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Dresdner Nachrichten : 22.10.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188110220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-10
- Tag 1881-10-22
-
Monat
1881-10
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.10.1881
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vrv8Äsn 1881. »alte«»» !>«»> , «dr A k»r «-w-dMoii: Stalikiiliralr >1. <>d»»«-i»«»I»»r«>« »I-iI-Ii.NoNch U M.-I Ll>Pl«!k., dtz «pi>» 2M»>I iLV«»- «U»u,n>. ISPlg» »»flap» 2st7000 vieittpi. ">iir »i-Re»,-.»><-e«n»e>n»»i-> »»Icildl- «w»- »<I> d« Rrtukll»» nichl »>>t>'»on»,. «Mi»,'»» I», un» »el,m«n »n: Dir «,»»>»»n>«u»Lux ««»» »> So,«,,; — «»»»ts «»Nr: »«»»« » «»«».; - -«. ««»er >.»^>n>>: IN«». »t«tz ,» -I»»»»-«-»'»: L. ««»« H >» "r; - »«ein Tagcvkatt für Uokitik, . - Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sör/enbkNcht,Frem-k»ltstk. j ^i. «nm-cktnck« 2 s ^ „«iE, f. l.ouis keiliek «»;««»s L l^iEie W^rArV Z> . >>.«». d W. öLl»rNU»8. Anleril» >v«,»»n »,r««»»r»»e I'. »,« Nach», > M,r »»akn»»'«!«. Ls»!» ,,» »I» M»t»»»1»NI>e. y» Nkuliadl »»> an Aschsnla»»». »r. Nl!>Ittl»a>Ic Sir. !>«>,-!» lulM.a»'/». - Ire ri»Ip»«t'»e Prui^nlc I-im I» PI»r. Irin»«,',,»« »0 Pis.r, «tue W.'iauUc iur da» »>,».» »a,,«c Srichrmr» dr, Anirralc wlrb »«»>> ,k»kd«». «»s>vä,Ii»c „»»snce«» Auiir-ar »an»»btIattUI>'N't,r,,a,ir» ittirnrn »w nur ,r,ru B>a»»«»>«»d»- 2»k>>»»» darch Bnriuunlc» adr> PaNknij«,,>»»,. AU» L»dc» lajlc» »!> Jiilrralr >u, di: »an,»»-, «»»»Nkr odrr nach «,„«», griltt»,« »ic Ptt'lzrNe Ä) PI. u L rtliiipp, »> »rilnrlr-, I»Ls l! c u Iw lt „ur IinpurNiiv. rvlttv Ojk1u«;8l8« I»L 8! iu »»an tjuulitülz-n. bi«»n« >i«»«»r >un 2 LI. un zn. l'1,1. g! ' Lorrvn». meldet aus Ade» vom 21. 'Oktober: Am Dampfer „König der Niederlande", von Batavia nach Amsterdam ru belcruiut billi^-Ltvu Lrewen P llillikrv t'r, is>'. liiut>d«nij§,- ^m>sul«l. 8»Iickv >Vanro. !l r« stv!>ten^/» > „gch Iilv». n tzi» Illorrrrrstl-NtztzN 17, u;«Kr<-niittt'I «t, II» liel. K, ^ Eine Depeiche des ,.^lo»d" geilend, brach am -t.,Lttol»er der Dchraubeiifchast. Das Schiff ken- lerle >» südlicher Breite und iil» östlicher ir'ange. 08 Personen find gerettet, luniichtlich «i Bötc »nt 170 Personen die Nachricht felsll. ÄN» MNIrnuia Vam21 Oktodre. 2>»vanclcr »ach O»I»r Vösold, MallsNaße IL o'll'dl.K N.) 7.,!) Mll. ,cit ars'ciu ä Ml», gciallc». Tl,k»n>>Mklrv»v. U. Sikai!,'.,.: Trinp. .'></, » Li,, »iedr Tc>ui>, I"L0,. liachurTc,»».'-" L>. 4N»d-c» 2'.>l»d. 4'rdc»l, ?lnssichlen für den 22. Oktober: Dunstig, meist trübe, kühl, später Niederschläge. Soiniaven», äL.Letober. Für die Monate November nad Derembcr melden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Ex pedition, Marienstratze Nr. I», eil 1 Mark 7>> Pfg., für aus- märts bei den Kaiserlichen Postanstalten im deutschen Ncichsgcbict -u 1 Mark 84 Pfg-, in der Oefterreichisch -Ungarischen Monarchie zu I Gulden 5t Kreuzer (exel. Agiojuschlag) angenommen. Expedition der „Dresdner Nachrichten", Marieustr. i». «crantworNichcc Rcdactcur sllr Politisches dr. E,»il L irre« t» Trttden Die lchtc Woche vor den Rcichotagswalilen ist angebrochen. Ter Blick auf das Waülseld zeigt ein Lhaoö. Nirgends Ordnung, überall Wirrwarr und ein betäubender 2ärm. Ein süddeutsches Bfatt vergleicht diesen Zustand vor den Wahlen trestcnd mit dem Bilde, weiches ein HttöstrllnngSplatz kur; vor der Eröffnung zeigt. Und man kann den Vergleich auch dahin auüdehneu, daß, ivic die Aussteller auch die Wähler nicht bis zu dem festgesetzten Termine fertig werden. Denn soviel steht fest: nächsten Donnerstag, den 27. Oktober, wird der neue Reichstag bei Weitem nicht vollzählig ge wählt sein. Wenn von 4M Abgeordneten die Namen von etwa 280 als definitiv gewählt aus den Urnen hervorgchcn, so kann man von vielem Glücke sagen. Noch zu keiner Wahl gab cS soviel Stichwahlen, wie es diesmal der Fall sein wird. Bor 3 Jahren, »ach de», 30. Huli, mutzten gegen 70 Stich- resp. Nachwahlen er folgen-, diesmal bringen wir es ans etwa 120. Damals waren die staatserhaltenden, die Ordnungüpartcicn weit einiger gegenüber den Sozialdemokraten; diesmal glauben sie sich an vielen Orten den 2»ruö gönnen zn können, sich untereinander zu befehden. Zum grossen Gaudium der Sozialdemokratie! In Dutzenden von Wahl kreisen stehen sich Konservative und Fortschrittler, 1,-vtz der drohen den Nähe einer sozialdemokratischen Kandidatur, gegenüberin an deren sind Nationnlliberale, Sczessionisten und Fortschrittler scharf hinter einander her. Der alte Borwurs: „So Etwas ist nur in Dresden möglich!" (nämlich, das, die Ordnungsparteien nicht einig werden können gegenüber de» Sozialdemokraten) bat ein Wenig an seiner Ansschlictzlichkeit verloren. Ter grotzen Mehrzahl der dcnt- schrn Wahlkreise präscntire» sich 3—4 Bewerber; in einigen treibt man die Bnntscheckigkeit sogar ans 5-0 und man schätzt die Kreise, wo nur 2 Kandidaten zur Wahl stehen, aus höchstens HM. Daher kann der 27. Oktober nur da definitive Entscheidungen bringen, wo sich ausschlietzlich Konservative und Liberale, Ultraniontanc und Li berale, Hannoveraner und Grotzpreutzen, vereinigte Ordnungsparteien und Sozialdemokratie, einander gegenüber stehen. DaS ist in den ländlichen Bezirken der östlichen Provinzen von Preutzcn, in den Rheinland«!», Westfalen, in Baden, Würtemberg und Bauern, sowie in einigen Gegenden Thüringens und des Königreichs Sachsen der Falt In den übrigen Theilen des Reichs erleben wir das un erquickliche Schausviel der Wahlzcrsplitternng, der gehäuften Kan didaturen, der unnöthigen Verbitterung. Tenn wenn auch jede Wahl die Leidenschaften mehr als sonstige Staatsercignisse ausrcgt und hierbei die Parteien gegenüber ihren Gegnern Angriffe, Be schuldigungen und Manöver aller Art für erlaubt halten, die sie sonst sich nimmermehr zu Schulden kommen Uetze», so führt die Häufung der Kandidaturen doch recht viel überflüssige und schäd liche Verbitterung herbei. Bei einer Nach- oder Stichwahl mutz allemal die schwächste Minorität ein Opfer an llcberzeugungc» bringen, indem sic für denjenigen Kandidaten stimmt, den sie für das geringere Hebel hält. Man erschwert den Minoritäten dieses Ovfer, sobald, wie bei 3 oder mehr Kandidaten, sich die verwandten Parteien nntcr- einander zerfleischen, ihre Gegner auf vcn Anntomictisch legen, ihre Schwächen untersuchen, sie triumphirend und übertreibend verkünden oder wohl gar solche andichten Jede Partei sollte sich hierbei Re serve auserlegen und daS Maß dessen, was bei Wahlkämpfen für erlaubt gilt, nicht zu groß nehmen. Natürlich ist diese Mahnung, so vernünftig sic sein mag, in den Wind gesprochen -, aber die üblen Folgen bleiben nicht aus. Sic treten bei den Stichwahlen zu Tage. Für diese engeren Wahlen gestattet das Gesetz ein Hinausschieben von 14 Tagen. ES wird erst Mitte November möglich sein, das Stärkeverhältniß des künftigen Reichstages zur Ziffer zu bringen und die äußere Physiognomie der neuen Volksvertretung in scharfen Ilmrissen zu erkennen. Seit der Danziger Kaiser-Znsammenkunst will Oesterreich unter allen Umständen auch seine Fürstenbegegnung haben. Der Zar aber trägt Bedenken, seine Person den Gefahren einer weiten Eiscnbahn- fahrt von Petersburg nach einem obscuren Orte an der galizischen Grenze auSzusetzen. Um so lebhafter griff man in Wien den Gedanken einer Zusammenkunft zwischen dem König von Italien mit dem Kaiser von Oesterreich auf. Ursprünglich sollten sich beide Fürsten an einem dritten Orte an der sonnigen Küste des mittel ländischen Meeres begegnen; zuletzt entschloß sich jedoch König Hninbert zn einem feierlichen Bcsnchc seines Nachbars in dessen Hauptstadt Wien. Der König von Italien gab von seinem Schlöffe Monza ans seinem Wiener Gesandten, dem Grafen Robillant den ausdrücklichen Befehl, in Gödöllö >n Ungarn. den Kaiser Franz Joseph wegen der Ausnahme eines solchen hochpolitischen Schrittes »u sondiren. Bcgrcislicherwcisc war derselbe über diese Ankündigung hocherfreut und so wird man in nächster Woche den König von Italien die Alpen überschreiten und den Kaiser von Oesterreich in Wien umarmen sehen. Hieran schließt sich selbstvci-ständlich rin Besuch König Humbertö in Berlin. Die Genugthuung. die inan in Oesterreich über diese Monarchenzusammenkunft empfindet, ist begreiflich. Deutschland theilt diese Gefühle. Man darf darin den ernsten Willen de« italienischen Königreiches erblicken, mit der obenteuerndrn Politik, die «st bisher betrieb, sür die nächste Zeit grundsätzlich zu brechen. Italien entfremdete sich, indem es sein begehrliches Auge auf den Lünderbesitz aller seiner Nachbarn warf, nach »nd nach alle einzeln, Keinen jedoch mehr als Oesterreich; denn die Eroberung Wälschtirols und Triests stand als erstes Gericht obenan auf dem italienischen Speisezettel. Zu diesem Bebufe bedeckte sich das Königreich mit einem Netze revolutionärer Vereine, der sogen, „ltalia ii-rickoiita", dieses „unvertöhiitc Italien" erfreute sich unter der Hand der Begünstigung der Regierung, Eist in den jüngsten Tagen hat sic sich von dieser tlHrichtcn Politik losgesagt. Die Irridcntavereine haben sich soeben freiwillig, d. b. einem Winke der Regierung zufolge, aufgelöst. Erscheint der König von Italien als Gast an dem Wiener Kaiserbofe, sa sagt er damit, daß er diese Umtriebe zur Reuollitioninmg gntöslcrreichischer Ländcrtheilc nicht ferner mehr zu dulden ent schlossen ist. Italien wirbt um den Beitritt zu dem deutsch- österreichischen Bündnisse. Nur ein ehrlicher Bundesgenosse kann darin Platz finden und die Person des Königs Humbertö bürgt dafür. In Frankreich wird man freilich diese Reue etwas scheel anschcn. Nicht mehr mit rothen Bannern, aber mit rothen Rosetten im Knopfloch und rothen Bändern am Busen, wollen die Kommunarden und ihre Weiber in Paris nächsten Sonntag nach dem Elnseepalastc ziehen, ui» von dem Präsidenten Grävy die Freilassung dcü Polen BereszowSky zu fordern, der einst auf den Zaren Alexandcrll. in Paris ein Attentat verübte. Auf die gc^ imen Triebkräfte dieser und ähnlicher Straßcndcmonstrationen läßt übrigens Rocbcfort ein höchst lehr reiches Licht fallen. Der ehemalige Laternenmann warnt die Pariser, sich an diesen Unternehmungen zu best,eiligen, da sic mir znm Por theile Gambetta'S anvschlagcn müßten. Denn je toller cs die Radikalen treiben, desto rücksichtsloser würde Gambetta cinschrciten und er würde bei den ordnungsliebenden Franzosen als der Retter der Gesellschaft vor dem rothen Gespenst« erscheinen. RSchesvrt läßt durchblickcn, Gambetta habe neulich selbst die wüthende Volksversamm lung arrangirt, worin er und die Minister sür vogelfrci erklärt wurden und er lechze förmlich nach der Gelegenheit, sich als den Mann vorznsühren, der allein im Stande sei, Paris vor einer neuen Auf lage der Kommune zu bewahren. Die Brandredncr seien vvn Gam- bctta angestistct und spielten die verächtliche Rolle der bekannten weißen Blousen des Kaiserreichs ; selbst das unheimliche Mannweib Lonise Michel ließe sich znr Rolle einer o-ront pinvoeatcau's miß brauchen. So rin kleiner Straßentumult, das ist sicher, käme Gnm- betta gewiß sehr zu statten-, er würde ilnn die Bildung seines Mi nisteriums sehr crlcichrern und die Aufmerksamkeit der Franzosen von dem kläglichen Perlause des tunesischen Feldzugs ablcnten. Bis znm Zusammentritte der Kammern, nächste» Freitag, ist nämlich der so pompös angekündigte große Schlag in Tunis nicht gefallen; die Regierung kann nicht mit einem glänzenden Waffcnersolge vor die Kammern trete», der Zug zur Eroberung der heiligen Stadt Kairuan stößt alle Tage ans neue Schwierigkeiten, weil es an Transportmitteln fehlt, da die ans Frankreich hinützelgeschafften Maulthicre nichts wertb sind. An Kianlcnpflcgei» fehlt es nicht minder: die aus Frankreich hinübergeschickten jungen Soldaten l'aben keine zureichende Ausbildung sür den Dienst. Ja der mili tärische Stand der Dinge bat sich in Afrika wesentlich verschlechtert. Die Franzosen haben Aali Ben, den General der mit ihnen ver bündeten tunesischen Truppen wiederholt im Stiche gelassen, so daß dieser, durch die mebrjachen 'Angriffe der Aufständischen geschwächt, sich zurückziehen muß, Zerstörung zn sichern. In Irland wenden sich die Tinge etwas znm Bessern sür die Engländer. Trotz der Einschüchterung der Landliga und trotz ihres Befehls, es soll kein Pacht gezahlt werden, haben sich doch bereits 340 Pächter gefunden, welche die Fixirung ihres Pachtzinses ver langen, ein Zeichen, daß noch zahlreiche lonale Elemente vorhanden sind, die sich dem Terrorismus der Landliga nicht beugen. Der neueste Schritt des Vieckönigs von Irland, welcher dieselbe als eine gesetzwidrige und strafbare Organisation bezeichnet und welcher an kündigt, daß alle von ihr ausgehenden Versammlungen gesprengt werden sollen, dürste diese gefährliche Verbindung an der Wurzel treffen wie ein Artbicb. Plan glaubt, daß zi^nig H u in bert von Italien. welcher nach der Znsamnientnnst mit dem Kaiser von Oesterreich »ach Berlin geht — Ende dieses Monats , bei diesem Anlaß auch unserem ilnn sa nabe verwandte» Königshaus« einen Besuch abstatten wird. Es wäre dies die Erwiederung eines Besuchs unseres KönigspanreS auf der Villa Monza. Der Vater des Königs Humbert, Victor Emanuel. paisirte, wie man sich erinnert, als erben Kaiser Wilhelm in Berlin besucht hatte, das Königreich Sachse» znr 'Nachtzeit und ohne 'Aufenthalt, indem er mit ber Berlin Görlitzer Balm über Zittau fuhr. 'Aus guter Ourlle Ibeilt inan uns mit. daß die Zu sammenkunft des Königs von Italien mit dem Kaiser von Oester reich ein Werk unseres Königs Albert und vor einem Monate cnd- giltig verabredet worden ist. — Geh. Rath Präs. Ilr. Wind scheid in Leipzig erhielt das Koinmandeurkrcuz 2. Kl. des schwedischen Nordstern OrdcM, — Gegenwärtig weilt der 2. Kommandant von St. Pctersbükfi, General N. d. Adclsnn ans Urlaub in Dresden. — Sachsen ist fast in sämmluchen BondesrathsauSschüsi^t vertrcie», mit Ausnahme der Ausschüsse sür die Auswärtigen An gelegenheiten und für die Geschäftsordnung, denen cs auch bisher nicht niigehörlc. Im Ganzen bestellen l l Ausschüsse. — Der Stern der Fortschnttsvattci ist in immer rascherem Erbleichen. Tie am Donnerstag 'Avend in Planen auf Reiscwitz abgehaltenc Versammlung, in welcher Herr Instituts-Direktor Schmibt über das Thema: „Wen wählen wir?" gesprochen hat, erfuhr eine klägliche Niederlage. ES ist kein Gcbcimnitz mehr, daß die Versammlung nach beendeter Rede deshalb polizeilich geschlossen werden mutzte, weil sich der Vorsitzende Herr Maler Kießling als unfähig zur Leitung der Debatte erwiesen hat. Die Herren Sozialisten natürlich machten von der günstigen Gelegenheit aus- gjetzigst Getzrauch, um ihren Kandidaten zu empfehlen. Nicht anders ist die am nämlichen Tage in Gorbitz abgehaltenc, von etwa 150 Personen, darunter mehr als die Hüllte Sozialisten, besuchte Versammlung nbgclauscn, in welcher der fortschrittliche Kandidat Herr Oberlehrer I>r. Hernnann die kürzlich von Herrn Hofrnth Ackermann in der „Rothen Schänke" in Dcubcn gehaltene Wahlrede znm Gegenstand der gehässigsten Erörterungen machte. 'Als hieraus Seilen des Vorsitzenden Interpellationen gestattet wurden, meldete sich Bebel zum Wort und erging sich in der artigen Angriffen, daß die beiden Herren Cinberufcr es sür gut hielte», die Versammlung sofort zu schließen und sich möglichst unbemerkt zu entfernen, während der Eötus des sozialistischen Elementes in den unteren Räume» des Gasthoscs sich um ihre Führer schämten. Wie wir hörten, haben dieselben unter sich be schlossen, bei einer eventuellen Stichwahl in Dresden-Land sich lieber der Stimmen zu enthalten, als eine Wahl des I'r. Herrmann zn fördern. - Ter ReichS-Pensionü-Fond für das Etatsjahr 1882 83 erfordert eine Ausgabe von 1!) 'Millionen Mark (gegen 18- > Millionen im laufenden Jahre), wovon 18'/» Millionen «gegen 10'/.,) allein auf die Verwaltung des Reichshecres kommen, und zwar auf Preußen 1 (?/,-. Millionen, auf Sachsen 030,340 Mark «gegen 888,703 Mark), ans Württemberg ' > Millionen. Unter den Militärpensionärcn befinden sich in Sachsen 4 Generale, 1 General leutnants u»v 0 Generalmajors (in Preußen 200!). — In Leipzig wurde gestern (Freitag) Mittags 12 Uhr in dem vor dem Reichsgerichte verhandelten Hochvcrrathsprozesse vor überfüllten Tribünen das Unheil verkündigt. Dasselbe verhängt wegen Vorbcrcituna cineS Ziochvenätberischen Unternehmens über ' folg «rueslerelrnramme ver..Tresvner«ack,r." vom 21. Oktbr Stuttgart. Berthold Auerbach ist in Cannstadt an dcr Lungenentzündung schwer erkrankt. M i c >i. Der Besuch des Königs von Italien ist auf den 27. d. festgesetzt. Gras Rabillant übernahm wieder die Geschäfte der Botschaft. Berliner Börse. Die Börse eröffnet«: in ruhiger Haltung, bald belebte sich aber der» Verkehr und cs trat eine befestigte Stimmung ein, die nur in der zweiten Stunde Inrzc Zeit durch ein Nachlassen der Tendenz unterbrachen wurde. Die Gesammt- tendenz war scsi und dieEourscschlossen»leisthöhcrnlSgestern. Deutsche Bahnen behauvtet, leichte recht belebt. Oestcrr. Bahnen ruhig. Franzosen 500—Otze-003, 3 Mark, Lombarden 263—1—7, 7 Mark höher. Banken schwankend. Oesterr. Kredit OM—37—40, 2 Mark, Diöconto 2 Proe. höher. Bergwerke still. Von Industnepapicre» vermochten einzelne Besserungen zu erzielen. Deutsche Fonds schwach, mislüiidische ruhig, aber fest. Lokales und Sächsisches. — Heute bcgiebt sich Se. Mas. der König zu mehrtägige», 'Aufenthalt und zu Abhaltung von Jagden in den dortigen Fönten »ach Schloß Wermsdors, welches inzwischen im Inneren neu hcrgerichtct wurde. Die Renovation und'Ausmöblirung ward durch den Hofmarschaff Grasen von Vitzthum, der mit der Uebcrwachung der sämmtlichen Kal. Lchlösser in Sachsen betraut ist, in stnlvoller und feinsinniger Weise ausgefübrt. Zweimal täglich geht eine Or donnanz während dcS Königlichen Aufenthalts mit den Rcgicrungs Schneider 'August Peschmann zu je 2 Jahren, Mctallscbläger Albert Lichtensteiger zu l Jahr 0 Monate», Schubmacher Peter Böll und Arbeiter Heinrich Ditlict, zu je 1 Jahr Zuchthausstrafe vcnirthcilt. Gegen den Eommis Mar Metzkow lautet das Unheil aus 2 Jahre Getungniß, gegen den Gärtner Georg Konrad Mabr unter theil- weiscr Freisprechung von der 'Anklage ans 3 Monate Gesängniß. „ , Ter Schneider Hermann Ehrist, der «Schuhmacher Hermann Bann, „in nur'tue Wasserleitung von'sma vor« und die Schneiderin Martha Legel werden sreigesprochcn. — Am Montag wurde bei Hascnelever, der jetzt in Wurzen wolmt, Haussuchung nach Sammellisten sür Ansgewiesene gehalten, aber vergeblich. Tie Requisition war von Nürnberg ans erfolgt ans ein Eirenlar hin. welches z» obigen Sammlungen aus- fordcrl und von 40 bekannten Sozialdemokraten unterzeichnet war. — 'Vorgestern wurde in dem Gnstbofe zu Obergorbitz eine Ver sammlung abgebalten. Es batten sich dazu über 100 Soeialdcmo- kiaten eingefiindcn, ui» ihren mitanweienden Parteiführer Aug. Bebel zu hören. Die Polizei batte aber Kenntnis« von der Sache , erhalten und lüste die Verßyiiiiilung aus. — lieber die Wa bl kämpfe crlusligt sieb ein Mitarbeiter des „Kladderadatsch" in der 'Weise, daß er ans „Wablbeim" folgen des Gkichichtcbeii erzählt: Vor dem Schöffengerichte crichcincn die Partikuliers Müller nnb Scknltze, jeder gcgcn^den andere» ans Beleidigung klagend. Müller behauptete von Schnitze durch Bei legung des Titels „Liberaler", Schnitze von Müller durch „Kon servativer" geschimpft zu sein. Müller ließ durch zwei Dirnstmänncr einen Pack konservativer Zeitungen in den Sitzungssaal schaffen und wies in dreistündigem Vorträge durch das Verleit» zahlreicher Artikel nach, daß der Ausdruck „Liberaler" nach allgemeiner 'Ans fassung jetzt gleichbedeutend sei mit „Revolutionär, »ocbverräthcr, Feind des monarchischen Regierungsnntems und der herrschende» Dnnastie" re. Mit vor Erregung zitternder Stimme forderte er, daß der Gebrauch eines solchen Schimpfwortes exemplarisch geahndet werde. Scknltze hatte an seiner Seite einen Waschkorb mit liberalen Zeitungen stehen und es wurde ihm nicht schwer, in dreieinhalb« stündigcr Rede darzulegen, daß in der gebildeten ZeitungSspracke ein „Konservativer" jetzt gleichbedeutend sei mit einem Manne, der geistig beschränkt sei. fick als Mameluk van der jeweiligen Rcgie- inngüstiinmung tammandiren lasse, gewerbsmäßig den politiicycn Bauen,fang betreibe und das Volk seiner verfassungsmäßig ge währleisteten Rechte »nd Freiheiten zu hcranbcn krachte. Beide Parteien wieien einen Vergleich entschieden zurück. Die Verkün digung des Urkhe.lssmuchS wurde aus acht Tage l'inausgcschobe». — Nun schreibt uns die Redaktion des „Pirn. A»z." in Erwi derung der gestrigen Simon'schcn Erklärung auch noch: „In den „Drcsvn. Nackr." macht Herr Buckdruckercibesitzer Simon von hier auch unfern, Referate über icinc Verkostung bei Abböruna den Vorwurf der Unwahrheit. De»,gegenüber erklären wir nochmal« ^ „ „ ! - ^ . ^ . ei, nach WermSdorf, sa daß dir Rcgierunasgeschästc keinerlei! und zwar auf Grund beiter Information, daß die UeberGbruvg Aufenthalt erfahren. An, 28, d. M kehrt Se. Majestät zurück und Simons aus der städtischen Frohnvefte in das Gesangenliaus des wird an, 2S., de», Sterbetage feines kochscligcn Vaters, der kirch- > hiesigen Amtsgerichts erst dann erfolgte, nachdem durch .verrn lichen Gedächtnißfcier beiwohnen. — Eine größere Jagd auf Hoch-! Bürgermeister Pienitz ein Protokoll über die erfolgte Verhaftung re. wild hielt Se. Majestät am Dienstag mit vielen Iagbgä'sten im ausgenommen worben war und bann mit demBetreffenden in der bereitst ' " " ' ' bas übliche Iagddincr ward in der Kgl. »on uns mitgrthcilten Wei«- -"-Oer persabien wurde." — Nun ist «die Sache jedenfalls beendet EoSwiger Forstrevier ab: k Villa «Vtrenlen abgebalten. W ' ij - K il! ' ) !j l F«t
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