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Dresdner Nachrichten : 27.10.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188510279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-10
- Tag 1885-10-27
-
Monat
1885-10
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.10.1885
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UPM!« P ! ewaes. TaqeßtatL für H'ofililr, WerSMilll. Kl-slSliflsverkeür. LSlseillierilsit, Iremdenlille. Äsorx ^ruse^s jstrt 4«r Wllstli-nü'erstrus»« empüsklt VIIv«t- VttSttSU voll Llk. 3,50 dis LIK. 35,— «vUeuv 8ti-iti»i»kv uu>l 8»oli«o, Dntvi-lueltou u. -Ho»«» v.'io boimunt iu mir Luton tznalitäton ru bill I'rc>>80N UM» I Z HH tnlvi mSntvI für Viuuou uoä Liuäoi- in bsr billixs -srossartigstor ^ ztoll kroisou boi ^usvakl ru äsok- «V-NSSSA' ?s Ootoniril- Lalüa-dtzairvn Keu»t««It 14 Notnickobstr»,«« 14 IV«o«1ackt (>älio cles Kaisor-IVilksImplatros). ro UiU» 48 u»rk, »lock ck>« k-r«,»vürck>i,ro Nllck vsdlo io ck1»6»r kr»st- »8«, ! Illliowoo Zockvr xiiioo S-?ksnnix-c!i«»rrs - vlok nnck «iock oko» Oooonrrsnr. Lstckvu, 2S0 Listcle, >2 !!>,.. 810- >c 8 l's^, Vsr»»»ckt o»ck oo««ckr<« vov j LOO StOele »n kroacv. j L. 8Iin«n, P1lliiltxeii,lr..1k<'lcv 6lreus8lr.24.; „>» v »Ii«I«ii «>»i» Vresävu, i^vestr»»«« 20, l. I. 4oo«uc»o-L»p, cklll»o Nu- »n« likiiunnon. ll. rtie»t«rdM«t-V,r8»ur kür cki« vr«»ckn«r 1tl»»t-or IN. t3r-c>t-u-0»ntr»l« notsr ll»rm>uo IV. vollertl»» cker Siieli«. l,»»cke->utterle. L IV. «oll > «W48k«S»AlA««^ ^M?^Ki:Sr«««A^E^iEWÄ!L«8kS >-! IRÄIIck^rT, flönigl. 8Lc:ti8i8v>ivi- unä flönigl. k'i'öU88i8vdei' fiofphologi-spli, 1>i crr-»<I<rii, !sK«r«8^r'»88<r IO. kenlln, l-viprigerplair >2. b!r. 3^0. 30. Znlirguns. Auslligc: 40.000 Lrpl. »»«stckten iür de» 27. Ocipbrr: weft»in» »ci »nr«iqnitt>ich starker vewuNunp, mit zri«. »xd ftcUenuirile» Ntederlckiltqe». Wärmer, vemerlnnaen: Windstille zeit- u. stelle»»», stürmisch. Eharakler drrWtlleru», im tanse de» Tauen wechselnd. Decodc», I88ä. Tieiistag, 27.Octl>r. Ur »ie Uo»»Ic Awcmvcr u»i> Kccmver werden Abonnements aus die „Dresdner Nachrichten" in der Ex pedition, Marienstraße Nr. 1». zu I Mark 70 Pfg., fllr aus wärts bei den Kaiserlichen Poitanslatten im deutschen Reickögebit« iu 1 Mark 84 Psg.» in der Oesterreichii'ck - Ungarischen Monarchie ru I 6!ulden 54 Kreurer (ercl. ?lqiouischlag> angenommen. Expeditton der „Dresdner Naettrtcliteu", Martenstr.L». Slouverneur deS letzteien, sondern bleibt einzig Fürst des vom Bal kan begrenzten crslcren; dam» baben weder Griechen »och Serben einen Anlaß oder Vorwand mehr, sich für ihre» Lergrößerungsdrana aus das bulgarische Vorbild zu berufen. Wenn nun auch die Bul garen völlig zu Kreuze krieche», so wäre Alles schönstens in Ord nung ; cs bleibt eben Alles beim Alten, wie es vor dem Staats streiche in Philippopel war. Wozu aber bedarf es dann noch einer Koutcrenz? Es genügte ja dann. Al«a»dcrn auszusordern, Süd- bulgarien völlig zu räumen und dem Sultan zu überlassen, den früheren Zustand wieder hcrzustellen. Lcrinuthlich wird denn auch der Sultan einen neuen Gouverneur nach Philippopel senden. Die ^ Ko liieren; wird daher Maßregeln beschließe» müssen, welche! Vcrmilworilicher Nedakieur sin Politisches vr. Emil Biere» i» Dresden. In Bruchstücken werde» jeszt nach und nach die einzelnen Thcile deS Rcichshaushalls-Etats für das nächste Budgetjahr bekannt. Es, zum Widerstand zwingt, darr man be handelt sich dabei um die Voranschläge, welche die Eheis der ver-> oa»erha>ter Zustand wird auf keinen chiedencn Rcichsvcrwaltungszwcige aufstellcn, um sie dem Bundes- cathe zur Prüfung und Einfügung in den nächstjährigen Neichs- hanshalts Entwurf vorzulegen. Ini Wesentlichen ändert der Vnn- deSralh an diesen Voranschlägen nicht viel; auch hat eine lang- lährige Erfahrung gelehrt, daß der Neichstng in der vaiivtiache den Biidgel-Enlwurf znni Bndgetgeicsie niacht. Der Reichstag streicht hin und wieder eine Forderung ganz oder ermäßigt sic: aber diese und ähnliche Abweichungen verändern die siebenstelligen Ziffern, am denen sich der Haushalt des deutschen Reiches in Einnahme und Ausgabe ausbaut. nur unerheblich. Daher bekommt man schon jetzt ein ungefähres Bild davon, wie'ö >m nächsten Jahre um die Finanzen des Reiches und die Rcichöstenem steht. Photographisch genau kann dieses Bild schon um deswillen nicht ausfalleu. tveil alle Zissernauislellungen nur auf Schätzungen beruhen. Bei einige» derselben tappt man ziemlich nn Finstern. Z. B- entzieht sich der Ertrag der Bvrsensleuer diesmal jeder genaueren Bezifferung. Die Enthusiasten für die Bvrscnsteuer hatten davon ganze Pyramiden von Erträgnissen prophezeit, die Borsenleute erschöpfen sich in Schil derungen einer kläglichen Erträgnißlosigkcit. Trotz dieser Mängel läßt ierig sein, zu vernehmen. Ein , ./all geschaffen: die Diplomatie nimiiii aus die Verhältnisse und Bedürfnisse der Baltänvölkcr keine Rücksicht. Die österreichisch-ungarischen Delegationen haben den Wiener NcichSrath abgelösi. Nach den stürmischen Austritten, die in den letzten Tagen dort tobten, nimmt es sich höchst komisch auS, wenn der Präsident des Abgeordnetenhauses, da im Lause des Jahres keine Sitzung mehr stattsinden könne, „allen verehrten Herren ohne Ausnahme, ob von rechts oder von links oder aus der Mitte, die Herren Minister eingcschlossen, recht fröhliche Feiertage und ein glückliches neues Jahr wünscht." So zeitig hat noch Niemand zu ^ Weihnachten und zum Neujahr gratulirt und cs mulhct eigenlhiim- lich an, wenn solche heftige Szenen in einem Parlamente damit ende», daß der Präsident iin Octobcr unter „allscitigrr Zustimmung und leb haftem Beifall" bittet, sich gegenseitig dcr Znsenüung von Neujahrs karten zu entheben. Uebrigens hat noch vor dem Auseinandergchen ! des Neichsralks ein interessantes Stückchen sich abgespielt, l Tic Deutsch-Böhmen sind bekanntlich höchlich entrüstet über den Abfall des Abg. Heinrich zu den Czechcn. Das kann man ihnen 1 nicht verdenken. Völlig ungehörig aber ist es,, das; sie nn Par lament mag, sichtlichen Gründen den Ucbcrläuscr spielen — wohin geräth aber ein Parlament, wenn Beleidigungen wie „JudaS" straflos geschleu dert werden dürfen? Tie Obmänner der Rechten erklärten denen Arankfur« a. M„ 26. Lct. Ercdit !M>«. Siaaisdal,» 227 ». Vom- »,r»«u 106-,. Äalijikr 171',. l?«»v>cr 61,81. Iproc. Ungar. Goldrente 7S-,. G«iN>arddali» —. DiSeouio 102,00. Tarmftädter —. Arst. W 1 e » , 26. Oktober. (IredU 281.Z0. Siaalobab» 281,00. llonibardeu 131,20. Rordweftb. 1KL.nO. Marino,cn kl.Ld. Nng. Crrdi, 286.L«. - Festest. Paris, 2«. Oktober. Schlust. Olciuc 80.13. Anlcibc 100.60. Italiener 0L.02. StaatSbab» L67.L0. Lombarden 273.7S, do. Prioritäten —. Spanier L6-,. Lest. Goldrente —. l»g>>pter 327,00. Ottomanen LOL. Fest. London, 26. Oktober, Born,. II Ubr 10 Min. Eonsols 100 ... Pr. 0!ovbr. 1873er Rüsten 0L. Zialiencr OL. Lombarden 10 >ironv. Türke» 11-„ . Ivroc. kun«. -stmerikancr 127 .. Iproc. Ungar. Goldrenie 70 .. Lestcrr. Gold- rente 87. Ercl. ck-rcutz. lroniold 103- .. t?g»p,c, 61'., neue I . Agio. Ottoniaubank 0 L»ei-Actic»80 . — Ltiminuna: Oinoig. Wetter: Regen. Stettin, 26. Octobcr, Otack,«. I u»r. (Getreideniarkti. iScizc» matt, loco 117—1L1. »r. October-0!ovcn,bcr l.,1.0». Pr. -April-Mai NIL.Lli. Roggen ruhia, loco >20,00—1.I2M, vr. Octobcr oioormder 131.»0. PI. 'April-Mai —. Rilbbi still, loco 11,70, vr. Oclblicr-Oloobr. 11.70, Pr. -April-Mai 16.LO. Spirilns matt, loe« 37.L0, pr. Octobcr-Rbvcittbcr 37,10. vr. Oiovcmbrr.Tcecmbcr 37,10, Pr. Avril-Mai 30.10. Petroleum 8,30. Breslau, 26. Oclobcr. Olack»». iGelreidcinark». Lpirilus pr. 100 Litre 100 Broe. pr. Octobcr-OIooembcr 37,.30, pr. Oloveindcr-Tecrinber .,7,30, vr. Avril- Mal :>8.60. Weizen pr. Octobcr —. Otoggc» pr. Lciobcr-Oioocmbcr 131.L0, pr. Otoormber-Trermbrr I31.L0. pr. Olpril-OIla, 138,.30. Olnbol loco pr. Oclobcr- Noormbcr 1L.L0, pr. Nov.-Tccbi. —, Vr. 'April.-IOa, 17M. ,g!nk rupig. — London. 26. Lctodcr. SckilnO. Wcizc» rnbig, trögest z» Gnnstc» der Käufer.! Angekomnirnr Ladungen stetig. Feinste Mablgerstc stramm, ordinäre dilligcr. Otundrr Mais, Liobncn l Sch. theurcr, amcrilanischcr -Mais flau. Grdsen stetig. Ncbrigcs ruhig. — Wcticr: Rege». Lokales nnv Lächsjschcs. — Am Sonntag Nachmittag empfing Se. Majestät derKönig den zu kurzem Aufenthalt hier anwefcudeu und aut dem Albrechts- bcrac wolmeudcu regierenden Herzog von Sachscu-Alteuburg, Kgl. Hol)., in der Villa in Strehlen. — Menblenr Ferdinand Menzer, hier, erhielt das Prä dikat „Hoflieferant Sr. Kgl. Hoh. Prinz Georg." — Höheren Orts ist eine übersichtliche Anweisung über die Führung der Kontrole über die Militärpflichtigen erlassen, welche namentlich auch nir die Gemeindebehörden von Wichtigkeit ist. denen diese Kontrole hauptsächlich mit obliegt. Im Interesse aller noch unter militärischer Kontrole stehenden Per- . ... ... >, .-. - 3 s o n c II, d. l>. cigkiitlich aller männlichen Perjl'nrn im Alter von iit ihn mit ^.chimpnvvrten uberhaniten. Der Abg. Heinrich 20 bis 42 Jahren, liegt cs, um sich vor Nachtheiten zu bewahren, zehnmal ein verlorener Sohn icmcs Volkes sein und ans ver- Mgj^rp^pjxxx s^s in ^ ' ru kS° sich scha» jetzt überiehen, daß die Mehreinnahmen des Reiches ans den ! der Linken, daß sic derartige Beschimpfungen eines der ihrigen nicht mehr zu dulden gesonnen wären. Die Letzteren gaben ausweichende Zöllen und Verbrauchssteuern gegen das Vorjahr nicht weniger denn 55Vi Milt. M. ergeben. Es ist dies eine nach verschiedenen Rich tungen hin recht erkr-mUche Thatsache. Wer daran nörgeln und sich mit dergleichen Mäkeln einen volkstrenndlichen Anstrich geben will, kann freilich die Sache so darstellen, daß er den Schwerpunkt auf die Mehrbelastung des Volkes um 55'/ Mill. legt. Im Allgemei nen ist es aber ein Zeichen wirthschaftlicher Gesundheit, wenn die Slencisähigkeit des Volkes um so bedeutende Beträge wächst; nur findet die Besteuerung ihre ganz natürliche Grenze in der Leistungs- iähigkeit der Steuerzahler überhaupt. Der Steuerdruck wird um ia weniger fühlbarer, je gerechter seine Vertheilung ist. In dieser Richtung bat die Ncichsgrictzgebung noch ein weites Arbeitsfeld vor sich. Man braucht blos die beiden Artikel Zucker und Spiritus z» nennen, um zu wissen, wo der Hebel anzuseven ist. um eine ge rechtere Vertheilung der Steuer last herbejzuführen. Auf alle Fülle dienen die Steuenr zur Bestreitung der unumgänglich nothwendigen Ausgaben des Reiches. Außerdem hat der ansehnliche Mebrrrtrag der Reichssteuern eine für die Einzelstoaten höchst angenehme Seite. Von den neu- bcwilligten Reichssteuern fließt nämlich nicht der volle Ertrag in die Reichskasscn; vielmehr nur 130 Millionen; was darüber mehr eingeht, vertheilt das Reich, krast der vielgenannten Frankeir- steüischen Klausel, an die Einzelstaaten. Es ist dies zwar nur eine rcchnnngsmäßige Operation; denn um daS Gleichgewicht in dem Reichshaushalt herzustellen, müssen die Einzelstaaten je nach der Kopfzahl ihrer Bewohner Matrikularumlagen an die Reichskassen abführe», die in ihren Erträgnissen jährlich sehr schwanken und jedenfalls mittelst der direkten Steuem auszubringen sind. Je mehr die Reichssteuern Ueberschüsse liefern, desto weniger sind Matriku- larbeiträgc auszubringen. Insofern kommt eS also faktisch darauf hinaus, daß die so schr gestiegenen Ueberschüsse der ReichSeinnah- i»cn die Finanzen der Einzelstaaten beträchtlich entlasten. S>e brauch?» so und soviel« Millionen weniger an das Reich in Gestalt von Matrikularbeiträgen abzufithren. Damit bessert sich ihre Finanzlage, das Reich verrichtet bei den EinzelstaatS- sinanzen Vorspannbicnste. Was Preußen mit seinem Antheil an den gestiegenen ReichScinnahmen ansängt <32 Mill.), ist dort durch ein Spezialgeletz sdas sog. Icr Utins) genau vorgeschrieben; es hat namentlich die Mehrerträge der Getrcidezölle zur Entlastung der Kreiie zu verwende». Die übrige» Einzelstaaten haben freie Hand bei der Verfügung über die Reichsüberschüsse und eS wird sich gewiß reichliche Gelegenheit zu nutzbringender Verwendung und Anlage finden. Eines rst schon jetzt sicher: wir iverde» von einer Erhöhung der direkten Staatssteuern verschont bleibe» und dock über ansehn liche Mittel zu nützlichen Neuausgaben verfügen. Diese günstige Lage verspricht auch Dauer auf längere Zeit hinaus. Denn wichtige Einnahincauellen, wie die Börienstcuer uird^der Holzzoll, stießen Erklärungen ab. ES wäre sehr zu beklagen, wenn die Führer der Deutschen dem Fortgcbrauck derartiger unparlameiitarischer Kamptes- mittcl nicht steuerten. Tic Czccden aus der Straße machen dann eine sehr gehässige Nutzanwendung gegen die T.eutschen davon. Die deutsche Sprache in Oesterreich ist sv gut, daß sie der Anwen dung czechischrr Gewaltmittel nicht bedarf. Re»kftere1earammrver„DrrsvnrrNa»r."vom26 Octobcr. Berlin. Der Kaiser besichtigte heute Vormittag in der Ka pelle des Tomkandidatenstistes das von ihm gestiftete Pwim- schmidt'schc Altarbild, wobei er sich die Mitglieder der Geneml- synodc vorstellen ließ, die vollständig erschienen waren. Aul die Be grüßung durch den Genkwlmperintciideiilen Kögel und den Vor sitzenden der Generasyirodc Grafen Arnim erwicdcrte der Kaiser: Ich kann in meinen alten Tagen den Himmel zum Zeugen an- rnlen, daß ich das einzige Fundament, ani dem Alles beruht, die Religion, stets für das höchste Gut meines Volkes gehalten habe. Wenn die Synode auf diesem Fundamente bcharrt und fortiährt in Einmüthigkeit vor Gott und Christenheit zu arbeiten, dann werden die guten Resultate rbrer Arbeit nicht fehlen. — Die Kaiserin übersiedelt am 29. d von Baden-Baden nach Koblenz. — Prinz und Prinzessin Albert von Sachicii-Altcnburg sehen in einiger Zeit einem freudigen Familicncrcigniß entgegen. — In iünrzchn Berliner Kirchengemeinden fanden gestern die Kirchen wahlen statt. In ti siegten die Positiven, in 8 die Liberalen, in 1 trat kein Partciunterickicd zu Tage. — Aus Rom erhielt die „Germania" die telegraphische Nachricht, daß die vatikanische Note über die Karolinenfrage bereits fertig gestellt fei. Berlin. Generalseldinarschall Graf Moltke vollendete heute in Ordnung und zur Hand zu haben, so bald sie in irgend einer Weite bei den Gemeinde- oder Polizeibe hörden zu thnn haben. Insbesondere soll beim Wechsel des Auf enthalts hinsichtlich aller Nenanziehenden ein Nachweis über die Militär-Verhältnisse erbracht werden; ebenso bei dem Verlangen eines Reisepasses in das Ausland Es ist deshalb rrwünicht, daß wiederholt auf die Nothwcndiglest der Erhaltung der Ausweise über die militärischen Verhältnisse hingewiesen wird, da erfahrungs gemäß namentlich bei den zur Landwehr übergetretenen älteren Leuten in dieser Beziehung eine gewisse Gleichgültigkeit herricht, die nachträgliche Neubeschafsung etwa verloren gegangener Militär- Papiere aber stets weitläufig und mit Kosten verbunden ist und regelmäßig immer dann, wenn solche Papiere gebraucht werden, höchst lästigen Zeitaufwand erfordert. — Ans der Mitte der landwirthschcistlichen Vereine, so schreibt man uns. wird bei dem Landtage um Beseitigung des Hypo- thekengerichtskostenznschlags kctirt werden. Man hofft den Wegfall dieser Belastung des Grundbesitzes zu erlangen, da die Finanzen des Staates nicht ungünstig stehen sollen. Dazu ist zu tipniki-fpri ' lilnH Kip l,ipliiipkr l ' cv — sein 85. Lebensjahr. Er beging den Tag in Zurückgezogenheit auf seinem Gute Kreisau. - Einer aus Korea cmgetroffcnen telegra phischen Meldung Möllendors am Nischen Regierung dent der „Nordd. Ztg." meldet, daß sich unter den Faiseurs des Putsche? sowie unter den Herren, die sich als provi sorische Regierung aufwersen. auch nicht ein Mitglied der ostrume- lischen Volksvertretung und des permanenten Komitees befand. Die Mitglieder des letzteren werde» im Gegeistheil von der neueingesetzten Polizeibehörde überwacht und theilweisc in den Häusern intemirt. Die Bevölkerung wird über die Situation in vollster Unklarheit gelassen, und der Post- und Telegravhenverkehr ivird peinlichst überwacht. Der über die Abberufung der russischen Offiziere ver dutzten Bevölkerung wurde vorgespiegelt, daß dafür Oesterreicher kämen. Unter den Bewaffneten, welche den Gouverneur Gavril im Bett überfielen und festnahnien, befand sich auch eine als Ama zone gekleidete und mit Säbel und Revolver bewaffnete junge Dame, die im vergangenen Jahre die Mädchenschule in Philippopel absolvirt hatte. Nürnberg. Hiesigen Firmen ist bei der Auszahlung der Jndemnitäten-Bekluste bei dem Bombardement von Alexandrien ein Abzug von 25 Proz. gemacht worden. Die Firmen werden sich ' deshalb bei dem Generalkonsul in Alexandrien beichwcren. London. Der „TimeS" wird auS Ni sch gemeldet, daß die serbische Regierung von der Pforte die Versicherung erhalten habe, letztere würde die Uebrrschrcitung der bulgarischen Grenze nicht als Verletzung türkischen Gebietes, vielmehr als freundliche Handlung ! zur Vertheidigung eines zum Nachthcil Serbiens und der Türkei er Europa verletzten Vertrages betrachten. Rußland beanstandet ebenfalls lrößere Ver- > nicht den Angriff der Serbe« aus Bulgarien. erst seit dem 1. Oktober, bei einer ganzen Anzahl von zollen sind vor dem Inkrafttreten der Erhöhung so . Daarenmengen eingefilhrt worden, daß der Ertrag der höheren Zölle erst später zur Geltung kommen kann. Dem Kaiser von Oesterreich ist es zu danken, daß darüber beruhigt hat. daß aus den Balkonwirren keine grö^ Wickelung entsteht. Kaiser Franz Joses benützte den Empfang der § Berliner B vrsc. Die Haltung der Sonntaasbönm, b« Delegationen seiner beiden Reichshällten zu dieser Friedenskund- i sonders der Pariser, war matt. Die diesige Börse «öffnete Über gebung. Er betonte den festen Entschluß aller Großmächte, .den einstimmend mit den höheren Wiener Notirungen und auf Grund durch die Verträge gewährleisteten RechtSzustand als di« Grundlage der Dementi von den« Entrücken der Serben in Bulgarien fest, aber des Friedens und der Ordnung aufrecht zu erhalten" und aus dem still. Die Ultimo-Regulirnng verläuft glatt. Spekulativ« Banken Balkan gemeinsam „die legale Ordnung wieder herzustellen, deren un erwartete Verletzung für die Ruhe und Wohlfahrt der dortigen Völker ernste Gefahren herausbeichwört". Europa will also nicht den statu» quo. sondern den statu, ouo »nt«. Au» dem Latei nischen in'S Gemeinverständlich, übersetzt: Die Vereinigung beider Bulgarien ist unbedingt rückgängig zu machen. Fürst Alexander wird weder Fürst von Nord- und Südbulgarien, noch fünfjähriger Mecklenburger, später auch Irlt .,rn an. von deutschen Bahnen waren ^ Ostpreußen lebhaft gekragt, üsterrrichistve Bahnen erzielten auf ausgedehnte Snekulationskäuse eine ziemlich erhebliche Kurs steigerung. Bon Renten waren Russen gut beyairplet. Serben wenig verändert» österreichische Prioritäten fest. bemerken : Nicht blos die Landwirthschaft. vielmehr der Grundbesitz im Allgemeinen ist von dem Gerichtskostenzuschlag harr betroffen worden und wenn die Finanzlage des Staates es gestattet, hat die Steuererleichterung hier anzuietzen. Aber nicht bloS bei der Er höhung des Hypothekenstempels, sondern bei der Ermäßigung aller Kosten für die freiwillige Gerichtsbarkeit, denn diese ist ihrer Zeit allgemein mit einem Zuschläge bedacht worden. — Tie feierliche Enthüllung drs L u t h erd en kmals wird am Neformationsfesttage Vormittags 1tHi Uhr stattsinden. Korporationen. Vereine, höhere Lehranstalten re., welche korvorativ an dieser Feier Theil zu nehmen wünschen, haben deshalb schriftlich unter der Adresse des Oberbürgermeisters oder des Stadtraths Kaiser, Holbeinstmße 20, bis zum 28. d. Nt. sich zu melden. — Auf vielseitigen Wunsch soll die E n t h ü l l un gsre i er des Lu therdcn kmals am Rcwrmationsscst nicht um 11 Uhr, sondeni tzr12 Uhr ihren Anfang nehmen, um Tenicnigcn. welche in anderen Kirche», als der Frauenkirche dem Fcstgottesdienst an diesem Tage beiwohnen. Gelegenheit zu geben, auch an der Ent- hüllungsscier sich zu bctheiligen. Ter Gottesdienst in der Frauen kirche wird mit Rücksicht darauf an diesem Festtage nickt wie ge wöhnlich um 9 Ubr, sondern '/-IO Uhr seinen Anfang nehme». — Wie alle Jahre, so hält auch dies Jahr der Gustav- Adolf-Frauen verein im Angesichte des RcsvrmalionsiestcS, und zwar Mittwoch, d. 26. d. Nachmittag 5 Uhr im Saal dcr Annenschule seine Jahresversammlung ab, bei welcher Herr Diakonus Richter die Ansprache halten, Herr Konsistorialrath Lic Kühn den Bericht erstatten wird. Es ist hiermit jedem Freunde der evange lischen Kirche Gelegenheit gegeben, die große Samarikerauigabc deS genannten Vereins kennen zu lernen und sich an seinem gesegneten Samariterwerke zu bctheiligen. — Das Bedauern über den Weggang des Herrn Hof- opernsängcrs Fischer. dem wir bcrcirs gestern Ausdruck gaben, wird allgemein enivfiinden. Fischer war nicht nur ein von allen Knnstsrcundcn hochgeschätztes Mitglied unseres berühmten KunstinstitrtteS, auch in seinem näheren Bekanntenkreis war er ge liebt und hoch geachtet. Wie schwer es ihm geworden ist, sich von dem ihm liebgewordenen Kreist zu trennen, dafür zeugen die zahl reichen herzlichen Abl'chiedsgrüße, die Herr Fischer an seine Kollegen gerichtet. Ob cS jemals möglich sein wird, den Künstler aus der hiesigen Bühne wieder wirken zu sehen, darüber lassen sich augen blicklich nur vage Vermuthungen ausiprcchen. Es dürfte dies u. A. mit davon abhüngen, ob er die Konventionalstrafe von 13,500 Mk. (nicht nur 12000 Mk.) an die Hostheaterkasse bezahlt. Dies hat er bisher nicht gcthan und unsere gestrige gegrnthcilige Meldung (sie beruhte auf der Versicherung einer Herrn Fischer nahestehenden Persönlichkeit), war in sofern irrig. Thaffächlich aber hat Herr Fischer durch Posteinzahlung an die kgl. Intendanz 8100 Mk. ge sendet. als Resttilaungsquote eines von bm vor mehr als Jahres frist empfangenen Vorschusses von 5000 Mk. Außerdem wird Herr Fächer dem Vernehmen nach sofort beim Betreten des amerikanischen Bodens die Konventionalstrafe an ein hiesiges Bankhaus zur Weiterbeförderung an die Hostheaterkasse anweisen. Uebrigens wird Fischer auch durch Bezahlung der von chm verwirkten Konventional strafe nach dem ausdrücklichen Wortlaute seines jetzt einseitig von ibm aufgehobenen Kontrakts noch nicht seiner Verpflichtungen gegen ter j daS Hoftheater ledig, sodaß er ohne Genehmigung desselben an keiner ' deutschen Bühne «ine Anstellung wieder finden kann. Vom Theater- zelttl ist Fischer'» Name inzwischen verschwunden. Noch hören wir. daß di« Konventionalstrase, die F. an Damrosch in New-Hort hätte zahlen müssen, wenn er nicht nach Amerika gegangen wäre, ß k. betragen hätte. Er hatte der Generalm -'.j 40.000 Mk. betragen hätte. Er hatte der Generalmtendanz an
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