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Dresdner Nachrichten : 18.05.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188505188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-05
- Tag 1885-05-18
-
Monat
1885-05
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.05.1885
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LS M V ornpt, «„»>., »vli««»». irr rvoi»». erSmo, « » 8 droogoxoläfLrb. sekrl'ilot-Ompot«. rsustor v. ü bl» ISO AK. » « j D !iln»t»r,»iul. prompt. ir«,t.r — d<-7»r>,«»trtm> I'roiE,. « K tckr M RMckii Nmzck E Tan»« Vedlnnv, I»Ioi»den ate. K Oorreet« /4nsfül>run^on. 8oliäs krsis«. Lök'UP, WvUio6r8trrl88o 26, sr8to Lda§6. T I-obortdrLU, dv8tv Urlie llÄILIMMIIolAPlIl Nk. 138. 30. Zsshrgan-. Lullagt: 40.000 Srpl. «»«(Ichlen (Sr de, 18. M.t! Giidwind «tttlerer Olitrie »kl turchschniliilch miit- . lkrer Scwölrung mit zeit- «nd siellenwrttkn dttr»krlil,lr>,en. rrmpkralur wk,la Z)»« vrrLudktt. vemrrkung: LkkWilikr»ng.L«rarier ist t»> Lausk dk.T-ftrs wrchi«l»d. ^ «Sdcn, 1885. Montag, 18. Mai. Xrueste Telegramme der „Dresdner Xachrichten". Petersburg. Bei Gelegenheit einer in der Nacht vom 14. »um IS. d. Mtö. liier vorgenommenen Haussuchung leistete ein Mann, dessen Lellioituna angeordnet war, den ihn verhaftenden Poliecibeamtcn durch mehrere gegen dieselben abgcserierlen Schlisse tl,Stächen Widerstand. Der Polizeirevier-Austelie^FeSsenko wurde durch einen Schuh gelödtet, durch einen zweiten Schuh wurde der Gensdarinerie-Unterotsizier Dulgakofs verwundet. Heute sand unter dem Geleite seiner Vorgesehen und Kollegen, sowie unter zahl« reicher Theilnahine dcS Publikums die Beerdigung JeSscirko's statt «»»»»er. 1«. Mai 1885. Meist 8.90. Rotker Winlenveizen log. V«1 Mai 102'«,. ver Juni IV2«<«. vcr Juli 104',,. Mais «New! 54. Kracht 2'«,. Dresden, den 18. Mal. — Die großartigen und hochherzigen Stiftungen der Geschwister de Wilde werden Denen, welchen ne kvnstig zu Gute geben, ge wiß tauicndsachen beißen Dank eintragen — und es sind bei der Mannichtalliglcit der Stistungszwecke gar verschiedene Gattungen— aber der Verwaltung der Stiftungen selbst erwächst dadurch eine ganz absonderliche Last. Bereits setzt Hausen sich in den Burcaux des Kultusministerium- ganze Stoße von Anmcldungsgesuchrn solcher Personen, die auf die Erträgnisse einzelner Stiftungen An spruch zu baden glauben. Einer der wohlthürigsten Zwecke ist z. B. «inireilig die Erleichterung deS Looses unverheirallieter älterer Tochter aus gebildeten Kressen. Diesen alternden und zwar einem meist sreudloten Alter entgegensetzenden weiblichen Wesen einige materielle Unterstützung zu bieten, ist gewiß ein beisallswiirdiger Vorschlag. Gerade diele Personen sind ott weit schlimmer barun, a S die binterlassencn Töchter von ursprünglich Llmcrru Polkskreise». Wie viele und schwere Armulk verbirgt stch liier verschämt unter der ängstlichen Wabrung äußerlicher Vertzältnissc, die an längst ver gangene bessere Tage erinnern! Wieviel Bitterkeit birgt sich >m Herzen eines weiblichen WeienS. das ungeliebt seine Tage beschließt, zumai sie in Kummer und Noth verlauten! Es ist daher begreif lich, dag die älteren Jungiroue» die Stiftung einer ganzen Million Mark für sie mit ganz besonderen! Jubel begrüßt haben und in masscnbaitcn Gesuchen sich zum Genießen dieser Stistung Kat zunächst die genauen Etat, DaS Kultusministerium dieser genauen ^ meiden! Statuten über die Verwendung und Verwaltung dieser und anderer Stillungen auSzuardeiten. Möglicherweise kommt eS dazu, ein eigenes Daheim sür deiartige ältere Jungsrauen gebildeter Stände zu erbauen. Eine weitere Stistung der de Wilde'- ist noch nicht bekannt; et sind etwa lOOM) Mark sür solche ftudirendr Deutsche bestimmt, die bei ihren Studien „in Verlegenheit gerathen". Die genaue Be- giemung der Stistungsbcrechtigung macht bei der Allgemeinheit der Bciiimmiingen de« Testaments drin Kultusministerium nicht geringe Mützen. — Der Bezirksausschuß der Kgl. AmtShauptmannschast Dresden-Altstadt ertbcilie in seiner letzte» öffentlich abgctzaltenrn Sitzung zu einem Nachtrage zum Regulativ über die Ausbringung der Gemeindcaniagen in Coschütz, sowie zum Regulativ über die Erhebung einer Einwotznerfteuer in der Gemeinde Strehlen und zu einem Nachtrag zum Regulativ über die Beschaffung der Bedürfnisse der Stadt - Parochial - Schul - und Armenkasse der Stodtgcmcinde Tkaranbt dir erforderliche Genehmigung. Hieraus fanden die Ge suche des Restaurateurs Carl Robert Opitz zur Albert-s^dc in Rabenau, deS GasthosspachterS Carl Heinrich Güntber in Nieder- Gorbitz und deS KasthosobesstzerS Karl Roll in Döklen um Er laub,,iß zu Abhaltung allionnläglicher Tanzmusik während der Sommermonate abfällige Begutachtung. Dem Ziegelcibesitzer Jo hann Goitiriev Ulbricht in Mockritz soll Concession zum Bierichank, ousichlicßlich des BranntweinschankeS. an die in seiner Ziegelei de« schästigten Arbeiter ertbeilt werden, wenn er sich mehreren deSkalb zu stellenden Bedingungen unterwirst. Die vom Fleischer Karl Roben Wächtler in Cotta erbetene Genehmigung zu Errichtung einer Schlächterei wurde unter den von den den Sachverständigen gestellten Bedingungen ertheitt, während einem gleichen Gesuche dcS KieiichermeiilerS Eberl in Briesnitz mit Rücksicht aus entgegenslebende verlehrspolizeiliche Bedenken die Genehmigung versagt werden mußte. Weiter ertheilte man zur DiSmembration der Grundstücke Fol. SO des Grund- und Hnpotbekcnbuche» sür Cotta, Fol. 44 sür Cunners dorf. Fol. 18 für Cotta und Fol. >7 für Obcrpesterwltz die erfor derliche Dispensation und genehmigte nach anderwciter Erwägung, da- in der letzten Sitzung abgewieiene Gesuch der verrhel. Täubrich in Niedergorbitz um Konzession zur Ausübung der vollen Gast- holsgcrechttgfril einlchließlich de» regulatiomäßigen Tanzbaltcns im Gastbose zum allen Dessau» daselbst. Von den zahlreich vorlie genden Gesuchen um Konzession von Bier-, Wein- und Brannt- weinichank bezw. um Konzession zum Kleinhandel mit Brannt wein wurde nur dasjenige deS Lchankwirtb» August Hermann Blochwitz zum ForsthauS m Plauen genehmigt, wohingegen die jenigen bei ProduktenliändlerS Carl Friedrich Zickler in Gittersee, des Produtlenhändler« Günther inDeuden, Ernst Wilhelm Zocher'S in Gitterlee, des Kaufmanns Emil Rudolph in Deuden, teS Re staurateurs August Rottze ln Blauen. Heinrich August Zimmrr- mann'S in Druden. deS Restaurateur August Hemke in Plauen,dcS Konditors Emil Richard Grummich ln Tharandt, des Ztegelmeistcr- Mar Emil Friedrrch in ProbliS. deS Restaurateurs Max Fritzsche in Döhlen, des Kaufmanns Robert verndt in Deuben, Karl Huld reich Kunzc'S in Löbtau und de» Konsumverein» der Siemensichen Glashütlenwerkc rn Döhlen wegen mangelnden Bedürfnisses abge- wieien wurden. Schließlich genehmigte man noch da» Regulativ über Ausschließung säumiger Abgabenpslichtlger von öffentlichen VergnügnngSorten in den Gemeinden Weißig und Unterweißig. — Trotz der Ungunst der Witterung wurden am 1. Tage in der Dresdner PserdeauSstellung nicht weniger alö 1300 EinzcldilletS und 400 Passepartoutkarten ausgcgeben. Die Mit glieder des Komitees hatten an beiden Togen tüchtig zu thurr. um allen Ansprüchen gerecht zu werden. Der Besuch war am Sonntag Vormittag ein ganz enormer. Peämurt wurden am Sonnabend, dcz. Sonntag:l) Sächsische Zucht: Schiimann-Baiinewitz. Mlmger Wallach 2. PreiS; Zlchoche-Deisersdorr, braune Wallache Kollektion, silb. Medaille: v. Dpell-Neufriedersdorf. 4lähr. brauner Wallach, silb. Medaille; Lubke-DreSdcn. Kollektion, silb. Medaille. NArbcitsschlag: Großmann u. Sohn-Halle, 2 Rnppstutrn, 1. Preis, silb. Medaille; Ernst Kenipc-Dültzscheii, 2 FuchS-Wallache, I. Preis lleichter Schlag): Strehlc-Zauswitz. Rvthlchinnnrl, 2. Preis, schwer; Bacr-Berlin. 2. Preis, leicht: Leiscr-Leipzia, 2 braune Wallache. 3. PreiS: Otto-Chemnitz, silberne Medaille: Poßncr« Chemnitz, silb. Medaille: Ernst Kempc-Töltzjchen, braune Stute, bronzene Medaille; Großmann u. Sohn-Halle, brauner Wallach, bronzene Medaille. 3) Neitpserde: Schlesinger-Wien. 2. Preis, .zuchssliite; Bujarsktz-Leipzig. 2. Preis, braune Stute;Aadcck-BreS- lau, L Preis. Fuchs-Wallach; Bieter u. Vogel-Leipzig, 3. PreiS, braune Stute; BujarSky-Lcinzig. silb. Medaille, braune Stute; rlin. stlb. Medaille, braune Stute; Krain-Bcrlin, braune Stute; Ürrunb-Br«»lall. sitb, Medarllr, Bretschneider- «Ub. Medaille braimc Stute; Berg-Breslau, silb. Medaille, brauner Hengst; Gulknecht-Kötitz b. Dahlen, silb. Medaille, braune Stute. 4) Be sr gerittene Pferde: Berg - Berlin, hellbr. Wallach; Gutknccht-Kölitz. bmuuerWallach; Hirsche! Breslau, brauner Wallach. 5) Biererzüge: Schlesiugei-Wic», 1. Preis, Schwarzbraunc: Hirschlaff-Dresden, 2. Preis, Schwarze; Smaer-Wien, 8. Preis, Dunkelbraune; H. Hemze-Dresdc», silb. Medaille, Hellbraune. 6) Zweispänner: Hirschlass-Dresdcn, l. Preis. Hellbraune; Schle singer Wien, 1. Preis, Schwarzbraunc; Buiarsky-Leipzig. 2. Preis, Hellbraune: H. Heinzc-Drcsden, 3. Preis, Schwarze: Frerind Wien, silb. Medaille, Hellbraune: Freund-BreSla», silb. Medaille. Füchse; Skrchle-Zausivitz, silb. Medaille, Rothbraune; Hirschel-Breslau, silb. Medaille, Rothbraune; Poßner-Chemnitz, bronzene Medaille. Schwarzbraune: Bretschneider-Berlin, bronzene Medaille, Roth- braune. 7) Einspänner: Singer-Wien, 1. Preis, Nothbraun; Schlesinger-Wien, 2. Preis, Kastanienbraun: Krain-Berlin, 3. Preis, stiothbraun; Poßner-Cheninitz. silb. Medaille, Schwarzbrauir: Brct- schneider-Berlin. bronzene Medaille, Fuchs. 8) Bc st ge s a h re ne Pserde: Schlesinger-Wien, 1. Preis, Schwarzbraune: Gut- knecht-Kölitz bei Dahlen, 2. Preis, Nothschiinmel und Dunkel braune; Gebrüder Hirschlafs - Dresden, 3. Preis. Tigechengste. Für gewerbliche Erzeugnisse wurden folgende Dresdner Firmen prämürt: Heinrich Gläser (mehrere hochelegante Wagen); Methe und Co. (Kollektion Decken): C. Mcnde (Kollektion Rcit- stiescl); Wilhelni Kolrcvp (Musterställe): Oslo. Lange (Fahr- und Neitutcnsilien): Gcbr. Langenickcl (ReiNitensilien) ; E. G. Leuner. Dresden und Bautzen (Sättel): Ernst Damm (Wagen); M. Herr mann 2 Preise (offener Kutschirvhaötcm, rundes Landaulet neuester Konstruktion mir hocheleganter Ausstattung); Gebr. Eberstein lPierdestall-Einnchlnng) - Gustav Schütte iLwrsrobcnock); E. E. Koch (Patenthusriien); M. Beschorncr (Hansganibehülter). Auch vv» den Finnen, welche nicht prämiirt wurden, waren schöne Sachen ausgestellt. Io von den Hoflieferanten Bne»n>cl,er u. Co. (höchst prak tische Gummiradüberzüge und Gnmmiitre«sen zu Bremsbacken); die Wagcnbauanstalt E. Kleeberg-Bicißen lieierte den zu dem Haupt gewinn bestimmten Bierspänner. Das gestern Nachmittag abge- yaltene Preis-Fahren, -Reiten u. -Springen war von dem schönsten Wetter begünstigt und verlies, einige kleine Uebcrlchlagunge» von Rotz und Reiter beim Nehmen von Hindernissen abgerechnet, ohne jeden Zwischenfall. Der Besuch von Zuschauern, darunter Hunderte von Offizieren, war ein io bedeutender, wie ihn seit ihrem Ithährigen Bestehen die Dresdner Pserdeanssielluna noch nicht erlebt hat. Um ö Uhr wurden die zur Verloosung bestimmten Vier-, Zwei- und Einspänner und 40 Einzelpserde, letztere von strammen Gardereiten, gehalten, vorgeführt; desgleichen die prämiirten Bier-, Zwei- und Einspünner, die heslgesahrcncn Pferde, die Arbeitspferde, sächsische Zucht, Reitpferde und bcslgerittcne Werde. Wäbrend des intcr- c,sauten Schauspiels kvnzertirtc das Trompeterkorps des 1. Feld- artillericregiinentS unter Leitung des Herr» Stabstrompcter Baum. Loose waren am Spätnachmittage nur noch mit einem Ausschlag von l bis zwei Mark zu kaufe», die im Hinblick aus die vielen kost baren Gewinne noch manchen Unentschlossenen zum Käufen reizten. Auch heute Nachmittag, wenn Se. Maj. der König die Ausstellung besuchen wird, dürste der Besuch derselben ein starrer »ein. Abends 7 Ubr wird die Ausstellung gcichlossen. — Gestern Vormittag wurde die diesjährige akademische K u n st a u s st e l l u n g aus der B> ühl'fchen Terrasse eröffnet. Die Eröffnung sand unter der üblichen feierlichen Form und unter Ausschluß der Oeffentlichkrit statt. Der geiammle hiesige akade mische Rath führte zunächst den hohen Protektor der Künste, Se. Majestät den König in die Räume, in denen stch von nun ab künstlerisches Strebe» dem Urtbeil der Allgemeinheit »nterwirst. Mit Sr. Majestät nahmen an diesem ersten Besuche noch Thril: Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg, der König sowohl wie der Prinz in Begleitung ihrer Adiutanten. Se. Excel!. Staatsminister von Nottitz - Wallwitz, die Geh. Räche Schmffcdel und Lebinan. Der akademische Rath war bis auf zwei abwesende Mitglieder vertreten durch die Herren Professoren Or. Große, Or Schilling, Hosralh Pauwels, Ebrhardt, Pohle, Bnuratl» Lipstus und Ur. Treu — Pros. Bürkner war gleichzeitig als Vorsitzender des Kunstvereins erschienen und außerdem schlossen sich noch mehrere Lehr« der Alademie, sowie eine Anzahl besonders geladener Ebren- mitglieder der Königlichen Kunst -- Akademie an. Im Namen deS akademischen RathrS und der Ausstellungs - Kommission empfing Herr Baurath Livsius Se. Majestät den König mit enttprechender Begrüßungsrede, woraus Se. Majestät die Ausstel lung ln Augenschein nahm und etwa eine Stunde in derselben ver weilte. Ein flüchtiger Urberblick über die ausgestellten Werke er- giebt einen durchaus ersrrulichen Eindruck, zumal die Bilder und plastischen Kunstwerke in anheimelnder Ausschmückung vorgeführt werden- Große, imposante G-malde von berülmiten Namen sind sind mehrere da und überhaupt eine außerordentliche Reichbaltigkeit m allen Genres vorhanden; gut Gedachtes und schön Gemachte- spricht satt von jeder der vielen Wände zu dem Beschauer. In summa snmmarum sind 31ö Werke rn Malerei, Zeichnung und Plastik ausgestellt. — Für den künstlerischen Plan zu dem Vadergassen- Dnrchbruch ist in jüngster Zeit vom Aussichtsralhe beschlossen worden, eine allgemeine deutsche Konkurrenz Man glaubte, es dürste diese Sache nicht engherzig b, und hat diescrhalb die Präiniirung erhöbt. — Augenblicklich weilt eine große Anzahl deutscher Fabrikanten und Vertreter der Zuckerindustrie in unserer Stadt, um in gemeinschastlichcr Bcrathung die Interessen ihre- Berufes zu be sprechen und zu wahren, gegenüber den durch den Reichstag be schlossenen Bcrandemngcn ,n dem VcsleuerungsmoduS der Zucker- Industrie. — Der christlich-soziale Verein feierte am Donner stag unter zahlreichster Betheiligung im S>hillerschlößchrn sein wertes Stiftungsfest. Konzert einer Militärnmsikkavrlle unterhielt die Anwesenden. Die Festrede hielt Hr. Pastor Seidel, während Herr Rechtsanwalt Dr. Mchnert Namens des konservativen Vereins, Herr Härtel Namens des Resonnvcreins den Bruderverein in An sprachen beglückwünschten. Der Bvrsitzrnde, Herr Willenbrock, dankte diesen und den Gästen sür ihre Wilmche wir sür ihr Erscheinen. Unter den Anwesenden bemerkten wir Hern, General von Houwald und Herrn Oberst von Mccrhciinb. — Seit 15. d. ruht in Sachsen die Jagd vollständig, an diesem Tage ging auch die auf Auer-, Birk- und Haselhähne zu Ende. — Am 14-, 15 ». 16. Juni soll der deutsch«' JnnunaStag in Berlin abgehalten werden. Er wird sich zu einer großen Hand« werkerdemonftraticm gestalten. Aus 1000 ergangene Einladungen an Innungen. Gewerbevrrciue u. bergt, sind bereits über «00 Zulagen zur Thcilnahme emgkgangcn, Folgende Fragen werden vr>handelt: 1) der Befähigungsnachweis zur Ausübung eines selbstständigen Gewerbebetriebes (Referenten Schori>s>ei»segrr.Lt>crmcisIer Jastcr- Berlm und Uillig-München). 2) i 100» u. k der l» Ackermann auszuschrcibcn. behändest werden (Obermeister Metzer-Berlin). 3) Gewerbekammcm, Reichs-Jnnungs amt (Obermeister Brcmdes-Berlin), 4) Krankenlassvngesetz. Unfall Versicherung (Bäckermeister Ber. cd-Berlin). — Netter Geschäfts st vl. Einem Magdeburger Vieh Händler ging dieser Tage ein Telegramm folgenden Inhalts zu: „Morgen Vormittag alle Schweine auf dem Bahnhof, Sie erwarte ich auch, kann erst iiwrgen kommen, da Personenzug keine Ochsen mitnimmt. Schlechtes Mnrklgeschäst. Schweine Saupreise. Rindvieh ... , . . sahrtstag DiakonuS Dr. Rose, jetzt in Dresden lebend, für scmen Neffen, dem dortigen Pastor, die Predigt übernommen. In schlichten, aber die Herzen ergreifenden Worten hatte er dieselbe bis zu Anfang des zweiten TheileS gehalten, da — nur vor wenig Minuten hatte er geäußert: „Und wenn nu» der Heiland heute. letzt unter uns träte, um uns sich nachzuholen, würoe er Euch, meine lieben Zuhörer, bereit finden? Würde auch ich bereit sein, obwohl ich täglich in Kuß fertigen. Gebet und Glauben mich meinem Herrn zu naben gesucht habe ?" — da holte Gott der Herr seinen treuen Diener ab. Es entstand plötzliche Stille, der Prediger neigte sich und blieb, Ober körper und rechten Ami ties herabhängend, aus der Kanzel liegen. Ein Schlag hatte ihn getroffen. Was sür einen Eindruck dieser Moment aus die zahlreich versammelte Gemeinde machte, läßt sich nicht beschreiben. Er ruhe in Frieden und das ewige Licht leuchte chm! — Vom Schweizergarten zu Wurzen aus unternahm am Donnerstag der bekannte kühne Lcfftschiffer. Herr Securius, feine 27l. Auffahrt. Trotz heftigsten Windes stieg der unerschrockene Mann doch gegen 0 Uhr Abends ans, nachdem er von seiner Frau herzlich Abschied aenvniinen hatte. Die Fahrt dauerte 40 Minuten, der Ballon stieg bis zu 1212 Meter und ging hinter dem Torfe Sciiershain vor Anker. Hier nun jagte der Wind den Ballon vor sich her, die Gondel kippte und Heir Securius, welcher sich sestge- ounden hatte, lna bald aus dem Rücken, bald aus der Seite und mußte, um den Ballon nicht zu verlassen, diese rasende Schlepp- sahrt milmachen. Nach 5 Minuten war der Ballon durch Oessnen des Ventils machtlos geworden und der muthige Insasse, über und über mit Staub und Schmutz bedeckt, konnte sich dann von der großen Anstrengung erholen. Ein requirirteS Fuhrwerk brachte den zusammengcpackten Ballon nebst seinem Führer nach 1 ff» Uhr Nachts glücklich nach Wurzen zurück. — ES bestätigt sich, daß in der Nähe von Golzem eineDienst- magd ihr Kind ermordet hat. Am Montag besuchte die im Dictze'schen Gasthose in Roda bei Großenhain bedicnstet gewesene Magd Funke ihre in Ncrchau in der Ziehe befindliche 9 Jahre alte Tochter und begab sich mit dieser, da ihr deren Erhaltung infolge eigener Gebrechlichkeit schwer fiel, in die hiesige AmtShaiiptmann- schaft. Sic wollte hier um Unterstützung einkommen. Selbstver ständlich mußte sie dort als von der nicht zuständigen Behörde ab- schläglich beichicdc» werden. Die Funke machte sich darauf mit ihrem Kinde wieder aus de» Heimweg. In der Nähe von Golzem führte die Mutter ihren Plan, den sie, wie nach früheren Aeuße- ningen ui schließen, schon zuvor gehegt, aus: sie stieß ihr Kind m die vorbeiflicßende Mulde, wo eS ertrank. Dann begab sie sich nach Großenhain zurück und zeigte sich dort selbst der Polizei an. — Morgen Nachmittag ffiidet die feierliche Grundsteinlegung der gegenwärtig im Bau begriffene» Katholischen Kirche im Trievisch- thal bei Meißen statt. — Kürzlich »st eine Botenfrau auS Adorf in Plauen i. V- zu 3 Monaten Gekängiiiß verurtheilt worden, weil sie ohne polizeiliche Genehmigung den Transport von 5 Pfund Dtznamit übernommen hatte. Tic größte Strenge nach dieser Richtung ist nur zu loben. — Ans einem Kommunikntionsmege zwischen Elenden und Pohritz bei Leipzig wurden eine Anzahl nmger Bäume thcils ver »richtet, theils beschädigt. Die kgl. Amishauptmannschaft hat aui Entdeckung des Frevlers eine Geldbclohnung gesetzt. — Der Vorstand des Postamtes in Frcib erg, der kgl. Post- direktor Sieger, ist am Freitag Morgen, »n 60. Lebensjahre stehend, verstorben. — Zweiundei'nhalb Acker Fichtenbcstand wurden am Donner stag Mittag in der Störmthal er Rittergutswaldung ein Rand der Flammen. — Dieser Tage wurde ein z. Z. in Kleinsorst b. Oschatz lebender Cigarrenarbeitcr Vonverk verhaftet. Der Menicb hat Ende April einen Brief an den Kaffer gerichtet und in deiniclven borge legt, daß das Leben Gr. Majestät durch ein von einem Leipziger Kaufmann geplantes Attentat bedroht werde. Der von Vorwerk genau bezeichnet«: Kausnian» ist ein allgemein geachteter Mann und die von Berlin ans i» Lcivzig aiigeslelltr» Erhebungen ergaben die völlige Grundlosigkeit der schmählichen Denunziation, die icden- salls nur ein raifinirter Racheakt ist. — Eine schäi, dliche Rohheit begingen dieser Tage in i cka u mehrere Knaben gemeinsam. Aut src,er Straße scheuten sich nichff die ärgste Tbierquälerei zu begehen und eine Katze erart init Steinen zu bombardirrn, daß das unglückliche Thier liegen blieb und von Leuten hinweggctragcn werden mußte. — Aus einem Neubau in der Schncrbergcrstraße in Zwickau warfen sich Arbeiter in der bekannten Weise Ziegel zu. Etwa 8 Meter unter ihnen arbeitete der 44 Jahre alte Handarbeiter Klüffler aus Wilkau, verheirathet und Vater eines Kindes. Da entfällt oben der Hand eines Arbeiters ei» Ziegelstein, fällt herab und ge rade ans Klösflcr's Kopf, dessen Hirnschale zertrümmert ward, sodaß er nach etwa einer Stunde starb. — In Bad Neichen hall (Baiern) war am Sonnabend, den 16. Mai Morgens, anhaltender Sch nee fall, welche von Trostberg zum Markte dahinkam. decke von 3 Zoll nut, welche sich Nachts aus gehäuft hatte. — Alle Diejenigen, welche nach England reisen, seien daraus hmgewirlcn, daß ihr Gepäck bei Ankuifft an der englischen Küste untersucht wird, mag r§ nun nlS Passagiergut onkoinmcn ober nachgcsandt werden. Seit den letzte» Eisc»bahi»prengverslichen hat dir englische Regierung diese Un»ersuchimg mit äußerster Strenge angeorvnet. Ta nun jungst der Fall eintrat, daß der ohne zugeiügten Schlüssel nachgcsandte Koffer einer Dame ausgebrochr» wurde und in diesem Zustande beim Spediteur ankam, wobei sich denn der Verlust mehrerer Wrrlhgeaeiiständc hcrausslellte, so vergesse Nie »mild, den Schlüssel deiffilrgrn, wenn er dergleichen Unannchmlich leite» vcmicidc» will. Es wäre von Seiten der englischen Regie runa oder der Bahnverwaltungen allerdings höflich gewesen, wenn sie die obige Zivanasbestiminiing durch die Konsulate oder die Bahn und DampsschifsS-Gesellichaslen zur Kenntuiß des Publikums ge bracht hätte. — Amtsgericht. Sin mosaischer sugendllcber Pfiffikus ist der 1865 zu Krakau geborene PinkuS Kühner, Goldarbeiter seine«, Zeichens, der es jedoch vorzieht, Europa nach allen Himmelsgegenden »u durchstreifen, al» lerne« Handwerke nachzutommrn. Die Mittel Eine Frau, brachte eine Schnee der Wagenplane au 8 «»1082-410.1^, O 'MPllWOttMNi »WWM
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