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Dresdner Nachrichten : 29.05.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188105294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-05
- Tag 1881-05-29
-
Monat
1881-05
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.05.1881
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vre8Ävo 1881. ,»»«>eme«I»I>rri» dierselithrltch , Marl «0 PI««., dun» dt« Po« «liiarOdPioe >Iln»«lnk üumm. lo PIge. -38000 >ufia«e» Ikr«,n»l. Nllr dieiUlrlaateeiiiaetandlerM»» nnirriple macht s><» die Rkdaciu» »i-IU verdindltch. Jnirraten-Annahinc auiwSri»! i)«at«»>t>el» u. v««>e« in Ham« dm«, Berlin, wie», seiviig.Baiel, wriion. granlturla. M. — «»». Mo»« i» «er»n. SeipUa, wie», Hamburg, granNurt a.M., Mün chen. — r«ui>« äi«». ingranlturt a M. — vnreaux d „Aiivali»«»- »a«t«»»»», >.»«>>»,NuIUe» ch e«. in Paria. Sk. ALdrrrme. !Uner»t» werde» MaibawßKt« >1 »'« «»chm. » u»r »»««««NI. S o n »lo „» dt» Mi»»«» I> Nie. I» «euilad, nur an «achrniam»: «k- KloiiergaNe «r.ddilNachm.aNie. — Der Raum eine« ci»I»»Ut«e« vriiiaeilekaiiellLPIge.»!,««<« ndt di« Zeile d» V>»e. Eine Garantie ilir da« »iichtt- ta«i«e Lrichrtnen der Inlerai« wird nicht ,e«e»en. Anlmarltge Annoncen« Uuilrag« »an uii» unbelannlenUrrmenuad Perionen injeriren wir nur »egen H»r»«umera»d»-A»iiiu«,durch vrielmarle» oder PoiletNtaiilun«. Acht Silben l«Ne« id Ptze. 2»> leraie Ille die Monia«»> Nummer »»« »ach einem Heliia,« die Paul, «cii« « P,«e. üersäork L kkeiLr l Nauptetr. d-VH»ddvr L »«, » LvtttvL Nsuptstr. ^ tiolr» >Ie» «dernrudeu». I ItouIvrUlX-IavIZlvll evlidruitt iu iillvll vorleowmLllävll js Lrvitvu. ! )I»r<>ultit'Il-I«t l»VN in s»vn vorleowmvnckon klroitvn. 1'rlurlpr kiikaeUer 1 u»8»lr dkl zerln»?«'m ^ul/Hu nnN sH^t^n ?rol8Hii. 1^ llotvl /«um IZ»<1 in IlirurmNt, >>ori livlistor, !uiaonal>m8t<!l'F.ut»'ntIiLftin 'l'liurniickt. i'mptii'Nlt tlovlrxavlirlvti llari^oiiaftoo, Voraiuvn, 'leuniston nto. «niiöii doliL^Iiüli müdlirtn XVuiinunkon mit o«loi- oltiiv l'kmsiu», so- vvio OarGn, Laul, llostrrur.'it.iun uuck lcvx-aii-iil,,'. 8tots trisotio I'oroUlin, voi'niiZliclio tzöUeliv, Keilvi unck Uvckisnung. -tuinpannuiiz-, IIootilii>itU»^8V»I> II. H. I»»im« B, Uvi-iGor. slj kiimmtlirtio Füclwnmöbel nobgt Oosedirro uuck /udokor) 1. Noiulr. lurmxv, > IIu III» - II u «il IL ü < Il v II - II » « a r, ^ ^msiienstessse 6 u. 7 (sisu« fjjestentiof). Nr. 1 Witterung vom 28 Mol: Uiaromctcr nach OStar Besold, WaUstrahe Id vabd«. 6N.) 710 MUl.. irtt »klar« > MUI. ncsmae». riirrnwmclrogr Arnum.: U> ° w., mcdr. rem» I-oW. do-di>e Temv. >n>t," W. Nold>O»>Wtnd. BcdcNI, auchciicnid. Aussichten iür den 20. Mai: Bcrandcrlich, warm, sorlbaucrnd Gewitterneigung. Sonntag, 29. Mai PeranIworiUcher Redacieur ftir PoUlischks vr. Emil vicrc» in Tieödc» Noch trennen uns einige Monate von der nächsten ReichStags- walil, aber wir sind bereits in die Walilbeivegung cingetrcten. Selbst der Umstand, daß in wenigen Wochen zunächst die Crgän- zungswalilen für den sächsischen Landtag bevorsleben, bat aus die Rcichstagswahlagitation keine ausschicbcnde Wirkung zu äußern vermocht. Wahrscheinlich bat die sozialdemokratische Partei bereits in all' der Stille und Behutsamkeit, welche ihr daü Gesetz ratb- sam erscheinen lassen, ihre litaudidaten ausgestellt; sie sammelt auch Beiträge für den Wahlsonds. Nächstdcm entwickelt, in Sachse» ivenigstcns, die Fortschrittspartei ziemliche Rührigkeit. Fbrc llior- bcreitungcn müssen schon weit gediehen sein. F» den Reichstag bat Sachsen auper dem Abgeordneten Streit-Zwickau nur eiueu einzigen Fortschrittler gesandt, den Abgeordneten (s»svldt; dieser aber wird, wie die Stimmung im Wahlkreise Pirna Schandau- Scbnitz ist, nicht wieder gewählt, da er zu cnissällig mit den Sozialdemokraten gclicbäugclt hat. Tie Zugehörigkeit zur Fortschrittspartei des Reichstags erscheint überhaupt dem Polle aus zwei Gründen anstosng: einmal weil jene Partei die Borhut der Sozialdemokratie bildet und sodann weil sie die Geschäste der Frei händler und der minder FsraelS besor>zt, die sie gängeln und unter halten. Das ganze Thun und Treiben der Fortschrittspartei hier zu Lande läuft faktisch daraus hinaus, den verbündeten Sozial demokraten und judaisirten Freihändlern die Wege zu ebnen und die Balm freizumachen. Anders ist die Art nicht zu verstehen, wie die Fortschrittsparckei in die ReichstagSwahlagitalion für Dresden und dessen Umgebung eingetreten ist. Alan sollte meinen, die Erfah rungen bei der lebten Wahl hätten denn doch eine eindringliche Lehre ertheilt. Nur das Zusammenhalten und das eifrige cin- miithige Unterstützen eines einzigen Ordnuiigsmannes durch alle Lldnungüpartcien kann zur Niederlage Bebel's führen. ES reicht nicht aus, dag bei der Stichwahl die in der sichtlichsten Mi norität verbliebene Fortschrittspartei in lauen Worten ihren Ge nossen anhcimgirbt, doch nun für den Ordnungskaudidaten und gegen den Sozialdemokraten einen Stimmzettel abzugebcn. Wenn zuvor in der Wahlagitation die gegenseitigen tlandidaten durch gehechelt, in ihren Schwächen blosgestcllt, Hag und Verbitterung berghoch aufgehäust sind, dann fruchtet erfahrungsgemäß ein solches viiiiiberkommandiren nur Wenig. Lvn Haus aus muß der gute Wille vorhanden und bcthätigt sein. Was erleben wir aber an der Fortschrittspartei? Sie weist dos Angebot der Konservativen und Liberalen, den Rechtsanwalt Ur. Schassrath als gemeinsamen Kandidaten für Altstadt Dresden auszuslcllen, zurück. Freilich hat derselbe einige unverzeihliche Ge brechen. Er steht in der Treue gegen den König und das sächsische Hcünatliland hinter Niemandem zurück; er ist ein unabhängiger, frei- denkender, sich von der orientalischen Eliguc nicht leiten lassender Mann, er hält die Fortdauer gesetzlicher Maßregeln zum Schutze gegen die grundstürzcnden Agitationen der Sozialdemokratie für geboten. Das Alles paßt dem linken Flügel der Fortschrittspartei nicht. Sie verlangt einen Abgeordneten, der vor allen Dingen die Aushebung des Sozialistengesetzes fordert, damit die Wühlerei aufs Reue losgchcn und frischweg an der Erschütterung der staatlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse gearbeitet werden kann. Wer der Erkorne der Fortschrittspartei für das linke Elbufcr sein wird, wissen wir zur Zeit noch nicht genau; wohl aber ist stadtbekannt, wieviel von persönlicher Rancüne, kneipendem Ehrgeiz, unterleibskranker Eitel keit mit hincinspiclt. Schon beginnt daS Verdächtigen desjenigen Kandidaten, mit dessen Wahl die Stadt Dresden nur Ehre ein legen würde: des Herrn Oberbürgermeister Vr. Stütze!. Was Alles die Wahl gerade dieses Bürgers empfehlcnSwerlh erscheinen läßt, darauf wird unser Blatt noch des Lcfteren zurückkonnnen. Die Elirenbastigkcit und Lauterkeit seines Charakters, die Biederkeit seiner Gesinnung, seine hohe Intelligenz und GeschäftStüchtigkcit, seine eingehende Kenntniß der gewerblichen Verhältnisse, sein Fernbleiben vom politischen Parteigctrirbc machen rS weder dem Einzelnen schwer, ihm seine Stimme zu geben, noch uns, für seine Kandidatur cinzutrcten. Für heute genüge der Hinweis, daß die Vertretung unserer Stadt durch ihr Oberhaupt in Berlin für die so vielseitigen Fnteressen der sächsisckwn Residenz, für manche Lebensfrage ihrer Bewohner nur von dem größten Dortheil sein kann. Die Verblen dung jedoch, mit welcher die Fortschrittspartei die Wahl I)r. Stübel's links der Elbe zu lüntertrciben beflissen ist, tritt auch rechts der Elbe zu Tage. Erinnere man sich, wie schwierig die Wahl des. Ge aeralstaatsanwalts I)r. v. Schwarze gegen den Sozialdemokraten Liebknecht war. Auf diesem gefährlichen Terrain besitzt die Fortschritts partei den traurigen Leichtsinn, einen eigenen Kandidaten zu prä- scntircn. Man sollte denken, wir könnten uns gratnliren, in Berlin einen so ausgezeichneten Vertreter zu besitzen, der, was Wissen, Fleiß und Tüchtigkeit anlangt, eine Zierde dcS Reichstags bildet und der seine großen Talente als einer der arbeitsamsten Volks vertreter vcrwerthct. Hilft ihm Alles Nichts. Ilm einen Sozial demokraten an seine Stelle zu wählen, stellt die Fortschrittspartei zum Schein einen eigenen Vertreter aus, einen wahren Turchfalls- kandidatcn. Das gleiche gefährliche Spiel treibt sic im Plaucnschen Grunde; auch hier zieht sic gegen Ackermann einen eigenen Durch sallskandidaten aus der Tasche. Diese Vorgänge bedürfen keiner Erläuterung. Sie öffnen dem Blindesten die Augen: Sozialdemo kraten, Freihändler und Semiten bedienen sich der Fortschrittspartei als Stemmeisens. ES ist ein Jammer, daß sich diese einst so echtungswcrthe Partei zu dieser Rolle hcrgicbt. Noch hoffen wir, daß das Gros dieser Partei daS leichtsinnige Spielen mit dem Feuer, daS ihre Führer treiben, nicht gutheißt. Lhätc sie es, so schiede sie auch kür uns au« der Reibe der Ordnunalparteien au». Rascher als Freund und Feind erwarteten, ist der Vertrag über den Eintritt Hamburgs in den Zollverein zu Stande gekommen. Die Kunde von diesem Ereigniß wird in ganz Deutschland mit ausrichtiger Gcnugthuung ausgenommen werden. Was Hamburg zu seiner Blütbe bedarf, was ihm unentbehrlich ist, um seinen hohen Rang als Wclthandclssladt und wichtigsten Exportplatz Deutschlands zu behaupten, Das gewährt ihm mit Fug und Recht das Reich- Es verbleibt Hamburg ein zur Erfüllung dieser Stellung völlig ausreichendes Freihnsengcbiet, das dieNorderelbc bei Hamburg, den Hase», die Ouaianlagen und einen von Hamburg noch näher zu bestimmenden Tlicil seines Gebietes umfaßt. In dieses Frcihascn- gcbiet für Großhandel und Weltverkehr passircn Seeschiffe am Tage mit der Zollslngge, des Nachts mit einer aufgchißten Laterne, um dort frei zu löschen und zu laden und ohne Zollcontrole frei zu verkehre». Dieses Gebiet wird unter den Schutz eines neuen Artikels der Reichsvcrsassung gestellt und verbleibt in alle Ewigkeit Freihafen. Ter Eintritt Hamburgs erfolgt nach dem l. Oktober 1888. Ter Zollanichluß soll ÜO Millionen kosten, wovon daS Reich 10, Hamburg 50 beiträgt. Uebcrsteigcn die Kosten 00 Milk., so bat Hamburg das Plus zu trage». Es ist ein hoher Preis, den Deutschland für Erringung seiner ivirthschnstlichen Einheit zahlt. Sei cs darum! Ein großer Erfolg ist erzielt, Bismarck hat einen glänzenden Sieg erfochten Ehre auch dem Hamburger Senat, der inmitten der hochgehenden politischen Leidenschaften Besonnenheit genug behielt, die wahre» Interessen seiner Heimath zu wahren und sic mit denen des Gesammtvatcrlandes zu versöhnen. Bismarck würde den Hanseaten noch weitere Zugeständnisse gemacht haben, hätte ihnen nicht Eugen Richter und der Hamburger Abg. Wolfson mit ihrer plumpen Ein mischung die Suppe versalzen. Diese Herren habe» mit ihrem überstürzenden Eifer effektiv den Hamburgern geschadet. Sic müssen sich nun dafür noch auslachen lasten. Ihr unnöthigcs Hineinguirle» hat dem Reichstage zwei volle Arbeitstage von seiner ohnehin knappen Zeit gekostet. Tic Scham über seine Blamage sollte Eugen Richter nbhalten, auf diesem Reichstage überhaupt noch einmal das Wort zu nehmen. Ter Vertragsabschluß hat ferner auch das wenig erbauliche Schauspiel beendet, daß der BundeSrath hinausläuft. Es erhöbt seine Würde nicht, daß man sein Wicdererscheinen im Sitzungssaale mit Gelächter und Halloh begrüßt. Noch stellt die Genehmigung des Vertrages durch die Hamburger Bürgerschaft aus. Doch ist an derselben wohl kein Zweifel erlaubt. Die Hanseaten müffen doch aus die Wünsche und Interessen des binnenländischen Gewcrbcstcißcs Rücksicht nehmen. Tie deutschen Fndustrieccntren erheischen den Eintritt Hamburgs in den Zollverein. Tic Hanseaten zahlten bisher viel zu geringe Entschädigungen für ihren freien Bezug von Eolonialwnaren und ausländischer Jndustrieprodulte. Wesentlich zum Schutze mit siir den Handel der Hansestädte baute und unterhält Deutschland seine kostspielige Flotte. Ist das nicht auch ein Opfer von dort wertst? Noch vor wenig Jahrzehnten zahlte Hamburg den »ordasrikanischen BerbereSkenstaaten dafür, daß diese Piraten die unter Hamburger Flagge segelnden deutschen Schisse nickt plünderten, schwere JabreStributc; der Den von Algier, die Ben's von Tunis und Tripolis, der Kaiser von Fez und Marokko erhielten von .Hamburg Abstandssummen. Diese Zeiten liegen, Gott Lob, hinter uns. Jetzt schützt Deutschlands Marine auch die Hamburger Kaussahrteislottc in allen Meeren. Hamburg bat nie einen Pfennig zum Unterhalte aller der deutschen Univer sitäten beigesteucrt, auf denen seine künftigen Senatoren, Richter, Rechtsanwälte, Geistlichen, Acrzle und Gelehrte ausgebildet werden. Göttingcn, Heidelberg, Bon», Kiel, Leipzig und Berlin empfingen stets mit Freuden die wißbegierigen hanseatischen Jünglinge; aber den Hauptnutzcn hatten von diesem Verhältnisse doch die Hanse städte selbst. Auch dieses Verhältnis! sollte die Bürger der See städte mahnen, eingedenk zu sein, daß die Wolilthaten, die ihnen das große Vaterland bietet, auch Pflichten gegen dasselbe auferlegen. Nenkste Telegramme vkr.,TrrSvner Na«l!r." vom 28. Mai Berlin. McIckiStag. Die Bcrathung über die Stempel steuer wirb fortgesetzt. Die.Kommstsion bat den Steuersatz für Sck'Iußnoicn und Rechnungen luder Wechsel, ausländische Bank notcn und Papiergeld, Aktien, Staats- und andere tür den Han dclövcrkchr bestimmte Papiere» aut lO Psg., tür Zcitgeschäikc aut '/,» pro Mille festgesetzt. Frhr. v. Lerchenfeld will die Börse schärfer heran,ziehe» und beantragt, Schlußnokcn »ad Rechnungen mit 2» Pig, Zeitgeschäfte mit I Alk. zu besteuern, v. Wedelt will sowohl für kaö Comptant- wie tür das Zeitgeschäft eine prozentuale Steuer und zwar tür Schlnßnoten und Rechnungen '/>«, für Zeitgeschäfte - pro Mille. Hermes möchte sich dem kleinen Man» verbinden und verlangt Steuerbefreiung von Geschäften, deren Werth unter 50» Mark Ist. Grat v.Droste vom Centrum entgegnet darauf; cS wäre ihm schon lieber, wenn daS Börsengeschäft aus gewisse Kreise bcschränlt bliebe; kleine Leute tvätcn dcsscr, ihr Geld aus den Sparkasse» aiizulcgcn. Senncmann, Bambcrger re. sind mit der vorgesehenen periodischen Prül'nna der stempclhslichtsgen Schriftstücke der öffentlichen und Aktiengesellschaften durch Beamte und der Verpflichtung dieser Gesellschaften zur Gestattung der Einsicht nicht einverstanden. BnndcSkommissar Girth erklärt, daß die Rcgleruna einer prozen tualen Besteuerung der Schlnßnoten und Rechnungen nah dem 'Anträge v. Wcbell nicht entacgen sein würde, desto mehr eilen Sonncmann dagegen. Dle Abstimmung Ist icbc vernickelt und dauert I'/, Stunden. Da die Majoritäten Immer sehr knappe sind sben Ausschlag geben zwei, drei Stlmmeni, so macht sich 5 Mal der „Hammelsprung" notbwcnkig. DaS Resultat ist kurz: der Steuersatz <ür Schlußnoten rc. wird auf l» Pfennige, ftir Zeitgeschäfte aui >'m pro Mille und tür Rechnungen ic. cbentallö aui hin pro Mille festgesetzt. Befreit sollen sein Effektengeschäfte bis zu llOO, Waarengcschäfte big z» 1000 Mark. Dieses Ergebnis! wird in !1. Lclung voraus sichtlich noch eine Slcndcruna eriabren. Die Besteuerung der Lombardgeschättc erregt eine kurze DiScussion. Die Kommis» slon will Lombardkarlehne ganz frei lassen, von Wedcll >/»n vro Mllle aus jede gegen Verpfändung von Wechseln oder Wcrtbpapicren dargelirhcnc Summe von 500 Mk. oder mehr legen. Es bleibt Velin KommlisionSbeschlnn. Den QuittungS» slcmpcl hat die Kommljswn gleichfalls abgelchnt. v. Kardvrff ersucht die Regierung, t>c O.uittungSstcucr in der nächsten Session wieder cinzudringen. v. Minnlgerode schließt sich dem a». Rickcrt erklärt, die Linke würde gegen jede neue Steuer stimmen, so lange nicht icststchc, welche lästige Steuer taiür abgcschaitt werten solle. Richter-Hagen: Die O.uittungö« ilcucr ärgere besonders den kleine» Mmin, der nun wohl wissen werde, was er von der Partei der Heiken von Kartorff und von Minnlgerode noch den Wghlcn zu erwarten habe. Windtvorst ablclmt heute und immerdar jede OuitlmigSstcuer, weil dicicidc unzweckmäßig sei. Das Eeiürum habe Einiges ans der Skcmpclffeucrvorlage acccptlrt, um in das Verbällniß der Belasiung des immobilen und letz mobilen Kapitals einen Aus gleich zu bringe», 'Nachdem sich noch die Abgeordneten Richter und Rickcrt einer- und v. Mimiigcrodc und v. Kgkdorff aukcrcricits einige Malice» angcbäugt, wird der Quit» tungSiiempcl verworfen. Bles Grai Bismarck, der Sohn deS Reichskanzlers, stimmt dalür. Richter und v. Puttkamcr-Lüben streiten sich über eine Wahlrede des Letzteren, worin von im Thiergarten wohnenden Raubrittern die Rede gewesen. Richter hält daöiürJudcnbctze, Puttkamer nicht. Die Loltericstencr <50 wird gcncbmigt. iWobfthäilgfclislotierlcn bleiben irrt.» 'Nach der Vorlage soll der Ertrag der Ltcmpclsicucr de» einzelnen Bun» tcostgatc» überwiesen werte». Stephans-Leipzig erklärt, wenn das angenommen würde, müßten die Nalieualliberalcn gegen das ganze Gesetz sllmmcu. Der dctrcffcndc Passus wird daraus augcuommeu. Die Kommission beantragt nock': den Reichskanzler zu ersuche», au> Auihcbimg der »och bestehenden Ltaatslotlericn der Buutesstaateu hsuzuwirkcn. Siumm ist dagegen. Sonuc- mau» und Richter taiür. Letzterer meint, ttc Lotterien waren freilich noch taö einzige Mittel, iür den „armen Mann" bei der bcutigen Wlrtbichaftöpohlik noch zu etwas zu komme». Ab» stliniimng sinket ent in dritter Leirmg st-ckl. jSzrrliner Börse. Stillstand ist Rückgang. Die Eourse schwächten sich, namentlich aui dem Spcku cftionsacblctc, ab unv daS Geichäir halte ein ruh gcrcs Aussehen. Am Schluß trat d>e weichende Tentcnz neck' schäricr > crvor. Ercdiiactten 7, Ungarische Franzosen 2 Alk. icküechlcr. Bahnen behaupteten sich icbr gut und zogen sogar tbcilweisc ciwav an. Von öster reichischen waren Nortweltdahn und Galizier lcbbait bevorzugt. Ocsicrr. Prioritäten geichäitslos. Banken, mit 'Ausnahme der leitenden, still. Discoiitogeicllschait IW, Deutsche Bank I Proc. niedriger. Von Lächs. BantweNhcu zogen Dresdner, lungc und alte, und Lcipz. Credit etwas. Lechz. Disconto 10, Proc. an; Chemnitzer 'Bankverein — IW Proc. Fonts wenig verändert, Runcn schwächer. Bcrgwcrle aui Grand günstiger Glasgow» Meldungen bester: Laura und Ddrtniuiikcr je I Proccnt höher. Industrien meist behauptet. Sächsische Rabiaten -s- 1 Proc. LolaltS «nd Sächsisches. - Archlvratb De. Otto Pjo s l c erhielt taö Ritterkreuz 1. Kl. des hcrzogl. Sachscn-Erncstlnuehcn Hantzerdens. — 'Nach glücklicher Bcentlgnng seiner Badekur in Teplitz ist der He>r Premier- und KrlcgSnunistcr v. Fcibricc wieder in Dresden elngclroffcn. Die Nachkur wird Se. Erccllenz dem Ver nehme» nach aui der lo herrlich gelegenen Villa dcS Herrn Ba ron v. Müller an der Mordgrunddrückc in Loschwltz abhaltcn. — Die L a » d c s > v n o d c beriet!) gestern in 2. Lesung die rrauordnung. 'Auf 'Antrag des l'. Schmcißer wurde die Auf nahme cetz Namcnö der Mutter der zu Trauenden im Trauscheine iür erforderlich erklärt. Der wichtige K IO. welcher die Traurings» Hindernisse ercmplisicirt, wurde gegen 15 Stimmen in der Fassung der i. Lclung beibchalten; cS tommt also eine'Auszahlung der einzelnen Fälle in das Gesetz, wo ein tle Vcr agnng der Trauung begründendes öffentliches Acigcrniß seitens dcS Geistlichen ange» nonrme» wird. Bei § 20 wird nach warmen Werten der Pro- icssorcn Banr und Frickc der 'Antrag Professors Iw. Luthardt angenommen, wocua.ch eine Mitwirkung des KlrchcnvorstaudS bei der Versagung der Trauung eriordei sich ist. Man will aui diese Weste das Amt eines Kircheuporiiaudö heben. Die ganze Trauord- »ung sinket schließlich'Annahme gegen die 5 Slimmcn der Herren Hadcrkern.Höffner.Koch.LchtciundLulzc.Sodgniiwirk beschlossen, eine Pclllion des I'. Richter in Lcutcwitz, den PiarrwablmoduS betreffend, dem Kirchcuregimcutc zur Erwägung zu überweisen. I'. Lcouhardt Verwender sich tauft, daß die Präsentation der Kollatorc» nicht gleichzeitig, sondern in gemessener Alftcinandrr- solgc statlsinden solle, wodurch persönliche Kollisionen permieten würden. Bürgermeister Habcrtor» spricht sich entschieden gegen die Petition and. Er icl gegen jede verdeckte Beeinflussung der srcicn Gcmcinkcwahl; er kenne nur diese, und wenn man sie nicht mehr wolle, so möge man nur gleich ein- für allemal die Vergebung der Piarrstcllen dem Landcökonsistorlum üderigst'en. Eine Petition dcö l'. Zevme in Briesnitz n. Gen. über Kirchen» zuckt wird für erledigt erklärt. Rei. Or. Lutbarkt spricht sich hicrdei scbr adfälllg üdcr die Tendenz der Petition aus. indem er zugleich den Satz vertbcldlgt. daß die alten kirchcngcictzlichei, Bestimmungen in Betreff der Klrchcnzucht zmn Schutze der gött lichen Ordnung da seien und deshalb nicht beseitigt werden düritcn. Der feierliche Schluß der Lankcöivnote soll durch die in lüvangoljem bcaustrggtcn StagtSminlsicr Mittwoch früh 10 Uhr erfolgen. — Mit furchtbarer Gewalt stürzte gestern Mittag in der Zelt von 12 bis gegen 2 Uhr Gewitterregen — man sagt eine W asscrhoic — über den PIaucnschcn Gru n t. Halten die Felder schon durch den Regen die Tage daher gelitten, so wurde geiler» d, S Meiste, waö menschlicher Flciü geichaffen. ln kurzer Zell zerstört und unberechenbarer Schaden aiigericvtct. Die Ortschaften Kleinnaundorf, Neu-Banncwitz, Nlcdcrväßlich, wie namentlich auch Potichappcl scheinen am schwcrslcn betroffen. Ihre Tvallage machte ein ftiiammenströnicii des Wassers mög lich. daS in wilden Flutden durch die Doristraßen rauschte und aus seinem 'Wege die verschiedenartigsten Gegenstände, selbst Schuppen, kleine Ställe re„ sowie Tl'icre mit iortriß. Die am 'Aniang von uieiiinailndors stehenden Hauicr, sowie der Gasthos standen mit Ihren hintere» Fronten buchstäblich tief im Wasser» die Gartenelnftledlgungc» stimmt Säulen und Grnndmauern wurden soitgerlssen. Kalte'Blitzschläge enolgten aus dem Segen- Gottes-Schachte und in Neu - Banncwitz ln ein F-reiberrlich von 'Burgkstchcs HauS: in Nlederhäßlich soll der Blitz auch ge zündet haben. Der Eiieiidahnvcrkcbr war vorläufig vollstän dig nntcrbrocl'en, die Glciic mit Kietz und Steinen meter hoch üdm'chüttct, sowie auch der Bahnhof Potichappcl völlig üdcrfliithct. Der um l Uhr vom böhmischen Bahnhof avgelasscne Lokalzua nach Tharandt blieb zwischen HainSberg und Deuben in der Fkuth stecken, und der sonst um 2 Uhr ftl Min. von Chemnitz vier ankommende Zug trat nicht rin. Dieser sowohl, wie ver um W5 Uhr in Dresden etntrefsende waren in Tharandt
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