnge» gcgcn die Teuerung ziel»,,, seit den sriilst», Abenbstnndcn grotze Scharen in geschloffenem Zuge nach den im Osten der Stad» gelegenen Versammlungslokalen. Vis 7 Uhr abends ist es zu keinen Zwischenfällen gekommen. iW. T. V.s vohnslreikbewequng. Frankfurt a. M.. Ai. August. Die „Frantsnrter Zig." meldet aus Eisen: Die gesamte Arbeiterschaft der Ober häuser itstrbeoriverke trat in einen wilden Streik ein. ES lxnidcii sich nm Lohnforderungen. Die Arbeiter verlangen eine Erhöhung des Ltundenlohnes um zwei Mark. Für Freitag war vor dem SchlichtungsauSichutz in Dortmund ein Termin ongescvt. Trotzdem trat man schon in der vorigen Woche und tei live ist am Montag in den Aus- stand an dem nunmehr 12 000 Personen beteiligt sind. Die aewerlichattttch organisierten Arbeiter von Weimar haben in einer Versammlung im Volkskunst mit 1280 gegen 2t0 Stimme» beschlossen, in den Generalstreik zn treten. Es werden Tcuerunaszuschläge gefordert. Auch auc andere» thüringischen Orten werden Ausstände und Lohn- bewegt,ngen gemeldet. tW. T. B.t