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Dresdner Nachrichten : 30.07.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188507301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-07
- Tag 1885-07-30
-
Monat
1885-07
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.07.1885
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Marienftraste 13 und dri vrn Postämtern aller Län>«,. l-eä«rvll»«il-8i>eeidIiM! s W«Is«-^rtUr«I. s» »vrwludrck »acklUGr» VUaär»Sorstr. S. »uullokat Low illtiNLrlll. Uo»6r»ta«>i»I,r, La>»»la»«0«», «ai»«-N»^ar,Uoo, U»M»oi»»nO»», BloiOrl«»«, r»oe1it«M»»»«h«», v»«^. ' v»d>o>»»»aaho, Ualaaa»«»«» «io. LnErlioO» iUnattire» krsj>ill,t«Q »anlon erati» »r>L«6»dsn Mlck nooO »navitrt, kranilc, vsrvanlt. «I. Ssr»aii SSImv, Vrvsävu, S»»l»l«»»1r. S ,. »UoSrnirorstr. Lid. »m kostplutr. krok. vr. ILKvr'8 Vrlvot-KiwussLtolro «««er e«° i« »0s°:^??uL. Kr. All. so »«fr,»,, »>»>«'! «>.««» !Dre«dn>, 188S. Donnerstag, 3V. Juli. V.ttlil«!». Im August wird in Berlin der internationale Telegraphen Congreß zusammentreten, zu welchem sämmtliche, dem internationalen Telcgraphenoeretn angrhörenden Staaten und Gesellschaften Lecket» senden. Viel verspricht man sich von diesen Verhandlungen nicht. Eö handelt sich in der Hauptsache um eine Taris-Resorm, um eine Herabsetzung der Gebühren bei Depeschen in- Ausland, welche namentlich von deutscher Seite schon seit Langem angestrebt wird. Auch auf dem letzten Londoner Congreß spielte diese Frage die Hauptrolle. Doch stieß dort sedcr Antrag auf Herabminderung der Taxe auf prinzipiellen Widerspruch und die Vertreter einer Taris-Resorm mutzten zufrieden sein, als der Congreß schlietzlich au ^ Antrag des deutschen Kommissar» I>r. v. Stephan die Einführung der setzt bestehenden Worttarife einra'umte. Auch diesmal bilden diesenigcn Staaten, welche eine Herabsetzung dcS internationalen Tariscö anstrcben, die Minderheit. Datz sich die Kabclgesellschasten gegen die Tarif-Reform »ach Kräften streuben, ist nicht verwunderlich. Ahnen fehlt bei der Frage jeder höhere Gesichtspunkt. Einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen, darauf ist ihr Hauptaugenmerk gerichtet. Durch jede Herabsetzung der Gebühren glauben sie sich in ihren pecuniären Interessen geschädigt, sie berufen sich daher au ihre Privilegien und werden so in ihrem Egoismus jede Reform unmöglich machen oder doch möglichst auf die lange Bank schieben. Wie nöthig aber eine solche Reform ist, wissen in erster Linie unwre.Handelshäuser zu bcurtheilen. die jährlich immense Summen für Telegramme auf ihr Ausgabe-Conto zu schreiben haben. Um so mehr mutz cS Wunder nehmen, datz sich unsere deutschen Handelskammern so gut wie gar nicht mit dieser Frage beschäftigt haben. An ihnen wäre es gewesen, die Beschwerden der llausmannschast und ihre bezüglichen Wünsche zu registriren. um der deutschen Negierung daS unbedingt nothwendigr statistische Material an die Hand zu geben, welche» ihr für die etwaige Durchsetzung ihrer Anträge von Nutzen sein könnte. Co haben es sich die Verirrter der kaufmännischen Interessen selbst mit zuzuschreiben, wenn eine Taris- Resorm für diesmal noch nicht zu erreichen ist. Nutzer den Privatgesellschaften können sich auch zahlreiche Staaten mit einer Hcrabmindcrung der Gebühren nicht befreunden; namentlich befürchtet Rutzland von einer solchen große Einnahmeaussälle. Ob sich kiese Gegner der Reform nicht überlegen, daß mit einer Herab setzuug des Tarifs sicher die Zahl der Telegramme wachsen wird? Auch bei der Herabsetzung der Briestaxe haben kurzsichtige Geister jene Befürchtungen bezüglich der Erträge gehabt und sie sind durch die Erfahrung eines Besseren belehrt worden. AIS im Jahre 1840 infolge der Anregung Rowland Hill's in England die Briestaxe sür das gcsanimtc Königreich von 9 auf 1 Penn» herabgesetzt wurde, batte dies eine ungeheuere Steigerung des Briefwechsels zur Folge. IAO noch hatte die Zahl der in England beförderten Briefe 75 Millionen betragen, 1840 betrug sie schon 168, 1844 über 242, 1854 über 413 Millionen und 1875 wurden in England 1,008,392,100 Briese aufgcgeben. Die Einnahmen fielen freilich infolge der Reform im nächsten Jahre auf den dritten Theil, von IV» auf Vr Million Pfund jährlich, und e» bedurfte über zwei Jahrzehnte, ehe sic ihre frühere Höhe wieder erreichten. J»> T-legraphcnverkchr würde durch eine Herabsetzung der Taxe eine ähnliche Erscheinung emtrctcn: die Zahl der Telegramme würde sicher eine größere werden. Da die von Deutschland angcstrebte Herabsetzung der internationalen Tarife keine so radikale ist, wie damals in Eng land (von 8 auf 1 Penn»), so würde auch der EinnahmeauSsall bei Weitem kein so bedeutender werden; eS stände vielmehr zu er warten, daß durch die Vermehrung der Telegramme die Einnahmen zum mlndcsten auf der gleichen Höhe bleiben würden. Trotz alle« den, ist aber sür's Erste auf die Durchführung der geplanten Reform noch nicht zu hoffen. Er ist also wirklich todt, Mohammed Achmed, der Bannerträger des Islam im Sudan, der Mahdi! Am 29. Juni, so wird nun mehr auch offiziell bestätigt, ist er an den Blattern gestorben. Wen» der alte Volksglaube, daß rin irrtbümlich Todtgesagter noch recht lange leben würde. Recht gehabt hätte, so hätte der Mahdi freilich das Alter eines Methusalem erreichen müssen; dmn fastseit Jahresfrist wiederholt von Zeit zu Zeit sich in der Presse die Mel dung : „Ein Bote von dort oder dort bringt die Nachricht vom Tode dcS Mahdi." Es gab eine Zeit, wo jede dieser Meldungen, namentlich Seitens der Engländer, mit Freude begrübt wurde, wo man nicht abgeneigt war, ihr Glauben zu schenken, denn was man wüiu'cht, das glaubt man gern. Damals war e», als die Truppen Hicks Pascha's von den fanatischen Anhängern des falschen Pro pheten vernichtet waren, als nian fürchtete, daß sich diese Sckaaren mm unaushaltsain nach Egupten ergießen würden und inan eine Schilderhebung des gesammtcn Islam gegen europäische Kultur vor Augen sab. Keine von diesen Befürchtungen hat sich als be gründet erwiesen; der Mahdi hat eS nicht verstanden, seine Siege auszunutzen.. Hr gab sich damit zufrieden, daß er Engländer und Eguptcr au» dem Sudan verjagt bat. Heute ist sein Tod für die Engländer kein große» politisches Ereigniß mehr: Khartum ist ge fallen. General Gordon ist getSdtet, der Sudan ist ausgegeben und sür die weitere Entwicklung der rgnvtiscbcn Frage würde die Exi stenz des Mahdi vorläufig ohne Einstuß sei». Ob mit seinem Tode der Aufstand zu Ende sein wird, ist.allerdings sehr fraglich. Aus schlaggebend wird sein, nxr sein Nachfolger werden wird. Sollte Loman Digma sich der Führerschaft bemächtige», so würde sich die Situation kaum ändern; auch er ist kein energischer Heerführer und lebte nach dem Grundsatz : Weit davon ist gut vorm Schuß. Außer diesem kommt »och rin Neffe des Mahdi in Betracht, Ab dullah, der sich bereits den Titel Kbalif zugeleat und die Erbschaft des Mahdi angetreten habe» soll, lieber seine Ebaraktereigenschasten ist noch nichts Näheres bekannt, doch soll er kein besonder» kriege risch angelegtes Gcmüth sein : die Annahme liegt nahe, er werde sich wie Lsma» Digma aus die Defensive beschränken. Eine energische Zurückweisung verdient eine Auslastung der dem neuen englischen Ministerium nicht fern stehenden «St. James . Mit pharisäischer Scheinheiligkeit be Zanzibar mit starker Hand und unvarteiih > sollte, gleiche Rechte allen Ausländern gesichert werden, Verkehrs und innt re- Gazette" über Zanzibar. daS Blatt: ,,Daß Zanz girrt werden Freiheit de» Verkehrs und Handel» mit gehörigen Einschränkungen betreffs des Verkaufs von Spirituosen und Schießpulver herrschen sollte, sowie daß die Sklaverei abgrschafft werde — die» ist die Summe unserer Wünsche und wenn diese erfüllt werden, dann ist e» aleichailtig, ob da- Land unter deutscher oder englrscher Herr schaft stevt." Dann aber fährt «» fort, und da» übersteigt die Potenz von dem. was man von englischer Unverschämtheit bereits gewöhnt ist: „ES liegt aber kein Gnind zu der Annahme vor, daß Deutschland anders als aleichgiltig der Sklaverei gegenüber aui- treten wird, oder daß die Deutschen vorbereitet sein werden, sich in der Lieferung ibrer Stapeiartikel von SchnapS und Schießvulver zu beschiänken. oder daß sie sich der Auferlegung schwerer Abgaben — unter der Jom, von Differenzialzöllen — aus die Eingeborenen und unsere Untertbanen zum Nutze» Deutschlands enthalten werden. Dies sind die Erwägungen, welche un« aus Deutschland mit Arg wohn blicken lassen, und nicht irgend ein selbstsüchtiger Wunsch zur Monopolistrung der Welt." So äußert sich rin angesehenes Blatt eines Landes, welches gerade in Zanzibar das Ausrollen der Skla verei als einen Vorwand zu den verächtlichsten Manipulationen be nutzte, die an Seeräuberei grenzen, welches in seiner Besitzung Hongkong den Sklavenhandel gesetzlich sanktionirt hat, und dessen ehemaliger Agent im Sudan, General Gordon, noch vor Jahresfrist die Wiedereinführung der Sklaverei an« politischen Gründen zu vroklamiren für gut fand! Wie Hohn klingt es. wenn Englands Presse von .,Freiheit des Verkehrs und Handels" spricht, während doch keine Natron so rücksichtslos und brutal jede Konkurrenz inner halb ihrer Besitzungen zu unterdrücken weiß, wie dieses England, wenn diese Presse von Einschränkung des SchnapS- und Schieß- pulververkauf» spricht, während doch Jeder weiß, wie wenig sich England in seinen Handelsintercffen durch Gründe der Moral und der Hinnanität leiten läßt, und ans welchen Gründen England de» sog. Opiumkrieg mit China geführt hat. Gerade unerfindlich bleibt eS aber, woher jenes Blatt den Muth nimmt, gegen Deutschland alle diese Beschuldigungen auszusprechen, die man mit vollem Rechte gegen England erheben kann. Hoffentlich wird das doch angeblich deutschfreundlich konservative Ministerium es nicht unterlassen, auch seinerseits dem ihm nahestehenden Blatte «ine derbe Lektion zu er streite», widrigenfalls man sich veranlaßt sehen mühte, sich von der freundlicher, Gesinnung de» KabinetS für Deutschland eine eigene Meinung zu bilden Breil»», «. J»N, Birch«. <Getret»e««rr». Spirit»» yr. i«o rttee 100 Brre. »r. 3,«.«»»»« 11^0, »r. »,,»ft.ee»t»r. et,«, »r. Se»te«>„.Oct»r. 12,00. Sei»»» pr. Zoll 167. Niger» Pr. Zoll-«»«,» l10,00, pr. «ugoft. Sr»te«»«r 110,00, »r. er»>rmtcr-Ori»ter lt3M. «»»öl lrc» »r. Jolt-Nuguft 17HO, »r. Sr»te«»rr - 0rt,»rr 17.00, Oetodcr - Rorembcr 17M Zto» u«sa». lö«. - «etter: «tchl. S »«et«o, rs. Jol«, «»««Uta«» I Uhr. <Betrrt»no«rle>. «etieo slao. lrc, 160,00—l67g»0, »r.Z,U.«og«ft >61^0, »r. Se»t«o»erOct»»«r >60,00. N»„rn »rii. «»c, rgS,00-lZS.00. »r. Juli-Nu^ift 113,00. »r. «r»tem»rr.Ort«»rr 111H0. N»»»l »-o, »r. Io» 16,00. »r. Sr»«e«»er - Or>,»er 16,00. S»ir>tu« »»««, Irr» 1IH0, »r. Jol«.«o,uft 11,10, »r. »ogi>I>-Se»lc«ter 11,1», »r. Lcv- trm»er-0rt,»er 12,00. Vetrrleo« Irr» 7H0. Soo » » o, 2S. Zoll. Setrrihe rohtg, ooveriohert. — «etter: Bewölkt, v » o » , o, LS. JoU, Brr». 11 Uhr 10 «to. Lrosrl« SS»/„. 1»7Zrr Notsei, SS«/,. Atrlteoer »1-/,. irmhordeo 11. 2»ekeo 16«/„. Iprre. foo». «mertkaner 12»'/,. Ihrer. Uo«»r. Brlhreute 7S- «. Oefterr. Srlhrrote 6S. Brroh. Trösels 102-/,. «„hier 6»'/,. vtt,m«»«oI U>/». Soei-Netieo 82. — Stüooum, : Keft. - «etter: Bnoölkt. Lokales und Sächsische». —' Der Oberstabsarzt 1. Kl. Dr. Zimmer des 10. Jns.-Reg. Nr. 134 ist zur Wahrnehmung des garnison- und chelärztlichen Dienstes in der Garnison Leipzig und der dibisionsärztlichen Funk tionen bei der 2. Jnf.-Divisron Nr. 21, und der Oberstabsarzt 1 Kl. Dr. Döhler des 6. Jns.-Reg. Nr. 105 als Regimentsarzt zum 10. Jnf.-Reg. Nr. 134 kommarrdirt worden. Desgleichen ist der charakterisirte Oberstabsarzt 2. Kl. Dr. Zocher des 1. Feld-Art.-Reg. zur Wahrnehmung des regimerrtsärztlichcn Dienstes zum 6. Jnf.- Reg. Nr. 105 und der Oberstabsarzt 2. Kl. Dr. Helbia des 2. Feld- Art.-Reg. Nr. 28 als stellvertretender Regrmentsarzt zum 1. Feld- Art.-Reg. 9tr. 12 befehligt worden. ^ — Arzt Demmrich in Schönefeld bei Pillnitz erhielt das Ritterkreuz 2. Kl. des Albrechtsordens. — Der dem nächsten Landtag vorzulegende Rechenschafts bericht über die Jinaiizperrode 1882/1883. giebt bekanntlich ein erfreuliches Bild von der Finarulaae unseres Vaterlandes, da ein s-SL V" ev Nettoüb'erschuß von nahezri"i7 Millionen Mark erzielt wurde, der ß nun in den Etat sür 1886/87 einzustellen sein wird. Jenes Mehr- ^ A f , erträglich entfällt hauptsächlich aus die Staatseijenbahnen. bei denen Ntllkste Telegramme Ver „Dresdner Nachr." vom 29. Juli. Wildbad - Gastcin. Das österreichische Kaiserpaar langt, wie bereits gemeldet, arn 6. August zuin Besuche des Kaisers Wil helm hier an. Tie Ankunft erfolgt Nachmittags. Abends 6 Uhr wird der Thee in den Appartements des Kaisers Wilhelm servirt und die Beleuchtung der Höhen und des Wasserfalls in Augen schein genommen. Ten nächsten Vormittag benutzt das Kaiserpaar zur Besichtigung der Umgebung Gastems. Um 4 Uhr findet Hof tafel in den Appartements des Kaisers Wilhelm statt, um 6 Uhr erfolgt hieraus die Abreise des KailerpaarcS. Die Kaiserin wird am 8. und 9. August in Zell arn See verweilen, von wo aus sie Aus flüge unternehmen will. Der Kaiser von Oesterreich geht nach Innsbruck und holt auf der Rückreise die Kaiserin ab, woraus beide nach Ischl zurückkchren. Die jüngste Anwesenheit des Ministers Kalnock» rrnd des Obcrhvfnreistrrs Fürsten Hohenlohe in Ischl galt einer Besprechung über Ort und Zeit deS Besuches, welchen der Czar dem Kaiser Franz Joses abzustatten gedenkt. Die Begegnung des Fürsten Bismarck mit der» Grafen Kalnock» wird, wenn Ort und Zeit auch noch nicht seststehen, in kürzester Zeit erfolgen. Paris. X. Einem Gerücht zufolge sind Torpilleurs nach Cherbura abgereist, um an der Küste des Kanals und des atlan tischen Ozeans interessante Versuche anznstellen. — Der Senat trat bei seiner Wiedereröffnung in die Diskussion des Budgets ein. Paris. Ferry's Rede füllte die gestrige ganze Sitzung aus. Anfangs wurde ihm mit beschimpflicheil Zwischenrufen wie „Sie lind ein Unverschämter", „Sie waren Frankreichs Unglück" u. dergl. zart zugesctzt. Als aber der Präsident Ordirnnasruse iriederregnen ieß und Ferry Fassung behielt, verstiimmten die Unterbrechungen allmählig, und in der zweiten Hälfte der 3' '-ständigen Rede wurde er aufmerksam angchört. Die Rede ist wesentlich eine Wieder holung von Fcrrh's früheren Verthcidignnaeir der Kvlonialpolitik. Doch enthält sie einige merkwürdige Sätze, die im Wahlkampfe vor aussichtlich geflügelte Wolle werden dürsten. U. A.: DieMarrne bedarf der Kolonie», da wir eine Marine haben, müssen wir ihr Kolonien schaffen. Der Vertrag von Tientsin führt der sranzösischen Industrie für 100 Millionen chinesischer Käufer zu. Es ist ein Recht der höheren Racen, sich die niederen zu unterwerfen. Auch Deutschland ist zur Kolonialpolitik gedrängt worden, aber nicht, um die Aus wanderer irr seine Kolonien zu lenken, sondern um der Auswande rung ein Ende zu machen. Es ist wahr, daß nicht unsere Politik die Ereignisse bestimme, sonder» die Ereignisse unserer Politik. Allein uns lenkte nicht der Zufall sondern die Notwendigkeit ung ... . .. ... .die Gambettiflen lebhaft applaudirten, rief ihnen Cassagnac zu: „Sie applarrdiren einer Politik des Kriege-!" — Die Morgcnblätter bcurtheilen die Rede sehr verschieden. Die „Repu- iligue Fraiitzaise", .Holtaire", „XIX. Siöcle" und „Mot d'ordre" prechen von einem Triumphe Ferry's. Das „Journal des Debats" wirst ihm nicht seine Grundsätze sondern seine ungeschickte Ausfüh rung vor. Die radikalen Zeitungen verweilen nachdrücklich bei dem kriegerischen Charakter der Rede. Berliner Börse. Trotz Emission cn und leichter Ultinio- Abwickelniig verhielt sich die Spekulation an allen Börsen zurück haltend. Die egyptische Emission hat i» London nur i» Eayptern elbst ein lebhafteres Geschäft veranlaßt; hier war der Beginn cbwach. KoiniiiaiidipAnthcile waren stark angkbote». wodurch der gelammte Markt verstimmt war. Kommandit verloren 1 Prozent, auch andcre spekulative Banken waren weichend. Eisenbahnen matt, Montaiiwcrthe dagegen fest, wenn auch still. Fremde Renten konnten die anfäiiglicbci, Avancen nicht fcsthalten. Kassavcrkchr ruhig, Privatdiskont 2V- Proz. Srooksor« ». M.. 28. Zu,,, «reöll 230'/.. eiaotSb«!,,, 211-',. L»«- »ardco —. Galizier —. Sgypter 66,>8. Iproc. Unaar. «oldreatc —. G»i«Ii«rd»a»n risron«, Lärmst«»«» B»ll. « I « o . 2S. Zoll. Trrdit 281,00. TiaatOöahn —. Lainharheo —. Nordwksibahn —. Rartnotrn —. Ungar. Err»lt —. Ungar. Gold S».i2. Nrnirn —. Still. Pari». IS. Znli. Schlug. Mente 81.30. «„leige NO,W. Ztaliener S5.02. Staats»»!,» 107.S0. «am»,r»en 270,00, «riarititteo Shauier 08.00. veft. «»iörrntr T^»irr «31,00. vttamanrn »8.00. »r». igniß . em Ueberschuß von nahezu 6 Millionen Mark erzielt wurde. Davon kommen etwa 3Vi Millionen aus den Güterverkehr, der eine unvor hergesehene Steigerung erfahren hat. Die direkten Steuern ergaben eur Mehr von reichlich 2V» Mill. Mark, das hauptsächlich den größeren Erträgnissen der Einkommensteuer zuzuschreiben ist. Die einbrinat. Ferner lieferten auch die Forsten infolge höherer Nutz holz Preise ein Mehr von nahezu IV» Millionen Mark. Tie Porzellan- rnailiifaktur, die fiskalischen Hüttenwerke und die Lotteriedarlehnskasse ergaben ebenfalls nicht unbeträchtliche Ueberschüsse, während bei deni Steinkohlenwerk Zaukerode infolge stärkeren Einbringens böhmischer Braunkohle und wegen allzumilden Winters ein Defizit zu verzeichnen ist. Sieben die 14 Millionen Mark betragenden Mehreinnahmen tritt ein Minderaufwand im Betrage von nahezu 3 Millionen Mall, welche der Hauptsache nach auf die Verzinsung der Staatsschulden, die Amtshauptmannschaften, die Strafanstalten, die Bauverwaltung und die Zahlung der Matrikularbeiträge entfallen. — Wenn auch in diesem Jahre und zwar am 16. August der Albertverein wiederum eines jener glänzenden Feste nn Kgl. Großen Garten abzuhalten gedenkt, durch welche stets der Menge eine Fülle von Außergewöhnlichem geboten, dem Verein selbst aber für seine hochedlen Zwecke eine Vermehrung seiner Mittel geschaffen wird, so gilt es diesmal der Erreichung eines ganz speziellen Zieles. E» handelt sich um Erbauung und Einrichtung eines JsolirhauscS sür an DivbtheritiS und am Scharlach Erkrankte. Die hiesigen städtischen Kollegien haben in gerechter Würdigung des allgemeinen segensreichen Willens des Vereins sür dieses Jsolirhaus die reiche Beihilfe von 60,000 Mark aus den Fonds der Sparkassenübcrschiisse gewährt, jedoch mit der inneren Einrichtung und der Desinfektions anstalt. wird das Jsolirhaus einen Gesammtkostenauswand von mindestcns 120-130,000 Mark erheischen. Da hat denn freilich das Direktorium des Albertvercins auf Mittel zu sinnen, um das Fehlende noch herbeizuschaffen. — Die Aussicht, einen Theil der erforderlichen Mittel aus den ErträgnisOn eines Albertfestes zu erlangen, ist denn auch trotz der jetzt durch große Feste schr in Anspruch genommenen Mittel der Einwohnerschaft der Hauptgrund gewesen, auch in diesem Jahre von der Abhaltung des Festes nicht abzustehen. Zunächst er sucht daS Direktorium die Freunde und Gönner deS Albertvcreins, diese» Fest, wie die früheren, durch Liebesspenden oder durch Gr- schMe, welche bei der zu veranstaltenden Tombola als Gewinne veWrndet werden sollen, sreundlichst zu unterstützen. Dieses Gesuch sei hiermit allen unseren hiesigen Lesern wärmstens an das Herz gelegt und zwar unter Hinweis darauf, daß ja die unermüd lichen Bestrebungen des Albertvereirrs zumeist der Stadt Dresden und ihrer Umgebung zu Gute kommen. — Die Zeit des Pilzesammelns rückt näher und, da der Nähr- Iverth der Pilze gar nicht iveit hinter dem Fleische zurllcksteht, so bilden sie ein Nahrungsmittel, welches die größte Beachtung im unmöglich, und man veracht, wenn man ja den Pilzstiel, wie es richtig ist, oberhalb des Bodens abschneidet, das im Boden ge bliebene Stück mit einer Hand voll Erde zu bedecken. Geschicht stehenacl'liebenen Stumps! Erntet nur ausgewachsene Schwämme und schont die junge Brut. — Ehe über das Schicksal des vom hiesigen Schwurgericht wegen Lustmoides zum Tode verurtheilten Carouffclgc- hilscn Emst Gustav Kühne endgiltig entschieden ist, dürfte noch einige Zeit vergehen. Vorläufig hat der Vertheidiger K.'s das Rechtsmittel der Revision gegen das schwurgerrchtliche Urtheil ein gelegt und cs tvird sich demnächst der Ferienstraffenat des Reichs gerichts anderweit mit dem Prozeß zu beschäftigen haben. Bekannt lich stützt sich der Urthcilsspruch auf tz 211 des Reichsstrafgcsetz lmcheS. lvouach Derjenige, welcher einen Menschen vorsätzlich tödtc LZ ^ T2T 87» «—» und dabei mit Ucbcrleann Tode bestraft wird. Die tct gehandelt hat. wegen Mordes mit dem Geschworenen haben aber außerdem noch Nen wegen quaiifizirten Löblich Inges ,m schwersten Mue nur eine lebenslängliche Zuchthausstrafe treffen können. An der be treffenden Gescnkssteue heißt cs: „Wer bei Unternehmung einer strafbaren Handlung, um ein der Ausführung derselben errtgegen- lehendes Hmdermß zu beseitigen oder um sich der Ergreifung auf vr Zeis'
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