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Dresdner Nachrichten : 15.01.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188101151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-01
- Tag 1881-01-15
-
Monat
1881-01
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.01.1881
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1881. «n -g- Lolzelttc Rumm. I» Pß,«! >»«-s- 3S000 26. ^Lvlgans. ^iiik.jil >««!?«» II !» Äd!j. - UK »NükN.MMt», k ^ So..!tt?„a dts Mittsgt, Pl.ttwl-i au -LiochelNaein :-» . . i »I. -Uoucr>.aü« P.Nachm. <!Zd». - :>!. im >u:cr ciittpaltti-tt Pol"! !-»'» '«>>.-.-t,!>«.>rl>'t''«:-»t !>c g.ott P->,o u s-j a. g.c i..r da» uochii- liigia- -äcich.-iueu kor Jnßrsle um» »!a> «cLebe«. ?l .wan^o «»u,-:u,n»«u»r»jr lau >:.i .u! iilmon uoa . .' IU :.>' . „.. u : :..laca;.i Pru»»mco«n»o-,^a>»l»>- a od-. Pvsiuuj ttttuuc. Ua,t 7tti>cu k»-'ie» N> Pia«. .»n. j.-ralc lur die Moulatzv Nun»»-, udc: »achelimm gcm>i>ied!i stctio jckl« -'i PE"> Sxrm»I. de einaeiautler Ma nch die Sledociton udlnl Lite di« Rücka miscrifl« matz Nicht «erdlndiich. S«,«rajt»-LimaDme au»w»U«: u. L«ß><« in Ham dnry, ikiuil». rvie», LcidUa. State! -clvchl.P-, . .M Ru». vasei, -r«Z iau. graiickurt a ' " ' Malt« i» üerttu. V>-i»>-,>a. S6>>u „mdura, graiilfun a.M.. Mii» chen. - raun« L «». in?,>auliu>t ,. M. - Bincaux i> „Anvoli»««- e««k". Na,»!,, I.»lli«,-. NuIIiei »t tu. >u P.nij. Tagekkatt für Politik. Uiiterhaltniig.Geschästsverkehr. LSrsk»bericht,Fre»ideiilisIk. , ^ ^Ir«a»» MAäM^Awuit vm VM-H« 8ir»l!tr-tr lichtes Erportbicr 71 »ttritLUV^ f, vorsonckoi tiilllwk iiivvi Mlii ür/tliok null clioniisek oontroiirsv st tzt ii»«!« riutla k I'rit-eli »on >Ior liiil» in ,oii>ekl,>^o»o» K l-lltti-okon. Lt»vajz?a Fu^tcllun^ou »vorcken vom I!o-it/or >1, boroltizillixss rmjjonoinmoli, ockc-r liöuuon aiwll in «lc-m in» ^ js tdtitll ausIwKviiiloii Uoseiinorckvhuoli oino-straM» »euclou. st» n NM« Lj! null rillf llrlllu />» Ullllon. ^ L--SL-r.k^Li^x^ PetcrSvurq. Dao Bnviictoefizil non IX»«! vcträiit öl» Millionen Zindel uiiv ioll Ise»daiwlonk> llcdettl werden. >veicl,er de», »tkicbvicd.rv er/.»ptt von Konto n»> unä ow;<iiolill I^l'rviii linill Oolcouom «Ion Ikonlnurunts „Lam ovl»t«ll L»r«r", Hi . tt »iH» li(^ I'i .lul. ki'netztilw ^ vcr jünzslc 1'ieutcnaiit. MlelM«. >. >uS dein Meudaknioi BcrkDte on dc» Kaiser, er imiic, dn« das Lefilil i-dwintc, „dei die ilrciilillc Svtusoinkeil sei »othwcndki. den» lroe lcv irico- licken lvhiiiuileri, der nnLw-riilie» Politik werte iott V- tco ^»i»»«l»»r >,»» liiitii«,»;?», I i In. I»«, Ur,tt«-i,Ilin»«'» »,»n Ilrill», l'»oi»>v. II»»,»,« I«. Il<8 Militön Nudel sctwildct. Der eWnnwniuiilcl silwt in ieinci» E BudMo tür d-iö ülle^Sniittisicrium verwantt. was die ttnadwcic- bare t'ieti-wcudiqkeil ltcdictc, nach den Anort»nn. e» teö -»aiters Manrcgcln rn crarci'eu. um die vom ^cmdc iiic teil Nnterd'lt rer Kricljsmacht amgedrachlc» kosten ;u ledtlcircn. Rr. IS. , Witterung vom >4. Januar: Parameter noch Oltor Bölold,! witllbrabe I». IWdSU,».) i ! 7N» Mttl., icil si-ilcrn n MtU. Miitr'gc». Tlnrmometogrr u. Reaum.: I»»!!.. niedr. i ^ Tcu». »> » A., lMste Temp. NN." jo Nord Osi-Wind. Beseeli, Siv ni>j woikcniaa. l dUNIIljl, INeill lrowen vluSslchtcn für den 15. Januar: Ziemlich heiter, stellenweise. Sounabcnd, IS. Januar. «tiaiuworllichcr Sicdaclcur fiir Polllllchkö Nr. ilmil L:c.cy in Trc.dcn- Den sich in neuerer Zeit in ununterbrochener Folge drängenden antisemitischen und judenfreundüchen Versammlungen in Berlin hat unser Blatt bisher nur einen bescheidenen Raum gewährt. Bald waren cs allgemeine Volts-, bald Wahlmänner-, bald Arbeiter, bald «tudentenversammlungen, die zu der Iudenfrage Stellung nahmen. Je nachdem die Einberufer Judengenossen oder Judenfeinde waren, sielen denn auch die Resolutionen dieser Zusammenkünfte aus. Von beiden Seiten werden in Berlin gewaltige Anstrengungen unternommen, die Hcerschaaren für die bevorstehenden Reichstags- wählen unter die Banner „Für oder gegen Israel" zu sammeln und zu ordnen. Den Juden kommen ihre großen Geldmittel und die Organisation der Fortschrittspartei zu Stallen, welche bisher in Berlin die Wahlen beherrschte uird die sich mir Haut und Haaren sein Judenthuine zur Verfügung gestellt hat. Die jüdischen Fabnk- mhaber und Geschäftsleute bringen für ihre Sache große Geldopser. So hat man einen angeblich christlich-liberalen Verein gegründet, um den Antisemiten das Handwerk zu legen. Um dem Vereine die nothigen Mitglieder zuzuführen, nöthigen die jüdischen Herren bei Androhung der Entlassung ihre christlichen Angestellten und Arbeiter, diesem Vereine bcizutretrn und zahlen für sie die Mitgliederbeiträge. Auf der anderen Seite ist ein Streit ausgebrochen einestheilS zwischen der spezifisch kirchlichen 'Richtung des .Hofprediger Stöcker, der in der Abneigung des Voltes gegen die Judenherrschast das wirksame Mittel erkannt hat. wieder die positiven.Heilslehren des Ehristen- lhums den Vollsmassen zu predigen, die sich von der Religion gänzlich entfremdet hatten und anderentheils zwischen der mehr volls- wirthschaftlichen Richtung der Herren Ur. Henrici und Ruppel, welche mehr darauf dringen, daß die Ausbeutung des Volkes durch das Judenkapital durch Beschränkung der Rechte der Juden beseitigt werde. Allerhand Uebertreibungen und Gehässigkeiten laufen von beiden Seiten unter, wie das bei einer die tiefste Tiefe der Volks seele und des Erwerbslebens berührenden Frage im Grunde auch nicht anders sein kann. Mit Entrüstung muß sich jeder anständige Mensch von der Behauptung abwenden, daß Mischehen zwischen Ehrist und Jud Unzucht seien. Diese Blutkreuzungen sind gewiß nicht nach Jedermanns Geschmack und Wen Blut und Abstammung vor solcher Ehe warnt, findet bei den Glaubensgenossen beider Theile inehr Lader als Scheller. Aber es ist hergebracht, daß verschuldete Edelleute, die eigentlich wissen sollten, was reines Blut bedeutet, den verblichenen Glanz ihres Wappens durch das Gold bestrickender Jüdinnen auffrischen. Es ist auch eine Zahl Fälle aus Bürgerkreisen bekannt, daß solche Mischehen die Duelle reinsten Eheglückes er- 'chlossen. Ebenso traurig abgeschmackt ist der Vorwurf gegen die Juden, daß sie nicht so gute Biertrinker, als wir Germanen, seien. Gerade die Mäßigung des Drientalen im Punkte des Genusses geistiger Getränke ist eine sehr rühmliche Rasscneigenschast. Die christlichen Geschäftsleute brächten mehr vor sich, wenn sie z. B. oft nicht bereits schon Vormittags beim Schoppen säßen, sondern u» Eomptoir oder hinter'»! Ladentisch arbeiteten. Richt minder verdient die Innigkeit des jüdischen Familienlebens keineswegs die spöttische Abfertigung, daß die Jüdin schon zufrieden sei, wenn sie monatlich von ihren» Manne nur eine prunkende Robe von Gerson erhalte und daß sie im klebrigen ihren Alaun sich außerhalb der Familie amusiren lasse. Es ist wahr, das jüdische Weib ist phlegmatischer als das seu rigere männliche Individuum, aber die Innigkeit des jüdischen Fami lienlebens bleibt eineThatsache. DieEisersucht desWeibcü aber gar als eine spezifisch christliche Tugend zu rühmen, grenzt ans Hochkomische. Richtig hingegen ist, daß christliche Ehen häufig unter der 'Roth ums tägliche Brod so leiden, daß vom ersten Tage an ein eigentliches Familienglück nicht aufkommen kann, während der größere Wohlstand und Reichthum derJuden eine weit geordnctereFührungdcs Haus- und Familienlebens und eine vorzüglicheMtdererziehung er möglichen. Doch lassen wir für jetzt jene absurden Einivürse gegen das Judenthum. Umgekehrt aber lehnen wir das letzte Wort, welches die in die Enge getriebenen Judcnfrcunde gern ausspielen: „Und wenn Ihr zehnmal unter manchen Übeln Eigenschaften der Juden leidet, müßt Ihr doch die Vorschrift Eures EhristenthumS: Thut wohl Denen, die Euch hassen! befolgen", als einen unwürdigen Kunstgriff heuchlerischer Dialektik mit einer Gerbcrde der Verachtung ab. Alles dies diene nur als Einleitung dafür, daß wir in Dres den in der nächsten Zeit die Heroen der Antisemitenbewegung aus Berlin unter uns auftreten sehen sollen. Es liegt uns daran, aus jener großen nationalen Bewegung Alles auszuscheiden, was ihren berechtigten Inhalt und ihren edlen Kern schädigen könnte. Hüte sich Jedermann, die Judenfrage als Religionsstreit aufzufassen! KÄnerlei Intoleranz gegen die Zugehörigen zu einem anderen Bunde wegen ihres Glaubens! Ein streng gläubiger Hebräer, ein zu dem Gotte seiner Erzväter betender Israelit ist uns wenigstens chrivür- dsgerjsals der gesammte nüchterne Aufkläricht sogenannter christlichen Freigeisterei. Auch die Auffassung der Iudenfrage als bloßer Rassenfrage reicht nicht aus, die Stärke der Volksbewegung zu er klären, die so naturgemäß hcrvorbricht, wie die Bauernbewegung in den Alpenländern Oesterreichs. Wogegen sich das deutsche Voll allerorten empört, das ist die Auflösung aller sittlichen, staatlichen und geschichtlichen Ordnungen zun» ausschließlichen Vorthcilc deS Handelskapitals. Unter sinnbcthörendem Freiheitsgcschrci hat die angeblich liberale Theorie des Gelicnlassens, deS Freihandels, des bedingungslosen Gleichmachcnü alle festen Punite in unserem ge werblichen und sozialen Lebens ausgelöft. Es giebt selbst im Sitten leben unserer Ration kaum noch einen festen Punkt, der nicht von dem auf ihm ausgcgossencn Scheideivasser dieser falschen Freiheits Phrasen angefresscn wäre. Sehr glückllck' ist das Bild des „Reichs boten": in den allgemeinen llrbrci des gleichen Staatsbürger«!,»»»» ist alle« eingrbrockt, da schwimmt '"leister. Geselle und Lehrling wild durcheinander - - aber wie die Fettaugen auf der Suppe schwimm! darauf der kapilalreiche Händler, vor welchem die Gewerbesreiheü alle Schranken niedcrgerissen und alleThüren geöffnet hat. I« den gewerblichen und sozialen Verhältnissen ist die geineinschäolich» Theorie der unbannherzigenKapilalübermacht bisher am siegreichsten gewesen -, hier sind auch ihre Fruchte am schnellsten herangercist um deshalb sind auch hier zuerst Tausenden die Augen geöffnet worden. Jahren wir so fort, geblendet von Schwindelphrasen das wirthschastliche und sittlich-religiöse Gebiet dem maßlos begünstigten Handel-Kapital zu überlassen, so dürfen wir uns über unser Endschicksal nicht beklagen. Die Bahnbercitung für das moderne Faustrecht der schraukciiloscn Käpitalherrschast, die ausschließliche Begünstigung der Schuldlnechi schüft — das ist cs, was sich das Volk nicht länger gefallen lassen will. Und wenn es die Augen aufschlügt, so begegnet sein Blick unter den es bedrängenden und ausnntzendu» Wortführern dieser Theorie, unter den am meisten von derselben sRofitirenden Rie- inandem so häufig und in so bevorzugter Stellung als den» Handel treibenden Judcnlhuiiie. Kein Gebiet der Vollswirthschast, de> -tunst, der Wissenschaft ist davon frei. Wohl giebt es auch deuljche Ausbeuter gerade genug, wie ivird z. B. die Hstpoiheeennorh Rs Kleinbauern und Häuslers in einem dentschcn-iönigreiche von einem Geldinanne ausgeguetschr, den selbst nicht die Thronen vonWulwen die starre Habsucht erweichen! Aber derartige Deutsche sinv im Grunde nur die Beiläufer. Ihnen legt inan »ilt das Hernow.il, wenn man im Allgemeinen dem ausbcutendeu -tapitalismus wieder vernünftige Schranken zieh!. Der Sinn für die Realitäten des Volkslebens ist in weilen-treffen wieder ausgegangen. Man erkenn!, daß das Volksleben aus sittlichen Grundlagen zu rühm hat, und daß auch die edelsten Dinge sich in Verderben verwandeln, wenn sie von diesen Grundlagen hinweg gehoben werden auf den einer kahlen, mhal! losen, rein formalen Theorie von der allgemeinen Gleichheit. Wenn wir alle 'Religion, soziale und wirthschastliche Institutionen, alle Sitten und Rechtsbegriffe und die christliche Weltanschauung vcr pulvern, bleibt schließlich nichts übrig, alsdertahle, gerupfte „Staats bürger", und es giebt weder Ehrist noch Jude, weder Meister noch Geselle, weder Obrigkeit noch Unterthan, sondern es wird die Glas glocke der endloscnGleichhcit über Alles gestülpt, und cs ist dicHanv des allmächtigen Großkapitalistcn, welche die Glocke hält und aufhcbi und zudeckt, je nachdem es ihm beliebt. Daß schließlich das Voll herausgefunden, daß cs wesentlich das handeltreibende Judenthum ist, das sich zu dieser 'Allmacht emporgaukelt, und daß cs dies nicht länger zugcben will, kann inan dem Volke selbst nicht zum Vornan, machen. Die studentische Jugend tritt frisch und vornrtheilslos diesen Zuständen entgegen. Sie läßt sich nicht mehr von dem schno- ven Mißbrauch des schönen Wortes „Freiheit" bethören, welches man allem, was mau durchsetzen wollte, anhing, uni das Volt iirre zu machen. Redete man doch nicht blos von Gewerbesreiheii, ob wohl diese Freiheit gar nicht den Geiverbeireibenden, sondern den Geldleutn» zu statten tam, sondern man kettele Las edle Wort sogar an den schmutzigen Wucher, an die Schnapsschenle und redete von Wucher und Schanlsrciheit! Daher meinen wir: halte man die Judendebaltc frei von allen» konfessionellen Hader und richte sein Hauptaugenmerk darauf, durch feste Ordnungen im Erwerbs- und Handelsleben unser Volk von der schranieiilvsen unbarmherzigen Kapitalhcrrschaft zu befreien. Wer diese bisher egoistisch gemiß- braucht hat, darf sich nicht beschweren, wenn dies ihm t.mftig ver wehrt sein soll. Neucste Ttlksirnnime vcr „Dresdner Racku." v. l I. Jan. Berlin. Das A b g c o r d »c t c II v a n d setzte die Berat» »ng über das Zuständigkcitogcietz irrt. Die Eiusck'cidnlig über die Bestätigung der Bürgermeister siebt i. B. lediglich den Rc- glcrungS-Präsitciitcii zu. Ecntrnm und Fortschritt wünschen, daß auch de» Sclbiiverwaltuiigsorgaiic» eine Mitwirkung an der Bestätigung znstcyc. .nvmervalwc i»id Freicomervalive er klärten das Bciiätigungsrccht inc ein liiivctäiißetllchcs Recht tcö Staates, v. Heercmann stlbrtc melncre Beispiele daiür a», daß aber unbelebt. Deutsche Fonds waren unverändert, lwü- ickn belebt und lest, österreichisch-ungarische schwach bedaupict. In Banken wenig Berkebr, aber tbeilwciic nickst unerpedltchc Ausbesserungen. Höbcr notircn u. A. Leipz. DiScoisto. Sachs. Bank und leipziger Erctil, während Dresdner Bank einen Ucinc» Rückgang cruune». BergwerkSpapicre wenig verändert, linker Jndustriepapicre» zahlreiche Ausbesserungen, namentUch Maickstnemabriken. Lokales und LächjifchrS. Am Donnerstag Abend bat Frau Fürstin Metternich Dresden wieder ver asscn und ist mit dem Eourtcrzng der Rord- wcstbah» über Mische» nach Wien zurückgekedtt. — Vorgestern gegen Abenv bat sieh aus ihrer in der Mu- iladt gelegenen Wohnung die Gattin eines höheren pens. Otstzicrs enlicriit, um in gewohnter Welle ihren Gemahl aus einem nahe gelegenen Gesestsehaslölokal ab-.uholcn. Tie Dame ist aber weder in dem dcstt»>i»icn Lokale cingctrosfe», noch in ihre Wohnung zuräckgekchit. Da bis gestern Rack'inittag noch keine Spur von ihr ausgifintcii war. so steht zu heiurchten. daß derselben, welche mit ihrem Gatte» in der glücklichste« Este -cbt. ein UwaU zugesloßen Ist und dieselbe vielleicht Austiavme in einer Familie rder einer Anstalt gemiidc» da!. Die Dame ln seit Jahre» leitend und hat schon einige Male Aniällc bc- lcinnicii, welche irr taö Bcwußlsci» »ahnicn. Sollle Jemand ud-er den Vcidieib dericidcn irgend welche Ansluwl geben kennen, so winde der bcstnrzlcn Familie ein gre'er Liebes dienst erwiesen. - Die niedrigste Tc in pcrat» c der potvcrgangcncn Rock t beirng ziemlich II" li. und die pciüoncnc Rächt wird wohl auch leidlichen Frost gebracht haben. Die Eide, welche am Donnerstag Vormittag bei Vogclgcsang am drei Stunden dcrell» zum Stehe» gekommen war, wird dort und an de» Zeichen bei Schmilka vicllcich'l schon heule lest sei». Ans allen rheilen dcö Gebirges wird gemeldet, daß der S ch »cciail in der 'Rächt vom Mittwoch znm Donnerstag »uv gestern bei enipsindüchcr Kaste ganz bedeutend war und im Ver kehr überall die Sckstistcn stakt der Wagen zur Geltung brachte. Selbst die Hoizbändier und Buttcrleutc, welche aus der Um- gcbniig von Franenslein und Altenberg jeden Donnerstag nach Dresden kommen und wegen Schiieemangel per Wagen etiige- irosten waren, stch-ren gestern von Dippoldiswalde, Kleinkarsdori, Lck miedcberg :c. mit Schlitten heim, die ihnen mit Vorspann- dicrdcn entgegengeschickl wurden. In Dresden wird gegenwärtig gleichsalls flott Schlitten gefahren und selbst kle OinnibnögcseU- schalt bedienst: sich dieses Vehikels auf der Linie Altmarkt- Vteschcn und Wilder Mann. — Im Lanke dieses MonatS stetst das rreihrnidertjäblige Ju biläum der Kgl. Hoiapokbekc bevor. Es ist dies eine Sck'öpsung der so sehr um die Hebung des Volkswohlstandes ln Lachsen verdienten Kurstnsti» Mutter Anna. Ein cigenlhüm- ll.l cr Zusack hat cö gcwoi t, daß vor wenigen Dagc» erst die Lkistungoiirkuiirc der Hostipostcke amgckundcn wurde. Der ickigcVckck tcrdcrsell.cn. Herr Or.Earo, hatte nach dieser Urkunde vergcbcns das Kgl. Staatsarchiv in Dresden dnrch'orscht, auch die Skatl - Bibiiowckcn von Wittenberg und Torgau, woselbst das iucnttstllck e Ehepaar! vor Jahren lange Auscnthalt ge nommen, ci-listesten trotz alle» Durckstuchens lein aus die Errich» knng der Hoiapolheke bezügliches Dokument. Vor wenig Tage» aber >a»b Ur. Earo bei einem Anlianac unkcr einem Hauten von alte» Papiere», die derselbe mit der Ulstcrickritt des kuriurstlicheil Ehepaares nach dem Gewichte gelaust hatte, die schon lange gesuchte Urkunde. — In Fol«c einer jeist erfolgten Entscheidung des kgl. StaatSiiil»isteuln»ö hat die Stadt Leipzig ungeiähr löo/Ost M. gewonnen. Das doriigc kgl. Auuögerickst wollte nämlich die Stabt Leipzig als Unlbcrsaicrbln der mchlcrwähnlcnGranl'schen Erbschaft etwa j.'.istO.iMO Mark — zur Errichtung der Erb- schaslSstcncr beranziche», die die obige Summe betragen würde. Der Rath rcklamirlc und mit Erlöst,. 'Rack, einem Gesetz von l!>äv> sind Zuwendungen Vcistrrbcner, die gemeinnützige» Zwecken dienen, vom Erdschastostcnipcl befreit. — Am den sä ch s i s et- e n Staatöba h n e » kamen im November >L Unfälle, darunter 2 Zwammenstöße au<Ltalioirpi vor. Da'oci wurden 5 Perlcncn c 1 Babnbcamtc bez Arbcinr und eine ircintc Person- getodtet und :» Personen verletzt. Außerdem suchte und tand ein Selbstmörder ant de» Schienen seinen Tod , während ein And erer seinen Zweck nickst erreichte und nur Vcrlctzu»gc» davon trug. Von den Reisenden wurde keiner verletzt, geschweige gar getötlest --Am Mittwoch ist in Berlin endlich der Tclcphon- sedcr Zeit bc« S der Ecnttal- ma» i» Folge dcö KultiirkampieS Mitgliedern sciucr Partei, am «Betrieb cröunet worbe». Die Thcüncbmcr an der allgc- dic das Vertraue» ihrer Mitbürger gefallen »vor, die staatliche s meinen Fcl»iprcck'ei»richtii»g. welche bis setzt an die EcistralstcUr Bestätigung versagt labe. DcrHucnesche Antrag wurde schlich-jcingeicksto,sei, werde» konnten, könne» sich also zu sich abgclehnl und nur ei» Antrag des Abg. vi. Kehler ange nommen, welcher lediglich die Anstellung der Bürgermeister bez. deren Stellvertreter von der Bestätigung abhängig mache» will. Aus im weiteren Verstaue der Diskussion bildete die Uiiac i'ängigkeit c cr Selbstvcrwaltlingsorgane gegenüber der Staatsgewalt den Diffe renzpunkt. Berlin. Der ..Reichsanzeiger" veröffentlicht die Rainen der 75 vom Kaiser berufenen Mitglieder des Volkowirthschasts- rathS. ES befinden sich darunter7 Handwerksmeister. 7»Arbeiter. Die übrigen sind Gutsbesitzer, Fabrikanten, Kauflcute ,'c., darun ter auch der Eoiiiiiierzicnrath Baare. Berlin. Wi»vtborst brachte heute seinen Antrag auf Strailosigkklt heSMcssclcicns und des SakraiiieistcSipcntenö ein. Wien. Die österreichisch-serbischen Handelsvertrags Ver handlungen sind dem 'Abschlüsse nahe. Ei» günstiges Rcsnllat wird crwaistci. Petersburg. Die „Agence rnsse" ecmenlilt kategorisch die Meldung des „Standard", wonach Rußland iür de» Fall einer Feindseligkeit zwischen der Türkei und Griechenland in eine türkeii- iclndliche Verbindung mit Persien eingctrcten wäre. Rußland icl vollauf mit seiner FriedcnSarbeit beschäl!igt »iid Icklgstch be strebt. die Ruhe an allen seinen Grenzen aiureckst zu erhallen. K o » st a »t t» o p c st Ter Direktor der MllitärichuleZ Ehhcm Pascha, ist a» Stelle Gencraistabs clnalint worden. Ter KrlcgSimnister Hustei» und Alliiizam solle» verhaltet worden sein. Berliner Börse. Wenn auch die Grundtendenz kcit ist, so stößt dock, die steigende Bewegung am mancherici Schwierig keiten. Trotz der ziemlich günsttgcii auswärtige» Rolirnngcn zeigte die Börse ans spekulativem Gebiete eine schwankende Haltung, aui de», lokale» Markte herrschte dagegen reckst gutc Kaustnst bei steigenden Eonnen. Ercditacsticn I> Franzose»:!'.. Lombarden schlechter. Eisenbahnen lest; bevorzugt Bcigisck'-Märklschc liebst, iinicrt'ailen, auck, von !i icr Wohnung ans stelle Telegramme zur Wcitclbciördcrun., dilliren Vorher an- gettciltc Versuche haben ci» recht günstiges Resultat gehabt. Waö lauge währt, wird gut. — Einem norwegische» S t ud c»tei, dcö hiesige» königk. Polvtcchnikuniv, der dieser Tage einen Abstecher naa, Berlin mackste, ist die Reue — wie ein dortiges Blatt erzählt - schlecht bekommen. Er balle sich Mittags nach dem neuen Muieum bcacbcii und betrachtete die daicibst befindliche» Treppengemälbc. »Bald gesellte sich ein gut gekleideter, etwa -st» Jahre alter, mittelgroßer Herr »iit dünnem, schwarze»» Vollbart zu ihm. stellte sich a!o ein Hotelbesitzer ans Hannover vor und bat den Studenten, ihm die »Wandgemälde in der »Vorhalle kcS MiiscumS zu crsstircn. Der Stnkciit imtcrzog sich auch in ciitaegcnkoi»- liicnkcr Weste dieser »Ausgabe und »abi» schließlich die Einladung dcö Hotelbesitzers zu cinci» clnkachcn Mittagsmahl i» clneni Restaurant an, nach welchem sich »Veite zu der um R s Uhr stattstntciikc» „großen Parate an den Windmüi lenbcigen" — der angebliche Hotelbesitzer hatte dem mit den Berliner Verhält nisse» gänzlich liiibckamstcn Studcnlc» vorgeschwindelk. daß dort eine große Parade stattstnteii » erde — begebe» wollten. Der Student iolgkc seinem Begleiter nach einem Lokal in d-'-Straß- burgcrstraße. vcrzchitc dort mit demselben ci» Mittags,..adl und und »Warschau Wiener, gingen. Eidethal L Mk. AlinEam »Vaicha'ö zum Ehci des «ließ sich, nach längerem Weigern, aui dringendes Zureden seines uSnt Begleiters schließlich bewege», an einem von eine»» anderen Gast j entrirten Ki>»iniell.'Iättchcmvicl thcilziincvnicn, in welchem ihm , binnen wenigen Ministe» A«' Mk. angenommen wurde«. DE Baueliiiängcr veistck w -ndcii io'oll mit ihrer Beute und sind noch > nicht ermittelt. — Die Thclliiabine an de»» heute im kgl. Belvedere statt- stiidcndcn Balle de» lkstnuic-n tran.aido ist lehr zahlreich. AnSnabnisweisc könne» jedoch bei dem Präsidenten, »Professor Heist Ic E»!st!ilianstraßc i l i. heute nock» Anmeldiingen bewirkt irerte». Die-e Ballstite ze-chnen »ick» stets durch ccht'ranzöstiche Hrltekkelt aus. c» v. H r slWß welche letztere sprnngwetse höher besser. Prloritäten g»t vehauptet.
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