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Dresdner Nachrichten : 18.04.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188504182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 6-7, 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-04
- Tag 1885-04-18
-
Monat
1885-04
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.04.1885
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II. »eu»u , a vachenlaste«« Li> lipaul«« Uesti- Iilaeni 16 Ala Umer ««»i- »st«»»'tVU» 8« *i^ «In« «aeaii,,, »i »,4 ai»dl»öa«,»!rri!dein«n »«« Jn- fteai» «ie» n,ä» »«««de», »uswae- it«« T»I»rtton«-N»l«ri>i>e aeaen Pr». «,«erondotalstun, durch ü>«csn»nke«> ^rr OofteiiitNUluu» 8 Aiidan Id A,a. -»««rat, kür Maoip, »der nach ,1«st- taaen i>«m»»i>» 3» P«n Inlerai« ««»»» a«: Annon-en-Vurea««, »an Haaieostein u. Vogler, Rud. Mösle. Hanne u. «»., 2>o>aUde«>do»k. ». Aküllei-chint», ». iti«s>-Mi>3ded«ira. I. Varit-Halie. B. Arndi-Vcrlt««^. A. Ll tiirr-Lulubur«, PioONI-Tepiist. güi Sill-too»« «>»«,' ' ' »e>! euiäei, Mamstcript« »« ««rdindt'chlrtl. Tageblatt für Uokitik, MMlM5 KklchSf>5°tt!!cSr. MckilkmM. NmdeiikiSe! V»»NvI> ^ Lvgivg vovUiukilt« gsscbmselr voller , »I,: Neoakao, Vkrrlni», ktran», 1 ttackallloei», l>»»>»r>,Xnol>Inü«r, 1 Na«-4r»i»kk«a, kUn-iaekdüniiu» tttauepkail», vüeiiansn, Ilan- I aapVie-nünOpka «Io. stpaciaNt»«: Aap»»>-p»-«»»»u»i1« »», »«dt«»» a»>«. Z. 8ar«ou stiüQov, vr«»«Iou, j AUeüriitrei'etrLimo Itd. a. 8opl>t«n«tr»e»v 6 »m koatplktr. < I?rok. Vr. « AkorwLl-^rUkol empüsklt L Vs«. 1-odMKIUl, Kchl«>Nr«iße Ar. 2l. ,,»r» empüsdit 8t^s», 6v8ct,Lfl8- und Oonlobiiekel-, ^ I el-rne» »ubrUtAs, j I »I«: Naavtbllelikr, ^tr»rr»o. ^u»8»dNeker, inemorlsle. ki»rturevdüeker, ' ttelklleder. topinkN«ker uni ^Veod».e!e«»z»lrbNikrr. >vir vvrwmdon Mr ^ OrnwikUtikvr dio I'ktontpLpivro und ,sal-iii»tiron Mr solid« Ljnltsindo. ! ^ ^.usLüdrlioüv iUuslrirtv i^rolsliktvo voräon xr»lis »dxsxobeü miä üaod »us- väi-tst frsnlrn vsrsandk. I. ^161,,,^. Vriwilvk, Wllsckrullerstr. 21d. «. Sopkivuetr. « km kostplktr. ^««I«r Iß» «lUrkto äk>r Lesiiod 6sa sinrixen Sf^i»»etL«t1«r «pvolal- 6vkvI»kN»> fün »»men- unä »tn»Ierm«»t«l von L ktvkilrS vldriekt liöodst lokoenä sein. lNls öunklem hyenit, Ulllttior. Serpelllin, Hlllllit ll!l- Killl-Kein ill reicher Ausvahr 1!lMMiM8tl'i« kiliillo: um Ml! !>6li8tMtzl' blioiüiof. KeschiifL gegründet 18^. Nr. 108. 30. Zahrgaug. Ausluge: 40.000 Lrpl. Aussichten für de» 18. April: Mäßiger Oiiwind. Tlieils heiter, theils nebelig. Trocken. Temperatur wenig verändert. Dr-sd«». 1885. Sonnabend, 18. April. ««rantworlNcher «edattkur Mr PvlttiskhtA l>r. «mtl vterev ln vreidrn Der Ablehnung einer Ergänzung des ReichSbeamtengciehes werden die Reichsbeamten selbst keine Thräne nachweinen. Ter Reichstag wollte Nichts zu schaffen haben mit einer Bestimmung, wonach auch solche Reichsbeamte, die vor ihrer Anstellung im ReichS- dienffe sich eines Vergehens schuldig gemacht haben, einer Dis- zipiinar-Untersuchung unterworfen werden sollen. Eine solche Be stimmung ist an sich nicht gerade unzweckmäßig, aber sie öffnet dem Mißbrauch Thor und Tliür und kann zu einer furchtbaren Waffe gegen Beamte weiden, die sich im Dienste tadellos sülnen, denen aber ein persönlicher Feind irgend ein unliebiames Voikommniß in ihrem früberen Leben ausstöbert. An Denunciationen und Ge hässigkeiten würde cs nicht mangeln. Mag sich doch die ReichZ- rcgicnmg genau über den Lebenslauf und Charakter der Pxrsonen unterrichten, die sie im NeickSdirnst anstellen will! Eine solche peinliche Strenge gegen die Ncichsbcamtcn ist, nachdem der Fall Schweninger kaum zur Ruhe gekommen ist. höchst ausfällig. Wer eS fertig bringt, den Schweninger in das preußische Prosefforcn- kollcgium hineinzustopsen, sollte nicht so zimperlich sein gegenüber kleinen Vergehen, die spätere Reichsbcamte in ihrem Vorleben sich vielleicht haben zu Sebalden kommen lasten. Wie gesagt, die Rcichsbcamtcn «erden nicht trauern, daß der Reichstag den Versuch, auch über ihr Vorleben Conduitenlisten einznsübren, kurz abge- wiescn hat. Mit Dank werben sie hingegen einen soeben eingc- brachten Gesehentwurs begrüßen, der (Näheres s. Tgsgesch.) bezweckt, lür sie und ihre Hinterbliebenen, wenn sie im Dienste verunglücke», bester Sorge zu tragen. Die Unfallversicherung soll bekanntlich ins die Transportgewerbe ausgedehnt werden; sie käme da nur den ohne Pension angestellten Eisenbahn- und Postbeamten zu Gute - wo aber bleiben die anderen Reichsbeamten? Diesen wendet um der Gesetzentwurf'ebenfalls die Wohltkaten der Unfallver sicherung zu. Die mit festem Gehalte und Pensionsberechtigung angestellten Reichsbeamten sind im Falle einer Verunglückung gegenüber den unter das UntallversicherungSgesetz fallenden Per sonen insofern schlechter gestellt, als die gesetzlichen Pensionen, Wittwen- und Waiiengelder, die im Reichs-, Staats-und Gemeinde- dienst bezaklt werden, im Allgemeinen niedriger sind, als die im Unsallversicherungsgeietze vorgesekenen Beträge. Der neue Vor schlag schafft diese ungleichmäßige Behandlung aus der Welt.,. Was die Ausführung dieses Gesetzes dem Reiche kosten wird, läßt sich noch nicht im Voraus feststellen. Diese Kosten können aber gar nicht in Frage kommen. Das Reich als Dienstherr darf sich über haupt nicht der Ausgabe entziehen, eine ausreichende Fürsorge lür seine in seinem Dienste verunglückenden Beamten zu treffen, nach dem cS für Arbeiter und Privalbeamten Anderen eine solche Für sorge vorgeschrieben hat. Die Folge wird sein, daß auch die ein zelnen Bundesstaaten ihre Bcamtengesctze nach dem Muster des ReichsvorschlagcS ergänzen. Es dürfte dies eine Ausgabe des nächsten sächsischen Landtages sein. Unsere humane Staatsregierung wird sich gewiß in deni Punkte der Fürsorge für die sächsischen Staatsbeamten nicht vom Reiche ouSstechen lasten Dem Bundesratbe ist setzt der vom Reichskanzler niit Rußland abgeschlossene Auslicserungsvcrtrag vorgclegt worden, der im We sentlichen eine Erweiterung des früheren preußisch-russischen Ab kommens ist. Während letzterer aber in Kraft getreten ist, ohne daß cs dazu der Genehmigung des preußischen Landtages bedurft hätte, ist für die Giltigkeit des deutsch-russischen AuslicscrungSver- trages die Zustimmung einerseits erst des Bundesrathes. dann des Reichstages erforderlich. Scheiterte derselbe nicht im Bundesratbe, so erwartet ihn dieses Schicksal um so sicherer im Reichstage. Der Vertrag ist ganz ausschließlich zum Vortheile Rußlands gearbeitet und verlangt von Deutschland im Wesentlichen nur Schergcndienstc. ES versteht sich von selbst, daß Deutschland keinen Rüsten schützen darf, der wegen Kaisermords, wegen versuchter oder vorbereiteter Attentate verfolgt wird; aber wenn ein Rüste wegen Beleidigung eines Mitgliedes *der russischen Kaisersawilie oder wegen irgend welches vermeintlichen oder wirklichen kleinen Vergehens sich aus deut schen Boden rettet, so sollen unsere Behörden nicht verpflichtet sein, ihn der Knute auSzuliefern. Nickt alle Mitglieder des Hauses Rbma- now führen einen so sittenreinen Lebenswandel, wie das jetzige Kaiserpaar — man kennt di« oft unwürdigen Abenteuer einzelner lockeker» Großfürsten, die ihre Verbannung zur Folge gehabt haben. Und ^lin soll ein Rüste, der dabeim einmal daS Kind beim reckten Namen genannt hat, oon unS wegen Beleidigung der Kaiiersamilie an die Grenze gebracht und den Kosaken übergeben werden? Auch alaubenStreue katholnche Priester aus Polen und lutherische Geist liche aus den Lstleeprovinzen, die sich der gewaltsamen Proselyten- mackerei der griechisch-orthodoxen Kirche widersetzt und damit den Zorn von Popen, Erzprieftern und Generälen berausgesordcrt haben, sollen in Deutschland einen sickeren Rettungsort finden und nicht befürchten. durch deutsche Behörden der Willkür russischer Bei» waltung auSaelietert zu werden. Der deutsche Reichstag wird diese Zumuthung Rußlands zvrückweiien denn er ist nicht „der Bien', der muß." Offenbar soll der Auslieferungsvertrag eine deutsche Gefälligkeit gegen Rußland darstellen Aber Teutickland hat mit solchen Gefälligkeiten gegen seinen Nachbar dock recht üble Erfah rungen gemacht Jeder deutsche Kapitalist, de« russische Papiere gekauft hat. wird das verstehen. Wie viele Millionen mögen jetzt deutsche Staatsbürger an russischen Fonds verloren haben! Der große Kurssturz aller russischen Werthpapiere wird. selbst wenn es nicht zum Kriege kommt, nickt bloS der Börse, sondern den Kapital besitzern Deutschlands noch lange in den Gliedern liegen. Nu» kann man zwar sagen: eS geschieht Such schon recht, warum kaust Ihr russisch» Papiere! Aber All,» mit Unterschied. Bei der letzten großen russischen Anleid«, die 84er, hatte ein preußisches Staals- rnftitut, die Seehandlung, Hebammendtenstc verrichtet. In den ver lockendsten Tonarten wurde gnade für diese Anleibe Reklame ge- «acht ui»d die Königs, preußisch« Seehandlung ließ «S ruhig geschehen und hatte kein Wort der Abwehr dagegen, daß daS^ Puhlikum zur Zeichuung auf diese Anleihe ausdrückiich mit dem Hinweise ausgciordert wurde, daß eS gerade dieses preußische Sta»tsinstit»t sei, welches die Anleihe aus den Markt bringe. Darin besiehe, so hieß es, der große Vorzug derselben, iluc So lidität. Die König!. Scehaudlung bat dazu beigetrageu, daß Mil lionen deutschen Kapitols, die uu Vaierlande recht wohl nutz- bringciide Verweuduiig hätten sine-en können, einem auswärtige» Staate a»ve>traut wurden, der damals schon sieb mit seine» kriegc- riichen Plänen getrogen hat. Wenn Rothschild, Mendelsohn und ähnliche Börsianer mit ihren Emissionen das Publikum ködern, io weiß dasselbe allein schon, was die Glocke geschlagen hat; aber daß die kgl. preuß. Leehnndiung aus Gefälligkeit gegen Rußland siillichwieg, als ihr Name zu einer für das Publikum Io vcrlusireichc» Finanz operation benutzt wurde, das macht vielen Leuten solche Kopsichmer- zen. daß selbst Pros. vr. Jäger dafür keine Haarduftprilcn vorräthig haben wird. Der einmal begonnnene halb diplomatische, halb militärische Feldzug wegen Afghanistan schleppt sich schwankend und unentschie den weiter. Anscheinend beseitigt folgende Depesche des russischen Kanzlers v. Giers jede Kriegsgefahr: „Ich bin vom Kaiier vcaus- tragt, zur Kemttniß der Negierung der Königin von England zu bringen, daß der Kaiser einen Krieg als beklagenswert!, iür beide Länver ansehen werde. Der Kaiser liege die feste Hoffnung, es werde sich schnell und leicht ein Arrangement hcrslellcH.Iassen. Der russische Gesandte in England, Herr v. Staat, telegravvirte zurück: Das britische Kabinet habe die Äitiheilung des Ministers gut aus genommen. Man dürfe aus eine friedliche Lösung hoffen. Mit dielen friedlichen Versicherungen steht schlecht im Einklänge, was aus dem streitigen Termin selbst vorgcht. Der russische General v Komarow, der vor wenig Tagen meldete, die Lase Penschdch sei gar nicht von ibm besetzt, meidet jetzt, er habe eine „provisorische Regierung" daselbst organisirt. Eine solche kann sich nun ohne militärische Unterstützung nicht 24 Stunden halten^die Russen sind also in Penschdch eingeruckt und sie werden cs niiümcrmebr Heraus gebern In Afghanistan ist nämlich, wahrscheinljch^von den Rüsten angelacht, ein Ausstand gegen den Emir ausgebrocken (s. TgSgsch.). Während die Diplomaten m London und Petersburg unterbandet» und die Zeitungsschreiber sich die Finger wund schreiben, ob Krieg oder Frieden? gebt in Afghanistan die Entscheidung vor sich. Wenn England in die Abtretung PendschdchS willigt, so bat Rußland allerdings keine» Gruno, die Sache weiter zu treiben und wir können in der nächsten Woche den schönsten Frieden erleben. Er ist dann erkauft durch die weitestgehende Dcmüthigung Englands. Neueste Telekramme ver „Dresdner Rachr." vom 17. April. Berlin. Rei ch stag. Vor Eintritt in die Tagesordnung theilt Abg. Haienelcver im Aufträge Bcbcl's mit, daß die staats- amvaltichastliche Untersuchung den KommissimMatb zwar des Be truges nicht für schuldig gesunden habe, daß aber die Thatsache einer Schädigung der Eppner'sche» Arbeiter bestehen bleibe. Die selben seien um den Bercag von 1080 M. geschädigt worden und dieser Betrag sei ihnen erst ausgczahlt worden, nachdem die Sache öffentlich zur Sprache gekommen. Dann wird die zweite Bcrathung der Zvlllansuobesie fortgesetzt. Tie Regierungsvorlage fordert eine Erhöhung des Brnmitweiiizolles von 48 aus 60 M. Abg. Lucius (Ceutriuu) beantragt einen Zoll von 60 M. Abg. Dr. Witte ldcutsch-sreis.) ist gegen eine Erhöhung des Brnuutweinzolls so lange dic'Brnnutwciiisleuer nicht neu geregelt sei. Buiideskommissar Geheimralh Pochhammcr legt dar, daß es sich hier vornehmlich um eine Besteuerung des Arak und Kognak handele, also um Luxus artikel. Abg. Brömel (deutsch-frcis.) gegen die Zollerhöhung. Der Genuß von Grog sei für die Seelüften kein Luxus. Durch die be antragten Zollcrhöhuugcn, würden die Secküslen besonders schwer getrosten. — Der Braunlweüizoll wird darauf nach der Regierungs vorlage m Höbe von 80 M. nngenommen. — Für Butter veautmgt die freie wirthschastliche Vereinigung folgende Zollsätze: Butter 100 Kilogr. 20 Bk., künstliche Butter 80 M. Abg. Schellberg kEeirtrumi befürwortet diesen Antrag und greift die „Butter schmierer" an. Dieselben betrüge» das Publikum und drücken die Preise herab, die seit Jahrzehnten nicht so niedrig als jetzt sind. Abg. Wissering befürwortet die Erhöhung des Obcrumrgarineuzolls von 2 aus 20 Mk. Abg. Richter bestreitet den Rückgang der Butter- Preise auf Grund amtlicher Berichte. Sticht die ausländische Künst- bntter mache der Naturbuttcr Konkurrenz, sonder» die inländische Kunstbutter, deren Fabrikation durch Zollpolitik erst groß gezogen worden sei. Kunstbutter werde ols solche verlaust. Niemand werde betrogen, sie bilde die einzige Fettnahnmg der Arbeiter, denen durch den Schmalzrvll das mucritanische Schmalz vertheuert werde. Bundeskvmimssar Schmut ist gegen den Antrag, durch de» nicht erreicht werde, was die Antragsteller beabsichtigen. Günther-Sachsen kvnstatirt de» Nichter'scheu Auslassungen gegenüber, daß sich die Linke den Lebensfrage» der Landwirtbschgst gegenüber stets gleich- ailtig verhalte. Abg. Sckelscha zieht den Antrag zurück, b. Hell- oors kündigt die Einbrinaung eines neue» Antrages in dritter Lesung an, der den technischen Bedenken Rechnung wagen soll. Der An trag ans Wild und Geflügel einen Zull vo» 80 Btk. zu legen, wird nach Besiirwortung desselben durch Günther-Sachsen und Dr. Fregc mit 102 gegen M Stimmen angenommen. Die Erhöhung des Honia- zolls von 3 aus 20 Mk. wird von Dr. Braun. Meyer-Halle und Schräder bekämpft, schließlich aber angenommen. Morgen Wcitcr- berathnng. 'z '' M. Berlin. Die Wahlprüsungskvmmission des Reichstags be schloß die Wahl des Abg. Ebert (kons.s zu beanstanden, die des Abg. Nterbach (Reichspartci) dagegen für gütig zu erklären. — Die Rcichstagskomnüssiou zur Vvrberathimg des von deni Abg. Lcnzmau» cingebrnchtcn von demselben zurückgezogenen und vom Aba. Kavier wieder ansgenommenen Gesetzentwurfs, betreffend die Entschädigung stir Bernrthrilte und im Wicdcrai'siinbmcverfahrcn srcigespwckcnc Personen. Hot den Abg. Klemm (kons.) zum Vor sitzenden. Abg. Dr. Stoffel (Ccutrum) zu dessen Stellvertreter und die Abgg. Rheinbabe» und Spahn zu Schriftführern gewählt. Der Adoptivvnter des Antrags, Kgyscr, gehört der Kommiisimi ebenfalls g», dcsgl. von sachs. Abgeordneten noch Abg. Dr. Hartman». — Tie Gewcrbckommissio» des Reichstags nahm beule aus Antrag der Atyzg. Ackermgnn und Geyer folgende veränderte Fassung für den Pnrngraph lOOa der Gewerbeordnung au: „Wenn »> dem Be zirk, für welchen sich eine Innung gebildet hat. derselben mehr als die Hälfte der Arbeitgeber der in ihr vertretene» Gewerbe gngchört, so hat die höhere Verwaltungsbehörde aus diesfalls« bestimmen: (folgen die bekannten Bestimmimgcn der laen Antrag zu Vorlage, welche eister das Halte» von Lehrlingen zum Privilegium der Jnnnngsmeist machen). Einer Innung, deren Thätigkcit aus dem Gebiete des LehrlmgsweseiiS sich bewährt hat, kann, obstho» ihr mehr als die Hälfte der Arbeitgeber der in ihr vertretene» Gewerbe nicht an- «chört, die höhere Brrwaltuiiasbcbördc nach Anhörnng der Aus- " »e die unter 1—3 gedachten Rechte Verleihern Die inso weit getroffenen Bestimmungen sind widerruflich." Vom Abg. Günther-Sachsen lag folgender Antrag vor: „Für den Bezirk einer Innung, welcher mehr als die Hälfte ver Arbeitgeber der in ihnen vertretenen Gewerbe bcigetrcten ist oder deren Thätiakeit auf dem Gebiete des Lehrlingswesens sich bewährt hat. kann durch die höhere Verwaltungsbehörde nach Anhörungder Aufsichtsbehörde be stimmt werden: 1) daß re.; 2) daß rc.; 3) daß rc.; 4) daß und in wie weit Alle, welche in dem Bezirk der Innung, das in derselben vertretene Gewerbe selbstständig betreiben, sowie ihre Gesellen, dascrn die Arbeitgeber zu den § 100s Nr. 1 gedachten gehören den für die Innung nach ß 97 und 97a mit Ausnahme Nr. 4 getroffe nen Einrichtungen veizutreten und zu den diessallsigen Kosten in gleicher Weise beizutragen verpflichtet, gleichzeitig aber auch an deren Benutzuna gleichmäßig zu betheiligen sind. Dieser Antrag siel mit der Annahme des Ackermann'schcn. Berlin, den Antrag definitiv an selben für genügend zu erachte». Wien. Gras Bandi, Neffe und Erbe Chambords, verließ vo rige Woche mit dem Maler Roisi und mehreren Freunden ans einem Laguuenkakme Venedig, um Triest zu erreichen. Seitdem ist der Kahn mit oen Insassen verschwunden. Man rst in Sorge, daß die Reisenden verunglückt sind. Paris. Die neuen Kämpfe vom Cap beunruhigen. Die Ne gierung organisirt eifrig eine dritte Tonkingdivision und fordert Re serveoffiziere aus, sich freiwillig zum Dienste in derselben zu melden. — Großes Aussehen erregt der Raubmord, begangen in der Nue de Seza, 2 Schritte von derMadeleinekirche, an einer OOjährigcn Daine. Der Mörder, der wahrscheilnich ihr Diener ist. ist noch nicht festge nommen. Paris. In dem neuen Ministerium sind bereits Veränderun gen vor sich gegangen. Der bisherige Minister der öffentlichen Bauten, Cadi Carnot. wurde zum Jinanzminister ernannt: seine Stelle erhält der Abg. Demole. ES beißt, Frankreich wolle eine Anleihe van 1 Milliarde ausnehmen, da seine Finanzen infolge der liederlichen Wirthschast Fern»» und der Kriege in Ostasien zer rüttet sink». London. Die friedliche Gestaltung der Lage hält an. Eine friedliche Lösung ist sicher, es wäre denn, daß der Krieg durch eine Fortsetzung der Anariffsbeweaungen Kvmaroff's vrovocirt würde. Die gestrige Versicherung Gladstones, daß daS die Ueberlassuna Pcnschdeds an Rußland meldende Gerücht nicht autorisirt sei, gilt als durchsichtiger Winkelzug. Berliner Börse. Die Stimmung erfuhr heute weitere Besserung. Auf allen Gebieten war lebhaftes Geschäft und stei gende Kurse. Nenncuswerthe Schwierigkeiten für bevorstehende Ligurdationen scheinen ausgeschlossen. Umfassende private Kauf ordres lagen vor. Gegen Schluß trat stir Spekulationspapiere und Pente» eine kleine Äbschwächung ein. Verkehr in leitenden Banken nur mäßig. Kurse aber erheblich bester. Kreditaktien gewannen 5Vs, Diskoutvgesellschait 2'Vi und deutsche Bank 1'/« Proz. Von heimi scheil Bohnen gingen nm Ostpreußen und Marienburger zurück, sonst meist Besserungen. Fremde Bahnen höher. Spekulative Montomverthe vernachlässig^ aber fest. Fremde Renten durchweg ui wesentlich höheren Kuffen lebhaft genagt. Neueste Russen 3, Oriciitaulcihe l» «, Ungarn l'/«, Italiener 1 Proz. höher. Auch im Kossnverkcbre zogen Kurse beträchtlich an. Dresdner Bank 1^«, sächsische Gußstahl 2. Solbrig 3"«. sächsische Stickmaschine 1 Proz. höher. Deutsche Fonds besser. Oesterreichische Prioriläten prozent- weise höher. g«au«iu« a. >7. «r«u. aredt, rss>/» eia,l««,i,n Ltl»/,. «»md-rdcn >07-/,. «0«r Loo>« —. Oelierr. SNderrtnl« —. pai»«rr«nle —. «nUjier O«i>«rr. «»idrrni« —. ««I» Un,. SoldreiU« 7S>,4. 77«r Ruüen —. »Orr RuNen —. 2. OrienlLNikih« —. N«»«Ii« Ungar, «oldavl.3. Oneiuanlril,« —. Ungar. Bavterr. —. Digconto UiS.7». »,»»l«r es'/,, «ottb.-v. —. Türken —. 8«st. «N«n. 17. API». Sndi» 2SS.40. kkciatZdahn 304.70. Lombarden 133.20- Nordwtstb. 17v,bv. Marknoien «l.IS>/,. Ung. Llkdil AM.SV. Fest. «art». 17. ülvrU. Schlug, «knlr 78.37. «nlcibr lvS.»i. JtaU«n«r »4.40. klaalgbahn 620.00. Lomdaidcn 286.25. b«. vriorilbien —. »girier 322,00. Veit. Sloldrenl« —. «ivanier 67.66. OUamanen 662,00 Schwankend. Lonoon, 17. Avril, Lärm. II Udr 10 Mt». Uontolg SS«,. 1873er Ruffrn 87>,. Nialienrr S2>,. Lomdardr« II'I«. Türke» 16'». 4°i» iun». Amerikaner 124' ,. 4«° Ungar. Goldreiike 77. Orücrr. «oldrente 84. sreust, gonsoig u>2. v?an»kkr S2«z. cnamandank 11'/,. Seiez-Aclini 78«/,. — Stimmung: Kest. — Wciirr: Ächö». Virgin», 17. April, Skachm. «NeireiVemarkt-i Spirit»« pr. 100 Llirr lvst Proc. p>. Aürii-Mai 4l.k>0, Pr. JuU-Anaost 4880. Pr. Augnst-Scvtrmber 44,60. Wri.rcn pr. April 173.0««. Sloggrn »r. April-Mai 14ü.«>0. pr. Juni-Juli 147.60, pr. S<-picn,dcr-Oklo6rr >61.00. Aülistl laco vr. April-Mai 4S.60, pr. Mai- Juni 60,00, Srpibr.-crladrr 62,00. Zink umsahlo«. — Vetter: Schön. rieittn. 17. Avril, Nachm. 1 Udr. !ii>ktrci»kmare».> veizrn seit, laca ?ipt -Ocs 166 170, pr. AprU-Mai >70.00, »r. Jnui-Znli 174.60, Pt. Slpi -Octadcr 182.00, Roggen lest, „ca 138 III . vr. A»rN.«a« >43.6«. »r. Anai-Jnii 117.60, pr. Srvtrmbcr-Ociadrr 161,00. ««»II still, pr. AvrU-Mai 41.60, »r. Sepidr.- Ortdr. 61.70. Sviriku« still, lar» 41.0«. vr. Avril-Mai 42,80, pr. Jnli-Äug. —, pr. August-Sepirmder 44,80. Sriroirn» lora 8.10. London. 17. April. Metze, arschSsl«!»». Ae>«»fer «str»e« gern >/, »t» l Sch. uittcr Montaggprrisrn adaede«, avgekammrnrr zu Snoftrn Aäiiser. Meist >>, ist« 1 Sch., Gerste, Mai«, Hafer >/, »ch. »illlgrr. «currcr Rüikgan, Lokales uud Sächsisches. — Die König!. Majestäten sind, dem „Dr. I." zu Folge, am Donnerstag Abend zu längerem Aufenthalt in Bellagio am Comcrsec eingetroffcn. - >> , . — Bei ihrem Aufenthalt in Berlin haben Obre kgl. Hoheiten P/ i nz Geor g^ind Prinz Friedrich «..Asti g u sl das Pano rama m der Herwarthstraßc^ die Ruhmeshalle','das Panorama am Alexandcrplatz und spater die Rational-Galerie und andere Sehens würdigkeiten in Augenschein genommen. — Diejenigen fürstlichen Personen, welche das Testament desHerzvgs Wilhelm von Braunschweia anscchtenwollten, haben von den Erben, Sr. Majestät deni König Albert von Sachsen, und Sr. kgl. Hoh. dem Herzog von Cnmberland bedeutende Ab findungssummen erkalten. Infolge dessen tritt jetzt das Testament unaiigesvchtcn in Rechtskraft. — Der Generalarzt Professor vr. Roth ist vom chirurgischen Kongreß auS Berlin zurückgekehrt. — Aus der vorgestrigen Ttadtverordnetensitzung unter Vorsitz des Herr» Vicevorstchcr Oswald Matthäi, deren Tagesordnung sehr umsänglich war, seien hier, unter Umgehung mehrerer fonueller und für die Allgemeinheit unwichtiger Ange legenheiten. die folgenden Mittheilunaen gemacht. — Zunächst er zielte eine erheiternde Wirkung cm „schlichter Bürger", wie er sich selbst nennt, mit einer Eingabe, die einen Nachklcmg zum Bader» aassendurchbruch bringt. Der Mann ersucht das Kollegium allen Ernstes, dahin zu wirken, daß nicht mehr und nicht weniger als daS gcüiinmtc bebaute Terrain zwischen der Ostseite des Altmarkts, der Weißegasse, Frvhngasse und Badcraaffe schleunigst nredergenssen werde. <yo viel aus der verlesenen Eingabe zu entnehmen war. ist als Begründung für diesen Radikalismus nur angegeben, daß dann
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