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Dresdner Nachrichten : 15.03.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188503151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850315
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850315
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 29-30 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-03
- Tag 1885-03-15
-
Monat
1885-03
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.03.1885
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Nr. 74. r», 7.0,-«,. IO.»»»s D«»d°„. >88». So»,itag,15.Miirz. TerLNlwaelll»» Rtdaiteur tür Polltislklts De. Smll vierev In Dresden Weit Von der eigentliche» Frage der Pvstdampseruntecktützung hinweg dal die Freitagsberalhung den Reichstag gcssihrl. Die ganze Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dcö dcutickcn Reiches wurde den BnlkSveweicm vorgcsuhrt: statt der Untersuchung über Werth nud Bedeutung der einzelnen in Vorschlag gebrachten Linien wurde dcS Breitesten tibcr Kolonialpolitik im Allgemeinen bcrathen und zuletzt zerrte man noch den abgetriebenen, öden Kul turkampf in die parlamentarische Arena. Dem nicht blos an der Oberfläche hastenden Auge wurde es sofort klar, daß diese leidige Krankheit des Kulturkampfs das eigentliche treibende Element ist. weshalb sich das Ccntnim so feindlich gegen die Tampserunter- slutzu'ig und die Kolonialpolitik stellt. Beendigt diesen Kulturkampf und im Handumdrehen wird das Centrum aus dem Hemmschuh der nationalen Politik Deutschlands deren Förderer! Bis dahin Icilimt das Centrum mit berechnender Hinterlist, ein moderner Loki! den Aufschwung des deutschen Genius. Zu seinem tiefsten Verdrusse hat das Centrum wahrgenommen, daß dos deutsche Voll, un In nersten angewidert von der Fortdauer des Kultkurkampfes und von Herzen der fruchtlosen Verneinung überdrüssig, sich begeistert einem Unternehmen zuwandte, das alle Gcmüthcr beschäftigte, indem cs der ganzen Thatkrast der Nation neue Bahnen erschloß. Das Volk sollte ausschließlich an den Knochen widerwärtiger Kirchenzänkereien weiter,ragen, stakt seinen Unternehmungsgeist aus ruhmvolle Leistun gen für die Größe und Wohlfahrt des geeinten Vaterlandes zu richten. Das war der leitende Gedanke, der dem Centriimslvrecher ein Frei tag. dem Gch.-OberinstizratliRinlelen aus Berlin, Vertreter von Trier, dazu trieb. dieKolonialpolitik als eine Art höheren Schwindels zu schildern. Dieser Herr fühlte auf einmal das Bedririniß, die Er werbung deutscher Kolonien als ein großes Nationalnnglück darzn- swllcn Er belaß die Dreistigkeit, die Behauptung ausznstcllen. daß daS Volk eigentlich gar nicht wisse, wasKolonialvolitik sei, um was es sich dabei handle, was dahinter stäke? Ja, sogar dem Reichstag sprach dieser Patron das Vcritändniß der Kolonialpolitik geradezu ab. Die ganze Begeisterung dafür sei künstlich erzeugt worden, die Presse habe in gewissenloser Weise ei» schnöde- Spiel mit dieser Naiionalbegeistrrung für Kolonien getrieben. Und, von dieser fri volen Unterstellung ausgehend, malte er die Folgen deutscher Kolo- nialerwerbungen aus's Alleckchwärzeste. Ackerdaukolonien könnte Dentichland schon wegen des tropischen Klimas nicht gründen. Handclskolonien oder leien werthlos. Tie einzelnen Bevölkerungen dort seren nicht konsumtioiiSfähig, höchstens könnten die.bunten Pavieckabrikanlen" dorthin etwas absctzcn, aber all' dieser Tand lohne nicht, sei kaum der Rede werih; die in den Kolonien erzeugten Rohstoffe könnten wir uns auch am andere Weise verschaffen; Ko lonien gäben im Kriegsfälle angreifbare Punkte für unsere Gegner ab. Deutschland würde ewig Krieg mit Wilden führen muffen und dazu feien uns unsre Söhne doch zu lieb, als von Wilden todtge- fchossen zu werde» u. s. w. u. s. w. Hat denn dieser verbohrte Jurist, »ul Namen Rintelen, während der letzten Jahre geschlafen oder im Beichtstühle gesessen, daß er nichts davon gehört hat, wie die Presse " „uzäliligenial die ganze Kolomnlsragc. ihre Bedeutung nd den Handel Deutschlands, ihre Ersprießlichkeit, und Vereine 'ür die Industrie und den Handel Deutschlands, ihreEckvric, wie nicht niinder auch ihre Schattenseiten aus's Gründlichste erörtert haben ? Ihre Vortheile sind dadurch dem Volke zum erhebenden B'wußtsein gekommen »nd ihre Gefahren blieben nicht verschwiegen. Wen» dieser klerikale Jämmerling sich nur mit verstaubten Aktcn- fascikcln beschäftigt und im llcbrigcn von den Dingen der wirklichen Welt Nichts vernommen hat, darf er dann dieselbe Unwissenheit bei der ganze» Nation poranssetzen? Nickt einen Sprung in's Dunkle thut Deutickland. sondern es geht vor- sictuig und zieKcwußt aus den Pfaden einer Großmacht vorwärts. Was sachlich gegen die an schwärzenden Bemerkungen deS seichten klerikalen Redners vorziibringen war. hat der Reichskanzler auf's Vollständigste und schlagend »,'S Gefecht geführt. Er zerblies mit kräftigen, Atheinzng die dicken schwülen Nebel, die jener Römling aiiifieigen ließ und wir könne» nur ans dicke» Thcil der Rede des Flinten Bismarck in der „Tagesgcichichte" Hinweisen. Besonders aber empfehlen wir der Beachtung die Schlußsätze seiner Rede. Hier kam der Staatsmann und Patriot, der das deutsche Reich geschaffen, zur vollen Größe und nicht ohne Bewegung wird man die ergreifenden Klagen lcirn, mit denen der Kanzler den Erb fluch Deutschlands, den widrigen Partcizwist, schilderte. Bismarck, der wirst so häufig stockt, sprach niit hiriwißendern Schwünge: es war eine Art Eingebung über ihn gekommen: aus jedem Worte brach die tiefste Erregung des Patrioten hervor. Selten hat Bis marck solche Beffallsstünne entfesselt. Hingerissen von dem inneren Gehalt dreier Ausführungen, brach selbst die Zuhörerschaft ans den Tribünen in donnernde Zurufe ans. Schelte man sie nicht darum! Es war in der Ordnung, daß die Präsidentschaft für die Wiederholung dieser Eininischung der Tribüne in den Bcrakhrings- gang mit Ränmenlasscn drohte: aber wes daS Herz voll ist, dem gebt de: Mund über. Zur Sache selbst iei in Kürze hier nur be merkt. daß eine große Mehrheit im Reichstage für die Bewilligung einer Poudanrpserlinie nach Ostasicn (Japan, China, Korea) vor handen ist. daß aber die Linien nach Australien und Afrika karrm bewilligt werden düriterr. Twtz dieser kümmerlichen Abschlagszahlung wird Bismarck das Unternehmen selbst nickt fallen lassen. Warum die Linien nach Afrika und Australien so'wenig Unterstützung finden, sei einer spätere» Auseinandersetzung Vorbehalten. Heute haben wir zunächst noch der Genngkhuung Ausdruck zu geben über die endlich und wirkliche Beilegung der Differenzen mit England. Es hat lange genug gedauert, che sich der Premier Glad- slone dazu entschließen konnte, sich so wohlwollend über dir Be ziehungen Englands zu Deutschland und dir deutsche Kolonialpolitik rn äußern, als er es am Donnerstag NnchtS im Unterhaus«! zu London lhat. Allerdings konnte sich Mr. Gladstone nicht enthalten, an Deutschland eine Moralpredigt »n richten und uns emrnschäcken. welche Gnindsähe der christlichen Nächstenliebe und des Völkrrrechtes wrr beobachten müssen, sobald wir Kolonien erwerben. DaS war nmso übristliisiger, als wir. waS das Christenthum anlangt, ichon ollem wissen, was zu thun ist und am allerwenigsten einer Beleh- " ' ' Nc " .... Zas aber die uns zur NacbaLtung emvsohlenc» Grundsätze dcS Völkerrechts betrifft, so vemaßMr.Gladitone.daher nur vorbracht», was soeben Flickt Bismarck als Programm der Westairikanischen Konferenz vorge- ichlngcn hatte und was alle Nationen gern. England allein widerstre bend, angenommen haben. Doch wir wollen aus diesen amnaßliche» Ouäkerto», diese schlechtangebcachte Salbung nicht weiter Werth legen, zumal Gladstone in anscheinender Ausrichngkeit Gottes Segen herabries aus die Kulturarbeit, die Deutichlmid bei ieine» Kolomal- unlernehlnungen verrichte. Mit Wärme versicherte er. England wolle Deutschlands Bundessreund und Genosse sein zum Segen der Menschheit! Das heißt brav gesprochen. Möge» die Engländer nur darnach handeln ! An unS soll es nicht fehlen. Wir sind oie Letzten, die bel einer Kulturarbeit anderer Völker unwirsch drein iehen. England mag uns nur nicht die Lebenslust entziehe». Gladstone weiß ganz genau, daß so etwas i» der Natur des englischen Handels- Volkes liegt. Er selbst wärmte seine Landsleute, keine „krämerhaste" Politik gegen unsere Kolonialbestrebungen zu treiben Das ist eben der Punkt, ans den AllcS ankonunt. Schafft England darin Wandel — bau! Auch auf die Prahlerei Gladstoncs: England bedürfe der Freundschaft anderer Nationen nicht, braucht man nicht cinzu- gchcn. Dieses Sichblähc» stimmt schlecht zu der Geschichte Eng lands und zu dem Hilicruie. den es soeben wegen der Furcht vor den Nüssen an Deutschland gerichtet hat. Tie Königin Viktoria hat an den Kaiser Wilhelm einen eigenhändigen Brief geschrieben, in dem sie ihn bestürmt, seinen persönlichen Einstuß au! den Zaren behusS Erhaltung des Friedens zu verwenden. Nun. zu einem Kriege wird's nicht kommen. Es ist eine Ersindung englischer Blätter, daß Rußland die Annexion Afghanistans beabsichtigt. Es Handel! sich bei dem ganzen engliick-ruksischen Streite nur mir einige Weide plätze der Turkmenen unv um Behinderung von Räubereien durch Ziehung einer richtigen Grenze. Welches Interesse hat nun aber Deutschland, so tragt BiSninrck'S Leibblatt sehr richtig, sein Veto gegen die Regnlirung dev Grenze von Aiahanistan cinznlegen und um der afghanischen oder turkmenischen Steppen willen seme mit erfolgreicher Sorgfalt gepflegten Beziehungen zu Rußland zu lom- promittircn? NkursteTkleilrauinir ver..Dresdner RaGr." vom 14 März. Berlin. Der Reichstag setzt die zweite Bcrathmig des Gesetzentwurfs betr. Postdainpsichiffsverbinoungcn mit übericeischen Ländern bei 8 1 fort. Äbg. Richter-Hagen chcukschsr.): Der Reichs kanzler habe gestcni gesagt, daß er, wenn man nur eine Linie be willige. daraus keine Kabinetsimge machen, sondern nehme» werde, was er bekomme. Damit sei die Haltung der Kvnicrviitiven und Nativnalliberalen in der Komnmsion. welche erklärten, für einen Torso nickt stimmen zu wollen, im Widerspruch. Wen» anerkannt iverde, daß nächst noch Erfahrungen zu machen seien, ko sei eS doch besser, dieie Erfahrungen zunächst nur a» einer Linie zu machen und sich nicht gleich aut das Große zu engagiren. Frankreich habe mit seinem Snbventionswstem keine günstigen Erfahrungen gemacht. Die Rhe- derci befinde sich jetzt in einer schlimmen Lage: es seien Schiffe in Ileberzohl vorhanden und cs fehle an Fracht Wenn man gleich drei Linien brwilligc. so werde die Selbsthilfe entmulhigt. Die Fiiianzirage konnne doch auch in Frage. Avg. v. Helldvrf habe auf die aus die Zollerhöhnnaeii erwärmen Millionen hmgewieien, aber die Konservative» im Abgeordnetenhaus!: hätten sich ganz anders ansgeiprochen; sie erwarteten, daß damit die finanziellen Verhält nisse der Einzelstaaten verbessert würden Die Bewilligung aller drei Linien würde die neue» Einnahmen um 5 Millionen verkürzen, anderensalls, wenn nur die ostasiatische Linie Annahme findet, handle cs sich nur l.700,000 Mark. Seine Partei wolle, daß das Geld nicht aus dem Lande gehe. Ter Reichskanzler ici gestern zur Ab wechselung einmal für die Millionäre eiiigctrcten; das sei indcß nicht nöthig. denn die Millionäre würden nch ichon selbst Helsen und es sei ein wirthschastlicheS Naturgesetz, daß, wo eine Million ruhe, eine zweite dazu komme. Mm, brauche hiernach die Millionäre nicht künstlich von stoatswcgen z» züchten. Seine Fraktion lehne die afrikanische und die australische Linie in alten ihren Tlieilcn ab. Die australische sei absolut relativ die thenecklc. Mau könne sich vorstellen. daß die viele Hunderl Millionen starke Bevölkerung Ost- asiens der Aufnahme europäischer Produkte zugangig gemacht werden könne: für Australien lägen die Dinge indeß ganz anders. Vv» einer Rentabilität ver australische» Linie könne nur die Rede sein, wenn dieselbe als Answanderungsliiiie betrachtet werde, diese S»b- ventionirung dieser Linie würde nichts weiter sein, als eine Prämie der Auswanderung nach Australien. Der Reichskanzler sagte, die Engländer hielten die Kolonien fest und seien in Handelssachen nicht dumm. Gewiß, sind sie nicht dumm, sie haben vielleicht gerade deshalb die Gebiete nickt genommen, die wir jetzt okknpire». Durch Bewilligung der ansttamche» Linie würden wir uns die australische Konkurrenz aus den Hals laden. Es sei doch eine widerspruchsvoffc Politik, erst etwas zrizugeben, um dm Import zu vermehren und dann neue Zölle zu schaffen, um den Import fernzuhalten. Die wirkliche Probe der Kolonialpolitik bestehe darin, wie weil man im Lande freiwillig zu Kolonialnntc,nehmn>,gm beisteuere. Das Land wolle nicht, daß wir leichtfertig Millionen hinanöwersrn. Der Reichskanzler deutete an, daß die Linke den mehrerwähnten Hunt- vapiercxvort nach Ostasien unterschätze, sie walle blos nicht, daß er überschätzt werde. Sachsen iverde durch die österreichischen Zollinnß- regeln ungleich mehr geschädigt, als es durch die Binitpavicrschil gewinne. Ter Petrolcnmiässcrzvll schädige nirhr als die ganze Ko- lonialvolikkk nütze. Der wievcrbolte Apvell des Reichskanzlers an das Nationalbewußtsein wirke abschwächend aus dasselbe. Dicjeni gen, welche eine nationale Einhekt verlangten, hätten nicht blos eine» Kaiser gewollt, sondern auch einen angesehene» Reichstag. Wenn der Reichstag daS Volk vor neuer Belastung schütze, so werde Ihm daS Voll dankbar sein. (Beifall links. Zischen rechts.) Reichs kanzler Fürst Bismarck: Richter thut als vertrete er allein daS Volk. Ich behaupte, daß eine viel größere Masse Volkes in mir ihren Vertreter sieht, als i» ihm. Die Dainpseckubventivn und die Kv- loirialpestrcbungen sind nur Mittel zur Hebung unserers Exportes Mg. Hammachcr tritt Namens der Nationalliberalen fm die ganze Vorlage. Windlhorst nur kür die ostasiatische Linie, die rentabelste ein. Würden damit gute Erfahrungen gemacht, so könne man da mit auch weitergehen. Windthorst widerlpr cht der Andeutung Bis- morck's, als ob es in Deutschland Parteien gäbe, die zur Eckulluna ihrer Herzenswiinsche einen Krieg ersehnten. Sein Herzenswunsch sei, die Wiederherstellung eines selbstständigen Königreichs Hannover, aber erwünscke leinen Krieg, denn Friede» finde man nur durch Beseitigung des Knlturkamvscs Richter erklärt, die Behanptimg des Reichskanzlers und mckiie Rede beeinflußten die Londoner Ver handlungen ungünstig, ist aus der Luit gegriffen. Meine Rede konnte noch gar nicht in London sein, als oie Verständigung bereits perfekt geworben war. Tie Weiterberathung sinder Montag statt. Tie Holzzollkommission des Reichstages lehnte die Zulassung deS Rechtsweges in Zelckireitigkeiten ab. Die Versichcrungskom- mission nahm die Bestimmung an. wonach die Landesgeietzgebimg für den Bezirk eines Bundesstaates oder für Theile desselben die land- und sorstwirthichaitliche» Arbeiter oder einzelne Klassen der selben der Kraukcnvcrsichcrnngsvflicht unlcrwecken kann. Die Ar bciterschutzkomniissioii nahm die Bestimmungen über die Sonntags ruhe mit 12 gegen 9 Stimmen an. 5p a ni bürg. Der Lebrcr Ur. Töpven ist wegen Majestäts- bcleidigung von der Strafkammer dcS Landgenckts II. hlcrielbst zu einer Mesrngnibiliasc von drei Monaten verurtbeill worden. Paris. Das Fort Siaoknng von Chi» Hai ist gestern zerstört worden. — Admiral Combet bcrciict einen Angriff aus Maopao Shan vor. London. DaS Unterhaus votirte 29.060 Pfd. Steck, zu Gunsten der Familie Gordon's. — Der bissige amcrrlaiüiche Ge sandte Lowell bat seine Entlassung genommen. AriniNu« ». ivi.. 14. Miuz. Cred» nbü'i,. Lraal:dLl>!i —. Lombarrcn »4. S2rr üi'oie —. eciicrr. LNdkrkeiiie —. V»i»«rreule —. Sauger 2eo»r. velicrr. Violinen» —, 4"/» Ung. Svldrcnie —. 77er Muffen —. 50» Muffe« —. 2. LUeuianleibe —. Ncuelle Ungar, «oldani. —. S. Orienianlcilie —. Unaar. Puvitrr. —. Di»co»t-> Saiwier V7 UV aiotl!>.-v lli>/,. Tin'Icn —. best- Wien. 14. iMLrz. Urkd» «02.2». CiaatSdabn «07.00. Louldar-cn iM.ii», Nsrdwcild. 172,7». Marlnaicn >'».« >. Una. Cicdii »>».00. T'ill. »4. M!ir». Erlaub. Reute S2 2». Lnicide ll»,12. Italiener »7.4». GlaaMrch» 1211.2». vambarden »U2.SY. )o. vriarilriicn —. LiiNoler »42.00. Oc!i. Holdrein« . «-variier «i»r,. v toinane» kus.vo ge>>. I »!»»»<>>:. II. Marz. Sonn. 11 IN,r l» Mia. ConiolS 27»«. 187:1er Ruffra M,. Ilaiiener SS. Lawbarven >1»,. Türie» 17",. 4°., imid. Anrnik. 12l-.. 4"o Ungar. (Saidrnit: 00«,. Oesterr. Goldreuir W. «renijisüic Coasols ii!2. ikatzvier 67. Oiiomanea»! ld.'». Suez.Aciirn 8?,.. — Lira,murr»: scsi. — Weiter: kalt. «iciii». N. Miez, Mail»», i Mir. ickeiretdemarkt.i Selzen matt, loc, Idi-M, »r. A»ril-I»at 166.0». »r. IiniI-JnII 172.00, Pr. Erpi -Leiodcr >7!>,00. Oioqze» mutt, pur» r»4 >»», »r. Rxril-Mal 113.00, »r. Jani-Iuli llö.LO, vr. tzlpt.-oc«. IIS..». RübiN uMi'rnnverl, i>r. April-Mai 4I>.!>». Pr. Sept.-Ocl. 62. SpiritaS flm, lac, 11.60, »r. «prU Mai 12,60. »r. Jmit-gnli 14,»», pr. «uz ift.Srplc«»« 16.10. Hetralea« lueo »rrllau. 11. März. R-q«. l«nreid-«»rlt>> Vrae. pr. Aprll-Mu, 12.7». »r. Jooi-guli 1L.7V. z».. »r. MLrz 162.0». Razzra »r. April-Mal I13.SS, Ja» «»,»„ 11S.00. Olirbol ,oc» ,r. Mir, 60.60. »r. ! Lriover bZ.0». Zial umsatzlos. — Wetter: vcrSnderliq. und damit des Nationalwoblstan iffrikani'che Linie stehe mit den Kolonien in Verbindung, da diese Linie wahrscheinlich abgelehnt wird, so scheide die Kolonial-Frage überhaupt aus. Unsere Zolltarifrevision werde in Oesterreich-Ungarn nur als Vorwand benl'itzt, höhere Zölle dnrchznsetzen. Während der Verhandlungen mit Encuand that Richter hier Aeiißenmgen, die unsere Position in reue» Vehandlir-tgen abzuschwächen geeignet waren. Ich tun in haltlich mit jeder Aeukerimg einverstanden, aber eS war nicht ge rade diplomatisch, dieselbe in jenem Stadium zn tknin. Bisniarck rung selten- einer Nation bedücken, die mittelst und vieler Brutalitäten Dickende van ' diplomatisch, . „ theili Aeiißernngen Gladstoue'S mit. woraus hcrvorgrht. daß derselbe der deutschen Kolonialpolitik mehr Vccktkindniß entgegenbringt. als die Linke. Hoffentlich wird auch die Zeit kommen, wo der Frnk- tivnSbann em Überwundener Stcmdpunki ist. wie heute im Bun destag. wo das Nationalbewußtsein wieder vmherricht. Bismarck bittet schließlich, die ganze Vorlage zu bewilligen (lebhastrr Beifall). Lokales und Sächsisches. — Tie Kirchscbullehrer und Cantoren Gustav Lange in Plcmschivitz und August Schiller in Eichigt erhielten das Ver dienstkreuz. - Daß Se. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich August seine Hierherrei'e von Straßburg auS zu Pferd aiiösübrt. tliciltcn wir bereits mit. Er trat den bedeutenden Ritt am Montag Vormittag 9 Uhr unter strömendem Regen an und wurde ein Stück Weges von einer großen Anzahl Offiziere begleitet. Von unserem dort garnlionirenve» 6 Ini.-Reg. Nr. 105 batte sich der Prinz am Sonn abend Nachmittag mit folgender Ansprache verabschiedet: „Unter offiziere und Soldaten I La ich in den nächsten Tagen nach der Hcrmatb zurückreiie, will ich Euch Allen hiermit ein Lebewohl sagen. Während des Jabrcs» welches ich in Straßburg zugebracht, habe ich vieffach Gelegenheit gehabt, dte Leibungen deS Regiments kennen zn lernen, und nach dem, was ich dabei gesehen, kann ich nur wünschen, daß Ihr so sorlsabren möget, fern von der Heimath unscrii, Namen und rinserm atlergnädignen König und Herrn Ehre zu machen! Unser allergnä'digstcr König und äocrr — er lebe hoch!" Oberst Lairas, der Regiments-Eominandeur, brachte sodann ein .Hoch aus den Prinzen auS. In der festlich ausgeschmückten Reit bahn der Nieoiaus-Kaserne wurden später die Mannschaften be- wirthet. Vom Offizierskorps verabschiedete sich Le. Kgl.Hoheit mit einem Diner, welches im Rottum Hause abgebalten wurde. Der Prinz wird überdies nicht die ganze Heimreise zu Pferde ailSsübren. sondern von Bambcra ab die Lahn benützen, um sich dann hier »och rechtzeitig Sr. Majestät dem König wie Sr. Kgl. Hobelt Prinz Georg zur Reise nach Berlin, behufs Gebuitstags-Grntiilatlon bei Sr. Majestät dem deutschen Kaiser, anrchließen zu könne». In zwischen werden auch die wertl,vollen Möbe! Sr. Kgl. Hobelt durch den hieß Hossvedltriir Herrn Federe: nach hier transportick. — Wie auS dem FalneSberichl der SÄÜtzcngciell'chast in Leip zig bcrvorgcht, haben dre vier Söhne Sr. König!. Hoheit des Prinz Georg, die Prinzc» Friedrich August. Johann Georg, M a r und A l bert, sich in daS „Bruderbuch" der Gesellschaft als Mitglieder eingezeichnet, eine Auszeichnung, wie sie wohl nur wenigen Scknltzengescllichasten zu Tbeil wird. — Nachdem am Freitag der Todestag Sr. Masestät Kaiser Alexander kl. durch eine Trauerseicr kirchlich begaiigmi worden war. fand gestern auS Anlaß deS Jahrestages der Thronbesteigung Sr. tano gestern aus Aniag oes zzanresragcs der Thronbesteigung <r»r. Masestät Kaffer Alexander III. in der hiesigen festlich erleuchteten russischen Kirche großer FestgotteSdienst mit Tcdeum statt. An beiden Feiertagen batten sich neben Sr. Exe. Herrn 5 eine groß— - gr . .. en halfen stch neben Sr. zxxe. Herrn ruaron von _ , ^ , ^rden gc- fcknnvckier Herren, unter ihnen der ehemalige Gesandte v. Kvtzedue. Im Galt.'AIiaiil- -ina-Ii. im EoiteSbaus« eingeil-oden. — Die Zeichnungen zum Garantickonds des VI. deutschen Turnfestes nehmen einen erfreulichen Verlaus. So bat der hiesige Männertnrnverein in seiner am Freitag abgehaltenen Hanpt- veruniliillung beschlossen, sich aus Vereinsmitteln mit 3009 Mark zu bethciligen. während die von den einzelnen Vereinsmitglicdern frei willig geleisteten Zeichnungen bis zu obengenanntem Tage die be deutende Summe von über 8600 Mk. ergeben haben. Der nach ca. 200) noch nicht zu den größeren Vereinen lKstnierturndcrem betheiligt sich demnach an in-gesammt mit über l 1.000 Mi. — In Leip»Ig bat nunmehr der Rath dte Einführung der obligatorischen Flur- und Treppenbeleuchtung beschlossen I — Und Dresden?! — Nachdem nunmehr der Wafferstcmd der M>e lm Sinken he« rissen ist, kann die Landung der P er t o nenda m p f s ck i f f e von eute ab wieder ungestört an sainmtikcken Stüttonen stallfinden.
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