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Dresdner Nachrichten : 13.12.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188112131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-12
- Tag 1881-12-13
-
Monat
1881-12
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.12.1881
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LM. VV0 l«rtt»»Uch. atzet« , «c« «edacü«. »»»«en für uns n«tz»rn «r Me «sn-in-n-Burcaur »»*«»««- »et» » »»,-»! - »n-l, k «tzrlch: - IN»». »k«tz in Maßdedur»: -- gl. V»«< » G». u> Hel!«: — Gt«1»«r m Hamvur» rs. -LlvA»»». Aeuliad! >c»7 «, tz» tl--K<rg°-lc Nr. Lbt«N»«».»>l1,. — M« «in'p-IUß« PriUcetle »«>«' >L Wae. »i««e<6ndl rs Ptgr.. *tne «v.'.-.»ie «ür de» «->*»- tttzlgc Erlilirineii der Ü'stcren wird,tchi gegede». ruiwä.wgc Lun neen-kuilrrje vonui!bkl-iicu!c!>v,cilouen uueuien »tr nur ,k,k.i P>t»un>rr»nd«> N«ftluttg durch «rirsmo.ke» oder Pdiirmjal.lung. A.!-l vi.udcn kokt» >!- P'g- Luicialc im di: LiviUdtz» Nummer oder auch et: cm Ski»»»« die Petilteiie 20 Pi. ^viiicinnl-l^vdvrlllruu vom I)orbi< !l t! V I V ^'''-''^"^^.-^-...1-»,.. m- woiknsvlils-kusvei-Iisuf L KN.»--,. II.M,>«U.c>ko «... U«.»-M»U.c.r. I; z, «»ÄL»NN L Wn»«, r E Voi^auctt nact» anezzürG umgehonck. K > H b»Ll>l«8iz8t> „88o 1«, --«'»> »iisioi- «le-ni kkrl. b»e I,Io>8. ^ Hagevkatt für MM. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lör/endericht, Frem-enliste. krödtzl'«d« kM>>M>K«ilNimitt«l »tu: rivvktvii, -tzlttlivn, » «Itvn. ^vtie- »»1«IlI»«I» i'tc., «oviv 8508808 von H«»l58U« l»VU HUIN Kpritreu unck blillon «nnntiilbll N Aorlt/ jtn< iin^li., H 8r088v ?I»noo8edo 8tra88v Ul, Lei«, «l> r 1'',ckck8kl86'-. P a r i ü. Tie gcsannnte Pariser Presse! Santander. Am Sonntag wurden die weiter non 3 liberalen j die Gebietsabtretung nicht als unumganglicbc 'Vorbedingung für die constitmrte em Comitee unter dem 'Vorsitze! .Journalen non ver Kanzel berab exeommuiiicirt. Es werben Con- Friedeusverhandlungc» nuislellen. Turch den Versuch Perus und einer Madame Adam zur Unterstützung der .vamilicu der Opfer im slicte befürchtet. , Chilis konnten die Unionssiaaten zu einer energischen Intervention Ningthcater. I Wa j l> i n g t o ». Fm Kongresse ertlürle Blaine. Cbili dürfe j geuötbigt werben. «r 347 I Wtttcnmg dom >2. Tccembcr: Voromctcr nach LSkar Boiold. WaUnr. >ö iAodö. en >i i 7»NMNI.. seil „eilcni!> Mitt. geilicac». r,,x,,,w»»Icroac. Iw elcama i Tcmpk.. I"W., ^ . »jede. Icm». i^ 8.. Iiöchiw ucmd. süd e,>l-2Ltnd. 2>cdcikw Aussichten sür den l:j. Tecember: Vorwiegend trübe. Temperatur dieselbe, keine erheblichen Niederschläge. Dienstag. 13. Teebr. Beraiuwoetlichee Ncdarleur für Pvlll^chtö I2r. Emil Bieren in T'cideu. Auf unserem Redaktionstische liegen die Briefe anläßlich des Wiener Rmgtheatcrbrandes bergehoch. ,>ede Zuschrift enthält Per- beffemngsidce», Vorschläge, Warnungen, Bezugnahmen auf die Zustände und baulichen Einrichtungen in unseren heimischen Theatern, Eoncert- und Vcrgnügungslokalitäte». Nach keinem Ereignisse hörten wir auf der Straße so häufig wie seht die zu gewöhnliche» Zeiten wohl täglich ein Tuhend Mal vernommene Aufsorberung: „Tarüber sollten Sie einmal Etwas schreiben". Tas ist nur natürlich. Lateinische Brocken vermeidet billig ein Bolksblatt so lange als möglich, aber diesmal will uns der alte Horazischc Vers nicht aus dem Sinn: ,.X:mi Ina rv8 axitur, parios < um proxiimw u räe-t" — frei ins Deutsche überseht: „Wenn in Wien ein Theater nieder- brennt, so sollen andere Städte daraus eine Lehre nehmen". Ueberall findet denn auch eine Revision der feuerpolizeilichen Borschrislen statt, man beschäftigt sich auch mit der Untersuchung der vorzu- nebmenden baulichen Aenderungen. z>n Prcßburg bat man sogar das Theater bis zur Herstellung ausreichender Zugänge sofort ge schlossen. Der.ztostenpuntt darf liier keine Rolle spielen. Zelm- tauscndc von Gulden spenden jetzt Fürsten, Geldinstitute, Banguiers, Schauspiel-Eollcgcn und aildcre wohlthätige Herzen sür die Verunglückten. Das ist rühmlich, aber im Grunde eine Ausgabe, die man vermeiden kann, wenn man die Theater verständiger baut und gewissenhafter verwaltet. Von den tausend Anregungen, die eine solche .ilatastrophe hervorrust, gedachten wir bereits einiger Maßregeln. Sie seien ergänzt durch den Vorschlag, die-rlapptbüren durch Schiehelliüren zu ersetzen. Leicht zu handhaben, wie ans den Pferdebahnwagen, verhüten sic die fast bei jedem Fenerläri» ent stehende Verwirrung, daß ein Tlieil des Publikums herausein anderer hincindrängt. Daß Bühne, zironleucbler und die verschie dene» Ränge gesonderte Gasleitungen haben, ist wobt in allen neueren Theatern schon durchgesührt. Die häufige Vornahme von Probecxcrcitien derFeuerlöschmaunschast und desMaschinenpersonalcs, als gäbe es einen Theaterbrand, wird sür den Fall wirklicher Gefahr dann jeden Mann aus seinem Posten finden lassen. Die sogenannten Notbkhüren sind nicht erst gegen Schluß der Vor stellung, sondern geraume Zeit vor dem Beginn derselben zu offnen. ES soll überhaupt gar keine „Nothtliüren", sondern breite, zu jeder Zeit ossenstehende Ausgänge geben. Feder Ansgang ist von selbst eine Nothtliüre. Der Posten am eisernen Vorhänge ist mit dem zuverlässigsten Manne zu besetzen, er darf nie verlassen werden, der Platz ist baulich so zu schützen, daß der bedienende Maschinist von Flamme und Glutb am spätesten erreicht werden kann. DaS A und O aber ist die Herstellung ausreichender Aus gänge aus alten Theilen des Zuschauerraumes in die Eorridore und ins Freie. Hier kann nie genug gethan werden und jede Plahgewinnung, selbst auf >losten der geschmälerten Tageseinnah men, ist ein Segen. Wir vertrauen der Einsicht und - der Energie der zuständigen Behörden, daß sie auf die Ausführung dieser Bau lichkeiten unweigerlich bestehen. E i n Trost dringt allerdings aus dem Lmalm des Wiener Riug- theaters nach auswärts: so wie dort gebt es nirgends zu! Slme jeden Lokaldünkcl kann man sagen: So etwas ist bei uns absolut unmöglich! bat einer beispiellosen Verkettung von widerlichen Zufällen, von Un geschicklichkeit, von »Feigheit und Pftichtvergessenheit bedurft, nur eine Katastrophe herbcizufülire», die über 900 'Menschenleben in einer einzigen Viertelstunde vernichtete. Vom ersten bis zum letzten Momente hatten sich alle bösen Elemente verschworen; vom Direelor bis zu den Arbeitern aus dem Schnürboden des UuglückS- theaters, voin Polizeidirector bis zum Feuerwehrmann batten Alte den Kopf verloren. Die Arbeiter zogen die brennende Eoulisse zu sich auf den Schnürboden hinauf, statt sie herunter zu lasten, statt den Drahtvorhang fallen zu lasten und die Wasserwechsel auszu- inochen, entflohen sic; der Nassirer fand den telegraphischen Apparat nicht mebr, um die Feuerwehr herbeiznrufen: als sie endlich erschien, batte sie keine Fackeln, keine Leitern, keinen Schlauch, kein Rettungs- tuch, keine Laternen, keine Seile und Haken und während die in den verfinsterten Gängen Eingeschlossenen mit dem Tode rangen, erklärten draußen auf dem Schottcnringc wichtigthnendc Polizeibeamte den herbeigceilten kaiserlichen Erzherzogen, daß kein Menschenleben gefährdet sei. Die Hauptschuld an der Katastrophe trügt freilich jener Unglücksmensch, der i» dem tollen Glaul>en, eine Gasexplosion verhindern zu wollen, die Hälme zuschraubtc und die tiefste Finsterniß herbeiführte. Spielten Er- sparnißgründe mit. daß die vorschriftsmäßigen Leilampen nicht brannten? An den Wasserhähnen fehlte der Wärter, der sich nach der Vorschrift nicht einen Augenblick entfernen soll. Tic Aussicht über die Gasleitung war nicht einem sachverständigen Manne, sondern einem sür wenige Gulden zu habenden Lampenanzüuder anvertraut, der den Kopf verlor und die Gaohähne zudrcbte. Wien wird wohl noch lange ein Traucrhaus bleibe». Am Be- gräbnihtage waren alle Theater geschlossen. Die Leichen wurden gruppenweise in aller Stille nach dem Ecntralsriedhofc übcrsübrt. Heber die Art der Beerdigung der unglücklichen Opfer kam cs im Wiener Gcmeinderathe zu heftigen Scene». Man beantragte einen feierlichen Lcichcnzug von der Unglücksstättc. „Es ist unsere Pflicht, ries vr. Luegger au«, in diesem langen Zuge dem Volke die Größe de» Unglücke- vorzusühren, damit cS die Größe deS Verschuldens kennen lerne!" Man fürchtete jedoch eine Steigerung der Aufregung und Verbitterung und beschloß mit 41 gegen 31 Stimmen, daß die Leichenfeier nicht in Wien, sondern auf dem Friedhose stattzufinden habe. Um StrphanSdome ging (s. TageSgesch.) ihr ein Trauer« gottesdienst vorau». Die Behörden begaben sich ln corpor» Wh de« Mfiedhof«, wo an dem gemeinsamen Grabe «in Katafalk erriDrt ist, vor dem der Bürgermeister, ein Bischof, ein Pastor und ein Rabbiner sprachen. Angesichts der Majestät des Todes und ergriffen von dem Ernste dieser Todtcnseier darf man sich heute enthalten, aus weitere Er eignisse der Politik, so interessant sic auch seien, rinzngehen. Nur des einen sei gedacht, das sich gleichfalls an dem Unglückstagc des 8. Dezember vollzog und das als ein vom Kullurslandpunktc noch weit dellagcnüiverthereü erscheint. Wir sprechen von der Schäftung von 1 neuen Heiligen. Der Papst bewegte sich dabei vollständig innerhalb seiner geistlichen Befugnisse und eS steht uns Protestanten nicht der Schatten eines Rechts zu, uns in diese innere Angelegen heit der katholischen Kirche zu mischen. Auch mag cs unwesentlich er scheinen, ob nach dem Glauben unserer christlichen Brüder künftig vier neue Heilige mehr als Fürsprecher ihrer Kirche nnd ihrer Gläu bigen sich um den Thron des allmächtigen Gottes ichaakcn. Ader Wem seine religiöse Ucberzeugung verbietet, zwi'chen sich und Gott einen Bermittler gelten zu lassen, dessen 'Nachdenken wird erst recht durch diese kirchliche Handlung des Papstes ausgerütteli und der kann unmöglich sein Erstaunen unterdrücken, daß das L berhaupt der katholischen Christenheit den Ausgang des l!>. Fahrbuuderts noch sür geeignet erachtet, zur Heiligsprechung von vier armseligen Menschenkindern zu verschreitcn. Tas ist ein so gewaltiger Anglist ans die menschliche Vernunft und die Kultur-Errungenichaslcn des menschlichen Geistes, daß auch die nicht katholischen Bürger dieses Fnhrlmnderts die Absichten nnd Folgen dieses Aktes sich klarznmachcn haben. Das soll morgen geschehen. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr", vom 12 Teebr B erIi n. Se. Mai. der König von Sachsen und Se. K. H. Peluz Georg sind, begleitet vom Major v. Schimpft und Ritt meister v. Boroerg, Mittags I.' Mir 00 Miu. aus der Dresdner Balm über Zossen hier eingetroisen. - Ter Berlin Auhalti'cheu Eisenbahn Geiellschast ist eine OproreulPe stieme für Abtretung ihres Mileruehmeus an den preußischen Ltaat geböte» worden. Berlin, r'aut Bekauntiuackiuug des Reichskanzlers vom 12. dies, ist in einigen Ortschaften der schlesischen Kreise Landshut und Bolkenbnin die Rinderpest iestgcstellt und den geietziich vorgesehenen Maßregeln sofort zur Ausführung gelangt. ^ie „Norddeutsche" erklärt die im Zusammenhänge mit den sich auch die Mittlcr'sche Rang- und Luartierlilte sowie die Pertkes- schen Genealogischen Taschenbücher. Fn ähnlicher Weise sind di« in fast unmittelbarer Nabe gelegenen, von S- K. H. dem Prinzen Georg von Sachsen zu bewohnenden Gemächer ausgcstattet. Die fremden Fürstlichkeiten werden Alle, vor der Abreise zur Fagd, F. M. der Kaiserin ihre Besuche abstattc». Die Abfahrt des kailer- lichcn Separntzugcs erfolgte Montag Nachmittag 5 llhr vom Gör- litzer Bahnhöfe. Fn der Begleitung des Allerhöchsten Fagdherrn werden sich außer den fremden Fürsten der deutsche Kronprinz, die :rs, könne die übrige Femdgetelltchast, bestehend aus 10 r-derreic von Distinktiv», befinden. Der König!. Marstall stellt zur Ankunir der höchsten Herrschaften zur Beförderung vom Bahnhof in Königs- Wusterhausen zum Schloß daselbst 18 Tratelmcr Rappen mit den dazu gehörigen Eguipagen. Gleich nach der Ankunft im Schlosse findet ein Diner statt, bei welchem bas Kaiser-Carnet Luartelt die Musik auüiührc» wird. Am Dienstag früh M/s Uhr erfolgt der Aus bruch zur Jagd mittelst Extrazuges nach Halbe und von dort zu Wagen »ach dem Rendezvous bei Hammer. Mit einem abgesiellten ! Fagen aus Säucn nimmt dieselbe ihren Anfang. Um 12 Uhr wird j das Dejeuner bei der Obersörsterci Hammer eingenommen und dann > die Strecke des Fagens gelegt. Hieraus folgt Wicdcrauibruch zu ' einem Lapviageu mit abgestcllleu Kammern und DoppcUaus auf j Damwild, Strecke, und Rückfahrt zu Wagen nach Königs-Wuster hausen, wo um O Ubr Vas Diner eingenommen werden wird. Lberst- Fägernieister Fürst Pleß wird inner Assistenz des Hofiägermeistcr von Heintze und Oheisorstmeister von Spankeren die Fagd per'önlich leiten. Abends 7 Ubr trifft die hohe Fagdgescllichasl wieder in Berlin ein und benbsickNigt König Aibert von Sachsen init seinem erlauchten Bruder wenige Stunden später wieder die Rückreise nach Dresden anznlrcte». Für den bevorstehenden Neuiahrslag ist am Kgl. Hofe die Abhaltung der üblichen Beglückwüiiichungs- und Präsenta tio n s - C o u r e n in Aussicht genommen. Für weitere Vorstel lungen nngemeldeter Damen und Herren wird sich bei den im Laiite de.- 'Winters etwa stattfindcnden größeren Hoft'estlichkeilcn Gelegenbeit bieten. Am Sonntag Mittag besuchte Se. Maß der König die Knnstverrinb-'Ausstellnng ans der Brühlichen Terrasse. Landta g. Erste Kammer. Bei Verästlung des Etats über die ^Verzinsung und planmäßige Tilgung der Staatsschulden Finanzminislerü sür Conjeettnen, die auch dieses Mal ebenso unbegründet seien, wie die in trüberen Fällen. Die unumwundene Anssprache des Finanz - Ministers bezüglich etwaiger Rechte fremder Mächte zur Einmischung in die inneren deutschen Fragen bnbe im Gegentheil in allen maßgebenden Kreisen Billigung und Zustimmung gesunden. Die Hamburger Kommission nahm den 'Antrag Häbnel's an, daß Anise! Hl der Reichsversassnng ans das künftige Freihafen chbicl Hambmgs Anwendung finde, beschloß ferner mit 12 gegen 9 Stimmen, sofort über den Paragraph 1 «10 Millionen Rnchszuichußl abznfiimmc'n und nahm hierauf den Paragraph 1 mit 1l gegen 2 Stimmen an. während 9 'Mitglieder sich der Abstimmung enthielte». Hertling und Genonen brachten eine Interpellation ein: ob die Regierung die bestehende Fabrikgesetzgebung einer weiteren 'Aus bildung zu unterziehen beabsichtige nnd zwar durch die thunlichstc Beseitigung der Sonntagsarbeit, eine weitere Einichräntung der Frauenarbeit, Verhinderung übermäßiger 'Arbeitszeit erwachsener männlicher 'Arbeiter, ferner durch Speeinlvorschriften über Schutz- maßrcgeln in gewerblichen Anlagen und umfastendere Vesugniile der Fabrikiuspectoreu. Wien. Zwischen den Arladcn und dem Centralsriedhos ist ein prachtvoller Katafalk mit vielen hundert Lichtern zu beiden Seiten je 7» Metallsärge thcils mir den Minen, tbeils 'Nummern 'nichtagnoseirte Leichen'. Herzergreifende Scenen kamen vor als dieTrailerndendieSargreibcn entlang gingen».zwarLente allerBeruss laste». Ilm l l Ubr begann die Leichenleier. Der Gcmcinderalh.vieleAb geordnele, zahlreiche Schauspieler und Vertreter der Aristokratie, der Studcnienschast, Vereine wohnten dieser bei. Katholische Geistliche schritten die Sargreihcn ab, wobei Probst Mar schall jeden Sarg init Weihwasser besprengte und segnete. Hiernach traten die griechischen Geistlichen zur Einsegnung der Tobten vor. Eine Mutter wurde am Sarge ihres Kindes wahnsinnig und konnte nur mühsam entfernt werden. Es folgten nun Anspr-achen der evangelischen Geistliche». Tie Einsegnung geschah durch den Pastor der helvetischen Gemeinde. Hierauf folgte die Leichenrede des jüdischen Predigers und eine 'Ansprache des Bürgermeisters Neivald. Berliner Börse. Das Geschäft blieb unbedeutend und die Course wurden durch ein stärkeres Angebot gedrückt. Schluß mall und lustlos. Geld steif. Die Meldungen von auswärtigen Plätzen lauteten keineswegs erfreulich. Eisenbahnen still. Elbclhnl 3. Nordwest 2'/s M., Marienbnrg Mlata lProe. niedriger. Franzosen schlossen aus günstige Einnahme l'-s M. höher. Ban ken geschäitslos und weichend. Credit blieben 2 Mark niedriger. Allgemeine deutsche Handelsgesellschaft 3'r Procenl höher. Bergwerke niedriger. Fndnstrien verrunzelt belebt. Fonds gut behauptet. Hrixlkkurt ». M-, >2. Tccciiwci'.'.wci!!-.. circdii >"li. Liaas.-biil u 2-6- ,. Sein» l6»dc>l 102227,. Ilclcr Sc'vic . LiU>,'n>'"ic . P-S.'iciicni,' —. Scftnc. c^vldrciitc . I"tt linear. S'oU>rcii«e —. 7<rr Ribicii —. 6->cc »iuiicii —. 2. OricnuittlcUie . Sicucslc Ungar. Slaldaiiicilic . 2. Oricillaiiicil-c —. Uii- garitchc Papicrrcme —. LcimmLi. Wlcii, >2. Tccbr. AbcudS. tzrcdlt MS.W. Ctaal.-c-alm M>M. Sambardc» c»l. Angw Allslria'Pai» —. . Napc»cc'N,'d'ac —. Galicicr—. Pavlnii-mr . rtt'sicn. SWUi'.ciM' . Ung. Gc'Idrcnie —. Ung. czwldrcnlc —. Ungar, s'rrdil :!N2.:«i. Nnlonban! , crlt-cUialvalm —. ü'anwcrciu —. Äc'rdwcit 221,20.' Marlnalci! L-,.22. Pari«, >2. Tcccnidcr. !l,mc 6i>,82. Anlr»»- IIS,?.',. IlaUrm-r SS.go. Llaal-.-l-alm 722,so. Sambacdcii Ü28.7S. da. Privrilälcii 2v«>. tzanpicr L6S. Ocsurr. Gollneiitc 61. Träge. Die „'Noiddcut,che" erklärt die im Zu,ammeul,auge »nt den v. FerbeN ftägt Abg. v.d. Planitz an. wie bock, fick, wohl die Vorgängen in der Hamburger Kominiision gebrachten Meldungen Kapitals»,„nie der staats,ch»Ide» beläuft, welche als Verzinsung der Berliner Zeitungen über den bevorstehenden Rücktritt des «23,-lll.ch>2 M.» so Iiolie Ovier verlangt. Referent tonstatirt, da,; Lokales und Sächsisches. - S. M. der Koni g und S. Kgl. Hoheit Prinz Georg, welche der Einladung des Kaisers Wilhelm zur Fagd in Königs- Wusterhausen gefolgt sind, nehmen in Berti n sowohl auf der Hin- wie Herreise nur einen kurzen, wenige Stunden dauernden Aufenthalt. König Albert wurde gestern Mittag 1 Ubr von Sr. K. H. dem deutschen Kronprinzen empfangen und nach dem Palais zum Kaiserpaar geleitet, wo inan ein Dejb»ue>r ckinat-ftro ein- nahni. Unser König wird im Kgl. Stadtschloffc die sogen. Königskammern bewohnen, die nach dem Lustgarten zu gelegen und die zum Empfange des hoben Gastes vorbereitet sind. Prächtiger Blumen-undDlüthcnschmuck prangt in den Iardinicren und Baien, der Schreibtisch im Arbeitszimmer des König» läßt nichts vermissen von all den Kleinigkeiten, die zur Korrespondenz unentbehrlich. Aus schönem Rahmen blickt Königin Carola von Lachsen ihrem Gemahl entgegen; unter den Büchern, die handgerecht hingelegt sind, befindet die Gesammtiumine der sächsischen Staatsschulden 870,093,070 M. beträgt. Abg.v.d.Planitz: Dies sei im ersten 'Augenblick geeignet, beunruhigende Eindrücke Iicrvorzurusen. Bei näherer Betrachtung aber stellen sich diese Ergebnisse nick» io dar. Vor 'Allem sei der Betrag von 020 Millionen für die Slaatseiienbahnen auszuscheidcn. Diese sind sehr gul angelegt und deren Rentabilität sür die nächste Finanzperiove mit 1' 2 Pröccnt veranschlagt worden. Es bleiben nocki 00 Millionen übrig, welchen >0 bedeutende Gcgenwerthe an Forste», Domänen n. i. w. gegenüber stehen, daß man von der gegebenen Finanz - Situation vollständig befriedigt sein kann. Die gegenwärtige Finanzleilung werde gewiß die An erkennung des sächsischen' Volles finden. Der Etat der Verzinsung der Staats-Schulden fand hierauf einstimmige Annahme Bei Berathung über deren Tilgung nahm .'Abg. Pcltz das 'Wort zu Gunsten der Vorlage, u. 21. mit dem Hinweis daraus, daß 1,838,170 Ni. zur Tilgung der Reutcuanleiben voür Fahre 1570 oder anderer Staatsschulden in jedem Fahre nach ße Proeent der Cmiisionssumme gemeinjäbrig eingestellt, in Wirklich keit aber nach I Proeent vorgesehen sind. Die Regierung habe 'Alles gctba», was umeren eigenen Grundsätzen entspricht. Erhofft, daß dieses Postulat nie wieder ans dem Budget verschwindet, viel mehr noch eine höhere Summe zur Tilgung eingestellt werde. Aba. F>. d. Planitz findet es jedoch nicht rätblich, für eine allzurasche Til- ! guug einzulreten. Damit würde das Kapital allzusehr nach dein - Auslände getrieben. Die Kammer gencbmigie hieraus die kür die !ge>ammle Tilgung pofiulirlen Summen mit 8,181,170 2Nark.— Zweite Kain ui er. Abg. Starke motivirl zunächst seinen Au- ^ trag au« Beschränkung der in de:» Einkommensteuergesetz vorge- ! scbnebcueu Dellarationüpsocht. Durch letztere sei eine Lnul für de» Gewisteiibasteii, eine Versuchung iür den Schwachen, eine Maste von Geldausgabe». Dissereiize» und sonstiges Unheil geschaffen worden. Er hält bie Deklarationspsllcht sür nmiörhsg und geradezu für ge'ährlich. 'Abg. Kirbach empfiehlt eine besondere Rubrik über Renten in die Listen aufzunchmcn, welche einfach gewisicnbaft init „Fa" oder „'Nein" zu beantworten seien. Tics würde eine wesentliche Erleichterung und gerechtere Beurtbeilung im Ein- schätzung-sgcschäst zur Folge hoben. Durch den jetzigen Dcelara- tionsmödus gebe allerdings Albest, Mibe und Geld verloren. Abg. Ulileman» Görlitz mahnt , nicbl zu übersehen, daß unier Steuer- ivslem mit der DeelarationSpilicht io zusammcnhängl, daß beides olme einander nicht bestehen könne. Mängel giebt es überall. Er hofft aber, daß das Einschätzmigsgcschäft von Fahr zu Fahr bester fick, gestalten wird und warnt ernstlich davor, an den Prinzipien des jetzigen Einkommensteuersiistems zu rütteln. Bei ordentlicher Anwendung des Gesetzes, wird es auch zu besseren Resultaten kom men. 'Abg. Klopfer hält de» 'Antrag zum Mindesten für verfrüht, weist aber dabei ans den unglücklichen Zeitpunkt der Deklaration hin, welche zur Weihnachtszeit auszusührcn ist. Für Geschäftsleute habe die» große Schwierigkeilcu. 'Nicht weniger für die Landwirthe, welche naturgemäß nur 'Anfangs Fuli in der Loge sein tömien, ein oiinälicrnd richtiges Einkommen zu deklariren. Vicepräs. Streit giebt einige Winke zur Erleichterung des Dekla- rotionSweseno, beleuchtet die Nolhweudigteit derselben sür gewisse Klassen Steuerpflichtiger, hält sic aber in Bccng aus das GehaltS- eiiikommen für entbehrlich und erkennt es sür die Klassen der kleineren Geiverbtreibcndcn als sehr schwierig an, eine wahr heitsgetreue Deklaration zu geben. Abgeordneter Walter zieht gegen das jetzt bestehende Svstcm gewaltig zu Felde und hält eine Rückkehr zum früheren Lteueriustem unter entsprechende« Modistkationen für das Beste. Das 'Verfahren der Einschätzungs- Kommissionen habe etwas tief'Verletzendes. Ter kleine Mann müsse heute mehr versteuern als er einnimmt. Tic Voraussetzungen, von dciicii in einzelnen Fällen die Kommissionen ausgehen, seien un gerecht. Er beweist dies an einem mgenen Beispiele. Wenn beute Jemand in die Lage koinmt, seine Schulden »u bezahlen und einen anständigen Rock zu tragen, glaubt man schon bmreichend Grund zu bokcrer Einschätzung trotz Declaration zu Hilden. Er fordert feiten d s Ministeriums bessere Kontrolle der Handlungsweise seiten der betreffenden Behörden, glaubt in den Buchführungen der Ge schäftsleute den besten Maßstab für die Grundlage bei Einschätzungen zu erblicken und wünscht dringend, daß der Dcclarationstermin wcniaftenh bi» auf den IS. Januar verschoben wird. Abg. Günther findet e» genügend, die Regierung »u ersuchen, den Einschätzung»- A !
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