Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 11.11.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188511117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-11
- Tag 1885-11-11
-
Monat
1885-11
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.11.1885
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
u »KN imidi« »/^„Icraie wird udwariioc Jnicri d,»l . /erüoni-blüs- Pr>i»in»rrcm»o«ai>lmi, „„ »km od. Polikinralilu», nl«rale nclunc» «>>: nnnvneeu- >„rca»r voi: üaoieiiitein >>, voal«, ud Mode, xamr i«, 6z>.. Jiivolrb««. ^l,! Ni!»^ lsteN!!'. st kallk,Ä «>ndl Be>l>i^v.,d,sii,» ban,bi»a.'1->«'lm ^c'Vi«r«. stur >!ua- mbt einer« »tamisrnvic keine Äer- v'ndlichlcit. Tageölatt für Politik, IickrslkvM -esMrmkesl, WrsmieriSI, Almkikife. V«a1v,.Iüv»UL«aL«ck Kr 8»od»»v- uotsr ckem kroksctonrt 8r Urrz. ckss Lüoix» »mpüodit »>u>« ^nnvnev»- kx^iütion kjv,;8tr»»8e 20,1.Lt., '1'btlro U. ^oieselbs ve> mittelst prowp- leot »II« -4»ü«igsn »l, SLiuiutliclu! Xeitu»»-en un<1 nimmt Otsvrtdrlot« xndtl« »I>. Loiöoutvam'Sll -8auü « sVilß. kisnitr, Altmarkt 25. » lUvrvvINvax» HmUtLIi I LItztsr 3 Lk-trlc, i r» »H ,, H ,, 4 — ««Iir nnck »ol«^. — Dlktstioelra» Heil- aack Uakruasimittel d«i öru»t lei'lso u LcdRLadv- «uotSoäon.^^^E^ »v. LLvlssovr Svjüdrlgo Urkolssv, /tusroielmmigell z.!> t.ktt»«. v.0»i«.Ur»- ^ eelie, I«<il. LrrilbltckU «ILrvarstr. LS. «»8«'« .1« -2S3W>^S««^ I'ur -liü Dvesdncu Ucrlt>vlcllton. > »ir »Uc Nut er Uvr 3Voit ^ nimm! re t»nstuiis»ij,'«n t'reidSN tni>or»cv uu stie « 61-816 und Lll68l6 ^nnone6N-kxpeöi1ion llil^eiiMi»LVUlci.!l>^stii. ' «lor ^rmoucon, lUkoretl' l^ur^c-^c-i.i.ckjims und XVoilvr- I doti-riit-niox dor Ottorr-Ltioso lüstllolie» Lrseln'lnev CI. IR«88V, AÄ. Hoü., 'iLvisssns-HgLllkLetiir, ^.ItLLr^t. vo« »ullt'ltvn. Voi^rNuIxv A»8rv» dMiffst. 0 l-ljtisto Ziltivalik nllor ditlOkvivlmntcrl'lLllvn. Lxtvtthvstelluiitxon d« Nr.AIA. 30. Sahrgüng. Auslage: 41,500 Lrpl. »»«sichten sür »e» lt. November: Ostwind milllcrer Slürke. Heller und «rolle«. r«m»eea<ur Rächt« unter Rust. Lcuiertuua: Oerllichr und zeitweise Siedet- bildung. dst8ti>N8 liitil promptest. Mittwoch, II .Rovbr. VUMilworLiAtr Redakteur kür Politische- vr. Emil Biereo u> LreLden. Tn Militär-Etat giebt jetzt seine Mchrsorderungen im Einzelnen bekannt. Man findet diese Posten, die sich als Ordrnarium und Exlraor- dinarium kennzeichnen, an einer anderen Stelle des Blattes. Tie inter essanteste Forderung betrifft die Vervollständigung des Wcfffen- bcstandeS; hierfür werde» als cininnlige Ausgabe 7 Mill. M. be gehrt. Es handelt sich um eine Ersetzung der jetzigen Hinterlader in Repetirgewehrc. Das jetzige Jnsanterirgewehr genügt nicht mehr der Feuertechnik. Man will die Handgriffe beim Laden vereinfachen, daS Feuem beschleunigen. Nach einigen Jahren wird auch das neue verbesserte Nepetirgewehr als unvollkommen erkannt werden, inan wird es nijt einem noch besseren vertausche». Tie Franzosen warten nur aus den Bioment, daß Deutschland zu einer vervvll- koinmneten Feuerwaffe greift, um auch ihrerseits in gleicher Rich tung vorzugchen. Andere Nationen sind gezwungen, ähnliche Schritte zu thun. Dieser Wettlauf um die vollkommenste Waffe dieses Sichüberbicten in Rüstungen wird so lange fortgehcn, bis die Erschöpfung der Volker von selbst ein Halt! gebietet und eine gleichzeitige, stusenmäßige Abrüstung international vereinbart wird. Von diesem Zeitpunkt sind wir noch weit entfernt. Einstweilen müssen wir, wenn der MilitälsiSkus neue Mehrausgaben anmcldet, darin sogar eine Beruhigung finden, daß unsere.Heeresverwaltung scharfen Auges ausipaht, um die Lcrthcidignng des Vaterlandes auis wirksamste zu sichern, nirgends eine Lücke zu lassen, alle Fort schritte der Wissenschaft und Technik zu vcrwerthcn und allen Nationen in der Schlagfertigkeit ein gutes Stück voraus zu sein. Auch gewährt cö eine Art Trost, daß das Geld zu so viel neuen Müitäransgabcn wenigstens da ist. Ja, es liegt sogar eine Art -kiiinor darin, wenn die Mittel für die Landesvcrthcidigung Deutsch lands in der Hauptsache von den internationalen Börsenspekulanten ausgebracht werden. Tie Börsensteucr bringt steigende Erträge. Es wird zwar nacbwicvor über diese niederträchtige Börsensteucr lamen- tirt und die gänzliche Verödung des Börsengeschäfts prophezeit; gleichzeitig wird aber zugegeben, daß die Börsensteucr in dem ersten Bcvnate ihres Bestehens bereits einen hohen Ertrag für den Fiskus al'geworfen habe. Wie sich die Verödung der Börse mit dem hohe» Ertrage der Börsenstener zusammenreimen soll, bleibt unerfindlich. Tie Hauptsache aber ist, daß sie weniger von den hervorragendsten Finanzfirinen und Bankinstituten, als vielmehr von der sog. Tages- spckulation und dem Trosse der kleinen Spekulanten getragen wor den sei. TaS „solide Geschäft", dessen Untergang die Börlm- stencr bewirken sollte, bleibt also ungeschädigt. Wenn gleichwohl von allen Börsenplätzen über Geschästsstille geklagt wird, so liegt der Hauptgrnnd in der Zurückhaltung des Publikums, das die blu tigen Lehren früherer Spekulation beherzigt und dabei nicht schlecht fahrt. Schaden erleidet daS Publikum aber in breiten Schichte» durch die sortgchcnden Zinsherabsetzungen bei den soliden Anlage- wcrlhcn. Muthct man doch bereits den deutschen Staaten zu. ihre lprozentigen Staatsschulden um '/» Proz. in den Zinsen zu er mäßigen I Die soziale Wirkung einer solchen Zinsherabsetzung ver dient eine besondere Betrachtung, zu welcher sich wohl bald ei» Anlaß biete» dürste. Dem hochaushorchenden Europa wird aus Konstantinopcl be richtet, daß die Konferenz die Wiederherstellung des früheren Zu standes in Bulgarien beschließen, aber sich enthalten wird, anzu- geben, wie die Ko»serenzbeschlüsse mit Gewalt durchzusührrn seien. Aus dem Diplomatcn-Nothivelsch ins Gemeinverständliche übersetzt: Europa ist uneinig und weiß sich keinen Rath. Es zerrt die diplo matischen Verhandlungen so lange hin und her, bis das konnnende Frühjahr oder vorher >cho» ein unverhofftes Ereigniß zur Entschei dung drängt. Rußland aber, das nicht müde wird, den Fürsten Alezaudcr vor Europa als Revolutionär anzuschwärzen, trägt keinen Augenblick Bedenken, die eigenen Unterthancn gegen ihr Overhaupt au'zuhrtzen. Die verlogene Moskowiterpolitik ist dabei freilich jämmerlich abgestunken, denn die Bulgaren halten treu zu ihrem geliebten Fürsten. Aber daß Rußland auch hier einen Korb sich geholt hat, wird seinen Ingrimm gegen de» verhaßten Alexander nur verstärken. Uebcrall lacht man über den drolligen Versuch der Russen, die Handlungsweise des Fürsten Alexander als unehrenhaft ouszugcbcn und damit den ihn zngesügte» Schimpf zu rechtfertigen. Hatte der Bulgarensürst wirklich unehrenhaft gehandelt, so müßten die Kaiscrhöse von Berlin und Wien ebenfalls seinen Namen aus ihren Arinceranglistcn streichen, denn Fürst Alexander ist auch kgl. Preuß. Generalmajor und L 1» rurito des Garde du CorpS-Rcgi- rnents. sowie Oberst eines österreichischen TragonerregimentS. Diese Kaiserböse denken aber gar nicht daran, einen Fürsten zu kränke», der eine sehr wrrthvolle Springer - Figur auf dem europäischen Schachbret ist, um die russische Läuserpartie nach den Dardanellcn- thürinen zu durchkreuzen. Die sranzüsischen Kammcrii treten jetzt zusammen. Das Ober haupt der Republik. Präsident Grevy, hat die nur pro form» cinge- rcichte Entlassung des Ministeriums Ärisson nicht augenonimcu. so daß dieses ergänzt durch zwei Mitglieder vor die Nationalversamm lung treten wird. Grevy bat auch Sorge getragen, deni Ministerium und sich selbst für die nächsten 4—5 Wochen Ruhe zu verschaffen. Er lud den Führer der Radikalen, Clemenceaii, zum Frühstück zu sich ein und gewann diesen soweit, daß der Bestand des Ministe riums bis zur Wahl deS Präsidenten der Republik ungefährdet bleibt Da nämlich Grevy's AmtSdauer Ende Januar abläust, trete» am 2l. Dezember bereits beide Kammern zur Wahl desjenigen Bürgers als „Kongreß" zusammen, der die nächsten 7 Jahre als Präsident der Liepublik vorstehen soll. Einmüthig werden die Re publikaner Herrn Grevt, seine Vollmachten verlängern; er wird von über 600 Mitgliedern etwa 400 Stimmen erhalten. Vis zum 2l. Dezember kalten die Republikaner also Landfrieden, mit Auönahmc der Unversöhnlichen; diese tverdcn icdoch ebensowenig wie die Mo narchisten sich irgend eine Gelegenheit entgehen lassen, heftige Auf tritte in der Kammer herbeizuslihren. In dem Bestreben, vir Re publik zu erschüttern, geben die revolutionären Fanatiker mit den strengen Legitim,ste» Hand in Hand. Wenn nun am 21. Dezember durch Wiederwahl Grevy'S die Rwublik ihr nothdürftige« «Schutz dach erhalten hat. dann wird an Stelle des PyamäenkampseS der Republikaner unter sich der Titancnkauipf zwischen Monarchisten und Republikanern entbrennen. Es ist die Entscheidungsschlacht zwischen zwei Weltanschauungen. Eine uucnneßliche Fluth von Wahlrede» hat sich über England ergossen. Alle politisch hervorragenden Männer halten ununter brochen Reden und Vorträge; die Zeitungen können gar nicht mehr die immer mehr anschwcllendc Stoffinnsse bewältige»; selbst die Ergüsse der Minister werden nur in, Auszuge abgesertigt. die Reden von Politikern zweiten Ranges mit einige» Worten erwähnt. Jetzt hat sich auch der alte Gladstone nach Schottland aiisgcinacht, um einige Zeit als Wandcrprediger zu leben. Er spannt sriu bekanntes Rcgenichiriiiprogramm aut. nm alle Liberalen darunter zu sammeln. Ihre Spaltung ist tief genug, um die Hoffnungen der Konservativen aus eine» Wahlsieg zu beleben. Immer mehr drängen sich die Libe rale» niitcr die Führung des demokratischen früheren Handels- ministerS Chamberlain. Dieser macht in der PopiilaritätSbascherei dem greisen Gladstone scharfe Konkurrenz. Ehaiiibcrlaiir ist von einem brennenden politischen Ehrgeiz beseelt. Mit einem Neichthlini ausgestaltet, der selbst für englische Verhältnisse als dick gilt, redet er die Sprache des Teinagogen. Wie loiiuut dieser reiche Bir- »linghamer Fabrikant dazu, sich zum Anwalt der Besitzlose» auizu- werten f' Wie dar, der in einem rafsiuirleu L»x»S Schwelgende die Nvth der armen Klassen zu AngnfsSwaffc» benutzen? Wer mit seinem Reuhtl»»» prahlt und durch plumpe Zurschaustellung vcrLtzt, ist gewiß der Letzte, der gegen die Besitzenden zu Hetzen berechtigt ist Es wäre schlimm, wenn in der Brust des Reichen kein Mitleid für die Armen Raum hätte, wenn der mit GlückSgntcrn Gesegnete kein Erbarmen für die mit des Lebens Noch Ringenden cinvlände; aber die Leidenschaften deS Volks auihetzen, mit srnne» dunklen In stinkten spielen, nm zu dem Genüsse iiiirnneßlichen ReichtlniinS auch d'c Seligkeiten politischer Macht zu lügen — daS ist echt de magogisch. Ans diesem Blade wandelt Ehainberlain. Falle» die Wahle» zu Gunsten der Liberale» ans, so wird Ehambellain die Führung des Parlaments an sich reißen und die Tcnlvtratisirilng Englands ein gutes Stück weiter fördern. Damit verträgt sich aber die Herrschaft des ManiinoniSmns ganz vortrefflich. RenestkTelestramttir k»er..DreSk»ierRachr."vom 10 Novbr. Berlin. Säiinirtlichc in Rixdori eingewaiidcrtcn Jude» sind von der Landcsvolireibchörde aus genanntem Nachbarorte und preußischem Staatsgebiete auögewieic» worden. Sie müssen binnen vier Woche» das preußische Staatsgebiet verlassen. — Der Airika- reffende Reichardt, der einzig Neberlebeiidc der deutschen airikanischcn Expedition, ist angeblich wohlbehalten in Paris angckvinmen. — Aüffehe» erregt hier ein Faiiiilicndraiiia. Ter bekannte Rentier Markwald starb gestern plötzlich, wie es heißt, an, LuMiischlag. Gleich daraus erschoß sich seine 57jährige Gattin mittelst Revolvers, nachdem sie erlläit hatte, ven Verlust nicht überlebe» zu können. Die VennögeiiSverhältniffe des Ehepaares waren glänzend, ihre Angehörigen befinden sich in hochgeachteten Stellungen. Die Leiche» werden nach Gotha zur Feuerbestattung überfuhrt. — TaS Mitglied des Herrenhauses von Sktzdlitz-Ludwigsdvrf, Majvratshcrr aus Nieder-Slmse, ist gestern gestorben. Vre in e n. Hier eingeaangenen Meldungen zu Folge scheiterte der Dampfer „Indus" von der Peniniiilar- und Oriental-Company aus der Fahrt von Calcutta nach London bei Ceylon. Wien. Das Diöcesanblatt vnblizirt einen Protest des Erz bischofs Ganglbauer gegen die Bilder Werrschaains, welche als ei» uiiwürdiger Kampt gegen das Christciitbinn bezeichnet werden. Paris. Gvmot ist zum Minister des Ackerbaues Dautresme zum Handels»!'nister ernannt morde». Goinvt war früher Richter, in der vorige» Kammer war er als Berichterstatter über den Antrag. Ferry in Anklagezustand zu verletze», durch energische Bekämpfung des Antrags bekannt geworden. Dautresme ist Tnchgroßhändler in Elbens, in freien Siundc» Komponist. Vor einigen Jahren prügelte er Carvalho. de» Direktor der Komischen Oper, weil der selbe seine Oper „Carbillac" nicht arffführcil wollte und wurde dafür gerichtlich vernrtheilt. — Bei Lockron versammelten sich gestern Abend gegen hnnderi Abgeordnete, wieCleinrncean, Roche fort re. Unter Andere» wurde über die Rolvninlpolititk dcbattirt, m welcher sich die größte Meinungsverschiedenheit kundgab. indem Einige die sofortige Räumung Tonkins. Andere einen allmäligen Rückzug, noch Andere die Festhaltniig des Erlangten forderten. Beschlossen wurde nichts. Billnruve will der Kammer die Ernennung eines 24cr Ausschusses Vorschlägen, welcher Komniissare nach Madagaskar und Tonkni znm Studium der Berhältnissc entsende» solle. London. Die Konferenz einigte sich darüber, daß derLtakua quo ants in Ostnunelien wieder hcrgestcllt werden soll, darüber aber, wie dies zu bewerkstellige» sei, ist bisher keine Einigung er zielt worden. Nach einem Petersburger Telegramm des „Standard" will Rußland unter der Bedingung in eine Personalunion willigen, daß Alexander von Battenberg nicht Regent in Bulgarien bleibe. R o m. Tie Gazetta ossicinle veröffentlicht ein Dekret, welches die Benetzung des bisherigen Botschafters in London, Nigra, nach Wien anzeigt. Belgrad. Die Schanzen gegen die Operation der bulgarischen Doncillflvtille von der Timok-Mnndung aufwärts, sind vollendet mid mit schweren Positionsgeschiitzen armirt. Tie Division Schu- madva besetzte mit drei Regimentern die BeralMcn uinnittelbar an der Grenze bei Zaribwd. In maßgebenden Kreisen wird fortgesetzt daran sestachalte», die Aonserenzergebiilssc avzuwarte». Tie Berliner Börse war ocschästslos, die Eourle ziemlich gut behauptet. Die Nachrichte» aus Serbien machten keine» Ein druck. Von den leitenden und SpekiilationSpapiercn setzten Kredit und Lombarden etwas höher, Franzosen aus Anregung der Wiener Börse niedriger ein. Tiskontakominandit warfest. Auch dcrRcnten- inarlt war fest, doch still. Russen zogen später auf London Meldungen an. Deutsche Bahnen wenig beachtet, eher etwas schwächer. ebenso Montanwerthe. Im Kassaberkehr waren österreichische Bahnen und von österreichische» Prioritäten die 4-prozentigrn Gvldtitres gut ge- fragt. Industrien gut lxhaiiptet. Privatdiskont 2^. A r a » r « u r ««.»>.. l«. R«vtr. 0rc»II W7',,. s«a»tsdal,i, LIS. Lom- »«rtni loa.vo. lSalljlrr >8Z ,. S«»,»«» «proc. Un«ar. Koldrrutc 7S.00. Svitdardbalm —. Dikcont» ISI.8I. Iurmkcädler —. SchwLitkr. Var»0. I». «»»br. Schl,,». Rcn«r 7S.87. «nlkttie IM.OL. tztallriier N.S7. e«»««»«»» »s 7b. eombardrn 27». »o. Prl»ri«itlci> —. Skanikr bvH«. Ort«, «oidrrnte —. <?«vpicr »IS,««». OUomincn <S1. Lriizk. Sie», l». UoXkmbcr. <krc»I« 28I.7S. S»a«s»i>Iin 27I,7b. L-inbardcu t2S,7b. Nirdwkfi». >67,2». Marr»oik» 61 HO. »na 286,0». — Schwach. »! ond » » , >». N,vcni»kr, Sonn. >> Ubr >0 MI», «konsol« I»»- I87Zrr Nüssen Sb .. At,»««er SS'!«. Lombarden >»/.. Kouv. Türken II'„. <»r»e. sniidtnc Amerikaner >27'/,. Iproc. Ungar. Soidren«« 7». Orskerr. Oold- renie 87. Prrn, . Sontol« >»»' ,. Sgqdier 6S>,. vliou'anbanl S7>/,. Suej- Aetln,?»'-«. — Sllmomi-g: grs«. weUrr: Re,rn. S «» «i«n. >». Novcmder, Nachm. I »i,r. cOirireldemarl«,. Weizen rnhta, loc» >«»->»». nr. Novemder-rcceiiiter t.e>,ü», er. «»itt-Mal I81^c>. Mo«a>« ne»>a, l»r, 1«.ä0-wlg>». vr. «»»emder-recinider I.II.n». »r. Avril-Mat 137.»». «»»« »am. r»e, »r. Nonrmüer.Derdr. 1».»». »r. »»rtl-M«» ««§». «»UrUn» matt, loe» Sü.i», pr. Rooemdrr.recrmdcr 36,2». vr. Lecemder-Jannar 36,2», Vr. AVrtl-M«« iSM. Vetrvlenm loeo 8,1» » re « l « u , l». Nonrmber, Nach«', «iteireidemarr». övtrtnu, vr. >»» Liter >»» Pror. vr. Novemder-Leremder 36,»», Vr. Avril-Mai 37.6». pr. Mat-Juni 38M Weite» Vr. November —Roggen »r. Novein c -Tecember >33.»», Vr. Avril-Mai 138,»», Vr. Mai-Juni I4N.V». «übol loco vr. November «6,ü«, Vr. Nov.-Dec. 16,d», Vr. April-Mat 17,b». Zink «msatzlo«. — Weiler: Scho». Lokales und Sächsisches. — An dem morgen Nachmittag iui hiesigen Residenzschloß in herkömmlicher Weise stattsrndeiiden Land tagsd iner wird sich erstmalig auch Ihre Kgl. Hoheit Prinzeisin Maria Josefa betheiligeu. — Seit gestern begrüßt die Passanten des Landhauses die in dem Trevvenliause entfaltete weiß-grüne Fahne und ein Doppel posten schultert nii»,»ehr in der Flur, das äußere Zeichen, daß der Landtag seine Tbätigkeit begonnen bai. Nachdem in den Nach- mitlagSstundcn des gestrige» Tages die Eimveinnigskoinmissionen der Kammer» die Anmeldungen der Abgeordneten entgegeiige- geiiouinieii. ist für heute Bvrniittag lO Uhr >ür beide Kammern die erste Präliininarsitzuiig aiibcrauint. Tie zweite Kammer wird in derselben die übliche Theilmig in 5 Ablheilmigeii durch das LooS vornehmen, die erste hat lakonisch nur „Mitlheilungen" auf ihre Tagesordnung gesetzt. (Künftighin wolle um» die Tagesordnung ans der 9. Seite »achleseni. Im Lause des Tages werden voraus sichtlich noch weilere Sitzungen stalffiiidcn. Bereits gestern sind de» Stände» mehrere königliche Tckrcle zugegange». Las eine Dekret beantragt die Provisorische Fvrlcrhebiinq der «steuern und Abgaben im Jahre 188«; in derselben Weise wie im Jahre 1885. ei» zwciles ersucht die Stände um Vortiadme einer Neuwahl des LaiidtagSauSschiisses zur Verwaltung der Staatsschulden und ein drittes enthält den Personal und Beioldi»igsctat der Laiides-Jm- niobiliar-Braudversicherungsaiistalt am die Fahre 1886 und 87. Derselbe erfordert einen Zuschuß von ffsi!>.5V0 Mark, d. i. 270 Mark weniger als der Etat für 1881 85. Dieselben vertheile» sich wie folgt: Besoldungen sür den Direktor und Rälhe29.400 M,, Auf wand für die Kanzlei >1,190 Ad, tür die Recht,nngsexpedition 58.815 M., iür Kaffe und Buchhalter«.» 16,8!«0M>, sür die statistisch«' Exvcditio» 22.835 M.. für das technische Beamtciiversonal 151,700 M. und iür Reisekosten mid Tagesgelder 79,610 M. Tie Herren Abgeordneten wurden gleich am ersten Tage daran erinnert, daß sie mit ihrem Mandate auch eine „Bürde" übernommen haben, indem sie- schon gestern den ein gutes Kilogramm schweren Rechenschafts bericht auf die Finanzperivdc 1882 83 eilipsingen. :187 Fvlivseiten heißt es da zu studiren! Ter Bericht enthält in seiner Totalität meist bekannte Zahlen und wir beschränken uns deshalb aus eine Wiedergabe dertzauvtzifsern. Tie baaren Ueberschüsse (Einnahme») des ordentlichen Etats beliefen sich in den Jahren 1882/83 zu sammen auf 150,085^27 M., mithin gegen die EtatSluimne von I35LA.472 M. aus 14.550,855 M. mehr. Nach Abzug mehrerer Posten ergab sich schließlich ein Plus van 14,046.768 M. Die baaren Zuschüsse «Ausgaben) betrugen IW.709,674 M., d. i. gegen den Etat von 135,534,472 M. 2,821.797 M. weniger. Alles in Allem ergab sich ein Ucberschnß von 16,871,566 M. Letzterer wird in den außerordentlichen Etat sür 1886/87 cinzustellen sein. Die außerordentlichen Ausgaben, welche auf 4,014,905 M. vcraii'chlagt waren, haben sich auf 2,N4,l29 M. belaufen, was eine Minderaus- gabe von 1,900,775 M. ergiebt. Ai» Schluß der Finaiuperiode 1880/81 hat das Nctto-Verinögcn des Staates an Kaffrnbeständen, Außenständen und Natnralvorräthe» 67,754,808 M. betragen. Im Lause der Fiiianzperiodc 1882 83 ist dasselbe mir 20,020.037 M. also aus 87,774,346 M. gestiegen. Das zum mobile» Stnats- vermögnr gehörige Mobiliar und Inventar ist um 2.930,111 M. gewachsen, und repräsentirt somit einen Werth von 102,155,663 Bk. Das immobile Staatsvcrmögen hat sich durch den Wegsall einer größere» Summe von Ausgabe-Reservate», welche der Berechnung der Arquivalcnte lur Jrninobilien zu Grunde gelegt waren, nm 1,443,115 Mk. vermindert und betrug demnach am Schluß der Finanzpcriode 790,432,777 Mk. Hervorzilheben ist dagegen, daß sich die Jmmobiliarwertbe der Staatscisenbahnen in Folge der Ver größerung des Eisenbahnnetzes sowohl durch Neubail als durch Ankauf von Privateisenvahnen um 6,428,564 Mk. verinehrt haben. «Schließlich sei noch erwähnt, daß die StaalS- und Finanzbaupt- kasscn-Schulden nm den Betrag von 12,980,778 Mk. aus 676,702,312 Mt. herabgemiiidert worden sind. - Bei der gestern im 35. ländlichen Wahlkreise (Aiinaberg re.) stattgestindenen Wahl eines Landtagsabgeordiicte» an Stelle des verstorbenen Aba. Mchuert, erhielt, wie uns telegraphisch übermittelt wird, der Klcissckictär Möbius «konservativ- 710. Justizrath Koch 289 Stiininen. Ta die auSslehcndeii iliesultatc das Wahlcrgebiiiß nicht wesentlich ändern werde», wird Herr Möbius, der bekanntlich in seinem bisherigen Wahlkreis Chemnitz Land den Sozialdemokraten »nterlcgen ist, dem neuen Landtage dennoch wieder als Mitglied angchören. ^ . — Dein heute Abend in der Tonhalle m Aiiwescnhcit Sr. Mas. des Königs slallsindcndc» und mit der Standarten-Weihe verbundenen 12. SlfftuiigSsest des Invaliden - Vereins ., K önig Albert" werden auch vre meisten der hier aufhältlichen invaliden Offiziere beiwohne». — Im Rcithskvllegiuin» hatte der Stadtrath Herr Bainneister Schöne eine» sehr benchlenswerthen Aiitrag gestellt, welcher be stimmt war, den vielen lliiglricksiällen von Tienstmädchr'n vorzu- brugen, die durch die jetzige Art deS Fcn stc rp u tzens entstehen. Leider ist dieser Antrag imt 2 Stimmen Mehrheit, wie man uns mitthcilt. abaelehnt worden. — Chailffec- und Bruckengeldeiiiiiehincr Wichclm Burkhardt in Wurzen erhielt das Allgemeine E l> rc n z e i ch c n. — An Stelle des verstorbenen Prot. Tr. Wunder r» Cliem- n i tz wurde zum Direktor der dortigen technischen Staatslchranstalten P>os. Rud. Berndt cniannl, der bisher schon an diesen Anstalten thätig war. — Sc. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich Augnst besuchte am Freitag in L i» d en a u - P l aaw i tz die von Her», Tr. Heine geschaffenen Gleisanlagen, dessen Canal und die Fabrik landwirtlffchastlicher Gcrälhe drS Herrn Rnd. Sack. Ter Prinz erschien Mittags 1 Uhr mit größeie»! Gefolge und unternahin zunächst, nachdem er in der Villa des Hern, Tr. Heine vvrgcsprochen. eme Rundfahrt durch beide Orte. Bei der hinter der Gasanstalt erbauten, über den Dr. .Heinc'schcii Canal führenden neue» Brücke vollzog die Schlußstem- lcgung Se. Kgl. Hoheit persönlich mit dem Wunsche, daß das Unter nehmen des.Herrn Tr. Heine, welches mit dieser Schlußsicstilcgnng wieder ei» bedeutendes Stück vorwärts gcsührt wurde, dein Vater land rinn Segen und zur Ehre gereiche. Herr Tr. Heine über mittelte nun dem Prinzen seinen ehrstirchtsvollcn Tank, wobei er daraus hiinvies, daß auch Se. Maj. der hochsclige König Johann und seine Maj. der König Albert dem Canal Unternehme» hnldvollst ihr hvbcS Jnteressc zu erkennen gegeben hätten, indem auch sic je eine der über den Canal iuhrenden Brücken geweiht hätte»; wie diese de» Namen König Jvhann-Vrücke und Älbert-Brücke führten. N.,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite