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Dresdner Nachrichten : 09.05.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188505096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-05
- Tag 1885-05-09
-
Monat
1885-05
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.05.1885
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«-»wntnl» u. «»«>«r, Nnd. ckoft«. > «ia, «Im«»»» eln»ri. Monulcrlpl«! 0°' " ikVn, »rrdlne»a,t-tt. Tageblatt für Yokilik, MlerSallllna. KtsOslsverktljr. LSrscllöeriLl. NemdtnüHe. ! ^ddULvvxsü j 1« V,»»>I»«i i1«u>»ia,-ci»I»t» rnpwänoirl »»od noä SMtwL in s>bln»t-l'»r»»» 8tllc8 15 k»!,, >2 8«t-Il >»»>. »I»«»llU>r U»l x» > U 7» kt. Lübinetdilllvr, ^niietirvu vnv DrsLäsa «Ls «Lol»». Kelivoir, l3 irtttolr ivvl. Llxpp« 2 U. ^k. v«n«ou ezüdllv, vrescloa, Hsllockrulsvrpti'l»««« LI d. u. 8opl>>«ii8li»o»« k uw kostplatr. (HSedet «aekmochvolls lsonboitvo) ffnciot man w fnO»»t«r rn diIUr«t«n ?r«i»«n jm Sp«PlMl«^»»I»cktt von . I< Soianeluttr >4 Si«o»t»«It (^Lko 4» kloiovr-IV ilkslmplatr.) <M« NVII K.V.WS «ko»»« cku»««lil, ompüoklt AllsllattlmgsgtsOfl. IllLl-lvN8ll-. 5 u. Portikus, pari. ll. I. LlLgs. VVoIIs un6 I'iof. Vf. MZtzf'8 MorwLl-SvdlLf- «.Kotso-Vevkvll, Nr. 12V. 30. Zltzr,»-. >«slagt: 40.000 Lrpt. s Witterung« - Aussichten siebe Seite 10. verclsn meterreoivo ahzrefredon, Lltr. von IS fflle. an ^ Vsv. I.«>wuuw, SAl»Wr»K Dr. 21. K SkAS8««««««rL»S»ÄI« '«!«Ä»kWS««W««L«^ «mMi.it rltzlUI 8eIk!0M0 üütllf.. L«mnt>v»NN»er »edaktror Kr P<Ii1ischt1 vr. «mit viere» in »rrSben. Für die sächsischen Stiidte hat der am Dennersiag vom Reichs tag gesahte Beschluß bezüglich der Besteller mg von Mehl, Fteiich, Bier u. s. w- eine ganz ungewöhnliche Bedeutung. Die Finanzen wobt aller Städte Sachsen», sowie dielenigen vieler Genieinden in anderen deutschen Staaten sind wesentlich abliängig von den sog Acciseabgaben. Die neue ticken Erhöhungen der ReickSzölle aus Dieb »nd Getreide würden aber den Städten die Möglichkeit benommen baden, sernerbin von Mcbl nnd anderen Mühlrnsabri- katen, von Backwaaren, von Fleisch, Jlrischwaaren und Fett, sowie von Bier und Branntwein eine städtische Abgabe zu erbeben, deren doch die Gemeinden zur Bestreitung ihrer Ausgaben nicht ent behren können. SolchcnsatlS wäre u. A. Dresden mit seinen Finanzen in arge» Gedränge gekommen, wenn eS aus diese bis herigen Einnahmen hätte verzichten müssen. So wenig unser städtisches Steuersystem berechtigten Ansprüchen genügt, so »üblich wäre es gewesen, wenn aus Grund von ReichStagSbeschlvIscn uns eine stark stiebende Einnahmequelle verstopft worden wäre. ES ist das Verdienst unseres Dresdner Abgeordneten, wir meinen den Vertreter für Neustadt, Herrn Klemm, diese Bedrohung unserer geordneten städtischen Finanzen abgcwendet zu haben. Auf die Details der Frage brauchen wir nicht einzugeben; e» genüge, dab der Reichstag einem Gesehentwurse zustimmte, der unseren städti schen Behörden die Möglichkeit einer städtischen Besteuerung der obengenannten Artikel fortcrhält. Dab der Freihändler, Abg. Brömel, Herrn Klemm „sächsischen PartikulariSmuS" vorwars, das, der derselben Partei angehörende Abg. Halben davon faselte, cS sollten im ZollvereinSgebirte neue partiknlaristische Zollschranken errichtet werden, kann unS nicht auS der Nube bringen. In weit höherem Maße als andere Bundesstaaten nährt Sachsen mit seinem Wohlstände daS Feuer de» deutschen Nationalstaats, so daß man eS uns gönnen sollte, wenn wir auf dem geräumigen RcichSherd einmal unsere bescheidene Kaffeekanne wärmen. Wie rücksichtslos nehmen doch andere Staaten die ReichShilfe in Anspruch für Zwecke, die entschieden der Allgemeinheit zuwider lausen! Davon bat die Verlängerung der Kreditfristen für die Riibcnsieuer eilten neuen Beweis geliefert. Der Reichstag geht zu Ende, ohne mit dem seblerbasten, dir ReichSkasse um viele Millionen schädigenden ZuckerdesteuerungSkysteme aufgeräumt zu haben. Die Rückvergütung einer Steuer für Zucker bei der Ausfuhr, obwohl der Zucker überhaupt gar leine Steuer gezahlt bat. ist eine solche Ungerechtiglett und zugleich ein solcher Unsinn, daß man Mühe bat, an die Existenz eine» derartigen Zustandes zu glauben. Trotzdem gebt er alltäglich vor sich und raubt dem Reiche Millionen über Millionen. Beseitigte nian diese widersinnige Ungerechtigkeit, so lal oririen wir überhaupt nicht an einem ReichSdestz.t und brauchten uns nicht die Köose über allerlei neue Steuern zu zerbrechrn. Die Staaten mit ausgedehnter Zuckerinduftrie» namentlich also Prcubcn. Anhalt und Braunschweig, baden in zwar wohlmeinender, aber ihren Zweck gründlich verfehlender und gerade zum Schaden der Zuckerindustrie ouügeschlogener Begünstigung derselben sich bisher stets eiloigreich einer Abichassnng der ZuckerausfubrprSmien wider- setzt. Auch jetzt, wo der Schaden dieser Verzärtelung drS Lieblings- kindcS handgreiflich in der Notklagc desselben. In drr Uebrrprodukton von Zucker, in dem ReichSdrsizit vorliegt, verharren sie in der salichen Mutterliebe. So haben diese Staaten letzt durchgrsetzt, daß der BundrSralk sich mit dem Anträge de» Grasen Hacke drsreundete, der die Kreditfrist für Entrichtung der Rübensteuer den Zucker- industriellen von 8 aus 9 Monate verlängert. Die Folge davon ist auch die Verlängerung der Zahlung ver Ausfuhrvergütung — eine doppelte Vergünstigung der ohnehin schon so übermäßig gehätschelten Zuckeibarone, die dem Reiche jährlich die Kleinigkeit von l—I'/- Millionen Mark kostet. Denn sopiel beträgt der Zinsenverlust, «S müssen die Sckahanweisungen («ine schwebende Schuld) von 120 aus I70Mill. vermehrt werden. Am 28. Januar halte sich noch der UnterstaatSsekictär »- Burchard diesem eigennützigen Anträge de» Grasen Hacke im ReichSinteress» widersetzt, diesmal schwieg er mäuschenstill. Für die Zuckerbarone ist die Annahme de» Hacke'schcn Antrages daS reine Zuckerlecken, für die Steuerzahler bedeutet eS Magensäure. * Was setzt di« Nosenstnger zarler Damen: der Zarin und der Primesstn von Wale», beide« Töckter deS König« von Dänemark, sowie der Herzogin »on Edinburgh, Schwester deS Zaren, außerdem der Rabies Thorntou und Grorvinor. der Gattinnen deü russischen BotickasterS in Petersburg und seines ersten Sekretärs, »uiammen- aetSvel» haben, da- rulsitch-engiische Einverständnis,, Kat bereit» den Svottnamen „Damentrieden" gesundin. Obwohl man die Kor- retvonbenz. die Mr. Glabftone mit diesen liebenswürdigen Damen geführt bat. nickt kennt, erkält sich dock die Annahme, daß der Damenjriede günstigenfalls als «in Waffenstillstand sick brrauSslellt. der die Entscheidung aus Monate, oiettricht aut Jahre kinonsickiebt. Die Dkmütbiguna, die England setzt aus sick nimmt, muh über kurz oder lang die schlimmsten Rückwirkungen ans seinen tndiscke» Besitz äußern. DaS britische Volk mag darin nicktS besonders Scklmvl- lickcS erblicken, dah eS sick vollständig den Forderungen Rußland» unterwirft , ein Volk mit einer AiSmerpolitik ist geneigt, die Ein buße an Nationaichre, Mackt und Anteilen geringer zu verantcklnnen, als die Vortheile, die der ungeftörie Welthandel abwiist. Es «r aust daher, murrend über den Kobe« Preis, den Frieden. Anders die Bevölkerungen asiatischer Rcicke, wie Afghanistan und Indien, mit deren Anschauungen doch auch zu rechnen ist. Die Herrichatt England« über Inder und Afghanen beruht ausschließlich aus der Illusion. die sie »on der Macht ihres GebieteiS haben. Erkennen sie. wie sehr sich England vor Rußland fürchtet, so beten sie Letzter,» als den stärkeren Herrn an. Berrtt» haben dl« ersten Meldungen von dem Zmückweichen Giadstone» den «Uervbelsten Eindruck aus die Inder gemacht . »In Gctükl der Verzweiflung soll sich der englischen Machthaber in Kalkutta bemächtigt haben. Gladston« möchte Indien beruhigen, indem er von Rußland eine Erklärung ve>langt, daß eS tür jetzt und später aus di» Besitzeigreisung von Herat verzichte. Vielleicht giebt der Zar eine deia tige Zusage, wie er und sein Vate- ähnliche bezüglich aller Ländereien gegeben haben, die zwischen dem Kausal,>s und Algbanistan liegen und von rcnen reine einzige gehalten wurde. Sie wurden geiuockcn nickt dmch die Trenivsigkeis der Menschen, saurer» durch die uuwiderslrhlictie Gemalt der Dinge. Wenn setzt der Zar erklärte: ick verzichte sür alle Zeit aus de» Besitz Heratö — nach ein Paar Monaten aber ist diese Stadt und ihre Umgebung der Räubereien »nd Gewalttliaten des Emirs von Afghanistan müde, man ruft die Russen herbei, die zwar auch nickt die ianstesten Herrscher sind, aber dock inneren Frieden verbürgen, und ih,e Unteithanen vor Naubzügcn der Alglianen nnd Turkmenen! schützen — dann wild ganz sicher ein rulsnckcr Gcnerai dort er scheinen , um Ordnung zn ickaffe», mag der Zar jetzt zehnmal dos j Grgentbeit versprechen. Besieht als« jetzt Gladslone aus einen solchen ! zoriickrn Verzicht aus Herat, so führt er damit mir eine Komödie auf, um leinen tavsercn Rückzug zu vrrdcckcn. Wir glaube» jedoch ^ kaum, daß er einen solchen Verzicht durchsetzt; bat er doch jetzt auch j den Chef der samo en Grenzbeiichligungskenimiiston, Lumsden, ah- berusen. Gladslone beschuldigt dielen ven», durch seine falschen Darstellungen die Hauptnrsache zu so viele» Mißverständnissen ge wesen zu sein. Er braucht sür leine Fehler eben einen Sünden- bock. Das, sich über die erbärmlichen Gaukeleien der Gladkloncschen Politik schließlich die Stimme Englands immer erbitterter ans- spricht, vermlzt diesem Mr. Giadstone durchaus nicht sein Deejsteak. RrtttstrTrlkkrammk ver,.'Drr»vlier Ra«vr." vom 8. Mai. Berlin. Ter Reichstag tritt in die 3. Berathung der Dörsriislcuervorlage ein. Abg. Siemens ldrntschsr.) ist erfreut, daß der zwischen den beiden entgegengesetzte» Richtungen der gegen- ivärtigkii wirthschastlichen Bewegung auSgebrvchene Kamps in d,eser Frage beendet sei. Die Böttenstener werde ja »ach dem Angebot oder der Nachträge de» Evninnicnten oder Produzenten treffen: die Börse sei dabei nur der Sleucrerhrber. Tie Arbitrage sei ein ganz nonnaler Zustand; sie sei die coinniunicircnde Röhre, welche die Berhältnisie ani den verschiedenen Gebieten ausgleiche. Die Ge- samnitlast der Steuer werde nicht von einzelnen Perioiie», sondern von der ganzen Nation, ja bei den internationalen Beziehungen der Börse sei es nicht zweiselyatt, daß wir z. B eine Steuer thesiweise mit tragen müßten, die England seiner Börse auserlegc» würde. Der Wechsel habe sür de» private» Geschäftsverkehr diciclbc Be deutung wie die Nolcn sür den Stantsvcrkehr. Deshalb sei den Herren, wrlche für den Wrchselvcrkchr Stener-Frrihcit beanspruchen, zu empfehlen, ihren Antrag auch aus Note» anSzudehuen. Abg. Dr. Grimm legt die Gründe Par, ans denen die Komiiiisüon zu einer Besleucrung auch der Noten und Wechsel gelangte. Ter in ternationale Ausgleich der Böttenvcrhälttuffc gestalte sich immer so. daß der wirthschaftlich Starke den Vorthcil erringt. Es sei von türkischer Stciierwirthichgst aeivrochen worden. Jm Volke stelle man sich daS Treiben an der Börse als Paschnwirthschatt vor, ivo der Pascha von den wirlhichasttichen Rajas die Steuer eiittrcibl »»d da»» wieder von einem Mächtigeren, dem Vezier, seiner Gelder be raubt wird. Befremde» hat es erregt, daß die Herren der Linken, durch deren Beihilfe die Vorlage praktisch und zweckmäßig z» ge stalten war, ihre Mithilfe versagten. (Beifall.) Abg. Woermmin (national!.) ist bereit sür die Vorlage zu stimmen, wenn der Antrag Dr. Buhl. Scipio und Wvrrinaim angenommen werde, der Stener- sreibeit sür i» ansländiicher Währung zahlbare Wechsel, auslän dische Gcldsorten, Auszahlungen an cmsländischc» Plätzen in fremden Valuten, sowie für Geschäfte über Waaren, welche von einer der vertragschließenden Personen s) in ihrem Betriebe erzeugt odcr hcr- geslcllt sind, b) zur Verwendung in ihrem Betriebe crivo»bei, werden. Abg. Dr. Bambergcr (deutsthsr.): Es sei zn beklage», daß auch hier im Hause die Hniidrlsgcschäile so betrachtet würden, als ob dabei immer der eine Theil der Betrogene und der andere der Betrüger sei. Eine solche Auffassung sei eine Schande für das heutige Zeitalter. Der Deutsche habe infolge seiner gewandten Rcchnnnasweise einen Vorsprung vor anderen Nationen, die ihm in der Arbitrage ge wissermaßen tribittpstichtig wurde». Dieses Geschäft hänge an so seinen Drähten, daß es gefährdet sei, wenn mau den Stab einer neuen Steuer dazwischenitecke. Die Stellungnahme der National- liberalen sei bedauerlich. Der Reichskan-lcr habe noch keine feste Stellung genommen, jetzt werde ihm durch den nationalliberalen Antrag ein Zwang angethan. Abg. Rübker wirft den National- liberalen vor, sie hätte» in der Hoffnung, dadurch den Reichskanzler zu gewinnen, eine Schwenkung gemacht. Abg. Wvrniann »nd Buhl bestreiten dies, ihre Anträge bewiesen, daß sic keine nnsruchtbare Negation trieben. Schließlich wird der Antrag von Buol ange nommen. der sich von dem Bübi schen Anträge nur insofern unter scheidet, al- sür ausländische Geldsorten die Steuer aufrecht er halten wird. Aus Antrag von Buol wird ferner folgende Bestim mung angenommen: Kauf- nnd sonstige Anschafsmiasgechäfle über ini Inland? von einem der Kontrahenten erzeugte oder hergestellte Mengen von Sachen oder Waaren sind steuerfrei. Auch bei dieser Gelegenheit bekämvsen Meyer, Dirichlct und Dr. Baniberger das ga»ze Geietz. Letzterer meint, wenn nian alles besteuern wollte, was möglichenvene schädlich wirken könne, müsse inan auch Mord waffen besteuern, die den Selbstmord fördern und die Liebe, die viele z»m Selbstmord veranlasse. Endlich wird die Bestimmung ge strichen, wonach die Ermittlung durch höhere Beamte in einzelnen Fällen anacordnrt werden kann, wenn Thatsachcn vorlicgcn, die den Verdacht der Ahgabenhinterzikkung begründen. Hieraus wird das ganze Gesetz mit 214 gegen 4l Stimmen angenommen, dagegen stimmen die Frcistiinigc.i, Sozialdemokraten »nd einige Nationalliberale. DaS Gesetz betr. die Zuckcrslcuervergiitung wird gleichfalls in dritter Lesung angenommen. Ferner wird ouk Antrag der Geschästsordmingskonniiission beschlossen z» erklären, daß die im April 1683 gegen dir Abgeordneten v. Vollmar und Frolunc bei deren Rückkehr vom Kopenhagner Sozialisten-Konareß m Kiel vor- gktwnnncnc» NntersilchnngShandlnngcn dem Artikel 31 der Ver- »affiing zuwidcrlmiseii. Abg Liebknecht hatte sür strafrechtliche Ver folgung der betr. Beamte» plaidirt. Morgen; Petitionen, Rach- tragSetat, SvimtngSrnhe und Polnischer Sprachenantraa. Berlin. Dos Abarvrdiielcnhgns nahm nach lebhafter Ver handlung daß Vvlksschnüelnerpensionsgesctz mit den vom Herrc»- hauie beschlossenen Abänderungen «.Herabsetzung des Mazimal- CtaatSzuichnslrS aus 800 M.. Zulässigkeit der Heranzirhnng de? Stcllciieinkvmniens zn Pensionen der Emcritirte») an DaS Herren haus bcucth Petitionen und ging u. A. dcbattelos über eine Peti tion mis besondere Besteuerung der Juden zur Tagesordnung über. A» der schwarze» Tafel des Abgeordnetenhauses ist sür morgen die! Cchlußsitzuug beider Häuser des Landtages anbcraumt. — Der; Schluß vcs Reichstages erfolgt bereits Mittwoch — Am 29. Juni findet die Vermöhlimg de- Graien Wilhelm Bikinaick init der Tochter deS Herrn von Aniim-Kröchlendors statt. — Als ernstester l Punkt.im Lause der englisch-russischen Unterhandlungen gilt die Dresden. 1885. Soittlllbelld, V. Mai. Abneigung Rußlands, sich zu verpflichten, niemals von Herat Besitz zu erweisen. Die Times empfiehlt die Cidatelle von Herat durch lOOO'Man» zu besetzen. Berlin. Der Kaiser empfing Nachm. I'Uhr den neuen sächs. Gesandte» Grasen Hohcnttial, welcher dem Kaiser im Beisein de? Jnlcrdnkiciirs v. Rover, des SiaalSselrelars im auswärtigen Amte Grasen Hahseldt, das Schreiben seines Souveräns überreichte, wo durch er am hiesigen Hofe als Gejandlcr und Bevollmächtigter Minister bestätigt wird. TicBerl > » er Börse stand »nter dem Einfluß der Poli tik. Tie Spekulation fürchtet, daß sich ln den enalnch-rnssischcn Verhandlungen neue Zwilchen in M finden. Diese Besnrchlungcn werden mit der Fortdauer der Rüstungen motivirt. Dazu kommen die Gerüchte von der angeblichen Erschütterung der Stellung Glad> stvnes und deni weiteren Voiinarich der Russen. Tie Börse verlier gedrückt. lebhafteres Angebot trat hervor. Spekulative Banken weichend, schloffen nicht unerheblich »nter gestern. Deutsche Bahnen schwach, besonders Mecklenburger, die 2 Proz. verloren. Ostpreußen nnd Maricnbnrgcr dagegen wieder höher gefragt. Lesterr. Bahnen lustlos. Montainvertlie ruhig, fremde Nentclr belebt aber matt, be sonder? Russe». Kassavcrlehr ruhig. Industrien und Bergwerke meist schwächer. W-sbington. Der Präsident von Kolumbien hat dem hiesigen Gesandt-m Kolumbiens mitgelheilt, daß die Ruhe in 7 von 9 Staaten der Republik wieder hergcslellt sei. Frankfurt a. M., 8. Mal. Yrrdii StaatStah» Lom- »art>k„ IIK- ,. Salljler 208'I.. <k,v»trr z»r»c. Ung. Boldrciile 78>i>. ««ttdar»da»n -. Il-cant, Udi.Zt. Nu»!,. Mir». 8. Mal. Crrdlt 288,»i>. Staatstatzn 300,70. Lomtardc» 130,00. TtorLnicllbahn I03.R. Martnoten 01,00. Un«. grcdil 288,00. Geschält»!«» Pari», 8. Mal. Schilift. Rriitr 70,»2. A.ilclbe >08.35. Jiallrner 03,85. Siaatädali» —. Lomliardcn 28.5,00. da. Prioritäten —. Spanier 57',. vcst. Goldrcnte —. Gachptkr 32l,0«. Lttomanrn 532,00. Ruftl«. London, 8. Mai. Barm. II Uhr lO Min. Eansal» 98 t873er Rnftrn Ol',. Jtalicncr 92Lomdardcn II-,. Türke» 15',. »proc. sun». Olmeritancr I2P äpror. Ungar. Goldrcnic 78-,. Ocftcrr. Goldrcnte 80. Prruh. ironsolo 103. Tandtcr 03. 0»oma»da»I n. Knej-Äciien 79-1,. — SUmmung: Nuhig. — wrttrr: »«dl. « re » l « » , 8. Mal, Nachm. <Grireldrm«rI«>. Sdlriln» Pr. tOO Liter >00 Proc. Pr. Mal-Juni »1,70, pr. A»«»sl->eVU>r. ä<chO, Pr. Scptdr.-Lctdr. <4,80. «rlzr» Pr. Mai 174,00. N°,,,e» Pr. Juni-Jnli 140,50. Pr. Juli-Nunui! 148, Septdr.-Octobrr 150,00. Sliiböl Pr. Mal-Juni 51,00, Pr. Eepldr.-Ortobcr 52,50. — Zink umlaplo». — Wrttrr : Bewölkt. Stettin, 8. Mal. Nachm. > Nchr. lGelreldcinarko. Welze« un«er- Sndcrt, laro >70—174, pr. Mal-Junl 174,50, Pr. Juni-Jnli 170,00, Pr. Lrpt.-Ort. 182.50. Roanrn ftan. loco 140—143, pr. Mai-Juni I422>0. pr. Juni-Juli 141.50, pr. Sept.-Ort. 150,50. Nüdöl unverändert, pr. Mai-Juni 50,00, pr. Srpteuidcr-OctoberöSchO. Splrltu» fcst, loc»4l,80. pr. Mal-Junl 42,50, pr.Juli. 44210, pr. Iftuonst-Scvtemde- 15.50. Pelrolcum loco 7,80. Land»», 8. Mal. wclzrn stell« nnvrrändrri. anqctomnirner »en>, vor- dande». Ucdrlge» «trdrigcr angrdoten, Alle» lchwierlgst «crkäuftich. Weiter; — »Shl. Lokales nnd SüchsischrS. — Se.'Majestät König Albert ist, von Bellagglo kommend, gestern früh in München eingetroffen, von wo die Fahrt nach Dres den Abends erfolgen sollte. — I. K. H. Frau Großherzogin Marie von Mecklen burg-Schwerin mit Prinzessin Elisabeth, sowie Ihre Durchlaucht Prinzessin Adolf von Scy w a rz b » lg-Rudolstadt mit Prin zessin Thekla trafen vorgestern Abend mit Gefolge undDicuerichatt hier ein und nahmen im Viktoria-Hotel Wohnung. — Der KabüntSralh Cr. Mist. deS Königs, Geh. Rath Bär, Hot ani Mittwoch einen mebrwöcheittlichen Urlaub angetreten, um in Carlvbad die Trink- und Badekur zu gebrauchen. — In der vorgestrigen öffentlichen Stadtverord netcnsitznng (Vorsitz: Herr Vicevorstcher Osw. Mntthäi handelte cS sich nur um Bewilligungen, die auch bis aus eine Aus nahme fast dcbattelos ausgesprochen wurden. Während die be richtenden Ausschüsse überall Zustimmung zu den RatbSvorlagcn vorschlngcn und ihre Vorschläge dann einstimmig zum Bcichlnß er hoben sahen, ergab sich nur eine Abweichung bezüglich der Erhöhung des Gehaltes des .Herrn Natbsarchivar Tr. Richter; der Rath hatte statt des jetzigen von 3000 Mk. einen solchen von 4000 Mk. nnd zwar miall'g der Bezahlung dieser Stellung in anderen großen Städten voraeschlagen, die Stadtverordneten bewilligte» indessen gemäß der Ansicht ihres Ausschusses vor der Hand nur 000 Mk. Zulage. Nicht unerwähnt möge bleiben, daß bei dieser Gelegenheit Herr Oberbürgermeister Dr. Sttibcl, welcher sich wärmstens sür die .vöhcrdotiruiig verwandte, aukiindigte, daß der Vergleich mit anderen Städte» bezüglich der Besoldung ihrer Beamten rc. auch dazu Ver anlaffung geworden sei, daß demnächst der Rath mit einer Vorlage, betreffend eine Gehaltsaufbesserung der Lehrer an den höheren städtische» Lehranstalten^ werde erscheinen muffen; die betr. Lehrer bezögen sich eben daraus, daß kaum eine Stadt in Deutschland vor handen sei. wo die höheren Lehrkräfte brihältiiißmäßia so gering dotirt seien, wie hier. — Es wurden bewilligt: zur T — ' ' . . ' kl. Po ' vor dem Konimringrundstücke aus der rottoirber- Packhosslraße 192 VVIN is-runvstuu r'll. IIN4Y I'rui IO.' lKiin.'. zur Erweitern»» der Bcleiichtnng in der äußeren Rvicnstraßc 2041 Mk. »nd zum Ankans einer Dampsslraßemvalze 14.300 Mb, sowic nachträglich ein Mehr von 337 Mk. sür die Truckkoslcn der Vcr- saffnngsgeschichte der Stadt Dresden vom Rathsarchivar Dr. Richter. Auch erklärte man sich damit einverstanden, einen Betrag von 220,000 Mk. mrs dem Reiervesond für den Straßcmnatcrialsvnd in Bereit schaft zu stelle», sprach auch Justifikation der ffkechnungen über das Adreßwmptoir pro 1882 und 1883 ans. — Von der erfolgten An stellung des Herrn Dr. Kraepelin als Oberarzt für die Geisteskranken und geistig Siechen wird Kemttniß genommen und der versuchs weisen Anstellung erster Assistenzärzte ziigestimmt, jedoch der Rath ersucht, deren Gehalt dem Anträge des Stadtkrankenhansansschnsses cnisprechcnd ans 1200 Mk. scstseken zu wolle». - Ans GesnndhettS- rücksichte» hat Herr Grrth-Nvritzich nnnmehr den Vorsitz im Finanz ansschuß nicdcrgeleat; an seine Stelle ist Herr Amtsrichter Dr. Nippold getreten; Elsterer stingirt z. Z. als Vicevorsitzender weiter. Erivahnt sei »och. daß nnnmehr auch die Stenerresormvorlaae vom Finaiizansschuß vciichtsrcis gemacht worden ist und daß dieselbe viel leicht schon aus der Tagesordnung der nächste» Plenarsitzung oder doch einer der nächsten erscheinen wird. — DaS OssniercorvS deS Leibgienadicrregiments Nr. 109 be trauert de» Tod eines liebenswürdigen, hochbegabten Kameraden, des Hanptmanns v. Dziembowski. Der junge Mann litt schon seit längerer Zeit an beltiger Nervenaufregung: er suchte Heilung davon durch einen mehrmonatlichcn Aufenthalt im Süden, kcbrtc jedoch nur wenig geüLilt zurück, sodaß er leinen Urlaub sich ver längern lasten mußte. Jetzt hat ihn der Tod erlöst. Um ihn trauert seine vor Jahresfrist ihm vermählte Gattin, eine junge IVoUsus LeklLÄseLsn, emMsiiil prckslike gratis«. frcs.
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