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Dresdner Nachrichten : 27.09.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188109274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810927
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-09
- Tag 1881-09-27
-
Monat
1881-09
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.09.1881
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vrviÄi» 1881. «K«»nU»Vrki» vi'rlrijdhrl rrnKL. >t»i,ne»»ni»vrk» »t-rt«ltd»rN» »«,7k «>>>««.. du,« die «oft in.,r.»«Ke «»mm >0«si» ,87000 >u»F,«! ^ ftl,m,I. tz«r ti» «ü«»»te eiuoesondier «8» «teNtzi» «,»' ftch di« SiedocNo» »ich, »rrdinditch. Damnren für un» nellmrn an; uiv.H»»!««- - «n»»ts VWi.?. . «t»ß in M-iidednrg: — I. «»»« » N». in t«i>,: — Nt«Iu,k tu Hanldur- 5«. ^aliiMns. «rin» SlritnUi«»« Id ». > Ul>r anacnom'uc». ikft ' ^ Hagekkatt für MM. Unterhaltuirg, Geschäftsverkehr. LörsenberW, FremLenliste. „ . Eo»»«o,» di« Miii-a»tftMr. I» Nculiodi nur o» Wochentag,»: ar. vioiirtga'icRr !- i»cg!achm.!tUl>r. — 1>, ciuidoitiitc PcitUccir lojtct IL Psg, (klugrlaudl M Ptg,. Sine Garoulic iür da» naii.it. «iigigc iirichrincn der 2»i«l»ic wird nicht gcgrvt». iluStvärtige Annoncen - Auilrägc vonuttvrlanntcn t-r>>o»r»ime>u,» tot« nur grs,,» Piänunirtando» Aattl»»«durch »rninnnlc» vdcc PoilltNiaitlun». Achl Sitdcn loilr» I, Pig- 2»sc>alc Iür d!: Montogo- «nmiukr oder »ach cinci» zcüiogc die Petiljctie 2tt Pj. V»pi88vrie- ^ HVviknsvkts-^usvvi-Ilsuf ^ /u bskvlliit dilligstvn t'rolson. V LL»rtn»u«n Äö «»»n», jl! 8ckio888lr«88« 17, ^eniidcr <l<!iu Ittxl. 8elll<»88. «IlckMM. auKÄL'LA Wie es scheint, sind die Portcfouille n ciefüllt. DieZablungseinstellung ist erklärt. Nr. 37« erpslichtungen zu erfüllen, niit schlechten Wertlien nn- Seit Llormittag be- -«-LjSiS— «----rsiii-SL-ZWiL- «iLMÄII Kr Lftwöll 8vv8tri»«»»«- 81 r. 4, L^rvppv grdiiütvs I-Lgvi' . mo<1< rnvr u. 8oljävi' LlviävrMH'v, ijj praktiselm Utrnnltltitilvr, nur gute >Vaaio, u Lltr. 50 kt. N Gv«8trL88« 81r. 4, L Hvppv. lästern die Notcnbesiher die Bant. Das Bankgebäude ist gegen etwaiste vlusschreitungcn der Bevölkerung bewacht, da kleine bloten, betrage, znsaniinen über 3 Ptillionc», in den Händen kleiner Hand- wcrker sind. Tie Unterbilanz soll 2 Millionen überstcisten. l^ocL I - Vv rri,, «ji im Vom 2«. Lt-Mmbor an bostackot met, moiim ^ Leder- und Wronze Waareu-Kavriti II« I»dir tI>»«t >rnd>t«,-I.ttsr« t UN uouvldautvn h'ahrilcllgebiiucko inoineg oigono» Oruucksttlvlcs st> 1tir«88ti 1'Intt0tt8t-I»v kkl'»88t' :ft>. ^ „ ,<^'l. tgsteli!-. Iloliwt. raut. .(> Ätaim wurden von Tonlon nach Tunis ei», steschisst. Bei Tiemmcl bat neuerdiiistS ein crusibastes Gesecht stall- stunden. Tie Araber räumen den Verlust von ÜU Todtcn em. Der Verlust der Franzosen ist unbekannt. Wittkrung vom 2«. Scptbr. Bar,:i>kt:rliachOSkar Böiotd, Walls,rat, t!>,Alchz.7II.) 7o7 Itltll . sott aestkrn 5 MUl. acsaUcn. Tlicrmvmrlroar. n. »träum.: Trittst. 8 ° W.. Temv.: 2" W., lutchsic Tcmv >I"W. Va-T' Nicdr remv.: 2» W., »achtir rcinv I I» Lv. -Wind. Wotic,ilos. Aussichten für den 27. September: Etwas zunehmende Bewölkunst, wärnrcr, trocken. Tienftaa, 27. Tevtbr. Abon « eme n t. r»e geehrten auswärtige« Leser der „Dresdner Nach« richten" bitte» wir das Abonnement siir das vierte Quartal 188» baldigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung weiter lieser» können. Die Postansialten de« Deutschen Reichs und Auslan des nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei unserer Expedition One». Bringerlohn» 2 Mark »<> Ps. vtertellährltch, bei den Kaiserlichen Postanstalte» im Deutschen Reichsgebiet 2 Mark 7» Ps., in der Lesterreich Ungarischen Mo, narchie 2 Gulden »L Kreuzer. Expedition der „Dresdner Nachrichten", Marienstraye »». vcttNttworlUchcr Rcdact-ur sür PvlttischkS M. Emil B icre» in Drcodcn Hu Kürze wird man von der zwangsweisen Pensionirung irgend eines österreichischen Beamten lesen. Entweder wandert der Reichs kanzler v. Haymerle, oder ein Hosrath, vielleicht ein blosser Kanzlist oder gar ein sinrpler AmtSdiencr nach Pensionopolis, möglicherweise alle vier zusammen. Und das bat mit seinen Depeschen der Mis- kolezcr Papierkorb gcthan. Schon lange galt die Stellung des Kei lers der österreichischen Politik nicht mcbr für bombensicher. Die Tanziger Zwcikaiserzusannnenkunft erschütterte sie in ihren Grund vesten die zwei Zeilen aus dem Miskolezer Papierkorb brachten sic völlig inS Wanken. ES ist nunmehr klar: Deutschland und Russ land verständigten sich in Danzig, ohne Oesterreich ein Wort zu sagen und Oesterreich blieb Nichts übrig, als bcizutrcten, sonst wäre cs völlig isolirt gewesen. Schon diese Thatsache bedeutet ein völli ges Fiasko Hamncrlc's: der persönlichen Feindschaft des Fürsten Bismarck, die ihm aus dem Miskolezer Depeschcnvcrratb erblüht ist, wird er vollends nicht gewachsen sein. BiSmarck vergisst cs dem Han- mcrle niemals, dah Europa eS erfuhr, wie in Danzig die Rüsten über seine „unerwartete Mäßigung" staunten. Hierzu kommt die Bc- sorgnis« der Magyaren, daß Haymerle, als Deutscher von Geburt, die Interessen ihres Lanhcs gegen die Rüsten nicht niit dem Eifer wahrt, wie ein gleich mit Sporcnfticfeln zur Welt gekommener Voll blut-Magyar, etwa Gras Andrassy. Kurz, man arbeitet von meh reren Seiten am Sturze Haymcrlc's und wenn die Dclcgations- sidungcn beider Reichshälstcn vorüber, dürfte das Palais dcS Aus wärtigen am Ballhausplatzc zu Wien einen anderen Bewohner haben, als Herrn v. Haylnerlc. Der deutsche Reichstag soll im November zu einer nur kurzen Sitzung zusammcnlrcten. Er wird dabei nur die Mandate seiner Mitglieder prüfen und höchstens den Rcichshaushalt erledigen. Er muh sich sputen, damit bis zu Weihnachten fertig zu werden. Hin gegen soll dem Reichstage bei seiner Frühjahrssession das am letzten Male gescheiterte Unsallversicherungsgcsetz in verbesserter Form zu- gehen. Es ist Alles so eingerichtet, daß dies sofort geschehen kann und den Entwurf soll ein umfassendes statistisches Material be gleiten. Hingegen ist bezüglich der Altersversicherung bis zu diesem Augenblicke noch gar Nichts vorbereitet; der Gegenstand gelangte nicht über die ersten Erörterungsstadien hinaus. Das ist zwar ganz natürlich bei der enormen Schwierigkeit dieses Stoffes, aber nun betrachte man einmal die leidenschaftliche Hetze und die tolle Hast, mit welcher die officiöse Presse that, als wäre die allgemeine Alters versorgung von Heute zu Morgen einzusühren, sobald nur der Reichstag — das Tabaksmonopol bewilligte. Dieser Humbug hat rasck genug ausgespielt. Ter Minister der öffentlichen Arbeiten in Preußen, Herr May bach, hat mehrere empfindliche Schlappen erlitten. Nachdem die Be sitzer der Bergisch Märkischen Eisenbahn mit erheblicher Mehrheit die Kaussofferte Maybach's abgrlelmt, verwarfen auch die Eigcn- tlmmer der Anhalter Bahn das gleiche Kaufsangcbot und zwar so gut wie einstimmig. Wie wird Herr Maybach diese doppelte Nieder lage binnchmcn? Man macht sich darauf gefaßt, daß künftig die preußischen Staatsbahnen allerhand Tarisrepressalien gegen die beiden Privatbahncn ergreifen und ihnen ihre Existenz recht wenig angenehm machen. Das wäre bei der Anbalter Bahn recht wohl möglich, wenn Preußen die Thüringer Bahn in Staatsbesitz brächte, wozu die Aussichten günstig liegen. Eine höhere Bezahlung will, amtlicher Versicherung zufolge, Preußen nicht bieten. Man wird es allgemein als eine Wohlthat empfinden, wenn im Verstaatlichungs prozesse der preußischen Prioatbahnen ein langsameres Tempo Platz greift. Man muß doch erst die finanziellen und volkswirthschaftlichcn Folgen der bisherigen Bahnkäufe abwartcn, che man zu neuen Er werbungen schreitet. Das Prunken mit Uebcrschüsscn aus der Ver waltung der ncuerworbcncn Bahnen wird zwar beim nächsten preu ßischen Kandtag durch die gcsülligcn Freunde des Ministers May bach virtuos besorgt werden; aber eine gAindliche Prüfung der Ziffergruppcn dürste manche Illusion zerstören. Auch wird man in Preußen gut thun, zu untersuchen, ob die Uebcrschüsse der Balm- vcrwaltung ihr auch immer zum Ruhme gereichen. Wenn manB. die wiederholten Klagen liest, daß auf der Maybach'schcn Staatsbahn von Leipzig nach Magdeburg die Passagiere dritter Klaffe in Wagen vierter Klasse transportirt werden, die man durch oft unsaubere Bänke scheinbar in solche dritter Klasse verwandelt, so erscheint dies als eine durchaus ungerechtfertigte Behandlung des Publikums. In Bayern treten die neugewähltcn Kammern zusammen. Nicht bloS der Minister v. Lutz, gegen dessen Amtsführung dag Mißver gnügen immer lebhafter laut wird, auch daS bayerische Volk steht diesem Landtage mit Sorgen entgegen. Entgegen dem sächsischen Landtage, der in der glücklichen Lage ist. dem Volke einen recht be trächtlichen Steuererlaß (30 Proz. des Zuschlags) zu gewähren, muß der bayerische Landtag zu einer Erhöhung der Steuern schreiten. Es ist ein namhaftes Defizit zu decken und cs heißt, daß unsere bayerischen Brüder 10 bis 20 Proz. Zuschläge zu den direkten Steuern künftig zahlen sollen. Das ist doch sehr verdrießlich. Der Grund dieser unerfreulichen Finanzlage liegt in der leichtfertigen Verwaltung der früheren Jahre, dem Bau mehrerer unrentabler Eisenbahnen (reiner Parallelbahnen) und den steigenden Ausgaben für HecreSzwecke. Frankreich athmct einigermaßen auf, daß in den drei Tagen, da der Telegraph mit Tunis unterbrochen war, sich auf dem dortigen Kriegsschauplätze kein Ercigniß von größerer Bedeutung zutrug. Allgemein stand die öffentliche Meinung unter dem Mißtrauen, daß die Regierung dic Mittlicilung neuer Schlappen der französischen Waffen zurückhielte. Die so oft angekündigte große militäriiche Aktion läßt noch immer aus sich warten. Die Hitze ist noch zu groß, cs muß erst die Rcgcnperiode eingctreten sein, lautet die offizielle Erklärung. Kann schon so sein; namentlich mag der Transport von Wasser für die Cavalcrie- und Artitteriepfcrde durch ausgedörrte Steppen sich als unausführbar Herausstellen. Die eingeborenen Aufständischen leiden jedoch unter dem den Europäern mörderischen Klima nicht in. Mindesten ; der Ausstand ergreift immer weitere Araberslämmc. Einen sehr großen Erfolg versprechen sich die Franzosen von der Eroberung der den Muhamcdancrn heiligen Stadt Keiruan, gegen welche eine Expedition unterwegs ist. Vielleicht tritt aber gerade das Gegentheil ein, die Bekenner des Islams werden ihren Fanatismus doppelt entfacht fühlen, wenn die Waffen der verhaßten Ungläubigen die Straßen der heiligen Stadt entweihen. Der Vertreter Frankreichs beim Bcy von Tunis, Herr Noustan, ist mit ausgedehnten Vollmachten auf seinen Posten zurückgckchrt, hat aber darüber auch nicht vergessen, feinen eigenen Vorthcil zu wahren. Er ließ sich sein Einkommen um IM,000 Francs erhöhen. Auch hat sich dieser würdige Republikaner mit den Direktoren einer Anzahl französischer Aktiengesellschaften in Verbindung gesetzt, die sich das Ziel gesetzt haben, unter dem Vorwände der Kultivirung von Tunis dieses an Naturschätzen reiche Land anszubeutcn. Nicht mit Unrecht hat Rochcsort der ganzen tunesischen Expedition vorgeworfcn, daß sie lediglich im Interesse der Banguicrs ins Werk gesetzt sei und daß Frankreich mit dem Blute seiner Söhne die Agiotage der Börse, die sich aus Tunis gestürzt, bezahlen müsse. Wird doch von der Pariser Finanzwelt am Sturze des ehrenhaften Ministers Barthclvmy gearbeitet, weil dieser sich nicht „traitablc" genug gegen die unverschämten Ansprüche gewisser Jinanzgruppcn erwies. Uebcrhaupt ballt sich die Wetterwolke über dem jetzigen Kabinct immer dunkler zusammen. Die gesetzwidrige Verwendung von Staatsgeldcrn, die für ganz andere Zwecke bestimmt waren, zur Bestreitung der militärischen Kosten der tunesischen Expedition, findet einhellige Venirtheilung. Umsomehr, als die Regierung sich gar nicht beeilt, die Kammern einzuberufen, um, sobald als nur möglich, die eigenmächtige Gclderverwendung durch eine .Kammerabstimmung guthcißcn zu lassen. Der Präsident der Republik, Grövy, schießt auf seiner Besitzung im Jura wilde Kaninchen, Gambetta hat sich nach eincin Versteck in der Schweiz verkrochen, die Minister reisen im Lande umher und schieben den Zusammentritt der Kämmen: so lange als möglich hinaus, in der stillen Hoffnung, daß bis dahin den Generalen in Afrika irgend ein großer Eoup gelingt. Sie wollen mit einen, blendenden militärtschcn Erfolge vor der Volksvertretung erscheinen und mit ciloiro die schweren Vorwürfe über ihre Mißvcrwaltung ersticken. Tenn wenn auch der täppische Versuch der Rothen, einen Wohlfahrtsausschuß zu organischen, kläglich scheiterte, so erwartet doch die Minister die Versetzung in den Antlagczustand. Es fehlt der Republik an fähigen Generälen, an Staatsmännern, überhaupt an Talenten und — an ehrlichen Männern. Sic ist darin um kein Haar besser als das unfähige und verworfene dritte Kaiserreich. RenrttcTelegramme »er „TreSvnerRaftir."vomW.Septbr. Berlin. Das hiesige Landgericht hat die Beschwerde der Direktion der rumänischen Eisenbahn gegen den Handclsregister- ricbter wegen Ablehnung der Eintragung der von der Generalver sammlung beschlossenen Sitzvcrlcgung nach Bukarest zuriickgewiescn. Berlin. Herr v. Schlözer, der in Rom die kirchenvolilischen Verhandlungen einlcitcte, hat sich nach Washington zurückbegebcn, wo er, vorausgesetzt, daß der preußische Landtag die Errichtung einer Gciandtschnft beim päpstlichen Stuhle genehmigt, sein Ab- berusungüschreibcn abliescrt und im Deccmber seinen neuen Posten in Rom antritt. Der Kaiser bat -Herrn v. Schlözer vor seiner Abreise telegraphisch beauftragen lassen, den Hinterbliebenen des Präsiden ten Garficld seine tiefste Tbeilnahmc auszudrücken. Ein bestimmtes Abkommen zwischen Preußen und dem Vatikan ist z. Z. noch gar nicht getroffen. Man hat sich gegenseitig nur sondirt, wie weit man enent. einander nachgebcn wolle. Es wird indes, bestimmt vrr- I sichert, daß Leo Xlll. sür die Herstellung des Friedens auf das > Eifrigste cintrete. ! London. Kandahar öffnete de», Emir die Tborc. Die Bazars und die umliegenden Dörfer wurden tbcilweiie geplündert; der Emir beabsichtigt, in vier oder fünf Tagen auf Hcrat z» marschiren. — Dem ..Standard" geht aus Fort Amicl die Nach richt zu, daß der Äolksraad der BoerS die Ratifikation der Eon- . vcntim, mit England verweigerte. Berliner Börse. Tic Börse erössnctc in aufgeregter Stim mung und entwickelte sich in Ercditaktien, Diskonto, Nordwest und Elbclhalbabn, Laura und Dortmunder lebhaftes Geschäft, daS von Dcckungskausen der Eontremine sehr gestützt wurde. Die Ligui- dation, obgleich noch nicht beendet, blieb ohne Einfluß; das Oktober-Geschäft dominirte. Was die Hausse vornehmlich in Fluß brachte, war daS Gerücht der beabsichtigten Ein führung der -tproe. ungarischen Goldrentc in New-Bork, welches schon gestern in Wien im Privatvcrkchr stürmische Hausse hervor- gerufen hatte. Während deutsche Bahnen ziemlich still lagen, ging cs in österreichischen, namentlich Nordwcst und Elbcthal. um so belebter zu. Franzojen nocicen pro ^.clover /, pomvarocu - u. höher. Sehr günstige Tendenz herrschte sür Banken. Lreditaetien zogen12M-, Diskonto3, Deutsche l'Ä'»an. AuchKassadcviscnsest; n.A. waren höher beide Dresdner, Leipz. Credit, Lechz. Disconto und Sächsische. Deutsche Fonds vernachlässigt, fremde recht fest, U»g. Goldrente besser. Bergwerke sehr animirt und höher. Laura ge wannen 4, Dortmunder 3 Proe. Industrien still, wenig verändert; Hartmann l'/w, Lauchhammer l'/c, Sachs. Gußstahl 2fr Proe. höher. Sächs. Stickmaschincn 2 Proe. niedriger. Lokales und Sächsisches. — Gestern Nachmittag besuchten Sc. Maj. der König und die Königin mit Gefolge die Goldene-Höhe, hielten sich daselbst längere Zeit auf, bestiegen den Tbur», und sprachen ihre Zufrieden heit über die schöne nnd prachtvolle Fernsicht aus. — Orden. Amtshauptmann Freiherr v. Wclct in Plaucn erhielt das Fürstl. Reuß'schc — jüngere Linie — Ebrenkreuz 2. K!., der Bahnhofs - Inspektor Aug. Äühring in Ncumark das Fürstlich Schaumburg-Lippeschc silberne Ehrenzeichen. — Für die Stelle dcS landständrschen A rchivarü haben die Direktoren beider Kammern dem Plenum „ach seinen, Wicder- zusammcntritt verfassungsmäßig drei Kandidaten zur Wahl vor zuschlagen. Tein Vernehmen wird sich das Absehen hierbei in erster Linie auf einen Beamten der Justizverwaltung richten. — Gegen Herrn Pastor De. Sülze liegt seiten des sächs. Consntoriums wiederum eine Disciplinaruutcrsuchuiig vor ; so viel man aus den spärlichen Zeitungsmittheilungcn entnehmen kann, wegen seines Eonsirmandcn-Untcrrichts, der von der Fundamental- lchre der cv.-luth. Kirche abwcichen soll. Herr Or. Sülze hatte in dieser Sache eine schriftliche Antwort an das Consistorim» zn geben und diese ist, wie sic das „Deutsche Prot.-Bl." mitthcilt, bcmerkeus- werth energisch. Den cbionitischen Ausdruck „bloßer Meiiich" bez. Jesu brauche er nicht, weil er ibn sür falsch baltc (Ebioniten: eine jüdisch-christliche Sekte, die die Hsottbeit Jesu verwars, aber die Be- schncidung bcibchiclt». Die wahre Menschheit Jesu betone er ent schieden, denn wem sic zweifelhaft werde, der disvcnsire sich von der Nachfolge Jesu und damit von seiner höchsten Levcnsausgabc. Die Thatsache „Gott war in Christo" Halle er fest, weil er überhaupt das Cliristcnthum, die Religion, den Glauben an das Gottesreich fcstbalte. Weiter könne die Kirche Nichts von ihm fordern und lasse er sich kein knechtisches Joch auslegen. — Am 27. nächsten Monats findet bekanntlich die Wahl zum Reichstage statt. Diesbezüglich sind nun von morgen (28. d.) bis mit 6. Oktober die beiden Wahllisten i», Altstädtcr und im Neustädter Ratkbause während der gewöhnlichen Expcditionsstundcn zu Jedermanns Einsicht ausgelegt. Jeder, der in diesen Listen eine Unrichtigkeit findet und abgcsicllt haben will, hat dies bis längstens 5. Octobcr schriftlich bei», Stadtrath anzuzeigen oder zu Protokoll zu geben. Der rechtsufrige Tbcil der Stadt (der 4. Landcswahl- kreis) ist in 18 Wahlbezirke, der linksufrige Stadttbeil (der 5. Lan- deswahllrcis) in 40 Wahlbezirke gethcilt. Die Abgrenzung der Wahlbezirke regelt sich mit nach der Bestimmung, daß ein solcher Bezirk nicht über 3500 Einwohner umfassen darf. — Eine hochachtbare christlich-bürgerliche Familie, an deren Spitze.Herr Bäckermeister Hermann Julius Böttcher, feierte dieser Tage das Hunderts übrige Bestehen ihres sich großer Beliebtheit erfreuenden Geschäfts. Der Familie gehören eine große Zahl allgemein bekannter Dresdner Persönlichkeiten an, welche der Tov theils bereits abberuscn bat. Ter Vater des jetzigen In habers des Geschäfts hatte zwei Brüder, den Eonrcetor Or. Böttcher und den Schuldircctor Böttcher, Scinmcgervatcr unseres Brand- dircctor Ritz, deren Kinder und Enkel und sonstige Familicn- verwandte sich am Sonnabend in Wcrthmann's Hotel zu einem Empfangsabende versammelten, am Sonntag ein gemeinichastliches Mahl in Kaiser's Hotel einnahmcn, welches durch die Tbeilnahmc des Pastor Julius Böttcher aus Riesa und vieler sonstiger hoch gebildeter Verwandten sich zu einem besonders weihevollen und cmimirten gestaltete. Die hiesige Bäcker-Innung widmete dem Familienoberhaupte eine Scrventmstcin-Votivtasel mit bezüglicher Inschrift, welche es besonders hervorbcbt, daß viele der hiesigen Herren Bäckermeister unter der Leitung der Böttcher'schen Vorfahren inr Geschäft erlernten resp. in demselben arbeiteten. Ten Schluß des seltenen Bürger- und Familienfestes bildete gestern ein gemein schaftlicher Ausflug nach Pleiße». Es werden wenig Geschäfte in Dresden vorhanden sein, welche eine huudertjähriac, von Geschlecht zu Geschlecht so ehrenvoll sortgcsübrte gleiche Geschäftstüchtigkeit aufzinvciscn baben. — Oetobcrliche Küble, aber eine prächtige Hcrbstlnst i>,nd ent zückende Aussichten bot der letzte Sonntag, an welchem freilich auch unendlich viele in der vorhergehenden Nacht erfrorene Blumen die Köpfe hängen ließen und unter den warmen Sonnenstrahlen immer welker und schwarzer wurden. Scbaarcn van fröhlichen Menschen bevölkerten den Großen Garten nnd die Balmböfc zu kleineren Ausfl ü g e n. Noch und von Meißen und Kötzschcnbroda vcr- kebrlcn, dem lebhaften AuSslugsbcdürsnissc entsprechend, 0 Ertrazüge. Aus der Bodenbnchcr Linie, ans welcher sich jetzt das Auge des Reisenden an mäcbtigcn Obstbausen recbts nnd links der Babn er freut, vcrlebrten ebenfalls 6 Züge und nachm,d von Tkarandt, wo die berbstliche Färbung dcS LaubcS sichtbarer wird, mußten 4 Extrazügc eingelegt werden. Auf der Schlesischen Balm wurden mit den ge- wöimlichen Zügen über 8000 Personen befördert. — Ein an die Wähler des IV. sächs. RcichStagswahlkrciscS ge richtetes sozial-demokratisches Flugblatt zu Gunsten Liebknechl'S ist vou der Kgl. Kreistinuptmannschast Dresden verboten worden. Wegen des kürzlich gleichfalls verbotenen Flugblattes: „An die Wülstcr des VII. RcichStagswahlkreiscs zu Gunsten des Cigarrcn- arbeiters Geyer zu Großenhain ist gegen die Verfasser und Ver breiter Voruntersuchung eingclcitet worden. — Noch einmal, aber hcnte zum letzten Male, weisen wir die Leser daraus hin, daß n ä-ch stcn Freitag die Frist abläuft, bis zu deren Ende die Ehefrauen im Königreiche Sachsen ihre Ein- brinqen-Fordcruiigcn in das dctr. Register des Amtsgerichts des Wohnortes ihres Ehemannes eintragen lassen müssen, wem, sie sich ihr Vorzugsrecht sichern wollen. Eine Ehefrau, deren Forderung am Freitage nicht eiimetragcn ist, hat ihr Vorzugsrecht, das ihr das zcitberige Sächsische Recht vor bei, gemeinen Gläubigern gewährte, iür immer verloren. Es genügt ein einfacher Brief an das bctr. Amtsgericht, von der Ehefrau unterschrieben. Der Widerspruch des Ehemannes hindert die Eintragung nicht. Einer Rccognition bedarf es auch nicht, ebenso wenig Stempel. Es schadet aber nichts, wenn der Mann den Antrag mit unterschreibt. In der Hosbuchdruckerci von Meinbold u. Söhne sind Formulare sür den Antrag zu bekom men : das Stück kostet 10 Pf. Eine Bekanntmachung der Einträge findet nicht statt. Nur diesenigen Ehefrauen melde» ihre Einbringc- sordcrungcn mit Erfolg an, welche vor dem 1. Octobcr 1879 die Ehe geschlossen haben. Nur diesenigen Forderungen sind geschützt, welche vor diesem Tage entstanden sind. Wegen der in Natur vor handenen Sachen, welche Eigenst,um der Frau geblieben sind, ist
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