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Dresdner Nachrichten : 11.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188107112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810711
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-07
- Tag 1881-07-11
-
Monat
1881-07
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.07.1881
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Vrvsäon 1881. «rlitrtm ivglich Irül, 7 Uhr tu ter Srpedttio»: Mactenftrasie lS. t>loiinence»IsVret» Vtertelitihrttch L Mark k-0 Ptge., durch dir Post 2Maik7LPsae Numm lÜPsg«, »ufiage 37000 Srempl. siür die »tltitgal« eiiiaetandter Mo- nusirtplc luachl sich dir Redacllou nicht verlundtnn. »imconce» siir uni »ehmrn an: Dir Annoncrn-Bureanx v.igaale»- siel» » Vo-Irri — «»»als «Utosie: — lau»« » «am».; — A,»>aII»en»a»k: - «. Mull«» sn «öliih: — l»«l>. «ltft in Moqdeduro! — 3. Marck » «o. tu^alik! — »teluee licHamducz 26. -In^n ^rmx. 8ns»ra>k werden Manenjirohe i > bl- »inchrn .7 »>>> onoenomuirn, Lnnruaos biö MMagc-ttilttr. I» Vicustadl »ul» an Tr?vl1>cnta^en: sjr. It jiraaiie Nr.lu. N adjin. Mir. — >t cinspnllific PciilFeU»' kcnur l'» ^lnaciandt:!0 Ps§r. Eine t^aiantie fiir das nnchjl taglste Erichfincn der Inscrare wird nicht ge flkbeli. 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Theriiiomclroqr. ». »icaum.: Tcmv. ° A., s niedr Temv l"7rt.. lic-riisic deinp. l8 0'Ni. Wcil-'tJind. -»lmuicl vederki. Rege». ' Aussichten für dcn 11. Juli: Veränderlich, vorwiegend bewölkt, Temperatur ziemlich dieselbe, leichte Niederschläge. Montag, II. Juli. Dresden, 11. Juli. — Sc. Majestät der König bat sich vom Jagdschloss Rebeseld nach Pillnib begeben, nachdem er in Dresden Regierungsgeichäfte erledigt batte. Jbre Majestät die Königin reiste »ach Pillnitz aus einem Umwege, indem sie den Kamin deS Erzgebirges nach Aölsinen binuntersticg, in Teplitz mebrstündigcu Ausentl-alt nahm und über Bodenbach iurückkebrie. — Die beiden jüngsten Söbne Sr. K. H. des Prinwn 5)eorg, die Prinzen Mar und Albert, sollten, dcn getrosscnen Dispositionen zufolge, beute nach dem sich durch so vorzügliche klimatische Ver- bältmsse und als ltzustkurort nuszeichnenden Schandau über- siedcln. Die prinzlichen Knaben iverden in der reizenden Villa Carola wohnen, hingegen stärkende Stablbäder in der benachbarten, am Sonnabend erst erössnetc» neuen Familie» Pension Eluisisana nehme». Dieselbe wurde am Sonnabend ervssnct und eingeweiht. Herr Hotelier Scndig hat mit dieser letzteren Villa ein Etablisse ment geschlissen, das ein wahres Illuster an praktischer Raum- eintbeilung, im feinsten (Keschinackc und tbeilweisc mit wirtlich fürstlichem Lurus ausgcstattet ist und seines Gleichen kaum in Deutsch land haben dürfte, lieber die Eröffnungsfeier derQuisisana tragen wir morgen ein Mebrercs nach. Suisisana hcisit auf deutsch: ..Hier wird man gesund". Blag sich dieses Motto an dem kleinen 1'azarus, dem kranken Prinzen Albert, bewahrheiten. — Der Polizeidirektor von Leipzig, 1)r. N ü der, siebt sich zur Veröffentlichung der Erklärung veranlaßt, daß sein Gesuch, ihn oon seinen, Amte zu entlassen, in keinem ssusammenhange mit den neuerlich von Leipzig aus erfolgten Ausweisungen von Sozialdemo kraten steht. Der »Stadtrath hat das EntlassungSgesuch 1)r. M- oerS genehmigt. — Ein schönes Fest war cs, welches am Sonnabend die weltbekannte Steingutfnbrik Villcron u. Bo ch ihrem zahl reichen Arbeitspersonal zur Mjäbrigcn Jubiläumsfeier ibreS Be stehens in Dresden gab. In den für solche Zwecke so prächtig ge eigneten Lokalitäten des Linckchchen Bades waren sie festlich ver sammelt, die 1M1 Jünger und Jüngerinnen keramischer Arbeit, gescbanrt um ihren von Mettlach bierbergeeilten Ehes-Prinzipal, Kommcrzienrnth Boch, um ihren hiesigen Tircctor 1>r. Willens fammt den Eucss und Vorgesetzten der einzelnen Branchen ihrer Arbeitsstätte, denen eine Anzahl Gäste, von denen wir nur die Herren Bürgermeister 1>v. Nügcr, Ncichstagü-Vieepräsidcnt Acker mann , die Hosräthe Or. Grösse und Grass, Jnspeetor Sicbdrat, .Handelskammcrsecretair Steglich, Kommcrzienrnth Scheller re. nen nen , sreundschaftlichst zur weite standen. Das Jcst wurde um li Ubr zffachmitlags eröffnet durch großes Gartcn-Eoncert der Etirlich'schcn Ntilitär-Kapellc, Begrüßung des .Herrn Kommcrzien- ralh Boch ini Namen des gesummten Personals durch Herrn Kas sner Mohr, woraus Herr Musikdirektor Ehrlich einen JubiläumS- marlch intonirtc, welchen sämmtliche Arbeiter durch Erheben von den Sitzen und mit Hochs begrüßten. Hieran schlossen sich Spiele im Jreie», Luftballonsteigen, Eoncertmalen ?e., biS denn gegen 7 Uhr die Trompetcnsanfare zurTalelrief, welche nichtwcnigcrwiclWLEouvcrts umfaßte. "Nicht allein der große Saal war gänzlich gefüllt, man mußte auch noch zwei Ncbcnzeltc in Anspruch nehmen, um Platz zu schassen für die kulinarischen Genüsse des Herrn Linckc, welcher an diesem Tage ein Nie ist er stück der Beivirthung lieferte. Dir Taselredcn erössnetc Herr Bürgermeister Or. Rüger mit einem stür- innch begrüßten Hoch auf Se. Maj. König Albert, worauf Or. Willens die Zinna Villcro» u. Boch feierte, waS eine höchst in teressante Gegenrede des Herrn Kommcrzienrath Boch hcrvorrief. Olenannter schilderte die bescheidenen Anfänge >ciner EtabliffementS, wie fein Großvater im Elsaß als einfacher Zormcr in seiner Wohn stube in der Arbcitsschürzc seine ersten keramischen Studien machte und das Produkt seiner Hände in einem Lchmofen unter einem Baume selbst brannte. Treue Arbeit und rcgcS Streben segnete dcn Zortgang seines Geschältes, welchem heute als Generaldirektor ein Urenkel vorstelff. Renn Boch, der ebenfalls in Mettlach a. Rh. domieilirt. Die Firma Villcrou u. Boch besitzt 8 ähnliche große Zabrilcn wie hier in Dresden, ihre Maaren beherrschen ohne er hebliche Coneurrcnz dcn ganzen Eontinent und vertheilen sich fast über alle Wclttheilc. Der Herr Redner feierte die Dresdner als Mustersabrik, znrückblickcnd aus die vollständig widcrlegtenBesorgnisse, welche die Behörde vor 25 Jahren seinem arbeiterrcichcn Unternehmen entgegensetzte. "Mit herzlichen Worten und einem Hoch dankte Hr. Boch seinem gelammten Personal mit dem Wunsche, daß das ungestörte, nie durch Lohnstreiiigkeiten getrübte Verhältniß zwischen Arbeit- Geber und -Nebmer fernermn fortbestebcn möge. Hr. Kassirer Mohr ließ die Gäste als Zermen des Jubels und der Eintracht im Arbeitcrpcrsonal leben. Hr. Kommcrzienrath Schelle übernahm den Dank der Gäste und toastete auf die Harmonie der gemeinsamen Tliätigkcit. HandclSkammersekretär Steglich feierte die Firma als Begründer und Förderer der Dresdner Industrie, Buchhalter Charles, der Direktor Willens und Personal-Vorstand Hasse in recht hübschem Vortrage die Beamten. Einen sehr beifällig aufaenommenrn Vor trag hielt Hr. AnstaltSarzt 11r. Starke^ humoristisch die Frauen be grüßend als Diejenigen, welche der wtcingutfabrik durch häufiges Zerbrechen der Geschirre dcn meisten Nutzen und indirekt also das heutige Fest geschaffen hätten. Er schloß mit dcn Worten: „Möchten unsere lieben Gattinnen und Christeln aus diesem mit so viel Glück betretenen Wege fortsahrcn." Zwischen dcn Taselredcn ertönten die Münncrchöre des Fabrikvcrsonals, ein kleiner Äcigcnvirtuoü aus dem selben fand wohlverdienten Beifall, im Garten gab ein intelligenter ".Rann ans dem Personal einen reizenden Eucluü Nebelvildcr mm Besten, von denen ganz besonders schön die Portraits unseres Königshauses hcrvortraten. Dcn Ucbergang zum Ball bildete ein Festaktus, welcher von Hrn. Maler Zcntzius, dem selben, welcher die sinnigen TranSparentbilder gemalt, inszenirt war. Inmitten des Saales stand ein imitirter Brennofen, welchen mehrere rußgeschwärzte Männer in Brand setzten und be dienten. Ein Explrcator, der redegewandte Herr Moritz, gab unter den Klängen der Lumbye'schen Traumbilder die praktisch-technischen Erklärungen. Aus die Meldung „der Ofen ist gutgebrannt", und nachdem als Probe die „Montre' hrrausgenommen war, erklang nuS Tausend Kehlen ein „Nun danket alle Gott!" Der Ofen wurde „eingebrochcn" und heraus kam als erstes großes Objekt eure Votivplatte mit eingebrannter Malerei, die Industrie darstellend, die den, Chef-Prinzipal, Herrn Kommcrzienrath Bock, durch Frl. Wil lens überreicht wurde. Darauf entnahm man dem Ösen 8 prachtvolle Geschenke, Vasen und Kaffeeservice, für die 25jährigen Arbeiter- Veteranen , deren Einem sein spezielles Personal »och eine schöne Remontoiruhr verehrte. Tausend von kleinen Schälchen m,t be züglicher Inschrift wurden nun dem Ofen entnommen und von dcn schönsten Mädchen der Fabrik den sämmtlichen Anwesenden zum Andenken überreicht. Kem Äihton störte daS herrliche Fest, die Leichenkammer blieb unbenützt, die Freude am Glücke deS Augen blicks fand erst am frühen Morgen ihr Endziel und fröhlich und gestärkt zu neuer Arbeit zogen die Schaaren ihren Heimathsstätten entgegen- — Tic Ausschreibung einer L o k o m o r i u en l i e s e r u n g ist allgemach etwas recht Seltenes geworden. Jetzt schreibt aber die Generaldirektion der sächsischen Staatsciienbnbnen die Lieferung von 5 Gülerzngslokomotiven aus zum ersten Male seit mehreren Jahren. Der Submissionstermin ist am 2-',. d. M. — Erfahrene Jäger prophezeien dieses Jahr eine recht ergiebige Hasenjagd: hingegen soll cs mit den R c b h ü h n e r n etwas mehr hapern. Wenn man durch die Fluren streicht, springen viele Lampe's auf, während Völker Hübner viel seltener ausschwirren. Bei der jetzigen Jagd auf wilde Ente» klagen manche Jäger, daß sic gar nicht ..halten" wolle». — Am Freitag Abend ist das gcsammte Personal der hiesigen s o z i a l i st i s ch e» Druckerei von H. Z u m b u s ch u. Eo. ver haftet worden. Der Grund der Verhaftung ist die fortgesetzte Her stellung und Verbreitung des kürzlich erg von der lönigl. Krcis- hauptmaunscliast Dresden verbotenen Landtags Wahlaufrufs. — Tic Schäden und llnglückssälle, die das Mittwochs- Gewitter angcrichtet, sind viel bedeutender, als es anfänglich schien und immer tauchen neue Unglücksbotichaften ans. So hat dasselbe in den Ortschaften Jauscha, Niedersrohna, Mühlau und Kausungen bei Pcnig auch durch starken Schlosscnfall die Fluren arg beschädigt. — Pros. Muth's S pr a ch - E o l l cg iu in befindet sich jetzt wieder in demselben Hause, gegenüber dem Victoria-Hotel, in wel chem cs 1885 gegründet wurde. Das Institut am Altmarkt bleibt nach wie vor mit den nämlichen rü'Iirkrnstcn, sowie unter der seit herigen Leitung sortbestehcn. Die Beibehaltung der central gelege nen Räumlichkeiten am Altmarkt geschieht namentlich zu Gumten der Herren Offiziere und der Kaufmannschaft. Tie vermehrten Räumlichkeiten der Anstalt gestatten nun wieder Aufnahme einiger Halb- und Ganzpensionäre. — P o I i z c i b e r i ch t. Auf der Scbäserstrafic warf in der Nackt zum Sonntag ein Arbeiter mit Steinen nach den Fenstern der Wohnung seiner Ehefrau, welche ihn nicht herein lassen wollte. Der dazukommcndc Wächter verbot ilnn dies, Jener hörte aber nicht auf und als er angehalten wurde, widersetzte er sich und schlug den Beamten. Vier andere Leute, deren Persönlichkeit später sestgestcllt wurde, unterstützten dcn ErcevciNen und verübten eine nicht geringe Storung der Nachtruhe. Nur mit Hilfe einiger bereitwilliger Zivil personen und eines Wohlfahrtspolizcibcamten wurde es möglich, den auf der Erde liegenden und um sich schlagenden "Arbeiter cm porznhebcn und zur nächsten Bczirkswache zu tragen. "Am Sonn abend ist cs gelungen, derjenigen Frauensperson habhaft zu werden, welche während der letzten Wochen eine große Anzahl hie siger Einwohner, bei denen sic sich ohne irgend welche Legitimation unter falschem Namen cinaemictlict, in außerordentlich rafsinirter Weise um Sachen bestohlen und bez. betrogen hat. Tie Be treffende war vor ihrem Erscheinen in Dresden erst aus der Straf anstalt entlassen worden. — Gestern früh in der 4. Stunde haben zwei ehemalige Matrosen in einer an der Frciberger Straße gelegenen Restauration einen argen in Tliätlichkciten auSgearteten Streit mit anderen Gästen veranlaßt. Einer der letzteren hat da bei eine stark blutende Kopfwunde erhalten. Tic beiden Excc- dcnten wurden, nachdem der Wirth Anzeige erstattet batte, sestgenöm- mcn. — In einer Schäntwirthschast der inneren Stadl ist am Sonn abend ein als Gast anwesender Maurer nach vorausgegangcncm Wortwechsel von einen, Genossen imt einem gestillten Bicrglaic über den Kopf geschlagen worden. Das GlaS zersprang in Stücke, der Getroffene brach zusammen. Er wurde alsbald in der nahe gelegenen chirurgischen HilsSflation verbunden, der Urheber der Verletzung aber verhaftet. — Aus der Leisniger Gegend. Der RavSschnitt hat bei uns begonnen und verspricht dieie Ernte eine reichliche zu wen den, sowohl an Quantität und Qualität. Die Heuernte ist trotzdem, daß dir Witterung zu Anfang etwas unbeständig war, glücklich cin- geheimst und daS Futter ist von ausgezeichneter Güte, wenn auch stellenweise etwas an der "Menge schien sollte. Roggen steht gerade in hiesiger Gegend ausgezeichnet, obgleich hie und da das iLckloßenwettrr dcn Ertrag etwas geschmälert und der eisige Nord wind während der Bluth aus manchen Stücken einen kleinen Kör nerausfall erwarten läßt. Weizen hat gut geblüht und obgleich der selbe der vorjährigen Ernte nicht ganz an lz'ängc des Strohes gleich kommen wird, so wird doch keine große Differenz zu erwarten sein. Gerste steht stellenweise dünn, andere Orte aber auch wieder, zunial auf Rittergut Leipnitz, ausgezeichnet. Hafer scheint dicS Jabr krank ein und mag die Ursache wohl an dem Saatgut liegen, er 4 klein und verspricht, da er durch Hedrich und anderes Un kraut überwuchert wurde blühen auSarzeichn Flach« sah lang« h ^ und «arme Witterung ist derselbe riesig «uoorgcschoffen und scheint eine hübsch« Ernte »u versprechen. Kartoffeln und Klee stehen se' üppig und bat die wahrhaft tropische Hitze hierzu daS Möglich« bei« «tragen! doch möchte der zweite Schnitt beim Klee bald ein Bis en Regen haben. Kraut > etwas zurück, weil sich »rächte. Obst wird in diesem „ wie Birnen, mancher Orte auch Pflaumen leuchten durch das Laub. Die Weinstöcke sind fast durchgängig mehr oder minder erfroren und werden wohl keinen Ertrag liefern. Ebenso sind die zeitigen Gurken alle weg, und nur die iiachgcstccktcn scheinen sortzuwachscn. (Gutsbesitzer Priemer in Kuckeland.) — Am Freitag waren die Sozialistcnsührcr Bebel und Hascn- clevcr in Wurzen; cs scheint, zum Zweck längerer Niederlassung, wenigstens hat der Letztere eine Wohnung auf längere Zeit ge- miethet. Die Nähe Leipzigs mag Wurzen für die Herren wichtig machen. — In Plötzen bei Löbau brannten am 8. d. zwei Häuser — die Besitzer sind die Herren Bartto und Loser — vollständig nieder und zwar soll der Brand durch einen Knaben angcstistcl worden sei». Der 27 Jahre alte Sohn des vorm. Archidiakonuü Schanze in Mittweida, semcs Berufes nach Apotheker, hat bei Neusorge in der Zschopau wegen langer körperlicher Leiden dcn Tod gesucht und gesunden. — Am 8. dS. erfolgt« in Leipzig eine zweite Ausweisung oon Sozialdemokraten; dieselbe traf 12 Bewohner der Stadt und Umgegciid. » der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag wurde von einem GÜtcrzuge auf der Bahnstrecke zwischen Löbau und Wendisch-! paulsdors ein älterer Main» überfahren und sofort gctödtct. i während deS Schießfestcs in Zittau haben die Sozia-! listen ein Flugblatt mit der Uebcrschrist: „Die Herrschaft der Vcr-: brecher" in Tausenden von Exemplaren in die Häuser, aus die Straßen und Plätze geworfen und sonst wie verbreitet. — La»daerlcht. den N. InU. Gtrallainmer II. 0 Uhr La»vt»erz»ndiimg! Mrn bcn r«üte:„i«>llcr Wenzcl Heinrich Hcnllchcl an» SI»Kü nn» de» Hnnl-arl-ciler Willicln, Jul»,» t'oucr au» Oilxrndau weae» volliudcicn und «erluchicu venug» und Pechilsc. IIU, gcaen Rosine Mart« Dünger uicqen Betrug» >8 gegen den Agent Hugo Mort» Behren» ,«» Echönleld, de» Handarbeiter «oillted Jungrichter au» : Schmtt kraut und Runkeln sind in diesem Jabre h fast durchgängig Pfianzenmangei fühlbar diesem Jahre reichlich ; denn sowohl Aepsel 10 der Hol>k»t>olin. WNHclinmc vcrcNci. Bcl»cn> grd. Lchuudi und dir Tiddlrnn Finnzidiu »rrcdkl. Tdnm'kiiic grd. Hoimann and Grdiic»l>alil urgcn cnifachcn und ichwcrcn TtedsiaiNS und bez. Hehlerei. GIbfföke in Dresden. Ist. Juli, Mittags: !)«> Cent, unter 0. — Pariser M o d e n b r i e s sei» 8. Juli. Meine isicucle Hermanee! Wie Bieter Hugo, der Schepscr des lAivinmu gui > >t unv Zola der pövo »c>I>Ic> des Ässanioirc sich um dcn Lichlcrraug sinticii. ohne im cigciiliichslc» Sinne zu toiilniriicii, so wctleiiclii jctzl zwei Nouvcauiöcs der Weit Beifall abzugcwiniic». Es wird ihnen genau s-. ergehen, wie den beiden Männern, deren Phantasie iu'L Uiigeheueilichc flog, uni von dort »och mit einer UcdcUrcibniig zurüstznkchreii: ina:. wird von zwei lriidcii Sachen iininer die wählen, welche am leichteste» zu überspringen ist, d h. in Bezug ans die Mode angewcndct: man wird der Neuheit dcn Vorzug geben, die der übrige.» Toilette nicht sährlich werden kann. Es handelt sich »m nichts gcliiigcrcS, als dcn mit vielem Geschrei und lugciidiamer Entrüstung verbannten Rcijrotl und eine corsclähnliche Micdcriaille, die an Kaibarina von Medici» er innert, wieder einzusübrcn. Ersicrer soll allerdings in neuer Gestalt, weit entjcriit von dem srühcreii Uinsangc, entstehen ; er soll nichts weiter sein, als eine luftige Tricotage. in die lhcilweisc seine Lrahtsäden so geschickt verwebt sind, daß sie weder dem Auge, noch dem Gefühl be merkbar werden und dem Klette immer noch gestatten. Ilcine Fallen zu schlagen. Das Vordcrtheil diese» gewebte» NccleS ist wie ein Tablier geformt, dem srlgt ein ganz anschmiegendc» nur aub Bläschen, die mit rosa, blauer, auch weißer Seide nmcrlegl sind, bestehendes Seileittheü und rückwärts eine mit kleinen Volants besetzte Bahn. Ringsum erhält der Nock in einer Höhe von so Elm. einen reichgcstictle» und gefältelten Volanl, oder einen Slreisen püssirter Spitzen, der angeknöpsi wird Für den Sommer mag dieses Ärraiigemcnt augcnehm sein, aber cs ist doch immerhin bcklagcnswerlh, daß die schlanke Form verdrängt, dem ästhetischen Sinn in's Gesicht geschlagen wird. LcdcnsaUs erhält die Figur durch da« allerdings mir allem Raffinement koiisttuirlc Gestell etwa» marionctlenhailcS und cS giebl doch walulich schon genug Mario netten in der Gcscllschast. Noch mehr erschaffe», heißt sündigen L in Zola, der die Mensche» zu willenlose» Puppen der tzcidenschaslen stcinpelt, wen» er sie auch höflich dazu cinlatct und mit de» Früchten seines genialen Hirnes bcwinher. — Die zweite Neuheit — eigentlich ist sie gleich der ersten nur ein „tompi pL88»tt", Wad inan aus lieber tzangc- wcile wieder herausgclramt hat — ist gefährlicher, sic ist das Produkt der kciizeulrirtesteu »ivketteric und vernichtet mit einem Plate da« „orrekot", die Haupltugcnd aller Französinnen. Deute Dir zu einer durchsichtigen Taille von weißem oder hellfarbigem Meussclinc, die dirctr mit dem Nocl angelegt wird, ei» bis unter die Büste reichendes, riici- wärtS gleich hohe», vorn und an dcn Seite» ausgehobltcs, über dcn Hüften riindschließcndeS Mieder von bniilcr Seide, mir Blnmc» bordirt und Spitzen besetzt, das durch seidene Schnüre und Ncsselslifte zinammcil- gehallcn und in schmalen Nippe» durchweg mit Fischbein durchzogen wird An diese» Mieder wird rückwärts an der linken Seite eine breite Schleife befestigt, deren eines Ende um den Nock geschlungen wird, während das vordere Tbeit mit kleinen Schleifen und Ncsjclstiste» ganrirl, bis zum Rocksanm Himmler flattert. Namentlich die letztere Neuheit, die eine vornehme Dame an der Pflegerin ibrcs Kindes, einer Bäuerin aus der Ncrmandik, so entzückt Hai, daß sic sic in feinerer Gestaltung sofort nachahmtc, erregt de» Zorn der Aliii-Modcriicii und derer, die durch künstliche Mittel sonst ihre Figur verbessert haben — was bei dcn Miedern nicht mehr möglich ist. — Hi» und wieder steht man jetzt hier Kleider ebne den üblichen Bolanibcsatz. Der Nock ist glatt bis etwa Äs Elm. über dein Saume. Von da ab beginnt ein durchweg gefältelter und mtl anderem Stoff abgesuttertcr Streifen, der unten einen nach oben stehenden Ausschlag bildet, oben jedoch in fächerartigen Falten endet. Zu diesem Recke, der über dem Sttciscn ->—l> durch Quasten gehaltene Omersalleii zeigt, gehört ein durchweg gefältelter und mit Fransen bc- setzte» Shawl, der vorn über die Schooßtaille — die von der Schütter herab zwei gesältelte Vordenheileinsätz«, rückwärts eine lange, gefältelte Schöße hat — gelegt, an der Seile dnrchgczogen und rückwärts zu einer Schleife geknüpft wird. Das Arrangement sieht sehr hübsch aus, ist vollständig neu und für jeden Stoff zu verwenden. Am beliebtesten zu einfachen Toiletten ist der schwarze Satin und Foulard. Man ver arbeitet ihn mit bunten Besätzen. Schnuren, Fransen, vorzugsweise aber mit weißen, gelbe» ober schwarzen Spitzen. Vollständig schwarz ge kleidet zu sein, ist ja kein Zeichen von Trauer, seitdem elegante Traucr- klcider znm Biolet ihre Zuflucht nehmen, und doch steht es freundlicher au«, wenn die schwarze Taille durch ein weiße« Spchcnjabol geschmückt und die schwarze oder gelbe Spitz«, die sonst das Meid verziert, nur als Rahmen benützt wird. — Vielfach trägt inan auch als Neuheit eine Taille, die rückwart« eiuer gewöhnlichen Paletot-Taille gleich, vorn jedoch, von den Schulter» und Seilentheilen an, i» Slreisen ge- schuinen ist, die durch eine Schleife geschleflen «erden, aber da» unter der Taille befindliche Spitzcn-Gilel reichlich diirchblicken lasten. Nettere Dameu müssen selbstverständlich auf diese Mode verzichten, für jüngere ist sie bei schöner, schlanker Gestalt als sehr «tegaut und originell zu empfehlen. Auch die Aermrl dieser Taille bestehen au« Streifen, die mit Spitzenärmel unterlegt sind und am Handgelenk in einer Spitzenmanschetle schließen. Ein mit vielem Beifall angenommener anderer Alispntz sstr schwarze Taillen, die sehr weit über die Hüsten beiabgeben. sind eingesetzte Facher von »older Seide, am Ende ausgezackt. SeldstveichändÜch bars der rolhe Gürtel, cventtiell lje der Figur angcmefjcn) ein kleiner rolhcr Malroscukragcu mit hübschem Schloß nicht fehlen. Der Nock brauch! leine rolhe» Ver zierungen z» haben, tan» also auch zu andereil Taille» benutzt werden; nur die schwarzen Schuhe müssen mit roihcn Schlesien oder Rosetten geschlossen sein. Hierzu weiße durchbrochene Sttnmpsc zu tragen gilt al« sehr cllie. Nächst rolh ist gctb zu schwarz am modernsten. Für Laiid-Toitcttcn wählt man ausschließlich Leinwand, namentlich in grau, Cröme und dunkelblau mit hellere» Punkten. Der bi-rans hcrgcslclllc Nock hat einen breiten Volant, rückwärts mit Zügen versehe», nach dem Bügeln zilsammcngezvgen und kleine Puffen bildend. In gleichet Weise wird auch der Uedenvurs, ein langer Rock, den man etwa tw Emir, vom Saum auswärts umschlägt, drapsil. Die Taille ist in Bloisieil- sorm mit halblangen Aermcln geschnitten, wird aber auch nicht jetten ganz ohne Gürtel, also in tosen Fallen getragen. In diesem Falle darf die Pelerine, bei starken Damen aber ein Shawl von Leinwand nickt fehlen, der unterhalb der Blouse um die Taille geschlungen und aus der Hüffe geknotet wird. Als Besatz zu dieien Leinwand - Kleidern ist eine Schlesien-Garnitur besonder« zu empfehlen, doch wird auch daS diinte, der Stickerei ähnliche Bördcken an» Lcuienband gern genommen. Hier und da sieht man als Bcsatzmillcl eine Ldnckett, die Dir vielleicht auch sehr gefallen wird. Ans eine» drcilen Slr-ts-n Leinwand, il-hmcn wir an crömesarbig. werden große Blätter gezeichnet, die Eoiittilcil und Rippen mit Seide umnäht, da» übrige ansgeschnttlen und hieraus über ein gleich große« Stück hellblaue oder braune Leinwand tauch schwarzen Salm) gezogen. Die einer Stickerei g>-ichkomi»c»dc Vcrzic>»ng wird über dem Votant de» Rocke» befestigt. In gleicher Weise ist ei» Gilet oder Tablior herzustcllen. »tostspietig ist bei dieser Mode mir die Zeit, die jedoch „um zu gefallen" off siir weniger praktischere Dinge geopfert wird. Die Umdänge sind al» neueste alter "Nenbettcn - gcihciti. d. h. sie ekistlien angcnbttckück ans Spitzen. Einsätzen re. sein zilsaiilmen- gestellt nur jür das Nückeittteit, Aebnsich wie das Mäntelchen ">er
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