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Dresdner Nachrichten : 18.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188107186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810718
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-07
- Tag 1881-07-18
-
Monat
1881-07
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.07.1881
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vroudon 1881. »rlcketnt >«gl>» frtI»7U»r i» ler «kxprdilio»: Mnrtrnsiraße >3. «b»nne>nknt«>»t» vikrttilihrltq L Mar! b0 Psor.. durch dic PoN L Mark 7b PIge i»»mm. IS Ps,^ Auflage 3 «000 Excmpl. pitr dirNtiitnntccinnelandierMa^ nnlcttxic macht sich dir »Irdaclt,« nicht vcrbiudlich. Annoncen IUr »n» ncl,mcn anr Die Annonce,i-Anrcaux v.0aal«»< „rli, » «»«>«»! - «u»»ls Mostet - Lau»« « «omp.i- I„»all»«»»a»»t — «. Müll»» in Gericht — «ob. «letz in Maadet'urg: — I. Bar« « Go. ct-ElNii« tn Hauet »««»inHanchurg. Tagevsatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lör/enbericht, Fremdenliste. Z»1»lG^trlE;-Muuu1u«tnr HartvILML L §LLM, »7, vis-ü-vi» ltvm Xünissl. 8cbl088. Lieoiio labrilcatiun uii8drov Arlllccck jm 8rö88tt,n Ä1»888tLbo nt «in in allon^tücleon voIIKommem^lls^tolluiiMvorlechron ii»l ittS80n ui>8 diiisioktllel, Aurmalll un,l billigsn 1'ioisou 86>b8t x- b«-i Iiloin8ton INiileüulon «U8»e»ge«üknllotiv Voetlieils bioton. sß üln IlkrrsvdnkUlelie» I-niitlltniltt mit out^svüdkstem kliiillttisson Oarton ltwrrlic:kl>8 Heim) /.lviseoon Oiobäon un<1 I'iilnitn an viuor Üilmi,t8ebiff8Urtio», soll t)L8oiulnror VordlUtnisss balbor müxliehst knüll, cronn »ueb mit Vlrriu8t, dcll 500 '1'tilr. Aiixablu»); vorkautt norllsn. Uvbornabmo kunn, voun 8«7vlln8ekt, sofort orlol^vn. llollllliso Oüortou unter Zk. V. 884 an llou 86. äaNrxrmr?. Nnserate ioerde» Marienitrabe lL di» Nachm. 8 Ul,r anacnoinmcn, Sonntags »iS MittagslL lllir. In Neustadl nur an Wochentage»! gr. lt lostc rga sic Nr. b ins Nacht». lilUtr. — Tie rtuchaltige Pcla.cciie lostet lb P,ge. ilingelandt M Psge. Sine Garantie tue dag nächit- rägigc Erlchcinen der Jnscrate wird nicht gegeben. Auswärtige Annoncen» Austrägc von iindekaniticitTtc. jene» interireli wir n»e gegen P>üt»i,»ern»do- Zatilung durch «rteimarlc» oder Potleingahlnug. Acht Silbe» tollen 71, Pig. Jnicratc itrr dic Morttag:- Kununer oder nach einem Jcllwge die Pctilsciie Uü Ps. Z tüxarollvn, MrLinekv 1'adake, 8xveirtIitLton t Z Ult UI« ladalr- unll OixarLtten-^abrilcon, Dresllon IVtv«IerI»8« 46. Rr. 18». Wilternng vorn 17. Hui» varomeier naa, dtttar Bäiold. Wailstrabe IS «Mittag?.) 7VNMUI.. seit gestern ö Mill. gcttiegc». Tlrcrmomcirogr. ». Rcaum.: Temg. r!N« W., »rede Temv. I «"W.. dochste Dem» W. Noidweli Hrrtn trübe Atiittäretid. Aussichten für den 18. Juli: Zeitweise heiter, etwas wärmer, meist trocken. Montag, 18. Juli. Reurtte rele«,ramme ocr..Tresvurr'Nack,r." vom 17. Juli. Pari s. Der bisherige Direktor der Dcpartcmcntal- und Kom munal - Annelcgenheitcil im Ministerium des Innern, Camescasse, ist zum Polizeipräsekten voil Paris eruannt worden. — In Folge der Hitze kamen unter den bethciliaten Tniopeir bei dcr?)lalionalscst- Revue 132 Erkrankungen und 1 Todesfall vor. — Ssax ist gestern früh eingenommen und stark besetzt worden. Sofia. Der Fürst Alexander ist gestern aus Sistowo hierher zurückgekehrt und mit großer Feierlichkeit empfangen worden. Dresden, 18. Juli. — Der Reichsgerichtspräsident I)r. Simson hat sich mit sei ner Familie zum Gebrauche von Bädern nach Elster im Voigt- lande begeben. - Wie schon mehrere Jahre, überreichte auch Heuer der Chef des Weltbauscs Gebe u. Co., Herr Großkausmaim 61 ebc aus Dresden, dem deutschen .st aiser Wilbet m bei deffen Aukunst in (stastcin "Namens der Badegäste ein Bouguct, bestehend aus Edelweiß und.stornblumeu. — Beim Bezirkstag der Kgl. Amtshauptmauuschaft Dres- den-Altstadt ivnrde nickt ein neuer Bürgermeister für Tbarandt ge wählt, sondern dic Wabl eines Pertretcrs der Stndtgemcinden Rabenau und Tbarandt in den Bezirksausschuß vorgeuonimcn. Zu dieser Funktion wurde Herr l)r. mock. Biehayu in Tbarandt mit 2t Stimmen gewählt, während Herr Bürgermeister stcller in Ra benau 3 Stimmen erhielt. — Die AmtSentsctzung des mchrcrwähnten Pfarrers Ernst Otto Scholze in Oberpsa n n cnstiei ist nun auch von den, von ihm schließlich noch nugerufenen in livaiiMlieis beauftragten Staats- minislcrn ausgesvrochen worden. Wie nun über den jungen Pre diger — er ist 1850 in Zittau geboren — einem Leipziger Blatte geschrieben wird, gebürt er der strengsten, unbeugsamsten Richtung an, wetcbe die sogen. „Missouri-Sunodc" vertritt, selbst der Gustav- Adolph-Bcrcin soll ihm nicht positiv genug gewesen sein. — Der Sekretär der deutschen Botschaft in London, Gras Lunar, welcher mit einem .storporal eines englischen Gardcregi- uients in London in einer böchst bedenklichen Situation ertappt worden ist, sicht seiner Bestrafung vor einem deutschen Gericht entgegen. Ehe er nach London ging, hat er sich auch in Dresden einige Zeit ausgchaltcn. — lieber die Ortschaften der .stgl. Aintshanptmannschaft Dres den-Altstadt ist soeben die Hunde sperre bis zum 12. Oktober d. I. verhängt worden. Peranlassung gab ein kleiner 3jährigcr sckivarzer männlickcr Stubcnbnnd mit weißer Brust uud weipcn Zeheu au den Hinterbeinen, der wegen Tollwuth am 11. dS. i» Mockritz erschossen ward, dessen Eigenthümer jedoch noch nicht aufgcfunden ward. — Ans einem Artikel der balbamtlichcn „Lcipz. Ztg." über die Ausweisungen von Sozialdemokraten ans Leipzig gebt hervor, in wie umfassender Weise diese Partei ihre Organisation daselbst vollendet batte. Sic bat u. A. durchgesetzt, daß in 25Lrt- sckasteu der Leipziger Anitdhauptmanuschaft nickt weniger als 76 Gcmeinderatbsi»itg!iedcr gcwäblt wurden, die entschiedene Anhänger der Sozialdemokratie sind. Bei der Berathung des OrgauisntionS- vlaucs ist dic Eventualität einer „a>lHemci',en Erhebung" für den Jall, daß man das Asnlreckt in der Schweiz uud andere Jreilieiten aushcbe, ausdrücklich in Betracht gezogen worden. Das paßt schlecht zu den Versicherungen der „friedlichen Bestrebungen" der Sozial demokratie. — Don dem bereits erwähnten Ehejubiläum des Geiueinde- vorstaudcS Jähnichen in Strehlen hatte auch dessen allerhöchster >Ue,et>i,nr Nnnie, Albert, .stenutniß genommen: im Auftrag beider dem Jubelpaar eine kostbare Meißner Porzellan Majestäten ging dem Jubelpaar cme Ltuvubr zu. Von der Gemeinde erhielt derselbe einen sehr schöne» Tafelaufsatz. — Die „Neue Freie Presse" vom 21. Junl entbleit einen Aufsatz: „Unter dem Fallschwerte". ES wird darin wahrheitsgemäß erzählt, wie am 28. November 186,5 der wegen Randmordes vcrurthcllte Sckineitergcieile Künsckmcr in Leipzig mittelst der Guillotine vom Leben zum Tode gebracht werden sollte, wie er aber durch ein Telegramm tcS.stönigS Johann begnadigt wurde, welches Telegramm beinahe um eine Minute zu spät gekommen wäre, um jene bekannte Minute, welche „keine Ewigkeit zurüekbrinat", und wie dle Thatsache, vaß I» diesem stalle der reine Zufall über Fortdauer oder Ende eines Menichen- ledenS gerichtet, aus den gewissenhaften König einen solchen Ein druck gewacht habe, daß er seitdem grundsätzlich kein Todevurtheil mehr bat vollstreckcn lassen. — Zur Ergänzung dieser Erzählung wird nun der „Trib." von ihrem Dresdner Correspondentcn mitgetbellt, daß die Zweifel des Königs Johann hinsichtlich der Rechtmässigkeit und der Zulässigkeit der Todesstrafe weit älteren Datums waren und am gründlichen juristischen, sowie philoso phischen Studien und Erwägungen dev gelehrten Königs be ruhten. Derselbe hatte schon früher de» General-Staatsanwalt des Königreichs Sachsen, von Schwarze «n Dresden, der das be sondere Vertrauendes Königs genoß, beanitragt. mit den zmn Tode vcrurthciltcn Deliguenten dic letzte Nacht vor der Hinrichtung zuzu dringen, um im moralisch-religiösen Sinne aus sie cinzuwlrkcn und ihr Gewissen zu wecken, in welchem stalle der König »och in der eilten Stunde geneigt war,dic Todcostrafcin stcclhcitöstrasczuvcrwanvcln. lieber diese Unterredungen mit den znm Tobe Verurtveiltc» und die aus denselben hcrzuleitcndcn Schlußiolgcrnngcii hat-Herr von Schwarze bei» König auSftlhrllche Berichte erstattet. ES wäre zu wünschen, daß dieselben der Wiisenschaft nicht vorenthalten würden, stür heute nur eine Thatiache, weiche einen seltsamen und schneidenden Gegensatz zu Victor Hugo'ö „I)ornwr8 M,rü «j'nn Eonckktmnü" bildet! — Ein stleischcrgesclle, welcher seine Geliebte umgebracht hatte, war zum Tode vcrurtheilt. und der General-StaatSanwalt benutzte die Stunden der letzten Nacht, um auf ihn einzuwlrken und Etwas wie Reue oder Absicht. sich zu bestem, bei ihm hervorzuruien. Lange Zeit schien jede Mühe verloren. Der Verurthciite gab nur kurze, schnöde und znrück- weisende Antworten. welche e«ne kalte Gefühllosigkeit vcrrietben. Endlich aber schienen dle wohlmeinenden und eindringlichen Worte des humanen Gcncral-StaatsanwallcS nach und nach doch einigen Eindruck zu machen. Der Deliguent hörte ruhig zu unv schien in tieieö Nachdenken versunken. Nachdem er lange so schweigend gesessen, fragte Herr von Schwarze: „Nun. mein Lieder, was haben Sie mir noch zu sagen?" — „Ja so", fuhr der Mann auf, „la so. das hätte Ich beinahe vergehen! Sagen Sie mir einmal, können Sie mir vielleicht sagen, wie eS kommt, daß das Kalbfleisch immer billiger wird, und dagegen dak Schweine, fleisch Immer theurcr^' — Das heutige Somincrsest im Lincke'schcn Bade wird seinen Abschluß durch ein besonders brillantes Feuerwerk erhalten, angcfertigt von dem »kannten VogelwieSseuerwerker Heller- — Das am 13. d. M. vom Altslädter Bezirks Vereine zum Besten des König Johann-Denkmals veranstaltete Eoneert re. in Hclbig's Etablissement hat einen Ertrag von 220 M. 50 Pf. für den angegebenen Zweck geliefert. — P o li z e i b c r icht. Der Gewittersturm am Sonnabend Nachmittag hat auf dem Ncubauc der Jägerlascrne einige Bretter losgeristen und auf zivei dort beschäftigte Leute geworfen. Der Eine, ein lOjähriacr Zimmcrlehrling, criitt eine starke Wuuvc am Hinlerkopf, der Andere, ein 50 Jahre alter Zimmcrgeiclle, kam mit leichten Kontusionen davon. Beide fanden in, Earolahause Ausnahme. — Der Sturm am Sonnabend Nachmittag hat auch auf der Vogel wiese den im Vau begriffenen Hippodrom u m g e w orsc n. Ein dabei beschäftigter Zunmermann erlitt dadurch am Kopfe und sonst am Körper mehrfache, jedoch nicht schwere Verletzungen und wurde deshalb cbcnsalls in das EarolahauS gebracht. - Eine Fa lschmü nz erb and e, welche sich mit der Her stellung und Verbreitung falscher österreichischer Fünfziggulden- Noten beschäftigte, ist von unserer Kriminalpolizei ermittelt worden. Der Pbotograph Born in Dresden wurde vor einigen Tagen bei der Verausgabung einer falschen österreichischen Fünfzigguldeii-Note ergriffen und zur Haft gebracht. Nach ansänglichcm Leugnen, daß er dic Uncchthcil des von ihm verausgabten Scheins gekannt habe, räumte er ein, daß der in Berlin wohnende Photograph Geilster »ach Dresden mit derartigen Falsifikaten gekommen sei und ihn zur Verausgabung einer dieser Falsifikate veranlaßt habe. In der Be gleitung des G. haben sich ein "Architekt V. und ein Pbotograph R. befunden, die ebenfalls an den Fälschungen bctheiligt zu sein sclicinen. Tie Berliner Kriminalpolizei veranlaßte die Verhaftung der beiden Kompliccn des Geilster, des N. und des V., während Geilster selbst nicht ermittelt werden konnte. Geilster scheint von Dresden aus, als er daselbst von der Festnahme des Born Kcmttniß erhalten^ gestoben zu sein und ein nmsanareiches Packet, gefüllt mit falschen österreichischen Fünfzigguldcn-Notcn, bei sich geführt zu haben. — Herite conecrtirt in der Wa ld sch l ö ß ch c n - B r a u er c i die Trcnkler'schc Kapelle. Die Terrasse bietet einen angenehmen schattigen Allfenthalt. — Der Dresdner Kranken- und Begräbniß-Kassenvcrcin für Kauslcute hielt vorgestern Abend in Helbig's weißem Saal seine Oluartalversammlung ab. Ein povulär-medicinischcr Vortrag des Vcreinsarztcs, Herrn Dr. Eales, belohnte dic Aufmerksamkeit der Anwesenden. — Beim Beladen eines Wagens niit Heu stürzte dieser Tage der Gutsbesitzer Grimm in Wolfspfütz bei Rcichenbach so nn glücklich von dem demselben, daß er das Genick brach. — Dem Restaurateur „Znm heiteren Blick" in Cunners dorf wurden in der Nackt zum 15. d. zwei werthvollc Geweine und Kleidungsstücke gestohlen. — In Nossen wurden dieser Tage einem in der Mulde baden den Seminaristen vom User weg seine sämmtlichcn Kleidungsstücke gestoblen. Im selben Fluß ertrank in Wilkau beim Baden der 7jährigc Sohn des Zimmcrmanns Friedrich Halm. — In den Mühlgraben zu Gerscbach b. Meißen fiel dieser Tage beim Spielen ein -tjäbriges Mädchen und ertrank. — Dein Kinde des Korbmachers Hoppe in Burkersdorf b. Burgstädt ging am Abend des l l. d. ein rasch fahrendes Geschirr über den Leib, wodurch es fünf gcsäbrlichc Wunden erhielt. — Ans Verzweiflung über ein körperliches Leiden unternahm in Rcichenbach am Dienstag ein verheirathctcr Eisengießer drei Scibstmordversiiche, ohne den ersehnten Tod zu finden. Ent ver suchte er sich am Halir die Hanptadcr auszuichnciden, dann versuchte er sich im Friesencr Teiche zu ertränken und da auch das vereitelt ward, legte er sich auf dic Schienen der Eisenbahn, ward jedoch auch da von den Räumern der Lokomotive zur Seite geworfen und nur leicht am Kopse verletzt. — Cöllna. d. Elbe, 16. Juli. Vergangene Nacht nach 12 Uhr ertönten die Fcuersignale. Greller Feuerschein rötbetc den Himmel und dichte Rauchwolken walzten sich über unseren Ort. Die Ziegeleigcbäude der Baufabrik des Herrn Danmeistcr Tünchen standen urplötzlich über »nd über in bellen Flammen. Ter Feuer wehr von Cölln und Meisten gelang cS, unterstützt von derFabrik- Dampsspritzc sowie der -rcicksspritzc von Bohnitzsch, das Feuer ans seinen Hrcrd zu beschränken und dic angrenzenden Fabrikgebäude zu retten, trotz deren Feuergesährlichkeit und der erschwerten Wasser- bcschassung. Von Mannschaften und Bewohnern wurde cs lebhaft bedauert, daß Feucrwehrdirektor Oescr in Folge seiner Fcstvorstel lungen am Döbelner Fcuerwelirtagc bei diesem ersten größeren Brande in Cölln nicht anwesend war. — Lnndqcrtcht den 78. Juli, io Uhr Houptbrrli-nidliinii gegen den Hand arbeiter Gaitiob Heinrich Hegewald au? FriederSdorf wegen Dicdslahl». 10>/, gegen die Diciislinagd Augusic Wilhelmtne Gitnbcl aus Nie!» wegen vcirugi im wieder holten Nlittsaile. 71 gegen den Schillknaben Friedrich Hermann Ginert aus Burk- hardtbwgide wegen cinsachen DIebstaiiir und Prtvaturkundcnläiichnng. KILbvbe tn Dresden. 17. Juli, Mittags: 01 Cent, unter 0. ch Für heute sei bezüglich der vorgestrigen Premiere im Rc- s id c n z th c a t c r. der Sardou'schen „Cppriennc" nur konstatirt, daß der äußerliche Erfolg viele Wiederholungen garantirt und daß die Gäste Frl. M. Schwarz und Hr. Kurz wohl über 10 Mal stür misch gcrmscn wurden. Briefkasten **n- Leser, (letzter Briefkasten). Der Einsender des geist reichen Märchens, datz dic niit angeblich ganz deutschem Gclde ge baute Dnr-Bodcnbachcr Balm zu czcichischen Agitationszwecken gebraucht werde, hat im Eifer seines Patriotismus (!) den Direktor dieser Bahn als enragirtcn Czcchen dcnuneirt, welcher überwiegend «ethisches Personal angestellt babe. Da der Herr Einsender mit den Verhältnissen so gut vertraut ist, muß ihm auch bekannt sein, daß der als enragirte Czcchc dcnuncirte Direktor Besitzer der Teplitzcr Chamottewaaren-Fabrik ist, und bei dieser seiner eigenen Fabrik in seinem Czechisirungseifer unter 4 Beamten einen Czechcn und drei — Deutsche (darunter einen Dresdner) angcstcllt hat. Noch nielir i seine Enkelin, von «cchischcn Eltern, ist iieute noch stockdcutsch. Ilebrigens beschäftigt er sich, so weit wir ihn kennen, mit allem Anderen eher als in nationaler Propaganda zu machen. Der um das Deutschthum in Böhmen so sehr besorgte Herr Ein sender mag daher beruhigt sein: noch ist es nicht nöthig: „einen deutschen Direktor anzustcllen und die Czechcn ans ihrem Vater land«: Böhmen hinaus zu jagen." — Oder — betreibt der Herr Einsender vielleicht das edle Metier der Nationalitätcnverhetzung? Oder — wässert ihm wohl gar selbst der Mund nach der Dircktor- stcllc? Ei, ci! Um Eisenbahn-Direktor zu werden, dazu gehört noch etwas mehr, als einen verlogenen Revolvcrartikcl zu schreiben. , »*. M. P. „Kann Du mir nicht Auskunft geben, ivo man eine «chnitt-Zeitnng nur für das Anfertigen der Wäsche bekommt? WaS Hilst sür Leberflecke ? oder zu welchem Doktor würde ich gehen müssen?" — In der v. Zahn'schen Buchhandlung ist ein nützliches Buch über die Zufchneidetunst der Wäsche, von Paulinc Raabe, Vorsteherin der Gewerbeschule in Bielefeld, erschienen. Wegen Leberflecken, Lebcrleiden re. wenden Sic sich an Herrn Ur. Moldau, Amnionstraße. ? .-Ist cs gesetzlich strafbar, wenn ein "Nachbar dem an deren obne allen Eirund die Katzen lodttchläat Er mil der Wind- büchsc die Tauben zu schänden schießt )" - Das Tödtcn von Haus- thieren, ohne daß dieselben nachgewiesenen Schaden nngcrichtct, ist strafbar, sr 182 des bürgerlichen Gesetzbuches besagt: Jeder tann seine Person und sein Vermögen gegen Tbiere "Anderer durch Ver sagung und, soweit nöthig, seihst durch Tödtnng schützen, wenn nicht besondere Berechtigungen entgegenstehen. So besagt das Gesetz! Jedoch ein anständiger Mensch wird selten von dieicm Rechte Ge brauch machen, sondern sich mit seinem Nachbar gütlich ausglcichen. 4-^4 Kneipbrüder, Rcichenbach. „Ist der jetzt in Leipzig Vorträge haltende Hosprediger Stöcker noch heute amtircndcr Hosprcbiger oder nicht?" — Immer noch, trotz alledem. ^ Schießvercin, Sera. „Wir haben auf unseren Scheibcnständen (175 und A«) Nieter) zwischen den Schützen und dem die Scheiben bedienenden Personal eine mangelhafte Einrich tung zur gehörigen Verständigung. Könnte man sich da wohl des Telephons bedienen und was würde eine derartige Einrichtung kosten -" — Das Telephon ist ganz zweckmäßig, wenn man den Ausgangspunkt dcsselhen cm eine» ruhigen Ort verlegt. Einc Schieß- hallc, wo immer geblässt wird, ist dazu weniger geeignet. 4*-k Waldhorn, „a) Äcün Freund behauptet, daß unsere sächsischen Schützen und Jäger mil einer gleichartigen Schußwaffe (Büchse) ausgerüstet seien, und zwar ans dem Grunde, da dieselben gleiche Uniform und Kopfbedeckung trügen; ich behaupte, daß die -schützen gleich der Jnsanterie, dic Jäger mit der Büchse bewaffnet sind, b) Bis zu welchem Jahre waren die Schützen und Jäger mit gleichen Waffen ausgerüstet und wird dies in Zukunft wieder geschehen )" — a- Sie haben Recht — denn es beißt auch Schützen- < Füsilier-Megiment. b) Bis zu "Anfang des Jahres 1875 ähnelte sich wohl die Handsencrmnsse der Sckmtzcn mit der der Jäger (Han-Bajoncl). nur hatten letztere Zündnadel-Büchicn mitStechschloß. 4:*« Ab. R. „Ich Hab' viel gesucht und bis beut' nichts ge funden, — Was mir hält' gebracht die freudigen Stunden, — Wo ich am Altäre tönnt' glücklich sein -- Und mir ein zufriedenes Weibchen frei'»! — Ich bin etwas schüchtern, bab' wenig Zeit, — Hilf Tu mir aus der Vcrlegcnbcit!" !- Recht gern! Wir suchen gleich mit der Laterne — Jm Sonnenschein nach dem weiblichen Sterne, — Und smd'st Du dann nichts, so nimm Dich in Acht, — An „Engel" nicht glaube», ist "Niedertracht! 4W-- M., Nochlitz. „Muß sich mein Vater, da ich selbst noch kein Vermögen oder Stellung habe, welche etwas cinbringt, ver bindlich machen^ mich standesgemäß zu erhalten, wenn ich Landivebr- oder Reserveoffizier werden ivill?" — Ihr Vater muß sich gericht lich verbindlich mache», Ihnen für den Fall, daß Sie zum Dienst cingezogen werden, einen Zuschuß von mindestens 12M Mark — bei der Kavalerie 1500 Mack — jährlich zu gewähren. 4*4- Tonristcn. „Extrazüge nach dem Erzgebirge würden eine große Zahl Touristen und Bädcrsrcimdc finden, wenn sie ivciter als Annabcrg und Schwarzenberg, auch nach den roman tischen und höher gelegenen Bergen und Wäldern von Sachsen und Böhmen bis Elster und Franzensbad führen würden." — "Nun, unternehmen Sie doch das lukrative Geschäft und wenden Sie sich deswegen an die K. Gencraidircktio» der Staatsbahnen. 4*4- Alter "Ab., Meißen. „Bei einem kürzlich stattgc- sundcn Schadenfeuer ans den« Lande bemerkte ich, daß die Nachbarn des Kaiamitosen ihre Backtröge vor dic Tbüre setzten. "Ans meine Frage, was das zu bedeuten habe, sagte man mir, daß die Back tröge den "Wind vertreiben sollen, und so ein "Anbrennen ihrer eigenen Häuser verhindert werden soll. Was sagst nun du, geehrter Schnörke, zu dieser geistreichen Vorsicht-" — Gegen Dnmmlicit — Aberglaube ist selten mcbr — kämpfen Götter selbst vergebens! 4-*4- T h. M„ l> i e r. „Wie nennt man die langen schmalen PortraitS, dic jetzt so beliebt sind? Giebt cs zu dieser "Art von Bildern besondere "Albums?" — Die Photograplnen selbst nennt man Viktoria-Format; dazu paffende Albums verkauft dic Hand lung von Pachtmann, Pragerstraße. 4-*-,- P- C. R., Fr ei b erg. „Wie lange ist ein Tagesbillet zu Wcilmachten gütig? Sind die Weiber wirklich Luxnsarlilel, wie mir inem Freund vor Kurzem zu wissen gab — Die erste Frage entscheidet die Balm, die zivcite der Geschmack. Für den Mann, der sein häusliches Glück anderswo sucht, ist die Frau über flüssig, also Luxusartikel. .2 Streithammel, Plauen. „Neulich war ich und inein Freund spazieren inr Plaucn'schen Grunde. Da siel cs uns auf einmal ein, auf einen Kirschbanm zu steigen. Da kamen wir in Streit, der eine sagte: Dic Kittchen wären gesünder, wenn man dic Kerne mit ißt, der andere behauptet das Gcgcntlicil. Nun entscheide schnell." — I Ihr sapperment«, auf fremder Leute Kirschbäume klettern! Wenn nur der Kirschpäcktcr gekommen wäre, der würde Euch schon heruittergeleuchtet haben! Kirschkerne mit zu verschlinacn, kann unter Umständen sehr verbüngnißvoll werden. Gcwolmncit thnt allerdings viel und cS giebt Leute, die Pflanmcn- kcrnc hcruntcrschlncken, olme das mindeste Unbehagen danach zu spüre». 4-*4- An A. W. („Stille Liebe." Briefk. 11. April): „Wenn Ihnen gelacht aus meinem Aug' — Der Himmet bald und rein, — Dann rst es doch wollt schöner Brauch, — Ein off'ner Mann zu ein, — Der seine Liebe frei erklärt — In ihrer ganzen Glutii: - s"enn eher wird Ihr Wunsch gewährt, — Sobald sich zeigt Ihr Mutti; — D'riiin geh'» sie nn den rechten Ort, — Wa Ihre Liebe wohnt, — Vielleicht, daß sich Ihr treues Wort — Mit einem „Ja" bclolmt!" 4*4- H> > Oberlichtenau. „Wie werden die Snbaltern- osfiziere: Premierleutnant und Sccoiidelcutnant, im Dienst angc- sprochen?" — .Herr Leutnant. **4- Wassertransport. Sic irren sich mehrfach! .cm Eisenbahnwesen rechnet man noch vielfach die Ladung zu 1««) Ctr. als Einheit. Die Maximalbelastung richtet fick auch nickt nach Wagen, sondern nach Ä ch s e n. Wenn man Vergleiche anstellt, so glimmt man auch nicht Maximal- oder MinimasZiffern, sondern Mittelwerthe und von der Bodenbacher Balmlinic ist überhaupt nicht dic Rede! »*4- H. „Mit welchem Jahre ist ein junger Mensch mündig, der seine dreijährige Militärzcit überstande», aber erst 22 Jahre alt ist, oder ist derselbe schon mit seinem 2>.Lebensjahre mündig?" — Mit dem 2l., chemündig aber erst mit dem 25. Jahre, d. h. bis dahin bedarf er der Einwilligung der Ellern zur Eingebung einer Ehe. »*4- M. W., Leipzig- „Ist Ihnen vielleicht die möglichst genaue "Adresse der „Expedition zur Erforschung von Inner-Afrika" bekannt? Event, welche Einzelheiten? Dieselbe soll ihren Sitz in Berlin haben. Wohin könnte ich mich da wenden, dies zu erfahren ?" — Die genaueste Ansknifft würden Sie durch die „König!. Geogra phische Gesellschaft in London" erlangen. Vielleicht durch den Herrn Korrespondenten der Leipziger Jllustrirtcn Zeitung.
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