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Dresdner Nachrichten : 11.09.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188509111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-09
- Tag 1885-09-11
-
Monat
1885-09
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.09.1885
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»serate nehme» an: Ä»»ö»«ii- oureaiir von vaateiipein n. Boaler. studMolle.Pnubkii. tzo.Jnvatw«»' ,a»1. « Müller «oriw. E Barck oalle.A.Anidt-Kenm".,.i Kiemer- vanivura.V »adr !an»ü^vle letae A emxüedlt in xrSsritor chnsvkrbl ssdr billlx anä sckvn äau 8 L 8p«»I»I-Llv«vI,SN von H ksl. Soklisk., A tiSS-lL'»»«« v, u. I. Lt., Linxanx an cksr Llarior.» I vl»toti»ede» llsrl- -yzithrlß» Lrkoljr«,! Hadramrimltt«! ^.ukrstebuouem! d«i vr°.t < » » " > l Isläso o. 2 i/r > ' 8cdm»oIis-Mk»;r.7^t .G- r-lt«. >«<!,. ru»tLock«n.'ME>^- «!"-»,rtitl. kiliützißss»iiii 8tMMieo ß « ompüslilt i-omo eomfortabol ausZvstattstcm 8«>« n>>t com- A M plvtor ötchuen - künncktunpt rur UdlniltunF von A » «»SliLeNO» - 4 »Nd»u«n»lt»eidi>«n otc untsr K » viederuux coulauch-8tc-r LocUeurmx seneigter veaclitung K » ISoi ktL OanrlSr. K ÄLrütllvll tzmMtzlllt tu srossvr ^usvLdl L »V»»» «Lrleu8tr»«8v 5 uuü t ortlcn», parterre uock l. btirze. «r. 254 » 30. Anlla-r: 40.000 Sr-l I »u«Na>en sllr den 11. Setztroilrri Seftwi»» ml'llercr Siörke »ei »urilisilinttt. . lich «Ntlerer Bewölkung, ohne »esentltchc Ntrderschiäxe. rencher-tne wirmrr. Snnerkin^ : der Sitter»»« im Lause de« Ta«es wechselnd. Drelden, 1885. Freitag, 11. Ltptvr. I0''l . K-Udter 0«-... etlamaniauk 11"-.-. Siie.-Artien 81. Neue Saqple ZtcriUitworMcller Rkdaktem: tür PvIttischfK vr. Emil Biere» in Lrekben. Gesickert erscheint der Friede zwischen Spanien und Deutsche land. gefährdet aber der Tliron deS Königs Alsonso. Die spanischen llicpublikaner haben den Beseht zum Lvsschlagen ausgegeben und man erwartet daher in der allernächsten Zeit einen blutige» Partei- saiiipf. Unter dein Vonvande» daß der Minister das Land pcrrathen habe, stürmen die Republikaner gegen den Tliron selbst an. Die „Zukunft", daS Organ der Republikaner (Zorillisteist. veröffentlichte cnicn. Artikel, überschrieben: „Nieder mit den Bcrräthern", der al'o anhcbt: „Die öffentliche Meinung klagt die Regierung dcsHochvcrraihcS an. Tie Furcht drängt dieselbe, die Stimme der Gerechtigkeit zu ersticken, die wir von Neuem ertönen lassen. Sie weiß, waS ihrer wartet: der Tod und die Verachtung. Uns dagegen erwartet der Triumph unserer Ideen und der Ruhm, kür die Integrität und die Ehre unsercö Vaterlandes den Tod zu finden I" Ten Tod wollen die Herren Republikaner nun zwar nicht sin» den, aber die Herrschcrgewalt. Doch ist dies die Sprache, welche aut die Spanier, die große, dröhnende Worte lieben, Eindruck macht. Kenner des spanischen VolkscharaktcrS spreche» sich dahin aus. ohne Blutvergießen könne cS schon deshalb nicht abaeben, weil jede Ne gierung, die sich am Ruder erhalten wolle, dem Volke handgreifliche Beweise ihrer Stärke, sei es auch nur mittelst Niederschlagens einer Empörung, gegeben haben müsse. Daher ist der Ausbruch des Bürgerkrieges in Spanien stündlich zu erwarten. Tie Karolmen- siage selbst wird für bcigclegt angesehen. Die neueste Note der manischen Regierung erfüllt betreffs der Pöbelexcesse in Madrid alle Forderungen Deutschlands. Wir werden den Spaniern auch iernerhin nichts Unbilliges zuniuthen. Charakteristisch ist cs. daß sich die Aufregung des spanischen Volkes durchaus nicht gegen die Deutschen, sondern gegen die Polizei und den König richtet. Bereits versuchte ein Pöbelhanse» das Madrider Schloß :u stürmen. Eil» Polizist wurde dabei durch einen Degenstoß ge- tödlct, der Mörder entkam unbehelligt. Den deutschen Landsleuten in Spanien ist bisher kein Haar gekrümmt worden und gern fügen wir diesen ritterlichen Zug dem üblen Charakterbilds hinzu, in welchem sich die moderne» Spanier gezeigt haben. Der Spanier unterscheidet zwischen der Politik des deutschen Reiches. die er für 'eiudsilig hält, und den Personen der in seiner Mitte lebenden Tcut'chen. Er ruft: Nieder mit Deutschland! aber nicht: Tod den Seitlichen! Ter stolze ritterliche Spanier ist also das genaue Gegenstück von dem so frechen als feigen Ezcchen, der die Freund- hbasi des dcitschcn Reiches benutzt, aber dem friedfertigen Deutschen den Schädel einschlägt. Bis letzt war der fremde Deutsche in Spa- lüm sicherer, als der eingeborene Deutsche in Czechovien. Dem Namen „Znlsikarpaß" werden die Leser wohl nicht so bald mehr in den Zeitungen begegnen. Darüber werden sie nusgetrauert haben. Tie sich an den Zulfikarpaß hängende afghanische Grcnz- siage ist nunmehr abaelhan. Rußland hat Alles erlangt, was es wünschte und England hat cs ihm zugestanden. Tie Afghanen er halte» einen 5 Kilometer breiten Landstrich zwischen beiden Znlfikar- passen, den Russen verbleibt der Ausgangspunkt dcS östlichen Passes mit allen Vcrbindungsstraßen. Dadurch erhält Rußland eine Stel simg. von der es jeden Augenblick, sobald cs ihm Passend erscheint, am Herat marschiren kann, ohne ernstlichen Widerstand befürchten ;u müssen. England wünschte allerdings eine Bürgschaft, daß solche russische Grenzübelschreitungen nicht Vorkommen; aber da Rußland eme solche Verpflichtung ablehnte: einmal, weil Das einer Groß macht unwürdig sei und sodann, weil es unter Umständen auch ein mal räuberische Afghanen aus deren eigenes Gebiet müsse venolaei können, so beharrte England nicht länger auf seiner Forderung. Die Rnlie in Centralasien ist also nach wie vor von dem guten Willen Rußlands abhängig. Das war immer so. Zügelt Rußland seinen Ehrgeiz, so wird die Well auf so lange von Beunruhigungen ver schont bleiben. Daß Rußland ans seine Eroberungspolitik verzichtet, glaubt kenr Mensch; aber ehe eS sie wieder aktrv aufnimmt, wird es sich erst dazu sammeln, seine Verbindungen zwischen dem Mitttcrlande und den weit nach Osten vorgeschobenen Posten besser sichern, Eisenbahnen für Trupvennachschübe durch unwirthliche Gegenden bauen und, wenn es glaubt zum Losschlagcn fertig zu sein, wird sich schon ein gefälliger Häuptling finden, der durch irgend eine Räuberei einen blutigen Grenzkonflikt herbeisiihrt. Darüber aber können immerhin schon einige Jährchen in's Land gehen. ird die Zeit nicht müssig verstreichen lasse», solidem "efcstigilnge» die afghanische Grenze vor dem der Arbeiter nicht in die Kassen der sozialdemokratischen Agitation Ließen, sondem in praktischen Zwecken Verwendung finden. Die Führer brauchen die Arbeitergeldec ober selber nöthig. Sie mus len cS sich aber eben gefallen lasten, daß sich die Arbeiter vie sach mehr um ihre eigenen Interessen, als die der Agitatoren küm merten. Jetzt erleben sie einen weiteren Verdruß, indem sie mit ihrer Vernehmung der Accordarbeit aus lebhaften Widerstand der Arbeiter stoßen. Die Accordarbeit steht schon lange aus deni Kerb holz der Sozialdemokraten, da dieselbe innerhalb der Arbeitertreise , selbst Ungleichheiten der Lebenslage schafft und dem Fleißigen und ! Geschickten höheren Lohn als dem Trägen und Ungeschickten ver bürgt. Die Accordarbeit liefert jeden Tag den Beweis, daß cs dem tüchtigen Arbeiter nicht unmöglich ist. vorwärts zu kommen. Daher der Haß der Sozialdemokraten gegen die Accordarbeit. In zwei Versammlungen lehnten die Arbeiter 2>,'» Agio. — Stimm»»«: Fest. — Wetter: Schön. Siet««». l«. Se»«.. »iachm. I Ulir. <«r,resdem-el,'. Selzen hölice. loco iNM-lSö.W, »r. Sevibr..Oktober lk>,vn. «r. Avrtl-Mai ik7.50. i»og«kn unveröndcrl, l»e» >28.00—13lM. Pr. Sept.-OItabcr IN.»», »r. April-Mai 115.00. Rübol unveriirdcri, Pr. Sepi.-Lclober 15,s>0. pr. April-Mai 17,00. Spirilno fest, loco 1IM, Pr. StiNcmdcr.Oktober Pi,00, pr. -iovember-Tecemder 1i',ii,. »r. April-Mai 1IM. Vetroleum loco 7,85. - , rgei . der Accordarveit eine Hetze fach im Schlo^er^ewerve vc einzuleiten , . vcibreitct und cs ist auch nicht gut abzu- sclicn. wie z. B. die Kiinstschlosserei ohne sie bestehen könnte. In der Schlosserversammlung erschienen kaum 80 Personen und in einer Mnnrcrvcrsannnlung kan, cs sogar zu Schlägereien, well die "Accvrd- arbciter nicht von diesem System lassen wollten. Es ist also bisweilen dallir gesorgt, daß die Arbeiter sich nicht von de» Agitatoren zu Maß regeln gegen ihr eigenes Wohl verleiten lassen. Tic Vernunft bleibt -Liegen» über die Sozialdemokratie. Lokales und Sächsisches. — In Berliner Blättern lesen wir folgende Mchricht aus un serem Köniashanse: Prinz Friedrich August, der älteste Sohn des Prinzen Georg vo» Sachsen, wird nach Beendigung seiner Universitätsstiidien in ein Reiterregiment, veruiulhlich bei es "ob ''oeoen^Re'Eiiin^i'iino > den in Großenhain garnlionirenden Hn'aien. eintretcn. wahrend sein n Tie R? ,dörli^ i . m^ >ü»ge,cr Bruder. Prinz Johann Georg, demnächst die Landes'chwe V'U' zu Meißen. St. Akra, besuchen soll. Es wäre das der c. Renkstrreleftrammt der..Dresdner Skachr."vo», lO.Septbr. Berlin. Ter „Reichsanzeiger" veröffentlicht amtlich einen am 4. Cept. von dein Gesandten in Madrid dem spanische» Mi nister des Auswärtigen übergeheuen Erlaß des Reichskanzlers aus Varzin vom 81. Ang., worin gegenüber der am 19. Ang. in Berlin übergebeiienVcnvalmrng Spaniens bezüglichderCarolinen- undPelew- Jnseln (letzterewestlich von icnciif dargethan wird, daß daselbst seit lau er Zeit zahlreiche deutsche er Herrenlosigkeit jener ^ che Handelsniederlassungen in Voraussetzung Jiiicln bestehen. Ansäisige Reichsangehörige Nach einer amtlichen Ermittelung bieten außer vorwiegenden denn mögt . , beständen in den fraglichen Ge Auch England wird durch Anlage großer Befestigungen die afghanische , Besuche der Moskowiter sichcry. Bis dahin aber ist Kunstpause in dem afghanischen Schauspiel cmgetreteii. Seitdem als Termin für die französischen Wahlen der 1. Oktober festgesetzt ist, nimmt die Wahlbeweguna in Frankreich ei» lciden- schgitlicheresTempoan. Sogar der jetzige Ministerpräsident, Brisson, sah sich gcnöthigt, eine Wahlrede zu halten. Besonders viel Er- wähnenswcrthcS bot sie nicht; die republikanischen Blätter bilde» jedoch eine sehr lärmende Claguc dazu. Die Monarchisten gehen den, Wahlkampfe gute» Mnthcs entgegen. Sie brauche» sich nicht sonderlich zu erhitzen, um den Wählern Ekel vor der republikanischen Staatssonn einzuflößcn; die finanzielle Mißwirtschaft, die Ver schleuderung der StaatSgelder, die Austheilung der Staatseinkünfte an die Nimmersatten Kostgär— die wirksamsten Bundesgeno Truck des RegiemngSapparates . „ ^ masten berhilrdert cs, daß das Land nicht der Republik den Rucke» kehrt. Eine eigen thümliche Erscheinung hat sich in der deutschen Ar beiterbewegung. speziell Berlins, wiederholt gezeigt, die Erwähnung verdient. Die hanvarbeitenden Klassen verweigern den sozialdemo kratischen Gedanken, unter deren Einflüße sic doch sonst stehen. stets dann Anerkennung und Gehorsam, sobald sie an ihrem eigenen Leibe die Eiitst ^ mit den vS^'zu Tage,' daß die Führer der Sozialdemokraten die Lohnbewcg »ng fast durchweg mit scheelen Blicken betrachteten, thci'ls, weil jeder versuch einer Verbesterung der Lebenslage der Arbeiter ans dem öden der fetzigen Erwerbsordnung eine« offenbaren Widerspruch von der Unverbesserlichkcit der gegen di« sozialeemokratisi en nur englische, aber keine spa nischcn Interessen. Tie kaiserliche Negierung wurde die "Anträge zurückgewiesen haben, wenn sie hätte glauben können, daß ein An spruch Spaniens bestände oder behauptet würde. Für eine solche Annahme fehlte jede Unterlage. Der Versuch des spanischen Konsuls in Honkong 1874, Amtshandlungen bezüglich der Carolinen vorzu- nehmen, sei durch die beifolgende dcuffchc und englische Note vom 4. März 1875 zurückgewiesen worden. Die 'Panische Negierung habe jene Verwahnina ohne Erwiderung cntgegengenommen und jeden Schritt unterlassen, dort Hvheitsrcchte auszuüben. Die kaiserliche Regierung sei daher berechtigt, die Inseln als herrenlos anzusehen und handelte im beste» Glauben, als sic befahl, die dortigen deutichen Haiidclsintercssen unter Rcichsschritz zu stellen- Tie kaiserliche Re gierung sei bereit, die Prüfung der spanischen Ansprüche aus dem Wege neniidscha'tlicher Verhandlungen einzillrsteii und sehe der Mit Weitung spanischer Rechtstitel entgegen. Falls eine freundschaftliche Verständigung nicht erreichbar sei, sei die kaiserliche Regierung bereit, die Entscheidung deni Schiedssprüche einer beiden befreundeten Macht zu überlassen. Tie Frage der bisherigen Berechtigung und Ausübung der Hoheitsrcchte über die Carolinen sei nicht von der Bedeutung für die kaiserliche Regierung, um von den versöhnlichen und siir Spanien freundschaftlichen Traditionen der Politik abzu- weichen. Berlin Tic dem BundeSrath ziigeganaenen Ausführungen des Börscnsteucrgesetzes bestimmen: Die Landesregierungen haben 'estznsctzcn, für welche Waaren Tcnninvrcisc nvtirt werden. Der Verkant der Schlußnotensoriinilare und die Abstempelung der Pri- vatsormulare soll schon vor dem 1. Oktober beginne». Kopenhagen. Der deutsche Aviwdampker „Blitz" kollidirte Nachts "/> Meilen vom Leuchtschiffe entfernt bei Kodbcrgruiiden ampser „Ankland Mannschaften zu Meißen, Lt. Akra, besuchen soll. Es wäre das der erste Fall, daß ein Königlicher Prinz von Sachsen ein Gminiasium besucht. — Ter königl. schweb. A r t i l l e r i e »H a u v t m a n n, Herr Oscar F o h »s o l> n , eure echte norinaiinische Hüncngeslal!, der aus ein Fahr zur Dienstleistung beim 1. Artillerie-Regiment.' commandiit ist. würbe zur Beimohnnng der großen sächs. Eavglcric- Divisions-Manöver conimaiidirt. — Es wird jetzt der 10. Nov. als der Tag der Einberufung des sächs. Landtags bezeichnet. — Das Vsannensi ieler Blau rar den werk seierle am 7. d. das Jubiläum seines 250jät»igen Bestehens. Das Werk Jahre 1685 von Veit HanS Schnorr in Schneeberg ist im scheidenem Um'aiige erri welcher sofort des „Ankland" ist , . . n »r ve- „ ckstet worden, hat sich aber zu einem Etablisse ment entwickelt, dessen Bedeutung für die dortige Gegend, narnent- lich seit der in den 40er Jahren dieses Jahrhunderts slatlüesundencil Coiisolidatioii der drei Privatblausarhenwerke zu dem eil»'» in Pfaiinenstiel, eine nicht geringe ist. Die Feier beehrte Herr Friicmz- liiinisler von Köuneritz durch seine Gegenwart. Während des Fesl- aktus beglückwünschte derselbe Namens der Regierung das Werk, mit welchem die Regierung stets in angenehmen Beziehungen ge standen habe und dem unsere vaterländische Industrie nicht zum geringen Theile ihren Weltruf verdanke. Deshalb habe Sc. Maj. der König auch geruht, dem Vorsitzenden des PrivatblaufarbcnwcrkS- vcreins, Tomprobst Tr. Wendtcr. das Eomthnrkreuz 2. Kl. des AlbrechtsvrdenS und dcnr Hüttensteiger David Ernst Uhlemann das Alvrechtskreuz zu verleihen, habe ferner das königl. Ministerium des Innern die Arbeiter Karl August Leidiger «en. und Friedrich August Weiß durch Verleihung der großen silberne» Medaille für Treue in der Arbeit ausgezeichnet. Nach dem AktnS besichtigte der Herr Minister die anläßlich der Jubelfeier veranstaltete Aus stellung von Blausarbenivaaren und anderen Produkten des Etablissements. — Vor einer recht zahlreich besuchten Wählerversammlung entwickelte vorgestern Abend im großen Saale des „Tivoli" der Landtags-Kandldat der vereinigten Konservativen. Reformer und Christlich-Sozialen für den 1. slüdt. Wahlkreis, Herr Stadtver ordneter G l ase rm e i stc r Wetzl ich, sein Programm. Seine Rede unterschied sich sehr zu ihrem Vorlhcil dadurch von vielen anderen Wahlreden, daß der Herr Kandidat verschmähte, leinen Wählern daS Plane vom Hinmiel herab zu versprechen. Er gestand offen ein. Laß er »och ein Neuling am politischem Gebiete > lei; er müsse sich demnach mit dem Versprechen begnügen, gewissen haft von Fall zu Fall zu puffen. Wenn aber das Handwerk be treffende Fragen im Landtage erörtert iverden sollten, dann werde er aus seiner Erfahrung heraus thatkräitig an ihrer Lösung mit arbeiten könne», denn er habe die ihm angebvtenc Kandidatur Haupt sächlich aus dem Grunde angenommen, damit auch das Handwerk im Landtage eine Vertretung habe. Auf's Neue hatten die rechts flehenden Parteien durch seine Ausstellung bewiesen, daß sie ein Herz für das Handwerk haben, während die liberalen Parteien sich nie um dasselbe gekümmelt hätten, eS sei denn 8 Tage vor den Wahlen. Gerade der liberalen Geietzgebuiig habe man die jetzigen wirthschaftlichen Mißstände zu verdanken, sie habe eine Frechei! gebracht, die in Wirklichkeit eine Zügellosigkeit sei und den Gcld- nnd Waarenwncher groß gezogen habe. Er werde stets dafür ein- trete», daß diese Mißstände auf gewerblichen! Gebiete beseitigt und der Herrschaft des von den liberalen Parteien begnnstiglcn Gcoß- kavitalcS Schranken gesetzt würden. Tech auch als Burger unserer QUINNS "f, vl?m rrcuo «Kattegat) mit dem englischen sank, lieber das Schicksal der noch nichts bekannt. Agram. Der Adjunkt deS Mitrowitzer Bezirksgerichts, Saj- iwvic, wurde mittelst Schusses durch ein Fenster ermordet. Das Motiv z« dieser Tbat ist noch unbekannt. Madrid. Ter „Eorrespondencia" zufolge Zollte im heutigen Ministerrathe unter den» Vorsitze des Königs über die Form der Deutschland zu gebenden Gcnugthuung beschlossen werden. Paris. Ter spanische Deputirtc Marquis Pidul, Vater des Ministers. sagte einem Redakteur des „Ganlvis": Die Lage in Spanien war höchst bedenklich, ohne das energische Eingreifen der Regierung würde der General Salamanca ein Pronunciamento in der Armee veranlaßt haben. Nunmehr ist nichts zu befürchten, und der spanisch-deutsche Konflikt kann schon jetzt als geregelt betrachtet werden. — Madrider Meldungen zufolge verbreitet Vas spanische Kabinet eine Antwort ans die deutsche Note vor. welche obwohl versöhn lich gehalten, die Rechte Spaniens aus die Carolinen geltend macht. In der öffentlichen Meinung des Landes besteht eine Abnciaung, die Frage einem Schiedssprüche zu unterwerfen, ohne aberden bezüg lichen Vorschlag Deutschlands absolut zu verwerfet». Der Polizci- infpektor in Valencia, welcher verfehlte, das deutsche Komulat gegen die Angriffe zu schützen, ist entlassen worden. Berliner Börse. Der Besuch war angesichts dcS hohen jüdischen Festtages äußerst schwach. Das Geschäft war gering, die Kursschwankungen unbedeutend. Spekulative Montanwerthe hoben sich aus bessere oberschlesische Eisenberichle,ferner auf feste Glasgower Notirunac» hin. sowie günstige Dividcndcnbcrichtc für Boclnimcr Guß n»o Bochiimcr Union. Deutsche Bahnen waren abgeschwächt. Von österreichischen hatten nur sog. Ewortbahnen einigen Verkehr. Bauten und fremde Renten waren recht still, aber fest. Im Kassa- ^ gedockt der Herr Kandidat zu thim. verkehre waren Bahnen fest und Banken abgeschwächt. von Industrien " " waren Cementaktlen aus Gerüchte verschiedener Kanal- und Wasscr- neubailtcn, sowie chemischer Fabriken und Brauereien anziehend. PrivatdiSkont erhöhte sich aus k?.«. Sr«„r»«r« 1«. s«»tci»»rr. ckrerm M".. L,<n>«1ba«a —. liom- »«r»k« «attzler —. <k,,ptcr ««' ipr-c. Unq-r. G-ldrcnte . rwc«nt» —v LarmftSdtrr —. StUI. ««» ». 1». «c»«br. Credit 287M. B»«„ödadn —e»mbarden . «»rdweftd«»,, —. «olizicr —. U»,ar. Credit -. Ungar, «old SS..N. Still. » « r»«. >0. S-dtdr. Schl,», «entr 8l.W. »Melde IVSuN. Italiener M/S. «taa»»»ad» MHO. Losdaeden S8»M. d». «rioritite» Spanier S7.0Z. «»Idrrnir«gyPirr W,«v. Ottomane» -18-». Fest. I». Sr»t»e »««. u Udr >»«>». Canfol» ,873rr Nullen »>->. Italiener»», koabarden U>.„. Liefe» l«»„. 1»r»e. fnn». «linertkaner 1A'/.. «»»»,. Ungar, «vldrrnt, «>,» vkftrrr. «aldrente 8». «reu». Caul-l« schönen Stadt werde er die Interessen derselben zu vertreten wissen, wozu sich in der künftigen Session des Landtages reiche Gelegen heit bieten werde, da große Zuschüsse für großartige "Neubauten in Dresden gefordert werden würden. Wie er sich hierzu stellen werde, könne man am besten daraus schließen, daß er als Ltadlverordncter mit unter den Ersten für die TurchbrucliSprojckte einqctreteir sei. All zeit werde er auch für die Rechte Sachsens und der Krone eintretcn, dabei jedoch nie vergessen, daß er ein Deutscher sei. Tics zu bctliätigcn. werde sich ebenfalls »n Landtage Gelegenheit bieten, wo man bedacht sein müsse, der czechischen Invasion cntgegenzutrcteir. Zum Schluß be tonte der Herr Redner unter dem Beifall der Versammlung seinen christlichen Standpnnki. Als Christ, als Sachse, als Bürger unserer Vaterstadt, als deutscher Handwerker werde er die Prinzipien der drei Vereine, die ihn als Kandidat ausgestellt, stets Hochhalten, weil diese allein die staatserhaltcnden seien und Moral und Sittlich keit, wie die ganze Ziikuiist des Volkes auf ihnen beruhe. Nachdem die Versammlung ourch anhaltenden Beifall ihre Zustimmung zu dem Programm zu erkennen gegeben, dankte sie, einer "Aufforderung des Herrn Sckmlrath Heger entsprechend, den» Kandidaten durch Erheben von den Plätzen. Bis hierher Halle ununterbrochen Ruhe geherMt, obgleich zahlreiche Sozialdemokraten anwesend waren. wurde. Bald entwickclte sich ein ziemlicher Tumult. Eine cuizige Interpellation kam zur Beantwortung. Dieselbe lautete: „Was gedenkt der Herr Kandidat zu thun, uin dem Elend der Arbeiter- Massen abziihelstn?" Herr Wctztich erklärte, das; i gerade setzt die weiiiaste Berechtigung für dieses sozialdemokratische Schlagwort rnistiHt. ' nn noch niemals batten Regierung und Stünde den "Ar beitern oi> so bereites Ohr geschenkt wie jetzt, wo mau die Kran!?»- und Unfallversicherung geregelt habe und wo Staat und Kom munen bestreb! seien, eie "Abgaben von den minder Bemittelten auf die Wohlhabenden zu wälzen. "Nachdem der Herr Vorsitzende noch mitgetheilt, daß bis jetzt sich Herrn Wetzlicli bereits «M Unter schufte» gesammelt seien, schloß er mit einem Hoch aus Se. Maj. de» König die Versammlung. Temonstrircnd blieben hierbei die Sozial demokraten sitze». Die allgemeine Entrüstung der übrigen "An wesenden gab sich sofort in lauten Rufen kund, welche die Ent fernung der Störenfriede forderte». Es dauerte auch nickt lange, so waren sie sämmllich auf dem geradesten Wege an die Luft belörder' woraus sich der Saal oNmäLli» leerte. 0> ssse-;s-sm»g/n vi 'N>»"I»>sg V r)!i>>WU8 ziezsuv-sflunjgrisiuug^
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